Herstellung und Verlag:
BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-7357-7395-1
Betriebliches Gesundheitsmanagement1 wird mehr und mehr auch für kleine Firmen relevant.
Vor allem Großunternehmen2 bieten zunehmend betriebliches Gesundheitsmanagement an. Knapp zwei Drittel der Arbeitnehmer in Großunternehmen können bereits diese zusätzlichen Gesundheitsangebote nutzen. Viele Unternehmen haben bereits realisiert, dass sich ein betriebliches Gesundheitsförderungsprogramm ziemlich zeitnah refinanziert. So finden 94 Prozent der befragten Unternehmen einer Studie der DAK3 in Bayern ein betriebliches Gesundheitsmanagement durchaus geeignet, die Arbeitszufriedenheit zu steigern. Über zwei Drittel der befragten Unternehmen würde sich gerne an Kursen beteiligen, um die eigene Gesundheit zu erhalten.
Es spielen aber auch noch weitere Faktoren eine Rolle: Etwa 59 Prozent der befragten Mitarbeiter gaben an, dass sich eine verbesserte Führung und Zusammenarbeit positiv auf die eigene Gesundheit auswirken würde. 57 Prozent fanden eine familienfreundliche Arbeitszeitgestaltung und 55 Prozent eine verbesserte Arbeitsplatzgestaltung wichtig.
Die Bedeutung von individueller Gesundheitsvorsorge wird angesichts immer schlechter werdender Versorgung durch die Krankenkassen mehr und mehr zu einem Wirtschaftsgut, welches vom Patienten mit eigenen Mitteln zu finanzieren ist.
Unternehmen, die dies erkennen, können durch gezielte Subvention4 ihrer Mitarbeiter damit betrieblich Einfluss auf die Gesundheitsförderung im eigenen Unternehmen nehmen.
Somit kann betriebliche Gesundheitsförderung in einigen Bereichen mitunter sogar zu einem unternehmerischen Erfolgsfaktor werden, bietet betriebliches Gesundheitsmanagement den Arbeitgebern doch die Chance, ihre Mitarbeiter auf Dauer fit und leistungsfähig zu halten.
Auch der Gesetzgeber unterstützt seit Anfang 2009 gesundheitsfördernde Maßnahmen durch Steuervorteile. So können bis zu 500 Euro pro Mitarbeiter und Jahr vom Unternehmen steuerlich geltend gemacht werden.
Gerade der Bereich der komplementären5 Medizin ist dabei auf dem besten Weg, in ganzheitlichen Vorsorgeprogrammen ein wesentlicher Bestandteil zu werden.
Oft finden sich gerade unter Heilpraktikern sehr gute Allrounder, die zum einen durch Wellness-Angebote die Gesundheit fördern können, zum anderen aber auch in der Lage sind, ganzheitliche Ansätze und Zusammenhänge zu erkennen und so geeignete Vorsorgeprogramme individuell für die einzelnen Mitarbeiter zu erstellen.
1 Gesundheitsmanagement umfasst alle Bereiche der betrieblichen Gesundheitsförderung und kennzeichnet sich dadurch, dass es eine regelmäßig Kontrolle der ansonsten nur als Steuerung zu verstehenden Maßnahmen zur Gesundheitsförderung beinhaltet.
2 In diesem Buch sind dies Unternehmen, die entscheidend mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigen.
3 Deutsche Angestellten Krankenkasse
4 Hier im Sinne von finanzieller Unterstützung zu verstehen.
5 Als zusätzlich zur regulären schulmedizinischen Versorgung zu verstehen.
Gerade Klein6- und Kleinstunternehmen7 werden von den großen Akteuren der betrieblichen Gesundheitsvorsorge oftmals ausgespart, da sie wenig lukrativ erscheinen und bei hohem Aufwand an Beratung kaum die von diesen Akteuren gewünschten Gewinne abwerfen. Somit bleiben sie im Bezug auf für sie maßgeschneiderte Programme zur betrieblichen Gesundheitsförderung oft außen vor.
Dabei sind diese gerade in Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern von essentieller Bedeutung, denn wenn hier ein Mitarbeiter durch Krankheit ausfällt, hat dies weitreichende Konsequenzen und anders als in großen Unternehmen kann so etwas in einem kleinen Betrieb nur schwer abgefedert werden. Dabei ist es um so schwerer, je weniger Mitarbeiter und Angestellte der Betrieb hat.
So ist zum Beispiel in einem Kleinstbetrieb mit einem Mitarbeiter die Gesundheit des einen Mitarbeiters mitunter so wichtig wie die Gesundheit des Unternehmers selbst.
Dieses Buch soll gerade den kleinen Unternehmen Impulse und Ideen anbieten, warum eine betriebliche Gesundheitsvorsorge auch für sie von entscheidender Wichtigkeit ist. Es will Ansätze aufzeigen, wie auch mit geringem Aufwand schon recht ansehnliche Ergebnisse realisiert werden könnten.
