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© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
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GRÄFE UND UNZER VERLAG
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Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)
Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–16 Uhr
Verlagsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Susanne Kronester
Autorin: Marina Bohlmann-Modersohn
Redaktion: bookwise GmbH
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Schlussredaktion: Karin Leonhart
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt
ISBN 978-3-8342-3135-2
1. Auflage 2020
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Bildnachweis
Titelbild (Hamburg, Speicherstadt at sunrise), Getty Images: Westend61
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Roswitha Riedel, roswitha.riedel@graefe-und-unzer.de
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Rings um das repräsentative Rathaus reihen sich edle Einkaufsstraßen sowie überdachte Passagen, und an der beliebten Promenade Jungfernstieg fasziniert der Blick auf die Binnenalster.
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Stolze Backsteinspeicher und moderne Stahlbauten, Büros und Wohnungen mit großen Fenstern sowie Blick auf die Elbe.
Übersichtskarte
Kaschemmen und Sexshops, Stripshows und schrilles Kabarett, schicke Restaurants, Bars und Clubs – im Rotlichtviertel um die Reeperbahn kontrastieren die Welten.
Übersichtskarte
Zwischen Schulterblatt, Marktstraße und Weidenallee siedeln alternative Läden, kleine Szenecafés und hippe Restaurants. Raubeinig, gezähmt und gutbürgerlich liegen hier dicht beieinander.
Übersichtskarte
Rathaus, Museum, eine Promenade mit klassizistischen Villen, das Tuten der Schiffshörner ganz nahe … Zu Altona gehört das alte Industrieviertel Ottensen mit dem lebendigen Spritzenplatz in der Mitte.
Übersichtskarte
In diesen Vierteln präsentiert sich die Stadt von ihrer wohlhabenden Seite: weiße Villen, exklusive Ruderclubs rund um die Alster, großzügige Altbauwohnungen im Jugendstil.
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Um das Grandhotel Atlantic in St. Georg lebt Hamburgs Gay Community, und wer würde nicht gern an der »Schönen Aussicht« in Uhlenhorst wohnen?
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Per Schiff in die Neue Welt: »Auf nach Amerika« >
Prominente Grabmalgalerie und Oase der Ruhe: Der Ohlsdorfer Friedhof >
Stolzer Kaufmannsgeist: Kontorhausviertel >
Hamburgs Bühnen: Ein dämonischer Mephisto und »Draußen vor der Tür« >
Auf den Spuren eines bedeutenden Bildhauers: Ernst Barlach (1870–1938) >
»Ich bin gerne in Hamburg. Die Panik ist hier schließlich gewachsen«: Udo Lindenberg >
Am Anfang war eine Marienkapelle: »Auf den Dom gehen« und dort ein riesiges Volksfest feiern >
Hamburg – Brauhaus der Hanse: Von Bierbrauern und Heringsbändigern >
»Der Mond ist aufgegangen«: Ein frommer Pastorensohn reimt das schönste Lied der Romantik >
Hamburger Kunsthalle: »Meine Herren, malen Sie hamburgische Landschaft« >
Ballettstadt Hamburg: Tanz, Hamburg, tanz! >
Die Elbphilharmonie: Vom Kaffeelager zum Konzerthaus – ein langer Weg >
Medienstandort Hamburg: Von spitzen Federn und streitbaren Verlegern >
Tierpark Hagenbeck: Menschen, Tiere, Sensationen >
Hamburgs Hafen: Speicher, Schiffe, Möwen und »Der König der Löwen« >
Aby Warburg: »Jude von Geburt, Hamburger im Herzen, im Geiste Florentiner« >
Nach britischem Vorbild: Ruderboote, Polopferde und eine berühmte Galopprennbahn >
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Pulsierende Metropole am Wasser mit drittgrößtem Hafen Europas, verwunschene Idylle auf den Kanälen der Alster und Kreuzfahrtträume, höchster Kulturgenuss, Klassik, Rock und ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot – das boomende »Tor zur Welt« bietet dem Zusammenspiel der Gegensätze von Tradition und Moderne viel Raum zur Entfaltung.
»Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?« Du, Hammonia, kein Zweifel, du bist die Schönste!
Wolkenloser Himmel über dem Alsterfleet, auf den kleinen Wellen tänzelt zartes Sonnenlicht, eine milde Brise sorgt für klare Luft. Bühne frei für die Parade der Alsterschwäne! Ein Blick auf das Rathaus. Wie überreich verziert die Renaissancefassade unter seinem grünen Dach, wie hanseatisch würdevoll sein hoher Turm. Hier schlägt das politische Herz des protestantisch-liberalen Stadtstaats Hamburg.
