Für Gebhard
Vorwort
Der Autor
Der Gründer
Was ist Zendoryu Martial Arts?
Das Graduierungssystem im Zendoryu Martial Arts
Yin und Yang
Die 5 Elemente
Die Zyklen
Die Meridiane
Technik-Beispiele und ihre Angriffsrichtung mit Ton (Kiai)
Die Prüfungsordnung
Das Shotokan-Ryu
Die Atmung
Die neurologischen Effekte einiger Kyusho-Jitsu-Punkte
Übersicht der Meridiane
Die Alarmpunkte
Tabelle aller Kyusho-Punkte und ihre Angriffsrichtung
Die Waffen der Faust
Die Maßeinheit (Cun, PZ)
Grundregeln für das Üben des Kyusho-Jitsu
Die Dojo-Etikette
Karate-Ausdrücke
Körperteile
Wichtige Begriffe
Allgemeine Begriffe
Literatur
Kontakte
Dieses Buch gibt einen Überblick über das Zendoryu Martial Arts und dessen Prüfungsprogramm bis einschließlich 3. Dan.
Alle theoretischen Hintergründe werden ausführlich beschrieben. Mit Hilfe dieser Informationen wird ein tieferes Verständnis dieser Kunst möglich.
Allgemeine Hinweise:
Bei der Zuordnung der Kata und der Techniken zu den Vitalpunkten werden lediglich Beispiele aufgezeigt. Es sind viele weitere Anwendungen möglich.
Ich empfehle einen Austausch mit anderen Budokünstlern, um weitere Variationen zu studieren.
Achim Keller betreibt seit 1973 Karate. Er ist 6. Dan Zendoryu Martial Arts und direkter Schüler von Großmeister Paul Bowmam (9. Dan) aus Großbritannien.
Im Jahre 2011 wurde Achim Keller von Paul Bowman als Instructor und Prüfer für Deutschland ernannt.
Achim Keller hat derzeit folgende Graduierungen:
Paul Bowman begann mit den Kampfkünsten 1964 bei Sensei Harada. Dort trainierte er das Shotokai. 1973 begann er mit dem Shotokan Karate bei Sensei Enoeda und Sensei Kanazawa.
1987 reiste Paul nach Japan. Dort wurde er von Sensei Yaguchi (7. Dan) und Sensei Ueki (7. Dan) zum 5. Dan (JKA) graduiert.
Er kehrte nach England zurück und gründete im selben Jahr die Zendoryu Karate Association.
1992 reiste Paul erneut nach Japan und wurde dort von Sensei Osaka (8. Dan) und Sensei Tabata (7. Dan). zum 6. Dan Shotokan graduiert.
Paul Bowman dachte jedoch immer, dass ihm in den Kampfkünsten etwas fehlte.
So begann er 1989 bei Professor George Dillman (10. Dan) mit dem Kyusho Jitsu.
Hier erlernte Paul seitdem die Geheimnisse der Vitalpunktlehre und ihre Einbettung ins Kata-Bunkai.
Dieses Wissen vervollständigte sein Denken und Handeln im Training.
Paul Bowman ist heute offizieller Repräsentant der Dillman Karate International (DKI) in England. Er unterrichtet mit seinem Team in ganz Europa seine Kunst.
Es gab jedoch noch weitere wichtige Einflüsse in Pauls Leben. Wichtig war die Begegnung mit Professor Wally Jay, der Gründer des Small Circle JuJitsu. Professor Remy Presas, der Gründer des Modern Arnis nahm ebenfalls einen wichtigen Einfluss auf Pauls Entwicklung.
Zusammen mit Professor George Dillman sind sie bekannt als „die Großen Drei“.
Das Zendoryu Martial Arts basiert technisch auf dem Shotokan-Karate.
Es beinhaltet zusätzlich Elemente aus dem Kyusho-Jitsu, dem Kiai-Jitsu und dem Small-Circle JuJitsu. Zusätzlich werden Waffentechniken und Katas aus dem Kobudo gelehrt.
