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© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
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Verlagsleitung Reise: Grit Müller
Verlagsredaktion: Stella Schossow
Autorin: Katja Wündrich
Redaktion: Edgar Endl, bookwise, München
Bildredaktion: Tamara Hansinger
Schlussredaktion: Ulla Thomsen
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt
ISBN 978-3-8342-3208-3
1. Auflage 2021
GuU 2-3208 01_2021_02
Bildnachweis
Titelbild (Felsformation im Nebel auf der Isle of Skye), mauritius images: Alamy/Alan Majchrowicz
Fotos: Agentur Bilderberg: Wolfgang Fuchs > | AWL Images: Mark Sykes > | Bildagentur Huber: Eiben >, Sebastian Wasek > | fotolia.com: kevers >, Martin M303 >, sgar80 > | gemeinfrei: >, >, >, >, >, >, >, > | Getty Images: AFP/Andy Buchanan >, Jeff J Mitchell >, >, Universal Images Group/Loop Images > | GlowImages > | Mary and Angus Hogg / The Scottish Parliament Building / CC BY-SA 2.0 > | imago: ZUMA Press > | Jahreszeiten Verlag: Aron + Achill Moser >, Walter Schmitz >, >, >, >, >, > | laif: Arcaid/Ambience/Keith Hunter >, Peter Hirth >, >, >, hemis.fr/Giulio Gil >, hemis.fr/Bertrand Rieger >, Le Figaro Magazine/Eric Martin >, >, >, >, Thomas Linkel >, Suse Multhaupt >, >, Polaris/Murdo Macleod >, >, >, Karl-Heinz Raach >, Dagmar Schwelle > | LOOK-foto: age fotostock > | mauritius images: Alamy >, >, Alamy/Clearview >, Alamy/Digital Image Library >, Alamy/Siobhan Fraser >, Alamy/funkyfood London – Paul Williams >, Alamy/Bob Jenkin >, Alamy/Iain Masterton >, Alamy/tom Kidd >, imageBROKER/Paul Williams – FunkyStock >, robertharding/James Emmerson >, robertharding/Stephen Spraggon >, robertharding/Andrew Sproule >, United Archives > | Rocco Forte Hotels: Adrian Houston > | shutterstock.com: alice-photo >, Atmosphere1 >, duchy >, f11photo >, Max Galli >, George KUZ >, James Jones Jr >, Antony McAulay >, Stephen McCluskey >, Targn Pleiades >, richardjohnson >, Stefan Ml >, Stefano_Valeri >, >, stocksolutions >, thegoodsamariter >, tourpics_net >, Ulmus Media >, Walencienne >, Jeff Whyte >, D. Woods > | stock.adobe.com: Alexey Fedorenko >, johnbraid >, streetflash >;
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Schottische Mode: Mehr als Tweed und Kaschmir >
Hafenviertel der Hauptstadt: Die heißeste kulinarische Adresse >
Nationalismus: Wohin steuert Schottland? >
Schottische Literatur und ihre Protagonisten: Von Ivanhoe bis Harry Potter >
Little Sparta: Ein Kunstgarten im Nirgendwo >
Hafen von Glasgow: Der Wandel der Docklands >
Burns Supper: Alljährliches Gedenken an den Nationaldichter >
Whisky: Tradition, Mythos und Lebenselixier >
Shinty: Ruppig, rau und typisch schottisch! >
Old Forge in Inverie: Der entlegenste Pub Schottlands >
Callanish Stones: Schottische Kultstätten >
Der legendäre Golfplatz von Tom Morris: Der fehlende Link von Askernish >
Leuchttürme: Die Außenposten Schottlands >
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Die Hauptstadt Schottlands hat ein reiches UNESCO-Weltkulturerbe und einige der Top-Sehenswürdigkeiten Schottlands zu bieten. Burgen, Schlösser, Golfplätze und interessante Ingenieursleistungen wie die Forth Bridge hält das Umland bereit. >
Das schottische Flachland ist deutlich weniger besucht als der Norden, doch reich an Geschichte, Kultur und herrlicher Natur, die vor allem in der Borders Region durchaus bergige Ausmaße hat. >
