Albert Kitzler
NUR DIE RUHE!
Einfach gut leben mit Philosophie
Knaur e-books
Dr. Albert Kitzler, Philosoph und erfolgreicher Medienanwalt, gründete 2010 Maß und Mitte – Schule für antike Lebensweisheit, wo er Seminare, Matineen und philosophische Urlaube anbietet. Seine bisherigen Bücher, zuletzt Vom Glück des Wanderns und Weisheit to go, wurden von den Lesern mit Begeisterung aufgenommen. Albert Kitzler lebt bei München.
© 2021 Droemer eBook
Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Redaktion: Dr. Susanne Schackert
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Coverabbildung: Shutterstock.com / New Africa
ISBN 978-3-426-45901-0
Nach Epikur, Von der Überwindung der Furcht, übersetzt von Olof Gigon, München 1991, S. 102 f.
Bissing, Fr. W. Freiherr von, Ägyptische Lebensweisheit, Zürich 1955, S. 110.
Nach Konfuzius, Gespräche, herausgegeben und übersetzt von Ralf Moritz, Reclam, Ditzingen 2005, VII 37.
Upanishaden, herausgegeben und eingeleitet von Peter Michel, Übersetzung Paul Deussen, Neuausgabe Stuttgart, 2. Auflage 2007, Maha-Narayana-Up. 63,4 f. (S. 330/256).
Zhuangzi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland, übersetzt von Richard Wilhelm, Neuausgabe Kreuzlingen/München 2006, XXVII 11 (295).
Nach Der Gelbe Kaiser. Das Grundlagenwerk der chinesischen Medizin, herausgegeben, kommentiert und übersetzt von Maoshing Ni, aus dem Englischen von Ingrid Fischer-Schreiber, Bern u.a., 2. Auflage 1999, S. 44.
Nach Oldenburg Hermann, Buddha. Sein Leben. Seine Lehre. Seine Gemeinde, herausgegeben von Helmuth von Glasenapp, Magnus Verlag, Stuttgart (ohne Jahresangabe), S. 236.
Nach Cicero, Tusculanae disputationes. Gespräche in Tusculum, Lateinisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben von Ernst Alfred Kirfel, Stuttgart 1997, III 25.
Kungfutse, Schulgespräche, übersetzt von Richard Wilhelm, Düsseldorf–Köln 1961, zitiert nach Abschnitt und Kapitel, 13, 3. Vollständig: »Herzog Ai fragte den Meister Kung (Konfuzius): ›Ich habe von einem Menschen gehört, der so vergesslich war, dass er bei einem Umzug seine Frau vergaß. Ist so etwas möglich?‹ Meister Kung erwiderte: ›Das ist noch nicht die schlimmste Vergesslichkeit. Am schlimmsten ist, wenn man sich selbst vergisst.‹«
Mong Dsi (Mong Ko), übersetzt von Richard Wilhelm, Jena 1916, III B 1 (61); Text geringfügig geändert.
Kungfutse, Schulgespräche, übersetzt von Richard Wilhelm, Düsseldorf–Köln 1961, 37,1, statt »Weiser« steht »Edler«, ohne dass dies einen großen Unterschied bezeichnen würde.
Pindar, Zweite Pythische Ode, 72, zit. nach Snell, Bruno, Die Entdeckung des Geistes. Studien zur Entstehung des europäischen Denkens bei den Griechen, Hamburg, 2. Auflage 1948, S. 151.
Pindar, Siegeslieder, Deutsche Übertragungen, zusammengestellt von Uvo Hölscher, Hamburg 1962, S. 53.
Buch der Riten, Sitten und Gebräuche, herausgegeben und übersetzt von Richard Wilhelm, Köln 2007, S. 56.
Seneca, Philosophische Schriften, übersetzt von Otto Apelt, Wiesbaden 2004, III 69 f. Brief 20. Vollständig: »Die Philosophie lehrt handeln, nicht reden, sie fordert, dass jeder getreu seinem inneren Gesetze lebe.«
Nach Patañjali, Die Wurzeln des Yoga, Übertragung von Bettina Bäumer, mit einem Kommentar von P.Y. Deshpande, Bern u.a., 7. Auflage 1993, II 36: »Wenn man in der Wahrhaftigkeit fest gegründet ist, schafft man eine Grundlage für die Reifung der Taten.«
Aristoteles, Die Nikomachische Ethik, übersetzt und herausgegeben von Olof Gigon, München 1972, 1168b 9 f.
