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© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
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Verlagsleitung Reise: Grit Müller
Verlagsredaktion: Susanne Kronester
Autoren: Susanne Lipps, Oliver Breda
Redaktion: bookwise, München
Bildredaktion: Iris Kaczmarczyk
Schlussredaktion: Ulla Thomsen
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt
ISBN 978-3-8342-3211-3
1. Auflage 2021
GuU 2-3211 01_2021_02
Bildnachweis
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Sprachengewirr: Valencianisch oder Kastilisch, das ist hier die Frage >
Ökosystem Albufera: Fischen, Jagen, Landwirtschaft – oder Naturschutz? >
Valencianischer Jugendstil: Den Alltag verschönern >
Street-Art: Vom Gassensprayer zum Künstler >
Joaquín Sorolla: Der »Meister des Lichts« >
Fronleichnam: Ein Fest für den Zusammenhalt >
Allgegenwärtige Paella: Der Siegeszug eines »Arme-Leute-Essens« >
Smart City: Die ganze Stadt in einer App >
Valencia Late: Die ganz besondere Orange >
Die Rote Garnele: Liebling der Spitzenköche >
Benidorm: Manhattan am Mittelmeer >
Die »Costa Nachrichten«: Lokalblatt für das deutschsprachige Publikum >
Wein aus der Region Valencia: Klasse statt Masse >
Francisco Salzillo: Der Familie und der Stadt treu >
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Die drittgrößte Stadt Spaniens hat sich längst aus dem Schatten von Madrid und Barcelona gelöst. Mittelalterliche Kirchen und Paläste wetteifern mit modernen Architekturikonen um die Gunst der Besucher. Zu Ausflügen verlockt die benachbarte Sumpflandschaft Albufera >.
Kilometerlange Sandstrände charakterisieren die »Küste der Orangenblüten«. Herausragendes Ziel für Kulturtouristen ist die einstige Papstburg von Peñíscola. Im Hinterland gibt es recht ursprüngliche Dörfer und fast menschenleere Berglandschaften zu entdecken >.
Geschwungene Sandbuchten wechseln an diesem reizvollen Küstenabschnitt mit bizarren Felsenkaps ab. Hier liegen berühmte Badeorte wie Denia und Benidorm. Tagestouren führen in die lebendige Stadt Alicante und in grandiose Landschaften, die zum Wandern einladen >.
Fast wüstenhaft und mit weitläufigen Sandstränden präsentiert sich die »heiße Küste«. Jenseits der riesigen Lagune Mar Menor erstrecken sich karge Landschaften. Die Hafenstadt Cartagena, das vornehme Murcia und Lorca mit seiner imposanten Burg bieten Kulturerlebnisse >.
© ddp: Lucas Vallecillos – Vwpics
Das Schattenhaus der Ciutat de les Arts i les Ciències (CAC) in Valencia (>).
Die Trendmetropole wartet mit Tradition, Kultur und spektakulärer Architektur auf. Für frischen Wind sorgen die Studenten der großen Universität. An den Küsten der Region, Costa del Azahar, Costa Blanca und Costa Cálida, versprechen lange weiße Sandstrände Erholung.
Längst ist Valencia aus dem langen Schatten der klassischen Städtereiseziele Madrid und Barcelona herausgetreten. Im historischen Kern, in den Parks und an den Avenidas entfaltet sich für uns der volle Zauber der Stadt. Mächtige Paläste reihen sich in den engen Altstadtgassen und legen beredtes Zeugnis vom »Goldenen Zeitalter« des Seidenhandels ab. Elegante Parks, Gärten und Alleen sind Zeichen vergangenen und heute noch vorhandenen Wohlstands. Nicht von ungefähr gilt Valencia als grünste Stadt Spaniens. Angesichts von so viel Historie und Glanz quittierten die Valencianos mit einem Achselzucken die Errichtung moderner Bauten von Stararchitekten wie Santiago Calatrava oder Norman Foster. Man weiß, was man hat, ohne es an die große Glocke zu hängen.
