Schlusswort

Der Te Araroa Trail war und ist für mich das Abenteuer meines Lebens. Ich habe tiefe Freundschaften entwickelt, Neuseeland in einer Intensität kennengelernt, die ich mir nie zu träumen wagte und hatte natürlich auch eine Menge Spaß.

Die Wanderung hatte für mich auch einige persönliche Konsequenzen. Ich habe viel über mich nachgedacht. Wer bin ich? Warum bin ich hier? Wo will ich hin? Ich habe viele Gleichgesinnte getroffen und es genossen, mit all den unterschiedlichen Persönlichkeiten über das Leben, Werte und Weltanschauungen zu diskutieren.

Meine Fitness konnte ich auf ein bisher unerreichtes Level heben und ich kehrte so fit und gesund wie noch nie nach Hause zurück. Im Alltag angekommen stelle ich fest, wie sehr mir das tägliche Wandern fehlt und es wird nicht lange dauern, bis ich mich auf die nächste Fernwanderung mache.

Ich wünsche dir für deine Reise alles Gute, angenehmes Wetter, viele neue Freundschaften, starke Beine und einfach eine wunderbare Zeit!

Ich würde mich freuen, wenn du mir über deine Reise berichtest. Schreib mir dazu einfach eine E-Mail an christoph@teararoatrail.de oder hinterlasse einen Kommentar auf meinen Blog www.teararoatrail.de.

Anhang

Weitere Informationen im Internet

www.acc.co.nz

Die Accident Compensation Corporation (ACC)

www.hostelworld.com

Portal zur Buchung von Unterkünften

www.hostelbookers.com

Portal zur Buchung von Unterkünften

www.yha.co.nz

Der neuseeländische Jugendherbergsverband, Youth Hostel Association

www.immigration.govt.nz

Die neuseeländische Ausländerbehörde

www.nzpost.co.nz

Die neuseeländische Post

www.doc.govt.nz

Das Department of Conservation (DOC)

www.teararoa.org.nz

Der Te Araroa Trust

www.tawiki.org

Das Wikipdia über den Te Araroa Trail

www.teararoatrail.de

Mein Blog über meine eigene Wanderung auf dem Te Araroa Trail

www.facebook.com/groups/26638669574

Die offizielle Facebook-Gruppe des Te Araroa Trails

www.facebook.com/groups/1697432047198792

Die inoffizielle Facebook-Gruppe des Te Araroa Jahrgangs 2016/17

Checkliste

Zu Hause

In Neuseeland

Über den Autor

Christoph Karallus arbeitet und lebt in Leipzig. Den Te Araroa Trail ist er selbst in der Saison 2015/16 gelaufen. Nun möchte er seine Erfahrungen an andere Wanderer weitergeben.

Parallel zu diesem Buch betreibt er auch die Homepage www.teararoatrail.de. Dort schreibt er über persönliche Erfahrungen und bietet nützliche Ressourcen, Informationen zum Thema Ausrüstung und Neuigkeiten rund um den Wanderweg.

Sein Ziel ist es, deutschsprachige Wanderer bestmöglich über den Te Araroa Trail zu informieren und darauf vorzubereiten.

Vor dem Start

Was du bereits zu Hause erledigst

Empfohlener Zeitraum und Richtung

Da Neuseeland auf der Südhalbkugel liegt, verlaufen die Jahreszeiten entgegengesetzt zu denen in Europa auf der Nordhalbkugel. Frühjahr ist September bis November, Sommer ist Dezember bis Februar, Herbst ist März bis Mai und der Winter ist von Juni bis August. Der angenehmste und gleichzeitig sicherste Zeitraum um den Te Araroa Trail zu wandern, ist im späten Frühjahr und Sommer, d.h. ungefähr im Zeitraum von Oktober bis März. Nicht nur sind Wärme und Sonnenschein gut fürs Gemüt, vor allem ist es dann sicherer. Selbst im Herbst kann es in manchen Regionen schon überraschend Schnee geben.

Weiterhin ist zu beachten, dass du aufgrund der Form der Insel, nämlich schmal und mit einer sehr langen Nord-Süd-Ausdehnung, mehrere Klimazonen durchwanderst. Es ist also nicht nur eine Frage, wann generell du den Te Araroa Trail wanderst, sondern welche Abschnitte du wann wanderst.

