Men N. Coni
Revolution der Kinder
"Auch Eltern machen Fehler" ist keine Entschuldigung mehr! Erziehungsfehler erkennen und vermeiden
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Über den Autor
Die Gründe, warum unsere Kinder immer schwächer, antriebsloser, ängstlicher, anfälliger, unfähiger und vor allem unglücklicher werden - und wir auch
DANKSAGUNG
Vorwort
Über mich
Die Erziehung eines Kindes fängt mit der Erziehung der Eltern an
Keine ehrliche Auseinandersetzung der Eltern mit der eigenen Kindheit, keine Selbstreflektion des eigenen Lebens
Schlechte oder keine Abnabelung von den eigenen Eltern; Eltern, die sich nicht von ihren eigenen Eltern befreit haben, erziehen ihre Kinder zum Unglücklichsein
Eltern, die in ihrer Kindheit negative Formulierungen gelernt haben und so negativ programmiert wurden, tendieren dazu, das Gleiche mit ihren Kindern zu tun
Stress in der Schwangerschaft erhöht das Risiko für Depressionen in der Kindheit
Überforderung, Druck, Stress, Depression
Geringes Selbstwertgefühl, mangelndes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, mangelndes Durchsetzungsvermögen, Unsicherheit der Eltern, Komplexe (wie Minderwertigkeitskomplexe)
Unglückliche Eltern erziehen unglückliche Kinder: Schlechte Partnerschaft, Trennung, Arbeitslosigkeit und finanzielle Not
Gewalt (auch sexuelle Gewalt), Drogen und Alkohol
Eine Mutter ohne Weiblichkeit ist eine Gefahr für die Kinder
Sexuelle Frustration
Mangelnde Liebe und Selbst-liebe der Eltern, Liebesentzug durch die Eltern, Gleichgültigkeit
Fehlende Liebe der Mutter
Falscher Erziehungsstil der Eltern
Überbehütung, Überbemutterung, Vernachlässigung, Verwechslung von Liebe und Sentimentalität
Burnout und Depressionen-fördernde Einstellungen, entstanden durch Erziehungsfehler – Depression kann ihre Ursache in der Kindheit haben
Antiautoritärer und autoritärer Stil, unverhältnismäßige Bestrafung, weitere Energieraubquellen
Grenzenlosigkeit, Distanzlosigkeit, Respektlosigkeit, Hierarchielosigkeit, lasche Erziehung ohne Verbote und Konsequenzen
Kinder zur Krankheit und zum Krankwerden konditionieren: Ein Experiment über drei Jahre mit vier unterschiedlichen Familien mit klaren Ergebnissen
Erziehung zur Unselbstständigkeit und Abhängigkeit der Kinder von den Eltern: Wie wir uns über die Schwäche unserer Kinder stark und wertvoll machen – ein Paradebeispiel von Energievampirismus
Schlechte Abnabelung der Kinder: Zu frühes, zu spätes oder gar kein Loslassen der Kinder
Die Erbschaft kann Kindern schaden – als ein Instrument der Machterhaltung, der Kontrolle und des Drucks: Kinder werden nicht dazu geboren, unser Leben nach unserem Tod aufrechtzuerhalten und unsere Lasten zu tragen
Zu frühe Selbständigkeit der Kinder, unpassender Zeitpunkt für die Übertragung der Verantwortung an die Kinder; beispielsweise kann zu frühes Sprechen über Sexualität dem Kind schaden
Perfektionsdrang
Zu viele Erklärungen und Gespräche, wenn Kinder Fehler gemacht haben, können Kindern schaden, ebenso wie ein nicht kindergerechter Kommunikationsstil, wenn man mit ihnen redet, als wären sie schon erwachsen
Falsche Gerechtigkeit verursacht Ungerechtigkeitsgefühle: Der Versuch/Wunsch/Drang, alle Kinder in einer Familie gleich zu behandeln, führt dazu, dass Kinder sich gegen-seitig beneiden
Geben und Nehmen muss in Balance sein. Kinder nicht lehren, zu geben und selbst immer zu viel geben: Das schwächt die Kinder und macht Eltern wichtiger, als sie sind – ein weiteres deutliches Beispiel von Energievampirismus
Warnungen, Angst und Sorge als Erziehungsmethode schaden Kindern: Zu viel Sicherheit geben zu wollen, nach dem Motto „Nur bei uns bist du in Sicherheit“, das macht Kinder unsicher – auch das ist Energievampirismus
Zu viel Lob, falsches, unangebrachtes und ungerechtfertigtes Lob, kaum Kritik oder nur Kritik bzw. zu viel davon
Gewalt in der Erziehung: Körperliche und psychische. Achtung: Die Folgen psychischer und verbaler Gewalt können weitaus schlimmer sein, als körperliche Gewalt; „Du Dummerchen“ kann mehr schaden als ein heftiger Klaps
Selbstlose Erziehung ist eine Selbstlüge
Bewusste und unbewusste sexuelle Belästigung und sexueller Missbrauch von Kindern Achtung: Kinder können sehr früh sexuelle Erregung empfinden, manche Art von Streicheln kann für ein Kind sexuelle Belästigung sein
Bewusste, aktive und inaktive sexuelle Belästigung und Missbrauch von Kindern
Unbewusste sexuelle Belästigung und Missbrauch von Kindern – Achtung: Kinder können sehr früh sexuelle Erregung empfinden
Mobbing innerhalb der Familie
Negative externe Einflüsse
5.1 Übertriebener materieller und immaterieller Konsum, unpassende Geschenke im falschen Alter, übermäßige Vergnügungen mit vergänglichen Dingen
5.2 Übermäßiger Konsum von Fernsehen, Internet, Medien, Werbung, Mode und Gewalt in jeglicher Form (TV, Bücher, Spielzeug)
5.5 Gefahr von Krebs und weiteren Krankheiten durch die elektromagnetische Strahlung von Handy, Tablet, Laptop, W-Lan und weiteren Mobilgeräten
5.6 Mobbing – wenn Kinder andere Kinder krank machen
5.7 Negative Haltung unserer Gesellschaft Kindern gegenüber
5.8 Rassismus, Diskriminierung, Ausgrenzung
Negative Programmierungen
Überforderung und Versagensängste der Kinder
7.1 Zu große und übermäßige Erwartungen und zu viele Herausforderungen erzeugen negativen Druck auf Kinder
7.2 Unpassende und sehr ehrgeizige Wünsche und Träume der Eltern, die nicht immer die Wünsche der Kinder sind: Die Kinder sollen die Träume der Eltern verwirklichen
7.3 Schule kann krank machen: Leistungsdruck und exzessive Erwartungen überfordern die Kinder; Kindermobbing und Lehrerverhalten verursachen Stress
7.4 Sport und Freizeitaktivitäten können krank machen: Leistungsdruck, hohe Erwartungen, wenig Wertschätzung, unfaire Behandlung und Diskriminierung überfordern Kinder – Trainer/Betreuer können Kinder kaputt machen
7.5 Schwere und negative Erfahrungen meines Sohnes: Wie Leistungsdruck und Trainerverhalten im Fußball im frühen Alter und unsere falschen Handlungen die Fußballkarriere unseres Sohnes und unseren Sohn selbst beinahe zerstört hätten – eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt
Mangel an Glauben Ein Kind ohne Glauben ist im Erwachsenenalter ein gefundenes Fressen für Psychologen und Esoteriker
Unausgeglichene Verhältnisse und Rollenverteilungen in der Familie
Verlagerung von Erziehungsinstanzen Lehrer, Erzieherinnen, Ärztinnen, Psychologen, fremde Betreuung und der schwierige Fall Großeltern/Schwiegereltern
Zeitmangel
Urvertrauen und Vertrauensstörungen
Komplexe aller Art
Scheidung, Trennung
Wir lassen die Kinder nicht mehr Kinder sein
Die Sexualisierung von Mädchen durch ihren Kleidungsstil
Liebeskummer und sexuelle Frustration bei Kindern
Erfahrungsberichte: Briefe von Eltern und Kindern
Spezial: Eltern und Haftung bei schlechter Erziehung
Über indayi edition
Impressum neobooks
Kinder, die unglücklich sind,
sind nicht unglücklich gezeugt und so geboren.