Die einstige Industriestadt hat sich zu einem kulturellen Hotspot gemausert, vor allem in Sachen Architektur, Design und Medien. Der Trossachs Nationalpark und Loch Lomond, »König aller schottischen Seen«, liegen direkt vor der Haustür. >
Panoramalandschaften mit Bergen, Seen, Hochmooren und Fjorden machen die Faszination einer der am dünnsten besiedelten und schönsten Landschaften Großbritanniens aus. Die Uhren ticken hier tatsächlich noch etwas anders. >
Die Äußeren und Inneren Hebriden bestechen vor allem durch ihre landschaftliche Schönheit. In der Abgeschiedenheit der Inselwelt gibt es vor allem unberührte Natur, einsame Strände, aber auch Spuren von Steinzeitbewohnern. >
Der Osten besteht vor allem aus flachwelligem Farmland, lang gestreckten Stränden, schmucken Städten und charmanten Fischerdörfern. >
Schottland bietet viel Platz zum Durchatmen. Die Landschaft ist rau, dafür sind die Menschen umso herzlicher. »Nach Schottland also!« hieß es 1858 für Theodor Fontane, der sich mit der Reise einen Jugendtraum erfüllte. Die Faszination ist auch heute dieselbe geblieben.
Wenn ich Edinburgh, meine Wahlheimat, verlasse und gen Norden fahre, dann spüre ich, dass meine Beziehung zu Schottland auch nach so langer Zeit noch maßlose Freude hervorrufen kann. Auf die Frage, was uns Auswanderer an Schottland fasziniert, erhält man die immer gleichen Antworten: die keltische Kultur und tiefe geschichtliche Verwurzelung, die sich in einigen der historisch bedeutsamsten Stätten Europas widerspiegelt. Die gälische Sprache, die zwar nur noch von 1 % der Bevölkerung gesprochen, aber neuerdings von staatlicher Seite wieder gefördert wird. Die Geologie, wonach einige der Steine, die man im Hochland findet, aus der Epoche der Erdentstehung stammen und mehr als vier Milliarden Jahre alt sind. Auch das kontinuierliche Ringen um die Akzeptanz und Bewahrung schottischer Identität, die sich im Autonomiebestreben widerspiegelt, ruft Erstaunen hervor. Und natürlich die unvergleichliche Landschaft, ihre Kargheit, Weite und herbe Schönheit, ihre endlos scheinenden Hochebenen, mit den Flickenteppichen der Heide und Farne gemustert, die von Bergen eingesäumten Moorlandschaften, die dunkel schweigenden Seen und Meeresarme, das Kreischen der Möwen, die Luft, die nach Salz und Freiheit riecht. Es ist die Urgewalt der Natur, die uns anzieht, das Tosen des Meeres, das Bollwerk von mehr als 800 Inseln, die das Land umgrenzen, und nicht zuletzt die gigantischen Wolkenformationen, das Wetter und der Wind, der sein wütendes, launisches Spiel treibt. Einige Ecken des Landes zählen zu den stürmischsten Europas. Nicht umsonst sind Windturbinen die am schnellsten wachsende grüne Technologie des Landes.
© Jahreszeiten Verlag: Walter Schmitz
Ein bewegter Wolkenhimmel, sattgrüne Hügel und klare Seen sind typisch für Schottlands raue, aber wunderschöne Natur.
Schottland hat viele Facetten, und besonders augenfällig wird das in der schottischen Hauptstadt: Direkt neben Holyrood Palace, dem jahrhundertealten Palast der britischen Königin, befindet sich das ultramoderne Parlamentsgebäude. Seit 1999 haben die Schotten wieder ein eigenes Parlament, und die Regierungspartei, die Scottish National Party (SNP), verzeichnet gerade in Zeiten von Brexit einen gewaltigen Zulauf.
Die wahre Seele des Landes ist in den vielen Pubs zu finden, denn die Schotten sind ein geselliges Volk. Gerade nach dem Wandern, Golfen oder Moutainbikefahren ist es ein Genuss, den Abend in einem gemütlichen Pub zu beschließen.
