Erster Teil
1. Was sind Wandernächte?
2. Welchen Sinn haben Krankheiten?
2.1. Krankheit als Disziplinierungsmittel
2.2. Krankheit, eine Herausforderung in Eigenakzeptanz und in Eigenliebe
3. Wo liegt der Sinn des Lebens?
3.1. Das Leben als Lernprozess in einer dualen Welt
3.2. Das seelische Wachstum
3.3. Krankheit als Übung fürs Loslassen materieller Bindungen und für das Erreichen von mehr Gelassenheit
3.4. Leid ein strenger Lehrmeister
Zweiter Teil
1. Wie trifft man seine Entscheidungen?
1.1. Intuition
1.2. Wie verarbeitet unser Gehirn Informationen?
2. Sind alle unsere Entscheidungen emotional und unbewusst?
3. Was ist real? Was ist wirklich? Was ist wahr?
4. Wie wahr sind Realitäten von Träumen oder intuitiven Eingebungen?
4.1. Informationsaustausch zwischen Zellen mit Biophotonen
4.2. Gedankenübertragung mit Spiegel-Neuronen
4.3. Empathie
Dritter Teil
1. Was versteht man unter Bewusstsein, Bewusstseinszustand, Geist und Seele?
2. Bewusstseinszustände die unser Leben bestimmen
3. Das Ich-Konzept bzw. Ego-Konzept von C. G. Jung
4. Was versteht man unter Bewusstseinserweiterung?
5. Ist Bewusstseinsmanipulation möglich?
Vierter Teil
1. Die Materie Wasser und ihre Erscheinungsformen
2. „Der Mensch ist Energie!“
3. Wie beeinflussen sich die Energiekörper gegenseitig?
4. Die feinstofflichen Energiekörper und die Entstehung von Krankheiten
5. Biophysikalische Diagnostikmethoden
6. Das Blut und die menschlichen Energiekörper
Fünfter Teil
1. Wie arbeiten kranke und gesunde Körperzellen?
2. Wie Blut und Lymphe die optimale Funktionsweise des Körpers und dessen Selbstheilungskräfte bestimmen
3. Verhaltensratschläge zur Schmerz- und Krankheitsvermeidung von Dr. C. Samuel West
4. Wie Wassermangel krank macht
4.1. Durstschmerzen und Zivilisationskrankheiten verursacht durch Dehydrierung
4.2. Wirkung von Koffein
4.3. Wirkung von Kochsalz
4.4. Wirkung von Cholesterin
4.5. Wassermangel und Übergewicht
4.6. Wirkung von Süßstoff
5. Ist unser Trinkwasser für Heil -und Therapieanwendungen gut genug?
5.1. Leitungswasser oder Mineralwasser, welches ist das bessere Trinkwasser?
5.2. Clusterbildung und Wasser als Träger von Informationen
5.3. Die Eigenschaften von verwirbeltem Wasser und die Selbstreinigung von Wasser
5.4. Der Einfluss verschiedener Energiefrequenzen auf die Bildung von Eiskristallen
6. Ernährung und Zivilisationskrankheiten
7. Feinstoffliche Energie von Nahrungsmitteln und ihre Wirkung auf den Menschen
Sechster Teil
1. Ist Gesundheit Schicksal oder ist sie abhängig von intelligentem Verhalten?
Siebenter Teil
1. Gesundheit und Umwelt
1.1. Mikrowellen
1.2. Schwermetalle
1.3. Kunststoffe
2. Schlacken und Zivilisationskrankheiten
3. Saures Genussverhalten als moderner „way of life“ und die damit verbundenen Risiken
Achter Teil
1. Was ist also Krankheit?
2. Was ist Heilung?
3. Was ist Altern?
4. Was ist Gesundheit?
5. Ausgewogene Ernährung durch Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette, sowie die Stoffwechselkur „Metabolic Balance“
6. Weitere Gesundheitskriterien:
6.1. Wasser
6.2. Bio-Gemüse und Bio-Obst
6.3. Kochsalz
6.4. Saccharose und Süßes
6.5. Geschmacksverstärker
6.6. Alkohol und Koffein
6.7. Diätgetränke
6.8. Tabak
6.9. Schmerzmittel
6.10. Nanopartikel
6.11. Natriumfluorid und Chlor vermeiden
6.12. Sauerstoff
6.13. Vitamine und Magnesium-Ionen
6.14. Entsäuerung
6.15. Mineralstoffe
6.16. Chlorella
6.17. Entschlacken
6.18. basische Körperhygiene
6.19. Stress, Harmonie und Gelassenheit
6.20. Opferrolle und Zufriedenheit
Nachwort
Quellen:
Für wichtige Hinweise, Anregungen und
tatkräftige Hilfe
bedanke ich mich herzlich bei Werner Heinz,
Dr. Barbara Graef,
Oliver Sill und Hans Peter Sill
Für alle Suchenden und Interessierten an Themen wie:
Wer oder was bestimmt unser Schicksal?
Warum braucht die Welt so viel Schmerz und Leid?
Was ist Krankheit?
