Klaus Wolfsperger, Annette Miehle-Wolfsperger
Teneriffa
Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen
Teneriffa ist das vielseitigste Wanderparadies der Kanaren – nicht nur wegen dem Teide, dem mit 3718 m höchsten Gipfel des Kanarischen Archipels und ganz Spaniens, sondern auch wegen der zahlreichen Landschaftsformen,
die die Insel auf sich vereint: Der äußerst karge, fast schon wüstenartige Süden besitzt einige wunderschöne Wanderziele an der Küste sowie am Fuß der Cumbre. Im fruchtbaren Norden dominieren bäuerliche Kulturen das Landschaftsbild: Üppige Gärten, Bananenplantagen, großartige Steilküsten sowie freundliche Dörfer und Städte prägen diese Bilderbuchlandschaft. Auf der Nordseite des Anaga- und des Teno-Gebirges finden wir noch manche Lorbeerwälder, die Hänge an der Cumbre Dorsal und rund um die Caldera sind von weiten Kiefernwäldern überzogen. Landschaftlicher Höhepunkt aber ist zweifellos die Mondlandschaft des Nationalparks Cañadas del Teide.
Wir präsentieren dem Wanderer eine breite Palette unterhaltsamer Tourenvorschläge.
Immer im Blickkontakt mit dem weiten, tiefblauen Ozean, spannt sich der Bogen von gemütlichen Pfaden zu schroffen Steilküsten über beschauliche Höhenbummeleien bis zu aussichtsreichen Gipfelanstiegen – Wanderwege durch märchenhafte Nebelurwälder wurden ebenso berücksichtigt
wie die teils gepflasterten Caminos, die in früheren Jahren die Hauptverbindungswege zwischen den Dörfern darstellten. Viele Tourenvorschläge eignen sich also hervorragend für weniger geübte Wanderer. Erfahrene Bergwanderer, die keine »Gewalttouren« scheuen und einen Schuss
Abenteuer und Nervenkitzel vertragen, finden ebenfalls ein reiches Tourenangebot vor: waghalsige Klippenwanderungen, spektakuläre Schluchten und ausgedehnte Bergwanderungen, deren Highlights zweifellos die Paradegipfel des Nationalparks sind. Trotz der Vielfalt an Tourenvorschlägen lässt dieser Führer dem Bergfreund noch genügend Raum für eigene Entdeckungen. Die vorliegende Auflage wurde um vier Touren erweitert, darunter eine wunderbare
Abstiegswanderung von der alten in die neue Hauptstadt (mit Trambahn-Rückfahrt!) und eine spektakuläre Kanalwanderung im Anaga. Außerdem haben wir das Buch wie gewohnt gründlich aktualisiert, nicht zuletzt auch dank der vielen freundlichen Zuschriften. Durch den Straßenbau, die Markierungs- und Renovierungsarbeiten am Wegenetz und nicht zuletzt das stete Werk der Natur treten jedoch ständig Veränderungen ein. Aus diesem Grund bitten wir Sie, dem Verlag alle Korrektur- und Ergänzungshinweise zukommen zu lassen.
Wir wünschen Ihnen schöne und erlebnisreiche Urlaubstage auf der »Insel der Glückseligen«.
Deisenhofen bei München, Frühjahr 2020
Klaus und Annette Wolfsperger
Die meisten Touren verlaufen auf deutlichen Pfaden und Wegen. Dies sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass einige Touren eine gute Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orientierungssinn erfordern. Man sollte beachten, dass sich die Schwierigkeiten bei ungünstiger Witterung erheblich erhöhen können. – Um die jeweiligen Anforderungen besser einschätzen zu können, wurden die Touren mit verschiedenen Farben markiert:
Leicht: Diese Wege sind überwiegend ausreichend breit und nur mäßig steil, daher auch bei Schlechtwetter relativ gefahrlos zu begehen. Sie können auch von Kindern und älteren Leuten ohne große Gefahr begangen werden.
Mittel: Diese Pfade und Steige sind meist schmal und können über kurze Abschnitte bereits etwas ausgesetzt sein. Deshalb sollten sie nur von trittsicheren Bergwanderern begangen werden. Kürzere Passagen können bereits erhöhte Anforderungen an das Orientierungsvermögen stellen.
Schwierig: Diese Steige sind häufig schmal und steil angelegt. Stellenweise können sie sehr ausgesetzt bzw. abrutschgefährdet sein, mitunter kann die Zuhilfenahme der Hände notwendig sein. Dies bedeutet, dass diese Wege nur von trittsicheren, schwindelfreien, konditionsstarken und alpin erfahrenen Bergwanderern angegangen werden sollten, die ein gutes Orientierungsvermögen mitbringen.
Die meisten Touren folgen guten, deutlichen Wegen. Bei besonderer Ausgesetztheit oder anspruchsvoller Wegführung wird im Text darauf hingewiesen. An den Berghängen und auf den Kammhöhen muss wegen der Passatwolken mit dichtem Nebel gerechnet werden, insbesondere ab der Mittagszeit. Die Wolken lösen sich häufig erst wieder abends auf und können den Bergwanderer vor erhebliche Orientierungsprobleme stellen. Auf den Kammhöhen entwickelt sich außerdem des Öfteren ein extrem starker und böiger Wind. Nach starken Regenfällen sollten Barrancos und abrutschgefährdete Hänge gemieden werden.
Teneriffa ist ein Ganzjahres-Wanderziel – in den Wintermonaten (November bis April) ist das Wetter jedoch nicht ganz so stabil wie im Sommer. Schneefall bis auf 1500 m Höhe und starke Regengüsse sind dann keine Seltenheit. Im Sommer wiederum kann Hitze (vor allem bei Calima = Saharawind) besonders in mittleren Höhenlagen zum Problem werden.