Seneca, Philosophische Schriften, übersetzt von Otto Apelt, Wiesbaden 2004, IV 164 Brief 95. Wohl schon bei Menander.
Antiphon, in Nestle, Wilhelm, Griechische Lebensweisheit und Lebenskunst, Stuttgart 1949, S. 72; Text geringfügig geändert.
Phokylides, in Ebener, Dietrich, Griechische Lyrik, Sonderausgabe, Bayreuth 1985, S. 442.
Seneca L. Annaeus, Philosophische Schriften, Lateinisch–Deutsch, übersetzt und herausgegeben von Manfred Rosenbach, 5 Bände, 2. Aufl., Darmstadt 1995, Bd. 5, 37 (Über die Milde).
Nach Seneca, Philosophische Schriften, übersetzt von Otto Apelt, Wiesbaden 2004, I 180 f (III 24). Text geringfügig geändert.
Schwarz, Ernst, So sprach der Weise. Chinesisches Gedankengut aus drei Jahrtausenden, übersetzt und herausgegeben von Ernst Schwarz, Berlin 1981, S. 228.
Seneca, Philosophische Schriften, übersetzt von Otto Apelt, Wiesbaden 2004, III 54 ep 16: »Prüfe dich bis ins Innerste, erforsche und beobachte dich auf jede Weise; achte vor allem darauf, ob du im philosophischen Studium oder im Leben selbst Fortschritte gemacht hast. Die Philosophie ist keine handwerksmäßige Kunstfertigkeit und bietet nichts zur Schaustellung Geeignetes. Ihr Wesen liegt nicht im Wort, sondern in der Handlung.«
Desikachar/Krusche, Das verborgene Wissen bei Freud und Patañjali, Stuttgart 2007, S. 103.
(Buddha) Vgl. Wikipedia, Art. »Die vier edlen Wahrheiten«, zuletzt abgerufen 15.11.2020.
Konfuzius, Gespräche, herausgegeben und übersetzt von Ralf Moritz, Reclam, Ditzingen 2005; statt »Freude« steht dort »Befriedigung«, mit »Freude« übersetzen Stange und Dawson.
Die Nachsokratiker, herausgegeben und eingeleitet von Wilhelm Nestle, 2 Bde., Jena 1923, II 198.
Seneca, Philosophische Schriften, übersetzt von Otto Apelt, Wiesbaden 2004, III 102 Brief 27.
Bhagavadgita, übersetzt und herausgegeben von Klaus Mylius, Wiesbaden (Leipzig 1979), 18, 51–53: »Wer in Beständigkeit sich übt, … Der ist zur Göttlichkeit gereift.«
Platon, Sämtliche Dialoge, herausgegeben von Otto Apelt, 7 Bde., Hamburg 1993, zitiert nach Buch und Ziffer der Stephanusausgabe, Staat 518 (275); Übersetzung geringfügig geändert: »Es scheinen also die anderen Tugenden (Weisheiten), die man gewöhnlich als der Seele zugehörig bezeichnet, einige Verwandtschaft mit den körperlichen Vorzügen zu haben; denn in der Tat wohnten diese (Tugenden), wie es scheint, ihr (der Seele) früher nicht inne und wurden erst später durch gute Gewohnheit und Übung ihr beigebracht …«
Seneca, Philosophische Schriften, übersetzt von Otto Apelt, Wiesbaden 2004, IV 138 Brief 94.
Buch der Riten, Sitten und Gebräuche, herausgegeben und übersetzt von Richard Wilhelm, Köln 2007, S. 56.
(Lü Buwei) Schwarz, Ernst, So sprach der Weise. Chinesisches Gedankengut aus drei Jahrtausenden, übersetzt und herausgegeben von Ernst Schwarz, Berlin 1981, S. 265.