Was ist Gesundheit?
Was kann man selbst tun, um Gesundheit zu erlangen?
Wie arbeiten Körper, Geist und Seele zusammen?
Woher nimmt man seine Kraft zum Leben?
Es ist wieder einmal soweit. Ich habe Wandernächte. Ich kann wegen Schmerzen kaum schlafen. Ich weiß nicht, wie ich richtig sitzen oder liegen soll. Also fange ich die Nacht im Bett an und setzte sie auf dem Sofa, im Sessel oder sogar am Computer fort, um dann diese Wanderung wieder von vorne zu beginnen.
Bei jedem Blick auf die Uhr kommt mir die Nacht immer länger vor. Wenn es im Juli um fünf Uhr hell wird und die ersten Vögel zu hören sind, ist wieder einmal eine Nacht überstanden.
Seit ein paar Wochen habe ich eine Virusentzündung am Ischiasnerv, wobei die Schmerzen im Rücken beginnen und rechts über den Po, den Oberschenkel, die Wade bis in den Fuß hinunterziehen. Jeder Schritt tut weh und manchmal sind diese Schmerzen so groß, dass mir das rechte Bein wegsackt. So will jede Bewegung gut überlegt, geplant sein und wenn gar nichts mehr geht, kommen die Krücken zum Einsatz. Viel Übung darin habe ich bis jetzt Gott sei Dank nicht gesammelt. Meine Krückenakrobatik ist also „free style“ und muss auf meine Schüler, bei meinem letzten Schulbesuch, großen Eindruck gemacht haben, da bei meinem Eintreten sofort Ruhe herrschte - ein seltenes Erlebnis. Auch die Schülerfrage: „Kann ich helfen?“ war etwas ungewohnt, hat mich aber sehr gefreut. Welch pädagogische Wirkung Krücken haben können!
Gott sei Dank bin ich nun seit drei Wochen krankgeschrieben. Auf diese Weise habe ich die Gelegenheit, mich so zu verhalten, dass möglichst wenig Schmerzen auftreten und ich hin und wieder etwas Schlaf finden kann.
In Wandernächten bleibt viel Zeit zum Nachdenken. Worüber? Nun ja, am häufigsten kommen dabei die Worte „warum“ und „wie“ vor: Warum bin ich schon wieder krank? Warum ist es der ach so schmerzhafte Ischiasnerv? Warum jetzt, am Schuljahresende?
Klassenarbeiten müssten doch noch geschrieben und korrigiert werden und mündliche Noten stehen auch noch aus. Kann ich es mir leisten, die Notenkonvente zu versäumen? Wie lange wird dieser schmerzhafte Zustand anhalten? Wie schaffe ich es, doch irgendwie in die Schule zu kommen? Wie komme ich zum Arzt? Wie und was kann ich tun, um möglichst schnell wieder einsatzfähig zu werden?
Die Denkmuster von über dreißig Berufsjahren haben mich fest im Griff und drehen sich wie ein Hamsterrad in meinem Kopf.
Es ist unendlich schwer da auszusteigen, die Situation loszulassen und zur Ruhe zu kommen, was dringend nötig wäre, da der Parkinson, an dem ich seit circa. fünfzehn Jahren erkrankt bin, sich durch die Schmerzen und den Schlafmangel verschlimmert hat.
Ich zittere und krampfe viel mehr. Jedes Geräusch lässt mich zusammenzucken. Die Nerven liegen blank und ich bin für meine Umgebung eine große Last geworden, da die anderen mich nicht verstehen können. Meine Reaktionen auf die Umgebung sind auch für mich nicht vorhersagbar. Ein bestimmter Geräuschpegel, egal welcher Art, kann einmal problemlos verkraftet werden und ein anders mal - je nach Nervenstärke - bringt er mich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs.
Das erzeugt bei meiner Umgebung leider Schuldgefühle, auch wenn die anderen nichts dafür können. Ich kann mein Krampfen, Zittern und Zusammenzucken aber auch nicht steuern und werde dann für meine Mitmenschen zu einer großen Herausforderung.
Eine Krankheit wie Parkinson hat man leider nicht nur allein. Wenn ich sage: „Ich habe Parkinson“, so ist das falsch. Richtig muss das heißen; „Wir haben Parkinson!“ So eine Krankheit ist für die ganze Familie ein ständiger Lernprozess in Rücksichtnahme, Toleranz und Akzeptanz. Wenn man wie ich täglich an den Rand seiner Fähigkeiten kommt und Dinge, die früher selbstverständlich waren, nicht mehr machbar sind, muss man Geduld mit sich selbst lernen. Man ist auf Hilfe angewiesen und muss lernen, dies zu akzeptieren und mit der geleisteten Hilfe zufrieden zu sein. Das erfordert von allen Seiten viel Geduld.
Helfen ist nicht so einfach. Zu viel davon erzeugt ein Gefühl der Bevormundung und zu wenig davon erzeugt ein Gefühl von Vernachlässigung. Da hilft nur: Man darf nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen und man sollte den gegenseitigen Frust nicht übel nehmen.
