Eine BDSM / FemDom-Geschichte
von
1. Auflage November 2019, ungekürzte Ausgabe
eISBN: 978-3-945537-75-6
© 2019 by Augenscheinverlag - All rights reserved, www.augenscheinverlag.de
Cover-Design: Marion Terasa, http://terasa-design.de
Cover-Foto: Shutterstock
Lektorat E-Book-Version: Margaux Navara
Matthias Schuckzeller war seit vier Jahren glücklich geschieden.
Seine Ex-Frau hatte ihm beim Abschied erklärt, dass er ein erbärmlicher Liebhaber war und sein kleiner Penis sie nie wirklich befriedigt hätte. Daher hatte er nicht besonders unter der Trennung gelitten und die pflichtschuldig abgespulten ehelichen Sexualakte vermisste er auch nicht.
Im Gegenteil, seit der Scheidung genoss er seine Freiheit. Nämlich die Freiheit zu masturbieren, wann immer er Lust dazu hatte. Zunächst hatte er auch einige Bordelle ausprobiert, aber die schauspielerischen Leistungen der Damen dort, wenn sie versuchten Erregung vorzuspielen, waren unterirdisch. Da vergnügte er sich lieber vor dem heimischen PC und schaute sich exzessiv die im Übermaß verfügbaren Pornofilme an. Das war billiger und letztendlich sogar befriedigender, befand er. Alle Spielarten menschlicher Sexualität wurden da gezeigt und er staunte über die Vielfalt an Perversionen.
Einen besonderen Reiz hatten für ihn SM Szenen, in denen strenge Dominas ihre sogenannten „Opfer“ quälten und demütigten. Aber auch Filme, in denen Frauen hart rangenommen und erniedrigt wurden, bereiteten ihm Vergnügen. Je nach Laune befriedigte er sich mit der einen oder anderen gezeigten Thematik. Stets war er auf der Suche nach neuem, anregendem Filmmaterial. In manchen Momenten fragte er sich, ob seine Obsession zum Onanieren nicht bereits zwanghaft war. Doch der Drang, es sich zu besorgen, war stärker.
Er war nicht besonders attraktiv und sportliche Aktivitäten waren ihm seit jeher ein Gräuel gewesen. Seit er die Vierzig überschritten hatte, wurde die Stirn immer höher und eine kahle Stelle am Hinterkopf breitete sich mit zunehmender Geschwindigkeit aus. Aber da er die Hoffnung auf eine neue Beziehung längst begraben hatte, war ihm sein Aussehen eher unwichtig. Er arbeitete im Controlling und war für die Aufbereitung von Daten zur Analyse der Geschäftszahlen in einem Konzern zuständig, der ausgerechnet Fitness und Pflegeprodukte vermarktete. Ein eher langweiliger Job, der ihm dank langjähriger Routine auch nicht besonders viel abverlangte.
Oft langweilte er sich bei der Arbeit sogar. Daher hatte er sich sein Notebook zur rein privaten Nutzung in sein Büro gestellt. Darauf hatte er einige seiner Lieblingsfilme abgespeichert und wichste beim Betrachten nach Herzenslust. Zum Beispiel zu dem Streifen, in dem eine zierliche Asiatin von zwei muskulösen Kerlen in Tarnanzügen gefügig gemacht und hart rangenommen wurde. Dabei quiekte die Kleine so lustig, wie Matthias befand.
Seit der Schreibtisch ihm gegenüber aufgrund von Sparmaßnahmen verwaist war, saß er allein in dem fensterlosen Büro. Natürlich verriegelte er die Tür stets, wenn er onanierte, aber nur selten begehrte jemand Einlass, da er im Kollegenkreis eher als Sonderling und Spaßbremse galt.
Eigentlich hatte er es sich in seinem eher langweiligen Dasein recht gut eingerichtet. Daher war er ziemlich genervt, als seine Chefin, Frau Strengner, ihm mitteilte, dass er sein Büro für die nächsten vier Wochen mit einer Praktikantin teilen sollte.