Die Nordinsel stellt sich da noch relativ unkompliziert dar. Du kannst sie grundsätzlich das ganze Jahr über bewandern. Im Winter ist es kälter und im Herbst etwas regnerischer, mit Schneefall wirst du weniger zu rechnen haben. Außerdem ist die Zivilisationsdichte höher als auf der Südinsel, sodass du im Fall der Fälle recht schnell in einer Stadt bist und alle Annehmlichkeiten wie Bett, Dusche und eine frische, warme Mahlzeit genießen kannst.

Die Südinsel ist von anderem Kaliber. Alles was gleich kommt, gilt zwar für die gesamte Insel, die Auswirkungen sind aber umso intensiver je südlicher du kommst. Die beste Wanderzeit auf der Südinsel ist im Sommer von Dezember bis Februar. Das Schneerisiko ist dann am geringsten, jedoch ist Schnee trotzdem das ganze Jahr über möglich. Je weiter du in den März und April hineinkommst, umso kälter und regnerischer wird es und die Wahrscheinlichkeit für Schneefall steigt. Da du auf der Südinsel teilweise bis zu zwei Wochen von der Zivilisation abgeschnitten sein wirst, solltest du dir gut überlegen, ob es sinnvoll und sicher ist, deine Tour bei solch einem Wetter zu planen.

Das Frühjahr (September bis November) ist zwar hinsichtlich der Temperaturen etwas angenehmer. Allerdings gibt es durch die steigenden Temperaturen und die damit einsetzende Schneeschmelze zwei gefährliche Risiken.

Erstens besteht eine erhöhte Lawinengefahr. Einige Abschnitte des Te Araroa Trails führen durch Lawinengebiete. Es ist demnach nicht nur gefährlich, sondern teilweise sogar unmöglich, während dieser Zeit auf der Strecke zu wandern, da der Weg durch eine bereits abgegangene Lawine versperrt sein kann.

Zweitens sammelt sich der geschmolzene Schnee der Berge in den Flüssen. Da einige Flüsse entlang des Weges nur bei niedrigen Wasserständen zu überqueren sind, musst du manchmal riesige Umwege in Kauf nehmen oder deine Wanderung sogar unterbrechen, bis die Wasserstände wieder gesunken sind. Selbst in einem trockenen Sommer können ein bis zwei Regentage schon ausreichen, um einen Fluss unpassierbar zu machen.

Nun stellt sich noch die Frage, ob du von Süden nach Norden, als sogenannter „Northbounder" (NoBo), oder von Norden nach Süden, als sogenannter „Southbounder" (SoBo), wandern willst. Als Southbounder kannst du bereits im September auf der Nordinsel starten und beendest deine Wanderung auf der Südinsel irgendwann im Sommer.

Du kannst auch erst im Dezember loswandern, solltest dann aber spätestens im April in Bluff ankommen. Als Northbounder sieht die Sache etwas anders aus. Um der Schneeschmelze zu entgehen, solltest du dein Abenteuer frühestens im Dezember beginnen. Bist du ein eher schneller Wanderer, kannst du dich auch noch im Februar auf die Reise begeben. Du solltest dann aber spätestens im April auf der Nordinsel angekommen sein, um das Winterwetter in den Bergen zu vermeiden.

Was uns zur letzten Überlegung führt: das Tempo. Als schneller Wanderer brauchst du vier Monate oder weniger. Damit hast du mehr Optionen und kannst deinen Startzeitpunkt etwas flexibler festlegen. Läufst du etwas langsamer und brauchst z. B. sechs Monate, dann entspricht das ungefähr zwei Jahreszeiten und lässt nicht viel Spielraum beim Wählen des Zeitrahmens für dein Abenteuer.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die sicherste Zeitspanne Oktober bis März auf der Nordinsel und Dezember bis März auf der Südinsel ist. Planst du mit nur vier Monaten, kannst du als Southbounder irgendwann von Oktober bis Dezember starten, bei sechs Monaten solltest du deine Wanderung wirklich bereits im Oktober beginnen. Als Northbounder empfiehlt es sich, bei geplanten vier Monaten deinen Startzeitpunkt von Dezember bis Februar zu wählen. Planst du sechs Monate für deine Wanderung, solltest du gleich Anfang Dezember loslegen.