Das hört sich ganz einfach und logisch an und muss trotzdem mit viel Geduld jeden Tag geübt werden. In diesem langwierigen Lernprozess fällt es mir sehr schwer mich und die Krankheit anzunehmen, mich zu lieben so wie ich bin. Nachdem ich schon so viele Jahre Parkinson habe, gab es bereits eine Menge Übungschancen. Zuerst habe ich die ersten Krankheits-Symptome ignoriert nach dem Motto: „Was nicht sein darf, gibt es nicht.“ Ich habe mein Leben weiterhin mit Volldampf und höchsten Belastungen und Ansprüchen an mich selbst geführt. Diese lieblose und rücksichtslose Behandlung blieb nicht ohne Folgen. Mein Körper hat mir des Öfteren signalisiert: „Jetzt ist genug, denk um, steig aus deinen alten Verhaltensmustern aus!“ Wie macht der Körper das? Ganz einfach, er verweigert mir den Dienst. Ich werde krank. Krankheit ist kein Zufall oder die Strafe Gottes!
Nicht nur der Körper ist krank. In der ganzheitlichen Sicht sind die Körpersymptome nur die letzten brutalsten Hinweise darauf, dass schon lange das seelisch-geistige Gleichgewicht gestört ist.
Man ist nicht Körper! Man ist Seele und hat als solche einen Körper bekommen, um damit seine Lernprozesse hier in der physischen Dimension machen zu können. Wenn also der Körper krank ist, muss eine wirkliche Heilung nicht nur im Wegdrücken der Symptome auf physischer Ebene stattfinden, sondern es sollte auch eine Analyse krankmachender Denkmuster sowie Seelenarbeit stattfinden.
Kein Arzt kann einen heilen. Er kann durch Medikamente, sein Wissen und Können einem helfen, sich selbst zu heilen. Genau so wichtig wie ein funktionierendes Immunsystem sind positive Gedanken, Gottvertrauen, das Erkennen und das Annehmen des anstehenden Lernprozesses sowie Eigenliebe, allerdings nicht im Sinne eines egoistischen Verhaltens gegenüber anderen, sondern in Richtung Eigenakzeptanz.
Das ist ganz sicher eine lebenslange Aufgabe. Nicht umsonst heißt es: „Lieb dich selbst, dann brauchst Du niemanden, der das für dich tut.“
Die meisten Menschen sind abhängig von der Annerkennung ihrer Umgebung. Diese entscheidet also darüber, was für einen gut und richtig ist. Das fängt schon beim äußeren Erscheinungsbild an. Je nach Freundeskreis, von dem man sich die so benötigten Streicheleinheiten erwartet oder wünscht, versucht man mit der hier angesagten Mode wie Kleidung, Frisur, Schmuck usw. mitzuhalten. Allerdings, ob man dann als Punker, Grufti, Normalo oder Markenklamottenträger anerkannt wird, ist wiederum von der materiellen Lebenssituation abhängig.
So wird einem von außen, unterstützt durch einen riesigen Werbeapparat der Industrie suggeriert, dass man nur dann etwas wert ist, wenn man die richtige Kleidung, Frisur, Haarfarbe, das richtige Auto und die richtige Denke hat.
Das heißt, die totale Anpassung, um nicht zu sagen Unterordnung, sichert einem den Platz in der Gesellschaft, mit Anerkennung und Liebe.
Könnte dann nicht jeder ein glückliches, zufriedenes Leben führen?
Durch Gleichmacherei in Aussehen, Ansehen und durch gehirngewaschene Gleichschaltung im Denken hat der Kommunismus genau dies den Menschen versprochen. Man war perfekt eingebettet in die Gesellschaft, anerkannt und geliebt, so lange man sich dieser untergeordnet hat. Warum waren dann nicht alle glücklich? Warum haben so viele Menschen auch unter Todesgefahr dieses Paradies verlassen? Sowohl im Kommunismus als auch in der westlichen Marktwirtschaft werden dem Einzelnen durch aufgezwungene oder „ selbst gewählte“ Gleichschaltung Liebe und Glück versprochen. Was dabei hier und dort zu kurz kommt, ist die Tatsache, dass jeder Mensch als Seele einmalig ist. In vielen Inkarnationen hat jeder von uns die unterschiedlichsten Erfahrungen machen dürfen. Das heißt, jede Seele bringt in dies Leben ihr eigenes Entwicklungspotential mit eigenen Bedürfnissen mit. Deswegen sollte jeder an sich arbeiten, sich selbst erkennen und akzeptieren lernen. Auch wenn man nicht den von außen angelegten Normen entspricht, braucht man keine Minderwertigkeitskomplexe zu entwickeln und sich ungeliebt fühlen.
Wir sind alle Individuen und als Seele ein Teil Gottes auf unserem ganz persönlichen Entwicklungsweg. Die duale physische Welt liefert uns nur die Bühne, um durch alle Erfahrungen, sowohl guter als auch leidvoller Art, zu wachsen. Jeder war einmal Täter, Opfer und Retter. Um diese Rollen alle erleben zu können, ist diese Erde nun mal kein Paradies. Es wird immer auch Kriege, Hunger und Epidemien geben müssen, sonst könnten die einzelnen Seelen die für sie nötigen Erfahrungen nicht durchlaufen.