Das Logo des Zendoryu Martial Arts besteht aus drei Kreiselementen. Der äußere Kreis beinhaltet den Schriftzug „Zendoryu Martial Arts“. Der mittlere Kreis stellt im Uhrzeigersinn (Pfeilrichtung) den Zerstörungs-Zyklus des Kyusho-Jitsu dar. Der innere Kreis symbolisiert den nie endenden Weg des Lernens und die unterschiedlichen Möglichkeiten an sein Ziel zu kommen.
= Zendoryu
= Zen
= Do, der Weg
= Ryu, die Schule
Graduierung | Gürtelfarbe |
Schülergrade | |
9. Kyu (Kukyu) | Weiß (Shiro-Obi) |
8. Kyu (Hachikyu) | Gelb (Kiiro-Obi) |
7. Kyu (Shichikyu) | Orange (Daidaiiro-Obi) |
6. Kyu (Rokkyu) | Grün (Midori-Obi) |
5. Kyu (Gokyu) | Blau (Aori-Obi) |
4. Kyu (Yonkyu) | Violett (Aori-Obi) |
3. Kyu (Sankyu) | Braun (Chairo-Obi) |
2. Kyu (Nikyu) | Braun (Chairo-Obi) |
1. Kyu (Ikkyu) | Braun (Chairo-Obi) |
Meistergrade | |
1. Dan (Shodan) Kohai | Schwarz |
2. Dan (Nidan) Sempai | Schwarz |
3. Dan (Sandan) Sempai | Schwarz |
4. Dan (Yondan) Sempai | Schwarz mit Rot innen |
5. Dan (Godan) Renshi | Schwarz mit Rot innen |
6. Dan (Rokkudan) Renshi | Schwarz mit Rot innen |
Großmeistergrade | |
7. Dan (Shichidan) Kyoshi | Rot mit Schwarz innen |
8. Dan (Hachidan) Kyoshi | Rot mit Schwarz innen |
9. Dan (Kudan) Hanshi | Rot mit Schwarz innen |
10. Dan (Judan) Hanshi | Rot |
Mudansha (9. bis 1. Kyu)
1. Unterstufe (Deshi)
Teststufe für die Disziplin, Achtsamkeit und Geduld der Anfänger. Lernbereitschaft, oberflächliche Formlehre
9. Kyu: Weißgurt - Testen der allgemeinen Haltung
8. Kyu: Gelbgurt - Geduld und Lernbereitschaft
7. Kyu: Orangegurt - Disziplin und Regelmäßigkeit des Übens
6. Kyu: Grüngurt - Aufmerksamkeit im Umgang mit anderen
5. Kyu: Blaugurt - Bereitschaft zur Weggemeinschaft
4. Kyu: Violettgurt - Achtsamkeit gegenüber den Lehrern
2. Schülerstufe (Deshi)
Teststufe für die Fähigkeit zur Lehrer - Schüler Beziehung und der Bereitschaft zur Gruppe. Genaue Formlehre
3. Kyu: Braungurt - selbständiges Zeigen des Fortschrittswillens
2. Kyu: Braungurt - Bereitschaft und Initiative zur Weggemeinschaft
1. Kyu: Braungurt - eigenes Kümmern um die Lehrer -Schüler-Beziehung
Yudansha (1. bis 4. Dan) - Übungsleiterstufe (Sempai)
Omote (Kohai)
Grad des Suchenden nach dem Weg, Stufe der intensivierten Formlehre
1. Dan (Shodan) - Schwarzgurt - Omote (Kohai)
Formschüler, Grad des Suchenden nach dem Weg,
Grad der Entscheidung zur Weglehre, Stufe des Weganfangs und der verfeinerten Formlehre
2. Dan (Nidan) - Schwarzgurt - Okuden (Sempai)
Formschüler, Grad des Schülers am Weganfang,
vom Sensei des Dojos anerkannter Wegschüler mit abgeschlossener Formlehre, Beginn der Lehre über die Hintergründe der Kampfkunst
3. Dan (Sandan) - Schwarzgurt - Kaiden (Sempai)
Grad des anerkannten Schülers auf dem Weg,
höchster Übungsleitergrad, Stufe des technischen Experten, Grad der Initiierung zum Sensei
4. Dan (Yondan) – Schwarzgurt mit rot innen -Kaiden (Sempai)
