Camila Sosa Villada
Im Park der prächtigen
Schwestern
Aus dem Spanischen von Svenja Becker
Suhrkamp
Für Claudia Huergo und Carlos Quinteros
Wir alle würden Königinnen sein.
Gabriela Mistral
Tiefe Nacht, Frost liegt über dem Park. Die alten Bäume haben ihr letztes Laub verloren und erflehen vom Himmel etwas, das nicht zu entschlüsseln ist, für die Vegetation jedoch lebenswichtig scheint. Von den Bäumen beschirmt machen die Schwestern ihre Runde. Wie Teile eines einzigen Organismus sehen sie aus, Zellen desselben Tiers. Ihre Bewegungen die eines Rudels. Die Kunden cruisen in ihren Autos, werden langsamer, wenn sie die Gruppe entdecken, picken sich eine heraus und winken sie zu sich. Die Erwählte folgt dem Ruf. So geht das Nacht für Nacht.
Der Sarmiento-Park liegt im Herzen der Stadt. Eine große grüne Lunge mit Zoo und Vergnügungspark. Nachts wird der Park zur Wildnis. Die Schwestern warten unter den Bäumen oder vor den Autos, führen ihren Zauber an der Schwelle zur Dunkelheit spazieren, vor der Dante-Statue, dem alten Denkmal, das der Allee ihren Namen gibt. Jede Nacht steigen sie hinauf aus ihrem von niemand besungenen Inferno, um der Welt den Frühling zurückzubringen.
In der Gruppe ist auch eine Schwangere, nur sie wurde als Frau geboren. Alle anderen haben selbst dafür gesorgt, es zu werden. In diesem Teil des Parks, dem der Schwestern, ist sie die andere, diese schwangere Frau, die sich seit jeher denselben Scherz erlaubt: ihnen ohne Vorwarnung in den Schritt zu greifen. Gerade hat sie es wieder getan, und alle lachen überdreht.
Die Kälte hält den Zug der Schwestern nicht auf. Ein Flachmann mit Whisky geht von Hand zu Hand, Briefchen mit Kokain streifen jede Nase, einige davon gewaltig und naturbelassen, andere klein und operiert. Was die Natur dir nicht schenkt, kannst du dir von der Hölle leihen. Die Schwestern hier im Sarmiento-Park gleich beim Zentrum der Stadt haben sich den Zauber ihrer Körper dort geliehen.
Die Tía Encarna nimmt mit wilder Begeisterung an diesem Hexentanz teil. Das Koks hat sie aufgekratzt. Sie weiß, sie ist ewig, unverwundbar wie ein alter Götze aus Stein. Doch etwas, das aus der Nacht und der Kälte dringt, lässt sie aufhorchen und zieht sie fort von ihren Freundinnen. Aus dem Dickicht ruft etwas nach ihr. Hinter dem Gelächter und dem Whisky, der von einem bemalten Mund zum nächsten wandert, und dem Hupen derer, die auf der Suche nach einer Runde Glück mit den Schwestern herumfahren, hat die Tía Encarna ein Geräusch anderen Ursprungs erkannt, hervorgebracht von etwas oder von jemand, der nicht wie die Übrigen ist, die man hier zu sehen bekommt.
Die Schwestern ziehen weiter und achten nicht darauf, wie Encarna ausschert. Die Tía ist vergesslich geworden, sie erzählt immer wieder dieselben alten Geschichten. Was gerade eben und in ihrer Nähe vorgeht, dafür ist in ihrem Gedächtnis kein Platz. Es kommt im Leben ein Moment, da ist keine Erinnerung mehr sicher. Inzwischen schreibt sie alles in kleine Hefte, klebt Zettel an die Kühlschranktür, um das Vergessen auszutricksen. Manche denken, sie verliert den Verstand, andere glauben, sie hat aus Müdigkeit aufgehört, sich zu erinnern. Viele Schläge hat die Tía Encarna eingesteckt, Stiefeltritte von Polizisten und von Kunden gegen ihren Kopf und in die Nieren. Wegen der Tritte in die Nieren pisst sie Blut. Deshalb ist keine beunruhigt, als sie geht, das Rudel verlässt und dem Sirenengesang ihres Schicksals folgt.
Sie entfernt sich etwas unschlüssig, gepeinigt von den Pumps aus Acryl, die sich für sie mit ihren hundertachtundsiebzig Jahren anfühlen wie Nagelbretter. Sie stakst über die trockene Erde und das wuchernde, ungepflegte Gras und huscht über die Dante-Allee auf den Teil des Parks zu, wo es dornige Hecken gibt und Böschungen und eine Höhle, in der die Schwulen einander küssen und Trost spenden und die sie die Bärenhöhle nennen. Ein paar Meter weiter liegt das Hospital Rawson, wo die Infektionen behandelt werden: unser zweites Zuhause.