Aus dieser Perspektive betrachtet ist nichts im Leben Zufall oder die Strafe Gottes. Was wir heute erleben, haben wir durch frühere Leben verursacht und so wie wir heute denken, fühlen und handeln, wird dies unsere kommenden Inkarnationen prägen. Daraus folgt:
Wir sind gut so, wie wir sind!
Wir können getrost zu uns stehen, unabhängig davon, was andere dazu sagen.
Wenn wir uns also als Seele, die einen physischen Körper hat, annehmen, können wir uns auch so lieben lernen, sogar mit allen angeblichen Fehlern.
Wir sind doch alle da, um Fehler machen zu dürfen, denn nur so lernen wir hinzu. In Zeiten ohne Fehler, wenn alles nach Wunsch geht, gibt es auch keinen Grund umzudenken. Dann herrscht Stagnation. Man verbleibt in alt gewohnten Denkmustern ohne Weiterentwicklung.
Erst wenn diese versagen, die Gedanken und die Gefühlswelt aus dem Gleichgewicht kommen, bis hin zur Ausbildung von Krankheitssymptomen verbunden mit Schmerzen, sind wir vielleicht fähig, aus dem Alten auszusteigen und unbequeme neue Wege zu suchen.
Eigenliebe findet man also bestimmt nicht im Außen, sondern nur durch den „esoterischen“ Weg.
Das Wort Esoterik stammt aus dem altgriechischen und bedeutet „innerlich“. Der esoterische Weg ist also ein innerer, spiritueller Erkenntnisweg, der weg führt von der äußeren, lauten, materiellen, auf Konsum und schnelllebige Erfahrungen fixierten Welt.
Es stellen sich essentielle Fragen, wie: Wer bin ich? Woher komme ich? Warum bin ich hier? Ist das Leben ein Zufallsweg?
Dies sind Fragen, auf die unsere heutige materiell orientierte Gesellschaft keine bequemen, vorgefertigten Antworten bereithält. Dies hat Vor- und Nachteile. Nachdem die großen christlichen Kirchen verstrickt sind in verkrusteten, entwicklungsfeindlichen Strukturen, verbunden mit machtorientiertem Handeln und menschlichen Problemen, haben viele Menschen ihnen den Rücken gekehrt, weil sie hier keine Orientierung und keinen Halt mehr finden. Das bedeutet, man muss selbst auf die Suche gehen, was wiederum den Vorteil hat, dass auch neue Wege offen stehen. Wie schön, dass wir in einer Zeit leben, in der jeder sein Seelenheil dort finden darf, wo es für ihn zu diesem Zeitpunkt seiner Entwicklung am besten ist.
Jeder Mensch, der sich auf diesem esoterischen Weg befindet, kommt früher oder später zu der Erkenntnis, dass wir alle nur Gast auf dieser Erde sind und damit zu dem Thema „Tod“. In unserer heutigen Zeit ist dies ein unbeliebtes, verdrängtes Thema.
Es findet eine Verherrlichung ewiger Jugend und genormter Schönheitsideale statt, propagiert durch alle Medien und verbunden mit einem immensen Konsum. Diese Fokussierung auf das Körperliche und Materielle im Leben lässt die Akzeptanz der Vergänglichkeit unseres Körpers nur schwer zu.
Nach dem Motto: „Krank sein und sterben passiert nur den anderen“ leben viele Menschen nur dem Augenblick, sei dieser auch noch so ungesund.
Am Ende sterben viele allein in Krankenhäusern und Pflegeheimen wobei diese Institutionen für die Versicherungen und die Gesellschaft einen kaum bezahlbaren Kostenfaktor darstellen.
Was bleibt nach einem abgeschlossenen Leben? Die materiellen Dinge kann man nicht mitnehmen. Auch diese gehen in den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen ein. Manch älterer Mensch muss wohl im Alter die schmerzliche Erfahrung machen, dass die Wichtigkeit materieller Werte stark abnimmt, und stellt sich dann die Frage: Hat es sich gelohnt, all die Jahre dafür solche Opfer zu bringen?
Was wirklich bleibt, sind meiner Meinung nach geistige und seelische Erfahrungen, die in zwischenmenschlichen Beziehungen gemacht worden sind.
In meinem Weltbild, das durch das Studium der Eckankar-Lehre geprägt ist, gibt es keinen rächenden, strafenden Gott, sondern jede Seele stellt sich für jede ihrer Inkarnationen einen jeweiligen Lehrplan zusammen mit Themen, an denen sie arbeiten will. Dies kann man jedoch nicht alleine tun, sondern man braucht dafür Mitspieler. Wie in einem Theaterstück müssen für die Dramatik mehrere unterschiedliche Charaktere aufeinender treffen. Als solchen Teamworkprozess stelle ich mir auch die einzelnen Inkarnationen vor. Durch eine Absprache mehrerer Seelen kommt man als Team auf diese Erde, wobei jeder einmal Täter, Opfer und Retter sein muss, um alle möglichen Gefühle und Positionen durchlaufen zu können. Wahrscheinlich bleiben solche Teams über mehrere Inkarnationen zusammen, wofür „déjà vue“ Erlebnisse oder nicht erklärbare Antipathien bzw. Sympathien sprechen. Um die angestrebten Lernziele zu erreichen, werden wir dann in die Verhältnisse hinein geboren, in denen dieser Lernprozess möglich ist.
