Ausgehend von menschlichem Erleben thematisiert der vorliegende Band die beiden Hochfeste Weihnachten („Adventskalender für Erwachsene“) und Ostern („Mysterien der Bibel: Verklärung, Kreuzigung und Auferstehung“) sowie die menschlichen Abgründe in „Mord, Totschlag und Folter in der Bibel – die dunkle Seite des Menschen“. Weitere Themen sind die vielfältigen Blockaden menschlichen Handelns in „Über Lähmung und Erstarrung – von Flucht und Rettung“ und der ständig aktuellen Klassiker vieler Familien „Der verlorene Sohn oder eine Geschichte von Verlust und Neubeginn“.
Vorangestellt sind methodische Hinweise; teilweise sind sie aufgrund des Themas mit zusätzlichen pädagogischen Materialien versehen (z.B. in „Mord, Totschlag und Folter in der Bibel – die dunkle Seite des Menschen“).
Die Materialien wurden von mir z.T. im Religionsunterricht (der gewerblichen Berufsschule) eingesetzt; dies sowohl geplant in einer Unterrichtseinheit, als auch situativ (wenn im Unterrichtsverlauf entsprechende Inhalte berührt wurden). Auch die spontane Verwendung einzelner Texte (evtl. als „Lückenfüller“ oder als thematische Ergänzung) hat sich bewährt. Gerade hier (aber auch im privaten Umgang) bieten die Bilder, die in den E-Books zu sehen sind, eine sinnvolle und vertiefende Ergänzung.
Neben der pädagogisch-didaktischen Verwendung wendet sich diese Sammlung auch gerade an einzelne Menschen zur persönlichen Reflexion und individuellen Auseinandersetzung mit jeweils aktuellen Themen. Hier möchte ich – neben neuen Fragen und anderen Zugangswegen – ganz praktisch erlebbar machen, welche Bedeutung die Heilige Schrift heute (und ganz aktuell) haben kann.
Das Buch beinhaltet die Texte der ersten fünf E-Books aus der Reihe „Mit Bibel überLeben“. Auf die über 140 Bilder (aus den E-Books) habe ich bewusst verzichtet, um den Umfang (und den Preis) im Rahmen zu halten.
Bibelzitate sind jeweils kursiv gesetzt.
Andreas Sperling-Pieler
Mit Texten aus folgenden E-Books:
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
© 2018 Andreas Sperling-Pieler
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 9783752871104
Andreas Sperling-Pieler arbeitet seit 1982 als Religionslehrer an einer Gewerbeschule am Hochrhein.
In seiner Arbeit legt er einen besonderen Fokus auf den Zugang der jungen Erwachsenen zu einer erlebten Innerlichkeit und Spiritualität. Hier versucht er mit neuen Wegen, seine Schüler zu erreichen und durch vielfältige meditative Methoden Handlungsperspektiven in einer immer unübersichtlicheren Welt zu vermitteln. Seit einiger Zeit nutzt er dazu – und auch zur eigenen Reflexion – selbst verfasste Texte, in denen er unter dem Blickwinkel der Bibel Dimensionen des Mensch-seins beleuchtet.
Weitere Aktivitäten sind Fortbildungen mit Lehrern, Betriebsräten, sowie Kurse in der freien Jugendarbeit.
Andreas Sperling-Pieler hat neben dem Studium der Religionspädagogik (FH 1982) Soziale Verhaltenswissenschaft und Politikwissenschaft (B.A. 2005) studiert, sowie eine Ausbildung zum Meditationsleiter (1997) gemacht. Zwischen 2003 und 2010 beendete er zwei mehrjährige Weiterbildungen zu Beratung und Begleitung.
Er lebt heute mit seiner Frau am Hochrhein, hat zwei erwachsene Kinder und vier Enkelkinder.