Katja Wündrich arbeitete anfangs als Reiseleiterin in Schottland. 2007 hat sie die Reiseagentur Wind & Cloud Travel gegründet. Seitdem organisiert sie Individualtouren und Kleingruppenreisen durch Schottland. Sie verfasste mehrere Reisebücher zum Thema Edinburgh, Schottland und Whisky.
© AWL Images: Mark Sykes
Das Eilean Donan Castle am Loch Duich diente in Filmen wie »Highlander« als Kulisse und ist Inbegriff schottischer Burgenromantik (>).
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Im Vorbeigehen entdeckt |
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Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die Schottland weit über seine Grenzen hinaus bekannt ist.
Hoch über der Stadt, hinter meterdicken Steinmauern wurde die Geschichte Schottlands jahrhundertelang geprägt. Auch die Kronjuwelen sind hier untergebracht. >, >
Ein malerisch am Fluss Tweed gelegener Prachtbau. Das herrschaftliche Wohnhaus wurde von Sir Walter Scott konzipiert und bewohnt und beherbergt eine faszinierende Sammlung von Kunst und Antiquitäten. >
Der imposante rote Sandsteinbau im Westend beherbergt 22 Galerien und ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Großbritanniens. Der Museumspark entlang des Flusses Kelvin ist eine der schönsten Grünanlagen Glasgows. >, >
© Jahreszeiten Verlag: Walter Schmitz
Stirling Castle, die Residenz der schottischen Könige und eines der besterhaltenen Renaissanceschlösser im Land, offenbart den Reichtum seiner Epoche.
Die Festung im Herzen von Stirling war eine der Hauptresidenzen der schottischen Könige. Mindestens 16-mal wurde die Burg angegriffen und belagert – und steht immer noch. >
Die Eisenbahnstrecke zwischen Fort William und der Atlantikküste gehört zu den schönsten Strecken der Welt. Nicht umsonst wurden Filme wie »Harry Potter« hier gedreht. >
Die größte Insel der Inneren Hebriden ist geprägt von einer bizarren Bilderbuchlandschaft, hübschen Ortschaften, zwei Whiskydestillerien und einer hervorragenden Küche. >
Die Steinzeitsiedlung auf der Orkney-Insel Mainland gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe und vermittelt einen einmaligen Einblick in die Prähistorie. >, >
Der Steinkreis auf den sturmgepeitschten Äußeren Hebriden zählt zu den bedeutendsten keltischen Kultstätten der Britischen Inseln. >, >
Die vom Meer umtoste Trutzburg an der schottischen Ostküste war einst die Schatzkammer des schottischen Reiches. An den umliegenden Steilküsten kann man nicht selten Puffins beobachten. >, >
Die Ostküstenschönheit, in der Prince William und Kate studiert haben, ist die Wiege des Golfspiels und einer der geschichtsträchtigsten Orte Schottlands. >
Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.
Um das Innere der berühmten Kapelle ranken sich viele Legenden. >
400 Millionen Jahre altes Lavagestein und wilde Orchideen. >
Der weltweit einzige Rotationshebekran. >
Seit 2016 ist die Eisenbahnbrücke Weltkulturerbe. >
Sehenswerte Klosterruine in Südschottland. >
Outlander-Kulisse, wo Rosen und Thymian duften. >
Geröllplateaus und altertümliche Wälder. >, >
Die Highland Games werden jedes Jahr von der Royal Family besucht. >
Abenteuerliche Tropfsteinhöhle an der Nordküste. >
© laif: Le Figaro Magazine/Eric Martin
Die North Coast 500, eine der schönsten Küstenstrecken weltweit, führt zu den entlegensten Orten Schottlands wie Ard Neakie am Ufer des Loch Eriboll.
Die schottische Route 66 in den Highlands. >, >
Mediterraner Zauber in den Northwest Highlands. >
Frische Meeresfrüchte in den Hafenrestaurants. >
Einmaliger Blick auf ein Postkartenmotiv. >
Die seit der Stein- und Bronzezeit besiedelte Insel war den schottischen Königen heilig. >
Naturgewalt, Traumstrände und prähistorische Stätten auf den Äußeren Hebriden. >
Amtssprache: Englisch, Gälisch
Einwohner: 5,4 Mio.
