zum Trost und zur Freude
Glaubensbezogene Gedichte eines bekennenden Christen
Books on Demand
Liebe Leserin, lieber Leser!
Die Welt, in der wir leben, ist sehr vielfältig, doch manchmal gleich im Empfinden dessen, was jeder einzelne Mensch durchlebt. Er erlebt es in seinem eigenen persönlichen Bewusstsein und denkt manchmal gar nicht daran, dass die Mitmenschen, die ihn umgeben, gleiches oder ähnliches durchleben, es aber nicht zum Trost oder zur Freude des Anderen mitteilen.
Wie viel Leid gibt es auf dieser Erde, und so wenig Trost ist manchmal da, um die Wunden, die uns Leid und Schmerz zufügen, zu lindern und zu heilen.
Aber auch wie viel Freude und Glück gibt es um uns herum; und wie wenig Dankbarkeit ist oft vorhanden, die den Geber der Freude und des Glückes veranlasst, in seinem Tun fortzufahren.
Für mich ist diese Welt mit all ihren Höhen und Tiefen nur in Ordnung, wenn auch der in mein Leben gehört, der sie gemacht hat. Der große, heilige, all ewige und allmächtige dreieinige Gott. Erst durch ihn und mit ihm erhält unser Umfeld ein harmonisches Bild, dass trotz aller Widerwärtigkeit, trotz aller Finsternis im menschlichen Dasein, Licht und Fülle und Glanz hereinbringt, welches uns mutig vorwärts schreiten lässt. Es veranlasst uns, seine Nähe zu suchen und zu finden, und ihn den großen wunderbaren Gott zu erfühlen, zu erleben und zu genießen.
Aus diesem, meinem neuapostolischen Glauben heraus sind diese Gedichte entstanden. Nach langem Zögern habe ich mich entschieden, sie zu veröffentlichen, um anderen Menschen, die ähnliches oder gleiches empfinden, Trost in Tagen der Sorge, der Ängste und Schmerzen zu vermitteln; und Freude und Dankbarkeit entzünden zu lassen, wo Tage des Glückes und der Freude uns froh machen und dem Geber aller guten Gaben Dank gebührt.
Mir ist es aber auch wichtig, Nachdenklichkeit zu schaffen bei Menschen, die sich darüber noch nie Gedanken gemacht haben. Gibt es einen Gott? Wo kommen wir her und wo gehen wir hin? Werden wir Rechenschaft abgeben müssen, wenn wir diese Erde verlassen?
Gott ist Liebe und aus dieser Liebe heraus hat er nie aufgehört, sich den Menschen zu widmen und ihnen zu dem zu verhelfen, was sie immer sein sollten: Seine Krone der Schöpfung. Das ist seine frohe Botschaft, sein Evangelium.
Bremen, 08. September 2007
Dietmar R. Horbach
(Er soll seinen Sohn Isaak opfern)
Vorm Zelt sitzt Abraham des Nachts, den Blick empor zum Firmament gerichtet;
Trilliarden Sterne blinken hell am Himmelszelt, bekunden ihm des Schöpfers Macht.
Tief hat er sich gebeugt, als Gottes Ruf ihn hat in seiner Heimatstadt gesichtet,
und ihm befahl, zu ziehen hin in ein wunderbares Land, das Er sich auserdacht.
Gedankenvoll, vom Tagesmarsch erschöpft, streckt er die müden Glieder;
als plötzlich eine Stimme wohlklingend seinen Namen ruft, er hört sie immer wieder.
"Hier bin ich, Herr," gibt er die Antwort als der Ruf das dritte Mal verklungen,
die Müdigkeit verflogen, ist wach sein Geist, und angespannt lauscht er hinauf.
"Nimm Isaak, den Sohn, so ist die Stimme Gottes in sein Herz gedrungen,
den du so liebst, zu opfern mir, dem Herrn und mache früh dich auf.
Zieh in das Land Morija, auf einen Berg, den ich dir zeigen werde."
Und Abraham schweigt stumm, und tief betroffen neigt er seinen Blick zur Erde.
Am anderen Morgen noch benommen von der Botschaft rauem Klang,
bekundet er den Seinen Gottes Willen und gebietet alles zu bereiten.
Der Esel wird beladen und Abraham schlägt doch das Herz ein wenig bang,
als los sie ziehen mit Isaak und zwei von seinen Knechten ihn begleiten.
Im Ohr klingt ihm noch Sarahs Wort: Bring' mir den Jungen mit zurück,
wenn nicht, dann schwindet mir für immer meines Lebens Glück.
So zieh'n sie schweigend durch die Landschaft, doch hat Abraham keinen Blick dafür,
sein Kopf ist schwer und vieles an Gedankengut betrübet seinen Sinn.
Hat Gott der Herr tatsächlich Wohlgefallen an dem Tod des jungen Knaben hier?
Das Kinderblut er fordert wie die toten Götzen and’rer Völker als Gewinn?
So quälen unbarmherzig ihn die Fragen, und je weiter sie sich nähern diesem Ort,
wird schwer der Schritt und in seinem Herzen brennet heiß des Herren Wort.
Vielleicht will Gott mir die Verheißung kündigen und fordert nun das Kind zurück?
Doch schnell verwirft er diesen Anflug und ringt innig im Gebet um Kraft,
Vielleicht will Gott mir seine Allmacht zeigen und erfüllt mein Glück,
dass nach dem Tod des Jungen er dann neues Leben in ihm schafft?
So ringt sein Geist nachts ruhelos, und sein Verstand sucht laufend nach Erklärung,
bis alle Zweifel kämpfend er besiegen kann; erhält er endlich die Bewährung.
Am dritten Tag hebt Abraham die Augen auf und sieht die Opferstatt von fern;
"Bleibt mit dem Esel hier," gebietet er den Knechten, wir gehen nun allein,
hinauf, um anzubeten und das Opfer darzubringen und den Herrn zu hör'n,
so hat's der Herr befohlen und nach seinem Willen soll es sein.
Der Knabe trägt das Holz fürs Feuer und er schreitet munter vor sich hin.
der Vater nimmt das Feuer und das Opfermesser, Klarheit leuchtet nun in seinem Sinn.
Und wie die Beiden schweigend weiter wandern, blickt der Knabe fragend auf,
"Du Vater," will er wissen und das Herz des Vaters pocht mit Macht.
"Wir tragen alle Opfersachen, die wir brauchen zu dem Berg hinauf,
doch wo ist das Schaf zu opfern, wie hast du, Vater, dieses nur bedacht?"
"Das Schaf zum Opfer, lieber Sohn, das wird der Herr uns oben geben,"
spricht Abraham und weint im Herzen um das junge Leben.
Dort angekommen, bauen sie zunächst fürs Opfer aus bloßen Steinen den Altar,
dann legt der Vater Holz darauf und schaut dem Jungen ernst ins Angesicht.
Und als er bindet ihm die Füß’ und Hände nun, erkennt der Junge die Gefahr,
dass er als Opferlamm ersehen ist, vor Angst ihm fast das Herze bricht;
doch ruhig spricht sein Vater nun von Gottes heil'gem Willen,
und dem Gehorsam, dass er müsst das Opfer, das Gott fordert, nun erfüllen.
„Du hast bewiesen, dass dein Glaube stark und deine Liebe groß,
dass deinen Gott du fürchtest und hättest deines Sohnes nicht verschont.
Durch dich, da will ich wenden dieser Menschheit bitteres Los,
denn ich will dich segnen und dein starker Glaube wird von mir belohnt.
Wie Sand am Meer und wie die Sterne unzählig viel am Himmel blinken,
sollen die Geschlechter aus dir kommen und von meiner Gnade trinken.“
Ein Blöken hinter ihm lässt Abraham erkennen, dass der Herr gesprochen,
ein Widder im Gebüsch verfangen, wird als Opfertier geschlachtet.
Und Abraham weiht diesen Ort, weil Gott doch ihn gesehen und zu ihm gesprochen,
da dieser seinen Glauben und Gehorsam hat so wunderbar beachtet.
Um ein Erlebnis reicher ziehen beide wieder hin zu Abrahams Knechten,
mit Freuden sie von diesem Gotterleben nun berichten.
Jahrtausende später, als von Abrahams Prüfung in den Schriften ist zu lesen,
hat Gott als Vater selbst den Menschen seine ganze Liebe dargebracht,
als Jesus Christus, Gottes Sohn, auf Erden ist für uns gewesen,
und im Gehorsam einst wie Abraham, das eig'ne Leben ganz aus seiner Macht
für alle Menschen hat im Willen Gottes als Opfer sich für uns Sünder dargegeben,
erwarb ein Sühnemittel er, damit sie alle können nun für ewig leben.
02. Juli 2000
Drei Tage nach dem Tode ihres Meisters, befanden sich zwei Jünger auf dem Weg.
Nach Emmaus die Schritte sie richten, mit Staub bedeckt ihr Fuß folgt dunklem Steg.
Nur ein Gedanke beseelt ihr Herz, und Worte dringen stockend, zweifelnd aus ihrem Mund;
Vom Tode auferstanden soll er sein, ihr Meister, so machten es die ander’n Jünger kund.
Doch Zweifel an der Wahrheit dieser Kunde ließ sie diesen Weg nach Emmaus nun gehen, sie konnten es beim besten Willen mit ihren Fähigkeiten und Glauben nicht verstehen.
Vertieft in ihren Reden merkten sie kaum, dass ein Fremder sich ihnen zugesellte.
Als er sie fragte, was Befremdliches sie reden, war Kleophas es, der sich vor ihn stellte.
Traurig er sprach: Bist du der Einzige in Jerusalem, der nicht weiß, was geschah?
So sprach von den Wundern er, die Jesus getan hat, die niemand vorher sah.
Doch unsere Rabbis und Ältesten haben ihn töten lassen am Kreuz, wo er qualvoll starb.
Und wir hofften, dass er für uns die Freiheit von den Römern von Gott erwarb.
Schon drei Tage ist er tot, und heute zwei Frauen an sein Grab mit Salböl eilten;
Dieses war offen, und zwei Männer in weißen Kleidern darinnen verweilten.
Die sprachen von Auferstehung und Sieg über die Hölle, den Christus als König erlangte.
Wir waren sprachlos über diese Kunde und einige von uns zum Grabe sich wandten.
Und entsetzt sie fanden das Grab leer, wie die Frauen es hatten uns allen berichtet.
Doch unser Heiland war verschwunden und niemand hatte ihn bis heute gesichtet.
Sie gingen nun weiter, gen Emmaus hin, und Jesus, den die beiden nicht erkannten,
verwies auf die Schrift und öffnete das Verständnis ihnen, was sie noch nicht kannten.
Er gab Kunde von Mose und den Propheten, was geschrieben stand von Jesus Christ;
dass er der Erlöser und Heiland nicht nur der Juden, sondern aller Menschen ist.
Sie hörten und begriffen und waren verwundert, ob all der wunderbaren Dinge,
die Jesus berichtete, dass er von Gott gesandt und die Finsternis und Sünde bezwinge.
Schon war der Weg zurückgelegt, und das Dörfchen Emmaus konnten sie erkennen.
Der Fremde wandte sich, als wollt’ er scheiden und sich von den Männern trennen.
Da baten sie ihn: Herr, geh nicht fort, denn es will Abend werden; bleib doch zur Nacht.
Er ging mit ihnen in ihr Haus und setzte sich nach Brauch und Sitte, wie er’s oft gemacht.
Beim Abendmahl nahm er das Brot, dankte Gott mit Freuden und ward’ hinweg genommen.
Die Jünger starrten auf den leeren Platz und Tränen nun in ihren Augen glommen.
Er war es, riefen sie entzückt und sprangen auf; ja welch ein Wunder haben wir geseh’n.
Brannte nicht das Herz uns, als er aufgeschlossen hat die Schrift, dass wir sie auch versteh’n?
Sie ließen alles liegen und brachen sobald auf, zurück zu gehen zu der Jünger Schar.
Der Weg war halb so lang, weil Glückseligkeit sie füllte, wie groß doch dieses Wunder war.
Und als sie traten ein, ins Haus der Jünger, da hörten sie, der Herr ist auferstanden!
Er ist erschienen Petrus und sie bezeugten, dass sie auch den wahren Christus fanden.