Valencia ist dank der großen Universität eine junge Stadt. In vielen alten Gemäuern logieren heute Designerstores, Spezialitätenrestaurants, Cafés und Pubs. Immer gibt es etwas Neues zu entdecken. Valencia schenkte Spanien sein Nationalgericht – die Paella. Überhaupt: Welche kulinarischen Möglichkeiten sich bieten! Für alle Sinne ist etwas dabei beim Gang durch die Markthalle mit ihrem überbordenden Angebot, dem wir selten widerstehen können.
Mit dem »drittbesten Klima der Welt« wirbt die Costa Blanca. Das ist eher untertrieben. Die Sommer sind warm, aber nicht zu heiß – und abkühlen kann man sich ja schließlich im Meer. Man überbrückt die flimmernde Hitze der Mittagsstunden mit einer Siesta und macht die Nacht zum Tage. Hochburg dieses Lebensgefühls ist die legendäre Hochhaus-Ferienstadt Benidorm. Für uns allerdings sind Frühjahr und Herbst die schönste Zeit. Jetzt zeigt sich die Region in einem klaren Licht, die Salzlagunen an der Küste beleben sich mit rosafarbenen Flamingos. Ausflüge erschließen ein Hinterland, das sich erstaunlich unberührt zeigt. In schroffen Gebirgszügen erfreut auf Wanderungen eine seltene Flora. Kuriositäten der Natur wie Quellwassertöpfe oder Tropfsteinhöhlen setzen Zeichen, ebenso der Palmenhain von Elche. Wer sich für Burgen, Kirchen und Paläste interessiert, für mittelalterliche, barocke oder Jugendstilarchitektur, kommt vielerorts auf seine Kosten. Auch Römer und Phönizier hinterließen Spuren. Pralles Stadtleben spielt sich in Alicante ab, und als Geheimtipp gilt Murcia, die Hauptstadt der Costa Cálida. Was soll man eigentlich zuerst machen? Die Auswahl ist überwältigend.
© Schapowalow: Suzy Bennett/4Corners
Entspannte Siesta in Valencia. Die schönen Straßencafés gehören zum Stadtbild und sind ein beliebter Ort für eine Pause beim Sightseeing.
Susanne Lipps und Oliver Breda bereisen Valencia und die Costa Blanca seit vielen Jahren – und immer mit Begeisterung. Beide schreiben seit mehr als 20 Jahren als freie Autoren über Ziele in Spanien und auf seinen Inseln, etwa über Barcelona, Andalusien oder Mallorca. Auch das Leiten von Studienreisen führt sie immer wieder auf die Iberische Halbinsel.
Valencia und die Costa Blanca: viel Kultur und Natur unter der Sonne Spaniens – immer eine Reise wert.
Die Kathedrale besitzt einen gläsernen, mit Perlen und Edelsteinen besetzten Kelch, von dem das Gerücht geht, er sei der legendäre Heilige Gral. >
© mauritius images: Alamy/Gonzalo Azumendi
Die Kapelle des Heiligen Kelchs in der Kathedrale von Valencia. Jesus Christus soll den Kelch beim letzten Abendmahl benutzt haben.
In der kirchenähnlichen Halle wickelten die valencianischen Händler jahrhundertelang den Handel mit wertvollen Seidenstoffen ab. Unzählige Weber im Umland der Stadt arbeiteten ihnen zu. >
Im Zentralmarkt von Valencia biegen sich die Tische der Händler unter den Köstlichkeiten aus dem Meer und der Huerta, dem Gemüsegarten der Stadt. >
Moderne Bauten von Spaniens Architektenstar Santiago Calatrava, der seine Motive oft der Natur entlehnt, schmücken das Viertel der Künste und Wissenschaften in einem trockengelegten Flussbett. >
Die trutzige Ritterburg und ehemalige Residenz des Papstes beherrscht Peñíscolas Altstadt und gilt als Wahrzeichen der Costa del Azahar. >
Der markante Felsblock ragt bei Calp senkrecht aus dem Meer. Seinen gut 300 m hohen Gipfel erklimmen Wanderer und freuen sich dabei über die reiche Flora und Fauna. >
Eine mediterrane Idylle unweit des trubeligen Benidorm: Kaskaden kristallklaren Wassers füllen ein von Oleander umstandenes, von der Natur geschaffenes Badebecken. >
Palmen spenden der Meerespromenade von Alicante Schatten. Für das ganz besondere Flair sorgen die promenierenden Stadtbewohner. >
Rund 200.000 Dattelpalmen umgeben die Altstadt von Elche als grüner Gürtel. Knapp 500 davon bilden gemeinsam mit zahlreichen anderen Gewächsen diesen lauschigen, liebevoll angelegten Garten. >
Die riesige Salzlagune ist das Refugium unzähliger rosafarbener Flamingos. Ihrem schwarzen Schlick werden Heilkräfte nachgesagt. >
Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.