Festes Schuhwerk mit griffiger Sohle, strapazierfähige Hose, Sonnencreme, evtl. Sonnenhut, Regen-, Wind- und Kälteschutz sowie ein Tourenproviant (ausreichend Flüssigkeit!) werden bei den meisten Touren vorausgesetzt.
Die Zeitangaben enthalten nur die reine Gehzeit – ohne Rast- oder Fotopausen!
Hier wird immer der gesamte, kumulierte Höhenunterschied angegeben.
Außer dem Refugio de Altavista, dem Albergue de Bolico (Las Portelas) und dem Albergue Montes de Anaga (El Bailadero) gibt es keine Hütten. Eine Besonderheit sind die Chozas – Unterstandshäuschen mit Tisch und Bank.
Die meisten Wanderungen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, manchmal jedoch ist die Anfahrt mit dem Pkw unerlässlich. Am besten besorgen Sie sich den aktuellen Busfahrplan (an Busbahnhöfen, Tourist-Infos, Internet).
Allgemeiner Notrettungsruf für Feuerwehr, Polizei und Notarzt: 112.
Wir empfehlen die Karte 1:50.000 von Freytag & Berndt. Hervorragend und aktuell ist auch das 4-teilige Kartenblatt 1:25.000 von Editorial Alpina, es deckt die wichtigsten Wandergebiete der Insel ab (Teide, Anaga, Teno).
Im Sommer 2006 wurde mit der systematischen Markierung der Wanderwege Teneriffas nach den Normen der Europäischen Wandervereinigung (ERA) begonnen. Es wird unterschieden zwischen großen (GR), kleinen (PR) und lokalen Wanderwegen (SL):
GR (Sendero de Gran Recorrido): Diese Weitwanderwege sind weiß-rot markiert. Der GR 131 (»Camino Natural Anaga – Chasna«, 84 km, La Esperanza – Arona) ist bereits realisiert, geplant ist außerdem der GR 133 (»Camino de los Altos y Medianías«, 188 km, Runde von Candelaria).
PR (Sendero de Pequeño Recorrido): Diese in der Regel ganztägigen Wanderwege sind weiß-gelb markiert.
SL (Senderos Locales): Die lokalen, maximal 10 km langen Wanderwege sind weiß-grün markiert.
Respektieren Sie bitte alle Pflanzen und Tiere, lassen Sie keine Abfälle zurück (bitte auch keine Tempos bzw. verwenden Sie wenigstens Toilettenpapier, das schneller verrottet), werfen Sie nicht unachtsam Zigarettenkippen weg und machen Sie kein Feuer – Waldbrände sind auf Teneriffa keine Seltenheit.
Zu diesem Guide stehen auf der Internetseite des Bergverlag Rother (www.gps.rother.de) GPS-Daten und Koordinaten der Ausgangspunkte zum kostenlosen Herunterladen bereit.
5. Auflage E-Book
Passwort: 401619wxx
Pico del Teide
In jeder Hinsicht der Höhepunkt Teneriffas (Tour 82, evtl. in Kombination mit Pico Viejo, Tour 83; 7 bzw. 8 Std.).
Guajara
Der schönste Aussichtsgipfel am Calderarand (Tour 77; 4.20 Std.).
Masca-Schlucht
Ein absolutes Muss: die berühmteste Schlucht der Kanaren (Tour 27; 5¾ Std.).
Ventanas de Güímar
Spektakuläre Kanalwanderung durch die Steilwand (Tour 11; 5½ Std.).
Von Tamaimo nach Los Gigantes
Einsame Nervenkitzel-Tour durch die Gigantes-Steilwand (Tour 33; 5 Std.).
Große Faro-de-Anaga-Runde
Großartige Rundtour an der Nordostspitze (Tour 67; 5.30 Std.).
Von Las Carboneras nach Taganana
Eindrucksvolle Tour über die Playa de Tamadite (Touren 57, 58 und 59; 5 Std.).
Candelaria-Weg
Überschreitung der Cumbre Dorsal (Touren 9 und 10; 5¼ Std.).
Chinobre-Runde
Stimmungsvolle Kammwanderung durch den Nebelurwald (Tour 65; 2.10 Std.).
Von Punta del Hidalgo nach Batán
Rundtour zu den idylischen Hochtälern von Bejía und Batán (Tour 51; 5.30 Std.).
Von Buenavista nach Masca
Über den grandiosen Risco-Steig nach Teno Alto, über den Tabaiba-Pass weiter nach Masca (Touren 24, 23, 22; 5 Std.).
Von La Laguna nach Santa Cruz
Auf dem »Milchfrauenweg« von der alten in die neue Hauptstadt (Tour 1; 4.40 Std.).
Wie alle anderen Inseln des Kanarischen Archipels ist auch Teneriffa vulkanischen Ursprungs. Sowohl von der Fläche (2057 km²) als auch von der Höhe (3718 m) übertrifft Teneriffa alle anderen Inseln bei Weitem – entsprechend vielseitig präsentiert sich hier auch das Landschaftsbild, das vom wüstenhaft-trockenen Süden über den feuchten, in mittleren Höhenlagen üppig bewaldeten Norden bis hin zur subalpinen Hochgebirgsregion um den Pico del Teide reicht.
Herzstück der Insel ist der Pico del Teide mit seiner gewaltigen, etwa 16 km durchmessenden Caldera. Sie stellt den jüngsten Teil der Insel dar, die vor Millionen von Jahren zunächst aus drei Inseln bestand – Anaga, Teno und Adeje –, die später durch die Aufwölbung der Cumbre Dorsal und der Caldera zu einer Insel verbunden wurden.