Gräben, Abgründe, Gestrüpp, das einem wehtut, masturbierende Säufer. Während sich die Tía Encarna zwischen den Büschen verliert, vollzieht sich die Magie: Die Huren, die erhitzten Pärchen, die zufällig Aufgegabelten, alle, die in diesem behelfsmäßigen Wald zueinandergefunden haben, in ihren hastig abgestellten Autos oder ausgestreckt im Gras oder an einen Baum gelehnt, sie alle geben und empfangen Lust. Um diese Zeit ist der Park eine Brutstätte der Gelüste, ein Biotop für Sex ohne Scham. Es macht keinen Unterschied, woher das Streicheln stammt oder das Lecken. Um diese Zeit, an diesem Ort wird gevögelt.
Doch die Tía Encarna ist einem Geräusch oder einem Geruch auf der Spur. So genau kann man das nicht erkennen, wenn sie hinter etwas her ist. Nach und nach offenbart sich, was sie auf den Plan gerufen hat: das Schreien eines Säuglings. Ihre Schuhe in der Hand, tastet die Tía Encarna sich ohne Halt vorwärts, wühlt sich in das mitleidlose Gelände, um ihn mit eigenen Augen zu sehen.
Großer Hunger und großer Durst. Das ist dem Säuglingsgeschrei anzuhören und der Grund für Encarnas Beklemmung, als sie jetzt verzweifelt ins Unterholz vordringt, weil sie weiß, dass dort irgendwo ein Kind ist, das leidet. Und im Park ist Winter und der Frost so streng, dass die Tränen gefrieren.
Encarna nähert sich den Gräben, in denen die Huren sich verbergen, wenn die Lichter der Polizeistreife auftauchen, und schließlich findet sie es. Dornige Zweige bedecken das Kind. Es weint verzweifelt, der Park scheint mit ihm zu weinen. Die Tía Encarna wird hektisch, das ganze Grauen der Welt legt sich ihr in diesem Moment auf die Kehle.
Das Kind ist in die Jacke eines Erwachsenen gewickelt, eine grüne Steppjacke. Ein Papagei mit kahlem Kopf. Beim Versuch, es aus seinem Grab unter den Zweigen zu heben, bohren sich Dornen in ihre Hände, aus den Schrammen quillt Blut und färbt die Ärmel ihres Kleids. Wie eine Geburtshelferin, die ihre Hände in die Stute schiebt, um das Fohlen herauszuziehen. Sie spürt keinen Schmerz, hält sich nicht auf mit den Schnitten, die diese Dornen ihr verpassen. Sie drückt weiter Zweige zur Seite und birgt endlich das Kind, das in die Nacht brüllt. Es ist völlig zugeschissen, der Gestank unerträglich.
Würgend und blutend presst die Tía Encarna es gegen ihre Brust und ruft aus vollem Hals nach ihren Freundinnen. Ihr Rufen muss auf die andere Seite der Allee gelangen. Unwahrscheinlich, dass sie gehört wird.
Aber die Hündinnen des Rudels im Sarmiento-Park der Stadt Córdoba hören weit mehr als jeder gewöhnliche Mensch. Sie hören den Ruf der Tía Encarna, weil sie die Angst in der Luft wittern. Sie spitzen die Ohren, ein Schaudern überläuft sie, das Fell gesträubt, die Nüstern geweitet, die Lefzen gespannt.
»Schwestern des Parks! Hierher! Hierher, ich hab was gefunden!«, ruft sie.
Ein etwa drei Monate altes Kind, verlassen im Park. Mit Zweigen bedeckt, zurechtgelegt für den Tod, der mit ihm tun kann, was ihm beliebt. Oder auch für die Hunde und Wildkatzen, die hier leben: Kinder sind überall auf der Welt ein Festessen.
Die Schwestern nähern sich neugierig, steuern wie ein Trupp hungriger Zombies auf die Frau mit dem Kind im Arm zu. Eine schlägt die Hände vor den Mund, Hände, so groß, dass sie die Sonne verdunkeln könnten. Eine ruft, das Kind sei niedlich, ein Goldschatz. Eine macht auf dem Absatz kehrt und sagt:
»Damit habe ich nichts zu tun, ich habe nichts gesehen.«
»So sind sie«, erwidert eine andere, was so viel heißen soll wie: So sind diese schnauzbärtigen Wichser, sobald irgendwo der Schuh drückt.
»Wir müssen die Polizei rufen«, sagt eine.
»Nein!«, schreit die Tía Encarna. »Auf keinen Fall die Polizei! Ein Kind kann man niemals der Polizei überlassen. Das wäre die schlimmste Strafe!«
»Aber wir können es nicht behalten«, appelliert eine Stimme an die Vernunft.
»Das Kind bleibt bei mir. Wir bringen es nach Hause.«
»Aber wie willst du es tragen, so voller Scheiße und Blut?«
»In der Handtasche. Dort passt es hinein.«
Die Schwestern gehen in einem erstaunlichen Tempo aus dem Park auf die Gegend um den Busbahnhof zu. Ein katzenhafter Trupp jetzt, durch die Umstände in Eile versetzt, alle Köpfe tief gesenkt, in einer Haltung, die sie unsichtbar macht. Sie sind unterwegs zum Haus der Tía Encarna, der tussigsten Wohnstatt der Welt, die so viele von uns aufgenommen, versteckt und beschützt hat, unsere Zuflucht in Zeiten der Verzagtheit. Dort gehen sie hin, weil sie wissen, dass sie nirgendwo sicherer sein könnten. Das Kind tragen sie in einer Handtasche.
Eine von ihnen, die Jüngste, fasst sich ein Herz und spricht aus, was alle einander in Gedanken schon mitgeteilt haben:
»Es ist zu kalt, um in einer Zelle zu schlafen.«
»Was soll das heißen?«, fragt die Tía Encarna.
»Was ich sage: dass es zu kalt ist, um in einer Zelle zu schlafen. Noch dazu wegen Kindesentführung.«
Ich sterbe vor Angst. Fast rennend komme ich hinter den anderen her. Der Anblick des Kindes hat mich innerlich ausgehöhlt. Als hätte ich plötzlich keine Organe mehr, kein Blut, weder Knochen noch Muskeln. Teils ist das Panik, teils Entschlossenheit, zwei Zustände, die nicht immer in die gleiche Richtung wollen. Die Frauen sind nervös, aus ihren Mündern dringen Dampf und verschrecktes Keuchen.
Sie beten zu allen Heiligen, dass das Kind nicht aufwacht, nicht zu weinen beginnt, nicht schreit, wie es eben im Park geschrien hat, wie ein Schwein im Schlachthof. Ihren Weg kreuzen Autos mit Betrunkenen am Steuer, die ihnen Anzüglichkeiten hinterherrufen, Streifenwagen, die bei ihrem Anblick langsamer werden, schlaflose Studenten, die unterwegs sind, um Zigaretten zu kaufen.
Sie senken den Kopf, und schon wird ihnen die Fähigkeit zur Transparenz zuteil, die ihnen im Augenblick ihrer Taufe geschenkt wurde. Sie gehen, als würden sie über die Angst, entdeckt zu werden, grübeln und sie niederringen. Denn, fuck, man muss eine von ihnen sein und einen blutverschmierten Säugling in einer Handtasche herumtragen, um zu wissen, was Angst ist.
Sie erreichen das Haus der Tía Encarna. Ein rosa gestrichener zweistöckiger Koloss, der verlassen scheint und sie mit offenen Armen aufnimmt. Über einen schmucklosen Korridor treten sie ein und gehen geradewegs weiter in den Hof, wo in den Glastüren ringsum die Gesichter der Bewohnerinnen auftauchen, ihre Blicke überbordend vor Neugier. Das traurige Lied einer Falsettstimme, die in einem der oberen Zimmer singt, erstirbt unter dem Aufruhr. Eine bereitet eine Waschschüssel, eine andere läuft zur Nachtapotheke, um Windeln zu besorgen und Milchpulver für Neugeborene, eine bringt saubere Laken und Handtücher, eine zündet einen Joint an. Die Tía Encarna redet leise auf das Kind ein, beginnt die Beschwörung, singt ihm sanft etwas vor, behext es, damit es aufhört zu weinen. Sie zieht das Kind aus, streift auch ihr eigenes verschmiertes Kleid ab, und so, halb nackt, wäscht sie mit ihren Freundinnen das Kind auf dem Tisch in der Küche.
Einige reißen schon Witze darüber, obwohl ihre Ärsche Falten schlagen vor Angst wegen diesem Wahnsinn, dass sie ein Kind mit hergebracht haben. Es gerettet und behalten haben wie ein Haustier. Sie fangen an, sich zu fragen, wie es wohl heißt, wo es herkommt, wer die Rabenmutter gewesen ist, die es im Park ausgesetzt hat. Eine traut sich zu sagen, dass die Mutter ihm, wenn sie so wütend war, es in einem Graben wegzuwerfen, bestimmt keinen Namen gegeben hat. Eine sagt, mit diesem Gesichtchen müsse es Der Glanz in den Augen heißen. Einer anderen geht die Poesie zu weit, sie bringt sie zum Schweigen und erinnert an die Gefahr.
Die Polizei wird ihre Sirenen jaulen lassen, sie wird bewaffnet gegen sie vorgehen, die Nachrichten werden es rausschreien, die Redaktionen das Feuer schüren, die Gesellschaft, stets zum Lynchen bereit, wird zum Sturm blasen. Kindheit und trans Leben sind nicht vereinbar. Eine trans Frau mit einem Kind auf dem Arm ist in den Augen des Mobs eine Sünde. Die Schwachköpfe werden sagen, man solle sie bloß von ihren Kindern fernhalten, damit die nicht sehen müssen, wie sehr ein Mensch entarten kann. Doch auch wenn sie all das wissen, sind sie jetzt zur Stelle und begleiten den Taumel der Tía Encarna.
Was hier in diesem Haus geschieht, ist die Verschwisterung der Waisenmädchen.
Als das Kind sauber und in ein Laken gewickelt ist wie ein Cannelloni, atmet die Tía Encarna auf und findet Ruhe in ihrem Zimmer, das ausstaffiert ist wie das Gemach eines Sultans. Alles darin ist grün, die Hoffnung liegt in der Luft, in der Beleuchtung. Dieses Zimmer ist der Ort, wo das Zutrauen niemals verlorengeht.
Nach und nach wird es still im Haus. Die Bewohnerinnen haben sich zurückgezogen, sind ins Bett gegangen oder zurück auf der Straße. Ich lege mich zum Schlafen auf ein Sofa im Esszimmer. Sie haben dem ausgehungerten Kind ein Fläschchen gegeben und sind es irgendwann müde geworden, es anzusehen, Namen durchzuprobieren und sich Ähnlichkeiten mit ihm anzumaßen. Nachdem das Kind sich ausgeweint hatte, schaute es sie an, schaute jeder Einzelnen mit kluger Neugier in die Augen. Davon waren sie beeindruckt, noch nie haben sie sich auf diese Weise angeschaut gefühlt.
Das rosa Haus, im schwesterlichsten Rosa der Welt (vor jedem Fenster wachsen Blumen, die sich mit anderen Blumen umschlingen, fruchtbare Blumen, deren Früchte die bienenumtanzten Blüten sind), das rosa Haus ist plötzlich leise geworden, um das Kind nicht zu erschrecken. Die Tía Encarna entblößt ihren aufgepumpten Busen und hebt den Säugling daran. Das Kind beschnuppert die harte, riesige Brust und nimmt sie seelenruhig an. Es wird aus dieser Brustwarze nicht einen Tropfen Milch nuckeln können, doch die Frau, die es in den Armen hält, gibt vor, es zu stillen, und singt ihm ein Wiegenlied. Niemand auf der Welt hat je wirklich geschlafen, hat ihm nicht eine von uns ein Wiegenlied gesungen.
María, die sehr jung ist, gehörlos und ein bisschen kränklich, huscht wie ein Sukkubus an mir vorbei, öffnet behutsam, ohne anzuklopfen, Encarnas Tür und sieht diese Szene vor sich. Die Tía Encarna, wie sie mit ihrer Brust voller Flugzeugöl ein Neugeborenes stillt. Sie ist eine Handbreit abgehoben vom Boden durch den Frieden, den sie gerade im ganzen Körper spürt, weil dieses Kind den seit unvordenklicher Zeit in ihr wohnenden Schmerz trockenlegt. Das am besten gehütete Geheimnis der Ammen, die Wonne und der Schmerz, von einem Säugling trockengelegt zu werden. Eine schmerzhafte Injektion Frieden. Die Augen der Tía Encarna sind in vollkommener Verzückung nach hinten verdreht. Sie wispert, überströmt von Tränen, die auf ihre Brüste rinnen und hinabtropfen auf die Kleidung des Kindes.
Die Finger ineinander verschlungen fragt María nach, was sie da tut. Encarna antwortet, dass sie nicht weiß, was sie da tut, dass das Kind sich an ihrer Brust festgesaugt und sie es nicht übers Herz gebracht hat, seinen Mund davon zu trennen. María die Stumme kreuzt ihre Finger über der Brust, gibt ihr zu verstehen, dass sie nicht stillen kann, dass sie keine Milch hat.
»Das macht nichts«, sagt die Tía Encarna. »Es ist nur eine Geste.«
María schüttelt missbilligend den Kopf und schließt die Tür wieder, behutsam wie zuvor. Im Dunkeln stößt sie sich die Zehen an einem Tischbein und hält sich den Mund zu, um nicht zu schreien. Ihre Augen füllen sich mit Tränen. Als sie mich auf dem Sofa liegen sieht, zeigt sie auf das Zimmer der Tía und malt dann mit demselben Finger Kreise an ihre Schläfe, um mir zu sagen, dass Encarna den Verstand verloren hat.
Nur eine Geste. Die Geste eines Muttertiers, das auf seinen Körper hört, und auf diese Weise wird das Kind verbunden mit dieser Frau wie Romulus und Remus mit der Wölfin von Rom.
Auf dem Sofa, das sie mir für die Nacht überlassen haben, denke ich daran, was man sich bei mir zu Hause über meine Geburt erzählte. Meine Mama lag zwei Tage hindurch in den Wehen, der Muttermund öffnete sich nicht, die Schmerzen waren unerträglich. Das Krankenhaus weigerte sich, einen Kaiserschnitt vorzunehmen, bis mein Papa den zuständigen Arzt mit dem Tod bedrohte. Er hielt ihm eine Pistole an die Schläfe und sagte, wenn er seine Frau nicht auf der Stelle operierte und das Kind auf die Welt holte, dann gnade ihm Gott.
Das sagten sie später über mich: ich sei unter Drohungen zur Welt gekommen. Mein Vater sollte dieses Verhalten mir gegenüber von da an ständig wiederholen. Alles, was mich lebendig machte, jedes Begehren, jede Liebe, jede getroffene Entscheidung bedrohte er mit dem Tod. Meine Mama wiederum erzählte, sie habe seit meiner Geburt Tranquilizer nehmen müssen, um schlafen zu können. Das wird der Grund gewesen sein für ihre Stumpfheit, ihre Passivität gegenüber dem Leben ihres Kindes. Das genaue Gegenteil dessen, was gerade hinter der Tür dort geschieht, in diesem Zimmer, in dem noch immer Licht brennt. Ein grünes Leuchten blendet den Tod und bedroht ihn mit dem Leben. Es warnt ihn, dass er sich schleichen und das im Park gefundene Kind vergessen soll, dass sein Zugriffsrecht hier in diesem Haus endet.
Auf meinem Sofa, eingehüllt in die Zudecken der anderen trans Frauen im Haus, schlafe ich ein zu dem Wiegenlied, das Encarna dem Kind singt. Die tausendfach gehörte Erzählung von meiner schmerzhaften Geburt löst sich auf wie Zucker im Tee. In diesem schwesterlichen Haus kann die Sanftheit den Tod noch das Fürchten lehren. In diesem Haus kann sogar der Tod schön sein.
Wollte man eine Bestandsaufnahme vornehmen von unserem Vaterland, für das zu sterben wir geschworen haben beim allmorgendlichen Absingen der Hymne auf dem Schulhof, unserem Vaterland, das in seinen Kriegen das Leben von Heranwachsenden vernichtet hat, unserem Vaterland, das Menschen in Konzentrationslagern begraben hat, wollte jemand ein exaktes Verzeichnis erstellen von diesem Stück Scheiße, dann sollte er sich den Körper der Tía Encarna ansehen. Auch das sind wir als Land, die pausenlose Beschädigung transfemininer Körper. Die Spur, die auf bestimmten Körpern in willkürlicher, gefährlicher und vermeidbarer Weise hinterlassen wird, die Spur des Hasses.
Die Tía Encarna war einhundertachtundsiebzig Jahre alt. Die Tía Encarna hatte Schnitte aller Art davongetragen, von Selbstverletzungen im Gefängnis (weil es auf der Krankenstation allemal besser ist als im Herzen der Gewalt), von Messerstechereien auf der Straße, von erbärmlichen Kunden und Überfällen aus dem Hinterhalt. Sogar auf ihrer linken Wange trug sie eine Narbe, was ihr etwas Abgefucktes und Geheimnisvolles gab. Ihre Brüste und Hüften waren mit dauerhaften blauen Flecken übersät wegen der Prügel, die sie bei ihren Festnahmen, auch während der Junta-Zeit, hatte einstecken müssen (sie schwor, während der Diktatur habe sie die Schlechtigkeit des Menschen von Angesicht zu Angesicht kennengelernt). Nein, das nehme ich zurück: Die blauen Flecken stammten vom Flugzeugöl, mit dem sie ihren Körper geformt hatte, diesen Körper einer italienischen Mama, der sie ernährte, mit dem sie die Stromrechnung zahlte, das Gas und das Wasser, um ihren schönen, vom Grün beherrschten Hof zu gießen, der die Fortsetzung des Parks war, so wie ihr Körper die Fortsetzung des Krieges.
Die Tía Encarna war sehr jung nach Córdoba gekommen, als man den Río Suquía noch mit dem Schiff befahren konnte, ohne durch den Müll zu müssen. Sie hatte sich ihr Leben lang mit trans Frauen umgeben. Sie verteidigte uns gegen die Polizei, gab uns Ratschläge, wenn jemand uns das Herz brach, wollte, dass wir uns von unseren Kerlen emanzipierten, dass wir uns befreiten. Uns das Märchen von der romantischen Liebe abschminkten. Unseren eigenen Geschäften nachgingen: wir, befreit vom Kapitalismus, von der Familie und der Rentenkasse.
Ihre Mütterlichkeit war theaterhaft, aber so prägend für ihren Charakter, als wäre sie echt. Sie übertrieb alles wie eine Mutter, kontrollierte einen wie eine Mutter, war grausam wie eine Mutter. Sie fühlte sich schnell angegriffen und war leicht eingeschnappt.
In Formosa hatte sie mit einem Fernfahrer aus dem Chaco gelebt, mit dem es zu Anfang gut lief. Sie war jung, konnte Gedichte von Gabriela Mistral auswendig und schwor, sie wäre gern Lehrerin in einer Dorfschule geworden, ihr Leben waren jedoch die LKWs. »Als Fernfahrerhure, das ist was anderes, das ganze Drumherum. Die Fahrer, die sind wer auf der Straße, kein Scheiß«, sagte sie. Selbst als sie schon in Córdoba zur Ruhe gekommen war, sich im Park eingerichtet, sich freiwillig und für immer von ihrer Vergangenheit verabschiedet hatte, kehrte sie noch öfter in die Dörfer an der Landstraße zurück, wo die Fernfahrer Pause machten.
Sie hatte sich Flugzeugöl in die Brüste gespritzt, in den Hintern, die Hüften und die Wangen. Sie behauptete, es sei nicht nur preisgünstig, es würde auch die Stöße besser überstehen. Aber die Einstichstellen waren unschön blau angelaufen, und die Flüssigkeit war in alle Richtungen gewandert und hatte Hügel und Krater gebildet wie auf der Oberfläche des Mondes. Deshalb achtete sie darauf, immer bei spärlicher Beleuchtung zu arbeiten.
Am linken Knie hatte sie zwei hässliche Narben von Kugeln, die glatt eingedrungen und wieder ausgetreten waren, und an Regentagen sah man sie häufig in die Küche humpeln, um ein Glas Wasser für eine Tablette zu holen, weil sie vor Schmerzen zitterte.
Regentage waren ein Fest: Keine ging raus zum Arbeiten. Oder wenn wir schon draußen waren und es zu schütten begann, dann teilten wir uns ein Taxi zurück zu Encarnas Pension. Unterwegs lachten die Taxifahrer Tränen mit uns, wir mussten sie in solchen Momenten lachen hören, um zu begreifen, dass wir wirklich witzig waren, wertvoll, dass wir auch Gutes zuwege brachten.
Wir spielten Karten, schauten Pornos oder irgendeine Telenovela, gaben den Neuen Ratschläge. Mit Ankunft des Babys wurden wir außerdem Expertinnen für Kindheitsfragen. Aber das blieb unter uns. María die Stumme kümmerte sich um ihn, wenn die Adoptivmutter etwas zu erledigen hatte. Niemand durfte wissen, dass es ein Kind im Haus gab. So leichtfertig waren wir. Und so verantwortungsvoll. Wir wussten einfach, dass dieses Kind nirgends sonst Zuneigung erfahren hätte, und im Haus der Tía Encarna wurde es geliebt.
Am Ende hatten wir ihm nach einer demokratischen Abstimmung einen Namen gegeben. Mehrheitlich entschieden wir uns dafür, ihn Der Glanz in den Augen zu nennen. Und das war eine gute Wahl, weil die Augen der Tía Encarna, oder eigentlich die von uns allen, wieder zu glänzen begannen, wenn wir mit ihm zusammen waren.
Weshalb wir, kaum dass wir das rosa Haus betraten, fragten: »Wo ist der Glanz in den Augen?«, und dann gingen wir hin, um ihn hochzunehmen, und wir sagten: »Wie hübsch er ist, der Glanz in den Augen«, oder wir redeten untereinander: »Wenn der Glanz in den Augen einmal groß ist«, und das war unsere ganz eigene Sprache. Manchmal fragten wir auch einfach nach María, und eine antwortete: »Sie redet dort drüben mit dem Glanz in den Augen«, und wir gingen nachsehen und staunten, wie schnell Marías Hände flogen, wenn sie mit dem Kind redete, das sie hingerissen ansah und ihrem Blick den Glanz zurückbrachte.
Der Glanz in den Augen war gedrungen, er hatte dunkle Haut und schmale Äuglein wie ein trauriger chinesischer Buddha. Die Tage vergingen, und er kam zu Kräften, weinte weniger, traute sich, uns anzulächeln. Ich half mit Liedern, wiegte ihn auf meinen Armen in den Schlaf. »Geh zu Tante Camila«, sagte die Tía Encarna, wenn sie müde wurde, ihn zu halten, gab ihn mir, und ich trug ihn durchs Haus. Manchmal setzte ich mich auf die Terrasse und dachte: ein Kind, einen Ehemann, ein Haus, einen Hof, Blumen in Kübeln, eine Bibliothek, am Wochenende Besuch von Freunden, die Prostitution aufgeben, mich mit meinen Eltern versöhnen.
Regentage waren auch in meiner Kindheit ein Fest gewesen, in Mina Clavero, dem Kaff, das Zeuge davon wurde, wie ich den Körper eines Sohnes von Eltern, die sich irgendwie durchschlugen, in eine Tochter verwandelte.