Fläche: ca. 78.000 km²
Hauptstadt: Edinburgh, 492.000 Einwohner
Höchster Berg: Ben Nevis, 1345 m
Religion: 32 % Church of Scotland, 16 % römisch-katholisch
Staatsform: Parlamentarische Monarchie
Währung: Pfund Sterling
Klima (Mittelwerte)
Mit 69 Einwohnern pro km² ist Schottland vergleichsweise dünn besiedelt (zum Vergleich: Deutschland 227 Einwohner pro km²). Rund 80 % der Bevölkerung leben in den Großstädten und den Lowlands. Folglich ballen sich 40 % der Gesamtbevölkerung auf rund 10 % der Fläche. Die Highlands dagegen und ganz besonders der Norden Schottlands zählen zu den einwohmerärmsten Regionen Westeuropas. Auf vielen der vorgelagerten Inseln wohnen ganz abgeschieden oft nur ein Dutzend Menschen.
© laif: Suse Multhaupt
Vom Calton Hill eröffnet sich der Blick zu drei Wahrzeichen Edinburghs: das Castle im Hintergrund, der Uhrturm des Balmoral Hotels und das Scott Monument rechts.
Schottland breitet sich auf einer Fläche von 78.772 km² aus. Die einzige Landesgrenze ist die zu England, die sich zwischen dem Solway Firth im Westen und dem Fluss Tweed an der Ostküste über 96 km erstreckt.
Die wesentlichen geografischen Regionen sind die Highlands im Norden und die Lowlands im Süden. Typisch für Schottland ist die abwechslungsreiche Inselwelt entlang der Küsten. Es gibt dort etwa 800 Inseln, von denen rund 130 bewohnt sind. Schottland westlich vorgelagert ist die Inselgruppe der Hebriden. Nördlich liegen die Inselgruppen der Orkney-Inseln und deutlich weiter entfernt die Shetland-Inseln.
In der Hauptstadt Edinburgh befindet sich seit 1999 das Parlament mit 129 Abgeordneten. Die schottische Regierung hat Zuständigkeiten für die Bereiche Gesundheit, Transport, Bildung und Justiz. Regierungschefin ist Nicola Sturgeon von der Scottish National Party (SNP). Schottland gehört zum Vereinten Königreich Großbritannien und Nordirland mit Queen Elizabeth II. als Staatsoberhaupt. 2014 fand ein Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands statt. Die Abspaltung vom Vereinten Königreich wurde von der schottischen Bevölkerung mit 55 % der Stimmen abgelehnt. Durch den am 31. Januar 2020 vollzogenen Brexit wird Großbritannien nicht mehr Teil der EU sein.
Schottland ist das ganze Jahr reizvoll und das Wetter besser als sein Ruf. Die schönsten Monate zum Wandern, Reisen und Entdecken sind Mai, Juni und September. Das Wetter ist dann oft heiter und statistisch beglaubigt regenarm. Allerdings sind zu dieser Zeit auch eine Menge Touristen unterwegs, die sich aber gerade in den Highlands recht gut verteilen. Im Mai blühen Ginster und Rhododendren farbenreich, im Spätsommer die Heide in den Bergen. Auch im Herbst und Winter kann es schön und stimmungsvoll werden, die Täler sind mückenfrei, einige Attraktionen, Unterkünfte und Restaurants aber können durchaus geschlossen sein. Im August gipfelt der saisonale Ansturm der Urlauber, und an einigen Orten wie Edinburgh kann man sich vor Touristen kaum retten. Quartiere sollten für die Monate Mai–September lange im Voraus gebucht werden, da es an vielen Hotspots wie der Insel Skye oft zu Engpässen kommt.