Es will sensibilisieren und den Leser dazu auffordern, auch einmal kreative und neue Wege auszuprobieren.
Und vor allem will es aufzeigen, wo es strukturelle Schwächen geben könnte und wo es vielleicht ratsam ist, sich externe Hilfe oder Kooperationspartner ins Boot zu holen.
Nicht zuletzt aber will es auch anderen Heilpraktikern und alternativ8 medizinisch orientierten Medizinern Handlungsimpulse vermitteln, mit lokal ansässigen Unternehmen Kooperationsvereinbarungen zu treffen und so kleine, kosteneffiziente Projekte ins Leben zu rufen, die sich eben auch in kleinen Unternehmen realisieren lassen.
Schließlich soll es auch als Möglichkeit dienen, interessierten Mitarbeitern Impulse und Anregungen zu geben, wie man gegebenenfalls auch in Eigenverantwortlichkeit ein besseres Betriebsklima schaffen kann und wie sehr sich so etwas auch für die eigene Gesundheit nutzen ließe.
Mit anderen Worten wendet sich dieses Buch an alle Menschen, deren direktes Umfeld durch die Arbeit in kleinen Unternehmen geprägt ist und die gerne mehr über betriebliche Möglichkeiten der Gesundheitsförderung erfahren möchten.
Dabei habe ich mich bewusst bemüht, im dritten Abschnitt des Buches zum Thema betriebliche Gesundheitsförderung immer wieder praxisbezogene Beispiele einzubauen, die zeigen, das es durchaus auch einmal sinnvoll sein kann, in weniger eingefahrenen Bahnen zu denken und aus der engen, bereits bekannten Realität auszubrechen.
Das Buch soll Unternehmern und ihrer Belegschaft Mut machen, neue Wege zu finden und auch zu gehen.
Im ersten Teil des Buches werden die Grundbegriffe der Kybernetik erläutert.
Im zweiten Teil des Buches geht es dann um die generelle Übertragung kybernetischer Ansätze in den Bereich des Gesundheitswesens.
Im dritten Teil geht es vor allem darum, anhand von konkreten Beispielen die diversen Bereiche der betrieblichen Gesundheitsförderung zu betrachten.
Schließlich folgt der vierte Teil, der Praxisteil, in dem noch einmal gezielt die Vorgehensweise beschrieben wird, wie man idealerweise eine betriebliche Regelung erstellt.
6 Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten.
7 Unternehmen mit bis zu 5 Beschäftigten, Unternehmer und Familienangehörige, die im Betrieb arbeiten, eingeschlossen.
8 Auch als sanfte Medizin zu verstehen, da sie im Gegensatz zur klassischen Medizin auf nebenwirkungsreiche Medikamente verzichtet und sich stattdessen möglichst naturnaher Heilverfahren bedient.
Michael Nickel wurde am 27 Oktober 1966 in Gelsenkirchen geboren und wuchs auch dort auf.
Nach einer Berufsausbildung zum Elektroinstallateur wechselte er in einen Produktionsbetrieb für Glasverarbeitung und machte im Anschluss an seine dortige Tätigkeit noch eine weitere Ausbildung zum Kommunikationselektroniker der Fachrichtung Informationstechnik.
Während dieser Ausbildung erlangte er grundlegende Kenntnisse der Mess- und Regeltechnik und begann sich dadurch für das Thema Kybernetik zu begeistern.
Seit früher Jugend hegte er den Wunsch, im medizinischen Bereich tätig zu werden, jedoch wurden seine Pläne durch mangelnde finanzielle Möglichkeiten zunächst vereitelt.
Dennoch befasste er sich Zeit seines Lebens mit medizinischen Themen und erwarb so in autodidaktischer Manier ein komplexes Wissen über Medizin und speziell auch in den Bereichen der alternativen und komplementären Medizin.
Durch seine spirituelle Ausrichtung seit seiner frühesten Kindheit, die er bereits mit dem siebten Lebensjahr begann, konnte er nach und nach sein Wissen über die Natur des Menschen ausbauen.
Eine Beschäftigung mit der Hypnose, dem NLP und der Bioenergetik nach Alexander Lowen, sowie viele praktische Erfahrungen in klientenzentrierten Einzelgesprächen, und Meditationstechniken, förderten dabei das integrative Verständnis.
Jahrelang arbeitete er ehrenamtlich in diversen Einrichtungen und Vereinigungen mit und am Menschen und seinem Bewusstsein.
Aus diesem Grunde verfügt er über ein breit angelegtes psychologisches Wissen, welches nun in seine Arbeit im Bereich der betrieblichen Gesundheitsvorsorge mit einfließt. Nach dem Abschluss seiner priesterlichen Ausbildung begann er seine Ausbildung zum Heilpraktiker an der Thalamus-Schule Münster, die er jedoch aus zeitlichen und finanziellen Gründen abbrechen musste.