Nur wenige Schritte, und man steht auf dem Jungfernstieg, eine Promenade, die Noblesse wie auch heitere Kurortstimmung ausstrahlt: mit dreireihiger Lindenallee und breiten Freitreppen zum quadratischen Becken der Binnenalster, mit Schiffsanlegern, Cafés und stolzen Gründerzeitpalästen aus hellem Sandstein.
Die Hanseaten reden von der »City«, wenn sie die Innenstadt meinen, den Kern der Zwei-Millionen-Metropole mit seinen Kolonnaden und Arkaden im klassizistischen Stil, vielen glasüberdachten Passagen und den exklusiven Straßen Neuer Wall, Große Bleichen und Ballindamm.
Jenseits der Kennedybrücke und der behäbigen Lombardsbrücke liegt die Außenalster. Gemächlich tuckern die rot-weißen Fährschiffe über das weite Bassin mit den zahlreichen Bootsanlegern. An seinen Ufern siedeln Konsulate in repräsentativen Großbürgervillen, welche von weitläufigen, schön angelegten Gärten umgeben sind.
Das Schöne an Hamburg ist, dass es so viele unterschiedliche Viertel hat. Dass es so reich an Grün ist und durch das Wasser geprägt wie keine andere Metropole in Europa. Dass es Fleete, Flüsse und Kanäle durchziehen und dass es hier mehr Brücken gibt als in London und Venedig zusammen und so schöne lange Strände wie in Barcelona.
Der Strom, der die Nordsee mit der City verbindet, heißt Elbe. Sie teilt sich im Südosten in Norder- und Süderelbe, ihre Arme umfassen die Hafen- und Industriegebiete, um sich bei Hamburg-Altona zu einem Großschifffahrtsweg zu vereinen.
Einst die verruchte Heimat der Matrosen, symbolisiert die Metropole mit ihrem Superstadtteil HafenCity heute Hamburgs Boom als Dreh- und Angelpunkt der internationalen Warenströme zwischen Asien, dem Ostseeraum und Mitteleuropa. Und silbern glänzend reckt sich mitten im Hafen die Elbphilharmonie in den Himmel – Hamburgs neues Wahrzeichen und die neue Liebe der internationalen Musikwelt.
Mit dem Elbe-Boulevard zwischen der Elbphilharmonie und den Landungsbrücken wurde 2019 eine Hochwasserschutzanlage eröffnet, die dem Flutschutz dienen und gleichzeitig Flaniermeile sein soll.
© privat
Marina Bohlmann-Modersohn, seit Kindheitstagen Elbe und Alster aufs Engste verbunden, studierte in Paris und arbeitete dort viele Jahre als Reisejournalistin und Autorin, bevor es sie wieder in Hamburgs Nähe zog, aus der sie fasziniert zusehen kann, wie rasant diese wunderschöne Stadt am Wasser wächst und immer mehr Menschen willkommen heißt.
Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die Hamburg weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist.
© laif: Jörg Modrow
Beschaulicher Blick auf die vorbeigleitenden Segelboote: An der Außenalster kann man manchmal kaum glauben, inmitten einer Zwei-Millionen-Metropole zu sein.
Ein kleines Flüsschen, gestaut zu zwei Seen: Hamburgs »Festsaal« Binnenalster mit der Wasserfontaine und die von viel Grün gesäumte Außenalster prägen das Bild der Stadt. >
Von der Spätgotik über die Romantik bis zum Expressionismus und einer reichen Sammlung zeitgenössischer Kunst –acht Jahrhunderte Kunstgeschichte unter einem Dach. >
Der barocke Michel ist die jüngste der fünf Hamburger Hauptkirchen – sein Turm als kuppelbekrönter Rundtempel über einem würfelförmigen Uhrgeschoss ist weithin sichtbar. Genau 499 Stufen führen in die Höhe, und von dort ist der Blick über die Stadt atemberaubend. >
In dem denkmalgeschützten Backsteinensemble, Kern des Freihafens und UNESCO-Weltkulturerbe, lagern Kaffee, Tee und Orientteppiche. >
Aus Europas größtem Stadterweiterungsprojekt am Wasser ist ein lebendiger Stadtteil mit Universität, Schulen und vielen Wohnquartieren geworden. >
Wie eine gläserne Welle erhebt sich das extravagante Konzerthaus auf einem ehemaligen Kaispeicher und erstrahlt als Hamburgs neues Wahrzeichen. >
Auf relativ kleinem Raum konzentriert sich rund um den »Kiez« eine Vielfalt uriger Kaschemmen, schriller Kabaretts und angesagter Clubs. >
Feiner Sandstrand und eine frische Brise: Die pittoreske Lotsen- und Kapitänssiedlung mit ihren Gärtchen sowie dem begehrten Kiosk »Strandperle« liegt direkt am Ufer. >
Sonne, Mond und Sterne – Hamburgs hochmodernes Sternentheater, das 3-D-Bildwelten mit 3-D-Sound verbindet, macht selbst bei Nieselregen den Blick ins All möglich. >
Durch den südländisch anmutenden Villenvorort am Elbhang im Westen der Stadt führen Hunderte steinerner Treppen, und am Flussufer locken Promenade und Strand. >
© AWL Images: Holger Weitzel
Über 130 m ragt der Kirchturm der evangelischen Hauptkirche St. Michaelis im Zentrum der Stadt in die Höhe.
Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.
© HUBER IMAGES: Reinhard Schmid
Die Cafés in den Alsterarkaden bieten eine schöne Sicht auf das Rathaus.
Wassernah und strahlend weiß flankieren sie den Rathausplatz – hier wirkt die Hansestadt ganz venezianisch. >
Das »Dorf zu Füßen des Michel« mit Wochenmarkt unter Linden und vielen Kneipen, kleinen Läden und Cafés lädt zum Verweilen ein. >
Hinter den Fassaden einer Reihe althamburgischer Bürgerhäuser wird die Musikgeschichte der Stadt lebendig. >
Die Konzerte sind ein musikalisches Erlebnis in Hamburgs prachtvollem Barockbau. >
Wellengeplätscher und warme Sonnenstrahlen: Die Hamburger nehmen am liebsten das Fahrrad, um Kaffee und Kuchen auf einem Ponton in der Norderelbe zu genießen. >
Was für ein Gewimmel auf dem berühmten Wasserbahnhof! Fährschiffe und Rundfahrtbarkassen legen an und ab. >
Das Museum im Hafen erinnert an das Schicksal von Millionen Auswanderern. >
Mit seinen kulturhistorisch wertvollen Steinen gehört er zu den weltweit bedeutenden jüdischen Begräbnisstätten. >
Unter der Hochbahn in Hamburg-Eppendorf trifft sich halb Hamburg zum Klönschnack zwischen Bergen von Äpfeln, Käse, Fisch, Blumen und allerlei brauchbarem Kleinkram. >
Hier trifft man sich in einem klassizistischen Festsaal mit Wiener Kaffeehausatmosphäre zum opulenten Frühstück. >
Jongleure, Kabarettisten und Magier – das Haus von 1894 sorgt für Sensationen. >
Hanseatische Wohnkultur in wunderschönem Park an der noblen Elbchaussee. >
Den 75 m hohen Süllberg oberhalb des Treppenviertels Blankenese krönt das Gourmetrestaurant Seven Seas mit einzigartiger Aussicht. >
Hamburg ist mit fast 2 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Bundesrepublik. Der Anteil ausländischer Bürger, hauptsächlich Türken, Polen und Afghanen, liegt bei etwa 16 %. Das Hamburger Umland – Metropolregion – wird von mehr als 5 Mio. Menschen bewohnt.
www.hamburg.de
Klima (Mittelwerte)
Mit zahlreichen bedeutenden Theatern, berühmten Konzerthäusern, einem renommierten Opernhaus und über 60 Museen und Galerien ist Hamburgs Kulturlandschaft enorm vielfältig und facettenreich sowie als Deutschlands Musicalhauptstadt ein höchst attraktiver Anziehungspunkt für den internationalen Tourismus.
Hamburg, das sieben Bezirke und 104 Stadtteile hat, ist eine Stadt am Wasser. Sie liegt an der Mündung der beiden kleinen Flüsse Alster und Bille in die Elbe, die 110 km weiter nordwestlich in die Nordsee fließt. Die beiden Ufer der Elbe werden durch die Elbbrücken sowie den Alten und Neuen Elbtunnel verbunden. Im Norden grenzt Hamburg an Schleswig-Holstein, im Süden an Niedersachsen. Apropos Brücken: In Hamburg gibt es, man kann es nicht glauben, mehr Brücken als in Venedig und Amsterdam, nämlich insgesamt 2500. Sie überspannen die vielen Fleete und kanalartigen Flussarme, die Hamburg durchziehen. Doch es ist nicht nur das viele Wasser. Hamburg ist auch eine ausgesprochen grüne Stadt, auf deren Gesamtfläche von 755 km² sich mehr als 1460 Parks und Grünanlagen verteilen sowie über 250.000 Bäume die Straßen und Alleen säumen.
Nahezu 10 % der Stadtgebietsfläche entfallen auf den Hamburger Hafen. Dieser ist nach Rotterdam und Antwerpen Europas drittgrößter Hafen sowie der größte Seehafen Deutschlands und prägt das Gesicht der Stadt. Riesengroße Containerfrachter ziehen Tag für Tag an den Villen und Parks der feinen Elbvororte vorbei, um ihn anzulaufen, Tausende von Seeschiffen aus aller Welt machen jährlich an den Kais fest, darunter auch der stets bejubelte Kreuzfahrtriese »Queen Mary 2«. Dutzende Barkassen sowie Fähren bringen die Hafenarbeiter zu ihren Werksgeländen und Hamburgs Gäste zu den Musicaltheatern. Attraktive Anziehungspunkte sind die moderne HafenCity mit dem im Jahr 2017 eröffneten Konzerthaus Elbphilharmonie, wie die Kirche St. Michaelis Wahrzeichen der Hansestadt, und die historische Speicherstadt, die seit 2015 neben dem benachbarten Kontorhausviertel im Stil des Backsteinexpressionismus Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist.
© Jalag: Ingo Wandmacher
Hier gibt es Hering, aber auch vieles mehr: Stand auf dem Fischmarkt von St. Pauli.
Das Zentrum Hamburgs wird von der Binnen- und Außenalster geprägt sowie von einem See, der durch die Stauung des Flusses Alster kurz vor seiner Mündung entstand. Getrennt werden die beiden Becken durch die Lombards- und die Kennedybrücke. Neben dem Zentrum mit seiner Uferpromenade Jungfernstieg, mit dem Rathaus und den vier Hamburger Hauptkirchen, den vielen Einkaufsstraßen sowie den glasüberdachten Passagen, in denen man, vor Regen sicher, durch die gesamte City spazieren kann, locken die beliebten Viertel St. Georg, Winterhude und Eppendorf mit angesagten Restaurants und flotten Läden, im Schanzenviertel sowie auf St. Pauli konzentriert sich in den zahlreichen Kneipen, Varieté-Theatern, Clubs und Bars das nächtliche Leben der Stadt.
Die Freie und Hansestadt Hamburg ist ein Stadtstaat, ist also Gemeinde und Bundesland zugleich. Rechtliche Grundlagen sind das Grundgesetz sowie die Verfassung der Freien und Hansestadt. Das Landesparlament (Bürgerschaft) wählt die Regierung (Senat). Aus seinen Reihen werden der Erste und der Zweite Bürgermeister gewählt.
Seit der Reformation ist Hamburg eine evangelisch-lutherisch (27 %) geprägte Stadt, aufgrund ihrer Situation als Hafenstadt ist sie jedoch besonders offen gegenüber anderen Konfessionen. 11 % der hamburgischen Bevölkerung sind katholisch, 62 % gehören anderen Religionen an oder sind konfessionslos.
Bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 lebten 16.937 Juden in Hamburg. Am Ende des Zweiten Weltkriegs waren es nur noch 647 Juden. Die Namen der Ermordeten auf mehr als 1000 goldglänzenden Stolpersteinen im Straßenpflaster erinnern an das jüdische Leben in »Klein Jerusalem« im Grindelviertel.
In Hamburg wird Hochdeutsch gesprochen, oft auch Hamburger Platt; der spezifisch hamburgische Dialekt heißt Missingsch und ist eine Sprachmischung aus Platt- und Hochdeutsch.
Hamburg gehört zu den reichsten und teuersten Städten Deutschlands. Die wirtschaftliche Bedeutung der stets wachsenden Hafenstadt liegt über dem Durchschnitt. Mit Airbus und der Lufthansa hat Hamburg zwei Unternehmen von Weltruf, auch sind drei international bekannte Marken an der Elbe zu Hause: Montblanc (edles Schreibgerät), Nivea (Beiersdorf AG) und Steinway (Konzertflügel). Mit den Verlagshäusern von »Spiegel«, »Die Zeit«, »Jahreszeiten Verlag«, »Gruner + Jahr« u.a. sowie dem öffentlich-rechtlichen Sender NDR ist Hamburg einer der wichtigsten Medienstandorte der Bundesrepublik.
Die Attraktivität der grünen Metropole am Wasser wirkt sich natürlich auch auf die Immobilienpreise aus. Der Markt für Luxusimmobilien wächst. In Hamburg werden in der HafenCity die höchsten Preise für Eigentumswohnungen gezahlt, die meisten Luxuswohnungen finden um die Alster in Rotherbaum Harvestehude, Winterhude und in den Elbvororten ihre solventen Käufer.
