Zwölf Kindergeschichten
Für Mütter, die ihren kleinen Kindern gerne erzählen.
Bei diesem Buch handelt es sich um einen Auszug aus dem Buch „Zwölf Kinder-Geschichten für Mütter“ von Marie von Sternau aus dem Jahre 1866.
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Es waren einmal zwei liebe Kinderlein. Das eine hieß Mariechen, das andere Julchen. Beide Kinder freuten sich schon recht lange auf den Geburtstag ihrer guten Mutter. Sie zählten jeden Tag, bis er denn endlich da war. Mit großer Freude hüpften sie gleich in der Frühe aus ihren Bettlein und ließen sich hübsch ankleiden. Als sie nun fertig waren, baten sie ihre liebe Mutter, ein bisschen spazieren gehen zu dürfen, und die gute Mama erlaubte es ihnen. Munteren Laufes sprangen sie davon. Wo ging es aber so lustig hin?
Nicht weit von ihrem Hause war ein kleines Wäldchen, in welchem schöne Blumen blühten und frischrote Erdbeeren in Menge aus ihren grünen Blättern hervorlachten. Singend pflückten die Kinder Blumen und Beeren, ein ganzes Körbchen voll. Sie waren recht glücklich über diesen reichen Fund, denn er sollte ihre liebe Mama heute an ihrem Geburtsfeste erfreuen.
Mariechen war das älteste Schwesterlein. Die hatte schon ein recht nettes Liedchen gelernt, das sie ihrer Mama vorsingen wollte. Die beiden Kinder kamen bald wieder nach Hause, gingen in ihr Zimmerlein, deckten ein Tischchen und richteten es mit den herrlichen Beeren und Blumen gar festlich her.
Als sie damit fertig waren, riefen sie ihre liebe Mutter herbei und Mariechen empfing sie gleich singend mit dem netten Liedchen, das sie der Vater gelehrt hatte. Dieser trat gleich nach der lieben Mutter ins Zimmerlein und hörte aufmerksam zu, wie schön Mariechen das Liedchen singen konnte. Das Liedchen lautete aber folgendermaßen:
Liebe Mutter, komm herein
In unser kleines Stübchen!
Sieh gedeckt das Tischlein klein
Von Deinen beiden Liebchen!
Schau, die Blümlein, wie sie hier
Blüh’n zu Deinem Feste!
Lass die Beeren schmecken Dir
Auf das allerbeste!