Alle Rechte sind dem Verfasser vorbehalten.
Troisdorf 2021
3. Auflage
Verfasser: Horst Jentsch
Satz und Sichtung: Jürgen Schmid
Coverbild: Frank Jenne
Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-7460-8613-2
Seit tausenden von Jahren versuchen Gelehrte herauszufinden, wie es zur Entstehung des Universums kam und was sich seit der Urgeschichte vollzogen haben mag. Schon im späten Mittelalter, besonders aber ab dem Beginn der Aufklärung wurde seitdem mit großem Einsatz versucht, die stattgefundenen Ereignisse zu verstehen. Vor allem ging es darum, aus den durch Beobachtung und Experiment gewonnenen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen Schlüsse zum Zwecke der Reproduzierbarkeit der Vorgänge des Anfangs zu ziehen. Wobei aus der Vielfalt weltanschaulicher und naturwissenschaftlicher Betrachtungen sehr unterschiedliche Modellvorstellungen entstanden sind. Verbindliches Standardmodell ist dabei die auf dem Urknall basierende naturalistische Evolutionslehre geworden.
Für das naturwissenschaftliche Establishment ist dieses sich auf reinen Zufall und Selbstorganisation gründende Modell dieser Lehre eine bewiesene Tatsache. Diese Weitsicht entspricht der Denkhaltung des Naturalismus.
Im Brockhaus heißt es dazu, dass Mensch, Pflanze, Tier und Kosmos allein auf biologisch erfahrbare und materialistisch begründbare Erklärungszusammenhänge zurückzuführen seien. Dabei wird Gott als Ursache des Seins ausgeschlossen. Die Entstehung des Seins sei das Produkt natürlicher Evolutionsvorgänge, die sich im Laufe von vielen Millionen und Milliarden von Jahren zugetragen hätten.1
Das Leben habe sich dabei aus der Urzelle im Wesentlichen über die Mechanismen Mutation und Selektion entwickelt, wobei die Vielfalt der Arten im Zuge der natürlichen Evolution in Makroevolution (Entstehung neuer Gene und Organe rein zufällig) und nicht in Mikroevolution (erst nach ihrer Schöpfung durch Spezialisierungen) entstanden sei.
Diese Überzeugung wird als innig gehegte Denkhaltung in Lehre und Forschung unbeirrt vertreten und auch mit allen Mitteln verteidigt. Sie liefert eine von einem Schöpfer losgelöste Erklärung für Ursprung und Entwicklung des Universums, die in diesem Sinne altemativlos zu bleiben hat. Einem der Wissenschaft gemäßen Anspruch auf Objektivität entspricht dies nicht, weil die Frage nach Gott gar nicht gestellt werden darf. Wissenschaftlich ist dies deshalb unhaltbar.
Als ausschlaggebendes Ereignis gilt der Urknall, der zur Basis für das Verständnis des Kosmos wurde. Er ist für die meisten Wissenschaftler der Ausgangspunkt für das Universum, in welcher Form dieses auch speziell zustande gekommen und ausgeprägt sein mag. Ausgehend von diesem Urereignis wird für die ab diesem Zeitpunkt stattgefundene Entwicklung die Evolution auf rein naturalistischer Basis verantwortlich gemacht.
Schon als Schüler hat es mich gestört, dass die Thesen der Evolutionslehre und ihre Varianten als die alleinige Erklärung für die Entstehung des Alls, unserer Erde und des Lebens auf ihr gelehrt wurden. Das ist bis zum heutigen Tage so geblieben. Dabei haben sich inzwischen die damals schon verhärteten Positionen eher noch verstärkt. Es wird verbissen, eigentlich seit dem britischen Theologen und Naturforscher Charles Robert Darwin, an der Evolutionslehre festgehalten. Diese skurrile Verhaltensweise, die ebenso eigenwillig wie auch verschroben ist, verleitet dazu ständig zu behaupten, dass es für die Entstehung des Universums eines intelligenten Designers nicht bedurfte.
Ziel und Schwerpunkt der nun vorliegenden Arbeit ist die kritische Auseinandersetzung mit diesem unhaltbaren Zustand. Von daher ist es sogar geboten, die Schöpfüngslehre in die Betrachtungen einzubeziehen. Denn die Heilige Schrift lehrt, im deutlichen Unterschied zur naturalistischen Evolutionslehre, dass die Schöpfung nach der Lehre der Teleologie durch das Wort Gottes entstanden ist. Im Johannesevangelium in Kapitel 1, Vers 1-3 + 14 heißt es: 1
„Im Anfang war das Wort und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dieses gemacht, ohne es ist nichts gemacht, was gemacht ist. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns ... “
So war es Jesus Christus, durch welchen unsere Welt in der Einheit mit dem allmächtigen Gott geschaffen wurde. Manche Ausleger nennen Christus den „Werkmeister“ Gottes. Das Geschenk des freien Willens führte dann zur Sünde des ersten Menschen und schließlich durch ihr uferloses Anwachsen zum Sintflutgericht (näheres dazu siehe Kapitel 6).
So ward Jesus Mensch, um die Menschen mit Gott zu versöhnen. Ohne ihn gibt es keine Versöhnung mit Gott und keinen Zugang zu ihm. So ist Jesus der einzige Weg zu Gott (Johannes 14,6). Wie dieser Weg aussieht und wie man ihn finden kann, wird im Epilog zu Punkt 7.11 genauestens beschrieben. Dieser Zusammenhang ist selbst vielen Christen nicht bekannt. Zu diesem Wissen haben viele Menschen allerdings leider auch in vielen kirchlichen Einrichtungen keinen Zugang mehr.
Wie sich zeigen wird, kann man mit den heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen für die Schöpfungslehre einen hohen Erklärungswert ableiten. Es gibt sogar Belege dafür, dass sich die Natur nicht von selbst schöpferisch in Szene setzen konnte. So werden wir mit Zusammenhängen vertraut gemacht, die hochgradige Indizien für die Existenz eines Schöpfers sind. Ansprechen will ich Menschen, die vielleicht schon lange Suchende sind, die aber bisher keine Gelegenheit fanden, auch die Sichtweise der Schöpfungslehre kennenzulemen.