I Ging. Text und Materialien, Richard Wilhelm, München, 15. Aufl. 1988, S. 43 (5. Abschnitt).
Nach Patañjali, Die Wurzeln des Yoga, Übertragung von Bettina Bäumer, mit einem Kommentar von P.Y. Deshpande, Bern u.a., 7. Aufl. 1993, I 30.
Konfuzius, Gespräche, herausgegeben und übersetzt von Ralf Moritz, Reclam, Ditzingen 2005, IV,15, Text geändert.
Brüll, Lydia, Japanische Weisheit, ausgewählt, übersetzt und herausgegeben von Lydia Brüll, Stuttgart 1999, S. 130.
Kungfutse, Schulgespräche, übersetzt von Richard Wilhelm, Düsseldorf–Köln 1961, 13,3.
Nach Fritz Karl August, Weisheiten der Völker, Köln 2003, S. 334.
Pohlenz, Max, Stoa und Stoiker, Zürich 2. Aufl. 1964, S. 8.
Nach Bhagavadgita, übersetzt von Robert Boxberger, neu bearbeitet und herausgegeben von Helmuth von Glasenapp, Stuttgart 1955, 18, 53.
Bissing, Fr. W. Freiherr von, Ägyptische Lebensweisheit, Zürich 1955, S. 93.
Nach Buch der Riten, Sitten und Gebräuche, herausgegeben und übersetzt von Richard Wilhelm, Köln 2007, S. 151.
Nach Upanishaden, herausgegeben und eingeleitet von Peter Michel, Übersetzung Paul Deussen, Neuausgabe Stuttgart, 2. Auflage 2007, Kathaka-Up 2,4-6 (348/272).
Nach Konfuzius, Gespräche des Meisters Kung (Lun Yü), herausgegeben und übersetzt von Ernst Schwarz, München 1985, zitiert nach Kap. (röm) und Abschnitt (arab), IX, 23.
Nach Nestle, Wilhelm, Griechische Lebensweisheit und Lebenskunst, Stuttgart 1949, S. 23.
Nach Plutarch, Lebensklugheit und Charakter, aus den ›Moralia‹, ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von Rudolf Schottlaender, Leipzig 1979, S. 203.
Nach Buch der Riten, Sitten und Gebräuche, herausgegeben und übersetzt von Richard Wilhelm, Köln 2007, S. 347.
Nach Buch der Riten, Sitten und Gebräuche, herausgegeben und übersetzt von Richard Wilhelm, Köln 2007, S. 260.
Nach I Ging. Text und Materialien, übersetzt von Richard Wilhelm, München, 15. Aufl. 1988, S. 274.
Die Vorsokratiker, ausgewählt und übersetzt von Wilhelm Nestle, Düsseldorf–Köln 1978, S. 167.
Mong Dsi (Mong Ko), übersetzt von Richard Wilhelm, Jena 1916, VII A 15 (160).
Nach Patañjali, Die Wurzeln des Yoga, Übertragung von Bettina Bäumer, mit einem Kommentar von P.Y. Deshpande, Bern u.a., 7. Auflage 1993, I, 33.
Die Nachsokratiker, herausgegeben und eingeleitet von Wilhelm Nestle, 2 Bde., Jena 1923, II 86.
Die Nachsokratiker, herausgegeben und eingeleitet von Wilhelm Nestle, 2 Bde., Jena 1923, II 75.
Nach Buch der Riten, Sitten und Gebräuche, herausgegeben und übersetzt von Richard Wilhelm, Köln 2007, S. 279.
Nach Brüll, Lydia, Japanische Weisheit, ausgewählt, übersetzt und herausgegeben von Lydia Brüll, Stuttgart 1999, S. 147.
Fritz Karl August, Weisheiten der Völker, Köln 2003, S. 22, aus den »Heiteren Liedern zum Brautkranz«.
Seneca, Philosophische Schriften, übersetzt von Otto Apelt, Wiesbaden 2004, I 183 (Vom Zorn III 26).
Nach Epikur, Von der Überwindung der Furcht, übersetzt von Olof Gigon, München 1991, S. 60,12.