Grad des Kriegers oder des technischen Experten
Kodansha (5. bis 10. Dan) - Lehrerstufe (Sensei)
Menkyo-kaiden (Sensei), selbstständiger Lehrer ihrer eigenen Kampfkunstauffassung
5. Dan (Godan) – Schwarzgurt mit rot innen,
Renshi, Grad der Bewusstwerdung
6. Dan (Rokkudan) - Schwarzgurt mit rot innen
Renshi, Grad der Bewusstwerdung
7. Dan (Shishidan) - Rotgurt mit schwarz innen
Kyoshi, Grad der Reife
8. Dan(Hachidan) - Rotgurt mit schwarz innen
Kyoshi, Grad der Reife
9. Dan (Kudan) - Rotgurt mit schwarz innen
Hanshi, Grad der Reife
10. Dan (Judan) - Rotgurt
Hanshi, Grad der Reife
Vorbereitungszeiten zu den Graduierungen
Graduierung | Gürtelfarbe | Trainingszeit |
Schüler | ||
9. Kyu | weiß | 3 Monate |
8. Kyu | gelb | 6 Monate |
7. Kyu | orange | 9 Monate |
6. Kyu | grün | 12 Monate |
5. Kyu | blau | 15 Monate |
4. Kyu | violett | 21 Monate |
3. Kyu | braun | 24 Monate |
2. Kyu | braun | 30 Monate |
1. Kyu | braun | 36 Monate |
Dan | ||
1. Dan | schwarz | 4 – 5 Jahre |
2. Dan | schwarz | 7 Jahre |
Instructor | ||
3. Dan | schwarz | 10 Jahre |
Meister | ||
4. Dan | schwarz mit rot innen | 15 Jahre |
5. Dan | schwarz mit rot innen | 20 Jahre |
6. Dan | schwarz mit rot innen | 25 Jahre |
Großmeister | ||
7. Dan | rot mit schwarz innen | 30 Jahre |
8. Dan | rot mit schwarz innen | über 35 Jahre |
9. Dan | rot mit schwarz innen | über 40 Jahre |
Stiloberhaupt | ||
10. Dan | rot | über 50 Jahre |
Yin | Yang |
weiblich | männlich |
passiv | aktiv |
dunkel | hell |
Nacht | Tag |
Mond | Sonne |
unten | oben |
Die fünf Elemente sind Holz – Feuer – Erde – Metall – Wasser
Holz entspricht dem Frühling
Feuer entspricht dem Sommer
Erde entspricht dem Spätsommer
Metall entspricht dem Herbst
Wasser entspricht dem Winter
Holz erschafft Feuer
schwächt Wasser
zerstört Erde
reizt Metall
Feuer erschafft Erde
schwächt Holz
zerstört Metall
reizt Wasser
Erde erschafft Metall
schwächt Feuer
zerstört Wasser
reizt Holz
Metall erschafft Wasser
schwächt Erde
zerstört Holz
reizt Feuer
Wasser erschafft Holz
schwächt Metall
zerstört Feuer
reizt Erde
Übersicht
Die 5 Elemente in den Kampfkünsten:
Holz:
(Er-) Lernen der reinen körperlichen Technik.
Feuer:
Schulung des Geistes und der Sinne.
Erde:
Erlangen der Sicherheit der perfekten Technik.
Metall:
Das klare Erkennen des weit über die Technik hinausgehende.
Wasser:
Die fließende Weitergabe des erlangten Wissens.
Der Weg eines Kampfkünstlers beginnt mit dem Element Holz. Hier muss der Schüler geduldig die Techniken erlernen und seinen Körper schulen. Dies ist sicherlich die schwierigste Zeit für einen Kampfkünstler. Danach führt ihn sein Weg zu dem Element Feuer. Nun werden die Sinne und der Geist geschult. Da der Schüler die Techniken und Stände bereits ausführen kann, ist er nun in der Lage, sich darauf zu konzentrieren, was er bei der Technikausführung fühlt. Zusätzlich wird durch Gespräche mit dem Meister (Mondo) der Geist geschult.
