ISBN: 978-3-748-15521-8
Buchautor: Gerhard Nelson
Verlag: Selbstverlag
Veröffentlichung: BoD / Books on Demand GmbH
Erweiterte Ausgabe des Buches vom Jahre 2006:
Die Autobombe ... oder wie ich ein Fahrzeug richtig durchsuche!
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Seit Urzeiten haben Menschen aus ihren Fehlern gelernt und sich auf eine bevorstehende Bedrohung vorbereitet. Doch über der Zeit ist wohl dieser Instinkt bei einigen Personen abhandengekommen und «wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis». Er macht also etwas, was widersinnig dumm ist, aber was auch gleichzeitig typisch für einen Esel ist. Es bedeutet also, dass man nichts tun sollte, was einem überhaupt nicht guttut. Diesen Spruch bringen wir unsere Kinder bei, doch selber, in Zeiten des Wohlstandes senken wir gerade da unsere Deckung und bieten damit eine offene Lücke für einen terroristischen K.O. Schlag. Haben wir nicht aus dem einen Schlag auf die Fresse gelernt oder sind wir vielleicht ein bisschen SadoMaso veranlagt und lieben es, wenn uns ständig Leid und Schmerzen zugefügt werden? Aber vielleicht sind wir auch nur müde vom ständigen Kampf und vielleicht denkt gerade deshalb die heutige Generation, warum soll ich kämpfen, das haben bereits meine Vorväter für mich getan, damit ich jetzt Spaß haben kann.
Auch wenn wir denken, dass wir jetzt das Schlimmste überstanden haben und jetzt endlich Ruhe herrscht, dann stellt sich immer wieder heraus, dass dies nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm ist. Und gerade deshalb sollten wir kontinuierlich unsere Deckung oben halten und ständig an unsere Verteidigung arbeiten.
Die Terroristen wollen nicht nur Menschen töten, sondern haben es auch darauf abgesehen unseren Wohlstand zu zerstören. Sie führen auch einen Wirtschaftskrieg und zielt damit ins Herz unserer Gesellschaft. Doch auch 17 Jahre nach den monströsen Attacken des 11. September 2001 ignorieren einige aus der Gesellschaft, Politik und Geheimdienste diese Gefahr.
Wer den Terror besiegen will, dann sollten wir die Bedürfnisse der Terroristen erst einmal verstehen - und ernst nehmen. Erst dann, wenn wir die Fähigkeit haben, eine Gefahr im Vorfeld zuerkennen, erst dann können wir diese Gefahr rechtzeitig bannen. Doch fehlt es auch einige Menschen an eine Weitsichtigkeit und sie können meist nicht das ganze Bild mit ihren Zusammenhang erkennen. Wenn den westlichen Gesellschaften die Gabe und Kraft fehlt, so zu denken, werden sie den Kampf verlieren.
Die westliche Welt hat seit den alten Griechen vor zweieinhalb Jahrtausenden (erste Aufklärungswelle in der Menschheitsgeschichte) gelernt, kritisch zu denken, vor allem selbstkritisch. Das ist gut, denn Kritik ist der Schlüssel für fast jede Weiterentwicklung, eine Unterscheidung zwischen was gut ist und wo es an Verbesserungsbedarf besteht (konstruktive Kritik). Allein strengere Gesetze, mehr Überwachung und mehr Polizei sei gut und recht. Doch all das komme erst am Schluss einer ganzen Kette von Maßnahmen.
Im Umgang mit der terroristischen Bedrohung sind mehrere Strategien erforderlich. Erstens gilt es, die Prävention zu optimieren und schon weit im Vorfeld gegen radikalisierten Einstellungen zuwirken, die den Nährboden für terroristische Aktivitäten bilden. Zweitens sind Vorkehrungen für die Abwehr bereits bestehender Gefahren zu verbessern; überdies ist die Ausbildung zu stärken.
Ich bin davon überzeugt, dass die Kombination aus Repression, Prävention und bessere Ausbildung, sei der einzig gangbare Weg. Nur so könne man Terroristen von Taten abhalten. Aber diese Aufgaben kann nicht allein durch die Sicherheitsbehörden bewältigt werden, sondern es ist eine gesamt gesellschaftliche Aufgabe.