Die duale Welt der physischen Erde bietet jedem die passende Gelegenheit, um auch Schmerz, Leid und Tod zu erfahren, sonst wüssten wir ja nicht, was Liebe, Glück, Zufriedenheit und Dankbarkeit ist.
Negative Kräfte wirken sich, wie in der Eckankar-Lehre beschrieben, durch die fünf Leidenschaften des Verstandes aus: Lust, Ärger, Eitelkeit, Gier und Bindung.
Lust stellt ein abnormales Verlangen nach destruktiven Handlungen dar und hat eine Etablierung der Aufmerksamkeit auf der Ebene, die Tier und Mensch gemeinsam ist, zur Folge. Da jedoch das, worauf der Verstand ruht, ein Teil von uns wird, gewöhnen wir uns an Maßlosigkeit in der Erfüllung jeglicher Ich-bezogener Wünsche.
Das führt zu morallosem, egoistischen Handeln und bindet an die Welt der physischen Sinne.
Ärger ist eine sehr zerstörerische Kraft. Zu deren Aspekten gehören z.B. Verleumdung, Klatsch, Fluchen, Spott, Streiten, Feindschaft und Eifersucht. Abgesehen davon, dass Ärger schlechtes Karma schafft, führt diese Kraft auch zu emotionalem Ausgebranntsein und zu gesundheitlichen Problemen.
Eitelkeit, d.h. Überbetonung des Ich im menschlichen Bewusstsein, führt zu Selbstgerechtigkeit, Selbstzufriedenheit, Kritiklosigkeit und einem Gefühl von Unfehlbarkeit. Eitelkeit erzeugt auch Egoismus, eine Selbstsucht, die oft kaschiert wird durch vorgetäuschte Bescheidenheit. Aspekte dieser negativen Kraft können z.B. sein: im Mittelpunkt stehen müssen, sich brüsten mit eigenen Erfolgen und eigener Wohltätigkeit, Anprangern der Fehler bei anderen, und Bestrafen von anderen.
Die Welt wird jedoch hauptsächlich regiert durch Gier und Bindung. Beide Kräfte führen zu einer ganz starken Ausrichtung auf die physisch-materielle Welt, wobei wenig Raum für eine spirituelle Weiterentwicklung bleibt. Aspekte in diesem Bereich wären: Geiz, Bestechung, Raub, Lüge, Meineid und Betrug.
Durch die Bindung an routinemäßige Pflichten im Alltag werden wir zu Sklaven der vermeintlichen Verantwortung für: Familie, Vermögen, Ansehen und soziale Stellung. Dabei entsteht eine karmische Last aus Sorge, Schmerz und vor allem aus Angst.
Die einen wollen Macht und Geld und werden somit zu Tätern und die anderen verlieren Macht und Geld und werden zu ängstlichen Opfern.
Somit sind letztere manipulierbar und erpressbar. Dieses uralte Menschheitsspiel wurde und wird immer noch auch auf Völkerebene mit den gleichen Angst machenden Werkzeugen ausgetragen, die da sind: Hunger, Seuchen, Terror, totalitäre Regime und Kriege.
Bei vielen Politikern findet man als dritte Triebfeder in ihrem Handeln neben Gier und Machtbindung noch Eitelkeit. Immer sind sie jedoch Marionetten des Kapitals. Der Verteilungskampf zwischen Reich und Arm führt seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte immer wieder zum gleichen Kreislauf: Als Täter gelangen manche durch Unterdrückung der Masse zu Macht und Geld, so lange bis die Masse rebelliert. Ein darauf folgender Krieg spült andere an die Macht und es kommt zu einem Rollentausch, wobei das Spiel von vorne beginnt.
Weil jede Seele durch alle Erfahrungen hindurchgehen muss, wird es auch immer irgendwo auf dieser Erde Kriege, Not und Leid geben.
Der Sinn des Lebens besteht meiner Meinung nach darin, in jeder Inkarnation von neuem an diesen fünf Leidenschaften des Verstandes zu arbeiten. So genannte „junge Seelen“ stehen noch am Anfang ihrer Reise durch die Inkarnationen. Sie handeln noch weitgehend unbewusst, als Spielball auf dem Schlachtfeld der fünf Leidenschaften und brauchen diese Karma aufbauenden Erfahrungen.
„Alte Seelen“ haben dagegen in vielen Inkarnationen die fünf Leidenschaften schon erlebt. Sie brauchen nicht mehr solche Erfahrungen, wie z.B. Enteignung, Krieg und. Verlust. Je länger man im „Rad der Wiedergeburt“ mitmacht, umso weniger identifiziert man sich mit den materiellen Dingen. Man kann diese zunehmend besser loslassen und sich eher auf ein geistiges und seelisches Wachstum konzentrieren.