Die Schotten sind gerade in den ländlichen Gebieten recht religiös: der sonntägliche Besuch des Gottesdienstes ist ein fester Bestandteil des wöchentlichen Programms. Seit dem 16. Jh. reformiert mit stark puritanisch-calvinistischer Ausrichtung unterscheidet sich die schottische Nationalkirche von der anglikanischen Kirche Englands. Dabei gibt es verschiedene Ausrichtungen. Den Großteil nimmt die Church of Scotland ein, eine presbyterianisch organisierte Kirche, die 1560 von John Knox nach calvinistischem Vorbild eingeführt wurde. Dieser Kirche fühlen sich heute 42 % der Schotten zugehörig, nur 12 % sind als reguläre Mitglieder vermerkt. Rund 16 % sind römisch-katholischer Konfession, vor allem im Westen, wo der Katholizismus in den Highlands und auf einigen Inseln auch nach der Reformation fortdauerte. Der Islam ist mit ca. 50.000 Anhängern die größte nichtchristliche Religion. Jüdische und hinduistische Gemeinden existieren vorwiegend in Glasgow und Edinburgh. 28 % der Schotten deklarieren sich als nicht-gläubig.
Schottland hat drei offiziell anerkannte Sprachen: English, Scots und Gaelic. Fast alle Schotten sprechen ein dialektal gefärbtes Standardenglisch und nur 30 % ein fließendes Scots. Dieses entstammt den gleichen Ursprüngen wie das Englische und wäre ohne die politische Annäherung beinahe eine eigene Sprache geworden. Das »Scottish National Dictionary« umfasst 10 Bände mit ca. 50.000 Wörtern, die in der englischen Sprache nicht existieren, sodass sich Schotten tatsächlich unter Engländern unterhalten können, ohne von ihnen verstanden zu werden. Die gälische Sprache ist vor allem an der Westküste präsent. Dort bieten die meisten Straßenschilder Informationen in English und Gälisch. Über die Zahl der Gälisch sprechenden Menschen gibt es stark variierende Angaben. Sie reichen von rund 60.000 bis über 1 Mio. Menschen. Gälisch bleibt eine Minderheitensprache, die aber gefördert wird, damit sie nicht ausstirbt.
Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen zählt die Finanzindustrie, die mehr als 95.000 Menschen beschäftigt. In den vergangenen Jahren hat der Bereich Erneuerbare Energien an Bedeutung gewonnen. Vor den Küsten sind große Flächen für die Erzeugung von Offshore-Windenergie ausgewiesen. Auf den Orkney-Inseln befindet sich ein europaweit führendes Testzentrum für die Gewinnung von Gezeitenenergie. Aberdeen ist die Hauptstadt der Nordseeöl-Industrie. In der Biotech-Branche sind rund 35.000 Menschen beschäftigt. Das weltweit erste Klon-Schaf »Dolly« stammt aus Schottland. Die Lebensmittelindustrie inklusive der Whiskyherstellung besitzt ein Volumen von rund 14 Mrd. £ jährlich.
© mauritius images: United Archives
Die Schlacht von Culloden am 16. April 1776 war die letzte auf britischem Boden und gleichzeitig das Ende der Jakobitenaufstände unter Charles Edward Stuart.
Tragische Persönlichkeiten sind zahlreich in der schottischen Geschichte. Sie kämpften für ihre Sache, gingen unter mit fliegenden Fahnen – und wurden dadurch unsterblich im kollektiven Gedächtnis der Menschheit.
Das Klima ist mild, der Boden fruchtbar, und die Buchten entlang der Küste bieten Schutz vor Sturm und gefährlichen Strömungen. Die ersten Menschen, die hier leben, sind Jäger und Sammler, halten später Vieh und bearbeiten den Boden. Von dieser Zeit zeugen Großsteingräber (»cairns«) und Steinkreise. Noch heute sind die Jungsteinzeitsiedlung Skara Brae und der Steinkreis Ring vonBrodgar zu sehen, die seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören.
Die Kelten kommen und bringen eine Fertigkeit mit, die zur damaligen Zeit neu ist: die Kunst, Eisen zu bearbeiten. Keltische Objekte sind meist kunstvoll verziert, noch heute findet man die typischen Muster der ineinander verwobenen Knoten auf Schmuckstücken oder auf Kreuzen. Die turmartigen Rundhäuser (»brochs«) und Pfahlbauten (»crannogs«) der Kelten sind in Resten erhalten. Die Kelten waren gefürchtete Krieger.Die Eisenzeit dauerte in Schottland bis etwa 500 n.Chr.