Der wunderbare Garten ist eine Oase mitten in Valencia, der ruhige Momente verspricht. >
Valencias Strandmeile ist immer einen Besuch wert: zum Baden, Flanieren, Genießen. >
Auf dem bunten Sonntagsmarkt ist Stöbern angesagt. >
An dieser Konditorei kommt niemand vorbei. Ihre Naschereien sind geradezu legendär. >
Studentenkneipe mit allem Drum und Dran in Valencias Szeneviertel. >
Ein großer Binnensee mit Kanälen, Reisanbau und vielseitiger Vogelwelt. >
Der Blick schweift während der Ballonfahrt übers Land. >
Die unterirdische Bootsfahrt durch Kalksandsteingrotten ist ein besonderes Erlebnis. >
Mönche destillieren einen würzigen Kräuterlikör. >
Der Sonnenaufgang ist ein Augenschmaus. >
© Bildagentur Huber: Gräfenhain
Die Fuente del Xorro in Polop. Dem Wasser werden Heilkräfte nachgesagt. Die Plaza am Brunnen ist ein guter Platz, um den beschaulichen Ort zu genießen.
Frisches Quellwasser plätschert aus 221 Hähnen. >
Perfekt gestaltete Bar mit guter Musik und guten Cocktails in Benidorm. >
Eine abendliche Tour durch die Tapas-Lokale der Stadt gehört eigentlich zum Pflichtprogramm. >
Likörweine und valencianischer Sekt aus der Kellerei. >
Wer einen schönen Ausblick und interessante Ruinen sucht, ist in dieser Burg goldrichtig. >
Comunitat Valenciana: 8600 km² landwirtschaftliche Nutzfläche, 1510 km² Waldfläche, 206 Museen und 100 Kinos. Amtssprachen sind Spanisch und Valencianisch. Pro Jahr werden ca. 2500 Bücher veröffentlicht, es gibt 25.600 eingeschriebene Studenten.
Provinz Castelló de la Plana (Costa del Azahar): 569.576 Einw. (Hauptstadt Castelló de la Plana 170.000), 6600 km², 1200 davon unter 200 Höhenmeter, 911 über 1000 Höhenmeter, 86 Einw./km², Jahresdurchschnittstemperatur 18,6 °C, Sonnenscheindauer im Jahr 3320 Stunden (ca. 2200 Stunden in München).
Provinz Valencia: 2.531.188 Einw. (Hauptstadt Valencia 791.000), 10.800 km², 2700 davon unter 200 Höhenmeter, 640 über 1000 Höhenmeter, 234 Einw./km², Jahresdurchschnittstemperatur 18,8 °C, Sonnenscheindauer im Jahr 2800 Stunden.
Provinz Alicante (Costa Blanca): 1.845.470 Einw. (Hauptstadt Alicante 332.000), 5800 km², 2150 davon unter 200 Höhenmeter, 0 über 1000 Höhenmeter, 318 Einw./km², Jahresdurchschnittstemperatur 18,8 °C, Sonnenscheindauer im Jahr 3400 Stunden.