Zeitgleich zu dieser Ausbildung erlernte er an der TCM9-Schule Münster die Grundlagen der Akupunktur in einer dreijährigen Ausbildung, konnte jedoch ohne Zulassung zum Heilpraktiker die Schule nicht mit einem Diplom beenden und es war ihm dadurch auch nicht erlaubt, mit den dort erlernten Methoden zu arbeiten.
Vor allem deswegen entschloss er sich im Jahre 2010, nach vielen diversen beruflichen Erfahrungen in den unterschiedlichsten Branchen und Tätigkeitsfeldern, die Ausbildung zum Heilpraktiker erneut in Angriff zu nehmen, und begründete im selben Jahr die Firma WISANA, für die er während seiner Ausbildung bereits tätig war und innerhalb deren Geschäftsfeld er bereits mit Unternehmen gemeinsam die Methoden der SANAVIGATION anwendete und stetig weiterentwickelte.
Dabei kam ihm sein breites Wissen aus der Zeit, in der er als Consulter tätig war, zugute, da er viele verschiedene Unternehmen kennen lernte und so mit nahezu allen Bereichen der betrieblichen Steuerung und Planung in Berührung kam.
Während all der Zeit engagierte er sich ebenfalls ehrenamtlich in diversen Einrichtungen, um sein Wissen möglichst vielen Menschen zur Verfügung stellen zu können.
Während der Gründungsphase von WISANA reifte der Entschluss, ein Buch über die immer wiederkehrenden Fragen nach der Wirtschaftlichkeit betrieblicher Gesundheitsförderung von Unternehmern zu schreiben, um ihnen so die Möglichkeit zu geben, sich mit der Methodik und Arbeitsweise der SANAVIGATION im Vorfeld zu befassen und somit entscheiden zu können, ob und inwieweit das Unternehmen sich dieses Wissen zunutze machen kann und soll.
Er erkannte, dass sich gerade im Arbeitsleben eine gewisse Ethik gebildet hat, die nicht zum Wohle des Menschen entscheidet, und sieht hier einen Bedarf nach neuen Konzepten für moderne und ethisch besser vertretbare Firmenleitkultur.
Er arbeitet gerade an einem weiteren Buch zum Thema Ethik in der Arbeitswelt, welches voraussichtlich im Jahre 2016 fertiggestellt sein und in den Handel kommen wird.
9 Traditionelle chinesische Medizin, im vorliegenden Fall insbesondere bezogen auf die Akupunktur.
Mir ist bewusst, dass ich im folgenden Kapitel dem einen oder anderen Leser allerhand zumuten werde.
Das Thema der Kybernetik10 erschließt sich ohne technisches Vorwissen nicht unbedingt leicht.
Dennoch bin ich voller Zuversicht, dass nahezu jeder Mensch die Grundlagen der Kybernetik verstehen kann, was zweifelsohne auch einen positiven Nutzen mit sich bringt, denn sie lassen sich mit einiger Übung und Erfahrung auf nahezu alle Bereiche übertragen.
Daher möchte ich mich für das relativ technische Sprachniveau bereits im Voraus entschuldigen, doch ist es unerlässlich, um mit einem Mindestmaß an wissenschaftlichem Anspruch die Sachverhalte in sich schlüssig darzustellen.
Seien Sie daher nicht entmutigt, wenn sich Ihnen das Thema zu Beginn nur schwer erschließt. Ich kann Ihnen versichern, es lohnt die Mühen.
Der bereits technisch versierte Leser kann dagegen getrost das folgende Kapitel überspringen, wenn er mit den Definitionen der Kybernetik im Allgemeinen bereits vertraut ist oder sich bereits mit Mess- und Regelungstechnik11 intensiv befasst hat.
Die Führungsgröße stellt den Soll-Wert in einem System dar.
Das ist das zu erreichende oder angestrebte Ziel, welches durch die Blackbox einer Steuerung12 oder Regelung13 am Ende des Ablaufes herauskommen soll.
Diese Führungsgröße kann im Prinzip alles sein, was in irgend einer Form gewünscht oder gewollt ist. Sei es Erfolg, Umsatz, Gewinn, Prestige oder auch Gesundheit.
All diese Gegenstände oder Zustände bezeichnet man als potentielle Führungsgröße. Das bedeutet, dass das gesamte System sich an ihnen ausrichtet. Wenn man so will, dann ist die Führungsgröße die Vision dessen, was man regeln oder steuern will.
Die Regelgröße stellt den Ist-Wert in einem System dar.
Sie ist sozusagen der aktuelle Zustand dessen, was wir in unserer Vision zugrunde legen.
Sie bezeichnet das, was wirklich messbar und erfahrbar vorhanden ist und lässt sich daher generell qualitativ und auch quantitativ bestimmen.
Daher ist es wichtig zu verstehen, dass die Vision14 und die Realität15 nur im idealen Fall identisch sein werden.
Wir werden später untersuchen, inwieweit schon die Vision definiert sein muss, damit sich aus ihr objektivierbare Messinstrumente ableiten können, um die Regelgröße zu erfassen.