In der Reihe „Mit Bibel überLeben“ können neue Wege eines meditativen Umgangs mit der Bibel entdeckt werden. Sie stellt immer wieder die Frage: Was kann uns die Heilige Schrift vor dem Hintergrund unserer Existenz heute noch sagen?
Die Konzentration auf einzelne bekannte oder weniger bekannte Bibelstellen bzw. Themenbereiche erleichtert es dem Leser, den Inhalt zu erschließen. Die Geschichten, Gebete, Prosagedichte, meditativen Texte und Auslegungen entfalten eine große Breite an aktueller und erlebter Spiritualität. Teilweise werden biblische Szenen aufgegriffen, teilweise werden die Motive in die heutige Zeit übertragen – aber immer ist der Mensch als Hörer des Wortes mit seinem unmittelbaren Leben und Erleben der Ausgangspunkt.
Die Texte geben Anregungen in der persönlichen Auseinandersetzung mit Fragen, die das Leben aufgibt, bzw. für die Predigt- und Gottesdienstvorbereitung; sie eignen sich aber genauso zum Einsatz im Unterricht und in der Erwachsenenbildung.
Die Reihe „Mit Bibel überLeben“ versucht, (scheinbar) unlösbare Rätsel und Fragen an die Bibel aufzugreifen und auf Antworten zu hören, die sich in der Meditation erschließen können.
Sicher ist es bei diesem Thema problematisch pädagogische Anweisungen zu geben oder das Ganze in ein didaktisches Konzept zu bringen. Ob und wie die Thematik individuell oder in einer Gruppe aufgegriffen wird, ist grundsätzlich der jeweiligen Situation geschuldet und erfordert in erster Linie Offenheit und Sensibilität; lehrerhaftes (oder gar oberlehrerhaftes) Verhalten ist hier fehl am Platz.
Trotzdem möchte ich einige grundsätzliche Bemerkungen vorausschicken.
Als Religionslehrer bin ich es gewohnt, meinen Schülern in Meditationen Fragen anzubieten, die ihnen beim Umgang mit den Texten helfen können. Sie – als Leser oder Leserin - sind nicht meine Schüler und ich stehe nicht vor der Klasse, aber trotzdem möchte ich Ihnen einige Fragen und methodische Hinweise zur Verfügung stellen, die Ihnen helfen mögen, die Texte zu erschließen.
Es ist nicht so wichtig, ob ich mit meinen Hilfestellungen richtig liege oder nicht, aber es ist durchaus bedeutsam, zu erkennen, welche Fragen bei der meditativen Beschäftigung mit den Inhalten uns treffen und welche nicht.
Es geht nicht um „Beichte“ oder schonungslose Offenbarung der eigenen Person. D.h.:
Jeder hat es wohl schon einmal erlebt: Das Leben ist in eine Sackgasse geraten oder wir sind buchstäblich vor einem Abgrund gelandet; wir stehen vor dem Trümmerhaufen, der uns beschert wurde, und fühlen uns wie gelähmt, zu Stein erstarrt, mutlos, stumm oder vielleicht verbittert … und wie es weitergehen soll – wissen wir auch nicht.
„Über Lähmung und Erstarrung – von Flucht und Rettung“ thematisiert gerade solche existentiellen Lebenserfahrungen aus völlig unterschiedlichen Blickwinkeln. In 12 Texten betrachtet Andreas Sperling-Pieler Situationen, die uns, sowohl im Kleinen, als auch im Großen, ereilen können.
Die Texte, Geschichten, Auslegungen und Gebete thematisieren Situationen, die uns alle mehr oder weniger stark betreffen, aber immer bekannt sein dürften: Es geht um Menschen, die gegen sich selbst kämpfen und an sich, bzw. an der Situation, in die sie sich gestellt sehen, verzweifeln und um Wege ringen. Dabei lässt der Autor einzelne Bibelstellen immer wieder durchscheinen und bietet mögliche Deutungen, auch – oder gerade – für uns heute, behutsam an.