Ob du von Nord nach Süd oder umgekehrt läufst, ist weder besser noch schlechter. Landschaftlich siehst du bei beiden Varianten das Gleiche. Zwei Dinge solltest du aber beachten. Die meisten Wanderer gehen von Nord nach Süd. Das bedeutet, als Northbounder triffst du zwar viel mehr unterschiedliche Wanderer, aber die meisten kommen dir entgegen und du verbringst mit ihnen maximal einen gemeinsamen Abend. Es ist seltener, dass du die gleichen Leute immer wieder triffst. Wohingegen sich unter Southboundern meistens regelrechte Wandergruppen formen und einige über Monate zusammen mit den gleichen Leuten wandern. Wanderer, die eher alleine gehen wollen, laufen also besser von Süd nach Nord. Die etwas geselligeren Typen starten hingegen als Southbounder.

Der zweite wesentliche Unterschied ist die Reihenfolge der Landschaften. Die Südinsel gilt als spektakulärer und auch herausfordernder. Startest du auf der Nordinsel, hast du Gelegenheit, deine Fitness aufzubauen und bist für die Südinsel besser vorbereitet, als wenn du deine Wanderung dort beginnst. Außerdem steigern sich so die landschaftlichen Eindrücke. Läufst du nach Norden und kommst von den atemberaubenden Bergen der Südinsel, dann können die langen Abschnitte auf Straßen und Stränden auf der Nordinsel mental anstrengender sein. Meine Empfehlung ist es deshalb, von Nord nach Süd zu wandern. Wer aber eher allein sein möchte oder hinsichtlich des Zeitraums etwas eingeschränkt ist, hat als Northbounder eine ebenso schöne Wanderung.

Visum

Das beliebteste Visum ist das Working-Holiday-Visum (oder umgangssprachlich auch gerne „Work and Travel“ genannt). Damit darfst du dich für zwölf Monate in Neuseeland aufhalten und kannst vor oder nach deiner Wanderung noch etwas reisen oder gar arbeiten. Allerdings bekommst du das nur einmal in deinem Leben genehmigt und auch nur bis zum 30. Lebensjahr. Hattest du dieses Visum bereits oder bist älter als 30 Jahre, dann kommt das für dich nicht mehr in Frage.

Es gibt einige Agenturen, die einen Working-Holiday-Aufenthalt organisieren. Für eine Gebühr buchen Sie dir den Flug, helfen bei der Beantragung des Visums und empfehlen erste Jobs und Anlaufstellen. Ich halte diese Angebote allerdings für überteuert, da du alles relativ unkompliziert selber organisieren kannst. Besuche die Homepage der neuseeländischen Ausländerbehörde unter www.immigration.govt.nz, dort findest du alle nötigen Informationen. Ein akzeptables Englisch ist dazu Voraussetzung. Das solltest du aber ohnehin haben, wenn du den Te Araroa Trail wandern willst. Ist dein Englisch etwas eingerostet, kannst du die Antragstellung gleich zum Üben nutzen. Das genehmigte Visum bekommst du dann per EMail und musst es lediglich ausdrucken und in deinen Reisepass legen.

Eine weitere Möglichkeit ist das Touristenvisum. Das gilt für maximal neun Monate und du darfst damit nicht in Neuseeland arbeiten. Du bekommst es dafür unabhängig vom Alter oder von vorherigen Aufenthalten in Neuseeland. Ich hatte bereits vor meinem Te Araroa Trail das Working-Holiday-Visum und nutzte deshalb das Touristenvisum für sechs Monate. Es wird ebenfalls ganz einfach auf der Homepage der Ausländerbehörde online beantragt. Plane für die Ausstellung mindestens vier Wochen Vorlaufzeit ein, da du deinen Reisepass einschicken musst, um das Visum eingeklebt zu bekommen.

Ansonsten bleibt noch das Visum „on arrival“. Jeder EU-Bürger bekommt mit dem Einreisestempel in Neuseeland automatisch ein Visum für drei Monate. Wer nur auf einer Insel wandern möchte oder durch Beruf, Familie oder andere Umstände sowieso wenig Zeit hat, ist damit gut bedient und erspart sich die vorherige Beantragung eines Visums. Wer aber länger als drei Monate bleiben möchte, wird kurz vor Ablauf der drei Monate einmal aus- und wieder einreisen müssen. Es gibt dazu einige günstige Angebote für Flüge nach Australien und wieder zurück. Das ist aber aufwendiger und teurer als die vorherige Organisation eines passenden Visums.