Teneriffa besitzt mehrere völlig unterschiedliche Vegetationszonen, die von der Höhenlage wie von den klimatischen Bedingungen abhängen. Entsprechend vielseitig ist die Flora, die zahlreiche Endemiten (ausschließlich auf der Insel vorkommende Pflanzen) hervorgebracht hat. In den Küstenregionen gedeihen genügsame Trockenpflanzen: Drachenbäume und Palmen sind hier keine Seltenheit – landschaftsprägend aber sind die Sukkulenten (Wolfsmilchgewächse und Kakteen) und natürlich die Bananen, eines der bedeutendsten Wirtschaftsgüter der Insel. Die wasserintensiven und vom Staat wie von der EU subventionierten Kulturpflanzen gedeihen in den Küstenregionen bis in eine Höhe von etwa 300 m. Etwa 20 % der Insel sind von Wäldern bedeckt: Der dichte, urwaldartige Lorbeerwald (Nebelwald) ist bis auf einige Restbestände im Anaga- und im Teno-Gebirge nahezu vernichtet – er wächst vorwiegend an den feuchten, nord- und ostseitigen Hängen und Schluchten. Oberhalb des Lorbeerwaldes schließen sich die Fayal-Brezal-Zone (Baumheide und Gagelbäume) und der lichte Kiefernwald (auch an den West- und Südhängen) an. Die Kanarenkiefer (Pinus canariensis) ist sehr feuerresistent und übersteht selbst schwerste Waldbrände. In den Höhenlagen über 2000 m bestimmen die ginsterähnlichen, im Frühsommer gelb blühenden Codeso-Büsche und der weiß blühende Teide-Ginster das Landschaftsbild. Eine Besonderheit in den Cañadas sind außerdem der blütenprächtige, bis zu 2 m hohe Teide-Natternkopf (auch Taginaste genannt, bis in 2800 m Höhe) und das Teide-Veilchen, das bis in Höhen von 3000 m zu finden ist.
Die einzigen Säugetiere, die uns in den Bergen des Öfteren begegnen, sind Kaninchen und Ratten. Recht stattlich ist auch der Bestand an Mufflons im Teide-Nationalpark – die Mähnenschafe bekommt man aber kaum zu Gesicht.
Der Parque Nacional de las Cañadas del Teide wurde 1954 ins Leben gerufen und 2007 zum Weltnaturerbe erklärt. Er umfasst im Wesentlichen den gesamten Kraterbereich und zählt mit 18 990 ha zu den größten Nationalparks Spaniens – sein Umfang beträgt etwa 75 km. Er ist in mehrere Schutzzonen unterteilt, generell sind alle Pflanzen und Tiere, aber auch die bizarren Gesteinsformationen geschützt. Verboten ist außerdem das Verlassen der Wanderwege sowie das Campieren. Ein Faltblatt der staatlichen Nationalpark-Behörde informiert über die näheren Schutzbestimmungen. In den Besucherzentren El Portillo und Parador (Cañada Blanca) sind kleine Ausstellungen zur Entstehungsgeschichte und Geologie der Caldera und des Teide untergebracht, auf Wunsch kann man sich geführten Wanderungen anschließen.
Botanische Gärten
Jardín Botánico, Puerto de la Cruz (üppige tropische und subtropische Flora). Bananera El Guanche, Puerto de la Cruz (Bananenanbau). Jardines del Atlántico bei Buzanada, Valle de San Lorenzo (Querschnitt aus der Pflanzenwelt der Kanaren). Cactus Park bei Los Cristianos (große Kakteen-Sammlung).
Canyoning
Die tief eingeschnittenen, meist trockenen Barrancos laden zu abenteuerlichen Schluchttouren ein, u.a. Barranco del Infierno, del Río, die Schluchten an der Gigantes-Steilküste (Barranco de Masca, del Carrizal, u.a.) und im Anaga-Gebirge.
Esel- und Dromedar-Safaris
Beliebt sind die Esel- (Arafo, Buzanada, Santiago del Teide) und Dromedar-Safaris (El Tanque, Las Galletas).
Golf
Es gibt mehrere Golfplätze, u.a. bei Las Galletas, Tacoronte und Buenavista.
Höhlen
Es gibt zahlreiche Höhlen – die berühmteste, die Cueva del Viento bei Icod, kann besichtigt werden (www.cuevadelviento.net).
Klettern
Auf der Insel gibt es mehrere lohnende Kletterziele: Catedral und Cañada del Capricho in den Cañadas, Arico (3 km Richtung Contador-Tal), Las Vegas (nahe Granadilla), Guía de Isora (2,5 km Richtung Adeje, dann links nach Acojeja), Tabares (nahe Santa Cruz), Mesa de Tejina, Playa de San Marcos.
Mountainbiking
Diese Sportart erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die Insel bietet ideale Voraussetzungen für gemütliche wie für sportliche Unternehmungen, besonders rund um den Teide-Nationalpark.
Museen
Museo Arqueólogico in Santa Cruz (wertvolle Sammlung von Resten der Guanchen-Kultur). Völkerkundepark »Pirámides de Güímar« (Stufenpyramiden).
Teide-Seilbahn
Die Seilbahn (2356–3555 m) ist eine der Attraktionen der Cañadas, bei Sturm/Schnee/Eis wird der Betrieb eingestellt.
Tiergärten
Der Loro Parque in Puerto de la Cruz besitzt die größte Papageienkollektion der Welt – dazu Orkas, Delfine, Seelöwen, Krokodile, Pinguine, Affen, Haifischtunnel ... Außerdem u.a. Parque Las Aguilas bei Las Américas.
Waldseilgarten
Hochseilgarten mit spektakulären Seilrutschen in Las Lagunetas, bei Km 16 der TF-24 La Esperanza – Teide (http://www.forestalpark.com/tenerife).
Wasserparks
Der Lago Martiánez in Puerto de la Cruz ist das größte Meerwasser-Schwimmbad der Insel. Ähnlich großzügig ist das Meerwasser-Schwimmbad in Santa Cruz. Außerdem Wasserparks in Las Américas: Siam Park und Aguapark Octopus.
Whale watching
Im Süden (Los Cristianos, Playa de San Juán, Los Gigantes) starten zahlreiche Ausflugsboote, vor allem zum Beobachten von Walen und Delphinen.