Vielleicht sollten auch die Verhaltensregeln bei extremen Gefahrensituationen neu überdacht werden. In den USA und andere europäische Breitengrade raten die Experten zu folgende Überlebenstipps: 1.) Panik vermeiden 2.) Überblick verschaffen 3.) Gefahrenzone schnellstmöglich verlassen 4.) Schutz suchen 5.) Eigene Sicherheit steht an erster Stelle 6.) Terroristen nicht selbst angreifen 7.) Informationen an die Polizei weitergeben 8.) Betroffenen Menschen helfen.
Im Gegensatz hierzu rät Israel um jeden Preis kämpfen und niemals aufgeben, auch wenn man denkt, es geht nicht mehr, steckt im jeden Körper immer noch 20 Prozent Restenergie. Klagt nicht, kämpft! Israel landet auf Platz 36 des weltweiten Terrorismusindex. Das Institut für Wirtschaft und Frieden, eine Londoner Denkfabrik, die ihren Bericht am 15.11.2017 veröffentlichte, verzeichnet in Israel einen Rückgang von Toten durch Terrorismus.
Für welche Handlungsempfehlungen Sie sich auch entscheiden, sind keine Garantie, dass Ihnen nichts passiert, aber sie erhöhen allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass sie lebend aus solch einer Extremsituation herauszukommen. Dafür gibt es keine Musterlösung und es immer abhängig von der Situation und Lage.
Prävention statt Panik
Bevor wir uns überhaupt mit der Prävention befassen, sollten wir wissen was es eigentlich bedeutet.
Hierzu ein kleiner Auszug von Wikipedia:
Das Konzept, die Umwelt zu nutzen, um lebenswichtige Vermögenswerte zu schützen, ist nicht neu. Seit den Tagen der Pyramiden in Ägypten und den von Wasser umgebenen Schlössern haben sich die Menschen die Umgebung angepasst, um sich zu schützen.
Im Wesentlichen gibt es drei Arten von Burgen:
Ein Hügel bot den Herrschern und ihren Gefolgschaft eine bessere Übersicht. Sie konnten von der sicheren Burg aus Straßen, Brücke, Mühlen und Dörfer sehen – und wussten schon früh, wenn sich der Feind näherte. Außerdem war es mühsam, sie zu erstürmen, vor allem wenn ein Angreifer eine schwere Rüstung trägt.
Das Polizeihauptquartier lag zwar auf einem erhöhten Hügel und hätte durch ihre Steigung einen selbstgebauten gepanzerten Fahrzeug verlangsamt, aber ein Sebstmordattentäter in einem einfachen PKW hatte freie Fahrt auf den «Highway to hell» und konnte so er mit hoher Geschwindigkeit sein gewünschtes Ziel erreichen.
Warum war diese Zufahrtsstraße nicht bewacht? Hat Afghanistan seit 1747, nichts aus den vielen Kriegen gelernt, oder sind die Sicherheitskräfte nur schlecht ausgebildet?
Kleine Geschichte über die afghanische Polizei:
Traditionell wurden Polizisten schlecht bezahlt, aus den ärmsten Schichten der Gesellschaft rekrutiert oder eingezogen und von den Gemeinschaften, denen sie dienten, oft verachtet. Diese Faktoren zu vermehren, führte in zwei Jahrzehnten der Unruhen zu einer Analphabetenrate, die konservativ auf über 70% für Rekruten der Polizei geschätzt wurde.
Eine landesweite Neubewertung des Infrastruktur- und Ausrüstungsbedarfs wurde ebenfalls durchgeführt, gefolgt von der Verteilung von dringend benötigten Waffen, Munition, Fahrzeugen und Büro- / Schlafraummöbeln. Obwohl in den Bereichen Infrastruktur, Ausrüstung und Gehaltsabrechnung Fortschritte erzielt wurden, würde es einige Zeit dauern, bis diese Programme zum Tragen kommen würde.
Sechs Taliban-Aufständische mit AK-47-Gewehren und RPGs nahmen Positionen auf einer Baustelle in der Nähe ein. Die Mitglieder des Parlaments wurden in Sicherheit gebracht, während die Sicherheitskräfte in einem zweistündigen Feuergefecht gegen die Aufständischen kämpften. Der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Sediq Sediqqi, sagte, alle sieben Angreifer seien von der Polizei getötet worden und keine Parlamentarier seien verletzt worden.
…: Am Abend, nach 23 Uhr, waren mehrere Explosionen aus dem Norden Kabuls zu hören – die erste davon sehr stark; der Stadtteil heißt Qasaba und liegt gleich hinter dem Flughafen. Dort war offenbar ein sogenannte komplexer Angriff auf das Drogenbekämpfungsdirektorat (mit angeschlossenem Gefängnis) und ein naheliegendes Polizeirevier im Gange.