Große Teile der Wissenschaft leisten sich aber gerade in dieser Beziehung eine ganz gezielte Informationsunterdrückung zu Gunsten der Evolutionslehre. Längst glaubt die gängige Schulweisheit und in ihrem Gefolge viele Medien, dass die für die Entstehung unseres Universums wesentlichen Vorgänge mit Hilfe der Evolutionslehre hinreichend erklärt werden können. Das Gegenteil ist aber der Fall! Von schlüssigen Beweisen dafür, wie unsere Welt wirklich entstand, muss man sich zunehmend mehr und mehr verabschieden. Obwohl es viele Gründe gibt, die inzwischen in die Jahre gekommene Lehre von der zufälligen Entstehung und Funktion des Weltganzen als gänzlich überholt zu betrachten, wird sie nach darwinschem Muster unter allen Umständen aufrechterhalten. Sie entwickelte sich sogar zur Standardlehre der Kosmogonie, mit der man sich aber längst in einer Sackgasse befindet. Es haben sich so grundlegende Veränderungen in der wissenschaftlichen Landschaft vollzogen, dass es an der Zeit ist, sich von den einseitigen darwinschen Vorstellungen endlich zu verabschieden. Mit wirklichen Beweisen kann nämlich niemand aufwarten, denn die Ereignisse haben sich nicht vor unserer Haustür abgespielt und sind nicht reproduzierbar.
Steven Weinberg, seinerzeit Professor für Physik an der Harvard-Universität, schreibt in der Einleitung zu seinem Buch „Die ersten drei Minuten“ einen Satz, der in diese Richtung weist: „Ich kann nicht leugnen, dass ich einen Anflug von Unwirklichkeit empfinde, wenn ich über die ersten drei Minuten in einer Weise schreibe, als wüssten wir wirklich, wovon wir sprechen. “ 2
Es wird sich zeigen, dass es videle wissenschaftliche Deutungsmöglichkeiten gibt, aber dass es niemandem gelingen kann, das „Wie“ des sich seit Ewigkeiten vollziehenden Werdens und Vergehens im All vollständig und allumfassend zu erklären. In Bezug auf das „Wann“ sieht es genauso aus wie beim „Wie“. Was bringt es, unbedingt wissen zu wollen, wann genau unser Kosmos entstanden ist?
Systematisch habe ich in den letzten 30 Jahren Schriftgut unterschiedlichster Autoren gesammelt und kritisch ausgewertet. Dazu stand reichlich Material zur Verfügung. Über lange Zeit versuchte ich, mir als aufmerksamer Beobachter eine Gesamtübersicht zu verschaffen. Dabei stellte sich aber sehr bald heraus, dass die Indizien für das Walten eines allmächtigen Schöpfers so überzeugend sind, dass sie manchmal sogar schon den Charakter von Indizienbeweisen annehmen. So entstand schließlich die Idee, die Erkenntnisse schriftlich festzuhalten und in ein Buch einzubringen, woraus inzwischen drei Bücher entstanden sind.
Als Ingenieur und Betriebswirt, in Bezug auf viele Fachgebiete aber als Autodidakt, war die Bewältigung dieses Vorhabens für mich mit hohen Anforderungen verbunden.
Die Ausarbeitung ist so angelegt, dass die einzelnen Kapitel nicht unbedingt aufeinander aufbauen. Wo doch ein Zusammenhang besteht, weil an anderer Stelle eine Weiterführung geschieht, wird auf die entsprechenden Kapitel oder Unterpunkte hingewiesen. So ist der Leser in die Lage versetzt, sich evtl, nur mit dem ihn Interessierenden zu befassen. Wenn sich beim Lesen wegen der umfangreichen und teilweise schwierigen Materie das Verständnis nicht direkt erschließt, wird trotzdem zum Weiterlesen ermutigt. Mir sind die Schwierigkeiten bewusst. Um fundierte Beiträge zu erbringen, konnte ich aber auf naturwissenschaftlich fachliche Aussagen nicht verzichten. Zum besseren Verständnis und um zügiges Lesen zu gewährleisten, werden aber Fachaussagen und Fachbegriffe für den mit der Materie vielleicht nicht Vertrauten weitestgehend direkt im Text erklärt.
In den nun vorliegenden drei Büchern werden in zehn Kapiteln naturwissenschaftliche, kulturgeschichtliche und historische Zusammenhänge und Phänomene unseres Universums behandelt. Dabei wurde versucht, mit Hilfe des gesammelten und ausgewerteten literarischen Gedankenguts darzustellen, was sich zwischen naturalistisch geprägter Evolutionslehre und Schöpfungslehre abspielt.
Schwerpunktmäßig geht es diesem Buch nun um die Probleme, die mit der Langzeitinterpretation der naturalistischen Evolutionslehre - das heißt mit dem postulierten langen Zeitraum für die Entstehung unseres Universums - verbunden sind. Im Konsens mit dem naturwissenschaftlichen Establishment aller Fachgebiete, soll nämlich vor ca. 14 Milliarden Jahren der Urknall zur Expansion und Entwicklung des Weltalls geführt haben. Die Probleme mit dieser Lehre durchziehen wie ein roter Faden sämtliche Kapitel dieses Buches. Dabei geht es in Kapitel 3 zuerst um die Problematik der radiometrischen Altersbestimmung. Dazu werden Betrachtungen über die Grenzen dieser Methoden angestellt.
In Kapitel 4 wird anhand einer Reihe von Beispielen die Problematik der zu den Altersvorstellungen der Standardlehre der naturalistischen Evolution unpassenden Alter vorgestellt.
In Kapitel 5 geht es um Aspekte mikro- und makrokosmischer Erscheinungsformen und ihre Problematik für den Urknallhypothese, schwerpunktmäßig um die 3 k-Hintergrundstrahlung, als so genanntes Echo des Urknalls und die Rotverschiebung der Spektrallinien ferner Galaxien als „Beweis“ für die Expansion des Universums, wobei beide Phänomene andere Deutungen zulassen.
In Kapitel 6 geht es um Ereignisse, die besonders im Widerspruch zur postulierten Langzeitinterpretation stehen. In die Betrachtungen einbezogen sind dabei die Sintflut, die Kontinentaldrift, die Gebirgsauffaltung und auch die Eiszeit als Impaktwinter, die sämtlich von nachhaltigem megakatastrophischen Einfluss waren und sich nicht in Jahrmillionen zutrugen, sondern sich innerhalb eines außerordentlich kurzfristigen Zeitrahmens abwickelten.