Región de Murcia (Provinz Murcia; Costa Cálida): 5130 km² landwirtschaftliche Nutzfläche. 760 km² Waldfläche. 35 Museen, 32 Kinos. Die Region Murcia kommt auf 750 Buchveröffentlichungen im Jahr, 9200 eingeschriebene Studenten; 1.475.569 Einw. (Hauptstadt Murcia 447.000), 11.300 km², 1700 davon unter 200 Höhenmeter, 1130 über 1000 Höhenmeter, 130 Einw./km², Jahresdurchschnittstemperatur 19,9 °C, Sonnenscheindauer im Jahr 3350 Stunden. Knapp 70 % der Bewohner sind katholisch.
Klima (Mittelwerte)
Der in diesem Buch vorgestellte Abschnitt der spanischen Ostküste, der nördlich von Katalonien und südlich von Andalusien begrenzt wird, ist mit der Levante im engeren Sinn identisch. (Ursprünglich traf dieser Begriff auf den gesamten Osten Spaniens zu.) Von Norden nach Süden zählen dazu die Küstenabschnitte Costa del Azahar, Costa de Valencia mit der gleichnamigen Metropole, die eigentliche Costa Blanca (Küstenabschnitt der Provinz Alicante) mit den bekannten Ferienorten Denia und Benidorm sowie die Costa Cálida in der Región Murcia. Allgegenwärtig sind weiße Strände, die der Costa Blanca ihren Namen gaben. Hier und da werden sie von felsigen Abschnitten unterbrochen. Das Hinterland charakterisieren schroffe Gebirgszüge, die Sierras. Die höchste Erhebung ist der Macizo de Revolcadores (auch Serra Seca) mit 2015 m.
© Shutterstock.com: Alex Tihonovs
Blick vom Kastell auf den Hafen von Peñíscola (>). Von der 66 m hoch über dem Meeresspiegel gelegenen Templerburg hat man eine einmalige Aussicht.
Die Region Valencia wurde im Mittelalter, nach der Reconquista und der damit verbundenen Vertreibung der Mauren von der Iberischen Halbinsel, von Katalonien aus besiedelt. Durch Zuzug von Arbeitskräften nach Valencia und in die Ferienorte hat sich in den vergangenen Jahrzehnten der Anteil von Kastiliern und Andalusiern an der Bevölkerung deutlich erhöht. Die katalanische Lebensweise, die als weniger südländisch und der mitteleuropäischen ähnlicher gilt, trifft man eher im Hinterland an, speziell auch im Norden der Region. Richtung Süden geht der Lebensstil allmählich in den »spanischen« über. Speziell trifft dies auf den Süden der Provinz Alicante und die ausschließlich spanischsprachige Region Murcia zu.
Insgesamt leben in der beschriebenen Region rund 6,5 Mio. Menschen auf 34.500 km². Das sind etwa so viele, wie in den größten deutschen Städten Berlin, Hamburg und München zusammen (gesamt etwa 7 Mio.). Dort drängen sie sich allerdings auf knapp 2000 km² zusammen.
In der Region Valencia ist Katalanisch (Valencianisch) die zweite Amtssprache neben dem Spanischen (Kastilisch). Je nach Gemeinde herrscht die eine oder andere Sprache vor.
Valencia und die Costa Blanca gehören zu Spanien, das von Madrid aus regiert wird. Innerhalb des spanischen Staates bildet Valencia mit den Provinzen Castelló de la Plana, Valencia und Alicante eine autonome Region. Eine weitere autonome Region und identisch mit der gleichnamigen Provinz ist Murcia.
Die Stadt Valencia ist nach Barcelona wichtigster Standort für Automobil- und Maschinenbau an der spanischen Mittelmeerküste. So beschäftigt das Ford-Werk in Almussafes bei Valencia etwa 7000 Menschen und fertigt pro Jahr rund 9 Mio. Autos. Ansonsten ist wenig Industrie zu verzeichnen. Vielmehr stellt die Landwirtschaft ein wichtiges wirtschaftliches Standbein der Levante dar. In den großen Huertas von Valencia, in den unzähligen kleineren Gartenlandschaften im Hinterland der Costa Blanca und vor allem in der Region Murcia wird ein Großteil des Obstes und Gemüses erzeugt, das Spanien exportiert. Geringere Bedeutung hat die Fischerei. Relativ große Fischereiflotten sind in Castelló de la Plana, Santa Pola und Villajoyosa stationiert. Als Wirtschaftsfaktor unverzichtbar ist hingegen der Tourismus, der sich vorwiegend im Sommerhalbjahr abspielt. Eine Entwicklung zeichnet sich jedoch ab, wonach auch zu anderen Jahreszeiten die Gästezahlen zunehmen. Viele Andalusier kommen als saisonale Kräfte an die Costa Blanca, um im Hotel- und Gaststättengewerbe zu arbeiten.