Die Römer hatten immer wieder versucht, im Norden Großbritanniens Fuß zu fassen. Kaiser Hadrian ließ um 122 n.Chr. den Hadrianswall errichten. Diese gewaltige Festungsanlage sollte die römischen Soldaten vor Angriffen schützen. Im Jahr 142 n.Chr. bauten Sie den Antoniuswall, eine Befestigungsanlage, die zwischen den Städten Edinburgh und Glasgow verläuft. Rund 50 Jahre harrten die Römer dort aus, dann zogen sie sich endgültig aus Schottland zurück. 563 v.Chr. landet der Mönch Columban aus Irland auf der Hebrideninsel Iona und beginnt von hier aus die Christianisierung Schottlands.
Im 13. und 14. Jh. herrscht in Schottland ein politisches Machtvakuum, das sich der englische König Edward I. auf grausame Weise zunutze macht. Freiheitskämpfer wie William Wallace (genannt »Braveheart«) und Robert the Bruce gewinnen entscheidende Schlachten gegen England. Robert the Bruce wurde zum unangefochtenen Anführer der Schotten. In der »Declaration of Arbroath«, der ältesten Unabhängigkeitserklärung einer Nation, wird Schottlands Unabhängigkeit von England proklamiert. Nur sechs Jahre später tritt erstmals ein schottisches Parlament zusammen. Der englische König Edward III. und Robert the Bruce unterzeichnen 1328 den Vertrag von Northampton. Darin wird die Unabhängigkeit Schottlands festgeschrieben und Robert the Bruce als König bestätigt.
Am 18. Februar 1587, nach 18 Jahren Haft, wird Maria Stuart hingerichtet. Bis dahin war ihr Leben geprägt von einem fortwährenden Konflikt mit ihrer Verwandten, Königin Elisabeth I., der sich u.a. auf einen Anspruch auf den englischen Königsthron zurückführen lässt. Nachdem Maria Stuart verdächtigt worden war, an einem geplanten Attentat auf die englische Königin beteiligt gewesen zu sein, wurde sie wegen Hochverrats hingerichtet. Da Maria Stuarts Rivalin Elisabeth I. keine Kinder hat, gelangt Marias Sohn James VI. auf den Thron in London und wird neuer König von England und Schottland. Im 17. Jh. bricht der englische Bürgerkrieg aus. Schottland verliert seine Unabhängigkeit in der englischen Revolution. Oliver Cromwell siegt am 3. September 1650 in der Schlacht von Dunbar und besetzt das Land. Damit ist der schottische Widerstand endgültig gebrochen.
Schottland und England schließen sich zum Vereinten Königreich zusammen. Grundlage dafür ist der Vertrag Act of Union, der am 1. Mai 1707 in Kraft tritt. Das Übereinkommen ist in Schottland zwar umstritten, doch das Land steht vor dem wirtschaftlichen Ruin und benötigt finanzielle Unterstützung von den wirtschaftlich starken Engländern. 1746 versucht Charles Edward Stuart, genannt Bonnie Prince Charlie, den Thron für seine Familie, die katholischen Stuarts, zurückzuerobern. Nach anfänglichen Erfolgen kommt es 1746 bei Culloden zur entscheidenden Schlacht. Die Jakobiten stehen einem schottisch-englischen Heer gegenüber. Für die Gegner von Bonnie Prince Charlie steht viel auf dem Spiel: Sie fürchten nicht nur einen katholischen König, sondern auch einen absolutistisch regierenden Monarchen. Culloden ist die letzte Schlacht der Schotten gegen die Engländer und zugleich die letzte Schlacht auf britischem Boden. Bonnie Prince Charlie und seine Truppen werden vernichtend geschlagen.