Solche Angriffe laufen meist wie folgt ab: Ein oder mehrere Angreifer sprengen sich in die Luft und damit den Weg frei, andere stoßen nach. Bei dem zweiten abendlichen Angriff wurden hinterher Schusswechsel gemeldet.
Wie man sieht, waren die Sicherheitskräfte bereits zu dem Zeitpunkt des Anschlages am 03. Oktober 2016 von anderen Länder, nach ihre Vorstellung gut ausgebildet, waren ortskundig und hatten in viele Hinsichten eine Feuertaufe hinter sich.
Aber vielleicht lag es nur daran, dass die extrem unter belegte Polizei ganz einfach überfordert waren und fühlten sich von ihrer Regierung in Stich gelassen. Scharfe Kritik übte der Regierungsvertreter in Helmand an der Armee: Sie haben ihre Aufgabe nicht erfüllt, die Polizei bekam keine Unterstützung. Das Helmand damals vorübergehend in die Hände der Taliban fiel, sei auch das Ergebnis mangelnder Absprachen innerhalb der afghanischen Sicherheitskräfte.
Hätte die Regierung damals ihre Sicherheitskräfte auf die entsprechende Lage vorbereitet und zum Beispiel finanzielle Mittel in die Absicherung ihre Standorte gesteckt, dann hätte dieser Anschlag vielleicht verhindert werden können.
In Gegensatz dazu kämpften die Taliban monatelang um mehr Territorium in der strategisch wichtigen Provinz. Sie kontrollierten mindestens fünf der 14 Bezirke vollständig und weitere sechs teilweise. Helmand ist eine Hochburg des Opiumanbaus, über den die Taliban ihren Kampf um die Macht in Afghanistan finanzieren. 90 % des afghanischen Opium stammen aus dieser Provinz. Die Taliban verdienen Millionen aus Steuern von Mohnanbau und Drogenschmuggel.
Wo die Straße beginnt, fängt der Aufstand an
Seit 2018 haben die Taliban große Teile des Landes wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Die westlich gestützte Regierung besteht aus vielen unterschiedlichen Lagern, die sich zerfleischen und in einem Sumpf an Korruption versinken. Mafiabosse und Warlords haben große Teile des Parlaments übernommen. In dieses innere Chaos drängt der IS, drängen der Iran und verstärkt wieder Pakistan. Die «Islamische Republik Afghanistan» existiert nur in den größeren Städten und auch dort zerfällt sie zusehends. Fast täglich passieren in der Stadt Morde und Anschläge. Vor Kurzem griff ein Selbstmordkommando das Büro von «Save the Children» an. Man sah die Fleischfetzen des Attentäters, die seine Bombe in der Straße verteilt hatte. Man erlebte, wie Polizei und Militär sich stundenlang bemühten, 41 eingeschlossene NGO-Mitarbeiter zu befreien. Tief traumatisiert kamen sie heraus, bedeckt von Staub und Blut.
Tathergang: Einem aufmerksamen Wachmann sei es zu verdanken, dass die deutschen Diplomaten und ihre Mitarbeiter durch splitternde Scheiben nur Schnittwunden erlitten, berichtet unter Berufung auf ein erstes Fazit deutscher Sicherheitsbehörden, die den schwersten Anschlag seit 2001 in der afghanischen Hauptstadt untersuchen. Der Mitarbeiter einer britischen Firma habe um 08:30 Uhr Ortszeit im dichten Morgenverkehr einen roten Tanklaster angehalten, der Zufahrt zur Botschaft verlangte. Nach dem Grund befragt, habe der Fahrer gesagt, er müsse Altwasser in der deutschen Botschaft abpumpen. Nachfragen des Wachpostens über Funk hätten ergeben, dass ein Tankeinsatz in der Botschaft nicht vereinbart worden sei. 20 Personen- und Objektschützer der Bundespolizei und des Bundeskriminalamts innerhalb der Botschaft hätten daraufhin zu größter Vorsicht geraten. Als der Hausmeister zu dem nur 50 Meter von der Einfahrt stehenden Tanklaster gehen wollte, um die Lage zu klären, habe der Attentäter die schwere Sprengladung gezündet. «Wäre der Tanklastzug auf den Vorhof der Botschaft gelangt und dort explodiert, dann wären alle Menschen in dem Gebäude getötet worden», sagte ein hoher Berliner Regierungsbeamter. Der militärische Abschirmdienst sei sogar schon im Januar darüber informiert gewesen, dass der Anschlag mit einem Tanklastwagen geplant war, hieß es in einem Bericht. In den darauffolgenden Wochen habe es weitere Hinweise darauf gegeben. Der Bundesnachrichtendienst habe erst sechs Tage, also 5 Monate später, vor dem Attentat schließlich eine konkrete Warnung herausgegeben. Warum mahlen die Mühlen der Bürokratie so langsam, dazu mit viel Blabla und in ein Kauderwelsch, was ein normaler Laie nicht versteht? Mit wenigen Worten viel zu sagen, ist eine Kunst. Eine große Torheit aber ist es, viele Worte zu gebrauchen und doch nichts zu sagen.
