Work & Travel Neuseeland
Handbuch zur Organisation einer Work & Travel Reise
Books on Demand
Die Autorin: Hannah Sommer, Jahrgang 1975, reiste mehrere Jahre als Backpacker um die Welt. Um ihre Reise zu finanzieren, arbeitete sie in diversen Ländern u.a. als Barista, Kellnerin und Erntehelferin. Sie lebt als freie Autorin in Berlin.
Work & Travel Aufenthalte im Ausland liegen im Trend. Immer mehr junge Leute nutzen die Möglichkeit, mit einem Working Holiday Visum in einem fremden Land zu arbeiten und zu reisen. Viele gönnen sich eine Auszeit im Job oder während des Studiums, andere überbrücken Wartezeiten an der Universität oder nutzen die Chance, vor Arbeitsbeginn im Ausland Berufserfahrung zu sammeln.
Seit der Einführung des Working Holiday Visums für Neuseeland im Jahre 2000 hat sich das Land zu einem beliebten Reiseziel für junge Leute entwickelt. Auch dieses Jahr werden über 10.000 junge Deutsche mit dem Visum unabhängig durch das Land reisen, den Aufenthalt durch Gelegenheitsjobs finanzieren und Menschen aus anderen Kulturen fernab der Touristenpfade kennenlernen.
Damit der Start ins Abenteuer ohne Probleme verläuft, muss jedoch einiges durchdacht und beachtet werden. Die Vorbereitung ist umfangreich, aber auch ohne Work & Travel Organisation möglich.
Dieses Buch zeigt, wie eine Work & Travel Reise vorbereitet wird, was vor der Abreise zu erledigen ist und wie man das Beste aus der Zeit in Neuseeland machen kann. Durch selbst gesammelte Erfahrungen und Tipps von anderen Backpackern ist ein umfangreicher Work & Travel Reiseführer für Neuseeland entstanden, der Schritt für Schritt erklärt, wie der Traum vom Auslandsjahr wahr wird.
Viel Erfolg!
Hannah Sommer
Das Working Holiday Programm ist ein Austauschprogramm für junge Menschen, das den Kulturaustausch zwischen Deutschland und Neuseeland fördern soll. Junge Leute im Alter von 18 bis 30 Jahren haben die Möglichkeit, für maximal zwölf Monate durch Neuseeland zu reisen und den Aufenthalt durch Gelegenheitsjobs zu finanzieren. Im Gegenzug dürfen auch junge Neuseeländer ein Working Holiday Visum (WHV) für Deutschland beantragen, das Land bereisen und arbeiten. Diese Art des Reisens ist auch unter dem Namen „Work & Travel“ bekannt. Durch den Langzeitaufenthalt im Ausland und die Möglichkeit nebenbei zu arbeiten, können Land und Kultur besser und intensiver kennengelernt werden. Das Reisen und der kulturelle Austausch sollen dabei im Vordergrund stehen. Gearbeitet werden darf nur, um den Aufenthalt zu finanzieren. Aus diesem Grund heißt das Visum „Working Holiday Visum“ (Arbeits-Urlaubs-Visum).
Nicht jeder kann ein Working Holiday Visum für Neuseeland bekommen. Zur erfolgreichen Beantragung des begehrten Visums sind folgende Voraussetzungen und Bedingungen zu erfüllen:
Das Working Holiday Visum bekommt man nur einmal im Leben.
Arbeitsurlauber dürfen bis zu einem Jahr bei einem Arbeitgeber oder verschiedenen Arbeitgebern arbeiten.
Antragsteller müssen zum Zeitpunkt der Beantragung außerhalb Neuseelands wohnen und die Staatsbürgerschaft eines Landes besitzen, das ein Working Holiday Abkommen mit Neuseeland hat. Wer bereits in Neuseeland ist, muss in Besitz eines gültigen temporären Visums sein.
Benötigt wird ein Reisepass, der noch mindestens drei Monate nach der geplanten Rückkehr nach Deutschland gültig ist. Bei der Einreise über die USA ist seit 2006 ein biometrischer Pass obligatorisch.