Im Kapitel 7 wird schließlich die ganze Problematik den gängigen Geologischen Zeittafeln sichtbar gemacht, wobei diese um eine Vielfalt in ihr nicht aufgeführter menschlicher Funde ergänzt wurden. Es kann schematisch dargestellt und kommentiert werden, dass es menschliche Fossilien und Artefakte von Anfang an zu allen Zeitaltern gab. Deshalb entsprechen die konventionellen Geologischen Zeittafeln, zudem auch nicht die in ihnen enthaltenen Alter, den tatsächlichen Gegebenheiten für die stattgefundenen Geschehnisse und führen in die Irre und sind deshalb überholungsbedürftig.
Die Niederschrift des Manuskripts nahm einige Jahre in Anspruch. Während der gesamten Zeit des Schreibens hatte ich viele Gespräche und Diskussionen mit ganz unterschiedlichen Personen. Von Korrekturlesern, die kleine und große Teile des Manuskripts lasen, erhielt ich sehr wertvolle Anregungen, die im Manuskript berücksichtigt wurden. Dieses Buch hätte nicht ohne die vielfältigen Dienste von Günter Karrenberg und Jürgen Schmid vervollständigt werden können. Ihre Hinweise führten zu vielfachen Korrekturen und auch texlichen Veränderungen. Sehr dankbar bin ich für die besondere Betreuung von Fritz Blacha und Dieter Zemann, die das ganze Buch zum Zwecke der Korrektur gelesen haben. Hilfe wurde mir zusätzlich von Jürgen Schmid noch bei Satz und Sichtung zu Teil. Mein besonderer Dank gilt auch Dr.-Ing. Frank Jenne für Coverbild und -entwurf und auch meiner Frau für ihre Unterstützung und große Geduld.
Troisdorf, 2021
Horst Jentsch
1 Brockh. Enzykl., Band 15, 1991, Seite 376
2 Steven Weinberg, „Die ersten drei Minuten - Der Ursprung des Universums“, Piper-Verlag, 1977, Seite 24
Das Weltall entstand nach der Standardlehre der naturalistishen Evolution also vor ca. 14 Milliarden Jahren in einem als Urknall (Big bang) bezeichneten explosionsartigen Vorgang.
Einigkeit herrscht unter den Anhängern dieser Lehre darüber, dass dieser Vorgang mit einem Feuerball begonnen haben soll. Bei einem solchen Inferno entstehen aber zunächst nur Elementarteilchen und keine Atome, und wenn die Temperatur unter 1000 Millionen Grad sinkt, sorgen gleichzahlig vorhandene Antiteilchen sofort dafür, dass nur noch Strahlung übrigbleibt. Da das heutige Universum aber Struktur besitzt, glaubt man, dass einige Elementarteilchen überlebten, um das Universum entstehen zu lassen. Das heißt, dass das Zustandekommen der Struktur unseres Universums nur mit einem Symmetriebruch erklärt werden kann. Diese Auffassung verstößt in dem Inferno eines Urknalls gegen das Gesetz von der Erhaltung der Baryonenzahl, weil sich in einem solchen Szenario alle Baryonen (Protonen und Neutronen) paarweise erzeugen und nach dem Gesetz ausnahmslos vernichten. Das heißt, dass die Zahl der am Prozess beteiligten Baryonen vor und nach der Reaktion stets die gleiche ist. Nicht beweisbar ist, dass z. B. einige Protonen und vor allem deren massetragende Bestandteile wie Quarks unbeschadet blieben und das Universum bildeten. Das Zustandekommen von Struktur ist immer noch ein ungelöstes Problem, wie dies der Physiker Hubert Goenner in seinem Buch „Einsteins Relativitäts-Theorien Raum, Zeit, Masse, Gravitation“ beschreibt:
„Ein wichtiges ungelöstes Problem der Kosmologie ist das der Strukturbildung, also der Bildung der Galaxien, Haufen von Galaxien und der weiteren beobachteten Überstruktur aus der angenommenen gleichförmigen Verteilung der Materie beim Urknall im Standardmodell. Der Frühzustand des Kosmos, mit dem sich die theoretische Forschung intensiv befasst, ist weitgehend unbekannt und empirisch kaum zugänglich. Daher schäumen waghalsige Extrapolationen und Spekulationen aller Art über. “3
Zur Problematik mehr in Punkt 5.3 „Beweist die 3 k Hintergrundstrahlung den Urknall“.
So basiert der Urknall eigentlich auf einem Glaubensbekenntnis! Ebenso verhält es sich mit den nachstehend kurz beschriebenen Naturerscheinungen, die inzwischen als Beweise für den Urknall angesehen werden.
Den ersten Auftrieb bekam das klassische Urknallmodell durch die Entdeckung der Rotverschiebung des Galaxienlichts durch Edwin Hubble. Bei dieser geht es um die Verschiebung der Spektrallinien ferner Galaxien zum roten oder blauen Ende des elektromagnetischen Spektrums hin (Hubble-Effekt). Durch diesen Effekt glaubt man zu erkennen, dass sich bei Rotverschiebung die Galaxien von uns wegbewegen und man vermag auch zu errechnen, mit welcher Geschwindigkeit dies geschieht. Diese Erscheinung wird auch als Expansionsbewegung des Universums vom Urknall her gedeutet.
Das Forschungsergebnis Hubbles zur Rotverschiebung des Galaxienlichts wurde sogar zum Auslöser für das Urknall-Modell. Seine Beobachtung wurde zunächst, bis eine gewisse Ernüchterung eintrat, mit einem besonders euphorischen Beifall bedacht. Weil er festgestellt hatte, dass sich die Galaxien umso schneller von uns wegbewegen, je weiter sie entfernt sind, wurde diese von ihm beobachtete Erscheinung nach dem abgeklungenen Beifall, schnell zu einem Problem. Dies auch, weil diese Erscheinung nicht auf alle Himmelskörper gleichmäßig zutrifft.
Die Probleme, die die beobachtete Fluchtbewegung der Galaxien bereitete, wurde schließlich mit Hilfe der Annahme gesellschaftsfähig gemacht, dass sich nicht die Galaxien von uns entfernen würden, sondern sich nur der Raum ausdehne (kosmologische Rotverschiebung), dadurch sähe es nur so aus, als entfernten sich die Galaxien von uns.