Schon vor den ersten Einsatz der Bundeswehr in Kambodscha (UNAMIC) und Somalia (UNOSOM II), wollten viele Krisenländer nicht mehr nur Geld sehen, sondern auch Truppen. Daher entschloss sich die Regierung erstmals ein deutsches Truppenkontingent mit signifikanter Größe in den Auslandseinsatz zu senden.
Zehn Milliarden Euro flossen seit 2001 in den «Stabilisierungseinsatz» der Bundeswehr in Afghanistan. Es waren zu Spitzenzeiten 16.000 Soldaten, geblieben sind 980. Nur ein einziges Mal hat die Bundeswehr gekämpft, für ein halbes Jahr in Kundus, wo sie sich als wenig gefechtsfähig erwies. US-Truppen haben sie rasch wieder abgelöst.
Dabei irrlichtern die Amerikaner, selber, seit Jahren durch das Land. Sie pumpen kurzfristig Milliarden hinein, ziehen diese kurzfristig ab, nähren eine künstliche Ökonomie und lassen sie kollabieren. Sie werfen große Armeen in die Schlacht, um sie nur Monate später wieder zurückzuholen. Dies musste ich öfters bei meinen Einsätzen über die Jahre in verschiedene Länder selber feststellen.
Hochrangige afghanische Politiker spotten über die deutsche Armee, dass sie zu kämpfen verlernt habe. Auch bei den Taliban und dem IS sind die Deutschen dafür bekannt, dass sie bei Gewalt das Weite suchen.
Angriffe gegen deutsche Einrichtungen haben sofort einen politischen Effekt. Das macht sie aus Sicht der Terroristen zu einem äußerst lohnenden Ziel.
Gibt es wirklich nur noch «Weicheier» und «Baumschmuser» ohne Muskeln in unsere Armee? Oder liegt es an unsere heutige Jugend, die mit einem Gesetzbuch zum Dienst erscheinen und somit alte Tradi-tionen und bewerte Ausbildungsansätze abhandenkommen? Während meiner Dienstzeit habe ich festgestellt, dass es weniger an den Einsatzwillen der Truppen und der Kameraden fehlt, als an Ernsthaftigkeit der Politiker. Deutsche Kommandeure stellen die Sicherheit ihrer Soldaten über die Sicherheit des Landes. So lautet der Marschbefehl aus Berlin. Oder liegt der Grund viel tiefer. Vielleicht haben sie auch einfach nur Angst, wenn der deutsche Soldat etwa eine falsche Handlung unternimmt, dass die Welt mit dem Finger auf uns zeigt und sagt: «Guck mal an die bösen Deutschen, die Nazis». Dasselbe Muster ist wahrscheinlich auch bei der Polizeibehörde in Deutschland zu finden.
Ein weiterer Witz ist es, das deutsche Offiziere, die den Krieg nur aus Simulationen und vom oberpfälzischen Truppenübungsplatz kennen, sollen den kampferprobten afghanischen Generalstab in Sachen Kriegsführung beraten. Hingegen will Trump in Afghanistan den «Islamischen Staat» bekämpfen, aber darüber hinaus fehlt seiner Regierung jegliches Konzept. Eine Handvoll Außenpolitiker bestimmt seit Jahren die Afghanistanpolitik und sie machen weiter wie bisher.
Tatsächlich geht uns immer mehr der Sinn dafür abhanden, was vor Ort tatsächlich passiert. Die lokale Expertise. Wir brauchen mehr Ernsthaftigkeit. Wir erlagen in der Vergangenheit der Illusion, Länder, dass wir kaum verstehen, nach unsere Kultur grundlegend umbauen zu können.