Wenn es im Sommer regnete und ich zu Hause bleiben konnte und nicht arbeiten musste. Weil ich arm geboren war, war ich zum Arbeiten vorgesehen. »Er muss von klein auf lernen, wie er sein Geld verdient«, sagte mein Vater. Und hängte mir eine Kühltasche mit Eis am Stiel über die Schulter und schickte mich zum Verkaufen an den Fluss. Das Wort dafür war Scham. Für nichts schämte ich mich mehr als dafür: die Armut nach außen zu tragen. Die Leute anzubetteln, damit sie mir ein Eis abkauften, wobei ich bereits die Kniffe lernte, die ich später anwenden sollte, um meinen Körper zu verkaufen: sagen, was die Kunden hören wollen. In diesem beschissenen Kaff mit seinem beschissenen Fluss.
Deshalb wird Regen immer ein Segen sein. Weil ich, wenn es regnete, nicht zum Fluss gehen musste, um Eis an die Touristen zu verkaufen, die das Hinterletzte vom Letzten sind. Weil wir daheim arm waren, war Kinderarbeit aller Ehren wert, und während meine Klassenkameraden Ferien machten, arbeitete ich, um die Schulsachen und die Uniform zu bezahlen. Mit neun Jahren musste ich das Mitleid ertragen, mit dem die Touristen den armen kleinen tuntigen Eisverkäufer ansahen, die Weltverbesserer, die dachten, ich würde ausgebeutet, wie diesen muskelbepackten Jungen, der mich eines Tages in sein Zelt einlud und mir sein riesiges Ding zeigte, das hart war, formvollendet, und mich fragte, ob es mir gefiel, und ich sagte ja, und er lud mich ein, es zu streicheln, aber vorsichtig, es würde beißen, und ich stellte die Styroporkiste mit dem Eis neben mich, und er sagte, ich solle eins rausnehmen und sein Ding damit einreiben, und mein Mund wurde eisig, und ich kriegte Angst, und ich mochte den Geschmack nicht, und alles ging schief, weil das Eis auf sein Schambein troff und er überall klebrig war, und dann sagte er, ich würde nichts taugen, was ich schon oft aus dem Mund meines Vaters gehört hatte, und warf mich aus dem Zelt und sagte noch, ich solle bloß die Klappe halten, und ich ging weg vom Fluss und zählte die wenigen Scheine, die ich mit dem Eis verdient hatte, und zu Hause angekommen, gab ich vor, ich sei krank. Und tatsächlich hatte ich es kaum ausgesprochen, da bekam ich Fieber und konnte drei Tage im Bett bleiben und an den Geruch nach Feuchtigkeit in dem Zelt denken, an den Duft des Jungen, an seinen schönen Penis und den scheußlichen Geschmack, von dem ich noch immer nicht begreifen kann, warum er uns so gefällt, fad, wie er ist.
»Schwänze schmecken nach gar nichts«, sagte die Tía Encarna. Sie streichelte dich und sagte: »Schau zu Boden, wenn du verschwinden willst, aber den Rest vom Jahr hältst du den Kopf hübsch oben, Mädchen.« Und sie war wie eine Mutter, wie ein guter Geist, und nicht zuletzt deshalb waren wir alle in ihrem Haus zur Stelle und schauten das dem Park geraubte Kind an, weil sie uns beigebracht hatte zu widerstehen, uns zu verteidigen, uns als liebenswerte, vom System gepeinigte Personen darzustellen, beim Anstehen an der Supermarktkasse zu lächeln, immer danke und bitte zu sagen, in einem fort. Und auch Verzeihung, jede Menge Verzeihung, weil es das ist, was die Leute von Huren wie uns hören wollen.
So dass ich mir, seit ich die Tía Encarna kenne, angewöhnt habe, dem Pöbel kräftig was vorzumachen, und zu hergelaufenen Leuten bitte und danke sage und auch Verzeihung in allen Schattierungen, und alle fühlen sich blendend und hören mal für einen Moment damit auf, einen zu belästigen.
Jede Unverschämtheit der Leute ist wie Kopfweh, das tagelang anhält. Eine starke, durch nichts zu lindernde Migräne. Den ganzen Tag Beleidigungen, Spott. Die ganze Zeit Herzlosigkeit, Mangel an Respekt. Die oberschlauen Kunden, ihre Betrügereien, die Ausbeutung durch unsere Kerle, unsere Unterwerfung, die Dummheit, uns für Objekte der Begierde zu halten, die Einsamkeit, das Aids, die abgebrochenen Hacken an den Schuhen, zu hören, dass wieder eine gestorben ist, ermordet wurde, die Streitereien innerhalb des Clans, wegen Männern, wegen Gerede, wegen einem Scheiß. All das, was anscheinend nie aufhört. Und dazu die Schläge, die vielen Schläge, die die Welt uns verpasst, im Dunkeln, wenn wir am wenigsten damit rechnen. Die Schläge gleich nach dem Vögeln. Wir hatten das alle schon erlebt.
