Fabian Lenk
Gefangen in der Welt der Würfel. Die Gefahr in den Dungeons. Ein Abenteuer für Minecrafter
(Band 7)
Roman
Mit Illustrationen von Vincent Eckert
FISCHER E-Books
Als Fabian Lenk (geboren 1963) selbst noch ein Kind war, wollte er Archäologe werden. Auch Musiker oder Schriftsteller waren mögliche Ziele.
Alles brotlose Kunst!, lautete vielfach das Urteil. Also studierte er Diplom-Journalistik und war 25 Jahre als Reporter tätig. Parallel schrieb er Bücher – zuerst Krimis für Erwachsene, später vor allem für Kinder und Jugendliche. Über 200 Titel sind bisher erschienen, die in viele Sprachen übersetzt wurden.
Computerspiele mag Fabian Lenk ebenfalls – an Minecraft schätzt er die unendlichen kreativen Möglichkeiten. Musik macht er übrigens auch. Seine eigenen Songs findet ihr bei YouTube unter FabiBeat.
Fabian Lenk wohnt mit seiner Familie in der Nähe von Bremen.
Weitere Informationen zum Kinder- und Jugendbuchprogramm der S. Fischer Verlage finden Sie unter www.fischerverlage.de
Gefangen in der Welt von Minecraft
Finn, Josh und Ela sitzen gemütlich vorm PC und spielen Minecraft, als plötzliche eine geisterhafte Schrift erscheint. Die Freunde werden aufgefordert, ein Abenteuer in den Minecraft Dungeons zu bestreiten – aber nicht von zu Hause aus. Klingt nach Spaß, finden sie, und los geht's per Portal in die düsteren Dungeons. Doch dort wartet nicht nur der böse Erz-Illager Archie auf sie, sondern auch der fiese General Liuncra, der es auf sie abgesehen hat …
Band 7 der spannenden Abenteuer-Serie für alle Minecrafter und solche, die es werden wollen.
»Ein Abenteuer, das den Leser mitfiebern lässt.«
SparkofPhoenix
Originalausgabe Kinder-/Jugendbuch
Erschienen bei FISCHER E-Books
This book is not authorized or sponsored by Microsoft Corporation, Mojang AB, Notch Development AB, or Scholastic Corporation, or any other person or entity owning or controlling rights in the Minecraft name, trademark, or copyrights. Minecraft® is a registered trademark of Mojang AB.
Kein offizielles Minecraft-Produkt. Nicht von Mojang genehmigt oder mit Mojang verbunden.
© 2021 Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Covergestaltung: Karin Dahlhaus, Dahlhaus & Blommel Media Design, Vreden
Coverabbildung und Vignetten: Vincent Eckert
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-7336-0450-9
Dank an Yannick für unzählige Minecraft-Tipps!
Virtual-Reality-Brillen auf, Computer an – Finn und Josh lieben coole Spiele. Vor allem Minecraft!
Doch eines Abends läuft alles anders: Die Brüder werden von gefährlichen Hackern mit Hilfe eines goldenen Lichts in die Minecraft-Welt gezogen und befinden sich plötzlich im Reich Pyra. Dort regieren König Yorick und Königin Kayla. Sie stützen ihre Macht auf gnadenlose Soldaten und rechtlose Arbeiter. Da ein ständiger Bedarf an frischen Sklaven besteht, haben Yorick und Kayla schon viele andere Menschen in ihr Reich entführt.
Finn und Josh müssen in Minen Redstone abbauen und in der Arena als Gladiatoren gegen Monster kämpfen.
Mit ihren neu gewonnenen Freunden Ela und Luca planen sie den Ausbruch aus Pyra. Doch Luca entpuppt sich als Verräter. Prompt wird Josh geschnappt, während Finn und Ela die Flucht gelingt.
Mit der Hilfe von Hexe Wanda und ihrem Mann, dem genialen Baumeister Pete, gelingt es ihnen jedoch, Josh aus den Klauen von Yorick und Kayla zu befreien.
Das Herrscherpaar sinnt auf Rache – und setzt eine riesige Armee von Withern in Marsch, die die Flüchtigen fangen soll. Die Gefährten fliehen ins Reich eines mutigen Bergvolks. Zusammen schaffen sie es, die Armee der Wither zu besiegen. Yorick, Kayla und Luca können jedoch entkommen.
Nun brechen Finn, Josh und Ela auf, um das goldene Licht zu finden. Sie hoffen, dass es ihnen den Weg zurück in die reale Welt weist. Das Licht haben Yorick und Kayla aber bei einem gefährlichen Enderdrachen deponiert. Die Freunde schaffen es, den Drachen zu besiegen und ihm das goldene Licht zu entreißen. Damit gelangen sie endlich wieder zurück nach Hause.