Antragsteller müssen zwischen 18 und 30 Jahre alt sein und dürfen keine minderjährigen Kinder nach Neuseeland mitbringen. Das letztmögliche Datum der Antragstellung ist der Vortag des 31. Geburtstages. Wichtig: Zeitverschiebung beachten. Es gilt die New Zealand Standard Time (NZST) als Zeitpunkt der Antragstellung.
Arbeitsurlauber müssen über ausreichend finanzielle Mittel (4.200 NZD, ca. 2.720 EUR), ein Rückflugticket und eine Krankenversicherung, die für den gesamten Aufenthalt in Neuseeland gültig ist, verfügen. Entsprechende Nachweise sollte man bei der Einreise zur Hand haben, da es zu Stichproben kommen kann. Der Nachweis von Geldmitteln kann durch Reiseschecks, einen Kreditbrief der Bank oder einen aktuellen Kontoauszug einer deutschen oder neuseeländischen Bank erbracht werden. Wer nur mit einem Hinflugticket einreist, sollte zusätzlich über finanzielle Mittel für den Kauf eines Rückflugtickets verfügen.
Wer sich in den letzten fünf Jahren insgesamt drei Monate oder länger in einem Land mit hoher Tuberkulose-Gefahr aufgehalten hat, muss einen Tuberkulosetest machen und dem Antrag ein ausgefülltes Gesundheitszeugnis (Chest X-Ray Certificate INZ 1096) sowie einen Arztbericht beilegen. Das Röntgenbild muss nicht eingereicht werden, kann aber zu einem späteren Zeitpunkt angefordert werden. Ein ärztliches Gesundheitszeugnis (Medical and Chest X-ray Certificate NZIS 1007) wird außerdem verlangt, wenn man beabsichtigt, länger als zwölf Monate in Neuseeland zu bleiben.
Da die Gesundheitszeugnisse in manchen Fällen zur weiteren Bearbeitung an die neuseeländische Einwanderungsbehörde in London geschickt werden, kann es zu längeren Bearbeitungszeiten des Working Holiday Visums kommen. Weitere Informationen und die benötigten Formulare sind auf der Webseite der Einwanderungsbehörde (www.immigration.govt.nz) erhältlich.
Der Preis für die Antragstellung und das Visum beträgt 105 EUR.
Da sich die Visabedingungen jederzeit ändern können, sollte man sich auf der Webseite der neuseeländischen Einwanderungsbehörde über die aktuellen Voraussetzungen und Bedingungen für Antragsteller zu informieren.
Das Working Holiday Visum kann rund um die Uhr auf der Webseite der neuseeländischen Einwanderungsbehörde (https://www.immigration.govt.nz/secure/default.htm) beantragt werden. Dort muss man sich zunächst registrieren, um Zugriff auf das Antragsformular zu erhalten.
Über die erfolgreiche Erteilung des Visums wird man nicht automatisch informiert. Antragsteller müssen sich mit ihren Registrierungsdaten erneut in das Online-Konto einloggen, um zu prüfen, ob das Visum erteilt wurde. Mussten keine ungewöhnlichen Angaben gemacht oder ein Gesundheitszeugnis eingereicht werden, sollte dies innerhalb weniger Tage geschehen. Dennoch ist es sinnvoll, das Visum rechtzeitig zu beantragen, um eventuellen Verzögerungen entgegenwirken zu können.
Die Bezahlung der Gebühr von 105 EUR ist nur per Kreditkarte (Visaoder MasterCard) möglich. Wer keine Kreditkarte besitzt, kann Familie oder Freunde bitten, mit ihrer Kreditkarte zu bezahlen. Das Visum muss nicht mit der eigenen Kreditkarte bezahlt werden.
Auch wenn es kein Kontingent gibt und die meisten Anträge genehmigt werden, empfiehlt es sich bis zur Erteilung des Visums mit der Reisebuchung zu warten.
Da die Beantragung des Working Holiday Visums elektronisch abgewickelt wird, bekommt man vor der Abreise keinen Visumaufkleber. Bei der Ankunft in Neuseeland wird der Reisepass gescannt und mit den gespeicherten Daten der Einwanderungsbehörde abgeglichen. Danach bekommt man den Einreisestempel in den Reisepass.
Um neuseeländischen Arbeitgebern nachweisen zu können, dass ein Working Holiday Visum und damit eine Arbeitserlaubnis vorhanden ist, reicht ein Ausdruck des elektronischen Visums.
Ab dem Tag der Erteilung des Visums hat man zwölf Monate Zeit, um in Neuseeland einzureisen. Reist man nicht innerhalb dieser Zeit ein, verliert das Working Holiday Visum seine Gültigkeit. Das Visum ist ab dem Tag der Ersteinreise für genau zwölf Monate gültig. Man darf für ein Jahr in Neuseeland leben, arbeiten und reisen.
Ab dem Tag der Einreise nach Neuseeland darf man maximal zwölf Monate im Land bleiben. Eine Unterbrechung der Visumgültigkeit ist nicht möglich. Man darf Neuseeland während dieser zwölf Monate so oft verlassen und wieder einreisen, wie man möchte, die außerhalb des Landes verbrachte Zeit wird jedoch nicht angerechnet.
Für deutsche Staatsbürger gibt es momentan kein Kontingent, dennoch sollte man mit der Reisebuchung warten, bis das Visum erteilt wurde, denn eine Garantie für das Working Holiday Visum gibt es nicht.
Wer länger als zwölf Monate in Neuseeland bleiben möchte, sollte rechtzeitig vor Ablauf des Working Holiday Visums ein anderes Visum beantragen. Andere Visumtypen können für den vorübergehenden oder dauerhaften Aufenthalt in Neuseeland beantragt werden, wenn der Antragsteller die für das jeweilige Visum geltenden Bedingungen und Anforderungen erfüllt.
Eine Verlängerung des Working Holiday Visums ist nur möglich, wenn während des Aufenthaltes in Neuseeland mindestens drei Monate Saisonarbeit in der Gartenbauindustrie oder im Weinanbau geleistet wurden. Wer dies nachweisen kann, hat die Möglichkeit ein Working Holidaymaker Extension Visa zu beantragen und kann dadurch das Arbeitsvisum um drei Monate verlängern. Die Visumverlängerung muss vor Ablauf des ursprünglich erteilten Visums bei der Einwanderungsbehörde beantragt werden. Eine Beantragung online ist nicht möglich. Die Kosten betragen 165 NZD (105 EUR).
Der ideale Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt ist das Ende eines Lebensabschnittes. Das kann das Ende der Schulzeit, der Ausbildung oder des Studiums sein. Aber auch ein auslaufender Arbeitsvertrag oder die Trennung vom Partner sind gute Zeitpunkte eine Auszeit zu nehmen und ein anderes Land zu bereisen.
Wer ein Arbeitsverhältnis hat und nicht kündigen möchte, aber dennoch für eine Weile ins Ausland gehen möchte, sollte das Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen. Viele Firmen unterstützen Mitarbeiter bei der Durchführung eines Sabbaticals. Unter einem Sabbatical versteht man einen Langzeiturlaub, der es einem Arbeitnehmer ermöglicht, für einen längeren Zeitraum unter Beibehaltung seiner Bezüge aus dem Job auszuscheiden, und danach wieder an seinen Arbeitsplatz zurückzukehren. Der Arbeitnehmer arbeitet bis zur Auszeit für ein geringeres Gehalt, das dann aber auch während der Auszeit weiter bezahlt wird. Die Grundlage dafür bildet das Flexigesetz (ArbZAbsichG) von 1998 und das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) vom 1. Januar 2001. Einen gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatical gibt es jedoch nicht, es muss individuell mit dem Arbeitgeber geregelt werden. Wer sich gut auf das Gespräch mit dem Arbeitgeber vorbereitet und klarmachen kann, dass er nach der Auszeit mit freiem Kopf und neuen Ideen wieder voll im Job durchstarten kann, hat natürlich bessere Chancen freigestellt zu werden, als jemand, der keine Lust mehr auf den Job hat und ein Jahr Party machen möchte. Stimmt der Arbeitgeber dem Sabbatical zu, sollte dies unbedingt schriftlich in einem individuellen Vertrag geregelt werden. Stimmt der Arbeitgeber nicht zu, bleibt nur die Kündigung. Wer sich nach der Rückkehr beim Vorstellungsgespräch gut verkauft, kann jedoch durch die gemachten Erfahrungen und neu gewonnenen Fähigkeiten bei den meisten Arbeitgebern Pluspunkte sammeln.
Ist die Entscheidung für einen Arbeitsurlaub in Neuseeland gefallen, wird empfohlen, auch das Klima in die Reiseplanung mit einzubeziehen. Generell kann man sagen, dass sich Neuseeland ganzjährig als Reiseziel eignet. Im neuseeländischen Sommer, zwischen November und März/April sind die Temperaturen auf der Nordinsel angenehm warm und sonnig, auf der Südinsel zum Teil sehr heiß. In dieser Zeit gibt es normalerweise reichlich Jobs, vor allem im Tourismusbereich und in den verschiedenen Obst- und Gemüseanbaugebieten. Der neuseeländische Winter beginnt im Mai/Juni und endet im Oktober. Während dieser Zeit können beide Inseln bereist werden, es muss jedoch mit kühleren Temperaturen, vor allem auf der Südinsel, gerechnet werden. In den Bergregionen kann in dieser Zeit reichlich Schnee fallen, sodass sich in den Skigebieten während dieser Jahreszeit viele Jobmöglichkeiten ergeben können.
Für fast jeden, der mit dem Gedanken spielt, nach Neuseeland zu reisen, stellt sich irgendwann die Frage, ob man allein, zu zweit oder mit Freunden reisen sollte. Eine Antwort auf diese Frage zu finden ist nicht leicht, denn alle Varianten haben Vorteile und Nachteile.
Wer allein reist, genießt die absolute Freiheit. Entscheidungen können getroffen werden, ohne Kompromisse eingehen zu müssen. Gefällt ein Ort nicht, kann man spontan Weiterreisen. Diskussionen, in welchem Hostel geschlafen werden soll oder wie lange der Aufenthalt sein soll entfallen. Heutzutage ist es ganz normal, allein zu reisen. In touristisch gut erschlossenen Ländern wie Neuseeland sind viele Backpacker allein unterwegs, auch Frauen. Keiner wird komisch angesehen und gefährlich ist es auch nicht.
Viele Langzeitreisepläne scheitern jedoch häufig daran, dass man nicht allein auf Reisen gehen will. Dabei gibt es keinen Grund auf ein Auslandsjahr zu verzichten, nur weil man nicht allein reisen möchte. Denn, als Alleinreisender ist man selten wirklich allein. Auf der Reise durch Neuseeland hat man oft die Gelegenheit sich anderen Rucksacktouristen anzuschließen und mit ihnen ein Stück des Weges zu teilen. Gerade für Alleinreisende ergeben sich meist bessere Kontaktmöglichkeiten zu Einheimischen oder anderen Backpackern, da man nicht ständig auf seinen Partner fixiert ist. Hostels, Sprachschulen oder organisierte Ausflüge sind ideale Orte um Kontakt zu anderen Reisenden zu finden. Aber auch auf Flughäfen, im Bus oder im Zug können Fremde angesprochen und Reisepläne geschmiedet werden. Solange man sich nicht im Zimmer versteckt und Menschen aus dem Weg geht, wird man schnell Anschluss zu Anderen finden.
Wer in einer festen Beziehung lebt, entscheidet sich meist dafür, mit dem Partner auf Reisen zu gehen. Aber auch der beste Freund oder die beste Freundin bietet sich als Reisepartner an. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kosten für Lebensmittel, Mietwagen, usw. können geteilt werden und man kann sich gegenseitig unterstützen, indem z. B. einer den Sitzplatz im Bus reserviert, während der Andere die Rucksäcke ins Gepäckfach schiebt. Zudem können gemeinsam gemachte Erfahrungen auch nach der Rückkehr nach Deutschland geteilt werden.
Eine Langzeitreise ist jedoch auch eine Belastungsprobe für die Beziehung oder die Freundschaft. Anders als im Urlaub kann es auf einer längeren Reise häufiger zu Stresssituationen kommen, wenn z. B. beide Partner unterschiedliche Ansichten über die Reiseroute, das Hostel oder die Reisekasse haben. Können Beide gut mit solchen Situationen umgehen, schweißt das oft noch näher zusammen. Kommt es jedoch immer wieder zum Streit, kann das die Beziehung belasten. Wer zu zweit einen Arbeitsurlaub plant, sollte vor der Abreise daher genau über die eigenen Wünsche und Vorstellungen mit dem Partner sprechen. Wichtig ist, sich auch in Neuseeland Freiraum zu geben und bei Bedarf auch ohne den Partner auszugehen, etwas zu unternehmen oder für eine Weile getrennt zu reisen.
Der Gedanke mit Freunden durch Neuseeland zu Reisen klingt verlockend. Leider sieht die Realität oft anders aus. Häufig passiert es, dass während der Reise unterschiedliche Interessen zutage kommen. Je größer die Gruppe ist, desto mehr Kompromisse müssen eingegangen werden. Streit ist nahezu vorprogrammiert. Ein Work & Travel Aufenthalt mit mehreren Freunden ist daher nur bedingt zu empfehlen. Wichtig sind gemeinsame oder ähnliche Interessen, das gleiche Reisebudget und der gleiche Zeitrahmen. Vor der Abreise sollte mit allen Mitreisenden offen und ehrlich über die jeweiligen Erwartungen an den Auslandsaufenthalt gesprochen werden. Auch wenn man bereits eigene Freunde hat, empfiehlt es sich, vor Ort Kontakt zu anderen Backpackern zu knüpfen und bei Bedarf auch ohne die Gruppe etwas zu unternehmen.
Nachdem man sich für einen Arbeitsurlaub entschieden hat, stellt sich für die meisten die Frage: Wie organisiert man das eigentlich? Für die Organisation der Reise hat man zwei Möglichkeiten: Man plant die gesamte Reise selbst oder man bucht ein Work & Travel Programm bei einem Veranstalter, der sich um alle notwendigen Formalitäten kümmert.
Für beide Varianten wird ein Working Holiday Visum benötigt, welches man bei der neuseeländischen Einwanderungsbehörde beantragt. Das Visum muss jeder selbst beantragen, unabhängig davon ob mit oder ohne Organisation nach Neuseeland gereist wird. Die Organisationen geben lediglich Hilfestellung bei der Beantragung des Visums.
Wurde das Visum erteilt, kann mit der Planung der Reise begonnen werden. Wer die Reise selbst organisiert, muss sich Gedanken über Flugtickets, Versicherungen, Unterkünfte, Jobsuche u. v. m. machen.
Wer die Organisation einer Firma überlässt, muss lediglich das gewünschte Programm auswählen und bezahlen. Im Basispaket eines Work & Travel Programms sind in der Regel Flug, Versicherung, Workshops sowie Ansprechpartner in Deutschland und Neuseeland enthalten.
Auf den folgenden Seiten werden die Work & Travel Programme genauer vorgestellt, Tipps zur individuellen Reiseplanung gegeben und beide Möglichkeiten miteinander verglichen.
Work & Travel Veranstalter bieten Komplettpakete an, die aus Flug, Abholung vom Flughafen, zwei bis drei Übernachtungen, Einführungsseminar und Vor-Ort-Betreuung bestehen. Sie helfen außerdem bei der Beantragung des Working Holiday Visums, der Beantragung einer Steuernummer, der Eröffnung eines Bankkontos und der Jobsuche. Jobs werden jedoch nicht vermittelt, sondern müssen selbst besorgt werden.
Die Preise für Work & Travel Programme variieren stark, obwohl sich die Leistungen der verschiedenen Veranstalter kaum voneinander unterscheiden. Folgende Leistungen werden normalerweise von allen Veranstaltern angeboten:
Infoveranstaltungen
Die meisten Veranstalter bieten regelmäßig kostenlose Infoveranstaltungen und Workshops in verschiedenen Städten Deutschlands an. Teilnehmer erhalten Tipps zur Reiseplanung, Jobsuche, Visumbeantragung, Reiseversicherung u. v. m. Oft sind auch ehemalige Teilnehmer dabei und berichten von ihren eigenen Erfahrungen.
Programmkoordinator
Work & Travel Teilnehmer erhalten nach der Anmeldung einen Ansprechpartner, der sich um die Reisebuchung kümmert und bei Fragen jederzeit zur Verfügung steht.
Flug
Alle Work & Travel Programme beginnen in Auckland. Die Kosten des Fluges sind im Programm enthalten, bei einigen Veranstaltern ist es möglich, den Flug auch selbst zu buchen.
Visumantrag
Jeder Work & Travel Teilnehmer benötigt ein Working Holiday Visum für Neuseeland, welches vom Teilnehmer selbst beantragt werden muss. Die Veranstalter beantragen das Visum für Teilnehmer nicht, geben jedoch Hilfestellung beim Ausfüllen des Antrags. Die Kosten für das Visum von 105 EUR sind in der Regel nicht im Paketpreis enthalten.
Versicherung
Jede Organisation hilft beim Abschluss einer Reiseversicherung. Die Kosten für die Versicherung sind jedoch häufig nicht im Work & Travel Paket enthalten.
Handbuch
Jeder Teilnehmer erhält vom Veranstalter ein kostenloses Handbuch mit Tipps rund um den Work & Travel Aufenthalt in Neuseeland.
Gratiszugaben
Je nach Organisation erhalten Teilnehmer mehr oder weniger nützliche Geschenke, wie Reiseführer, T-Shirts, Hostelmitgliedschaften oder Schlüsselbänder.
Mögliche Zusatzleistungen
Die meisten Organisationen haben engen Kontakt zu Sprachschulen, Arbeitsagenturen und Reiseveranstaltern in Neuseeland. Teilnehmer können verschiedene Kurse wie Ski-, Surf- oder Englischkurse bereits in Deutschland zu einem günstigeren Preis buchen.
Einzelflug
Je nach Veranstalter stehen verschiedene Flugrouten zur Verfügung. Manchmal besteht die Möglichkeit, in Asien einen Zwischenstopp einzulegen.
Gruppenreise
Einige Veranstalter organisieren mehrmals im Monat Gruppenreisen. Wer nicht allein nach Neuseeland fliegen möchte, kann schon auf dem Hinweg andere Arbeitsurlauber kennenlernen.
Abholservice und Übernachtungen
Nach der Ankunft in Neuseeland werden die Teilnehmer vom Flughafen abgeholt und für die ersten zwei oder drei Nächte in einem Hostel untergebracht. Auf dem Weg zum Hostel werden auf einer Orientierungstour die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Adressen der Stadt gezeigt.
Partnerbüros
Die Mitarbeiter der Partnerbüros in Neuseeland informieren, betreuen und unterstützen die Teilnehmer bei Fragen, organisatorischen Angelegenheiten und Jobangeboten vor Ort.
Einführungsseminar
Alle Partnerbüros bieten Einführungsseminare an, bei denen Themen wie Jobsuche, Wohnungssuche, Reisen und Notfallhilfe besprochen werden. Auch neuseeländische Formalitäten, wie die Eröffnung eines Bankkontos und die Beantragung einer Steuernummer werden erklärt.
Mitgliedschaften
Bei den meisten Organisationen sind verschiedene Mitgliedschaften, z. B. bei einer Jobagentur oder Hostelkette, bereits im Paketpreis enthalten.
Postfach
Teilnehmer eines Work & Travel Programms bekommen automatisch ein Postfach bei einem Partnerbüro in Neuseeland. Post kann weitergeleitet oder direkt im Partnerbüro abgeholt werden.
Rufnummer für Notfälle
Die meisten Veranstalter haben eine Rufnummer für Notfälle, die rund um die Uhr angerufen werden kann.
Gratiszugaben
Auch in Neuseeland erhält man von den Organisationen mehr oder weniger nützliche Geschenke, wie kostenlose Internetnutzung in den Partnerbüros, SIM-Karten, Tagesausflüge oder Gutscheine.
Zertifikat
Alle Work & Travel Teilnehmer erhalten nach der Rückkehr nach Deutschland ein Zertifikat, das die Teilnahme am Work & Travel Programm bestätigt.
Solche Komplettpakete sind natürlich nicht billig. Work & Travel Programme inklusive Flug, ohne Versicherung sind ab 1.750 EUR erhältlich. Aktuelle Preise findet man auf den Webseiten der verschiedenen Veranstalter.
Seit Einführung des Working Holiday Visums haben sich zahlreiche Firmen auf die Organisation eines Arbeitsurlaubes in Neuseeland spezialisiert. Die bekanntesten Organisationen, die komplette Work & Travel Pakete anbieten sind:
TravelWorks (www.travelworks.de)
Stepin (www.stepin.de)
Praktikawelten (www.praktikawelten.de)
AIFS American Institute For Foreign Study (www.aifs.de)
GLS (www.gls-sprachenzentrum.de)
Juststudies! (www.juststudies.de)
Southern Cross (www.southerncross.eu)
iSt Internationale Sprach- u. Studienreisen (www.sprachreisen.de)
Travel-n-Work der Sprachcaffee Reisen (www.travel-und-work.de)
Real Gap Experience (www.realgap.de)
PractiGo (www.holidaywork.de)
Active Abroad (www.activeabroad.de)
World of Xchange (www.world-of-xchange.com)
MultiKultur e.K. (www.multikultur.info)
CC CollegeCouncil GmbH (www.college-council.de)
Open Door International e.V. (www.opendoorinternational.de)
Wer seine Reise selbst organisiert hat mehr Freiheiten. Die Flugroute, die Fluggesellschaft, das Abflugdatum, der Ankunftsort, die Unterkunft und die Reiseversicherung können individuell gewählt werden. Außerdem ist die Selbstorganisation die beste Vorbereitung auf das Auslandsjahr. Wer sich schon bei der Reiseplanung intensiv mit Neuseeland beschäftigt, wird vieles besser verstehen und durchschauen und ist dadurch bestens auf den Neuseelandaufenthalt vorbereitet. Nebenbei lässt sich so auch noch Geld sparen. Ein Work & Travel Programm kostet etwa 200 bis 500 EUR mehr als eine selbst organisierte Reise.
Wer seinen Auslandsaufenthalt selbst organisierten möchte, braucht im Prinzip nichts weiter tun als das Visum zu beantragen, den Flug zu buchen, eine Versicherung abzuschließen, ein Bett im Hostel für die ersten Nächte zu buchen und sich ein paar Gedanken zur Jobsuche und Reiseroute zu machen. Bei der Planung kann vor allem das Internet helfen. Fast die gesamte Reise kann online organisiert und gebucht werden.
Bevor man mit der Reiseplanung beginnt, informiert man sich über Neuseeland und das Working Holiday Programm. Neben diesem Buch gibt es viele Möglichkeiten um Informationen zu erhalten. Im Internet findet man unzählige Webseiten, die sich mit dem Thema Work & Travel beschäftigen.
Auch die kostenlosen Infoveranstaltungen der Work & Travel Veranstalter sind eine gute Informationsquelle. Die meisten Veranstalter laden regelmäßig zu Infoveranstaltungen in verschiedenen Städten Deutschlands ein. Auch dort werden alle wichtigen Themen besprochen und verschiedene Broschüren zur Verfügung gestellt. Die Teilnahme lohnt sich, auch wenn am Ende kein Work & Travel Programm gebucht wird.
In Neuseeland selbst sind kostenlose Backpackermagazine erhältlich, die neben zahlreichen Werbeanzeigen auch hilfreiche Tipps zu Unterkünften, Transportmöglichkeiten, Reisezielen und Jobs enthalten. Wer schon vor der Abreise in den Magazinen blättern möchte, kann die jeweils aktuelle Ausgabe des Backpackers News Magazins (www.backpackersnews.co.nz) sowie des TNT Magazins (www.tntdownunder.com) im Internet ansehen.
Leistung | Work & Travel Programm | Individualreise |
Infoveranstaltungen | Kostenlose Infoveranstaltungen finden regelmäßig in ganz Deutschland statt. | Informationsbeschaffung über Freunde, Internet, Foren, Blogs und Bücher. |
Visum | Das Visum muss selbst beantragt werden. | Das Visum wird selbst beantragt. |
Flug | Die Organisation bucht den Flug. Nicht immer ist die Wahl einer bestimmten Fluggesellschaft oder Flugroute möglich. | Günstige Flüge können online oder im Reisebüro gebucht werden. Fluggesellschaft und Flugroute sind frei wählbar. |
Reiseversicherung | Die Organisation empfiehlt die eigene Reiseversicherung bzw. die Reiseversicherung eines Partnerunternehmens. | Leistungen und Preise verschiedener Versicherungen können im Internet miteinander verglichen werden. |
Unterkunft | Die Organisation bucht für die ersten zwei oder drei Nächte ein Bett im Hostel. Die Wahl eines bestimmten Hostels ist nicht möglich. | Ein Bett im Hostel für die ersten Nächte kann online gebucht werden. Preise und Standards können online verglichen werden. |
Steuernummer | Die Steuernummer muss selbst beantragt werden. Die Organisation sagt, wo das möglich ist. | Die Steuernummer kann direkt bei der Inland Revenue beantragt werden. |
Bankkonto | Das Konto muss selbst beantragt werden. | Das Konto wird selbst beantragt. |
Postfach | Die Organisation richtet im Partnerbüro in Neuseeland ein Postfach ein. Briefe können weitergeleitet oder abgeholt werden. | Zahlreiche Firmen bieten Postfächer speziell für Backpacker an. Adressen findet man in diesem Buch oder im Internet. |
Arbeit | Die Organisation registriert Teilnehmer bei einer Jobagentur. Den Job muss man sich jedoch selbst suchen. | Jobangebote findet man an Schwarzen Brettern, in Zeitungen, online oder über verschiedene Jobagenturen. |
Ansprechpartner | Die Organisation stellt einen Ansprechpartner für Fragen zur Verfügung. | Bei Fragen können Backpacker oder Hostelmitarbeiter helfen. |
Notfallrufnummer | Die Organisation ist im Notfall rund um die Uhr erreichbar. | Im Notfall sind Polizei und Notarzt rund um die Uhr erreichbar. |
Gratiszugaben | T-Shirts, Lanyards u. v. m. | Keine Gratiszugaben. |
Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Auslandsaufenthalt ohne Probleme allein organisiert werden kann. Mit Hilfe des Internets kann fast die gesamte Reise online geplant und gebucht werden. Das Working Holiday Visum kann online beantragt werden, Flüge und Unterkünfte können über das Internet gebucht werden, in Foren kann sich mit Gleichgesinnten ausgetauscht werden, selbst Jobs lassen sich über das Internet finden. Dazu kommt, dass Neuseeland eines der backpackerfreundlichsten Länder der Welt ist. Seit Jahren hat man sich dort auf deren Bedürfnisse eingestellt. So sind kostenlose Backpackermagazine, spezielle Backpackerbustickets und Mitgliedschaften in Backpackerjobagenturen erhältlich.
Wird die Reise selbst organisiert, kommt man auch mit eventuell auftretenden Problemen besser zurecht, da man sich durch die Reisevorbereitung gut über Neuseeland informiert hat. Nicht zuletzt lässt sich durch eine Individualreise auch der eine oder andere Euro sparen. Die Reise mit einer Organisation ist etwa 200 bis 500 EUR teurer, als eine selbst organisierte Reise. Für die Mehrkosten bekommt man bei der Buchung über eine Organisation, einen Ansprechpartner in Deutschland, der alle offenen Fragen beantwortet und bei auftretenden Problemen behilflich ist. Der Gruppenflug, der Flughafentransfer, die Orientierungstour in der neuen Stadt und die Unterbringung in einem Hostel werden ebenfalls vom Veranstalter organisiert.