Somit kann es nicht Zufall sein, wo und in welche Umstände jemand hineingeboren wird. Jede Seele hat ihren einmaligen, eigenen Entwicklungsprozess auf ihrem Weg der Bewusstheitserweiterung (später mehr), wobei manch eine Erfahrung auch öfters gemacht werden kann.
So wie man einen Ort des Öfteren besuchen kann und immer wieder noch Neues dabei entdeckt, oder auch in einem zum zweiten mal gelesenes Buch bisher nicht verstandene Zusammenhänge finden kann, so fokussiert man in jeder Inkarnation ein Thema des gesamten Spektrums der seelischen Freiheit. Etwas seelisch Bekanntes muss mit Hilfe der dualen Welt noch einmal beleuchtet und gelebt werden, mit dem Ziel, durch größeres Erfahrungsspektrum mehr spirituelle Freiheit und damit ein größeres Bewusstsein in dem Entwicklungsprozess: „Ich bin Seele“ zu erlangen. Die Selbsterkenntnis, der Weg nach innen, bedeutet also spirituelles Wachstum und ist eine individuelle Erfahrung. Jeder hat seinen Platz in diesem System, wo er, gemäß seinem Karma, die von ihm ausgewählten Erfahrungen machen kann.
Somit stellt sich die Frage: Gibt es überhaupt gute und schlechte Erfahrungen im Leben? Hat es einen Sinn, die Dinge zu beurteilen und zu bewerten? Sind Schmerzen und Wandernächte Zufall?
Von einer höheren Warte aus gesehen wohl eher nicht. Daraus folgt: Was will mir die Situation im Moment sagen? Was muss ich jetzt dadurch lernen?
Ich gebe zu, dies sind nicht einfach zu beantwortende Fragen, wenn kein Schmerzmittel wirkt und die Nächte endlos scheinen.
Eine Übung in Geduld und Bescheidenheit ist es auf alle Fälle. In solchen Phasen reduziert sich das Dasein auf elementare Dinge wie schmerzfrei schlafen zu können. Alles andere wird unwichtig.
Somit ist solch eine Krankheitsphase im Leben auch eine gute Chance, das Loslassen materieller Bindungen zu üben. Es ist eine Übung, sich nach innen zu wenden und der lauten Außenwelt für ein Weilchen den Rücken zu kehren. Die angeblich so wichtigen täglichen Pflichten und Probleme rücken ein wenig in den Hintergrund. Durch das Loslassen verlieren sie ihren Schrecken und ihre Macht. Wenn man diese Schritte bewusst macht, hat man einen kleinen Sieg über die fünf Leidenschaften errungen, Die so erlebten Gefühlsregungen von Demut, Bescheidenheit und Dankbarkeit, die sich dann einstellen, wenn der Schmerz nachlässt, und die gewonnene Gelassenheit müsste man dann mitnehmen können in das neue Alltagsleben. Wenn dann noch etwas Gottvertrauen und neue Zuversicht dazu kommen, hat man einen kleinen spirituellen Wachstumsschritt gemacht und kann sich damit auch von leidvollen Erfahrungen etwas besser distanzieren.
Kein Mensch auf dieser Erde ist frei von Leid und leidvollen Erfahrungen. Die Frage ist nur: Wie geht man damit um? Die christliche Kirche lehrte zweitausend Jahre lang, dass die Erde ein Jammertal ist und Leid die Freikarte für den Himmel darstellt.
Die fernöstlichen Philosophien sehen im Leidtragenden ein Opfer seines selbst verursachten Karmas. Also ist der Leidende selbst schuld, was zwar bedauerlich, aber unabänderlich ist, sozusagen Leid als verdientes Schicksal. Wird man allerdings das Opfer der Taten anderer, so erlebt man Leid als unverdientes Schicksal. In umgekehrter Richtung passiert es ebenso, wenn die Begierden des eigenen Egos auf Kosten der Mitmenschen ausgelebt werden. Es gibt aber auch Personen, die zum Besten anderer uneigennützig Leid auf sich nehmen.
Schließlich gibt es die hier schon aus eigener Perspektive geschilderte und vordergründig als unverdient erscheinende Sichtweise:
Dazu kann man in „Über rauhe Pfade zu den Sternen....“ in der „Zeiten Schrift“ Nr.22/1999 auf Seite 60 folgenden erklärenden Satz finden:
„Leid ist die Spitzhacke, mit der das Schicksal unser Bewusstsein umpflügt, um dabei auf einen verborgenen Quell geistiger Kraft zu stoßen.“
D.h. durch erfahrenes Leid wächst man und wird stärker für weitere Entwicklungsschritte, auch wenn ein leidender Mensch auf seine Umgebung unattraktiv wirkt. Leid ist Kariere hemmend und erzeugt bei heutigen Erfolgsmenschen die Sichtweise: Ein leidender Mensch ist ein bedauernswerter Schwächling, der sein Leben nicht im Griff hat. Letzteres ist immer dann der Fall, wenn man Wachstum, Veränderung und Weiterentwicklung nicht zulässt. Das persönliche, egoistische Ich (dazu später mehr) verlangt ständig nach Genuss, sinnlicher Befriedigung, Ruhe und Bequemlichkeit. Es hält an alten Verhaltensmustern fest und jede Veränderung erzeugt somit Unruhe, Schmerz und Leid. So gesehen, ist
der uns hilft, Trägheit, Gleichgültigkeit und Stagnation zu überwinden.