„Über Lähmung und Erstarrung – von Flucht und Rettung“ ist ein Büchlein für alle Menschen in Krisen und deren Umfeld (das oftmals genauso leidet). Es kann Chancen für einen neuen Blick auf Lebensvollzüge bieten und überraschende Perspektiven aufzeigen.
Es ist geeignet für den privaten Gebrauch und zum „Text-teilen“ (z.B. als E-Book), bietet aber auch im Religionsunterricht, der Katechese, der Arbeit mit und in Gruppen, sowie der Predigtvorbereitung Anregungen und Impulse.
Der Pfadfinder begriff,
das alleine derjenige
eine Wildnis wirklich erobert hat,
der nicht nur selbst darin überlebt,
sondern sie für andere
erschließt.
Aus „Gestohlene Welten“ von Miles Harvey
Von einem Freund erhielt ich vor kurzem ein Buch zu lesen: „Gestohlene Welten“ von Miles Harvey. Die Rahmenhandlung ist die Nachzeichnung diverser Diebstähle historischer Karten – angefüllt wird sie mit Geschichten über Landkarten.
Bis hierhin mag das Ganze nicht weiter erwähnenswert erscheinen. Auffällig ist allerdings, dass bereits nach wenigen Seiten die zutiefst spirituelle Herangehensweise auffiel: Es werden Geschichten von historischen Landkarten erzählt, wie sie entstanden, zu was sie wichtig waren und auch häufig von Diebstahl. Das Spirituelle daran ist, wie Harvey die Karten betrachtet, mit ihnen umgeht – oder was sie ihm mitteilen: er schaut sie an, hört auf deren Stimme und auf die Bilder, die sich ihm erschließen. Er erkennt in ihnen Dinge, die mit ihm und seinem Leben zu tun haben und auch mit dem, was einen Menschen ausmacht. Wenn er eine Karte in Händen hält, geht es für ihn nicht um Orte, Berge und Flüsse, die auf ihr verzeichnet sind; es geht auch nicht um Straßen, Eisenbahnlinien und Flugplätze.
Er lässt sich mitnehmen zu Hindernissen, Schluchten und Gefahren; sie erzählt von Grenzen, von Verbindungen und Brücken – und tatsächlich führt sie ihn auf eine Reise in sein Leben, durch sein Leben und das, was das Leben ausmacht.
Auf ähnliche Weise können wir mit den Bibelzitaten umgehen: Die genauen historischen Umstände mögen interessant sein, sind aber für uns heute meist unerheblich. Spannender wird es bei den zeitlosen Botschaften, die sie vermitteln: In den Texten werden uns Grenzen aufgezeigt und wo (oder wie) sie vielleicht überwunden werden können – und ob dies wohl erstrebenswert sein könnte. Es tun sich Abgründe und Schluchten auf, Wege eröffnen sich oder Irrwege und Sackgassen. Vor uns liegt ein Ziel, das Eldorado, das sich hinter scheinbar unüberwindlichen Hindernissen auftut und wir erkennen, dass da noch mehr ist, was es zu entdecken gilt.
Es sind die zeitlosen Wahrheiten, die sich aus der Bibel ergeben und uns durch die Geographie des menschlichen Lebens führen. Die Methodik der Darstellung, die Perspektive oder die Werkzeuge, mit denen gearbeitet wird, mögen sich geändert haben. Die Botschaften bleiben aber bestehen.
Ich möchte Sie einladen sich mit mir auf diese innere Reise aufzumachen und den biblischen Text als unseren persönlichen Wegweiser zu nutzen. Lassen Sie sich mitnehmen zu den Bildern, die sich vor Ihren Augen auftun. Lassen wir uns erfassen vom Abenteuergeist der Pioniere aus Miles Harveys Buch und unerforschtes Land entdecken. Diese Reise kann jedem gelingen und jeder ist eingeladen, unabhängig von seinem religiösen Hintergrund.
