für meine Frau
und unsere Kinder
2.Auflage
Die erste Auflage dieses Buches erschien 2013 im Periplaneta Verlag, Edition Reimzwang.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
© 2018 Arno Wilhelm
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 9783748170440
Cover und Zeichnungen: Nicole Altenhoff
(www.nicoletta-illustration.de)
Autorenbild: Yasmin Beyaz (murex Fotografie)
An langen arbeitsreichen Tagen
ohne Antwort, voller Fragen
ohne Ruhe, voller Müh
arbeitsam von morgens früh
stetig bis zur späten Nacht
Wenn nichts passiert was fröhlich macht
dann kommt's mir manchmal in den Sinn:
Wär gerne anders als ich bin
Ich wäre gern ein Kind
weil Kinder einfach einfach sind
jünger, kleiner, faltenfrei
die Welt wäre mir einerlei
Auf kurzen Beinen würd' ich stehen
würd' den Tellerrand kaum sehen
doch große Sorgen hätt' ich auch:
Was drückt und zieht in meinem Bauch?
Wo ist mein Spielzeug hingekommen?
Wo ist die Mama hingeschwommen?
Warum muss ich jetzt ins Bett?
Warum ist der Onkel nett,
aber die Tante ist es nicht?
Wieso verzieht die das Gesicht?
Warum riecht es hier so streng?
Wieso ist meine Windel eng?
Ich wäre gern ein Kind
weil Kinderwelten kleiner sind
passt was nicht, weint man ein wenig
und gleich ist man meist wieder König
reicht das nicht, dann schreit man eben
als ging es einem an das Leben
danach freut man sich dann im Stillen
jetzt hat man schließlich seinen Willen
und wenn nicht wird man schnell abgelenkt
weil der Opa Spielzeug schenkt
oder wer Grimassen zieht
oder was lustiges geschieht
man kann so viel man will verschmutzen
muss nicht aufräumen, nicht putzen
Am Tagesende wird man dann
weil man kaum noch gucken kann
ins Bett gesteckt samt Kuscheltier
ein Elch vielleicht, oder ein Stier
man kennt das Wort dafür ja nicht
irgendwo brennt ein kleines Licht
das böse Geister draußen hält
aus unserer kleinen schönen Welt
Ich wär so gern wieder ein Kind
weil Kinder einfach knuffig sind
Ich seh's in ihrem Blick
ich hör's in ihrem Ton
seit Monaten
geht das nun schon
es ertönt ein leises Tick Tack Tick
Es sitzt mir im Genick
es zehrt an meinen Nerven
niemand ist gewillt,
die Stimmung zu entschärfen
es ertönt ein leises Tick Tack Tick
Die Uhr in meiner Liebsten tickt
sie will so gern ein Kind
doch da wir uns nicht einig sind
wird noch am Kompromiss gestrickt
Ich hätt' auch gern ein kleines Wesen
egal ob Mädchen oder Bube
süß, mit guter Kinderstube
zum lieben und Gedicht-vorlesen
Was mir daran so sehr missfällt
ist unsere finanzielle Lage
doch ihr kommt eine Idee,
und als ich sie danach frage
fällt das Schlagwort: Elterngeld
Das hilft uns übers erste Jahr
danach endet die Studienzeit
und ebenso die Sparsamkeit
sie rechnet's vor, ganz ruhig und klar
Ich sehe einen Hoffnungsschimmer
in ihrer Kalkulation
wem nützen viel Bedenken schon?
Na dann mal auf ins Schlafeszimmer
Alles Gute wünsch' ich dir,
du meine liebe, schöne Frau
ich hab dich so gern bei mir,
weil ich dich lieb und dir vertrau
So viele Jahre sind's nun schon
und die Pläne gehen voran
Wird's eine Tochter? Wird's ein Sohn?
Wir planen, was man planen kann,
Miteinander fröhlich leben,
mit Freude und mit Kind und Kegel
und sollt' es mal Konflikte geben,
streichen wir niemals die Segel
Kaufen erste Babysachen
während wir auf Zukunft hoffen
dekorieren, planen, lachen
so viel wie eben nötig zoffen
Ob am Meer, ob in der Stadt,
von Grün umgeben oder Teer,
spazieren hier oder im Watt,
mit dir ist glücklich sein nie schwer
Und glücklich bin ich, das ist wahr,
und fröhlich sogar, ganz bestimmt
drück oft die Daumen mir und dir,
hoffe klar, dass manches hier,