Das Wissen, welche Veränderungen unser Geld und der Einsatz wirklich auslöst. Geld wird in solchen Ländern wie Afghanistan rasch zu Gift. Falsch platzierte Hilfe kann in solchen viele Konflikte anheizen oder sogar auslösen. Wollen wir verhindern, dass das Elend und der Hass diese Länder auch nach Europa geworfen werden, dass in den engen Tälern von Nangahar und Nuristan neue Radikalisierungsbewegungen aufkeimen, der Nachbar Pakistan in den Sog des Chaos gezogen wird und am Hindukusch erneut irgendwann die Supermächte aufeinanderprallen, können wir dem Problem wie zum Beispiel in Afghanistan nicht ausweichen. Früher oder später wird es uns einholen.
Doch braucht es klare Entscheidungen. Es geht dabei nicht um mehr Geld.
Es geht um:
Solange die auswärtigen Armeen nicht wirklich mit ihren beschränkten Fähigkeiten in den Krisengebieten gebraucht wird, sollte sie abgezogen werden. In dieses Land sollten nur Truppen geschickt werden, die kämpfen dürfen und können.
Ein anderes Argument ist, das jedes Land, welches Truppen in ein hilfebedürftiges Land sendet, hat selber in sein eignen Land genug Probleme was wiederum Hilfe benötigt, wie zum Beispiel: steigende Kriminalität. Also bevor wir Einheiten mit falsche Vorstellungen in den Einsatz senden und womöglich dadurch den Krieg und Terrorismus in unser Land holen, sollten wir zuerst Veränderungen bei uns durchführen. Erst dann, wenn das Heimatland stabil ist, kann man überlegen, ob man Gelder und Soldaten in ein fremdes Land senden möchte.
Denn einige solche Zustände, wie bei dem Anschlag auf das Polizeiquartier in Nawa, finden wir nämlich auch heute in unsere angeblich gut ausgebildete und gesicherte westlichen Welt. Viele unsere gefährden Objekte gleichen eine Autobahn in die Hölle.
UN Hauptquartier in Genf
Zufahrt zu militärische Anlagen
Jedes Mal, wenn ich in Deutschland bin, besuche ich die Gedenkstätte von meinen gefallenen Fallschirmkameraden. Die Zufahrtsstraße zur meine ehemalige Kaserne war frei und nur mit einem Schlagbaum und einer schwach bewaffneten zivilen Wachmannschaft belegt. Gegen einem terroristischen Anschlag, keine Chance. Was in einem Krisengebiet zum normalen Tagesablauf gehört, kann sich auch jeder Zeit in unsere friedlichen demokratischen Umfeld zutragen. Auch wenn in manche Länder, wie zum Beispiel in Schweden oder Deutschland, es zurzeit an Sicherheitskräfte (wie Polizei, Soldaten) mangelt, gibt es einem nicht die Rechte sein Schutzschild zu senken und somit Lücken für den Terrorismus zu öffnen.
Das Vereinigte Königreich, zum Beispiel, waren jahrzehntelang mit der Bedrohung durch den irischrepublikanischen Terrorismus konfrontiert. Jetzt sehen sie sich einem neuen «internationalen» Terrorismus gegenüber, bei dem die Täter versuchen, die Anzahl der Opfer zu maximieren. Dies erzeugt eine Medienexposition, die wiederum Angst in unserer Gesellschaft hervorruft. Daher hat das Land eine Sorgfaltspflicht, um sicherzustellen, dass Menschen in einer möglichst sicheren Umgebung aufwachsen und arbeiten können. Indem wir analysieren, was in der Vergangenheit passiert ist, können wir die Lehren daraus ziehen und eine sicherere Zukunft gestalten. Um dies zu erreichen, bieten das nationale Büro zur Terrorismusbekämpfung und sein Netzwerk von Anti-Terrorismus-Sicherheitsberatern im Vereinigten Königreich einen Sicherheitsrat an.