Wir Eltern sind diejenigen, die sie zum großen Teil
zum Unglücklichsein programmiert haben, so dass sie später scheitern, weil wir ihnen nicht das notwendige Handwerkszeug für das reale Leben mitgegeben haben und ihnen nicht erlaubt haben,
sich von uns freizuschwimmen!
Bereits die Schwangerschaft müssen wir bewusst
entsprechend vorbereiten und gestalten.
Wir prägen und hypnotisieren unsere Kinder negativ.
Lies in diesem Buch, wie du deine Kinder dabei begleitest, unabhängig, selbstbewusst und frei zu werden.
- Afrikanisch inspiriert -
indayi: Die andere Art von Verlag!
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© 2020 indayi edition, Darmstadt
Wichtiger Hinweis:
Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden mit größter Sorgfalt und nach bestem Wissen vom Autor erarbeitet. Eine Garantie kann jedoch weder vom Verlag noch von den Verfassern gegeben werden.
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
© indayi edition, Darmstadt
Umschlaggestaltung und Lektorat: Dinah Jacobi
Satz: Dinah, Jacobi, Selma Magnor
Co-Lektorat: Sarah Heller, Selma Magnor, Sonia Strohmeyer
Men N. Coni
Revolution der Kinder
„Auch Eltern machen Fehler“
ist keine Entschuldigung mehr!
Erziehungsfehler
erkennen und vermeiden
Bist du deinem Kind zu viel?
Wie Eltern ihre Kinder unglücklich machen
und ihre Seele zerstören.
Men N. Coni ist Deutscher mit afrikanischen Wurzeln und selbst
Vater von mehreren Kindern. Er hat in Deutschland studiert und lebt hier. Er schreibt Kinder- und Erziehungsbücher. Sein Name bedeutet "Kind aus Liebe" oder auch "aus Liebe zu Kindern".
Seine afrikanischen Wurzeln gepaart mit europäischer Kulturprägung lassen ihn manches anders sehen, anders handeln und anders sein, das hat etwas Inspirierendes.
Er schreibt Kinderbücher und Ratgeber für Kindererziehung und
arbeitet als Kinder- und Familien-Coach.
Seine Bücher helfen Eltern, um sich vieles bewusst zu machen und ihre Kinder zu starken Persönlichkeiten zu erziehen und seine Kinderbücher lassen Kinderherzen höherschlagen.
BAND 1
Glückliche Eltern erziehen glückliche Kinder
Kindererziehung fängt mit Eltern-(Um)erziehung an
Kinder brauchen kein Geld, sondern Liebe, Zeit und Gerechtigkeit
Liebe dein Kind und lasse es frei
Kinder brauchen nicht unsere Sentimentalität, sondern unsere Liebe
Ein Kind ohne Glauben ist ein gefundenes Fressen für Psychologen und Esoteriker
Eltern tragen die Hauptverantwortung dafür, wie glücklich oder unglücklich ihre Kinder morgen sein werden
Der erste Kindergarten unserer Kinder ist die Familie
Lieben wir zuerst uns selbst, dann können wir unsere Kinder lieben
Wir gebären Kinder, aber wir gebären ihre Herzen nicht
Unsere Kinder sind weder unser Privateigentum noch unsere Aushängeschilder
Überbehütung der Kinder bedeutet, diese von uns abhängig zu machen, wenn sie erwachsen sind
Wir dürfen unsere Kinder nicht so erziehen, dass sie unsere „Prostituierten“ werden
Erbschaft kann schaden. Kinder sind nicht dazu geboren, unser Leben nach unserem Tod aufrechtzuerhalten und unsere Lasten zu tragen
Eltern als Energievampire? Viele Eltern rauben, auch aus Liebe, die Energie ihrer Kinder
Manche Erziehungsmethoden sind mit Körperverletzungen gleichzustellen
Psychische Gewalt kann mehr zerstören als körperliche Gewalt. „Du Dummerchen“ kann die Seele eines Kindes mehr zerstören als ein harter Klaps
Eltern sind die ersten Psychologen, Trainer, Ärzte, Coachs, Lehrer der Kinder
Die Anfälligkeit für Burnout, Depressionen und psychische Krisen im Erwachsenenalter hat oft ihren Ursprung in der Kindheit; dort vermasseln Eltern die Zukunft der Kinder
Ich bedanke mich bei vielen Familien, Eltern und Kindern (auch Erwachsene sind wiederum Kinder von Kindern) für ihre Beiträge, Mails und hunderte von Gesprächen. Mit manchen war ich fast vier Jahre in Kontakt. Sie haben mir geholfen, dieses Buch zu schreiben. Ohne ihre Erzählungen und praktischen Erfahrungen würde es dem Buch an einigen Informationen fehlen. Ich bedanke mich sehr bei Eltern, die sich für dieses Buch coachen ließen, meine Tipps und Tricks getestet haben und mir somit detaillierte, wichtige Informationen gegeben haben.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei den fünf Lehrerinnen und Erzieherinnen aus Darmstadt, die mir viele wertvolle Informationen über Kinder in der Schule und im Kindergarten gegeben haben.
Ich bedanke mich ganz besonders bei dir, „dem Besten“, wie ich dich zu nennen pflege: Dem Kinderpsychologen, mit dem ich über fast ein Jahr stundenlange, manchmal heftige Diskussionen hatte. Dein Input hat mir sehr geholfen und unsere Streitereien haben uns beide vorwärtsgebracht. LG.