Zur Veranschaulichung hatte der Physiker Mario Livio bei seinen Vorträgen immer einen Luftballon bei sich, auf dem schwarze Punkte aufgetragen sind. Immer wenn er ihn aufblies, entfernten sich die Punkte in ihrem Abstand zueinander. So versuchte er die kosmische Expansion zu demonstrieren. Doch dieser Vergleich hinkt, weil die Ballonhülle keinen eigenen Mittelpunkt besitzt und sich ein Hohlkörper als Ballon deshalb auch nicht in einen anderen Raum hinein ausdehnen könnte. Näheres dazu in Punkt 5.4. Bei der Vorstellung der Raum wäre es, der sich ständig ausdehnen würde, kommt es zu ewiger Expansion. Tätsächlich glaubt man, dass es eine Kraft gäbe, die dies bewirkt, weil derzeit, wie man glaubt, nicht erkennbar ist, dass die Expansion zum Stillstand kommen könnte.
In einer Fernsehsendung zum Thema sagte der Kommentator, dass ewige Expansion aber bedeute, dass es durch sie zur Zerstörung der geordneten Himmelsmechanik kommen müsse, was das völlige Verschwinden der Himmelskörper wie Galaxien, Sterne und Planeten im unermeßlichen Weltraum dann zur Folge hätte.4
Dies besonders, wenn nämlich davon ausgegangen wird, dass die Expansion schon 14 Milliarden Jahre im Gange ist. Im Laufe dieses gewaltigen Zeitraums müssten sich die Galaxien inzwischen so weit von uns entfernt haben, dass nur einige wenige noch zu sehen wären, wenn der Raum expandieren würde.
Beobachtet wird aber, dass die Abstände der Himmelkörper zueinander relativ ungestört bleiben, soweit man dies überhaupt beurteilen kann. Trotz der postulierten Raumvergrößerung existieren eine Fülle von Galaxien in unserer Umgebung weiter.
Dies ist umso merkwürdiger, wenn noch dazu angenommen wird, dass die Ausdehnung des Raumes anfangs sogar mit Überlichtgeschwindigkeit vor sich gegangen sein soll. Inzwischen müsste sich also bei einer derartig lang andauernden Expansionstätigkeit eine beträchtliche Abstandsvergrößerung mit nachhaltigen Störungen im Verhalten der himmelsmechanischen Ordnung eingestellt haben. Da dies nicht der Fall ist, und auch die Mechanismen in unserer Galaxie und die innerhalb der anderen Galaxien funktionieren, wird ein völliges Auseinanderdriften dieser ganz offensichtlich unterbunden.
Werden deshalb aus den beobachteten Erscheinungen falsche Schlussfolgerungen gezogen? Dies, weil zwar noch immer eine Fluchtbewegung zu beobachten ist, wobei diese aber gar nichts mit der. Raumvergrößerung zu tun haben muss Es stellt sich die Frage: Wird die Rotverschiebung falsch interpretiert? Genau dies könnte Steven Weinberg in seinem Buch „Die ersten drei Minuten - Der Ursprung des Universums“ gemeint haben, wenn er sagt:
„Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, als seien sich alle in dieser Interpretation der Rotverschiebung einig. Tatsächlich beobachten wir nicht, dass die Galaxien sich von uns entfernen; alles, dessen wir sicher sind, ist die Tatsache, dass die Linien in ihren Spektren zum Roten, also zu längeren Wellenlängen hin, verschoben sind. Dass die Rotverschiebungen irgendetwas mit Dopplerverschiebungen oder mit einer Expansion des Universums zu tun haben, wird von hervorragenden Astronomen bezweifelt. Nachdrücklich hat Halton Arp vom Hale-Observatorium darauf hingewiesen, dass es Gruppen von Galaxien am Himmel gibt, in denen einige Galaxien eine abweichende Rotverschiebung aufweisen.“ 5
Damit steht dieser Beweis für den Urknall auf wackeligen Beinen. Dies besonders deshalb, weil die Rotverschiebung höchstwahrscheinlich nichts mit Expansionsbewegung, sondern etwas mit der Rotation des Kosmos zu tun hat. Dann aber sieht es nur so aus, als fliegen die Galaxien je weiter je schneller davon. Dann wäre der entstehende Eindruck, sie fliegen davon, tatsächlich nur ein scheinbarer und ist auch anders erklärbar.
Wenn sich nämlich das gesamte All um sich selbst in Bewegung befindet, gaukelt eine sich weit draußen schnell entfernende Galaxie dem Beobachter nur eine Fluchtbewegung vor, obwohl es sich in Wirklichkeit um Tangentialgeschwindigkeit handelt, weil sich das ganze Universum um ein galaktisches Zentrum dreht. Da man eine Art von Fluchtbewegung tatsächlich beobachten kann, ist anzunehmen, dass diese wohl doch mit der Rotation des Universums zusammenhängt. Genaueres dazu siehe unter Buch Teil 1, Punkt 1.1, Unterpunkt „Besitzt das Universum eine Grenze mit einem Rand und ein Zentrum?“.
Da man die Fluchtbewegung auf die Expansion des Universums zurückführt, hat man nach einer Kraft gesucht, die diese Erscheinung ermöglichen müsste. Für verantwortlich dafür wird Dunkle Energie gehalten.
Man glaubt zudem an das Vorhandensein einer weiteren Kraft, die man Dunkle Materie nennt, weil man sich z. B. anders das außergewöhnliche Rotationsverhalten bestimmter Himmelskörper nicht erklären kann. Manche Himmelsköper rotieren mit einer Schnelligkeit, die aufgrund ihres großen Abstandes zu Sonne ansonsten unerklärlich wäre und dies besonders deshalb, weil andere mit dem gleichen Abstand zur Sonne ein ganz wesentlich weniger schnelles Drehverhalten zeigen. Aber auch wenn es diese Kraft mit Gravitationspotenzial gäbe, ist sie offensichtlich nicht in der Lage die Expansion zu stoppen. So ist man der Auffassung, dass es doch Dunkle Energie als Gegenkraft zur Gravitation ist, die vom Urknall an die Expansion des Universums gewährleistet hat.
Es entsteht der Eindruck, dass hier die dunklen Kräfte herhalten müssen, um auf diese Weise die Urknallhypothese zu retten. Sind so Dunkle Materie und Dunkle Energie nur „nützliche Parameterisierungen des Unwissens“, wie der Physiker Alexander Unzicker dies formulierte? Näheres dazu siehe Buch Teil 1, Punkt 1.1 Unterpunkte „Dunkle Energie - die Gegenkraft zur Gravitation?“ auch „Dunkle Parameter nur nützliche Parameterisierungen unseres Unwissens?“.