Teneriffa wird von allen wichtigen Flughäfen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz aus angeflogen. Es bestehen Fähr- und Flugverbindungen zum spanischen Festland und zu allen Kanarischen Inseln.
Touristeninformation: Oficina de Turismo de Tenerife, Plaza de España, E-38003 Santa Cruz de Tenerife, Tel. +34/922281287, www.webtenerife.com
Campingplätze u.a. bei Guía de Isora, Las Galletas, El Médano, Tajao/Abades, Mesa del Mar und Punta del Hidalgo. Wildcampen ist nicht erlaubt.
Die Kriminalitätsrate ist verhältnismäßig hoch. Man sollte deshalb niemals Wertgegenstände im Auto oder anderswo unbeaufsichtigt zurücklassen.
Teneriffa ist geprägt von einem subtropischen Klima mit geringen Temperaturschwankungen. Wetterbestimmend ist der Passat, der von Nordosten feuchtwarme Luftmassen heranbringt, die an den Bergen aufsteigen und häufig weite Teile der Insel, besonders den Norden, in eine dicke Wolkendecke einhüllen.
In fast allen größeren Orten ist ein Taxistand – ansonsten lässt man sich in einer Bar ein Taxi bestellen.
Vorwahl nach Spanien / Teneriffa 0034 / 922. Vorwahl von den Kanaren nach Deutschland 0049, nach Österreich 0043, in die Schweiz 0041.
Es gibt zahlreiche Wanderveranstalter (in den Hotels nachfragen).
Gartenlandschaft am Fuß der Cumbres
Der Norden ist der Garten Teneriffas: Bananenplantagen an den Küsten und hübsche Ortschaften prägen diese traditionell landwirtschaftlich ausgerichtete Region beiderseits der Cumbre Dorsal und am Nordfuß des Teide.
Wer auf der Autobahn von La Laguna auf die Nordseite der Cumbre und weiter in das fast 10 km breite Orotava-Tal hinabfährt, wird sofort begeistert sein von der weiten, sanft zum Meer hin abfallenden Landschaft, die vom majestätischen, im Winter manchmal schneebedeckten Teide überragt wird. Puerto de la Cruz ist das touristische Zentrum dieser Region. Der mondäne, wohl schönstgelegene Badeort der Insel bietet dem Urlauber alle Voraussetzungen für einen abwechslungsreichen Aufenthalt: ein vielseitiges touristisches Angebot, herrliche Gärten, grandiose Steilküsten mit malerischen Stränden und hervorragende Verkehrsverbindungen. Wanderer schätzen Puerto vor allem wegen seiner Nähe zu den Wäldern des oberen Orotava-Tales – wer abwechslungsreichere Wanderwege bevorzugt, wird in die Höhenregionen an der Cumbre Dorsal und am Fuß des Teide ausweichen, zu denen schöne Wanderwege aus dem Orotava-Tal hinaufführen. Auch die Südseite der Cumbre Dorsal, insbesondere das ebenfalls von zwei mächtigen Steilwänden eingefasste Güímar-Tal, ist durch einige lohnende Wanderwege erschlossen. Westlich des Orotava-Tales schließen sich in den Höhenlagen weite Kiefernforste an, die am Fuß des Teide und des Pico Viejo fast übergangslos von schwarzen Sand- und Lavalandschaften abgelöst werden – ein beinahe grenzenloses, noch kaum entdecktes Tourenrevier!
Auch die Strände lassen keine Wünsche offen – besonders hervorzuheben sind der Camello-Strand bei Mesa del Mar, der Jardín-Strand und die Bollullo-Bucht bei Puerto de la Cruz, der Socorro-Strand bei La Rambla und der San Marcos-Strand bei Icod de los Vinos. Allen Stränden ist gemeinsam, dass sie – besonders im Winter – eine gefährliche Brandung aufweisen.
Straße La Orotava–El Portillo
Die Straße, die von La Orotava zunächst durch das ländliche Orotava-Tal, ab Aguamansa dann durch den Kiefernwaldgürtel nach El Portillo – dem nordöstlichen Eingang des Parque Nacional de las Cañadas del Teide – hinaufführt, ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im oberen Orotava-Tal. An der Straße liegen folgende Wanderparkplätze: Aguamansa (Umweltzentrum und Forsthaus, Km 15), Abzweig zum Rastplatz La Caldera (Grill- und Picknickplätze, Km 16), Choza Bermeja (Km 21), Choza Wildpret (Km 23,5), Choza Bethencourt (Km 25,9), Choza Sventenius (Km 29,2).
Cumbre-Dorsal-Kammhöhenstraße
Die Höhenstraße, die La Laguna mit La Esperanza, Izaña und El Portillo verbindet, ist nicht nur reich an Miradores, die die Nord- und die Ostküste zu Füßen legen – sie ermöglicht auch schöne Wanderausflüge in den Esperanza-Wald (z.B. vom Rastplatz Las Lagunetas zum Gaitero, 1¾ Std.) sowie in das obere Orotava- und in das Güímar-Tal.
Weitere ideale Ausgangspunkte sind u.a. die Picknickplätze Chanajiga (bei Las Llanadas), La Corona (bei Icod el Alto), El Lagar (bei La Guancha) und Las Arenas Negras (bei La Montañeta).