Krankenversicherung

Die meisten privaten Krankenversicherungen in Deutschland gelten grundsätzlich weltweit. Bist du privatversichert, reicht es, dir das noch einmal bestätigen zu lassen. Ansonsten musst du in dem Fall nichts weiter tun.

Bist du Mitglied in einer gesetzlichen Krankenversicherung, dann hast du keinen Versicherungsschutz in Neuseeland. Hier bietet es sich an, eine private Auslandskrankenversicherung für die Dauer deines geplanten Aufenthaltes abzuschließen.

In Neuseeland gibt es die „Accident Compensation Corporation“ (ACC), eine Organisation, die für durch Unfälle verursachte Behandlungskosten aufkommt. Das Besondere daran ist, dass sie für jeden Menschen gilt, der sich legal in Neuseeland aufhält, also auch für Touristen. Ich kenne viele, die sich ausschließlich darauf verließen und keine zusätzliche Absicherung abgeschlossen hatten. Ob es im Ernstfall gereicht hätte, wage ich an dieser Stelle nicht zu beurteilen. Die genauen Bedingungen prüfst du besser selbst auf der Homepage www.acc.co.nz.

Um sicher zu gehen, empfehle ich dir eine private Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Da sich die Tarife in diesem Bereich sehr oft ändern, lohnt sich eine Internetrecherche ein paar Monate bevor du planst, nach Neuseeland einzureisen. Bei den meisten Versicherern kannst du relativ unkompliziert einen Online-Antrag stellen. Sollte deine Reise davor oder danach noch in andere Länder gehen, dann lass dir am besten bestätigen, dass die Versicherung alle geplanten Destinationen abdeckt.

Flug

Das Thema „Flüge buchen“ ist ein Riesenmarkt im Internet. Es gibt unzählige Apps, Suchmaschinen und weitere Möglichkeiten einen Flug zu suchen und zu buchen. One-Way-Tickets gibt es ab ca. 600 EUR und eins für hin und zurück bekommst du mit etwas Glück schon ab ca. 900 EUR. Der Preis hängt stark von Faktoren ab, wie z. B. dem gewählten Zeitraum, dem Abstand zwischen Buchungs- und Flugdatum, dem gewünschten Komfort oder der Dauer der Flugverbindung. Ich nutze ausschließlich die App Skyscanner und vergleiche dann meinen gewünschten Flug noch einmal mit den Preisen bei der Airline direkt. Durch intensiveres Vergleichen hätte ich vielleicht noch ein paar Euros sparen können, mir war das aber zu stressig. Wer sich damit intensiver beschäftigen will, liest sich am besten einige Reiseblogs durch. Die müssen nicht zwangsläufig über Neuseeland schreiben, haben aber oft sehr gute Tipps zum Buchen günstiger Flüge. Suche dazu im Internet einfach nach „reiseblog flug buchen“.

Unterkunft für die ersten beiden Nächte

Auf die andere Seite der Erde zu reisen, ist anstrengend. Ich empfehle deshalb, die ersten zwei bis drei Nächte schon im Voraus zu buchen. Gerade im neuseeländischen Sommer ist Hochbetrieb in den Hostels und mit Gepäck und Jetlag hast du wenig Lust, nach deiner Ankunft auch noch ein freies Bett suchen zu müssen.

Die großen Portale wie www.hostelbookers.com oder www.hostelworld.com helfen dir an dieser Stelle weiter. Es gibt Unterkünfte jeglicher Preis- und Komfortklassen und außerdem ein Bewertungssystem, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Egal, ob du in Christchurch oder Auckland landest, suche dir am besten etwas nahe des Stadtzentrums. Es ist dann einfacher für dich, noch ein paar Dinge zu organisieren (siehe Kapitel In Neuseeland – jetzt wird’s ernst!). Außerdem ist die An- und Abreise relativ entspannt, da es zwischen Flughafen und Stadtzentrum in beiden Städten schnelle Direktverbindungen mit dem Bus gibt. Wenn du bei deiner Anreise bereits weißt, dass du vom selben Flughafen auch wieder abreist, kaufe dir ein Kombi-Ticket für hin und zurück. Dabei sparst du im Vergleich zum Kauf der Einzeltickets noch ein paar Dollar.