I Ging. Text und Materialien, übersetzt von Richard Wilhelm, München, 15. Aufl. 1988, S. 230.
Brihadaranyaka-Upanishaden IV.5, Easwaran Eknathan, Die Upanischaden, eingeleitet und übersetzt von Eknathan Easwaran, München 2008 (Widmung).
Plutarch, Lebensklugheit und Charakter, aus den ›Moralia‹, ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von Rudolf Schottlaender, Leipzig 1979, S. 181 (De tranquillitate animi).
Bissing, Fr. W. Freiherr von, Ägyptische Lebensweisheit, Zürich 1955, S. 109.
Seneca, Philosophische Schriften, übersetzt von Otto Apelt, Wiesbaden 2004, I 109 (Vom Zorn II 10).
Nach Plutarch, Lebensklugheit und Charakter, aus den ›Moralia‹, ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von Rudolf Schottlaender, Leipzig 1979, S. 95 (Was Feinde nützen können – De capienda ex inimicis utilitate).
Seneca, Philosophische Schriften, übersetzt von Otto Apelt, Wiesbaden 2004, I 110 (Vom Zorn II 10).
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, übertragen mit einer Einleitung von Wilhelm Capelle, Stuttgart 1948, 4,18.
Brüll, Lydia, Japanische Weisheit, ausgewählt, übersetzt und herausgegeben von Lydia Brüll, Stuttgart 1999, S. 129.
Seneca, Philosophische Schriften, übersetzt von Otto Apelt, Wiesbaden 2004, III 116, Brief 31.
Demokrit, Fragmente zur Ethik, übersetzt von Gred Ibscher, Stuttgart 2007, S. 95, Fr. 213.
Konfuzius, Gespräche, herausgegeben und übersetzt von Ralf Moritz, Reclam, Ditzingen 2005, XIV 4.
Nach Brüll, Lydia, Japanische Weisheit, ausgewählt, übersetzt und herausgegeben von Lydia Brüll, Stuttgart 1999, S. 194.
Laotse, Tao te king, übersetzt von Richard Wilhelm, München 1998, zitiert nach Abschnitt, 49; im Text steht »Der Berufene« anstelle von »Der Weise«.
(Goethe) Nach Grimm, Hermann, Goethe. Vorlesungen, Berlin, 3. Auflage 1882, S. 477.
(tat tvam asi) Etwa Chandogya-Upanishaden 4,2.1-2.2, in Easwaran, Eknathan, Die Upanischaden, eingeleitet und übersetzt von Eknathan Easwaran, München 2008, S. 250. Vgl. Paul Deussen: »… die Worte tat tvam asi gelten mit Recht als die Summa aller Upanishadenlehren«, in Upanishaden, herausgegeben und eingeleitet von Peter Michel, Übersetzung Paul Deussen, Neuausgabe Stuttgart, 2. Aufl. 2007, S. 215/157.
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, übertragen mit einer Einleitung von Wilhelm Capelle, Stuttgart 1948, 10,30: »Wenn du an den Fehlern eines anderen Anstoß nimmst, dann wende dich alsbald zu dir selber und überlege, ob du ähnliche Fehler hast: zum Beispiel, ob du das Geld für ein Gut hältst oder die Lust oder das bisschen Ruhm und dergleichen. Denn wenn du darauf deine Gedanken richtest, wirst du schnell deinen Zorn vergessen, wenn dir dabei einfällt, dass jener unter einem Zwang steht. Denn was soll er machen? Oder, wenn du kannst, nimm den Zwang von ihm.«
Nach Brüll, Lydia, Japanische Weisheit, ausgewählt, übersetzt und herausgegeben von Lydia Brüll, Stuttgart 1999, S. 189.
Seneca, Philosophische Schriften, übersetzt von Otto Apelt, Wiesbaden 2004, IV 164, Brief 95; das Dichterwort stammt von Terenz, der es wohl von dem griechischen Komödiendichter Menander übernommen hat.
Nach Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, übertragen mit einer Einleitung von Wilhelm Capelle, Stuttgart 1948, 9,27.