Wilde Barrancos und grandiose Steilküsten
Das Teno-Gebirge im äußersten Nordwesten der Insel bietet dem Wanderer ein wunderschönes, noch weitgehend ursprüngliches Tourenrevier. Es gehört wie das Anaga-Gebirge zu den ältesten Gebirgsformationen Teneriffas und weist insbesondere an der bis zu 600 m fast senkrecht abfallenden Steilküste im Westen (»Acantilado de los Gigantes«) gewaltige Schluchten auf – die berühmteste ist der Barranco de Masca, eines der Parade-Wanderziele der Insel. Aber auch im Norden senkt sich das Teno-Massiv äußerst steil, durchbrochen von tief eingeschnittenen Barrancos, zur fruchtbaren, von Bananenplantagen überzogenen Küstenebene bei Buenavista und Los Silos ab. Das Teno-Gebirge erreicht eine Höhe von etwa 1000 m und ist bis auf die Hänge auf der Nordostseite, an der sich noch dichte Nebelurwälder finden, weitgehend waldfrei – eine archaische, häufig windgepeitschte und wolkenverhangene Landschaft, die auf der kargen Teno-Hochfläche fast schon abweisend wirkt. Das Palmar-Tal und vor allem das Masca-Tal mit seinen malerischen Palmenhainen bilden hier eine Ausnahme.
Im Süden schließt sich die touristisch hervorragend erschlossene, mancherorts allerdings bereits aus den Fugen geratene Südwestküste an. Los Gigantes und Puerto de Santiago, die sonnensichersten Badeorte der Insel, besitzen in der Playa de la Arena nicht nur einen wunderschönen Sandstrand, sie sind auch ideale Stützpunkte für Urlauber, die ihre Wanderungen vorwiegend auf den Westteil der Insel beschränken wollen. Las Américas, Los Cristianos und die weiteren Badeorte der Südküste dagegen haben den Vorteil des Autobahn-Anschlusses nach Santa Cruz. Die Caldera-Randberge senken sich auf dieser Seite sanft zur Küste hin ab, zerfurcht von teils abgrundtiefen Barrancos wie dem Barranco del Infierno. In der Umgebung von Adeje, Arona und dem Valle de San Lorenzo stehen zudem einige stattliche Felsenberge.
Im Frühjahr 2015 wurde der (neben der Masca-Schlucht) bekannteste Barranco Teneriffas wieder für die Wanderer geöffnet. Da dies verbunden ist mit Besucherbeschränkungen und einer Eintrittsgebühr von 8,50 Euro, wird die Wanderung nicht mehr eigens in diesem Guide vorgestellt. Der Wanderweg beginnt beim Bar-Restaurant Otelo am obersten Ortsrand von Adeje und endet beim höchsten Wasserfall der Insel, der in drei Stufen aus 80 m Höhe herabstürzt und ganzjährig Wasser führt. Gehzeit insgesamt 2¾ Std., 300 Höhenmeter, leicht. Weitere Infos: www.barrancodelinfierno.es
Schroffe Berggestalten und ein immergrüner Nebelurwald
Das stark zerklüftete Anaga-Massiv im Nordosten wurde im Jahr 2015 zum UNESCO-Biosphärenreservat ernannt. Es ist der geologisch älteste Teil der Insel.
Wildromantische Steilküsten, scharfe Grate und tief eingeschnittene Schluchten prägen den Gebirgszug, der am Hauptkamm eine Höhe von etwa 1000 m erreicht. Während die Südseite eher karg und abweisend ist, erstreckt sich auf der Nordseite von den mittleren bis in die Kammlagen ein dichter Nebelurwald – regelmäßig stauen sich hier die vom Atlantik heranziehenden Passatwolken, die sich erst jenseits des Kammes wieder auflösen. Die Anaga-Höhenstraße erschließt den Hauptkamm, Stichstraßen führen hinab zu lieblichen Tälern und idyllischen Dörfern – ein Paradies für Wanderer und Naturfreunde, die im Mercedes-Wald und in den Wäldern des Anaga-Gebirges eine selten gewordene Flora mit bis zu mannshohen Farnen und zahllosen endemischen Pflanzen vorfinden. Die meisten Dörfer und Weiler sind zudem durch alte, teilweise gepflasterte und mittlerweile auch recht gut markierte Caminos miteinander verbunden.
An den Küsten der Anaga-Halbinsel finden sich kaum touristische Siedlungen. Alleine die Orte Bajamar und Punta del Hidalgo weisen eine touristische Infrastruktur auf – beide Orte besitzen Meeresschwimmbecken. Dafür wurde an der Südküste bei San Andrés eine der schönsten Strandzonen der Insel geschaffen, die Playa de las Teresitas.
Anaga-Höhenstraße
Die Anaga-Höhenstraße, die von La Laguna nach Chamorga führt, zählt zu den landschaftlich schönsten und aussichtsreichsten Straßen der Insel. Von der schmalen, kurvenreichen Straße zweigen Stichstraßen zu sehenswerten Bergdörfern ab. Als Ausgangspunkte für Wanderungen bieten sich folgende Orte an: Cruz del Carmen, 950 m, Aussichtsplatz mit Kapelle, Centro de Visitantes del Parque Rural de Anaga, Bar-Restaurant und Caféteria (Wanderwege u.a. nach Las Mercedes, Chinamada, Batán und Punta del Hidalgo); Pico del Inglés, 987 m, Aussichtsplatz auf vorgelagerter Felsenkanzel (Wanderweg nach Santa Cruz); Bar-Restaurant Casa Carlos, 930 m, nach dem Abzweig der Straße nach Las Carboneras (Wanderwege nach Taborno und Afur); Casas de la Cumbre, 825 m, lang gezogener Weiler an der Höhenstraße (Wanderwege nach Santa Cruz und nach Afur); Casa Forestal de Anaga, 832 m, Forsthaus zwischen den Casas de la Cumbre und El Bailadero (Wanderwege nach Taganana, Afur und nach Valle Brosque); El Bailadero, 682 m, Aussichtsplatz mit Herberge und Bar-Restaurant (Wanderwege nach Taganana, Almáciga und nach Chamorga); Chamorga, 475 m, schön gelegener Ort am Ende der Anaga-Höhenstraße.
Für manche Wege im Anaga (Tour »Chinobre-Runde« und Variante Tour »Igueste – Las Casillas«) ist aus Naturschutzgründen ein Permit erforderlich, das beim Centro de Servicios al Ciudadano beantragt werden muss (Info: Tel. +34/901501901, medionatural@tenerife.es). Auf der Titelseite unter www.rother.de finden Sie Links auf die Online-Formulare.
