2. Auflage
©2014 Autor Wilfried Diwisch
Dies Buch ist urheberrechtlich geschützt.
Vervielfältigungen, Einspeicherungen und Verarbeitung in elektronische Systeme und andere Verwertung sind ohne Zustimmung des Autors und des Verlages, auch auszugsweise, unzulässig.
Zitieren der Gedichte, unter Angabe des Autors, ist gestattet, ja sogar erwünscht.
Herstellung und Verlag:
BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-7357-3169-2
Will mich mit Goethe nicht vergleichen,
mit ihm, dem wahren Denkgenie.
Kann ihm das Wasser niemals reichen,
schon der Versuch wär´ Blasphemie.
Doch was mit Goethe mich vereint:
Er hat so gern wie ich gereimt!
Bei mir im Schrank, da steht ein Buch,
in dem ich nur zu gerne such´,
nach den Geschichtchen in Gedichtchen *,
um mein Gemüt so aufzurichten.
Denn was gereimt darinnen steht
direkt die gute Laune hebt.
Und mit dem Dichter, der benannt,
bin wirklich ich ganz eng verwand.
* Mein erster Band „(Unge-)Reimtheiten“
Es war einmal ein Steckenpferd,
das dichtete ganz unbeschwert.
Es hüpfte über Stock und Stein
und fand dabei so manchen Reim.
fand über tausend kleine Worte
bei seinem Ritt von Ort zu Orte.
Verglich sich nicht mit großen Pferden,
so prächtig konnte nie es werden,
doch wollte es ihm schon gelingen,
auch über manchen Vers zu springen.
Und war es auch etwas zu klein
erklomm es doch auch manchen Reim.
Dabei es fand manche Geschichte,
die lohnte, dass es dazu dichte.
Auch nahm es auf dem frohen Ritt
bunte Ideen ganz einfach mit.
Der helle Spaß war ihm es wert
dem kleinen lieben Steckenpferd.
So mit der Zeit kam Blatt zu Blatte,
weil es am Reimen Freude hatte,
und fand zu jedem Anlass schlicht
gereimten Unsinn als Gedicht.
Nun hält´s vor Lachen sich den Bauch:
weil ihr müsst lesen es nun auch.
Beim Dichten bin ich ein Gourmet,
benutzt das ganze Alphabet,
um Sinn und Weisheit abzuschmecken,
dass wir uns alle Finger lecken.
So kann ich zeigen meine Kunst,
um zu erringen höchste Gunst.
Doch selbst beim schönsten Weitergeben,
geht manchmal auch etwas daneben.
Der Tag vergeht, die Sonne leidet
und wirft bald lange Schatten.
Wenn sie vom Firmament hinscheidet
zum Grau Farben ermatten.
Unwirklichkeit greift langsam Raum
und Ruhe macht sich breit.
Man schwebt im Nichts, fast wie im Traum,
als stehe still die Zeit:
Die Phantasie schwebt leis´ herbei,
vernebelt uns die Sinne.
Verstand und Logik geh´n vorbei,
dass Freiheit man gewinne.
Der Geist sich von der Erde hebt,
zum Äther fliegt empor.
Bis er hernach hernieder schwebt
kommt´s zauberhaft uns vor.
Wenn guten Feen dann noch erscheinen,
auch Träume werden wahr.
Such aus dir von den liebsten einen
dann wird das Leben wunderbar.
So mancher, der im Garten ackert,
um seine Beete sich bemüht,
dort gräbt und pflanzt und sät und zackert
bis alles bunt und fleißig blüht,
der hofft mit seiner Blütenpracht,
die vielfältig im Garten steht,
dass Freude diese jedem macht,
der grad an ihr vorüber geht.
Der Gärtner Unordnung vermied –
nichts durcheinander tanzt –
denn Blumen steh´n in Reih und Glied,
nach Farben streng gepflanzt.
Links leuchtet blau der Rittersporn,
daneben gelb Narzissen,
der Thymian, der wächst ganz vorn,
wie ebenso Blaukissen.
Lupinen, Astern, Dahlien,
die stehen ganz am Zaun,
wo ebenso Hortensien
und Malven sind zu schau´n.
Und Sonnenhut und Tausendschön,
Stockrosen, Akelei,
Trollblumen, Phlox sind da zu seh´n,
Schwertlilien mit dabei.
Auch Iris und Goldfingerkraut,
wie Astern neben Küchenschelle,
Kokardenblumen man erschaut.
Pfingstrosen leuchten helle.
Farbtupfer setzten auch die Nelken
Levkojen sowie Anemonen,
ein Tränend Herz will nicht verwelken
wo Königskerzen thronen.
So bunt es leuchtet rings umher
auf fetter Erden Krume, –
vergeblich sucht im Blütenmeer
man die Romantik Blume.
Die blaue Blume „Fantasie“
kann man hier nicht erwarten.
Sie mag die engen Regeln nie
im Staudenblumengarten.
Nur draußen dort in der Natur,
auf Feld oder auf Wiese,
findet vielleicht man eine Spur
in lauer Sommerbrise.