Ich bedanke mich von Herzen bei den vier Müttern, die seit fast drei Jahren intensiv mitgemacht haben, als ich erproben wollte, welchen Einfluss die Einstellung der Eltern zu Krankheiten (wie sie damit umgehen, wenn Kinder krank sind) auf die spätere Gesundheit der Kinder bis im Erwachsenenalter hat. Man kann Kinder so erziehen, dass sie prädisponiert sind, oft oder seltener krank zu sein.
Ich bedanke mich bei allen Müttern meiner Kinder und bei meinen fünf Kindern selbst für ihre ständige Inspiration, ihre Offenheit und ihr Verständnis.
Ich bedanke mich bei meinem jüngeren Bruder aus Hamburg, der weise R. Für mich ist er ein Genie, wenn er detailliert beschreibt, wie Eltern ihre Kinder missbrauchen, um ihre eigene Schwäche zu kompensieren. Viele Punkte in diesem Buch tragen seine Handschrift.
Ich bedanke mich zuletzt bei meiner Mutter und meinem verstorbenen Vater, die mir ermöglicht haben, dass ich soweit komme und schreiben darf. Ohne das, was sie mir mitgegeben haben (Glauben, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Selbstliebe) und auch ohne ihre Fehler, hätte ich die vielen Schwierigkeiten in meinem Leben nicht gemeistert – und die habe ich in ausreichender Anzahl gehabt und manche hätten mich umbringen können. An meine Mutter einen ganz besonders großen Dank dafür, wie sie, als ich mich mit meiner Kindheit und ihrem Erziehungsstil auseinandergesetzt habe, zu ihren Fehler stand und ihre Verfehlungen anerkannte. Sie machte nicht zu, sie verteidigte sich nicht. Somit half sie mir, mich zu entfalten, noch glücklicher zu sein und sie noch mehr zu schätzen. Das führte dazu, dass ich schnell erkannt habe, was in meiner Kindheit nicht gut war und dies deswegen meinen Kindern nicht weitergab.
Anmerkung: Alle Namen und Orte wurden geändert.
Viele Bücher beschäftigen sich mit Kindererziehung. Es wird viel geschrieben darüber und es werden viele Tipps gegeben, wie wir unsere Kinder zum Glücklichsein erziehen können und das ist gut so. Aber die Rolle und die Verantwortung der Eltern werden nicht intensiv genug berücksichtigt. Wir Eltern aber sind die ersten Verantwortlichen für das Glück unserer Kinder. Glückliche Eltern erziehen glückliche Kinder, aber unglückliche Eltern auch unglückliche Kinder. Glückliche Eltern wurden von ihren Eltern glücklich erzogen, oder sie haben sich selbst zum Glücklichsein umerzogen.
Ich glaube, bevor man darüber redet, wie man Kinder glücklich erziehen kann, sollte man zuerst genau wissen, was Kinder unglücklich macht, bzw. warum und wodurch Kinder unglücklich sind. Es ist hilfreich, die Fehler, die Eltern oft unbewusst und unbeabsichtigt bei der Erziehung machen, zu erkennen, um diese besser beseitigen und korrigieren zu können.
Zwar wird in vielen Büchern darüber geschrieben, aber ich finde die Erklärungen nicht tiefgründig genug. Deswegen ist dieses Buch angebracht. Ich werde versuchen, dieses Thema, warum unsere Kinder immer unglücklicher werden, intensiver als bisher zu analysieren. Das ist das Alleinstellungsmerkmal dieses Buches, wie du es anderswo nirgends finden wirst
Wir nennen uns die intelligentesten und fortschrittlichsten Menschen, die die Welt bis jetzt kennt. Wir haben studiert. Wir haben über Menschen und deren Verhalten und ihre Seelen geforscht. Wir können auf dem Mond landen. Wir führen Kriege, in denen wir Millionen von Menschen töten. Wir vergleichen uns sogar mit Gott. Wir sagen, dass wir in der Lage sind, Menschen „zu erschaffen“, aber wir schaffen es nicht, das Einfachste zu erreichen, was das kleinste Tier der Welt schafft? Unsere Kinder glücklich zu erziehen. Kann man sich intelligent nennen und sein Kind unglücklich erziehen? Meiner Meinung nach nicht! Und müssten wir Eltern uns dafür verantworten bzw. dafür haften, dass wir unsere Kinder unglücklich gemacht haben, würden wir uns bewusster mit dem Thema auseinandersetzen.
Die Frage, ob wir Eltern mithaften müssen für die Schäden, die wir unseren Kindern zugefügt haben oder zufügen, ist berechtigt. Ist es nicht Körperverletzung, wenn Eltern kleine Kinder von 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 Jahren den ganz Tag alleine vor den Fernseher, das Internet, den Computer setzen? Gewaltszenen aller Art, sexuelle Bilder, technische Effekte, womit das junge, noch nicht voll entwickelte Gehirn nicht mithalten kann: Ist das alles, was die Kinder absorbieren, nicht für die Seele gleichzusetzen mit schweren Körperverletzungen durch Schläge, Missbrauch, Misshandlung usw.? Ist es nicht Gewalt an Kindern und so ähnlich, als würde man die Kinder mit scharfen Waffen und Munitionen ausstatten, wenn Eltern kleinen Kindern Smartphone, Tablet, PC und Co. mit vollem Internetzugang geben, mit dem sie ungeschützt im Internet alle Inhalte (Porno, Gewalt, Blutsszenen usw.) konsumieren können? Wie kann ein Kind dabei den Lustschrei einer Frau beim Sex, die ihr Gesicht verzieht und vielleicht sogar weint, weil sie glücklich ist, als etwas Gutes erkennen? Wie kann dieses Kind Szenen verkraften, in denen es sieht, wie Menschen sich bekämpfen, sich schlimm verletzen, wie jemandem das Herz herausgenommen wird? Ist das nicht ein Verbrechen mit Vorsatz an Kindern? (Lies, wie ein 16-jähriger schreibt, wie er anfing sich vorzustellen, Menschenfleisch zu essen. Er sah schon mit neun im Internet sexuelle Kannibalismusszenen – zwar als Spiel, aber sie beeinflussten seine Fantasiewelt negativ. Seine Eltern hatten ihm einen Laptop mit Internetzugang geschenkt, als er acht war. Frühmorgens, bevor er zur Schule ging und als seine Eltern noch schliefen, war er schon unterwegs im Internet. Mehr dazu im Erfahrungsbericht von Nick.)
Sollte Kindern nicht das Recht eingeräumt werden, ihre Eltern wegen schwerer Verfehlungen in der Erziehung anzuklagen, damit sie sich zum Beispiel an Therapiekosten beteiligen müssen? Es ist vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis diese Möglichkeit zur Realität wird. Zwar regelt das Gesetz die Erziehung zu Hause nicht, aber es könnte bewirken, dass Eltern aus Angst ernsthaft sensibilisiert werden und sich mehr bemühen, ihre Kinder glücklich zu machen. Gesetz und Strafe könnten helfen. Zum Beispiel ist die körperliche Gewalt an Kindern stark zurückgegangen, seit diese verboten wurde. Die Rechte von Kindern sollte man noch mehr stärken.