Weite Sandebenen, bizarre Felsen und ein weißer Zuckerhut
Der Nationalpark »Parque Nacional de las Cañadas del Teide« ist die Hauptattraktion der Insel und lockt alljährlich Millionen Besucher an: Ein meist wolkenloser Himmel – ein gewichtiges Argument für Urlauber im Norden der Insel, die nur recht selten von den Passatwolken verschont bleiben – und die vegetationsarme, von bizarren Felsgruppen und Vulkankegeln geprägte Sand- und Lavalandschaft am Südfuß des Teide garantieren bleibende Erlebnisse. Im Frühsommer (Mai/Juni) ist die Vulkanlandschaft der Cañadas von einem einzigartigen Blütenmeer überzogen. Der weiß blühende Teide-Ginster, goldgelb leuchtende Besenrauken und andere Ginsterarten hüllen dann die Landschaft in ihren betörenden Duft, außerdem buhlen die bis zu zwei Meter hohen Blütenkerzen des Teide-Natternkopfes (Taginaste) und zahlreiche andere nur in der Caldera vorkommende Pflanzen um die Gunst der Bienen. Die Blütezeit dauert bei manchen Pflanzen nur wenige Stunden oder Tage, danach umgibt sich die Landschaft wieder mit ihrem wüstenartigen, an eine Mondlandschaft erinnernden Gepräge.
Die Caldera entstand vor etwa 300 000 Jahren durch den Einsturz eines mächtigen Vulkankegels, aus dessen Grund sich bei späteren Eruptionen der Pico del Teide, der Pico Viejo und zahlreiche weitere Vulkanberge erhoben. Die »Zuckerhut« (Pan de Azucár oder Pitón) genannte weiße Spitze des Teide oberhalb der Rambleta mit der Bergstation der Teide-Seilbahn ist noch jüngeren vulkanischen Ursprungs, hier treten nach wie vor Schwefelschwaden aus dem Inneren des Berges.
El Portillo, 2053 m
Straßenkreuzung bei Km 32 der Cañadas-Straße, am Nordostrand der Cañadas. Bar-Restaurant und Nationalpark-Besucherzentrum (Centro de Visitantes – Ausstellung zur Entstehung der Cañadas, Informationen über Wanderwege). Wanderwege zur Fortaleza, zur Montaña Blanca und zum südlichen Kraterrand.
Teleférico del Teide, 2356 m
Talstation der Teide-Seilbahn, bei Km 42,5 der Cañadas-Straße. Ausgangspunkt für die Teide-Besteigung (eigentlicher Ausgangspunkt 3 km östlich).
Parador Nacional de las Cañadas, 2151 m
Staatliches Hotel und Nationalpark-Besucherzentrum bei Km 46,5 der Cañadas-Straße. Idealer Stützpunkt für jegliche Touren in den Cañadas (Übernachtungsmöglichkeit) und Ausgangspunkt u.a. für Wanderungen zu den Roques de García und zum Guajara.
Boca Tauce, 2055 m
Straßenkreuzung bei Km 53 der Cañadas-Straße am Südwestrand der Cañadas. Ausgangspunkt für Touren zum Kraterrand der Caldera und zum Pico Viejo.
Wichtiger Hinweis: In den Cañadas werden zeitweise Wanderwege gesperrt wegen der Jagd auf Mufflons. Bitte erkundigen Sie sich in den Nationalpark-Büros!
Teneriffa
Autoren: Klaus Wolfsperger und Annette Miehle-Wolfsperger
Fotos:
Alle Fotos stammen von Klaus Wolfsperger und Annette Miehle-Wolfsperger, außer Foto »Auf dem Wegstück von der Montaña Tafada zum Leuchtturm kann man im Frühsommer prächtig blühende Taginasten entdecken.« in Tour 66 (Jan Kostura).
Kartografie:
Wanderkärtchen und Übersichtskarten: © Freytag & Berndt, Wien.
Die Ausarbeitung aller in diesem E-Book beschriebenen Wanderungen erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen der Autoren.
Die Benützung dieses E-Books geschieht auf eigenes Risiko.
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5. Auflage 2020
© Bergverlag Rother GmbH, München
ISBN 978-3-7633-0302-1
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Gehzeit 4.40 h
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Auf dem »Milchfrauenweg« von der alten in die neue Inselhauptstadt – Sightseeing inklusive
Was für ein Weg! Nein, die Landschaft ist eher unspektakulär, der Weg verläuft häufiger auf Asphalt und ist nur abschnittsweise ausnehmend schön – und dennoch hat dieser alte Verbindungsweg zwischen den beiden bedeutendsten Städten der Insel einen außergewöhnlichen Charme. Liegt es an der Geschichte? Denn bis in die 1960er Jahre wurde der Weg von den Milchfrauen (Lecheras) genutzt, die auf dem beschwerlichen Weg ihre Kuhmilch von den Bauernhöfen des Umlandes nach La Laguna und nach Santa Cruz brachten. In jedem Fall hat der Weg viel zu bieten: Nach einem Spaziergang durch die prächtige Altstadt von La Laguna geht es über grüne Hügel nach Valle Jiménez und am mächtigen Barranco de Santos entlang hinab nach Santa Cruz. Ein Zuckerl ist dann die Rückfahrt mit der Trambahn nach La Laguna.