Dies konzentriert sich auf Schutzmaterialien und bietet Sicherheitsempfehlungen für jene Orte, die von Terroristen angegriffen oder als gefährdet eingestuft werden könnten. Dieses Umweltdesign und Prävention sind wichtig wegen der Langlebigkeit der Bedrohung und der Lebensdauer von Gebäuden für den Erhalt eines Kulturerbe. Bei der Bereitstellung von Ratschlägen stellen sie sicher, dass die Beratung praktisch, erreichbar, erschwinglich, angemessen und nachhaltig ist. Dabei muss gegenüber den Rat die Gründe und die Notwendigkeit dafür gerechtfertigt werden. Wenn sie eine Sicherheitsempfehlung für einen Standort geben, beginnen sie an die äußere Grenze und arbeiten sich einwärts zu den wertvollsten Vermögenswerten oder gefährdeten Gebieten innerhalb des Landes. Dies wurde als „Zwiebelpeeling-Methode“ bezeichnet, wobei jede Schicht untersucht und berücksichtigt wird, bevor ein Rat gegeben wird. Man hat dabei aus früheren Ereignissen gelernt, zum Beispiel sich eine Bombe bei einer Explosion verhält. Welche Teile der Umwelt werden betroffen und welche Gegenstände werden von der Druckwelle durch die Luft geschleudert? Es sind die Fragmente, die von einer Bombenexplosion angetrieben werden, die die meisten Verletzungen und Todesfälle verursachen. Man kam daraus zur Erkenntnis, dass durch sorgfältige Gestaltung der Straßenmöbel eine Auswirkung der Explosion stark reduziert werden kann.
Dies ist auch einer der Gründe, warum der Rucksack kontrolliert wird, wenn man durch die Straßen von London läuft. In Mailand steht z.B. ein Panzerwagen vor dem Dom.
Aber in Berlin? Besucher aus anderen europäischen Städten wundern sich, warum man am Brandenburger Tor oder auf dem Ku'damm so wenig Polizei sieht. Auch dies musste ich bei meiner Rundreise durch Deutschland in Juli 2018 feststellen. Am Flughafen wurden nicht einmal die Ausweise kontrolliert.
Wo eine Nachlässigkeit herrscht und Verbrechen gezüchtet wird, dort gedeiht auch der Terrorismus. Terrorismus ist nur eine bestimmte Art von Verbrechen. Was als Terrorismus zu bezeichnen ist und was nicht, dazu gibt es weder in der politischen Praxis noch in der Forschung eine einheitliche Definition. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erarbeitete 2004 in Resolution 1566 eine völkerrechtlich verbindliche Definition, wenngleich sie bislang noch keine umfassende Anerkennung gefunden hat. Die Grenze zwischen «Widerstandskämpfer» und «Terrorist» ist weltanschaulich geprägt und daher oft strittig. Der Soziologe Henner Hess findet in der Begrifflichkeit ein Problem, da es im Auge des Betrachters läge. Wen manche als Terroristen nennen, können andere als «Gotteskrieger», Revolutionär oder Freiheitskämpfer definieren. Richard Reeve Baxter, ehemaliger Richter am Internationalen Gerichtshof, äußerte sich wie folgt:
«Wir haben Grund zu bedauern, dass uns ein juristischer Begriff des Terrorismus jemals auferlegt wurde. Der Begriff ist unpräzise; er ist mehrdeutig; und vor allem dient er keinem entscheidenden juristischen Zweck».
So existiert für nahezu jeden Staat eine andere Definition von Terror. Im Jahre 1988 existierten bereits 109 verschiedene Definitionen von dem Wort «Terror» und diese Anzahl dürfte speziell nach dem 11. September 2001 weit gestiegen sein.
Terrorismus und Hasskriminalität, die unterschiedlichen Merkmale
Hasskriminalität | unterschiedlichen Merkmale | Terrorismus |
hohe Gewaltfrequenz, jedoch relativ, niedrig Gewaltintensität | Gewaltfrequenz und Intensität | niedrige Gewaltfrequenz, jedoch mit extrem hoher Gewaltintensität |
Planung, oft kombiniert mit Alkoholkonsum, Vandalismus, verbale/ körperliche Angriffe, Mord | Modus Operandi | gut geplante und anspruchsvolle Operationen, häufig mit Mitteln die eine große Menschenmasse treffen |
überwiegend kleine Gruppen mit schwachen Gruppen internen Bindungen, höhere organisatorische Strukturen sind zwar selten jedoch möglich | Organisation | hoch organisiert, logistische und finanzielle Unterstützung, Geheimhaltung, Rekrutierung, starke Gruppen interne Bindungen mit einer umfassenden Organisationsstruktur |
relativ niedriges bis mittleres Bedrohungsniveau, Ausnahmen sind instabile Gesellschaften in denen Hasskriminalität zum «tipping event» werden kann | Niveau der Sicherheitsbedrohung | sehr hohes Sicherheitsbedrohung-Niveau sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene mit äußerst wahrscheinlichen globalen Implikationen |
minderes nationales oder regionales Problem aus dem Zuständigkeitsbereich regulärer Polizeikräfte | Wahrnehmung durch Sicherheitskräfte | wachsende Bedrohung der globalen Sicherheit, dass sowohl polizeiliche als auch militärische Streitkräfte betrifft |
geringe und sporadische Berichterstattung, die sich meist auf sehr gewalttätige und schockierende Ereignisse beschränkt | Berichterstattung in den Medien | extreme häufige und ausführliche Berichterstattung, die ein breites Publikum auf internationaler Ebene erreicht |
Quelle: http://www.iuscrim.mpg.de/forsch/krim/getos.htm
«Dass die Erforschung des Terrorismus zu dem Aufgabenfeld der Kriminologie gehört, lässt sich schon aus der Tatsache erkennen, dass zwar nicht jeder kriminelle Akt mit Terrorismus zu tun hat, aber Terrorismus immer ein krimineller Akt ist».