Der Titel „Revolution der Kinder“ klingt kämpferisch, zeigt aber auch den Ernst der Situation, denn wenn wir unsere Kinder weiter so erziehen, dann werden wir Morgen nur unfähige Erwachsene haben.
Kindererziehung bleibt für mich nicht bei den Kindern stehen, sondern schließt auch die Erwachsenen mit ein, die auch im weitesten Sinne weiterhin Kinder sind. Wir sind weiterhin Söhne und Töchter unserer Eltern. Deswegen benutze ich das Wort Kind in manchen Fällen allgemeiner.
Ich bin kein studierter Kinderpsychologe oder Pädagoge, dennoch bin ich es als Vater von fünf Kindern und als ältester Sohn einer afrikanischen Großfamilie. In Afrika erziehen die Ältesten die Kleineren, und so musste ich das auch tun. Die Eltern übertragen diese Rolle sehr früh an die Ältesten und davor werden sie jahrelang darauf vorbereitet, denn der beste und erste Psychologe der Kinder sind doch die Eltern. Weiter Informationen über meine Kindheit in Afrika findest du im folgenden Kapitel „Über mich“.
Schon sehr früh wurde mir beigebracht, wie Eltern die Zukunft ihrer Kinder lenken können.
Kindererziehung fängt mit Elternerziehung an, schon ab dem Moment, wenn die Frau schwanger ist. Stress in der Schwangerschaft erhöht das Risiko für Depressionen und andere seelische Störungen bei Kindern.
Eine gelungene Erziehung erkennt man, wenn das Kind erwachsen ist und sein Leben selbstständig ohne Hilfe der Eltern glücklich meistert. Einen gesunden Baum erkennt man an seinen Früchten.
Seelische Störungen, Burnout, innere Instabilität und Leere, Unglücklichsein, Sorgen, Ängste, Minderwertigkeitsgefühle werden durch die Erziehung in der Kindheit entweder begünstigt oder unterbunden.
Ob Kinder glückliche, starke, selbstbewusste, fröhliche und erfolgreiche Menschen werden, hängt im Wesentlichen davon ab, wie die Erziehung der Eltern war, was sie erlebt haben, wie ihre jetzige seelische Situation ist und was sie den Kindern weitergeben.
Nur wer glücklich ist und sich selbst liebt, kann auch Liebe geben und glückliche Kinder erziehen, indem er das Glücklichsein vorlebt und nicht nur darüber spricht.
Kann man von der Erziehung eines Kindes reden, ohne auch von der Erziehung der Eltern zu reden? Ich glaube, bei der Erziehung eines Kindes muss man immer eine Generation zurückgehen, in die Generation der Eltern. Dort liegt die Wiege einer glücklichen und erfolgreichen Erziehung.
Ich weiß, dass Kinder, auch wenn sie schlimmste Erfahrungen mit ihren Eltern gemacht haben, trotzdem immer versuchen, ihre Eltern zu verteidigen, ihre Missetaten zu erklären und sie zu rechtfertigen. Ich kenne sogar eine Frau, die von ihrem Vater missbraucht wurde und dennoch versuchte, den Vater zu verstehen. Sie versuchte, alles zu tun, damit man ihren Vater nicht als Verbrecher abstempelte. Ich weiß, dass viele Menschen ungern zurück in ihre Vergangenheit schauen möchten, besonders wenn sie das subjektive Gefühl haben, dass diese Vergangenheit nicht immer so schön war.
Die Gesellschaft sieht solches Zurückblicken nicht gern, da man uns gelehrt hat, dass wir als erwachsene Menschen Meister unseres Schicksals sind – so schützen wir uns als Eltern und tragen unsere Schuld nicht – jeder trägt die Verantwortung für sein Handeln, sein Verhalten und sein Benehmen selbst? Das stimmt einerseits auch, weil wir die Konsequenzen unserer Handlungen an unserem eigenen Leib erfahren. Andererseits stimmt das aber auch nicht. Man trennt uns einfach von einem wichtigen Teil, dem Teil, der uns stark geprägt hat, dem Teil, ohne den wir gar nicht das hätten werden können, was wir sind: Unsere Kindheit. Wir sind nur zu stolz und arrogant, um zu akzeptieren, dass wir nicht die volle Kontrolle über uns selbst haben, dass andere Menschen – unsere Eltern – einen Teil der Kontrolle über uns haben. Es ist bei manchen sehr offensichtlich, bei anderen kaum bemerkbar, aber dieser Einfluss besteht, egal, wie alt man ist. Und auch als Kinder haben wir einen Einfluss auf unsere Eltern. Je nachdem, wie die Beziehung ist oder war – positiv oder negativ, ist der gegenseitige Einfluss auch positiv oder negativ.
Diese „fatale Liaison“, diese schicksalhafte Verbindung mit unserer Vergangenheit, ist auch wichtig für die Entwicklung der Menschen – so wie die Schildkröte, die hunderte von Kilometern zurückschwimmt, um ihre Eier genau da abzulegen, wo sie selbst geboren wurde. Das zu wissen und anzuerkennen, ist ein enormer Schritt, um unsere eigenen Kinder glücklich zu erziehen. Uns bewusst zu machen: Was unser Kind morgen sein wird – glücklich oder unglücklich – hängt zum großen Teil von uns ab und glückliche Kinder machen uns wiederum auch glücklich! Ja, wenn wir uns das bewusst machen, würde es schon dazu führen, dass wir uns noch mehr bemühen, unseren Kindern eine gelungene Erziehung mitzugeben, eine Erziehung voller Liebe, Gerechtigkeit, Respekt, Einsicht, Zuwendungen, Zeit und Verständnis.
„Revolution der Kinder“ ist eher ein Appell an uns Eltern, Väter und Mütter, nicht an unsere Kinder das weiterzugeben, was wir in unserer Kindheit nicht schön fanden. Leider gelingt es uns aus verschiedenen Gründen nicht immer, uns offensiv und selbstbewusst mit unserer eigenen Kindheit auseinanderzusetzen. Und dann erziehen wir unsere Kinder egoistisch. Das heißt, dass wir oft das tun, was zuerst für uns als Eltern besser passt und wir gehen dann davon aus, dass es auch den Kindern passen sollte und müsste. Wir fragen uns oftmals nicht „Was ist für das Kind gut?“ Etwas kann für uns Eltern nicht passen, aber für das Kind genau das Richtige sein. Oder umgekehrt. Wir hören Eltern sagen „… ich kann mit diesem Erziehungsstil nichts anfangen“ oder „… das passt mir nicht“ usw. Es geht immer um uns Eltern. Es geht häufig nicht darum, ob es für die Kinder gut ist oder nicht, sondern ob es für die Eltern gut ist oder nicht, ob sie damit leben können oder nicht. Und wie können Eltern sich dann später von ihren Handlungen distanzieren und die Kinder verantwortlich machen, wenn diese wegen der Dinge, die sie von ihren Eltern aufgesaugt haben, weil diese sie gut fanden, sich selbst kaputt machen und zum Psychologen müssen?