Ausgangspunkt: Plaza de la Concepción (Pfarrkirche) in La Laguna, 555 m. Vom Busbahnhof gut 5 Min. zu Fuß (via Calle San Antonio). Wer mit Pkw anfährt parkt am besten auf einem der großen Parkplätze bei der Plaza del Adelantado am östlichen Stadtrand (nahe der TF-13). Endpunkt: Tranvía-Haltestelle »Fundacion« (Linie 1) an der Plaza de la Iglesia in Santa Cruz (die Rückfahrt nach La Laguna/Endstation La Trinidad dauert gut ½ Std., von hier gut 10 Min zu Fuß. zum Busbahnhof bzw. gut 5 Min. zur Plaza del Adelantado). Höhenunterschied: 300 m im Aufstieg und 850 m im Abstieg. Anforderungen: Überwiegend leichte Wanderung auf Wegen und Straßen. Zwischen El Roque und Cueva Roja ist etwas Schwindelfreiheit erforderlich, aber der Weg ist ausreichend breit und gut gesichert. Einkehr: Bar-Restaurant Casa Horacio in Valle Jiménez, Bar-Restaurants in La Laguna und Santa Cruz. Variante: Man kann die Wanderung in Valle Jiménez (Buslinien 228/912) abbrechen bzw. beginnen.
Vom Glockenturm der Kirche Nuestra Señora de la Concepción (1) folgen wir der Calle Obispo Rey Redondo mit ihren schönen Herrenhäusern in südöstlicher Richtung und passieren so nach 400 m die Kathedrale mit ihrer mächtigen Kuppel. 200 m danach biegen wir links ab auf die Calle Viana (die Calle Obispo Rey Redondo führt weiter zur nahen Plaza del Adelantado mit dem Rathaus) – auch diese Straße ist verkehrsberuhigt und bringt uns vorbei am Kloster Santa Catalina de Siena zur weitläufigen Plaza del Cristo mit der Markthalle. Wir überqueren den Platz etwas rechtshaltend und folgen anschließend der Straße (Camino La Rúa) in Laufrichtung. Sie knickt nach 350 m mit dem Bachlauf nach rechts, danach an der Kreuzung wieder nach links und führt schließlich unter der Umgehungsstraße TF-13 hindurch. Gleich nach der Unterführung halten wir uns rechts und links den Camino El Bronco hinauf (2). Die Straße steigt kurz steil an und geht bald in eine Piste über, die in Kammnähe verläuft und uns das Tal zwischen La Laguna und Las Mercedes zu Füßen legt. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir eine Verzweigung neben einem ummauerten Grundstück – hier halb rechts weiter aufwärts auf der rechten Kammseite. Bei einem Ziegenverschlag geht der Fahrweg in einen Pfad über, dem wir folgen, bis er auf einen Felsplatten-Weg trifft – auf diesem rechts, vorbei an einer kleinen Zisterne, und anschließend links auf dem Weg zur anderen Talseite hinaus. Der Weg überschreitet nun den nächsten Kamm durch einen Felsdurchlass mit Tor, La Cancelilla (3). Auf herrlichem Höhenweg geht es vorbei an den Cuevas de Hilario hinab zur Degollada de los Horneros (4, Tor), von der wir bereits einen schönen Blick über den Barranco de Carmona nach Santa Cruz genießen. Leider ist der Weg durch den Barranco de Camona versperrt, deshalb gehen wir nach dem Tor links auf dem Fahrweg durch das Hilario-Tal hinab (schöner wäre der Pfad, der vor dem Tor links hinabführt, aber häufig sehr batzig-rutschig). Der Fahrweg ist teilweise betoniert/asphaltiert und passiert einzelne Gehöfte, hinter einer Kreuzung bietet sich ein schöner Blick auf den Tahodio-Stausee. Am oberen Ortsende von Valle Jiménez mündet der Fahrweg dann in die TF-111. Wir folgen der Straße links 150 m bis zur Anhöhe, wo rechts vor dem Bushäuschen (Linien 228/912) ein Fahrweg abzweigt. Nach 30 m geht rechts der Camino Pedegrales ab, der nach einigen Minuten in eine Straße einmündet, die wiederum gegenüber dem Bar-Restaurant Casa Horacio (5) in die TF-111 einmündet (Haltestelle Buslinie 228). Wir biegen noch vor der TF-111 links ab auf das Sträßchen (Camino Real El Toscal), das weiter im Hilario-Tal abwärts führt, schon bald auf die linke Talseite wechselnd. Die Straße steigt nun steil, mit herrlichem Blick an zum El Roque, dessen Aussichtsplatz wie geschaffen ist für eine ausgiebige Pause. Das folgende Wegstück über der lärmenden Hauptstadt ist zweifellos das Sahnestück der Wanderung – es verläuft teilweise geländer- und seilgesichert durch einen Steilhang und mündet direkt neben der riesigen Cueva Roja (6) in eine Straße, der wir gegenüber bergan folgen (unser Wanderweg ist nun weiß-gelb markiert). Sie geht nach einem Mirador in einen Treppenweg über, der mit grandiosem Blick auf Santa Cruz hinabführt. Am Ende der Treppen treffen wir auf die Ctra. los Campitos (rechts), an der folgenden Kreuzung gehen wir geradeaus weiter auf dem Treppenweg, an der nächsten Gabelung links (Calle Tamarcos), dann rechts (Calle Los Santos) und am Barranco de Santos (7, Brücke) entlang abwärts (Camino la Ermita). Wir kreuzen eine Hauptstraße und gehen anschließend links die Calle Banahoare hinunter zur nächsten Brücke. Hier rechts die Treppe hinab zur Avenida Barranco Molina und am Barranco entlang weiter abwärts, mit der Markierung die Straßenseiten wechselnd. Wir kommen in der Folge unter den Ramblas, der Prachtstraße von Santa Cruz, vorbei. Beim Clavijo-Park wechselt die Markierung auf die rechte Straßenseite, wir bleiben danach rechts am Barrancorand. Nun ist es nicht mehr weit zum Glockenturm der Kirche Nuestra Señora de la Concepción (8), direkt dahinter befindet sich die Trambahn-Haltestelle (Richtung La Trinidad/La Laguna).