Das Straßennetz ist hervorragend. Autobahnen sind teilweise gebührenpflichtig. Sie bieten sich besonders im Hochsommer als gute Alternative an, wenn die Küstenstraßen hoffnungslos verstopft sind. Fahren in den Innenstädten verlangt Gelassenheit, besonders in den engen Gassen von Valencia.
An Flughäfen und in den Ferienorten finden sich zahlreiche, vergleichsweise günstige Autovermieter.
In Valencia findet man ein flächendeckendes U-Bahn-Netz, Busse und Straßenbahnen (www.emtvalencia.com). In Alicante und Umgebung fährt man gut mit der S-Bahn (www.fgvalicante.com). Und zwischen den Ferienzentren Denia und Benidorm verkehrt eine Schmalspurbahn.
Für längere Strecken zwischen den großen Städten bieten sich Überlandbusse an, die von vielen Gesellschaften betrieben werden.
Enorm viele Fiestas: Rund 25.000 Kirchenfeste feiert Spanien pro Jahr, davon das Land Valencia fast 2700.
© mauritius images: Alamy/Prisma Archivo
Rodrigo Diaz de Vivar, genannt »El Cid«, bei der Eroberung von Valencia am 15. Juni 1094. Der kastilische Ritter wurde zur Symbolfigur der Reconquista.
Karthager, Römer und Araber hinterlassen in Valencia und an der Costa Blanca ihre Spuren. Nach der Reconquista teilen Katalanen und Kastilier das Land unter sich auf und prägen es bis heute durch ihre Sprache und Kultur.
An der Levante entstehen ab 6000 v.Chr. prähistorische Felszeichnungen, die heute UNESCO-Welterbe sind. Mit dem Ende der Steinzeit um 4000 v.Chr. verschwindet dieser spezielle Levante-Stil. Die Römer erobern 209 v.Chr. die Costa Blanca und führen die lateinische Sprache ein, aus der sich später Spanisch (Kastilisch) und Valencianisch entwickeln. 138 v.Chr. gründen sie »Valentia«. Die Römerstadt lag auf einer hochwassersicheren Insel des Río Turia, wo sich noch heute das Stadtzentrum mit der Kathedrale befindet. Die Hafenstadt »Dianium« (heute Denia) war ein wichtiger römischer Flottenstützpunkt, »Saguntum« (heute Sagunt) spielte eine wichtige Rolle als Bollwerk in den beiden Punischen Kriegen gegen Karthago.
Arabische Heere erobern ab 711 innerhalb weniger Jahre von Gibraltar aus die Iberische Halbinsel. Sie geben der Landwirtschaft durch die Einführung neuer Techniken und Kulturpflanzen Impulse. Auch das Kunsthandwerk blüht auf. Anfang des 11. Jh. entstehen in der Levante nach dem Zerfall des Kalifats von Córdoba die Taifa-Königreiche Valencia, Almería, Denia und Murcia. Schon wenige Jahrzehnte später fällt jedoch Murcia an Sevilla, wohingegen Almería und Denia zum Herrschaftsbereich Valencia kommen. Damit wird die heutige Kultur- und Sprachgrenze bereits vorweggenommen.