Wir Eltern setzen uns nicht mit der Erziehung unserer Eltern auseinander, auch wenn wir sichtlich Tonnen von Defiziten haben, die auch durch zahlreiche Therapien nicht weggehen. Wir stellen die Erziehung unserer eigenen Eltern nicht in Frage, obwohl wir leiden. Automatisch werden diese Defizite der nächsten Generation (unseren Kindern) übergeben. Das ist Energievampirismus. Wir haben kein Recht, unseren Kindern den Müll unserer Familien weiterzugeben. Sie haben das nicht verdient. Unsere Kinder sind nicht dazu da, unsere eigenen Schwierigkeiten zu lösen.
Ich habe fast vier Jahre gebraucht, um dieses Buch zu schreiben. Der Titel war für mich schon klar, aber ich wollte so viele Informationen wie möglich sammeln. Ich wollte die Ergebnisse meiner aktiven Betreuung freiwilliger Familien abwarten. Ich wollte, dass das Buch sehr praxisnah ist.
Dieses Buch ist nicht „die Wahrheit“. Es sind nur meine Erfahrungen:
Als Vater mehrerer Kinder mit verschiedenen Müttern verschiedener Kulturen, das heißt, verschiedener sozialen Richtungen und Realitäten.
Als ältester Sohn einer großen Familie mit über 200 Geschwistern, Neffen und Nichten, Cousins und Cousinen.
Durch praktische Erfahrungen mit unterschiedlichen Kulturen: Der Afrikanischen – ich bin Afrikaner und Christ; der Europäischen – vier meiner Kinder sind Afro-Deutsch, ich lebe und arbeite seit 24 Jahren in Deutschland; und der Arabischen – meine Schwester hat einen Mann dieser Kultur geheiratet und sie haben drei Kinder, die ich auch miterziehe – so setzte ich mich auch mit der islamischen Erziehung auseinander.
Durch das Coaching, dem Beraten von Kindern und Eltern in Deutschland.
Durch die Mitwirkung an zahlreichen Studien, Recherchen, Umfragen, Gesprächen, Beiträgen von Eltern, Kindern, Lehrerinnen, Erzieherinnen, Kinderärzten und Kinderpsychologen.
Die Hälfte meines Lebens habe ich in Deutschland und in Europa verbracht. Ich hatte das Glück, unterschiedliche kulturelle Gesellschaften sehr nah und intensiv kennenzulernen und Menschen unterschiedlicher Kulturen zu betreuen. Wenn es um Kinder geht, habe ich in allen Kulturen die gleiche und einzige Erkenntnis gehabt: Ein Kind braucht nur Liebe, Zeit, Respekt und Gerechtigkeit. Die Liebe dabei ist das Wichtigste und in der Liebe steckt bereits alles, was nötig ist.
Am Anfang wollte ich nur ein einziges Buch schreiben, in dem die Gründe beschrieben würden, warum unsere Kinder unglücklicher werden sowie Tipps, Tricks und Geheimnisse für eine liebvolle Erziehung. Aber nun habe ich mich doch entschieden, auch auf Anraten von Freunden und Eltern, die von meiner Idee begeistert waren, zwei Bücher zu veröffentlichen, sonst wäre das Buch zu dick, zu voluminös geworden, mit zu vielen wertvollen Informationen auf einmal. Die einen oder anderen Vorschläge wären zu kurz gekommen oder untergegangen. Ich persönlich bevorzuge auch kurz gehaltene Ratgeberbücher, da man daraus schneller mehr lernen kann und weil das Gelesene länger hängen bleibt.
Ich wünsche mir, dass die Leser sich Zeit nehmen für Band 1: Die Gründe, warum unsere Kinder immer schwächer, antriebsloser, ängstlicher, anfälliger, unfähiger und vor allem unglücklicher werden und wir auch. Dass sie ihn lesen und verstehen, was ich meine, bevor sie
Band 2: Tipps, Tricks und Geheimnisse für eine liebevolle Erziehung von Kindern und Erwachsenen mit praktischen, anwendbaren Fallbeispielen mit sofortigen positiven Ergebnissen, auch bei harten Fällen ebenfalls lesen. So kann ich in jedem Band das Thema sehr ausführlich beschreiben und jeden Band mit Beiträgen von Eltern über ihre eigenen Erfahrungen bereichern.
Ich möchte mit diesen Büchern weitere Lösungsansätze und neue und andere Möglichkeiten aufzeigen, damit wir Eltern unseren Horizont erweitern und am Ende selbst über unsere Art der Erziehung bestimmen, um uns und unsere Kinder erfolgreich zum Glücklichsein zu erziehen.
Man kann leicht tolle Ratschläge geben, aber die Realität kennen immer nur die Eltern vor Ort, die meistens ihr Bestes geben, damit es ihren Kindern besser geht, auch wenn es nicht immer so klappt, wie sie wollen. Manche schaffen es einfacher, weil sie die Chance hatten, eine glückliche Kindheit zu erleben oder die Fähigkeit haben, sich das Glücklichsein beizubringen; andere schaffen es weniger oder kaum, weil sie das Pech hatten, „unter einem schlechten Stern“ geboren zu sein oder die Kraft nicht hatten, sich umzuerziehen. Aber etwas hat mir in allen Gesprächen, die ich geführt habe, große Freude gemacht: Das Ziel der allermeisten Eltern ist es, ihre Kinder glücklich zu sehen. Sie wollen es, aber wir können noch mehr tun und es geht genau um dieses Mehr.
Dieses Buch soll auf keinen Fall so gelesen werden, als sei es das Buch von einem, der alles besser weiß, alles im Griff hat und alles super toll macht. Es ist das Buch von einem, der vielleicht auch nicht immer alles so geschafft hat, wie er es hier darstellt. Ich bin kein Experte, bzw. als Vater bin ich nur einer von vielen Experten. Kein Ratgeberbuch der Welt kann die Eltern ersetzen.
Wir denken manchmal, wir machen alles perfekt und sind die besten Ratgeber für andere Menschen. Aber irgendwann kommen doch Situationen, in denen man sieht, dass man den besten und richtigen Weg nicht kennt. Wir erkennen unsere Grenze und es wird uns bewusst, dass jeder das tut, was er kann. Aber auch dafür lohnt es sich, sich zu bemühen.
Kein Buch der Welt, kein Kindertherapeut, kein Coach, kein Psychologe kennt unsere Kinder besser als wir selbst. Kein anderer Mensch ist Experte für die Erziehung unserer Kinder, denn die wahren Experten sind die Eltern selbst.