Gehzeit 4.00 h
8C7
Spaziergang auf dem Camino de la Costa entlang der Steilküste
Der gepflegte, meist gepflasterte Camino de la Costa gehört zu den beliebtesten Spazierwegen Puertos – er führt vom Mirador de la Paz in einer herrlichen Aussichtspromenade zum Hotel Semiramis und von dort weiter durch Bananenplantagen zum wohl schönsten Strand des Nordens, dem Bollullo-Strand. Wegen der gefährlichen Strömungen und der kräftigen Brandung ist der feinsandige Strand nur bei ruhiger See zum Baden geeignet. Von dort empfiehlt sich ein Aufstieg zu einem der berühmtesten Panoramaplätze Teneriffas, dem Café Vista Paraíso – allerdings erfordert der Aufstieg Trittsicherheit und gutes Schuhwerk, da er auf einem teilweise etwas steilen, rutschigen Pfad erfolgt.
Ausgangspunkt: Puerto de la Cruz, 15 m, Playa de Martiánez am Ostende der Uferpromenade. Höhenunterschied: 400 m. Anforderungen: Leichte Wanderung auf breiten Wegen und Straßen – nur der Aufstieg zum Café Vista Paraíso erfolgt auf einem steilen, schmalen Pfad. Einkehr: Bar-Restaurant Bollullo, Café-Restaurant San Diego, Café Vista Paraíso (Mo. Ruhetag), Bars und Restaurants in Cuesta de la Villa.
Vom Martiánez-Strand (1) gehen wir zwischen den Hotels San Felipe und Atlantis die Palmenallee Avenida Aguilar y Quesada hinauf und biegen nach dem Martiánez-Einkaufszentrum (zur Linken, 5 Min.) an der palmenbestandenen Plaza Viera y Clavijo links auf den Treppenweg Camino las Cabras ab – er verbindet die Stadtviertel La Paz und El Botánico mit der Altstadt. Nach einigen Minuten mündet er in eine breitere Promenade (Camino San Amaro), auf der wir links weiter ansteigen. Immer wieder laden Bänke an dem hübsch gestalteten Treppenweg zur Rast ein. Nach 5 Minuten stoßen wir auf eine Straße und wenden uns links dem Mirador de la Paz (2) zu. Mit grandiosem Tiefblick auf Puerto de la Cruz und zum Martiánez-Strand spazieren wir nun auf dem balkonartigen Camino de la Costa, vorbei an mehreren Cafés und Apartment-Anlagen, oberhalb der Steilküste entlang. Beim Hotel Semiramis (insgesamt ½ Std.) mündet der Camino in die Calle Leopoldo Cólogan Zulueta, auf der wir links weitergehen. Geradeaus setzt sich der Camino de La Costa fort. Schon bald lassen wir die letzten Villen und Ferienanlagen hinter uns (an Gabelung links). Der breite Fußgängerweg verläuft zunächst noch oberhalb der östlichen Ausfallstraße, unterquert diese jedoch schon bald links durch einen Tunnel. Nun begleiten uns Bananenplantagen. Etwa 10 Minuten nach dem Tunnel durchqueren wir den Barranco de la Arena und stoßen auf der anderen Barrancoseite auf ein Sträßchen, auf dem wir geradeaus weitergehen (rechts am Barrancorand entlang der Weiterweg zum Café Vista Paraíso). Schon nach wenigen Minuten, beim Restaurant Bollullo (3), biegt links ein Weg ab, der hoch über der Playa del Bollullo (4) entlang der Steilküste weiterführt – am Ostende der schönen Sandbucht führt eine breite Treppe hinab zum Strand, an dem auch eine Snackbar steht. Oberhalb der Steilküste setzt sich übrigens ein Weg fort, der ein kurzes Stück rechts der Mauer verläuft (links der Mauer abgerutscht) und nach gut 5 Minuten rechts durch einen kleinen Barranco zur Straße in El Rincón hinaufführt (Abkürzungsmöglichkeit zum Café Vista Paraíso). Wieder zurück am Rand des Barranco de la Arena, wandern wir auf dem Sträßchen links haltend bergan. Nach knapp 15 Minuten passieren wir das Café-Restaurant San Diego im Weiler El Rincón (5). Rechts auf der breiten Asphaltstraße geht es hinauf nach La Orotava, wir gehen aber geradeaus weiter zwischen den Bananen- und Avocadofeldern. Nach 15 Minuten endet die Straße vor einem Tor (links leitet ein Camino hinab zur schönen, aber schmalen Playa del Ancón, ¼ Std., und geradeaus weiter steil hinauf nach Santa Úrsula, ½ Std., hier immer rechts auf Straßen in 10 Min. zur Bushaltestelle bei der Autobahnausfahrt La Orotava, s.u.). Direkt vor dem Tor führt rechts zwischen Mauern ein Weg zum Café Vista Paraíso hinauf. Er steigt für ein paar Minuten steil an und wendet sich dann kurz nach rechts, um sich mit dem ehemaligen Hauptweg zu vereinen. Dieser führt links weiter steil, teilweise steingepflastert, in Serpentinen bergan. Nach einigen Treppenstufen mündet der Weg schließlich in einer Villenansiedlung in eine Straße, die uns links zum traditionsreichen, deutsch-österreichischen Café Vista Paraíso (6) bringt (150 m). Leckere Kuchen und Torten sowie der grandiose Ausblick von der Terrasse auf Puerto de la Cruz und das Orotava-Tal entschädigen für den anstrengenden Aufstieg. Wer nicht mehr auf demselben Weg nach Puerto zurückwandern will, kann schräg gegenüber auf dem breiten Weg weiter ansteigen. Er mündet sogleich in eine Straße, die an der Nordautobahn entlangführt. Auf der Straße nach links, dann rechts über die Brücke (Autobahnausfahrt La Orotava) nach Cuesta de la Villa. An der Hauptstraße befindet sich gleich rechts eine Bushaltestelle (10 Min. ab Café Vista Paraíso; Buslinie 101 nach La Orotava, von dort mit Bus 253 zurück nach Puerto de la Cruz).