Zwar erobert schon der legendäre El Cid (>) Valencia Ende des 11. Jh. vorübergehend, doch schon drei Jahre nach seinem Tod fällt die Stadt im Jahre 1102 wieder an die Mauren. Erst unter König Jaume I. von Aragón nehmen nordspanische Truppen, unterstützt von englischen und französischen Kreuzrittern, Valencia 1238 endgültig ein. Die Mauren erhalten freien Abzug, dürfen aber auf Wunsch auch unter christlicher Herrschaft verbleiben. Zwei Jahre später gründet Jaume I. das Königreich Valencia, das zwar der aragonesischen Krone angegliedert ist, jedoch zahlreiche Sonderrechte erhält. 1258 wird die Eroberung der Costa Blanca abgeschlossen. Zahlreiche Siedler aus Katalonien lassen sich jetzt hier nieder. Murcia halten die Mauren noch bis 1265, dann fällt es an Kastilien.
In Valencia wird ab 1482 die prächtige Börse La Lonja errichtet, die als Drehscheibe des lukrativen Seidenhandels fungiert. Stadt und Region erleben in den folgenden Jahrzehnten eine glanzvolle Zeit. 1609 lässt König Philipp II. endgültig alle Mauren aus Spanien ausweisen. Für Valencia bedeutet dies den Verlust zahlreicher qualifizierter Arbeitskräfte speziell auch in der Seidenindustrie. Ein wirtschaftlicher Niedergang ist die Folge.
1707 verliert Valencia den Status eines eigenständigen Königreichs innerhalb Spaniens. Vorausgegangen ist die Niederlage im Spanischen Erbfolgekrieg, bei dem die Stadt auf der falschen Seite gestanden hat. Die siegreichen Bourbonen entziehen Valencia alle Sonderrechte und gliedern es unmittelbar der spanischen Krone an. Der Niedergang wird dadurch noch angeheizt. Erst unter dem aufgeklärten Herrscher Karl III. erfolgt zwischen 1759 und 1788 eine Wiederbelebung. Moderne Manufakturen produzieren nun Porzellan, Glaswaren, Textilien und Teppiche.
Mit einem Militärputsch beginnen am 17. Juli 1936 die Kampfhandlungen. Rasch bringt General Franco große Teile Spaniens unter Kontrolle. Fast die gesamte Ostküste verbleibt jedoch zunächst unter der republikanischen Regierung, die am 6. November 1936 die hart umkämpfte Hauptstadt Madrid verlassen muss und ihren Sitz in Valencia nimmt. Als die franquistischen Truppen der Stadt im November 1937 bedrohlich nahe kommen, wechselt die Regierung nach Barcelona. Nachdem Katalonien gefallen ist, hält sich Valencia noch einige Wochen, kapituliert dann aber ebenfalls. Der Bürgerkrieg endet 1939 mit der Zerschlagung des letzten republikanischen Widerstands in Alicante.
1975 stirbt General Franco, der Spanien seit 1939 diktatorisch regiert hat. Seine Nachfolge tritt Juan Carlos I. an, ein Spross aus der seit 1931 im Exil lebenden spanischen Königsfamilie. Juan Carlos ebnet nach seiner Übernahme der Regierungsgeschäfte den Weg in eine demokratische Zukunft. In Katalonien, im Baskenland und in Galicien werden die Stimmen immer lauter, die eine Dezentralisierung und teilweise Ablösung von Madrid fordern. Um diesen Sonderweg nicht in eine vollständige Unabhängigkeitserklärung umschlagen zu lassen, gewährt die spanische Regierung Anfang der 1980er-Jahre 17 Regionen im Land als »Comunidad Autónoma« (autonome Gemeinschaft) eine Teilautonomie. So entstehen die Regionen Valencia und Murcia.
© Shutterstock.com: Lledo
Als Juan Carlos’ Sohn Felipe 2014 der neue spanische König wurde, feierte man in Benidorm die Eröffnung des spektakulären Wohnhochhauses Intempo.