Beim darauffolgenden Element Erde wird die Sicherheit der perfekten Technik erlangt. Schüler dieser Stufe sind oftmals die besten Techniker der Gruppe, die ihr Dojo auf Wettkämpfen repräsentieren. Sie sind die „äußeren Schüler“ (Soto-Deshi) des Dojos. Im Element Metall wird nun vom Fortgeschrittenen das weit über die Technik hinausgehende erkannt. Der Schüler beschäftigt sich gezielt mit dem Kata-Bunkai. Die Meditation und das Atemtraining sind weitere Inhalte des Trainings. Die wenigen, die es in ihrer Entwicklung bis zum Element Wasser schaffen, sind in der Lage, das Wissen, welches sie von ihrem Meister vermittelt bekommen haben, fließend an die nächste Generation im Dojo weiterzugeben. Dabei handelt es sich in der Regel um den „inneren Schüler“ (Uchi-Deshi) des Dojos. Er ist der engste Vertraute des Meisters.
Um die fünf verschiedenen Zyklen zu verdeutlichen, wird die Großeltern-Eltern-Kind-Beziehung benutzt. Am Beispiel des Elementes „Feuer“ werden die unterschiedlichen Zyklen grafisch dargestellt und erklärt.
In dieser Grafik braucht man nur den Pfeilen folgen.
„Feuer“
Der Erschaffungszyklus wird in der Medizin (Akupunktur, Akupressur, Shiatsu) verwendet)
Das Eltern-Element nährt/stärkt das Kind-Element.
Der Zerstörungszyklus wird in den Kampfkünsten verwendet.
Das Großeltern-Element kontrolliert das Enkelkind-Element
Das Enkelkind-Element missachtet/reizt das Großeltern-Element.
Das Kind-Element schwächt das Eltern-Element
Im Bruder-Schwestern-Zyklus unterstützen sich die Yin-Elemente und die Yang-Elemente.
Element Holz – Leber (Yin) und Gallenblase (Yang) unterstützen sich
Element Feuer – Herz (Yin) und Dünndarm (Yang) unterstützen sich
Element Feuer – Herzbeutel (Perikard) (Yin) und Dreifach-Erwärmen (Yang) unterstützen sich
Element Erde – Milz (Yin) und Magen (Yang) unterstützen sich
Element Metall – Lunge (Yin) und Dickdarm (Yang) unterstützen sich
Element Wasser – Niere (Yin) und Blase (Yang) unterstützen sich
Beispiel Element „Feuer“:
Die Yin-Meridiane verlaufen vom Stamm zu den Fingern und von den Zehen zum Stamm.
Die 6 Yin-Meridiane sind:
Sie sind den inneren „festen“ Organen zugeordnet.
Alle Yin-Meridiane verlaufen auf der Innenseite des Körpers.
Werden Punkte auf einem Yin-Meridian angegriffen, zieht sich der Körper des Angegriffenen zusammen.
Die Yang-Meridiane verlaufen vom Gesicht zu den Zehen und von den Fingern zum Gesicht
Die 6 Yang-Meridiane sind:
Sie sind den inneren „hohlen“ Organen zugeordnet.
Alle Yang-Meridiane verlaufen auf der Außenseite des Körpers. Der Magenmeridian ist hierbei eine Ausnahme.
Werden Punkte auf einem Yang-Meridian angegriffen, so streckt sich der Körper des Betroffenen.
Stellt man sich einen Menschen mit nach oben ausgestreckten Armen vor, dann fließt das Chi der Yin-Meridiane von unten nach oben und das Chi der Yang-Meridiane fließt von oben nach unten.