So bleibt die Angelegenheit ungeklärt! Der Versuch, diese Frage auf das Zusammenwirken der beiden soeben angesprochenen zusätzlichen Kraftwirkungen zurück zufuhren, ist nicht geheuer. Es bleibt dabei so, wie Rüdiger Vaas dies einmal kommentierte:
„Seit der Hypothese von der Kosmischen Inflation ist das Universum nicht mehr das, was es einmal schien. Und die Vielfalt der Modelle und Voraussetzungen steigert die Konfusion noch - und zwar nicht nur bei Laien.
Zwar glänzt das Szenario durch Einfachheit und Eleganz. Bei genauerer Betrachtung gerät man jedoch rasch in einen Strudel der Komplexität. Die Konsequenzen der Inflation für unser Weltbild sind freilich ungeheuer - und nicht wenigen Kosmologen auch nicht geheuer oder aber ungeheuerlich. “ 6
Es existiert offenbar doch ein anderer Gleichgewichtsmechanismus, für dessen Aufrechterhaltung aber keine zusätzlichen Kräfte notwendig sind und der bewirkt, dass das kosmische Gleichgewicht gewahrt und die kosmische Ordnung aufrechterhalten bleibt. Es handelt sich um eine Ordnung, die der Schöpfer so eingerichtet hat. Dies zeigt sich an den Gegebenheiten der Himmelsmechanik unserer Himmelwelt. Es herrscht offensichtlich aufgrund der Gravitationskraft eine Balance. Diese hat sehr wahrscheinlich nichts mit der Wirkung von Kräften wie Dunkle Materie und Dunkler Energie zu tun, die nur im Zusammenhang mit der Expansion des Universums postuliert werden müssen.
Wahrscheinlich stimmt, was der Astrophysiker Hans Joachim Blome und der Wissenschaftsjournalist Harald Zaun in ihrem Buch ausführen, wenn sie sagen, dass „die Summe der Einzelenergien aller Teilchen im Kosmos größenordnungsmäßig gleich dem Betrag ihrer wechselseitigen Gravitationenergie sei. “ 7
Die Autoren bringen damit m. E. zum Ausdruck, dass die Gravitationenergie ein ganz wesentlicher in sich ausgeglichener Ordnungsfaktor im Weltgetriebe ist. Ebenso, wie dies noch auf andere Phänomene zutrifft, die sich für unsere Erde als ein großes Glück erweisen.
So besitzt beispielsweise die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne den richtigen Durchmesser, wodurch sie sich in der so genannten „habitablen“ (grünen) Zone bewegt. Zum anderen ist ihre Bewegung um die Sonne nahezu kreisförmig. Nur kreisförmige (exzentrische) Bahnen sind für das Leben tauglich, während sehr längliche Bahnen starke jahreszeitliche Schwankungen bedingen. Ohne den richtigen Abstand zur Sonne, wäre es auf der Erde klimatisch entweder zu heiß oder zu kalt, was das Leben auf ihr unmöglich machen würde.
Besonders der richtige Abstand der Erde zur Sonne ist lebensnotwendig. Nur wenn dieser Abstand stimmt kann die Schwerkraft (Gravitation) der Erde dafür sorgen, dass die lebenswichtigen Gase wie Sauerstoff und Stickstoff in unserer Atmosphäre verbleiben und nicht in das Weltall ausströmen können. Andernfalls gäbe es kein Leben auf der Erde, weil ansonsten die Schwerkraft der Sonne zum Verlust unserer Atmosphäre führen würde. Es ist schwer vorstellbar, dass so sinnvolle Ordnung sich - nach einer Explosion wie dem Urknall - von allein einstellt.
Eine Naturerscheinung, deren Nachglimmen man für das Echo des Urknalls hält, ist die kosmische Hintergrundstrahlung. Bei letzterer handelt es sich um eine elektromagnetische Strahlung im Bereich der Radiofrequenzen (Mikrowellenstrahlung). Tragisch zu nennen ist, dass man bis zur Stunde fest davon überzeugt ist, mit dieser und der Hubble'schen Rotverschiebung handfeste Beweise für einen Urknall zu besitzen. Was, wie sich weiter zeigen wird, nicht der Fall ist! Dazu, dass sich diese Erscheinungen ganz anders erklären lassen, siehe auch Punkte 5.3 und 5.4.
Ein gravierendes Problem stellt dar, dass die Feldgleichungen der Relativitätstheorie nur für den Makrokosmos Anwendung finden. Sie gelten nicht für den Mikrokosmos. So stimmen diese Gleichungen nicht mit denen der Standardtheorie der Teilchenphysik, betreffend den Mikrokosmos, überein, in dem wir es mit dem Spiel der winzigen Elementarteilchen zu tun haben. Bei diesen handelt es sich gemäß Buch Teil 1, Punkt 2.5 um insgesamt 25 Teilchen, die den Mikrokosmos ausmachen, wobei es sich bei dem neuerdings gefundenen Higgs-Teilchen um das 25. handelt. Hier begegnen wir der Wunderwelt der Schöpfung im ganz Kleinen! Die Quantenmechanik als Standardtheorie der Teilchenphysik behandelt das Zusammenwirken dieser 25 Elementarteilchen unter der Wirkung der drei nichtgravitativen Kräfte und Effekte (elektromagnetische, schwache und starke Kraft).
Mit anderen Worten: In der Welt des Makrokosmos kommen also die Gleichungen der Relativitätstheorie mit Erfolg zum Zuge. In der Welt des Mikrokosmos bewährt sich mit dem gleichen Erfolg die Mathematik der Quantenmechanik. Zum Kummer der Physiker verhält sich die Mathematik beider Systeme zueinander aber wie Feuer und Wasser. Das Merkwürdige daran ist, dass sowohl die Relativitätstheorie als auch die Quanten-Theorie, jeweils in ihrer Welt, gut funktionieren. Wir erleben unsere Welt aber nicht in zwei Lager aufgespalten, die miteinander nichts zu tun hätten. Der Makrokosmos ist ohne den Mikrokosmos nicht denkbar. Beide bilden eine untrennbare Einheit. Umso verwunderlicher ist, dass die Theorien für die jeweilige Welt nicht miteinander harmonieren. So ist aus diesem Grunde die Relativitätstheorie eine unvollständige Theorie. Das große Ziel der Physiker ist aber, beide Theorien miteinander zu einer Quantentheorie der Gravitation zu verbinden. Gesucht wird die Weltformel. Bisher passen die Dinge aber nicht zusammen!
Probleme über Probleme, weil die Voraussetzungen falsch zu sein scheinen, und die Dinge wahrscheinlich eine ganz andere gemeinsame Basis besitzen.