Mit Valencia hat der America’s Cup nach der 1851 vor der Isle of Wight veranstalteten Ursprungs-Segelregatta 2007 und 2010 wieder einen europäischen Austragungsort, nämlich Valencia. In Benidorm wird das 2002 errichtete Gran Hotel Bali, mit 186 m damals höchstes Hotel Westeuropas, von dem 192 m hohen Doppel-Wohnturm Intempo getoppt, der seit 2014 die Skyline der Stadt beherrscht. Im selben Jahr besteigt König Felipe VI. nach der Abdankung seines Vaters Juan Carlos den spanischen Thron. Von den Ereignissen in der Nachbarregion Katalonien, wo separatistische Bestrebungen 2017 darin gipfeln, dass Ministerpräsident Puigdemont sich ins Ausland absetzt, bleibt Valencia erstaunlich unberührt. Für eine Unabhängigkeit von Spanien fehlt es am Rückhalt in der Bevölkerung.
© Corbis: Marc Sard—n/Demotix
»Sí a la nostra llengua – Ja zu unserer Sprache«: Die Menschen in Valencia demonstrieren für das Valencianische.
Todas direcciones oder totes direcciones steht auf den Straßenschildern. Das geht noch. Im Straßencafé sitzt man beim café con leche oder beim café amb llet, auch noch verständlich. Aber das Schild tancat heißt: Der Laden ist geschlossen. Da hilft der Spanischkurs wenig.
Valencianisch gilt als eine Variante des Katalanischen. Die Übergänge zwischen beiden Sprachen sind fließend und in der Schriftsprache kaum vorhanden. Dennoch wird valencià (span. valenciano) in der Region Valencia schon seit Jahrhunderten als eigenständige Sprache angesehen. Schließlich war Valencia lange Zeit ein eigenes Königreich.
Wie kam es zu dem Sprachengewirr? Vom Baskischen einmal abgesehen gehören alle Idiome der Iberischen Halbinsel zur romanischen Sprachfamilie und haben sich aus dem Vulgärlatein entwickelt. So entstanden Portugiesisch, Kastilisch (das heutige Spanisch) und Katalanisch. Im Mittelalter nahm die kastilische Sprache viele arabische Wörter auf. Die Einflüsse der Mauren in Katalonien blieben gering, da sie sich nur wenige Jahrzehnte im Land halten konnten.
Mit der allmählichen Zentralisierung Spaniens verdrängte das Kastilische als Sprache des Königshofs das Katalanische. Obendrein bekämpften die Bourbonenherrscher im 18. Jahrhundert die katalanische Sprache. 1716 erhoben sie Kastilisch zur Amtssprache in ganz Spanien und machten es ein halbes Jahrhundert später zur einzigen im Schulunterricht zugelassenen Sprache. Das Katalanische benutzte in Katalonien und Valencia bald nur noch die Unterschicht. Zwar gab es im 19. Jahrhundert die sogenannte renaixença, eine Wiederbelebung der katalanischen Literatursprache durch das Bildungsbürgertum, doch während der Franco-Diktatur war der Gebrauch des Katalanischen verpönt, in der Öffentlichkeit gar verboten. Es blieb nur als Symbol des Widerstands in Kreisen der Intellektuellen erhalten.
In der Region Valencia beherrschen geschätzt 50 Prozent der Bewohner Valencianisch, aber nur etwa 20 Prozent verwenden die Sprache in der Öffentlichkeit. Hochburgen des Valencianischen sind einige ländliche Gebiete im Hinterland der Costa del Azahar und Costa Blanca. Hingegen liegt der Anteil der Katalanischsprachigen in den Städten, insbesondere in Valencia selbst und in Alicante, weit unter dem Durchschnitt und sinkt stetig. Dabei wird in den Schulen seit den 1990er-Jahren in beiden Sprachen unterrichtet. Im offiziellen Bereich wird je nach Gemeinde die eine oder andere Sprache bevorzugt. In der Regel erfolgen von den Behörden vorgenommene Beschriftungen in beiden Sprachen, auch in Orten, wo Kastilisch verbreitet ist.
Spanischsprachig ist, im Gegensatz zu Valencia, seit der Reconquista die Region Murcia. Einzige Ausnahme: ein winziges Gebiet um den Ort El Carche, weit im Landesinneren bei Jumilla. Weiter zur Küste hin zieht sich die Sprachgrenze durch den Süden der Region Valencia, gefühlt verläuft sie dort bei Alicante. In Torrevieja spricht die autochthone Bevölkerung ausschließlich Spanisch.