Aber Frau Strengner widersprach man nicht. Sie war eine elegante Dame unbestimmbaren Alters. Sicher über 50, aber immer noch mit einer großen erotischen Ausstrahlung. Mit einem Stirnrunzeln brachte sie jeden ihrer Mitarbeiter im Meeting zum Schweigen. Ihre schwarzen Haare kontrastierten mit dem blutroten Lippenstift, den sie bevorzugte. Ihre Röcke waren für ihr Alter etwas zu kurz und zu eng, aber so sah man ihre schlanke Gestalt. Dunkle Nahtstrümpfe gaben ihr das gewisse Etwas.
In der Firma ging das Gerücht, sie frühstücke gerne Stierhoden.
„Frau Valerie Tolzburg hat an mehreren europäischen Eliteuniversitäten studiert. Die Geschäftsführung wünscht, dass sie alle Abteilungen unserer Firma kennenlernt. Sie werden ihr zuarbeiten und ihr alle relevanten Informationen geben.“
Matthias nickte beflissen, aber sie sah ihm sein Unbehagen an.
„Valerie Tolzburg ist übrigens die Nichte des geschäftsführenden Vorstandes. Also wäre es besser, sie kooperieren mit ihr in jeder Beziehung. Haben wir uns verstanden, Matthias?“
„Natürlich, Frau Strengner. Frau Tolzburg ist bei mir in den besten Händen.“
Ein unwilliger Ausdruck huschte über das Gesicht seiner Chefin. „Nein, Matthias, eher andersherum. Sie ist Ihnen gegenüber weisungsbefugt.“
Er schluckte schwer, stimmte ihr aber zu. „Ja natürlich, Frau Strengner. Ich verstehe.“
Ihm blieb noch genau ein Tag, um sich auf die Ankunft dieser Praktikantin vorzubereiten.
Bevor er sein privates Notebook in eine Schublade seines Schreibtisches einschloss, schaute er sich noch ein Video über Bürosex mit dümmlicher Handlung, aber einer aufregenden Darstellerin als lüsterner Sekretärin, an. Wie zum Abschied wichste er dabei in seinem Bürostuhl. Dann brachte er seine Berechnungen auf Vordermann und entsorgte die leeren Schnapsflaschen. Die vier Wochen werde ich schon überstehen, tröstete er sich. Danach bin ich wieder ungestört in meinem kleinen Reich.
Am nächsten Tag begleitete Frau Strengner die Praktikantin persönlich in sein Büro.
Valerie war eine Granate. Lange blonde Haare und ein apartes, ausdrucksvolles Gesicht mit strahlend blauen Augen, aus denen sie Matthias interessiert musterte. Ihre üppige Oberweite war unter der weißen Bluse nicht zu übersehen und ihre Wespentaille zierte ein silberner Gürtel, der die perfekt sitzende Jeans oben abschloss. Endlos lange Beine endeten in hochhackigen Stiefeletten. Vielleicht würden die kommenden Wochen ganz unterhaltsam, überlegte Matthias und leckte sich unwillkürlich über die Lippen, während er sich bemühte, seinen ausgeprägten Bauch einzuziehen.
Die Firma gehörte zu einem amerikanischen Konzern und alle, mit Ausnahme von Frau Strengner, nannten sich beim Vornamen, auch wenn man sich ansonsten siezte. Daher begrüßte er Valerie entsprechend: „Hallo Valerie, ich freue mich, Sie kennenzulernen.“
Seine dargebotene Hand wurde ignoriert.
„Für Sie immer noch Frau Tolzburg, Matthias“, stellte seine Chefin frostig klar.
Er ließ seine Hand sinken und nickte.
„Ja natürlich. Also schön, dass Sie sich für meine Arbeit interessieren, Frau Tolzburg.“