Zu schaffen macht dem Urknallmodell auch das Phänomen der Entropie (Unordnung). Nach der Standardlehre der Evolution erfolgte der Start des Universums aus einem in sich geschlossenen Ursystem, das außerdem keine Umgebung besaß. Ein solches System befindet sich laut Definition dann im thermodynamischen Gleichgewicht (Entropiemaximum), ist dabei ohne Umgebung auf sich selbst gestellt und damit aber absolut bewegungsunfähig.
Anmerkung:
Die Entropie ist ein Maß für die Irreversibilität (Nichtumkehrbarkeit) in thermodynamischen Systemen, die stets mit einer Energieentwertung verbunden ist. Das heißt, dass diese Energie durch ihre Nichtumkehrbarkeit entwertet ist. Diese Entwertung äußert sich darin, dass z. B. eine Tasse Kaffee nach dem Abkühlen von allein niemals mehr wärmer oder kälter wird. Dazu müsste dem Kaffee, um wärmer zu werden, wieder Wärmeenergie zugeführt werden. Um den Kaffee dagegen kälter zu machen, müsste man für Abkühlung sorgen.
Im Stadium des thermodynamischen Gleichgewichts herrscht in einem geschlossenen System, nach dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, totaler Temperaturausgleich, weil eine gleichmäßige Verteilung der Wärmeenergie auf alle Moleküle erfolgt ist. Dies bedeutet Wärmetod, was bedeutet, dass die Temperaturdifferenz Δ t (Delta t) = 0 ist.
Ein solches System ist wegen Fehlens jeglichen Wärmegefälles tot, da eine Verrichtung mechanischer Arbeit nicht mehr möglich ist. Das durch den Urknall gestartete System hätte aber im Gegenteil dazu schon ab der ersten Minute eine sehr geringe Entropie benötigt, d. h. ein hohes Maß an Ordnung, damit sich überhaupt etwas entwickeln konnte. Was aber hätte die notwendige geringe Entropie in einem System verursachen können, das sich ohne jede Umgebung im Entropiemaximum und damit in der völligen Bewegungs- und Entwicklungsunfähigkeit befand?
Jedes System, das sich zu etwas entwickeln soll, benötigt also eher ein Minimum an Entropie. Wie kommt es in einem System im Stadium des Entropiemaximums zu dem für jede weitere Entwicklung erforderlichen Minimum an Entropie? Das heißt: Wie hätte es also dazu kommen können, dass es überhaupt geknallt hat?
Alexander Unzicker hat wohl deshalb in diesem Zusammenhang den international bekannten Physiker Roger Penrose zitiert, der sagte, dass wenn alle Modelle für einen Urknall voraussetzen, der frühe Urzustand habe sich in einem thermodynamischen Gleichgewicht (also im Entropiemaximum) befunden, dies eine ganz falsche Vorstellung sein muss.8
Das System hätte sich bei seinem Start im Gegensatz zu einem Entropiemaximum im Zustand sehr geringer Entropie - also ausgestattet mit einem hohen Maß an Ordnung - befinden müssen, damit sich überhaupt etwas entwickeln konnte. Um aber die inzwischen in den Schulen, Medien und Institutionen zementierte Lehre vom Urknall nicht zu gefährden, verabschiedet man sich trotzdem nicht von diesen Mißverhälnissen und versucht im Gegenteil alles mit der Standardlehre zu vereinbaren. Andersdenkende werden dabei häufig einfach ausgegrenzt. Erst recht führt bei vielen Wissenschaftlern eine atheistische Grundeinstellung zur Ablehnung jeder Idee, die in Richtung eines Schöpfers geht. Trotzdem bleibt die Frage immer im Raum stehen:
Ist unser Universum nun mit oder ohne einen Schöpfer entstanden?
Vor dem Hintergrund dieser Fragestellung präsentieren sich tatsächlich nur zwei Lehrmeinungen, nämlich die der Evolutionslehre und die der Schöpfungslehre.
Grundsätzlich wird dazu nochmals festgehalten:
Verbindlich für Lehre und Forschung wird, als allgemeingültige Standardlehre, bis zur Stunde nur die naturalistische Evolutionslehre vertreten. Beide Lehren stehen sich naturgemäß diametral gegenüber. Die vorliegende Arbeit ist ein Versuch, die wesentliche Problematik ihrer Unterschiedlichkeit deutlich zu machen.
Auch wenn sie dabei leider bei der Denkweise der naturalistischen Evolutionslehre bleiben, machen die Physiker Harald Lesch und Jörn Müller in ihrem Buch „Kosmologie für Fußgänger“ im Unterpunkt „Gab es den Urknall wirklich“, doch die folgende beachtenswerte Aussage:
„Beweise gibt es nur in der Mathematik, die Physik kennt keine Beweise, nur Hinweise bzw. Indizien, und die sprechen eben für oder gegen eine Hypothese. Zur Beantwortung der Frage nach dem Urknall verwenden die Kosmologen folgende Indizienkette: Wenn sich das Universum ausdehnt, dann muss es vor einiger Zeit auch kleiner gewesen sein. Könnte man die Zeit zurückdrehen, dann müsste sich, wie in einem rückwärts laufenden Film, das Universum zurückentwickeln. Anstatt sich auszudehnen, würde es wieder schrumpfen.
Nach der klassischen Urknalltheorie ist das Universum am Ende dieser Rückwärtsentwicklung unendlich klein, unendlich heiß und von unendlicher Energiedichte. Man bezeichnet das auch als Singularität in der Raumzeit. Ein Zustand, den es nach den Gesetzen der Quantenmechanik nicht geben kann. Wie man sich diese Singularität vorzustellen hat bzw. ob es überhaupt eine Anfangssingularität gegeben hat, ist gegenwärtig ein unter Theoretikern heiß diskutiertes Thema. “ 9
Man befindet sich also mit dem Urknall in einer Sackgasse, aber man dreht nicht um, sondern will mit dem Kopf durch die Wand. In diesem Sinne lässt sich die derzeitige Situation für die Lehre vom Urknall wie folgt auf den Punkt bringen:
Der klassische Urknall - als Singularität in der Raumzeit - ist der „Big Bang“. Bei diesem kann aber physikalisch keine Aussage darüber gemacht werden, was eigentlich geknallt hat.
Deshalb versucht man - mit Hilfe anderer Modellvorstellungen - sich von der Singularitätsthese möglichst zu verabschieden. Trotzdem wird aber auch bei anderen Modellen grundsätzlich von einer Art von Urknall ausgegangen. Details dazu -wie man sich dies vorstellt - sind ausführlich in Buch Teil 1, Punkt 1.1 zu finden.