Andreas Sperling-Pieler
Er vernichtete von Grund auf jene Städte und die ganze Gegend, auch alle Einwohner der Städte und alles, was auf den Feldern wuchs.
Aische oder Salome,
Zola oder Rabia:
Sie steht und schaut.
Sie steht einfach nur da,
ihre Augen wie tot,
leer und voller Angst,
gelähmt vor Angst,
gefangen von Angst,
unfähig, zu denken ohne Angst,
oder zu handeln in der Angst.
Sie kommt aus Syrien
oder Gambia;
vielleicht aus Eritrea, dem Irak oder Afghanistan,
auch in Pakistan und dem Kosovo ist sie zu Hause.
Sie kommt von überall,
überall, wo das Grauen wohnt.
Hinter ihr das Grauen:
Fassbomben, Folter und Vergewaltigung,
Erniedrigung, Elend und Entehrung,
Angst und Hunger.
Und immer wieder Hunger.
Hunger, den ein Schluck schmutziges Wasser nicht stillen kann.
Hunger nach Liebe,
nach der tröstenden Hand der Mutter,
nach Schutz und Sicherheit.
Und Trauer.
Trauer und Verlust:
das tote Kind,
die entehrte Schwester,
die Heimat mit allem, was sie war
und was sie hätte sein sollen -
in ihren Gedanken und Träumen;
Trauer, die riesige Löcher reißt
und alles begräbt,
was Leben einmal bedeutete.
Auch vor ihr das Grauen:
das Morgen,
das alles Gewesene verschlingt;
die Unsicherheit,
die alles in Frage stellt,
die Zukunft, die nichts belässt, wie es war.
Grauen:
die Wüste,
so erbarmungslos,
wie die Berge hoch und der Ozean tief.
Grauen:
das Meer mit seinen Leichen,
Grenzen mit Soldaten,
nie gesprochene Sprachen
und Papiere, die sie nicht hat
und nie zu lesen lernte -
und Angst und Einsamkeit.
Das einzige, was bleibt,
ist die Hoffnung:
Hoffnung auf Verbrecher, Diebe und Räuber,
die ihr alles nehmen,
um es gegen einen Funken Hoffnung einzutauschen;
einen Funken des Lebens,
ein Leben, so wie sie es früher kannte
oder früher träumte
oder in Liedern besang
und in Geschichten erzählte.
Sie muss sich entscheiden
und sie weiß es.
Wenn sie jetzt nicht den Schritt nach vorne wagt,
den Schritt ins Ungewisse,
den Schritt, der als einziger Früchte verspricht,
den Schritt nach vorne,
dahin, wo noch was zu machen ist.
Wenn sie es jetzt nicht schafft,
diesen Schritt zu tun,
wird sie ewig eine Gefangene sein.
Gefangene der Erinnerungen
Gefangene des Entsetzens und der Angst,
Gefangene der vertanen Chancen und
Gefangene der eigenen vergossenen Tränen.
Wenn sie jetzt nicht den Schritt wagt,
den Schritt nach vorne, in eine Zukunft,
in die Zukunft, die vor ihr liegt,
wie ein Drache, der sie zu verschlingen droht,
wie ein Zauber, der alles Gewesene auslöscht,
wie ein Geist, dessen Absichten sie nicht kennt;
wenn sie diesen Schritt nicht wagt,
in eine Zukunft,
die – gerade in ihrer Unwägbarkeit –
Chancen und Möglichkeiten,
Leben und Hoffnung,
Entfaltung und Entscheidung bereithält und fordert,
wenn sie diesen Schritt nicht wagt,
wird sie ewig stehn
und verharren im Unabänderlichen,
erstarrt in Angst,
gefressen vom Grauen.
Die Zukunft und den Morgen
kann es nur geben,
wenn sie riskiert
und sich vom Gestern, der Vergangenheit und dem Geschehenen löst.
Die Chancen wird es nur geben,
wen sie das rettende Boot
und die helfende Hand erreicht.