Doch damit ist das Abenteuer keineswegs zu Ende, denn das goldene Licht funktioniert wie ein Portal, das den Freunden jederzeit den Zugang in die Welt von Minecraft ermöglicht. Das Coole: Auch wenn die Reisen der Freunde mehrere Minecraft-Tage dauern, ist währenddessen in der realen Welt kaum eine Sekunde vergangen – niemand bemerkt also die geheimnisvollen Ausflüge der Gefährten … Und so erleben sie immer wieder Abenteuer in der Würfelwelt. Zum Beispiel helfen sie ihren Freunden, indem sie sich einem bösen Magier in den Weg stellen, bauen eigene Schlösser oder besiegen die Horden einer blutrünstigen Hydra.
Der Bauer beugte sich über sein Kürbisfeld. Da er schon sehr alt war und nicht mehr so gut sehen konnte, musste er sich tief bücken, um die Pflanzen zu begutachten – und so bekam er nicht mit, welche Gefahr sich ganz in seiner Nähe zusammenbraute.
»Oh, das wird bestimmt eine gute Ernte«, sagte der Bauer zufrieden und richtete sich wieder auf. Er rückte den Strohhut zurecht und blinzelte ins Sonnenlicht, das die Kürbisweiden in ein warmes, gelboranges Licht tauchte. Die großen Kürbis- und Getreidefelder, die Birken, Büsche und Sonnenblumen sowie das nahe Dorf mit den prächtigen, mehrgeschossigen Gebäuden, den Windmühlen und den Pferdestatuen, all das bestand aus den üblichen Minecraft-Blöcken.
Der alte Mann seufzte. Was für eine schöne Welt!
Aber Halt – was war das da hinten zwischen den Bäumen? Der Bauer kniff die Augen zusammen. Hm, da bewegte sich etwas … Doch der Mann erkannte nur Schemen. Zu dumm, dass er seine Brille im Bauernhaus vergessen hatte.
Leise verfluchte er seine schlechten Augen und beugte sich wieder über die Kürbisse.
»Haha, siehst du den alten Knilch da vorn?«, piepste Archie. Der kleine Kerl mit der blauen Robe und der goldenen Krone auf dem rechteckigen Kopf hüpfte aufgeregt auf und ab.
»Sicher«, erwiderte Liuncra gelassen. Der General trug eine schwere Rüstung und einen Flegel, eine fürchterliche Schlagwaffe, die aus einem Griffstück, einer Eisenkette und einer daranhängenden Metallkugel bestand. Hinter ihm und Archie, dem Erz-Illager, lauerte eine Armee aus fiesen Dienern, Magiern, Zauberern, Creepern und Skeletten. Sie alle warteten nur auf Archies Kommando, das Dorf zu überrennen und es auszulöschen. Die Monster knurrten ungeduldig wie ein Rudel Kampfhunde, das endlich von der Leine gelassen werden wollte.
»Sollen wir angreifen?«, fragte Liuncra.
»Nein, nein, nein!«, widersprach Archie. »Noch nicht. Erst will ich ein wenig Spaß haben!«
Liuncra verdrehte die Augen. »Macht denn Plündern und Brandschatzen keinen Spaß?«
Archie stieß den Stab seines Zepters, das so groß war wie er selbst, ärgerlich auf den Boden. »Widersprich mir nicht!«
Der General hielt es tatsächlich für ratsam zu schweigen. Schließlich war Archie nicht nur sein Boss, sondern auch ausgesprochen gefährlich, seit er die Kugel der Herrschaft besaß. Vorher war er nur ein armer Wurm gewesen, ein Außenseiter ohne Freunde, der aus seinem Dorf verstoßen worden war. Ziellos war Archie umhergestreift und hatte sich schließlich in einer Höhle verkrochen. Und genau dort hatte er die Kugel der Herrschaft entdeckt und sie sich unter den Nagel gerissen. Nun verfügte der Wicht über enorme magische Kräfte, hatte ein Heer von fiesen Kreaturen um sich geschart und nahm fürchterliche Rache an allen, die ihn einst abgewiesen hatten. Nach und nach hatte Archie große Teile der Dungeons unterjocht.
Liuncra hatte sich dem mächtigen Dreikäsehoch angedient. Doch inzwischen hatte er die Launen des Kleinen gründlich satt. Am liebsten würde er den Erz-Illager beseitigen und selbst den Thron der Unterwelt besteigen. Doch der Boss wurde gut bewacht, also war es höchst unwahrscheinlich, dass Liuncra diesen Plan in die Tat umsetzen konnte. Blieb Plan B: die Flucht …
»Ich habe eine tolle Idee«, verkündete Archie jetzt.
Der General lächelte gequält. »Da bin ich ja mal gespannt.«
»Ich werde den ollen Bauern erschrecken! Der Alte fällt bestimmt tot um, wenn er mich sieht.«
Das bezweifelte Liuncra, nickte aber nur. Sollte der verhaltensauffällige Knirps doch seinen Spaß haben – oder was immer er dafür hielt. Schließlich hatte der Erz-Illager eine schwierige Kindheit gehabt, wie er immer betonte.
»Ihr wartet hier«, befahl Archie und tippelte auf seinen kurzen Beinen zum Bauern.
Als er ihn erreicht hatte, stellte sich der Erz-Illager auf die Zehenspitzen und rief: »Buh!«