Erst wenn man bestimmte Erfahrungen selbst gemacht hat, entwickelt man Verständnis für seine Mitmenschen in ähnlicher Lebenslage. Also werden gesellschaftliche Strukturen auch von Leid geprägt. Z.B. ist es leichter als bedürftiger Bürger unter Armen zu leben, als wenn man als Armer unter Reichen existieren müsste. Das sieht man auch oft am Spendenverhalten in der Bevölkerung nach schlimmen Katastrophen. Gemessen am eigenen Einkommen sind ärmere Bürger spendenfreudiger als manch ein besser gestellter Mensch.
Es macht also wenig Sinn, sich dem Leid zu widersetzen.
Es zu akzeptieren, es anzunehmen, den Sinn dahinter zu suchen, die anstehende Lernaufgabe zu erkennen und damit das Leid zu erlösen ist bestimmt die erfolgreichere Art, mit Leid umzugehen.
Dies will natürlich gelernt und eingeübt werden, wobei sich niemand im Laufe seines Lebens über mangelnde Übungsmöglichkeiten beschweren kann.
Zusammengefasst lässt sich also sagen: Krankheiten, Schmerzen und Leid sind Möglichkeiten der Seele, uns klar zu machen, dass wir durch falsches Denken, Fühlen und Handeln aus dem Gleichgewicht gekommen sind und umdenken müssen. Als Disziplinierungsmaßnahme werden wir dazu gezwungen, eine neue Haltung einzunehmen und den Blick nach innen zu richten, damit eine Bewusstseinserweiterung stattfinden kann, welche uns zu neuen Beurteilungen und zu neuen Verhaltensweisen führt. Dabei stellt sich die Frage:
Unsere heutige Welt ist sehr naturwissenschaftsgläubig geworden, wobei nur das anerkannt wird, was greifbar, messbar und durch wiederholbare Experimente beweisbar ist. Die Intuition wird belächelt und vernachlässigt.
Was versteht man denn unter Intuition, dem so genannten „Bauchgefühl“?
Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „betrachten, anschauen“, was in einem passiven Sinn mit „eine Eingebung haben“, zu tun hat. Als menschliche Kompetenz gesehen ist Intuition die Fähigkeit, Informationen unbewusst, also ohne Einsatz des Verstandes zu verarbeiten und somit angemessen darauf zu reagieren. Der Verstand dient dann nur noch als Werkzeug, um die aus dem Unterbewussten kommenden, zunächst nicht begründbaren Entscheidungen zu überprüfen, abzulehnen oder auszuführen. Aspekte der Intuition sind:
Fest steht, dass viele Menschen aus Intuition heraus bessere Entscheidungen treffen können als mit Hilfe des bewussten Verstandes, weil das Unterbewusste viel mehr Informationen verarbeiten kann.
Man hat so Zugang auf ein direktes, blitzschnelles, unbewertetes Wissen, das nicht wie die Gefühle über den Verstand gesteuert wird. Das liegt daran, dass nur ein kleiner Bruchteil der von den Sinnesorganen kommenden Reize von unserem Gehirn verarbeitet werden kann und uns bewusst wird. Dies geschieht in der Großhirnrinde, dem Isocortex, wo der Sitz von Verstand, Vernunft und Bewusstsein ist.
Die Großhirnrinde besteht aus bis zu 100 Milliarden Nervenzellen, die man Neuronen nennt. Jede dieser Zellen ist mit ca. 10.000 anderen corticalen Zellen über Nervenbahnen verbunden. Diese Verknüpfungen finden an den Synapsen, d.h. an den Kontaktstellen zwischen den Neuronen durch Energieübertragung mit Hilfe von Neurotransmittern statt. Dies sind chemische Botenstoffe wie: Acetylcholin, Noradrenalin, Serotonin und Dopamin, die bei der elektrischen Entladung der Signal gebenden Nervenzelle ausgeschüttet werden.