Was sie jetzt braucht,
ist ein Wunder,
ein ganz kleines Wunder,
ein völlig Unbedeutendes,
wie ein überflüssiges Hemd
oder einen Mantel,
der unmodern geworden, zu Abfall wird;
oder eine Kiste mit altem Geschirr -
zu schade, um sie wegzuwerfen,
aber gut genug für einen Polterabend.
Was sie jetzt braucht,
ist Hoffnung,
dass der Boden,
auf den sie ihren Fuß setzt, auch trägt
und sie nicht verschlungen wird
vom Moloch des Unabänderlichen.
Wenn ich jetzt verharre,
im Gewesenen verbleibe,
festhalte am Vergangenen –
bin ich ewig Gestriger,
tot und gefangen
in dem, was vorbei.
Es braucht das Ja, um zu leben.
Ja zu Chancen,
zu Veränderung,
zum Möglichen
und zu dem, was kommt.
Denn auch das Unwahrscheinlichste
trägt mehr in sich
als Vergangenes,
das ja letztlich Trauer und Verlust birgt.
Es braucht Vertrauen,
um zu leben.
Vertrauen auf den Boden, der trägt,
auf den Schritt, der weiter führt,
auf den Morgen, der folgt.
Vertrauen,
dass auch die kleinste Chance
größer ist als eine versäumte.
Als sie gegangen waren, brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen.
Er war stumm.
Er konnte nicht sprechen.
Nicht von seinen Gedanken und nicht von seinen Bedürfnissen – denn das eine kannte er nicht und das andere gestand er sich nicht zu.
Nicht von seiner Angst, zu verletzen und nicht von seiner Angst, andere vor den Kopf zu stoßen.
Und „Konflikt“ konnte er nicht einmal denken.
Auch von seiner Schauspielerei konnte er nicht sprechen, denn die sah er gar nicht – denn er war auch noch blind.
Und nicht von seinen Fehlern, denn die durfte er sich und anderen keinesfalls eingestehen.
Und auch nicht von seinem Bemühen, alles – aber auch wirklich alles – richtig – und zwar absolut richtig – zu machen.
Er hatte keine Worte.
Nicht für seine Wünsche und Sehnsüchte, nicht für sein Sein und Werden, nicht für sich und nicht für andere. Nicht für seine Ängste und Illusionen, die ihn gefangen hielten, die ihn lähmten (denn das war er auch noch). Nicht für seine Fehler und nicht, diese zu erklären. Nicht für seine Vergesslichkeit und nicht für seine Nachlässigkeit.
Und dies sich und anderen einzugestehen, fehlten ihm auch die Worte.
Er war sprachlos.
Wenn ihm der Kragen platzte und er explodierte.
Wenn er wütend über die anderen und die ganze Welt war – vor allem aber über sich selbst – und er laut lospolterte.
Sprachlos über seine Unfähigkeit sich mitzuteilen und sprachlos über seine Hilflosigkeit in seiner Unfähigkeit.
Sprachlos über seinen Schmerz, seine Wut und seine Trauer.
Und oberdrein sprachlos, wenn er den Scherbenhaufen seiner Illusionen sehen musste.
Er konnte nicht sprechen
und er hatte keine Worte.
und er war sprachlos.
Er war krank am ganzen Leib.
Denn er war besessen.
Besessen von dem Wunsch nach Harmonie.
Jesus stieg in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt.
Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
Da dachten einige Schriftgelehrte: Er lästert Gott.
Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen?
Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?
Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause!
Und der Mann stand auf und ging heim.
Als Jesus einmal gemütlich auf einer Bank vor seinem Haus saß, brachte man einen Gelähmten zu ihm.
Nachdem sie eine Weile geplaudert hatten, fragte ihn Jesus: „Was willst du nun wirklich?“
„Ich will wieder laufen können!“ antwortete der Gelähmte.
„Das verstehe ich – aber sei mal ehrlich: Ist getragen werden wirklich so schlimm?“