Nach Wilhelm Nestle, Griechische Lebensweisheit und Lebenskunst, zusammengestellt und übersetzt von Wilhelm Nestle, Stuttgart 1949, S. 128 f. (aus dem Platonischen Dialog »Phaidon«): Kurz vor seinem Tod antwortete Sokrates auf die Frage seines Freundes Kriton, ob er, Sokrates, noch einen Auftrag für die zurückbleibenden Freunde habe etwa im Hinblick auf seine Kinder oder sonst jemanden: »Was ich immer sage, lieber Kriton, erwiderte er, nichts Besonderes: Dass ihr, wenn ihr auf euch selbst acht habt, auch mir und den Meinigen und euch selbst alles, was ihr tut, am meisten zu Gefallen tun werdet, auch wenn ihr mir jetzt nicht zustimmt. Wenn ihr dagegen euch selbst gehen lasst und nicht den Willen habt, nach den (weisen) Grundsätzen, die wir heute und auch früher schon besprochen haben, zu leben, gewissermaßen wie man Fußspuren nachgeht, so werdet ihr nichts zustande bringen …«
Brunner, Hellmut, Die Weisheitsbücher der Ägypter. Lehren für das Leben, übersetzt und erläutert von Hellmut Brunner, Düsseldorf/Zürich 1991, S. 267.
Nach Die Nachsokratiker, herausgegeben und eingeleitet von Wilhelm Nestle, 2 Bde., Jena 1923 (II 242): »Und so hat er (Gott) denn allgemein die Natur des vernunftbegabten Wesens so veranlagt, dass es kein Gut für sich selbst erlangen kann, ohne etwas zum allgemeinen Nutzen beizutragen. Auf diese Weise handelt man nicht gegen das allgemeine Interesse, auch wenn man alles um seiner selbst willen tut.«
Bissing, Fr. W. Freiherr von, Ägyptische Lebensweisheit, Zürich 1955, S. 109.
Brihadaranyaka-Up. 4,4,23, zitiert nach: Easwaran, Eknathan, Die Upanischaden, eingeleitet und übersetzt von Eknathan Easwaran, München 2008, S. 71.
Kungfutse, Schulgespräche, übersetzt von Richard Wilhelm, Düsseldorf–Köln 1961, 14,3; im Text steht der »Heilige« statt der »Weise« ohne größeren Unterschied.
Epiktet, Unterredungen und Handbüchlein der Moral, herausgegeben von Alexander von Gleichen=Rußwurm; Übersetzung Enk und Conz, S. 285 (Handbüchlein 5).
Zhuangzi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland, übersetzt von Richard Wilhelm, Neuausgabe Kreuzlingen/München 2006, XVII 8.
Nach Bhagavadgita, übersetzt und herausgegeben von Klaus Mylius, Wiesbaden (Leipzig 1979), 5, 20–23.
Luck, Georg, Die Weisheit der Hunde, Stuttgart 1997, S. 285.
Konfuzius, Gespräche, herausgegeben und übersetzt von Ralf Moritz, Reclam, Ditzingen 2005, IX 22.
Brunner, Hellmut, Die Weisheitsbücher der Ägypter. Lehren für das Leben, übersetzt und erläutert von Hellmut Brunner, Düsseldorf/Zürich 1991, S. 209.
Nach Bhagavadgita, übersetzt und herausgegeben von Klaus Mylius, Wiesbaden (Leipzig 1979), 18,26.
Zhuangzi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland, übersetzt von Richard Wilhelm, Neuausgabe Kreuzlingen/München 2006, XVI 4.
Nach Yamamoto Tsunetomo, Hagakure. Das Buch des Samurai, übertragen von Kenzo Fukai, Augsburg 2001, S. 34.
I Ging. Text und Materialien, übersetzt von Richard Wilhelm, München, 15. Aufl. 1988, S. 230.
Nach Brunner, Hellmut, Die Weisheitsbücher der Ägypter. Lehren für das Leben, übersetzt und erläutert von Hellmut Brunner, Düsseldorf/Zürich 1991, S. 326 f. Text geringfügig geändert.
Buch der Riten, Sitten und Gebräuche, herausgegeben und übersetzt von Richard Wilhelm, Köln 2007, S. 222.
Bissing, Fr. W. Freiherr von, Ägyptische Lebensweisheit, Zürich 1955, S. 95.
Konfuzius, Gespräche, herausgegeben und übersetzt von Ralf Moritz, Reclam, Ditzingen 2005, VI 29; im Text steht »Tugend« statt »Weisheit«; ich setze auch sonst beide Begriffe gleich, »weil die Weisheit gleichsam die Seele jeder Tugend ist« (Apelt, in Platon, Sämtliche Dialoge, herausgegeben von Otto Apelt, 7 Bde., Hamburg 1993, Anm. 78 zu Platon, Staat, 444 C ff.).
Hesiod, Sämtliche Werke, übersetzt von Thassilo von Scheffer, Wiesbaden 1947, zitiert nach Werk und Vers, Werke und Tage 694.
Laotse, Tao te king, übersetzt von Richard Wilhelm, München 1998, zitiert nach Abschnitt, 29; statt der »Weise« steht im Text der »Berufene«.
Brüll, Lydia, Japanische Weisheit, ausgewählt, übersetzt und herausgegeben von Lydia Brüll, Stuttgart 1999, S. 136.
Nach Kungfutse, Schulgespräche, übersetzt von Richard Wilhelm, Düsseldorf–Köln 1961, 7,7.
Nestle, Wilhelm, Die Sokratiker, Jena 1922, S. 163.
Luck, Georg, Die Weisheit der Hunde, Stuttgart 1997, S. 237.
Konfuzius, Gespräche, herausgegeben und übersetzt von Ralf Moritz, Reclam, Ditzingen 2005, XIX 14.
Fritz Karl August, Weisheiten der Völker, Köln 2003, S. 52.
Nach Konfuzius, Gespräche, herausgegeben und übersetzt von Ralf Moritz, Reclam, Ditzingen 2005, XIX 17.
Brüll, Lydia, Japanische Weisheit, ausgewählt, übersetzt und herausgegeben von Lydia Brüll, Stuttgart 1999, S. 200.
Ebener, Dietrich, Griechische Lyrik, Sonderausgabe, Bayreuth 1985, S. 441.
Nach Plutarch, Lebensklugheit und Charakter, aus den ›Moralia‹, ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von Rudolf Schottlaender, Leipzig 1979, S. 33 (Consolatio ad uxorem).
Laotse, Tao te king, übersetzt von Richard Wilhelm, München 1998, Abschnitt 26, Übersetzung Victor von Strauß, Zürich 1959.
Publilius Syrus, aus Fritz Karl August, Weisheiten der Völker, Köln 2003, S. 349.
Nach Shankara, Das Kleinod der Unterscheidung, Einführung Swami Prabhavananda und Christopher Isherwood, Nachwort Kurt Friedrichs, Bern u.a. 1981, S. 68.
Nach Brüll, Lydia, Japanische Weisheit, ausgewählt, übersetzt und herausgegeben von Lydia Brüll, Stuttgart 1999, S. 188.
Nach Zhuangzi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland, übersetzt von Richard Wilhelm, Neuausgabe Kreuzlingen/München 2006, VI 1.
Dürckheim, Karlfried Graf, Wunderbare Katze und andere Zen-Texte, 10. Aufl. Bern u.a. 1994, S. 68.
Yoshida Kenko, aus Die Weisheit Japans, Wilhelm Heyne Verlag, München 1979 (ohne Seitenangaben).
Nach Reden des Buddha, aus dem Pâli-Kanon übersetzt von Ilse-Lore Gunsser, Stuttgart 1957, S. 77.
Brüll, Lydia, Japanische Weisheit, ausgewählt, übersetzt und herausgegeben von Lydia Brüll, Stuttgart 1999, S. 169.
Plutarch, Lebensklugheit und Charakter, aus der ›Moralia‹, ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von Rudolf Schottlaender, Leipzig 1979, S. 33 (Consolatio ad uxorem).
Luck, Georg, Die Weisheit der Hunde, Stuttgart 1997, S. 78 (Plutarch).
Brunner, Hellmut, Die Weisheitsbücher der Ägypter. Lehren für das Leben, übersetzt und erläutert von Hellmut Brunner, Düsseldorf/Zürich 1991, S. 114; statt »Menschen« steht im Text »Mann«.