Tausende Menschen verlassen während der Clearances die Highlands und wandern nach Amerika und Kanada aus. Zum großen Teil werden sie von den Landeignern vertrieben, die Platz für die einträgliche Schafzucht fordern. Mitunter werden ganze Dorfgemeinschaften aufgelöst. Die Industrialisierung stellt das alte Schottland, das geprägt war von Landwirtschaft und kleinen Selbstversorgerbetrieben, völlig auf den Kopf. In nur zwei Generationen wird Schottland zu einem der industrialisiertesten Länder Europas. Die Stadt Glasgow ist in dieser Hinsicht vergleichbar mit dem Ruhrgebiet oder der Metropole London. Die Bindungen an das alte Schottland, die Kultur der Highlands und Clans, werden damit weitgehend gekappt.
Die Scottish National Party (SNP) stammt aus einem Zusammenschluss mehrerer politischer Organisationen und Vereine in den 1920er- und 1930er-Jahren. Mit der Gründung im Jahr 1934 entsteht eine Partei, die das schottische Nationalbewusstsein verkörpert und größere Autonomie fordert. 1999 soll in der Hauptstadt Edinburgh nach fast 300 Jahren wieder ein Parlament für Schottland entstehen.
Die SNP hat inzwischen Regierungsverantwortung. Sie organisiert ein Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands. Es geht dabei um die Frage, ob sich Schottland aus der Union mit England lösen und wieder ein unabhängiger Staat sein will. Wenige Wochen vor der Abstimmung nimmt die »Yes«-Kampagne der Nationalisten Fahrt auf. Der britische Regierungschef David Cameron verspricht den Schotten daraufhin weitgehende Sonderrechte und mehr Eigenverantwortung für den Fall, dass sie in der Union bleiben. Die Abstimmung endet mit einer 55-prozentigen Zustimmung zur Union.
Trotz der Niederlage kann die SNP ihre Mitgliederzahlen in den folgenden Jahren vervielfachen. Der Ruf nach Unabhängigkeit gewinnt an Lautstärke, als 2016 Großbritannien im sogenannten Brexit Referendum abstimmt, die EU zu verlassen. Nach dreijähriger politischer Farce tritt Großbritannien am 31. Januar 2020 offiziell aus der EU aus.
Nieselregen und Nebel gelten als typisch schottisch. Aber das Wetter in Schottland ist zu vielfältig und überraschend, um es nur auf Regen reduzieren zu können.
Auf eine Sache sollten sich Urlauber in Schottland wettermäßig einstellen: Nichts bleibt, wie es ist. Das Wetter in Schottland kann sich buchstäblich innerhalb von Minuten ändern, und wenn es am Morgen sonnig ist, ist es am Nachmittag meistens schon wieder wolkig – und umgekehrt. Ein schottisches Sprichwort sagt: Wenn dir das Wetter nicht gefällt, warte eine Minute! Vorhergesagte Schauer können sowohl ununterbrochener Regen an der Westküste bedeuten als auch einen schönen Tag in den Cairngorms – oder umgekehrt. Grundsätzlich fällt im Westen Schottlands, wo sich alle atlantischen Tiefausläufer erst einmal abregnen, dreimal so viel Niederschlag wie im Osten. Dafür hat die Westküste die fantastischen Hebrideninseln, die dramatischeren Klippen und höchsten Berge zu bieten. Die gemeinhin schönsten, weil regenärmsten Reisemonate in Schottland sind statistisch gesehen der Mai, Juni und September. Im Juli und August hingegen regnet es relativ viel. In dieser Zeit haben nicht nur die Touristen, sondern auch die berüchtigten Midges in Schottland Hochsaison. Die kleinen Stechmücken überfallen meist im Schwarm und können das Wandern an manchen Tagen etwas anstrengend machen.
Der Golfstrom an der Westküste Schottlands sorgt für ein ausgeglichenes mild-ozeanisches Klima. Es gibt keine großen Kälte- und Hitzeextreme, sondern milde Winter und kühle Sommer, in denen die Temperaturen selten über 20 °C ansteigen. In den Bergen kann es zum Teil sehr kalt werden, und in den Wintermonaten ist dort mit nicht geringen Schneemengen zu rechnen. Da kein Ort in Schottland mehr als 60 km vom Meer entfernt liegt, kann der Wind in Schottland manchmal sehr kräftig werden. Eine sehr gute Website zur Wettervorhersage in Schottland ist das Metoffice.