Wo wirr und ohne festen Plan
die schönsten Blümchen sprießen,
wo buntgemischt in freier Bahn
sich Farben bunt ergießen.
Wo Schlüsselblumen, Primeln, Veilchen,
Kornblumen sowie roter Mohn
bei Wiesenschaumkraut schon ein Weilchen
mit Löwenmäulchen wachsen schon.
Wo Fingerhut und Glockenblumen,
Aurikel und auch Margeriten,
Buschwindröschen, Dotterblumen,
bei Rauten steh´n inmitten.
Wo frei die Blumen aufwärts sprießend,
kein Zwang das Wachstum sie beengt,
nur Wasser, Sonne, Luft genießend
in bunter Vielfalt dicht gedrängt.
Hier, wo es gibt ein froh Entdecken
bei jedem Blick auf diese Pracht,
da wird sie sich zur Sonne recken
die Blume „Fantasie“ mit Macht.
Die blaue Blume der Romantik
ist in der Fauna nicht bekannt.
Drum wär´ im Sinne der Semantik
gern jedes Blümchen so benannt.
Selbst ´s Gänseblümchen dort im Grase
das wollt´ so gern die Blume sein,
doch kriegt´s ´ne depressive Phase
weil für Romantik war´s zu klein.
Ganz traurig war ihm gar nicht wohl,
so unscheinbar im Grase,
es griff deshalb zum Alkohol,
und trank Schnaps aus dem Glase.
So nach und nach wurde es blau
von gar zu viel Promille. –
Das sah dann auch die Gärtnersfrau
und pflückt ´s in aller Stille.
Das Gänseblümchen, was im Grase
war für Romantik zwar zu klein,
steht stolz nun dort in einer Vase.
und kann ein „Blaues Wunder“ sein.
Die Klampfe klingt, es kommt ein Ton
und gleich darauf der nächste schon.
Ergeben Töne einen Klang,
so nennt man es auch Minnesang.
Der Junker singt ganz unbeschwert,
wobei die Jungfernschaft er ehrt
und hofft, Zuneigung wird aufkeimen,
wenn lauschen sie zu seinen Reimen.
Ein Loblied jetzo auf die Minne,
dass sie beraubt sind fast der Sinne,
entführt in einen Liebestraum,
wenn sein Gesang durchdringt den Raum.
Die Burg durchflutet Harmonie,
mit Klängen und Zeremonie:
Von der Romantik, Liebe, Herz,
von Sehnsucht und dem Trennungsschmerz.
Der Junker hat es sanft gesungen,
von Poesie so ganz durchdrungen,
vergötternd seine liebste Schöne
in einem wogend Meer der Töne.
Er hofft mit seinem Minnesang
und seinem zarten Lautenklang
die Maiden herzlich zu betören,
auf dass sie endlich ihn erhören.
Doch…
Minnesang fällt manchmal schwer,
wenn mangelt es an Maiden sehr.
Musik, so kann man´s häufig lesen,
ist stets für Stimmung gut gewesen:
Was aus dem Lautsprecher erklingt
macht freudig uns, macht uns beschwingt.
Mit Melodien in flottem Takt
man häufig auch Probleme packt
und selbst ein Ärger nicht mehr stört
wenn muntere Musik man hört.
Der Tag fängt einfach besser an
dreht man Musik im Radio an.
Doch ab ist wohl der alte Lack,
geändert hat sich der Geschmack,
so dass statt schöner Melodien
gesteigert wird´s Adrenalin
durch rhythmisches Bumm-Bumm Getön,
was nur für Jugendliche schön.
An Lautstärke wird nicht gegeizt,
so dass man nervlich schnell gereizt.
Selbst dreht man leiser dann den Ton,
hüpft ‘s Radio und das Grammophon
durch diese Bässe, die dumpf schlagen,
und die man spürt sogar im Magen.
Sucht man deshalb auf andern Sendern
scheint die Musik sich nicht zu ändern,
denn überall Kakophonie
statt der gewünschten Melodie.
Und bei der Klassik: Trauermarsch!
Der ist am Morgen auch für´n … Eimer.
So wird schon früh im Endeffekt
doch nur die Aggression geweckt.
Da hör´ ich lieber das Geträller
von meinem alten Plattenteller.
Musik wird oft nicht schön gefunden,
weil sie stets mit Geräusch verbunden. (Wilhelm Busch)
Jedoch kommt es auch manchmal vor,
dass schmeichelt sie sich uns ins Ohr
und hebt die Stimmung und´s Gemüt,
oder erregt unser Geblüt,
dass wir geraten in Extase
in einer schillernd´ Seifenblase.
Leicht sie erobert das Gefühl
egal in welchem Takt und Stil,
lässt Träume uns im Kopf entsteh´n
und manchmal sogar Bilder seh´n,
Erinnerungen sie erweckt
oder mit Frohsinn uns ansteckt.
Musik ist mehr als nur ein Krach,
die uns erfreut so mannigfach.
Doch stümpert er, der Virtuose
geht´s leider auch mal in die Hose.
Man weiß es schon als kleines Kind: