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Einfach gute Fotos

Tipps und Ideen für den Einstieg in die Fotografie

Antony Zacharias

Inhalt

Alles beginnt mit

Komposition

Die Drittelregel

Führungslinien

Interessanter Vordergrund

Balance & visuelles Erscheinungsbild

Blickwinkel

Maßstab & Perspektive

Muster finden

Einrahmung

Den Bildausschnitt füllen

Minimalismus

Abstraktion

In Farbe denken

Schwarz & Weiß

Belichtung

Kameramodi

Blende

Geringe Schärfentiefe

Große Schärfentiefe

Belichtungszeit

Bewegung einfrieren

Bewegungsunschärfe

Schwenken

ISO-Einstellung

Licht messen

Dynamikumfang

Histogramme

Belichtungskorrektur

Licht

Licht

Hartes Licht

Weiches Licht

Low-Light-Fotografie

Gerichtetes Licht

Weißabgleich

Silhouetten

Sonnenaufgang & Sonnenuntergang

Objektive

Objektive

Weitwinkelobjektive

Teleobjektive

Standardobjektive

Makroobjektive

Filter

Kreativität

Kreativität

Sehen lernen

Erzählen Sie Ihre Geschichte

Faszination wecken

So gelingt es

Verbindungen herstellen

Den Zeitpunkt vorwegnehmen

In Bewegung bleiben

Hintergründe

Fokus

Problemlösung

Glossar

Index

Alles beginnt mit …

Licht!

Die Fotografie verleiht Ihnen die Fähigkeit, Licht einzufangen. Ihre Kamera ist ganz einfach ein Werkzeug, das Licht in ein Bild verwandelt. Auf diese Weise friert sie alles in einem magischen Moment ein. Sie können das Gesehene in einem Sekundenbruchteil aufzeichnen und daraus ein Bild für die Ewigkeit erschaffen. Jeder kann das. Und in diesem Buch geht es darum, wie Sie es besser machen können.

Verinnerlichen Sie die wenigen Regeln und einfachen Techniken der ersten Seiten – und fangen Sie dann an, künstlerisch und kreativ zu fotografieren. Dabei ist es egal, ob Sie eine digitale Spiegelreflexkamera, eine spiegellose, eine Kompakt- oder eine Handykamera verwenden. Sie werden lernen, wie Sie damit aussagekräftigere Bilder erstellen können und das Gesehene nicht mehr einfach nur ablichten, sondern es dem Betrachter so zeigen, wie er es wahrnehmen soll.

Kameras sind zu immer komplexeren Werkzeugen mit zahlreichen Tasten und Menüs geworden. Schnell könnten Sie in Versuchung geraten, den Automatik-Modus zu wählen, damit die Kamera für Sie denkt. Aber es ist wirklich ganz einfach, selbst die Kontrolle zu übernehmen – damit geben Sie das volle Potenzial Ihrer Kamera frei und eröffnen sich eine neue, fotografische Welt.

Zuerst erhalten Sie einen kurzen, anschaulichen Leitfaden für die beiden wichtigsten Prinzipien einer gelungenen Aufnahme. Das Erste ist die Komposition – Sie entscheiden, was Sie ins Bild aufnehmen und was Sie weglassen und wie Sie alles im Bildausschnitt anordnen wollen. Das Zweite ist die Belichtung. Dabei geht es darum, das Licht durch eine Kombination aus Belichtungszeit, Blende und ISO einzufangen.

Sobald Sie diese Grundlagen beherrschen, brauchen Sie keine Schaubilder mehr. Alles andere demonstriere ich Ihnen anhand einer Vielzahl von Fotos. Ich zeige Ihnen, wie Sie kreative Ideen in die Praxis umsetzen können, und erkläre, warum diese Fotos so gut wirken. Sie werden bald erkennen, dass Sie mit Ihrer Kamera alles und jeden erreichen können und dass die einzige Beschränkung Ihrer Fotografie Ihre eigene Vorstellungskraft ist.

Die Komposition

Bei der Bildkomposition wählen Sie aus, was im Bildausschnitt zu sehen ist (und was nicht!) und wie die Hauptmotive auf dieser Fläche verteilt sind. Wenn Sie ein ansprechendes Motiv sehen, ist es verlockend, einfach Ihre Kamera darauf zu richten und draufloszufotografieren. Wenn Sie sich jedoch Ihre Fotografien als gerahmte Gemälde vorstellen, werden Sie automatisch darüber nachdenken, wie Sie eine Bildkomposition ausarbeiten können.

Einige einfache Regeln und Techniken können helfen, sich mit den Grundlagen vertraut zu machen: Fangen Sie an, die Objekte in Ihren Bildern als Formen zu betrachten. Machen Sie sich Gedanken über den dazwischenliegenden Leerraum sowie über die Art und Weise, wie sie sich gegenseitig ausbalancieren. Damit haben Sie den ersten großen Schritt hin zu besseren Fotos getan.

Denken Sie daran:

»Betrachten Sie ein Foto als gerahmtes Bild.«

(Mehr über Komposition erfahren Sie ab Seite 12.)

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ZENTRALE KOMPOSITION

Wenn Sie den wichtigsten Teil Ihres Motivs in der Bildmitte platzieren, erhalten Sie einen sicheren Ausgangspunkt für eine gute Komposition.

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DRITTELREGEL

Teilen Sie den Bildausschnitt vertikal und horizontal in drei gleiche Teile und platzieren Sie Ihr Motiv auf den Schnittpunkten der Linien (siehe Seite 14).

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FÜHRUNGSLINIEN

Achten Sie auf Linien – z. B. eine Reihe von Bäumen – und führen Sie damit das Auge zum interessantesten Bildteil.

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GOLDENER SCHNITT

Stellen Sie sich eine Spirale in Ihrem Bild vor, in der alle Punkte zum Zentrum führen. So können Sie perfekte Kompositionen aus der Natur nachahmen.

Die Belichtungszeit

Die Belichtungszeit ist die Zeitspanne, in der sich der Verschluss Ihrer Kamera öffnet und schließt und in der demnach Licht auf den Sensor treffen kann. Die Belichtungszeit bestimmt, wie hell oder dunkel Ihr Foto ausfällt.

KREATIVE BELICHTUNGSZEIT

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Bei einer langen Belichtungszeit hat das Motiv mehr Zeit, sich im Bild zu bewegen: Es erscheint unscharf.

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Bei einer kurzen Belichtungszeit hat das Motiv weniger Zeit, sich im Bild zu bewegen. Dadurch bleibt es scharf.

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Wenn Sie eine lange Belichtungszeit wählen und Ihrem Motiv mit der Kamera folgen (Schwenken), bleibt das Motiv scharf und der Hintergrund wird unscharf.

Denken Sie daran:

»Lange Belichtungszeit, mehr Licht, mehr Unschärfe«

(Mehr über die Belichtungszeit erfahren Sie auf Seite 50.)

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Die Blende

Die »Blende« ist die Öffnung im Objektiv, durch welches das Licht den Kamerasensor erreicht. Mit ihr steuern Sie, wie viel Licht in die Kamera eintritt, genau wie der Durchmesser eines Rohres bestimmt, wie viel Wasser hindurchläuft.

KREATIVE BLENDE

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Eine kleine Blende (f/22) führt zu einer umfangreichen Schärfentiefe: Ein großer Bereich Ihres Fotos wird scharf abgebildet.

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Eine große Blende (f/2,8) führt zu einer geringen Schärfentiefe: Nur ein kleiner Bereich Ihres Bilds wird scharf abgebildet. Der Rest wirkt verschwommen.

Denken Sie daran:

»Große Öffnung – kleine Zahl – mehr Licht!«

(Mehr über die Blende erfahren Sie auf Seite 44.)

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Der ISO-Wert

Die ISO-Einstellung der Kamera bestimmt die »Lichtempfindlichkeit« des Sensors und somit, wie viel Licht für eine gelungene Belichtung nötig ist.

KREATIVE ISO

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Wenn Sie ein dunkles Motiv bei ISO 100 fotografieren, benötigen Sie eine lange Belichtungszeit, damit genügend Licht auf den Sensor trifft. Das kann zu Verwacklungen und einem unscharfen Bild führen.

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Bei ISO 1600 ist weniger Licht nötig. Zwar entsteht Bildrauschen, aber Sie können eine kürzere Belichtungszeit verwenden – dadurch bleibt das Bild scharf.

Denken Sie daran:

»Niedriger ISO-Wert, geringere Empfindlichkeit, weniger Rauschen«

(Mehr über den ISO-Wert erfahren Sie auf Seite 58.)

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Belichtung

Die Belichtung ist die Lichtmenge, die Sie für die Aufzeichnung Ihres Bilds verwenden. Das Resultat ist ein mehr oder weniger helles Foto. Wie Sie gesehen haben, steuern Sie die Belichtung, indem Sie Belichtungszeit, Blende und ISO aufeinander abstimmen. Durch zu viel Licht wird Ihre Aufnahme zu hell oder »überbelichtet«. Durch zu wenig Licht wird sie zu dunkel oder »unterbelichtet«.

KREATIVE BELICHTUNG

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Ein unterbelichtetes Bild weist mehr dunkle Farbtöne auf. Sie erhalten ein Low-Key-Bild mit gedämpfter, düsterer Stimmung. Bei starker Unterbelichtung werden die Schatten schwarz, Details gehen verloren.

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Ein überbelichtetes Bild enthält mehr helle Töne. Ein High-Key-Bild entsteht. Bei starker Überbelichtung werden die Lichter weiß, Details verlieren sich.

Denken Sie daran:

»Belichtungszeit + Blende + ISO = Belichtung«

(Mehr über die Belichtung erfahren Sie ab Seite 40.)

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BELICHTUNGSDREIECK

Wenn Sie Belichtungszeit, Blende oder ISO verändern, müssen Sie auch die beiden anderen Komponenten neu einstellen, um die gleiche, korrekte Belichtung zu erhalten. Dieses Belichtungsdreieck hilft Ihnen, die Auswirkungen der drei Komponenten zu erkennen. Beachten Sie die Ecken des Dreiecks – hier sehen Sie, dass die Änderung eines Elements bei einem anderen eine entsprechende Anpassung erfordert.

Komposition

Die Drittelregel

Führungslinien

Interessanter Vordergrund

Balance & visuelles Erscheinungsbild

Blickwinkel

Maßstab & Perspektive

Muster finden

Einrahmung

Den Bildausschnitt füllen

Minimalismus

Abstraktion

In Farbe denken

Schwarz & Weiß

Die Drittelregel

Aller guten Dinge sind drei

Fotografen verwenden häufig den Begriff der »Drittelregel«, wobei mancher sie für eine starre Regel hält, die bei Nichtbeachtung zu schrecklichen Bildern führt. Worum handelt es sich also bei der Drittelregel, warum sollten Sie sie anwenden – und ist sie wirklich notwendig?

Viele Fotografen haben Schwierigkeiten, ein eindrucksvolles Bild zu kreieren. Abhilfe kann die Drittelregel schaffen: Sie gibt Hinweise, wo Sie das Motiv im Bildausschnitt platzieren können. Sie ist einfach anzuwenden und führt oft zu einer aussagekräftigen Aufnahme. Wenn Sie nicht sicher sind, wie Sie ein bestimmtes Motiv in Szene setzen sollen, bietet die Drittelregel einen guten Anhaltspunkt.

Es geht darum, Ihr Bild anhand von imaginären, regelmäßig angeordneten Linien vertikal und horizontal in jeweils drei Zonen zu unterteilen. Wenn Ihr Bild vertikale oder horizontale Objekte enthält, etwa den Horizont oder einen einsamen Baum, dann versuchen Sie, diese auf einer der Linien zu platzieren, und prüfen Sie, wie sich dadurch Ihre Komposition verändert. Oft werden Sie merken, dass Ihr Bild ausgewogener und optisch ansprechender wirkt. Sie können auch probieren, einzelne Elemente (oder das Hauptmotiv) auf einem der Punkte zu platzieren, an denen sich die imaginären Linien treffen.

Auch wenn man von einer »Regel« spricht, handelt es sich eigentlich lediglich um eine Richtschnur. Sie müssen sie also nicht unbedingt immer anwenden. Sicherlich kann ein langweiliges, nichtssagendes Foto entstehen, wenn Sie das Motiv in der Bildmitte anordnen; aber manchmal erhalten Sie so auch einen kraftvollen Eindruck von Symmetrie. Entscheiden Sie also selbst!

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Warum dieses Foto so gut wirkt:

STURMHIMMEL

In diesem Bild wollte ich die Kraft und Schönheit des Sturms, der sich am Himmel hinter dem Leuchtturm zusammenbraut, verdeutlichen. Durch die Platzierung des Leuchtturms auf der linken senkrechten Drittellinie ergab sich viel Raum für die Darstellung des Sturms. Den Horizont platzierte ich ebenfalls grob auf der unteren horizontalen Drittellinie, weil der Himmel das Bild dominieren sollte.

Mehr zu dem Thema finden Sie unter:

Balance & visuelles Erscheinungsbild

Blickwinkel

Führungslinien

Den Blick des Betrachters lenken