Depeche Mode

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»Somebody«

Martin Gore sitzt mir gegenüber, sein Gesicht ist voller Schweißperlen, von seinem Kinn tropft gerade eine runter auf sein T-Shirt. Auch die Haare in seinem Nacken sind klatschnass. Irgendwie sieht er fertig aus. Der wird doch nicht wieder mit dem Trinken oder anderen Substanzen angefangen haben?

Andererseits passt dieser optische Eindruck überhaupt nicht zu seiner sonstigen Verfassung, denn da wirkt er auf mich sehr wach und fit, extrem gut gelaunt ist er auch noch. Was ist da los?

Die Erklärung ist denkbar banal: Depeche Mode haben auf Tour immer eine Art mobiles

Wir sind im Backstagebereich des Stadions in Hamburg. Depeche Mode spielen hier heute Abend ein Konzert im Rahmen ihrer »Tour Of The Universe«. Und eigentlich müsste ich ja schwitzen wie nix Gutes. Vor Aufregung, zum Beispiel. Denn obwohl das jetzt schon das fünfte Interview ist, das ich mit Martin beziehungsweise Depeche Mode führe, bin ich immer noch extrem angespannt und nervös, wenn ein Treffen mit meiner Lieblingsband ansteht.

Ich habe außerdem eine stressige Anreise hinter mir. Mein ICE von Berlin nach Hamburg hatte 90 Minuten Verspätung, dann stand ich auf dem Weg vom Bahnhof zum Stadion noch mit dem Taxi im Stau, ich traf somit wirklich erst kurz vor knapp ein. Ganz schlechte Voraussetzungen also für ein entspanntes Gespräch mit einem meiner absoluten Helden, diesem Typen, der all diese fantastischen Songs geschrieben hat, die mich schon seit Jahrzehnten begleiten. Ja, Depeche Mode sind wie

Über eine Band zu schreiben, die einen so lange begleitet und dabei nie enttäuscht hat, ist natürlich auch eine Art Liebeserklärung. Oder, um es mit Martins Worten in »Somebody« auszudrücken: »I want somebody to share, share the rest of my life / Share my innermost thoughts, know my intimate details / Someone who’ll stand by my side and give me support / And in return, she’ll get my support.«

Und genau so lief das all die Jahre zwischen mir und ihr, also der Band.