Mit dem Thema «Terrorismus» haben wir uns lange und breit, im «Band 1 – Kenne deinen Gegner!», beschäftigt und dazu möchte ich jetzt nicht näher eingehen.
Auf jeden Fall müssen viele verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um die Probleme zu lösen, die von kleinen Gruppen ausgehen, die entschlossen sind, grausame Terrorakte ohne Rücksicht auf ihre eigene Sicherheit zu begehen.
Ziele der Terrorismus-Prävention sollten sein:
Doch es gibt keine nationale oder internationale Strategie, keine Klarheit darüber, was wir bekämpfen wollen, wer Partner dabei sein könnte und wer Teil des Problems ist. Diese Klarheit vermisse ich ebenso wie flächendeckende Angebote und Projekte zur langfristigen Präventionsarbeit.
Wenn wir unsere Umwelt beeinflussen wollen, müssen wir an der Entwicklung von Projekten beteiligt sein.
Ziele dieser Projekte könnte sein:
Aber sobald Pläne erstellt sind, ist es meistens zu spät, um die Aufnahme von robusteren Sicherheitsmaßnahmen oder Änderungen an einen zum Beispiel «Designing Out» zu fordern, um Techniken gegen den Terrorismus zu ermöglichen, wie beispielsweise:
Warum hinken wir den Terrorismus immer hinterher? Erst, wenn was passiert ist, dann wird reagiert. Das Komitee für die Sicherheit eines Landes hat angeblich hoch bezahlte und kluge Köpfe, welche normalerweise in der Lage sein sollte, bestimmte Ereignisse vorher zusagen und die Gefahr an seine Mitbürger eingrenzen könnte. Wie viele Warnzeichen braucht es, bis die Behörden tätig werden? Vielleicht leitet das Krisenmanagement diese Warnzeichen und seine Ratschläge weiter an die Regierung und diese will nicht im Vorfeld reagieren. Oder liegt es wirklich nur daran, dass die Logik der Repression den anthropologischen Konstanten von Rache und Gewalt eher folgt als der komplizierte Gedanke der Vorbeugung. Es ist ein Akt der Zivilisation, auf einen Schlag nicht mit einem Gegenschlag zu reagieren, sondern mit einem Gedanken.
Ich glaube, dass diese Weitsichtigkeit bei einigen Entscheidungsträgern fehlt. Diese Sesselpuffer kommen meistens aus eine gehobene Klasse und leben weit entfernt von der Realität. Warum ansonsten dauert es, solange bis ein Gesetz zur Prävention gegen den Terrorismus verabschiedet wird. Weil man vielleicht nichts daran verdient, sondern es nur mit Ausgaben verbunden ist. Denn die Maßnahmen zur Prävention wird eine große ökonomische Effizienz zugeschrieben. Eine besondere Schwierigkeit entsteht, wenn die anfallenden Kosten, der zu erwartende Nutzen und der dafür notwendige Eingriff in die Persönlichkeitsrechte gegeneinander abgewogen werden müssen. Prävention als Mittel zur Verkleinerung von Risiken kann dabei zu einem universellen Rechtsfertigungsinstrument für Eingriffe in sämtliche Lebensbereiche werden, das sich die Angst vieler Menschen vor Unwägbarkeiten und vermeintlichen Gefahren zunutze macht, in dem es jeden Eingriff als Schutz vor drohender Gefahr zu rechtfertigen sucht. Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind außerdem die Eigendynamik des inzwischen milliardenschweren Marktes, wie auch die Eigeninteressen der an lokalen, nationalen und internationalen Präventionsprogrammen beteiligten Unternehmen. Es bleibt zumindest fraglich, inwiefern Präventionsmaßnahmen in diesem Kontext tatsächlich vorrangig am Wohl der Bevölkerung ausgerichtet werden können.