Richtung | Ton (Kiai) | Technik-Beispiele |
Nach oben | A | Age-Uke Age-Empi Age-Zuki Ura-Zuki |
Nach außen | E | Uchi-Uke Yoko-Geri Shuto-Uchi Tetsui-Uchi Hiza-Geri |
Nach innen | I | Soto-Uke Kage-Zuki Mawashi-Zuki Mawashi-Geri |
Nach vorne und hinten | O | Oi-Zuki Gyaku-Zuki Tate-Zuki Gyaku-Tate-Zuki Mae-Geri Ushiro-Geri Ushiro-Empi |
Nach unten | U | Gedan-Barai Otoshi-Uke Otoshi-Empi Fumikomi Kakato-Geri |
Vorwort zur Prüfungsordnung
Die Prüfungsordnung des Zendoryu Martial Arts gliedert die Trainingsinhalte in der Entwicklung eines Budokas vom Anfänger/Schüler bis zum Meister, sowie die Prüfungskriterien zu den verschiedenen Kyu- und Danprüfungen. Durch langfristiges und beständiges Training soll der Übende, parallel zur körperlichen Ausbildung, den verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Trainingspartnern erlernen. Dazu dienen die Regeln und die Etikette des Budo, welche unverzichtbarer Bestandteil des Zendoryu-Martial Arts, wie auch der vorliegenden Prüfungsordnung sind.
Die unterschiedlichen Übungsformen von Kihon (Grundschule), Kata (Form) und Kumite (Partnertraining) bieten dem Budoka eine solide Ausgangsbasis für das breite Spektrum des Zendoryu Martial Arts.
Die Prüfungsordnung ist in vier Ausbildungsstufen aufgeteilt. In jeder Stufe werden besondere Schwerpunkte in der Ausbildung gesetzt.
Unterstufe 9. - 7. Kyu
In der Unterstufe erlernt der Schüler die Grundform/Grobform der einzelnen Techniken. Den Abschluss dieser Stufe bildet der 7. Kyu, mit dem der Übergang zur Mittelstufe vorbereitet wird.
Auf sichere Stände, korrekte Techniken und vollständige Ausholbewegungen wird in dieser Stufe besonders geachtet. Die aufrechte Haltung des Oberkörpers ist ein wichtiges Merkmal. Die Prüflinge zum 7. Kyu müssen bereits gute Ansätze von innerer und äußerer Spannung zeigen.
Beim Kumite und Kumite aus Kamae sind die kontrollierte Ausführung der Techniken, sowie die korrekte Distanz beider Partner besonders zu beachten.
In der Kata sind korrekte Abläufe (Richtungen, Techniken, Stände) erforderlich.
Ab dem 7. Kyu muss bereits der Rhythmus zu erkennen sein. Weiterhin wird ein Verständnis der Hintergründe der Techniken in der Kata gefordert.
Die Selbstverteidigung ist ein fester Bestandteil des Zendoryu Martial Arts. Das Erlernen dieser Kunst soll den Budoka zur Selbstbehauptung und zur Selbstverteidigung befähigen. Dieses Lernziel muss bei der Ausbildung berücksichtigt und altersgerecht gelehrt werden.
Mittelstufe 6. - 4. Kyu
Die Grundtechniken/Kombinationen sollen sich von der Grundform/Grobform zur Feinform entwickeln.
Bei der Ausführung der Kombinationen ist wichtig, dass sich die Qualität der Einzeltechnik nicht verschlechtern darf. Besonderer Wert wird auf folgende Merkmale gelegt:
Im Kumite und im Kumite aus Kamae müssen sich die technischen Fertigkeiten in Bewegungsvielfalt, Kampfgeist und Kontrolle ausdrücken. Der Respekt vor der Gesundheit des Partners zeichnet einen Fortgeschrittenen in den Budokünsten aus.
In der Kata soll sich das weiterentwickelte Können des Prüflings sowohl im Verständnis (Bunkai) als auch im Bewegungsfluss (Rhythmus) des Vortrages zeigen.
Alle bis zu der jeweiligen Graduierung erlernten Kata können/sollen geprüft werden.
Das Kihon der Oberstufe zeichnet sich durch eine Vielzahl schwieriger Kombinationen aus.