Dieses Buch ist wie eine Plauderei unter Eltern, eine Art Austausch von Ideen und Erfahrungen. Der Austausch kann manchmal sehr helfen.
Na dann, tauschen wir uns aus!
Mein Wissen beruht auf praktischen, langjährigen und direkten Erfahrungen:
seit 22 Jahren als Vater und Erzieher von mehreren Kindern verschiedener Frauen aus verschiedenen Kulturkreisen, der afrikanischen und europäischen bzw. deutschen Kultur, die ich seit über 22 Jahren jeden Tag erlebe. Die Mütter meiner Kinder kommen selbst ebenfalls aus Familien mit sehr unterschiedlichen Strukturen und Bildungsniveau. Das macht für mich als Vater die Erziehung jedes Kindes anders und spannend, aber auch herausfordernd.
als ältester Bruder einer afrikanischen „Truppe“ von acht Kindern meiner Mutter (und über 20 Kindern meines Vaters, der mehrere Frauen hatte), für die ich nach unserer Kultur sehr früh die Funktion eines Erziehers (als Vater und Mutter) übernehmen musste. Dafür wurde ich ständig geschult. Das war eine echte Erziehungsschule mit viel Theorie, aber vor allem sehr praktischer und pragmatischer Wissensvermittlung, mit vielen Prüfungen, die mir persönlich halfen und mir auch halfen, die Vertretung meiner Eltern erfolgreich zu übernehmen. Das Beste dabei war, dass die ältesten Kinder geschlechtsneutral ausgebildet wurden. Das heißt, wir wurden ausgebildet, gleichzeitig die Funktion von Papa und Mama übernehmen zu können. Ich bin also Papa und Mama seit meiner Kindheit. Verantwortung und Wissen wurden immer nach und nach vermittelt, so dass es nach unserer Kultur altersgerecht war und so habe ich es als Kind auch empfunden. Heute freue ich mich sehr, diese Erfahrungen gemacht zu haben, die meine jüngeren Geschwister „leider“ nicht in so einem Ausmaß kennen. Aus diesen Erfahrungen habe ich sehr viel gelernt und viel Wissen gesammelt, das man kaum aus Büchern lernen kann.
als Coach und Berater habe ich viele Menschen – Frauen, Männer, Paare, Kinder – unterschiedlicher Kontinente, Kulturen, sozialer und beruflicher Kreise betreut. Dabei habe ich zum Beispiel gelernt, dass wir als Erwachsene trotzdem noch die Kinder unserer Eltern sind. Egal wie gefestigt oder erfolgreich die Menschen sind, sie sind doch im Grunde immer noch sehr mit ihrer Kindheit verbunden und mit dem, was ihren Eltern passierte oder noch passiert.
Ich kann also sagen, dass ich seit meiner Kindheit als praktischer „Kinder und Familienpsychologe“ tätig bin und dies nun seit über 36 Jahren erfolgreich ausübe.
Ich bringe Erfahrungen aus zwei unterschiedlichen Kulturen mit, die ich vereinen musste, um meinen Kindern das Bestmögliche zu geben. Dieses Wissen und diese Erfahrungen haben die Menschen, die meinen Rat suchten, immer als eine große Bereicherung empfunden.
Meine afrikanisch inspirierten Tipps und Tricks helfen Eltern, sogar harte Nüsse weichzukochen. Mit Liebe, Geduld, Konsequenz und Gerechtigkeit. Dafür ist es sehr wichtig, sich selbst zu kennen, zu lieben und sich zum Glücklichsein zu erziehen.
Kurze Einleitung zu Band 1:
Warum können manche Kinder bestimmte Krisensituationen besser verarbeiten als andere? Warum sind manche Kinder glücklich und anderen nicht?
Warum können manche Eltern bestimmte Krisensituationen besser verarbeiten als andere? Warum sind manche Eltern glücklich und andere nicht?
Warum werden Kinder immer unglücklicher?
Der erste Grund sind wir Eltern selbst.
Die glückliche Erziehung der Kinder fängt mit der glücklichen (Um)Erziehung der Eltern an.
Eltern, die unglücklich sind, können nur schwerlich ihre Kinder glücklich machen. Eltern, die von ihren eigenen Eltern nicht glücklich erzogen wurden, können nicht ohne weiteres ihren eigenen Kindern glückliche Gefühle vermitteln.
Nur wer in seinem eigenen Elternhaus früh gelernt hat, glücklich zu sein, kann dies auch erfolgreich seinen Kindern beibringen. Wer das nicht erleben konnte, muss sich um/neu/anders-erziehen, sich von seiner unglücklichen Kindheit distanzieren, um dann seine Kinder glücklich zu erziehen.
Unsere Kindheit beeinflusst unsere Handlungen und Gewohnheiten massiv – ob wir es wollen oder nicht. Nur wem das bewusst ist, kann aktiv und gezielt davon profitieren.
Auf jeden Fall ist bei der Kindererziehung eine kritische Betrachtung der eigenen Kindheit sehr wichtig, da der Mensch bekanntlich das in der Familie gelernte Muster unbewusst weitergibt. Das ist das erste Geheimnis glücklicher und erfolgreicher Erziehung von Kindern, damit sie es als Erwachsene einfacher haben und bei Schwierigkeit nicht kaputtgehen.
Wir Eltern sind die ersten Psychologen,
Lehrer, Coachs unserer Kinder!
Wir tragen eine große Verantwortung dafür, dass unsere Kinder morgen glücklich, stark und selbstbewusst sind.
Minderwertigkeitskomplexe, niedriges Selbstwertgefühl und mangelnde Selbstliebe haben ihre Wurzeln in der Kindheit.
Wir können als Eltern das Leben unserer Kinder bewusst entscheidend erleichtern oder auch verkomplizieren und ihnen ständig ihre Energie rauben. Wir können Energievampire sein. Das bedeutet, dass wir unseren Kindern die Kraft nehmen, sie unsicher machen, Ängste in ihnen implantieren und Minderwertigkeitskomplexe fördern, die Vorboten seelischer Krankheiten sind.
Energievampire sind, anders als allgemein angenommen, nicht nur Menschen, die uns bewusst oder unbewusst schaden wollen, sondern es können auch Menschen sein, die uns übertrieben Gutes tun wollen.
Wir werden gemeinsam viele Punkte angehen und wir werden sehen, wie wir Eltern oft die Energie unserer Kinder rauben, ohne es zu wollen und ihnen das wegnehmen, was sie brauchen, um Kraft zu haben. Unsere „selbstlose“ Art ist nicht unbedingt das, was unseren Kindern guttut, sondern was uns guttut, uns allein.
Wir programmieren und Konditionieren
unsere Kinder unbeabsichtigt oder
beabsichtigt zum Unglücklichsein.
Wir hypnotisieren sie negativ.