Kriminalität und Angst vor Kriminalität sind das Ergebnis komplexer sozialer, ökologischer und physischer Faktoren. Um Kriminalität zu verhindern und die Angst vor Kriminalität in der Gemeinschaft zu reduzieren, sollte man einen multilateralen Ansatz zur Verbrechensverhütung finden.
Nach Angaben der Regierung wird angeblich viel getan, aber ist das bestehende ausreichend genug. Ich bin kein Politiker und auch kein Entscheidungsträger, sondern nur ein selbstbewusst denkender Mitbürger, dem das Wohl seiner Mitbürger am Herzen liegt.
Aber, wenn es nach mir gehen würde, würde ich diese Prävention in drei Hauptgruppen unterteilen:
Der andere Kampf gegen den Terror
Nach dem 9/11 steht die Prävention gegen Radikalisierung noch am Anfang. Eine Gesamtstrategie gibt es nicht, stattdessen einen Flickenteppich an Angeboten, weitgehend unkoordiniert, oft schlecht finanziert und überfordert. Wie viele Projekte es gibt, kann niemand sagen. Einige wenige bekommen Geld vom Ministerium, deutlich mehr aus dem Jugendressort. Die Prävention, urteilt der renommierte Terrorismusforscher Peter Neumann vom Londoner King’s College, sei «Kraut und Rüben». «Es wurde viel Zeit vertan», sagt die Kriminalistin Wiebke Steffen. Beim Kampf gegen den Rechtsextremismus dauerte es über zehn Jahre, bis man von einer funktionierenden Prävention sprechen konnte. Diese Zeit haben wir jetzt nicht. Der salafistische Prediger Pierre Vogel hatte bereits öffent-liche Plätze gefüllt und junge Männer zogen von Deutschland aus in den Dschihad, aber viele Politiker verkannten oder ignorierten die Gefahr. Bei den Ursachen der Radikalisierung stochere man noch immer im Nebel und die Arbeit sei oft nicht professionell genug. Dabei ist in der Prävention die Gefahr groß, durch Fehler das Problem zuzuspitzen.
Mal ist der Aufschrei nach einer Prävention sehr präsent, etwa nach einem Terror-Anschlag, aber nach wenigen Tagen Trauer ist der Schrecken wieder vergessen und somit auch die Umsetzung. Man müsste diese Problematik mehr Ernsthaftigkeit schenken und diese Ideen nicht nur auf einem Blatt Papier schaffen, als Vorzeigemittel für die Bevölkerung: «Siehe her, wir unternehmen etwas gegen den Terror». Sondern es müsste auch schnellsten umgesetzt werden.
Bei der Radikalisierung Jugendlicher geht es nicht nur darum, die nächste Bombe zu verhindern. Das ist natürlich wichtig, aber vor allem müssen wir die Wurzel bekämpfen, dort, wo Jugendliche für kriminelle und terroristische Akte gewonnen werden. Präventionsarbeit müsste als Jahrhundertaufgabe behandelt werden, die neue Pädagogik, neue Wege der Wertevermittlung und Integration erfordert.
Erst in den vergangenen Jahren haben die ersten Länder Präventionsprogramme aufgelegt. Einige Kommunen engagieren sich, manche erst, nachdem viele junge Männer und Frauen von dort nach Syrien ausgereist waren.
«Prävention muss vor strafbaren Handlungen stattfinden und nicht wenn es schon zu spät ist!»
Ich werde versuchen ihnen zu zeigen, dass zwischen Kriminalität und Terrorismus manchmal nur ein schmaler Pfad herrscht und daher sollten wir so früh wie möglich eine Prävention für unsere Kinder entwickeln, damit sie weder zu Opfern noch zu Tätern werden, sondern zu positiven sozialen Erwachsenen. Denn es ist schließlich noch nie ein Baby als Terrorist zur Welt gekommen, sondern sein Umfeld und Einflüsse prägen ihn und machen ihm zu dem was er ist.
Karrikatur: Haitzinger
Trifft folgende Aussagen auf unsere Jugendlichen zu?