Norbert Rheindorf
grün
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…
alles wird grün
wie deine Augen
Für Andrea
Die Töne
wandern leise
bedacht
deinen Rücken
entlang
deines Nackens
dann in die Ohren
schleichen sich
in die Gedanken
werden zur Brandung
und schließlich Musik
des Lebens
eine sentimentale
Melodie
doch voller Kraft
lebensklug
umarmt sie die Seele
du greifst meine Arme
wir drehen uns
um uns
und unsere Liebe
Dein Lächeln
ist der nächste
bunte Faden
Ein Zwinkern und
eine Berührung
werden Punktum
vom Herz
aufgenommen
Glück zu weben
filigran
doch fest
in den Farben
aller Träume
von Liebe
die unsere Seelen
jemals hatten
Diese Stunde
in die Hand genommen
wohl abgewogen
die Unmenge Sekunden
die sie und ihre Schwestern tragen
ein bisschen Last
ein bisschen Sand der leicht
im Sturm verfliegt
will ich
erleben
leicht nehmen
ergreifen
und dann
an dich
verschenken
Leben gleitet ab
an glänzenden
Oberflächen
an Perfektion
moderne Tage
als Lotuspflanzen
Tränen perlen ab
der ganze
menschliche Dreck
zwischen den Fassaden
der Glaspaläste
klaffen Welten
aus Gleichgültigkeit
Individuen
treffen sich vereinzelt
in virtuellen Foren
ohne Netz
sind sie matt
Körper
vor matten Scheiben
reduziert auf Augen
in denen sich
Vorgespieltes spiegelt
Was ich dir
noch sagen wollte
bevor
ich in das Grün versinke
dass deine Augen
perfekt kopieren
vom Wasser
damals
als das Licht auf dem Meer lag
und du in meinem Arm
was ich dir
noch sagen wollte
bevor
ich mich in deinem Duft verliere
zugedeckt
mit Vertrauen
schlafe
ist…
also…
was ich dir
noch sagen wollte
jetzt hören alle zu und
ich will es nicht beschreien
ist…
also…
komm noch ein wenig näher
und ich flüstere dir was
Ganz vorsichtig
auf Zehenspitzen
Halt suchend
hoch über
dem Abgrund
unerforschter Gefühle
tastet man sich
mit pochendem Herz
angehaltenem Atem
langsam vorwärts
zum Ziel
und sei es bloß
brüchige Balance
jenseits alter Angst
Die Sonne liegt leicht
auf deinem Schlaf
zieht sich
langsam zurück
verweilt kurz
zärtlich
auf deinen Haaren
dann flieht sie schnell
aus dem Zimmer
spielt noch ein bisschen
mit den Farben im Herbstlaub
und ist weg
über den Hügel entschwunden
ich bleibe bei dir
in der kühlen Nacht
mit der Hoffnung
auf den Morgen