Viele Bereiche gehen so ineinander über, dass es vorkommen kann, dass gleiche Themen in mehreren Bereichen angesprochen werden, dies geschieht mit Absicht, damit ich ausführlich über die Gründe schreiben kann, die dazu führen, dass unsere Kinder unglücklich sind.
Wie schon gesagt, tauschen wir uns jetzt aus.
Keine ehrliche Auseinandersetzung der Eltern mit der eigenen Kindheit |
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Schlechte oder keine Abnabelung von den eigenen Eltern |
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Eltern, die in ihrer Kindheit negative Formulierungen gelernt haben |
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Stress in der Schwangerschaft erhöht das Risiko für Depressionen |
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Überforderung, Druck, Stress, Depression |
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Geringes Selbstwertgefühl, mangelndes Selbstbewusstsein |
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Unglückliche Eltern erziehen unglückliche Kinder |
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Gewalt, Drogen, Alkohol |
77 |
Eine Mutter ohne Weiblichkeit |
79 |
Sexuelle Frustration |
80 |
Mangelnde Liebe und Selbstliebe der Eltern |
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Man kann nicht über eine glückliche Erziehung von Kindern sprechen, ohne die Situation der Eltern miteinzubeziehen.
Ich fange mit diesem Punkt an, weil wir Eltern die wichtigsten Personen für unsere Kinder sind. Wir entscheiden maßgeblich darüber, ob unsere Kinder es einfacher haben werden oder nicht. Die Wiege eines glücklichen oder unglücklichen Lebens liegt in unseren Händen.
Unvollständige oder gar keine Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit ist ein Grund, warum wir Eltern unsere Kinder nicht gut erziehen. Wir mögen uns nicht so gerne sagen lassen, dass wir auch Fehler machen. Noch weniger, dass man glaubt, wir wären überfordert.
Eltern als Kinder und Erwachsene,
Analyse der eigenen Kindheit
Was wir Eltern in unserer eigenen Kindheit erfahren haben, beeinflusst die Erziehung unserer Kinder, da wir dazu tendieren, weiterzugeben, was wir selbst erfahren haben, ob gut oder schlecht.
Eltern, die Gewalt erfahren haben, neigen dazu, ihre Kinder auch mit Gewalt zu erziehen. Zum Beispiel zeigen Studien, dass viele Menschen, die als Kind missbraucht wurden, später ihre eigenen Kinder missbrauchen. Umgekehrt trifft das auch zu: Eltern, die als Kind liebe- und respektvoll erzogen wurden tendieren dazu, ihre Kinder mit Liebe und Respekt zu erziehen.
Wir glauben, dass wir uns, weil wir erwachsen sind und über uns selbstbestimmen können, automatisch von unserer Kindheit und von unseren Eltern abgenabelt haben. Bewusst mag das zutreffen bzw. fühlt es sich für uns so an, aber unbewusst sind wir doch sehr mit den Erlebnissen und Erfahrungen unserer Kindheit und der Zeit des Heranwachsens verbunden und an sie gebunden.
Unsere Kindheit spielt eine große Rolle bei der Art, wie wir selbst unsere Kinder erziehen. Deswegen ist es sehr wichtig zu filtern, was wir weitergeben wollen und was nicht. Das geht nur, wenn wir es ohne Wenn und Aber schaffen, uns mit unserer Kindheit auseinanderzusetzen. Leider tun wir es aus verschiedenen Gründen nicht.
Es gibt überall Tipps und Tricks, es wird von Geheimnissen von glücklichen Kindern erzählt, aber man vergisst dabei, dass alles bei den Eltern selbst anfängt. Es wird so getan, als ob die Kinder eine spontane Generation sind, ohne Vorgeschichte.
Nein, ob Kinder glücklich werden bzw. glücklich erzogen werden, das hängt auch stark von der Kindheit der Eltern, ihren Erlebnissen und ihrer momentanen seelischen und körperlichen Verfassung ab.
Nur wer sich selbst liebt, glücklich ist
und das auch auslebt, kann seine Kinder
glücklich erziehen und Liebe geben,
indem er Glücklichsein vorlebt
und nicht nur darüber spricht.
Die Eltern müssen knallhart ihre Kindheit unter die Lupe nehmen und den Mut haben, einiges in Frage zu stellen.
Aber viele Eltern stellen sich selbst selten in Frage. Sie stellen ihre Erziehungsmodelle selten in Frage und schaffen es nicht oder trauen sich nicht, sich mit ihrer eigenen Kindheit auseinanderzusetzen, das heißt mit ihrer Vergangenheit.
Es ist sehr wichtig, sich mit seiner eigenen Kindheit auseinanderzusetzen, ohne den Eltern Vorwürfe zu machen. Aber manche Dinge müssen raus und aufgeräumt werden, bevor es weitergehen kann. Nur so können wir uns entwickeln und uns entfalten.
Was war schön, worüber habe ich mich gefreut und was war nicht schön? Was will ich meinen Kindern weitergeben oder auch nicht weitergeben? Das sind einige der Fragen, die wir uns als Eltern stellen sollten, bevor wir unsere Kinder erziehen.
Ich habe vier Typen von Eltern ermittelt. Ja, nur vier Typen, um die Sache zu vereinfachen. Es könnten noch mehr sein, aber die relevanten Aspekte, die uns helfen, Dinge zu verstehen, kann man meiner Meinung nach in vier Kategorien aufteilen:
Typ 1: Eltern, die nicht-distanziert und unreflektiert ihren Kindern weitergeben, was sie in ihrer Kindheit mitbekommen und gelernt haben. Sie waren nicht ganz zufrieden mit ihrer Kindheit oder gar nicht zufrieden, aber sie setzen sich aus verschiedenen Gründen nicht mit ihrer Kindheit auseinander. Sie haben Angst, ihre Eltern zu verletzen. Sie denken, dass sich auseinandersetzen und die Kindheit sortieren eine Ablehnung der Eltern bedeutet, dass es die Eltern in Fragen stellt. Sie geben ihren Kindern unreflektiert fast 100% das weiter, was sie als Kind erlebt und erfahren haben.
War zum Beispiel der Vater dominant, wird der Sohn auch sehr dominant sein. War die Mutter die Dominante, wird die Frau in ihrer Beziehung auch das tun, was ihre Mama getan hat.
Typ 2: Eltern, denen schon bewusst ist, dass sie keine schöne Kindheit hatten, die sie auch bewusst ablehnen. Sie distanzieren sich scharf von ihrer eigenen Erziehung und sind entschieden, alles anders zu machen, ihre Kinder anders zu erziehen. Oft sind sie auch sehr unreflektiert und radikal. Sie geben dem Kind einfach das Gegenteil von dem weiter, was sie in ihrer Kindheit erlebt haben. Sie werfen ihren Eltern alles Mögliche vor und sind der Meinung, ihre Kindheit war nichts wert.
Typ 3: Eltern, die abwägen, differenzieren und empathisch sind. Sie haben eine schöne oder weniger schöne Kindheit gehabt, aber es gibt Punkte, die sie aus Erwachsenensicht gerne anders gehabt hätten. Sie setzen sich fair mir ihrer eigenen Kindheit auseinander und geben das weiter, was sie damals gut fanden und auch heute noch gut finden. Sie distanzieren sich von dem, was nicht gut war und machen niemandem Vorwürfe.
Typ 4: Eltern, die in keine Kategorie passen. Sie machen sich überhaupt gar keine Sorgen und wissen gar nicht, dass ihre eigene Kindheit einen Einfluss auf sie hat.
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit ergibt Sinn. Das habe ich am eigenen Leib erfahren.
In meiner Erziehung in Afrika waren Schläge eine erfolgreiche Erziehungsmethode. Es ging darum, die Kinder dazu zu bringen, respektvoll zu sein, sich an Regeln zu halten, das zu tun, was von ihnen erwartet wurde usw. Ja, am Ende haben wir all das tatsächlich getan, aber die Schläge taten sehr weh und waren nicht gut für mich, auch wenn die Eltern dadurch bekamen, was sie wollten.
Als ich selbst Vater wurde, habe ich nachgedacht, wie ich als Vater meinen Sohn erziehen möchte. Ich schrieb alles auf, was mir in meiner Kindheit gefallen hatte und was nicht.
Beim Thema Schlagen musste ich wirklich sehr hart mit mir hin und her kämpfen. So hartnäckig war die Programmierung in meinem Kopf, dass Schläge dazu da sind, das Kind gut zu erziehen. Warum sollte ich auf dieses nützliche Mittel verzichten? Als ich bei anderen Paaren sah, wie frech, respektlos und egoistisch ihre Kinder waren, als ich sah, wie manche ihre Eltern beschimpften oder sogar schlugen und die Macht über ihre Eltern hatten, gewann die Erziehungsart meiner Eltern nochmal an Gewicht.
„Seht ihr, wenn ihr die Kinder so erzieht, ohne ihnen an den Ohren zu ziehen, werden sie immer ungezogen bleiben“, warf ich einem deutschen Paar vor.
„Wir stehen nicht auf Schläge als Erziehungsmethode, das wäre Gewalt und außerdem ist es gesetzlich verboten“, sagte das Paar.
„Und ihr glaubt, dass das, was ihr mit euren Kindern tut, keine Gewalt ist? Für mich ist es schlimmer als körperliche Gewalt. Ihr bestraft eure Kinder mit Worten und übt psychischen Druck auf sie aus, mit Liebesentzug, Hausverbot, Fernsehverbot, Redeverbot, oder noch schlimmer: Mit diesen langen Gesprächen mit den Kindern, damit sie ihre Fehler und ihre Schuld einsehen. Ihr redet mit Kindern über Dinge, die sie wegen ihres Alters noch gar nicht verstehen können. Ihr bittet kleine Kinder darum, Versprechen abzugeben, wenn man doch weiß, dass sie es morgen wieder tun werden. Ihr werdet dann wiederkommen und reden und den Kindern erzählen, dass sie das Versprechen gebrochen haben. Das finde ich schlimm, Kindern schon so früh Schuldgefühle zu vermitteln (ich bin schlecht, ich habe mein Versprechen nicht angehalten). Ich glaube, dass diese Methode den Kindern später seelisch mehr schadet, als meine Schläge“, so ungefähr argumentierte ich.
Ich war entschieden, die Erziehungsmethoden meiner Eltern fortzuführen und das tat ich auch einmal. Ich gab meinem Sohn einen kleinen Klaps. Es war wirklich eher so ein festes Drücken auf den Po, als ein Klaps. Ich glaube, mein Sohn war erschrocken und weinte. In diesem Moment erinnerte ich mich an meine eigenen Schmerzen als Kind und auf der Stelle entschied ich mich, so etwas nie wieder zu tun. Ich würde weder die lasche, europäische Methode benutzen, noch diese harte, afrikanische, aber ich würde auf meinen guten Werten bestehen, die ich meinem Sohn vermitteln wollte.
Ich musste deswegen eine andere Methode suchen, die Gewalt jeglicher Art ausschloss, einen Weg ohne Gewalt, mit dem ich am Ende das gleiche Ziel erreichte.
Ich entschied mich, das Schlechte an den Erziehungsmethoden meiner Eltern meinen Kindern nicht weiterzugeben.
Hätte ich mich nicht mit meiner Kindheit auseinandergesetzt, hätte ich das nicht gesehen, weil meine Kindheit eigentlich super war, aber wie man weiß, der Teufel liegt im Detail. Ich tat dies, auch ohne meine Eltern in Frage zu stellen.
Ein anderes Bespiel ist die Strenge. Unsere Mütter waren sehr streng, unser Vater weniger. Meine Mütter waren verbal sehr aktiv und auch mal hart. Mein Vater war verbal sehr sanft, dennoch hatten wir mehr Respekt vor ihm, als vor den Personen, von denen mehr Drohungen kamen. Das war der Beweis dafür, dass vieles Schimpfen mit den Kindern und ständiges auf sie Einhämmern nicht unbedingt zu dem führt, was man erwartet.
Diese Kindheitsanalyse brachte mich dazu, zu beschließen, niemals ein falsches Wort, ein Schimpfwort, ein Fluchwort an meine Kinder zu richten und diese auch in ihrer Anwesenheit nie zu benutzen. Wie wir wissen, Worte können schlimmer sein als Schläge, weil sie sich in unserem Unterbewusstsein abspeichern und unsere Handlung unbewusst prägen.
Das Schlimme fängt schon im Fundament an und nicht erst, wenn man es sieht. Aber leider versuchen wir Menschen oft nur das wegzuwischen, was wir sehen, anstatt am Fundament anzusetzen.
„Burn-in“ ist der gesäte Schimmel im Fundament und „Burn-out“ ist nur das was herauskommt.
Nur wer in seinem eigenen
Elternhaus gelernt hat, glücklich zu sein,
kann dies erfolgreich seinen Kindern
beibringen und seine eigenen Kinder
glücklich erziehen. Wer das nicht hatte
oder immer noch nicht hat, muss sich
umerziehen und lernen, sich von seiner
unglücklichen Kindheit zu distanzieren.
Meine eigene Erfahrung ist ein Beispiel dafür, wie alte Kindheitsgewohnheiten weitergegeben werden.
Ich erinnere mich immer noch daran, wie mein Vater – obwohl er als Politiker in der Aufbauphase Kameruns nach der Befreiung und dem Sieg über Frankreich mehr als 16 Stunden am Tag arbeitete – doch immer Zeit fand, uns, mehr als 20 Kindern, wertevolle Geschichten zu erzählen, Lieder zu singen, mit uns zu spielen, usw. Ja, das hat meine Kindheit geprägt.
Als ich dann selbst Vater wurde, habe ich das gleiche mit meinen Kindern gemacht, weil es mir in meiner Kindheit gutgetan hat.