Brunner, Hellmut, Die Weisheitsbücher der Ägypter. Lehren für das Leben, übersetzt und erläutert von Hellmut Brunner, Düsseldorf/Zürich 1991, S. 290.
Liä Dsi, Das wahre Buch vom quellenden Urgrund, übersetzt von Richard Wilhelm, Düsseldorf 1968, VI 6.
Die Nachsokratiker, herausgegeben und eingeleitet von Wilhelm Nestle, 2 Bde., Jena 1923, II 230.
Der Gelbe Kaiser. Das Grundlagenwerk der chinesischen Medizin, herausgegeben, kommentiert und übersetzt von Maoshing Ni, aus dem Englischen von Ingrid Fischer-Schreiber, Bern u.a., 2. Aufl. 1999, Titel der Originalausgabe »The Yellow’s Emperor’s Classic of Medicine«, Boston 1995, zitiert nach Kapitel und Seitenzahl (in Klammern), S. 44.
Reden des Buddha, aus dem Pâli-Kanon übersetzt von Ilse-Lore Gunsser, Stuttgart 1957, S. 70.
Shankara, Das Kleinod der Unterscheidung, Einführung Swami Prabhavananda und Christopher Isherwood, Nachwort Kurt Friedrichs, Bern u.a. 1981, S. 9 f.
Tao-Tê-King. Das Heilige Buch vom Weg und von der Tugend, übersetzt von Günther Debon, Stuttgart 1961, S. 13.
Brüll, Lydia, Japanische Weisheit, ausgewählt, übersetzt und herausgegeben von Lydia Brüll, Stuttgart 1999, S. 245.
Mong Dsi (Mong Ko), übersetzt von Richard Wilhelm, Jena 1916, VII A 18 (S. 160).
Nach Platon, Sämtliche Werke, herausgegeben von Erich Loewenthal, 3 Bde., Köln, 6. Aufl. 1969, zitiert nach Buch und Ziffer der Stephanusausgabe sowie nach Band und Seitenzahl, Phaidon 60, I 734: »Sokrates aber, auf dem Bette sitzend, zog das Bein an sich und rieb sich den Schenkel mit der Hand, indem er zugleich sagte: Was für ein eigenes Ding, ihr Männer, ist es doch um das, was die Menschen angenehm nennen, wie wunderlich es sich verhält zu dem, was ihm entgegengesetzt zu sein scheint, dem Unangenehmen, daß nämlich beide zu gleicher Zeit zwar nie in dem Menschen sein wollen, doch aber, wenn einer dem einen nachgeht und es erlangt, er meist immer genötigt ist, auch das andere mitzunehmen, als ob die zwei an einer Speerspitze zusammengeknüpft wären; und ich denke, wenn Aisopos (Äsop, der Dichter berühmter Tierfabeln) dies bemerkt hätte, würde er eine Fabel daraus gemacht haben, daß Gott beide, da sie im Kriege begriffen sind, habe aussöhnen wollen und, weil er dies nicht gekonnt, sie an den Enden zusammengeknüpft habe, und deshalb nun, wenn jemand das eine hat, komme ihm das andere nach. So scheint es nun auch mir gegangen zu sein: weil ich von der Fessel in dem Schenkel vorher Schmerz hatte, so kommt mir nun die angenehme Empfindung hintennach.«
Xenophon, Erinnerungen an Sokrates, übersetzt von Rudolf Preiswerk mit einem Nachwort von Walter Burkert, Reclam 1992, S. 107.
Das Buch ist all denen gewidmet,
die es durch ihre Spenden ermöglicht haben,
dass ein »Haus der Weisheit« entstehen konnte
und MASS UND MITTE, die Schule für antike Lebensweisheit,
einen festen Sitz bekommen hat.
Besonderer Dank gilt Jürgen,
der die monatelangen Umbauarbeiten fachkundig,
mit großem Einsatz und stets guter Laune mitorganisierte und leitete.
Das höchste Glück des menschlichen Lebens
liegt in der Seelenruhe.