Für leidenschaftliche Diskussionen sorgt in der Hansestadt indes die Frage, wie es mit »ihrem« Hafen weitergeht, denn der steht unter Konkurrenzdruck. Nach langem Ringen haben Stadt und Hafenwirtschaft beschlossen: Das Projekt »Elbvertiefung« wird trotz heftigen Widerstands von Politikern und Umweltverbänden realisiert. Bagger sollen dafür sorgen, dass in Zukunft auch ein voll beladener Containerriese mit 16 m Tiefgang den Hamburger Hafen erreichen kann – die Fahrrinne der Elbe war bisher nur 12 m tief.
Sie kommen zu Tausenden – zu Fuß, auf dem Flussschiff oder mit der Bahn, und kaum reichen die Notunterkünfte, sie alle unterzubringen. Denn auf einen Platz an Bord eines Überseeschiffs muss man warten, tage-, oft wochenlang.
Was zwischen 1850 und 1934 nahezu fünf Millionen Menschen, darunter fast eine Million osteuropäischer Juden auf der Flucht vor den Progromen im zaristischen Russland, an die Elbe treibt, ist die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit und sozialer Sicherheit – im »Land der Verheißung« auf der anderen Seite des Atlantiks wartet angeblich das Glück.
»Columbia« und »Normannia« heißen die häufig überfüllten Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie Hapag, die Hamburg regelmäßig in Richtung New York verlassen.
Doch bald schon leidet Hamburgs Ruf als Auswandererhafen. Die sozialen Verhältnisse in der Hansestadt sind zu dieser Zeit nämlich katastrophal, und in den Hafengebieten sieht es besonders schlimm aus: mangelnde Hygiene, miserable Unterkünfte, unwürdige Arbeitsbedingungen. Als 1892 die Cholera ausbricht und in wenigen Tagen den gesamten Hafenbetrieb lahmlegt, ist die Verzweiflung groß. Die Seuche führt dazu, dass die USA einen Einwanderungsstopp verhängen.
Am Ballindamm, der am Ufer der Binnenalster liegt, steht das stattliche Kontorhaus der Hapag-Reederei. »Mein Feld ist die Welt« ziert in goldenen Lettern der bekannte Wahlspruch hanseatischer Kaufleute den marmornen Aufgang zur Ballinhalle. Stolz wie ein Schwan »liegt« dort die »Imperator«, in Hamburg gebaut und 1912 vom Stapel gelaufen. Sie ist mit Platz für 4200 Passagiere und 1180 Mann Besatzung ein schwimmendes Statussymbol des aufstrebenden deutschen Kaiserreichs.
Um diese Zeit befindet sich das Hamburger Schifffahrtsunternehmen auf dem Gipfel des Erfolgs und sein 42-jähriger Generaldirektor Albert Ballin (1857–1918) auf dem Höhepunkt seiner Karriere – die Tatsache, dass er der Sohn eines jüdischen Einwanderers ist, steht seinem wirtschaftlichen Aufstieg im toleranten Hamburg nicht im Weg. Schließlich herrscht an der Elbe seit 1860 Glaubensfreiheit für alle.
Als größte Reederei der Welt unterhält die Hapag Liniendienste zu fast allen Kontinenten, und abgesehen von der Reederei Norddeutscher Lloyd im nahen Bremen muss sie keine Konkurrenz fürchten.
In Ballins elegantem Büro am Ballindamm laufen alle Fäden des Unternehmens zusammen. Hier treffen sich Aufsichtsratsmitglieder und Werftbesitzer, Kaufleute und Bankiers, um Gespräche zu führen und Strategien zu entwickeln. Kern der rentablen Passagierschifffahrt ist die Beförderung europäischer Emigranten nach Amerika. Und weil es immer mehr werden, muss ein Auffanglager her. So lässt Ballin auf der Elbinsel Veddel, fernab vom städtischen Treiben, die Auswandererhallen bauen, mit eigenem Eisenbahnanschluss, mit Straßen, Plätzen und einer Kirche, mit Schlaf- und Wohnpavillons, Wasch- und Sanitäreinrichtungen, Speisehalle und Krankenstation. Doch bald schon werden zusätzliche Unterkünfte benötigt, es wird ein Block mit getrennten Küchen und Speiseräumen für Juden und Christen gebaut. Jetzt können auf 25.000 Quadratmetern bis zu 5000 Menschen untergebracht werden.
Auf der Elbinsel Veddel an der Stelle der Auswandererhallen erzählt das Museum BallinStadt (>) die Geschichte der Menschen, die dem Ruf »Auf nach Amerika« folgten.