Aus dem Englischen von
Uwe-Michael Gutzschhahn
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Copyright für den Text © 2020 by Amy Timberlake
Copyright für die Illustrationen © 2020 by Jon Klassen
Copyright © für die deutsche Ausgabe 2020
cbj Kinder- und Jugendbuchverlag
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
Neumarkter Straße 28, 81673 München
Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
Die Originalausgabe erschien 2020 unter dem Titel
»Skunk & Badger« bei Alonquin Young Readers,
einem Imprint von Alonquin Books of Chapel Hill,
Post Office Box 2225, Chapel Hill, North Carolina, 27515-2225,
a division of Workman Publishing
225 Varick Street, New York, New York 10014
Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn
Umschlagillustration: Jon Klassen
Umschlagfertigstellung: Maria Proctor
CK · Herstellung: AJ
Satz und Reproduktion: Uhl + Massopust, Aalen
ISBN 978-3-641-25473-5
V002
www.cbj-verlag.de
Für Phil
Als Dachs Stinktier zum ersten Mal sah, dachte er mickrig und schloss gleich wieder die Tür.
Normalerweise tat er das nicht, wenn Tiere bei ihm anklopften. Doch der da hatte einfach zu viel Gel im Streifen und der Schwanz war viel zu aufgeplustert. Und dann noch dieses Grinsen und die Art, wie er seine Pfote ausstreckte, als wenn er sich schon die ganze Zeit gefreut hätte, Dachs zu treffen.
Dachs wusste, was er davon zu halten hatte. Er schloss die Tür, bevor der Typ noch auf falsche Gedanken kam. »Ich. Kauf. Nichts«, sagte er durch das Schlüsselloch.
Als es weiterklopfte, ergänzte Dachs: »Nie.«
Dann schob er den Riegel vor.
Und den zweiten Riegel.
Und hakte die Kette ein.
Quarzit!, dachte Dachs eilig, während er wieder in sein Steinezimmer zurücktappte.
In Tante Lulas Backstein-Reihenhaus hatte es ursprünglich kein Steinezimmer gegeben. Dachs hatte ein paar Dinge im Haus verändert. Er hatte das Sofa und die bequemen Sessel herausgeräumt, er hatte die Bücher und Brettspiele weggepackt und den Kamin stillgelegt. Danach hatte er seinen Steinetisch mitsamt Schemel ins Zimmer geschoben und die Arbeitslampe angeschlossen. Über dem Kamin hatte er die Steinhämmer und -sägen aufgehängt. Der Steinpolierer passte genau auf die Fensterbank. Die Bücherregale waren ideal für die Kartons mit den Steinen und Mineralien gewesen. Er hatte sie alphabetisch sortiert und die wertvollsten Stücke sorgfältig in Seidenpapier gewickelt. Im Kamin hatte Dachs Geoden zu einer Pyramide gestapelt (sehr kunstvoll!). Und schließlich hatte er noch die Schiebetürhälften geöffnet, um einen Weg in die Küche zu schaffen, damit er sich jederzeit eine Pfote voll Trockenmüsli holen konnte. Danach hatte er sein Steinezimmer für vollendet erklärt.
Jetzt zog Dachs den Schemel an seinen Steinetisch. Er schob die Arbeitslampe zurecht, nahm ein Vergrößerungsglas in die eine Pfote und den Quarzit in die andere.
Klopf-klopf. Klopf-klopf-klopf.
Das Geräusch kam von der Haustür. Dachs unterbrach die Arbeit. Das musste wieder der Typ sein.
Dachs legte das Vergrößerungsglas und den Quarzit zur Seite und schlug den Kalender auf. Keine Termine. Keine Tiere, die irgendwas aufräumen kamen. Das Schaf erschien samstags zum Rasenschneiden. Das Kalenderblatt zeigte bloß ein großes X. Und X bedeutete: »WICHTIGE STEINFORSCHUNG«.
Wichtige Steinforschung