Mit Hilfe des unteren Schaubildes kann dies vereinfacht folgendermaßen beschrieben werden: Das Axon, der lange Fortsatz einer Nervenzelle, leitet elektrische Nervenimpulse von der Zelle weg. Die Weitergabe an die postsynaptische Membran der signalempfangenden Zelle erfolgt jedoch chemisch, wobei die Neurotransmitter in den Vesikeln (kleine Bläschen) zum Synapsenendköpfchen des Axon wandern. Hier kommt es in den spannungsaktivierten Calciumkanälen (geregelt durch Konzentrationsänderungen von Calciumionen mit Hilfe von Proteinen) zur Freisetzung in den synaptischen Spalt. Auf der anderen Seite des synaptischen Spalts docken die Neurotransmitter an den Rezeptoren der Empfängerzelle an, ohne in die Membran einzudringen. Dadurch ändert sich das Membranpotential und das Signal wird weitergeleitet in das Zellinnere, wo z.B. die so genannten Effektorproteine neue Protein/Protein-Interaktionen starten. Die verbliebenen Neurotransmitter im synaptischen Spalt werden durch Enzyme wieder abgebaut, so dass eine Repolarisation der Membran wieder möglich wird.
Aufbau einer Synapse
(Grafik „Synapse Illustration unlabeled.svg“ aus: http://de.wikipedia.org/wiki/synapse adaptiert von Roswitha Heitz-Sill, Urheber, Lizenz und Quelle zur ursprünglichen Grafik siehe Quellenverzeichnis)
Diesen Vorgang der Signaltransduktion kann man mit dem trivialen Schlüssel-Schloss Prinzip vergleichen. Der Schlüssel ist der Neurotransmitter und das Türschloss ist mit dem Rezeptor-Proteinmolekül in der Zellmembran vergleichbar. Durch das Öffnen der Türe verändern sich weder der Schlüssel noch das Schloss, aber der Durchgang für neue Aktionen ist nun hergestellt.
Ca. 20.000 Synapsen sind an einem Neuron möglich. So kann jede Nervenzelle über viele tausend dieser Synapsen Nervenbahnen knüpfen, wobei ein Neuronennetz entsteht, in dem neue Informationen integriert werden können. Dies geschieht durch synaptische Umverknüpfungen im Sekundentakt.
Nicht die Anzahl der Neuronen, sondern die Anzahl der geknüpften Nervenbahnen und damit die Netzdichte, bzw. Netzstärke ist für die Verarbeitung neuer Reize wichtig. Sowohl innere Reize, ausgelöst z.B. durch den Blutdruck, durch Hormone oder durch Neurotransmitter, als auch äußere Umweltreize können die Signaltransduktion in Gang setzen. So können elektromagnetische Wellen die Zellen der Retina stimulieren und Duftstoffe docken an den Duftrezeptoren der Nase an.
Das positive Erlebnis z.B. einer gut riechenden Rose hinterlässt dann einen bleibenden Eindruck. Bescheren uns die Sinnesorgane einen starken Reiz, verbunden mit einem großen Gefühl, so kommt es durch eine schnelle Neuronenverknüpfung zu einer gut ausgebauten Nerven- „Autobahn“ mit bleibender Erinnerung, d.h. mit der Möglichkeit einer Wiederholung dieser Nervenbahn. Schwache, einmalige Reize hinterlassen jedoch nur schmale Spuren im Neuronennetz. Erst durch wiederholtes Erleben eines bestimmten Reizes kann dieser ebenfalls zu einer bleibenden Erinnerung werden.
Viele wichtige biologische Prozesse werden durch Signaltransduktion reguliert, wie z.B. das Immunsystem, der Sehvorgang, der schon erwähnte Geruchssinn, die Muskelkontraktion u. a.
Nervenzellen sind sehr spezialisiert. In dem riesigen Netzwerk aus verbundenen Neuronen laufen permanent unzählige Erregungen auf vorgeprägten Nervenbahnen mit einer Geschwindigkeit von ca. 360 km pro Stunde. Einzelne Gehirnareale sind für verschiedene Aufgaben zuständig. Es entstehen neuronale Netze mit spezifischen Erregungsmustern zwischen den verknüpften Neuronen. So sind die verschiedenen Teile des limbischen Systems, welches das gesamte Gehirn durchzieht, auch für die Verarbeitung unterschiedlicher Reize, bzw. der daraus resultierenden Gefühle spezialisiert. So ist das Gyrusareal (siehe untere Zeichnung) mitverantwortlich für unsere Schmerzempfindung, während die Amygdalaregion für emotionales Lernen zuständig ist. Sie gilt als Zentrum der furcht- bzw. angstgeleiteten Verhaltensmuster.
Der Hippocampus hat die Organisation des bewusstseinsfähigen, deklarativen Gedächtnisses übernommen, wobei heute zwischen einem episodischen und einem Wissensgedächtnis unterschieden wird. Das erste bezieht sich immer auf inhaltlich, räumlich und zeitlich konkrete Erlebnisse der eigenen Person, während es sich beim zweiten um ort- personen- und zeitunabhängige Tatsachen handelt
Bei einem negativ empfundenen Erlebnis wird der Kontext, in dem dies stattgefunden hat, im Hippocampus abgespeichert, die Angst- oder Schreckempfindungen dagegen in der Amygdalaregion. Kommt es nun zu einer Wiederholung dieses Ereignisses, arbeiten Hippocampus und Amygdala arbeitsteilig. Die Fakten aus dem Hippocampus werden parallel zu den Emotionen aus der Amygdalaregion abgerufen, um die neue Situation bewerten zu können.