befreit
leben
jetzt
… das menschliche leid überwinden
© 2020 Martina Kern
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN |
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Paperback: |
978-3-347-06122-4 |
Hardcover: |
978-3-347-06123-1 |
e-Book: |
978-3-347-06124-8 |
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inhalt
intro & wahres leben
schmerz, leid & mitgefühl
trennung & angst
selbst-wert & vergleichen
zeit, jetzt & ewigkeit
polarität & dualität
konditionierung & bewusstheit
unbewusstheit & gewahrsein
widerstand & annahme
opferrolle & schuldzuweisung
abhängigkeit & freiheit
konflikte & geistige gesundheit
glück, wollen & frieden
spiegel & selbstverantwortung
isolation & beziehung
liebe & das wahre ich
leben ohne leiden
eine persönliche geschichte von sinn-losigkeit, tod & leben
anhänge
intro & wahres leben
Du glaubst nur dann, dass ein Leben ohne Leid nicht möglich ist, wenn du geistig vom Leben getrennt bist. Wahres Leben ist bedingungslos und kennt keine Grenzen. Wer dich auf das egozentrische System limitiert sind deine Konditionierungen, deine Gedanken. Du bist mit Anlagen in diese Welt gekommen, die durch deine Gene bestimmt wurden. Doch du trägst evolutionär das gesamte Leben in dir. Mehr noch, du bist dieses eine Leben, von dem es kein zweites gibt. Du hast alle menschlichen Möglichkeiten. Aber du vergisst diese Wahrheit im Laufe deiner ersten Lebensjahre, weil du auf dein Persönlichkeitssystem programmiert wirst. Alles was man dir beibringt ist nicht Wahrheit, sondern normiertes Wissen, das auf Vermutung basiert. Nichts was der Mensch erschafft ist von Dauer. Materie zerfällt genauso wie sich Überzeugungen immer wieder selbst in Frage stellen, wenn die Wissenschaft neue Erkenntnisse auf den Markt wirft. Alle diese vermeintlichen Tatsachen gelten nur so lange bis man an ihnen scheitert oder neue erfindet.
Wenn du wissen willst was wirklich wahr ist, musst du dich dem Leben stellen. Es bringt dir jeden Moment genau das was du brauchst um Wahrheit zu erkennen. Nichts geschieht einfach nur so. Wahrheit ist das Leben.
Und wahres Leben leidet nicht, weil es keinen Widerstand kennt. Wie ein Fluss, der große Hindernisse umarmt und kleine in sich aufnimmt, fliest es friedlich vor sich hin. Warum oder woran sollte der Fluss leiden?
Leiden kannst du nur, wenn du nicht weißt wer du bist. Um dich zu erkennen, musst du in den Spiegel schauen, den du in jedem und allem was um dich herum ist findest. Der Selbsterkannte ist ohne Leid, weil er keinen Widerstand mehr kennt und für sich selbst Verantwortung trägt.
Alle nicht-menschlichen Lebensformen dieser Welt geben sich dem Leben hin. Sie hinterfragen nichts und kennen deshalb kein Leid. So kann das arrogante Credo, der Mensch sei die Krönung der Schöpfung, schlussendlich nur als lächerlich entlarvt werden.
Dieses Buch mag einige Aussagen enthalten, die dem menschlichen Verstand nicht gefallen. Du wirst diese Passagen ganz leicht daran erkennen, dass du dich über sie ärgerst, sie abweist oder dich über sie lustig machst.
Ich habe die Wahrheit nicht gepachtet, aber ich habe mich mit ihr auseinandergesetzt. Ich habe den tiefsten Moment unfassbar unerträglicher Sinnlosigkeit überlebt und ich kenne diese unbändige Freude, die jedes Glücksgefühl überstrahlt. Und sie ist immer da im Untergrund des Seins, auch wenn an der Oberfläche des Lebens stürmische Wellen schlagen.
Das letzte Kapitel dieses Buches beschreibt meinen persönlichen Trauerprozess nach dem Verlust meiner Hündin Sira. Ich lebte intensive 16 Jahre mit ihr bis zum August 2019. Ohne sie wäre ich dem leidvollen Kreislauf eines unwahren Lebens nicht entkommen; sie war Teil meiner Metanoia.
Die intensive Erzählung blickt in den Kampf des Menschen um die Befreiung aus seiner Konditionierung und zeigt die unterschiedlichen Stadien großen Schmerzes, unbewussten Leidens, tiefster Sinnlosigkeit und schließlich das erneute Eintauchen in den Fluss des Lebens auf.
Vermutlich wirst du an ein paar Stellen des Buches Wiederholungen finden. Sie sind nicht zu vermeiden, wenn Dinge von mehreren Seiten aus beleuchtet werden.
schmerz, leid & mitgefühl
Es gibt einen Unterschied zwischen Schmerz und Leid. Wenn du ein (mit-)fühlender Mensch bist, wirst du dem Schmerz nicht ausweichen können. Das sollst du auch nicht, denn Vermeidung erschafft Angst. Psychischer Schmerz entsteht quasi passiv und wird nicht aus dir hervorgebracht. Er kommt, wenn du einen Verlust erleidest, wenn dir etwas genommen wird, das du geliebt hast. Schmerz fliest in die Lücke, die sich in deiner Lebenssituation aufgetan hat. Wenn du ihm Raum gibst, geht er in Trauer über und heilt sich so selbst aus. Je mehr du diesen natürlichen Prozess annimmst, desto schneller geht der Schmerz vorüber, ist leichter oder entsteht erst gar nicht. Annahme dessen was ist, ist der Schlüssel für ein Leben ohne Kummer per se.
Körperlicher Schmerz entsteht wenn du dich verletzt. Auf den ersten Blick mag er sich ebenfalls passiv anfühlen. Doch meist entsteht er durch eigene Unachtsamkeit. Die körperliche Ebene folgt der geistigen. Deshalb kann dein Umgang mit deinem Körper durchaus auf den Grad deiner Selbstverantwortung hinweisen.
Leid ist vollständig hausgemacht. Es ist deine freie Entscheidung, leiden zu wollen. Wenn du mit einem anderen mit-leidest, tust du weder dir noch ihm einen Gefallen. Dein Mitleid verstärkt sein Selbstmitleid und du leidest, obwohl du faktisch überhaupt keinen Grund dazu hast. Manchmal erhofft sich der Mitleidende Dankbarkeit und wenn sie nicht kommt hat er sich zusätzliches Leid erschaffen. Leid ist immer Drama, egal ob es das eigene ist oder das des anderen. Leid ist Widerstand gegen das was ist. Es endet sobald du deine Gegenwehr aufgegeben hast.
Jedes Leiden ist in seiner letzten Konsequenz Selbstmitleid und es hat überhaupt nichts mit Mitgefühl zu tun. Mitgefühl erkennt die Situation an und lässt die Verantwortung beim Verantwortlichen. Wenn du jemandem dein Mitgefühl aussprichst, bist du ganz bei ihm und kannst seine Umstände nachfühlen. Du versetzt dich so vollständig in seine Lage, dass du fühlen kannst was er fühlt. Man nennt das auch Empathie. Jeder Therapeut oder Coach muss sich in andere hineinversetzen können wenn er wirklich gut sein will. Doch am Ende der Therapiestunde wird der Patient seiner eigenen Verantwortung überlassen. Das Mitgefühl hält also eine respektvolle Grenze ein. Mitgefühl ist Liebe in ihrer reinen Form und die Basis jeder echten Beziehung und wahren Freundschaft.