Die Tía Encarna sagte uns, das Unwichtigste auf der Welt sei der Penis der Männer. Wir hätten schließlich selbst einen zwischen den Beinen, an dem könnten wir uns festhalten, wenn das Fleisch mal wieder schwach sei. Wir Frauen sollten auf eigene Rechnung arbeiten und nicht, um unseren Kerlen irgendwelchen Quatsch zu finanzieren. Und wenn wir es mit einer Nullnummer machten (so nannten wir die, die wir nicht für Geld, sondern zum Vergnügen fickten), dann sollten wir den trotzdem irgendwie bezahlen lassen für unseren Körper.
Außerdem erklärte sie uns, mit hundertachtundsiebzig Jahren sitze der Schmerz sehr tief. Manchmal wurden ihr die Beine schwer wie Zementsäcke, die Organe versteinerten in ihrem Leib, und das Herz war hart und nicht zu gebrauchen. Sie weinte wegen der Grenzen, in die wir verbannt waren, beklagte sich auch über die Ungerechtigkeit. Etwa im Fall von María der Stummen, die sie quasi von den Toten zurückgeholt hatte, aus einem Müllcontainer geklaubt, wo die Kleine zusammengekauert, verlaust und unterernährt gelegen hatte. Encarna hatte sie zu sich genommen, ihr eine Familie gegeben, die Älteren von uns waren ihre Patinnen geworden, ihre Taufe ein neorealistischer Film.
Die dreizehnjährige María wurde nach einer Woche in dem rosafarbenen Haus zu einer von uns getauft. Die Zeremonie fand im Hof statt. Alle aßen gerade Nougat und tranken Cidre, als sich plötzlich an einem der Kakteen eine Blüte öffnete, gleich dort, vor aller Augen, und sie verströmte einen Geruch nach Verwesung, der die Frauen fassungslos machte. Eine fragte vernehmlich, wie es sein könne, dass eine Blüte derart stank, und eine andere, neunmalkluge antwortete, einige Blüten würden von Fliegen bestäubt und müssten deshalb nach Verwesung riechen: um sie anzulocken. Was sie nicht daran hinderte, schön und anziehend zu sein und in der Lage, einer Gruppe von trans Frauen während ihres trauten Rituals von Taufe und Verschwisterung die Sprache zu verschlagen.
Das war die Zeit der Blumen für unseren Clan, trotz der Verurteilung zum Tode, deren Opfer wir alle waren. Die Zeit, in der wir uns wie Hündinnen beschnüffelten und einander bestäubten. Mit dem Auftauchen vom Glanz in den Augen verwandelte sich unser Trotz in das Bedürfnis, an uns zu arbeiten. Die Tucu schrieb sich in einer Schule für Erwachsene ein, weil sie nicht sterben wollte, bevor sie ihrer Mutter nicht ihr Abschlusszeugnis unter die Nase gehalten und gesagt hatte: »Da, siehst du? Ich hab doch was tun können für mich.« Aber in der Schule, in der sie sich eingeschrieben hatte, wurde sie schon am ersten Unterrichtstag so schlecht behandelt, dass sie hinterher weinend in den Park kam und schrie, heute Nacht würde sie ohne Gummi vögeln, bis es ihr hier stehen würde, es wäre doch sowieso alles scheißegal. Die Tía Encarna ohrfeigte sie an dem Abend und schickte sie zum Ausschlafen in die Pension.
Das Mittel gegen alle unsere Übel war Schlaf. Gegen jede Krankheit von Körper oder Seele verschrieb die Tía Encarna Bettruhe. Es war das größte Geschenk, das wir je im Leben von irgendwem bekommen hatten: dass wir uns ausruhen durften und sie über uns wachte.
Sie war das Zentrum, um das wir kreisten. In ihrem Haus gab es immer etwas zu essen, und weil wir damals ständig hungrig waren, empfing sie uns mit offenen Armen und einem gedeckten Tisch. Ich führte tagsüber das Leben einer mittelmäßigen Studentin, und meine Armut war groß, heute kann ich das aussprechen, der Hunger war groß. Sich ausschließlich von Brot zu ernähren deformiert den Körper, es macht ihn trübsinnig. Die Abwesenheit von Farbe im Essen ist traurig und entmutigend. Aber im Haus der Tía Encarna waren die Vorratsschränke stets gefüllt, und wenn dir etwas fehlte, gab sie es dir: Mehl, Zucker, Öl, Mate, was in keinem Haushalt fehlen durfte. Und was in unseren Zimmern nicht fehlen durfte, das schärfte sie uns allen ein, war ein Bild Unserer lieben Frau von El Valle, die braune Haut hatte, aufsässig und so mächtig war, dass sie Schicksale zu wenden verstand.