Wie weiter aufgezeigt wird, führen die Betrachtungsweisen nicht zu anderen Schlussfolgerungen in Bezug auf die Evolutionslehre. Selbst wenn man jetzt in den Modellen bestrebt ist, möglichst Singularitäten wie den klassischen Urknall zu vermeiden, so wird auch bei solchen ohne Singularitäten ab einem Count-down stets die weitere Entwicklung gemäß den Vorstellungen der Evolutionslehre angenommen. Und auch, wenn für den Ausgangspunkt des Urknalls keine Singularität mehr vertreten wird, handelt es sich stets um eine winzige physikalische Ausgangsgröße, von der man ausgeht. Das Dilemma bleibt also bestehen! Alles wird dieser Lehre angepasst, und was nicht angepasst werden kann, verschwindet oder wird weg interpretiert. Auf diese Weise sorgen die „Etablierten“ dafür, dass unangetastet bleibt, was unangetastet zu bleiben hat, und so wird unter Einsatz des gesamten wissenschaftlichen Apparates die Lehre immer weiter ausgebaut. Das treibt ungeahnte Scheinblüten. Nur wer unabhängig genug ist, wagt es, auf diese Verhältnisse hinzuweisen und sich darüber hinwegzusetzen.
Manche Wissenschaftler tun dies inzwischen. Sie hinterfragen längst die seit Generationen als Schulweisheiten mit wissenschaftlicher Gewissheit zementierten „Wahrheiten“ der Evolutionslehre. Es gibt mit zunehmender Tendenz Forscher, die offensichtlich nicht nur objektive Forschung betreiben, sondern sich durch nichts davon abhalten lassen, die Ergebnisse ungefärbt zu präsentieren. Für sie besitzt ihr eigener weltanschaulicher Hintergrund (atheistisch oder christlich usw.) nicht den Vorrang bei der Publikation ihrer Forschungsergebnisse. Sie sind nicht bereit, sich einem ideologischen Druck oder Gruppenzwang im Denken zu beugen. Sie wünschen in ihrer Forschung unabhängig zu sein.
Diese Einstellung erfordert nicht, dass jemand dabei seine Weltanschauung aufgeben muss. Im Gegenteil konnte in der vorliegenden Arbeit bei der kritischen Auseinandersetzung mit den Theorien und Hypothesen der verschiedensten Fachgebiete und ihrer Geschichte, die stets mit Weltanschauungen eng verknüpft sind, sowieso die weltanschauliche Komponente nicht außer Acht gelassen werden. Denn sowohl bei der Evolutionslehre als auch bei der Schöpfungslehre geht es um von der jeweiligen Weltanschauung geprägte Aussagen.
Schon an dieser Stelle soll aber auf zwei entscheidende Kriterien in der Entwicklungsgeschichte von Flora und Fauna und der des Menschen hingewiesen werden. Während die Mikroevolution als eine Entwicklung innerhalb der im Schöpfungsprozess entstandenen Arten verstanden wird, handelt es sich bei der Makroevolution im Zuge des Urknalls um die Entstehung neuer Arten auf zufälligem Wege, für die es keinen wissenschaftlichen Nachweis gibt. Auf Ihrer verzweifelten Suche blieb ihnen bisher jeder Erfolg versagt (siehe auch Buch Teil 1, Punkt 1.2.6, Unterpunkt „Artenentstehung über Makroevolution wissenschaftlich nicht nachweisbar“.
Ein zusätzliches Riesenproblem stellt in diesem Sinne die so genannte „kambrische Explosion“ dar, die in Form einer hochdifferenzierten Tierwelt aus allen bekannten Tierstämmen in Erscheinung getreten ist. Explosionsartig traten vielzellige Lebewesen mit den unterschiedlichsten Bauplänen auf. Die traditionelle historische Geologie steht hier vor einem Rätsel. Dies ist nämlich nicht vereinbar mit den evolutionären Vorstellungen, nach denen dieser Prozess sich hätte allmählich in Millionen von Jahren vollziehen müssen.
Der Geologe und Biologe Joachim Scheven hat in seinen Büchern eindrucksvoll belegt, dass das Vorhandensein der Fülle der Faunen des marinen Paläozoikums mit dem Ereignis der Sintflut zusammenhängt. Zur Sintflut gehörte nach dem biblischen Zeugnis die Entleerung der Brunnen der großen Tiefe. Mit dem Wasser wurde gleichzeitig die marine Fauna ausgeworfen. Als ich das in seinem Buch „Der Schatz im Acker“ erstmals las, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass das die Erklärung für das plötzliche Vorhandensein dieser Tierwelt ist. Gott hatte diese Tiere ebenso - wie die auf der Erde befindlichen - nach ihrer Art fertig gestaltet in den Brunnen entstehen und existieren lassen. Näheres auch dazu in Buch Teil 1, Punkt 1.2.6, Unterpunkt „Keine Beweise für kontinuierliche Entwicklung von der Urzelle“.
Auch in Kapitel 7 kann anhand von zahlreichen menschlichen Fossilien und Funden an Artefakte außerdem nachgewiesen werden, dass ebenso der Mensch über alle Zeitalter hinweg, von Anfang an, präsent war. Trotzdem wird in der Evolutionslehre unbeirrt die Makroevolution vertreten. Nicht nur in dieser Beziehung sollte die Öffentlichkeit nicht ständig hinters Licht geführt werden.
Erstaunlich verhalten sich die Dinge im Zusammenhang mit der Eiszeit. Ich schließe mich darin auch der Auffassung an, dass diese erst im Anschluss an die Sintflut stattfand und dass deren eigentliche Ursache die Plattenverschiebung und alpine Gebirgsauffaltung gewesen ist. Auf der Basis der Heiligen Schrift ist es durchaus möglich, an solche und andere Geschehnisse zu glauben und sie so zu verstehen, wie sie besonders in den Punkten 6.2 „Die Erde im Umbruch“ und 6.3 „Die »Eiszeit« (Schneezeit) - Ergebnis einer globalen Katastrophe?“ näher beschrieben werden.