Dabei sind
zu zeigen.
Im Kumite wird sowohl das Jiyu-Ippon-Kumite, als auch der Freikampf (Jiyu-Kumite) geprüft. Exakte Technik, Kampfgeist und Kontrolle sind die wichtigen Parameter und stellen hohe Anforderungen an den Prüfling.
In Kata und im Bunkai muss der Prüfling ein fortgeschrittenes Verständnis des Zusammenhangs von Kata und realistischen Anwendungen zeigen können.
Alle bis zu der jeweiligen Graduierung erlernten Kata können/sollen geprüft werden.
In allen Prüfungsteilen muss der Prüfling eine vorbildliche Haltung und Ausführung zeigen können, um sich als Meister gegenüber den Schülern deutlich zu unterscheiden.
Die Kenntnis und Einhaltung der Dojo-Etikette ist fester Bestandteil jeder Prüfung.
Die folgenden Grundsätze sind bei allen Prüfungen zu beachten:
Kihon
Bei allen Keri-Techniken werden grundsätzlich die körperlichen und altersbedingten Gegebenheiten berücksichtigt und Ausführungen in entsprechenden Stufen (Gedan, Chudan oder Jodan) ermöglicht. Techniken und Kombinationen werden 4 oder 6 Mal gezeigt.
Alle Techniken eines Prüflings werden unter Beachtung der genannten Schwerpunkte auf folgende Kriterien überprüft:
Im Allgemeinen wird geprüft, ob die Karatetechnik als Ganzkörperbewegung ausgeführt wird.
Kata
Bei der Bewertung der Kata wird auf folgendes geachtet:
Kumite
Bei der Beurteilung des Kumite wird auf folgendes geachtet:
Die Inhalte der Prüfungsordnung unterteilen sich in:
Im Shotokan-Teil wird auf die zuvor beschriebenen Elemente geachtet.
Beim Kyusho-Jitsu ist das theoretische Wissen aus der TCM genauso wichtig wie die praktische Anwendung der Technik.
Im Kiai-Jitsu müssen die im Prüfungsprogramm beschriebenen Inhalte erklärt und gezeigt werden.
Beim Small-Circle-JuJitsu ist die Umsetzung der 10 Regeln des Small-Circle-JuJitsu maßgeblich. Außerdem müssen die Gesetzmäßigkeiten aus dem „Fulcrum (Hebelpunkt)-Lever (Hebelarm)-Base (Grundfläche, Basis)-Prinzip“ umgesetzt werden.
Beim Kobudo wird auf die korrekte und sichere Handhabung der jeweiligen Waffe geachtet. Bei der Kata-Vorführung sind korrekter Ablauf der Kata und sichere Handhabung der unterschiedlichen Waffen wichtig.
Bei Kindern und Schülern bis 14 Jahre gilt folgendes
Bei den Dan-Graden sind Waffenkatas zu zeigen.
Bei den Waffenkatas ist zu beachten, dass aus folgenden Systemen gewählt werden kann:
Die gewählten Katas sind im Vorfeld der Prüfung mit dem Prüfer abzusprechen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die zu zeigende(n) Kata(s) den geforderten Schwierigkeitsgrad hat/haben.
9. Kyu
Weißer Gürtel
1. |
v: |
Gedan-Barai in Zenkutsu-Dachi |
2 |
r: |
Age-Uke in Zenkutsu-Dachi |
3. |
v: |
Soto-Uke in Zenkutsu-Dachi |
4. |
v: |
Oi-Zuki in Zenkutsu-Dachi |
5. |
v: |
Gyuku-Zuki in Zenkutsu-Dachi |
6. |
v: |
Mae-Geri in Zenkutsu-Dachi |
7. |
s: |
Yoko-Geri-Keage seitwärts in Kiba Dachi |
Kihon-Kata (Taikyoku Shodan)
Kumite:
Gohon- Kumite
Angriff: Oi-Zuki-Jodan
Abwehr: Age-Uke
Nach der letzten Abwehr, Konter mit Gyaku-Zuki-Chudan.
Angriff: