Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

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Copyright © 2017, Jens Güthe

Herstellung und Verlag: BOD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783746041445

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors Jens Güthe reproduziert, verarbeitet, gesendet oder vervielfältigt werden.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Eifersucht und Verlustangst sind äußerst belastende Gefühle, die nicht nur das Fortbestehen der eigenen Partnerschaft gefährden, sondern auch das eigene Wohlbefinden nachhaltig stören und zu intensivsten Gefühlsreaktionen, nicht selten sogar zu einem regelrechtem Gefühlschaos, führen können. Der Eindruck, emotional nicht aus sich heraus zu kommen, abhängig zu sein, den Partner verlieren zu können, sich gedanklich ständig wie im Kreis zu drehen und fortlaufend kontrollieren zu müssen, treibt den Einzelnen mitunter in den Wahnsinn und bringt im Ergebnis, außer tiefster Frustration auf beiden Seiten, nichts. Im Gegenteil. Viele Beziehungen brechen unter der jeweiligen Belastung früher oder später zusammen und am Ende droht im schlimmsten Fall genau das, wovor der Betroffene am meisten Angst hat,-nämlich im Ergebnis alleine da zu stehen. Doch niemand muss sich mit einem Zustand abfinden, der weder dem Einen, noch dem Anderen dient und außer trennenden Erfahrungen kaum wirklich etwas Positives parat hält. Effektive Hilfe ist möglich und der Ausstieg aus einem Kreislauf der Angst vielfach leichter, als Du denkst!

Einleitung

Ja, Du hast richtig gehört. Eifersucht führt zu Einsamkeit! Sie bringt Dich zielsicher genau zu dem, was Du am wenigsten willst. Genau zu dem, was Du so intensiv zu vermeiden versuchst. Die Sicherheit, nach der Du Dich dabei am meisten sehnst, wirst Du auf diesem Weg garantiert nicht erreichen. Wenn es so wäre, dann hättest Du dieses Buch nicht in der Hand, denn Du wärst bereits da und wahrscheinlich einfach glücklich. Doch die Tatsache, dass Du es in der Hand hast zeigt, dass Du es offenbar nicht bist und die bisherigen Strategien nicht wirklich gut funktioniert haben. Ich vermute jedoch, dass Du nunmehr alles daran setzen willst, diesen Zustand endlich wieder verbessern zu wollen und in Zukunft einfach gerne wieder frei und unabhängig leben möchtest. Sicherlich hast Du dieses Buch in der Hoffnung auf entsprechende Veränderung gekauft und erwartest eine zielgerichtete Unterstützung. Und genau diese möchte ich Dir gerne geben. Die zunächst einzig wichtige Voraussetzung ist, dass Du bereit bist, alles zu tun, was zur Verbesserung Deiner Situation von Nöten ist. Welche konkreten Schritte das sein könnten, wirst Du in diesem Buch erfahren. Womöglich hast Du schon unzählige Versuche unternommen, diese nervtötenden Beschwerden endlich loszuwerden und Dir eine Menge Gedanken um die jeweiligen Ursachen und Hintergründe gemacht. So möchte ich Dir an dieser Stelle schon einmal eine gute Nachricht geben: Du kannst Deine Eifersucht überwinden! Niemand muss sich mit einem Zustand abfinden, der weder dem Einen, noch dem Anderen etwas bringt und lediglich zum Gegenteil von dem führt, was man sich in Wahrheit wünscht.

Dieses kleine Buch bietet Dir eine schnelle Hilfe gegen Deine Beschwerden. Ohne lange Umwege werden die wesentlichen Ursachen und Zusammenhänge auf den Punkt gebracht und klare Lösungsstrategien angeboten, die Du sofort umsetzen kannst. Finde Dich also nicht länger mit einem Zustand ab, der nur das bewirkt, wovor Du am meisten Angst hast, sondern verändere durch wenige, aber effektive Schritte die Richtung. Werde Dir klar darüber, dass Dich der bisherige Weg nicht dahin geführt hat, wo Du gerne sein möchtest, denn sonst hättest Du, wie bereits angesprochen, dieses Werk nicht in der Hand. Schritt für Schritt, provokativ und direkt, leitet Dich dieses Werk daher an, die wesentlichen Punkte zu erkennen und gibt Raum für eigene Lösungsstrategien.

Ursachen

Das richtige Wissen befreit bekanntlich aus der Ohnmacht und daher ist es zunächst einmal wichtig, dass Du die häufigsten Ursachen Deiner Eifersucht einfach kennst. Grundsätzlich sind Erfahrungen des Verlustes, der Trennung sowie ein Mangel an Liebe, Schutz und Geborgenheit in der Vergangenheit, meist zurückreichend bis in früheste Kindheit, der Grund und die Ursache für Gefühle der Eifersucht und Verlustangst in späteren Jahren. Wenn Du in dieser prägenden Zeit bereits trennende Erfahrungen, zum Beispiel die Trennung Deiner Eltern erlebt hast oder von einer eher lieblosen oder emotional nüchternen Umgebung betroffen warst, erfährst Du bereits früh einen Mangel an Fürsorge und Geborgenheit sowie Schutz und Sicherheit. Doch sind gerade diese Erfahrungen Voraussetzung für eine stabile Entwicklung. Dabei wirkt sich nicht nur ein vernachlässigender Erziehungsstil tendenziell negativ aus, sondern auch ein von starker Behütung ausgehender. Störungen vielschichtiger Art in dieser Zeit beeinflussen die gesunde Entwicklung und damit auch die jeweilige Entfaltung Deiner Persönlichkeit nachhaltig und grundsätzlich zeitlich unbefristet. So kann es schlichtweg sein, dass Du mit Deinen Bedürfnissen, Wünschen und Ängsten in einer Zeit allein geblieben bist, als Du Schutz, Geborgenheit und Liebe am meisten brauchtest. Möglicherweise konntest Du zusehen, wie Du damit selbst fertig wurdest und warst schon früh auf Dich allein gestellt. Ein Kind bis zu einem gewissen Alter ist damit jedoch häufig überfordert. Existenziell wichtige Bedürfnisse, wie der Wunsch nach Liebe, Geborgenheit, Zuwendung, Sicherheit und Schutz sind ja nicht einfach dadurch verschwunden, indem sie nicht erfahren werden konnten, sondern werden gerade nach Erfahrungen des Mangels im Laufe der Jahre immer wieder gesucht. Dies bedeutet: Wenn Dir Deine Eltern als erste Bezugspersonen schon nicht das geben konnten, was notwendig gewesen wäre, um eine stabile und unabhängig denkende Persönlichkeitsstruktur aufzubauen, dann suchst Du Dir unbewusst einfach andere Wege im späteren Lebensverlauf. Die Zeit, die bis dahin vergangen ist, spielt dabei keine Rolle, denn unser Unterbewusstsein vergisst nichts. Du suchst Dir einfach andere Menschen, die Dir jetzt das geben sollen, was bislang gefehlt hat und wonach Du Dich, aus nachvollziehbaren Gründen, nunmehr am meisten sehnst. Diese anderen, oft die jeweiligen Partner, sollen Dir jetzt stellvertretend geben, was Du brauchst, oder jedenfalls glaubst, zu brauchen. All das eben, was damals scheinbar gefehlt hat. Das im Inneren vorhandene Defizit soll aufgefüllt werden. So arbeitest Du mit großem energetischen Aufwand daran, über Andere etwas zu bekommen, was Du glaubst, unbedingt zu brauchen und begibst Dich unbemerkt in eine emotionale Abhängigkeit, die Dich in Wahrheit nur noch tiefer in den Sog der eigenen Belastungen führt. Du hoffst darauf, mit ganz viel Einsatz und Engagement andere Menschen für Dich gewinnen zu können und siehst den Partner nicht selten sogar als so etwas wie den eigenen „Besitz“ an. Doch in Wahrheit bist Du an diesem Punkt bereits komplett entfernt von dir selbst. Du arbeitest nicht an einer Lösung, sondern bedienst Deine Angst. Gerade so, als ob Du dieser Angst ( und hinter Eifersucht steckt so gut wie immer Angst ) ständig Futter in der Hoffnung gibst, sie dadurch endlich besänftigen zu können. Doch das Gegenteil ist der Fall. Du fütterst in Wirklichkeit etwas, was Du eigentlich loswerden willst. Du stärkst damit genau das, was Du auf der anderen Seite bekämpfst. Wie soll das funktionieren? Deine dahinterliegenden Ängste, Unsicherheiten sowie das Gefühl starker emotionaler Abhängigkeit gegenüber Anderen behebst Du damit nicht. Im Gegenteil.

Erfahrungen des emotionalen Mangels in früher Entwicklungszeit wirken also auch über das Erwachsenenalter hinaus. Doch auch sehr behütende Elternhäuser wirken sich mitunter fatal aus, denn wenn Du mit der Erfahrung groß geworden bist, alles zu bekommen, was Du Dir wünscht sowie jegliche Probleme von Seiten der Eltern aus dem Weg geräumt wurden, dann entwickelst Du unter Umständen Gedanken der Besitzansprüche sowie eine überhöhte Erwartungshaltung gegenüber Andern und begibst Dich somit in eine ebensolche Abhängigkeit, die weder gesund ist, noch irgendetwas von dem bewirkt, was Du Dir selbst wünscht. Auch eher versteckte, sogenannte „maskierte“ Vernachlässigungen, also Erfahrungen des Mangels, die nicht gleich als solche erkennbar sind, spielen bei der Entwicklung von Eifersucht und Verlustangst eine Rolle. Hier ein Beispiel:

Kai ist 5 Jahre alt. Ein netter Typ, möchte man sagen,ein smarter kleiner Junge, eher zierlich und zurückhaltend, doch stets hilfsbereit und zuvorkommend. Seine Mutter holt ihn pünktlich und seit jeher eher zu früh als zu spät aus dem Kindergarten ab. Jederzeit besorgt, so scheint es, um das jeweilige Wohl des Jungen, gibt sie sich doch nach außen jederzeit höflich und bemüht. Gespräche mit Erzieherinnen lauschte Kai wie automatisch, denn Kinder in diesem Alter haben ja bekanntlich Ohren wie Rhabarberblätter. Besonders dann, wenn relativ klar erschien, dass es um ihn selbst ging, war naturgemäß die Aufmerksamkeit für das, was die Erwachsenen da sagten, groß. Hatte die Mutter etwa Angst um irgendwas? Die vermeintliche Sorge war aus den angsterfüllten Gesichtszügen der Mutter jedenfalls im Laufe des Gesprächs nur noch unschwer zu entnehmen. Doch Kai wusste nie so richtig, weshalb sie sich eigentlich sorgte. Eigentlich, so dachte er, war doch alles in Ordnung mit ihm. Jedenfalls fühlte er das. Beiläufig waren da Worte wie „zu dünn“, „zu oft Kopfschmerzen“ oder „er isst zu wenig“ zu vernehmen, doch hatte Kai selbst nie den Eindruck, irgendwie unter Hunger zu leiden. Ja, da war die lästige Migräne, die schon sehr früh ein Leiden beschrieb, was man so schnell keinem anderen Menschen wünschte, aber das war eben so. Ganz einfach so, wie der Eine „Dies“ und der Andere eben „Das“ hat. Doch wollte sich Kai's Mutter offenbar nie so richtig damit anfreunden, dass es ihrem Sohn einfach gut gehen durfte und schleppte ihn, nach außen tief besorgt, von Arzt zu Arzt, sozusagen von Pontius zu Pilatus. Kai erinnert sich noch heute an die immer gleiche Aussage der meisten Ärzte in Richtung der Mutter: Lassen Sie einfach los...er isst schon, sobald er Hunger hat...die Migräne kommt und geht...eine gewisse Übelkeit und Appetitlosigkeit ist da normal...machen Sie sich keine Sorgen...Ihr Sohn ist gesund. Es hätte ja so schön sein können, wenn doch nur die Worte auf fruchtbaren Boden gestoßen wären. Jedenfalls war Kai's Mutter offenbar nicht bereit zu akzeptieren, dass ihr Sohn gesund ist, denn der nächste Besuch bei einem anderen Arzt, diesmal eine Ärztin, folgte schnell. Blutuntersuchungen, Röntgenbilder, EKG's und EEG's kamen zum Einsatz, jedes mal mit dem gleichen Ergebnis: Alles in bester Ordnung! Man gewann den Eindruck, dass die Mutter zwar besorgt war, jedoch augenscheinlich mehr gegenüber sich selbst sowie Ihrer eigenen Angst und weniger konzentriert in Hinblick auf das tatsächliche Wohl ihres Kindes. So kam es, dass im Verlauf der Jahre mehr und mehr erkennbar wurde, dass es offenbar fast nur um sie selbst und relativ wenig um die Bedürfnisse des Kindes ging. Was für eine Tarnung. Doch Kai spürte schon früh, dass da etwas nicht stimmt...

So wie in diesem Beispiel kann es abweichend davon auch noch eine ganze Reihe weiterer Situationen geben, die ursächlich nicht gleich erkennbar sind, doch auch einen entsprechenden Mangel in einer Zeit beschreiben, als dieser besser nicht da gewesen wäre. Hinzu kommt in der beschriebenen Situationen noch das Gefühl der Täuschung, denn es wurde ja etwas vorgegaukelt, was in Wahrheit ganz anders war. Du kannst Dir sicherlich vorstellen, was es heißt, wenn sich ein Mensch getäuscht fühlt. Er wird tendenziell misstrauisch und kann sich kaum mehr vorstellen, dass es ein Anderer, häufig der Partner, nunmehr ernst mit ihm meint. Er glaubt ja noch nicht einmal an sich selbst. Wie soll er also an andere Menschen glauben, geschweige denn, diesen vertrauen können, wenn er bislang völlig andere Erfahrungen gemacht hat? Auch in solchen Situationen kommt es daher zu Eifersucht und entsprechenden Kontrollmaßnahmen, will man sich vor weiteren Täuschungen und damit Enttäuschungen ähnlicher Art schlichtweg schützen.