Für einfach nicht Beweisbares - auch von der Vernunft her - den Glauben an einen Schöpfer einzubeziehen, dazu äußert sich der ehemalige Direktor des Heisenberg-Instituts, Hans-Peter Dürr, als einer der Großen in der Physik, in seinem Buch „Geist, Kosmos und Physik Gedanken über die Einheit des Lebens“, wenn er schreibt:
„Das Wissbare erfährt in einer neuen Weltsicht eine prinzipielle Einschränkung. Dadurch erhält der Glaube wieder seine volle Bedeutung und eigenständige Wertigkeit zurück. “ 10
Es gibt nichts, was durchgängig bewiesen werden kann, sondern alles mündet am Ende in unmittelbarer Erfahrung, die ich durch Identifizierung außerhalb allem Dualismus als schlicht wahr erlebe. Unsere Vorstellung von der Wahrheit ist durch die Polarität der Außenansicht deformiert: Wahr oder nicht wahr? Wahrheit ist allgemeiner, sie braucht nicht unbedingt diese lebensdienliche Zweiwertigkeit. Wahrheit kann offener sein, sich auch in einem So-wohl/Als-auch verdeutlichen. “
Dies äußerte sich, wie er auch sagt, vor dem Aufkommen des Rationalismus und später der Aufklärung in den beiden Grundhaltungen, der Außenansicht und der Innenansicht, der Spaltung von Wissen und Glaube. Inzwischen wird in der Wissenschaft weithin nur die Außenansicht als eine der Struktur der Wirklichkeit angemessene Ansicht vertreten, wenn er weiter betont:
„Sie ist die Basis unserer triumphierenden Wissenschaft. Die Ausschließlichkeit unseres Denkens: Wenn das eine richtig ist, kann nicht das andere auch richtig sein, also muss es falsch sein. Die moderne Physik hat uns gelehrt, dass die Struktur der Wirklichkeit im Grunde eine ganz andere ist, als es die an unserem Handeln und Wissen entwickelte dominante zweiwertige Struktur, der uns direkt zugänglichen Lebenswelt uns suggeriert. Es ist grob unzulässig und falsch, unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit mit der Wirklichkeit schlechthin gleichzusetzen. “11
Weg vom klassisch-atomistischen hin zum modem-holistischen (ganzheitlichen) Weltbild ist dagegen Dürrs Devise. Nach ihm ist moderne Auffassung, dass die Welt im Allerkleinsten eben nicht die Struktur einer Matryoschka-Puppe hat, deren Puppen im Inneren immer kleiner werden:
„ Wenn wir Materie immer weiter auseinandernehmen, bleibt am Ende nichts übrig, das uns noch an Materie erinnert. Am Schluss ist kein Stoff mehr, nur noch Form, Gestalt, Symmetrie, Beziehung. Materie ist nicht aus Materie zusammengesetzt. Stoff ist geronnene Form.“ So ist die Entstehung von Materie echte Kreation: Verwandlung von Potenzialität in Realität.12
Dürr sagt, dass es hier um eine Grundbeziehung geht:
„Alles wurzelt in einer Potenzialität, die Züge eines holistischen Geistes trägt, “13 was seine Entsprechung findet in dem „untrennbar Einem“ und formuliert dies so:
„Das untrennbare Eine meint aber Prozesshaftes, Potenzialität, nicht nur die Möglichkeit, sondern auch das Vermögen zur Schaffung von Realität, von greifbar Seiendem. “ 14 So eröffnet uns schließlich der Glaube die Augen des Verständnisses dafür, dass der allmächtige Gott die gesamte Materie aus Potenzialität zu dem was sie heute ist erstarren ließ. In der Bibel heißt es in der Interlinearübersetzung im griechischen Grundtext in Hebr. 11,3 dazu:
„Aufgrund von Glauben erkennen wir, dass bereitet worden sind die Welten durch das Wort Gottes, so dass aus nicht sichtbar Seiendem das gesehen Werdende (das Seiende) geworden ist. “
Potenz ist das Vermögen etwas zu schaffen. Potenzialität ist darüber hinaus die Möglichkeit Gottes aus noch nicht sichtbar Seienden das Seiende, den Stoff, die Materie durch Geistwirkung entstehen zu lassen.
Leider überetzt Luther in Hebr 11,3 das nicht Wahrnehmbare mit nichts, was so nicht im Grundtext steht, der nicht von einem „Nichts“ redet, sondern vom Nichtseienden.
Wenn auf der Basis des oben Vorgenannten - im Sinne des Verbindens von Innenansicht und Außenansicht - ein Umdenken erfolgte, hätte man es in der Naturwissenschaft einfacher. Würde man nämlich das Wunder der Erschaffung unserer Welt durch einen Schöpfer akzeptieren, hätte man für viele Phänomene Lösungen, die naturwissenschaftlich ein ganzheitliches Erscheinungsbild ermöglichen würden.
Von Wissenschaftlern wird häufig das so genannte Anthropische Prinzip mit dem Satz auf den Punkt gebracht: Unser Universum ist wie es ist, weil es anders nicht sein kann. Dies bedeutet für mich wieder, dass man - im Sinne von Innen- und Außenansicht - das eine - den Glauben an Gott - mit dem anderen - der naturwissenschaftlichen Erkenntnis - zu einem einheitlichen Ganzen verbinden sollte.
Eine Brücke zum Umdenken in dieser Hinsicht bauen die Autoren Hans Joachim Blome und Harald Zaun in ihrem Buch „Der Urknall Anfang und Zukunft des Universums“, wenn sie für das Anthropische Prinzip drei Varianten definieren:
1. „Das schwache Anthropische Prinzip (Dicke 1957):
Die Ansage des schwachen Anthropischen Prinzips basiert auf einem logisch selbstverständlichen Zusammenhang: Weil es in diesem Universum Beobachter gibt, muss die Entwicklung des Universums die Existenz dieser Beobachter zulassen. “
Anmerkung:
Hier wird dem Universum Zulassungs- bzw. Entscheidungskompetenz zugestanden, was ich nicht für möglich halte! Dazu später noch mehr.
„Die beobachteten Werte der Naturkonstanten und die aus ihren Wirkungen erschließbaren kosmischen Anfangsbedingungen „unseres“ Universums entsprechen gerade den Erfordernissen, welche für die Vorbedingungen biologischer Evolution intelligenten Lebens notwendig sind. “
Anmerkung:
Wenn die aufs Feinste abgestimmten Naturkonstanten und die vier Fundamentalkräfte mit ihren Wechselwirkungen als kosmische Anfangsbedingungen die Vorbedingungen für intelligentes Leben sind, dann kann dies nicht auf unintelligente Weise zustandegekommen sein. Das Universum halte ich als den Verursacher für Intelligenz restlos für überfordert!
2. „Das starke Anthropische Prinzip (Carter 1974):