Epikur[1]
Ist ein Tempel ohne Ruhe,
werden seine Götter ihn verlassen.
Altes Ägypten[2]
Der Weise ist ruhig und gelassen, die anderen sind
immer in Sorgen und Aufregung.
Konfuzius[3]
Durch Ruhe ruhig, wandelt man glückselig.
Upanishaden[4]
Die Aufgeregtheit aber richtet auf die Dauer zugrunde.
Zhuangzi[5]
Wer zu leben versteht, lebt ruhig, still und lange.
Der Gelbe Kaiser[6]
Wessen Sinne in Ruhe sind,
den beneiden selbst die Götter.
Buddha[7]
Ein Kompass für ein gelingendes Leben
»Wollen wir ruhig leben, müssen wir beunruhigende
Vorstellungen als Torheiten entlarven.«
Cicero[8]
Mein Name tut nichts zur Sache. Ich verschweige ihn, um auszuschließen, dass jemand sich oder einen Bekannten in den folgenden Dialogen, die auf tatsächlichen Beratungsgesprächen beruhen, wiedererkennt.
Ich muss ein paar Worte über die Entstehungsgeschichte dieses Buches sagen, das eher ein Bericht oder Protokoll ist und zum überwiegenden Teil gar nicht von mir stammt. Ich habe diese Gespräche nur aufgezeichnet. Lange lagen die beschriebenen Blätter in meiner Schreibtischschublade ohne Aussicht, jemals veröffentlicht zu werden. Mir kam gar nicht in den Sinn, diese Aufzeichnungen über sehr persönliche Probleme einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Als sich später dieser Gedanke einstellte, hatte ich erst einmal größte Skrupel, dies zu tun. Die Geschichte ist nämlich folgende:
Achtzehn Jahre lang war ich Sekretär einer »Lebensberaterin« in einer deutschen Kleinstadt. Ich nenne sie einmal »Diotima«, denn diesen Namen hörte ich sie öfter mit großer Hochachtung aussprechen. Es scheint sich dabei um eine weise oder heilige Frau aus dem Altertum gehandelt zu haben. Meine Chefin war zuvor lange in anderen Bereichen tätig, in denen sie sehr viel reisen musste, vor allem auch ins Ausland. Das machte ihr große Freude, denn sie war immer sehr interessiert, Neues zu erfahren. Es gab kaum ein Land, von dem sie nicht höchst bemerkenswerte Dinge erzählen konnte.
Irgendwann hatte sie genug vom Reisen und von der Tätigkeit, der sie bis dahin nachging. Sie begann mit etwas völlig anderem. Sie ließ sich in meiner Stadt nieder und machte eine philosophische Praxis für allgemeine Lebensberatung auf. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt, obwohl es eigentlich logisch ist, haben doch viele Menschen Probleme mit dem Leben. Im Laufe der Zeit hatte sie sich einen gewissen Namen gemacht, sodass Menschen aus dem ganzen Land zu ihr kamen und ihren Rat suchten. Sie hatte weder eine psychotherapeutische Ausbildung noch Wurzeln in der religiösen oder spirituellen Seelsorge. Ihre Domäne, ja Leidenschaft, war die Philosophie und hier insbesondere die praktische Philosophie der Antike. Dabei sprach sie selten von »Philosophie«, dafür häufig von »Weisheit«, was bekanntlich ein Bestandteil des Wortes »Philosophie« ist, das »Liebe zur Weisheit« bedeutet. Sie sagte immer, dass in der Antike alles gesagt worden ist, was wir für ein gelingendes Leben wissen müssen, und zwar tiefer, klarer und breiter als in jeder anderen Epoche der Menschheit. Die Erfolge ihrer Beratungspraxis schienen ihr recht zu geben.
Interessant dabei war, dass sie in den chinesischen, indischen, ja selbst in den ägyptischen und orientalischen Weisheitslehren anscheinend genauso beheimatet war wie in der abendländischen Tradition, also vor allem in der griechisch-römischen Philosophie. Sie war der Überzeugung, dass wir überall, wo kluge Köpfe tief gedacht haben, im Wesentlichen auf dieselben Lebenslehren stoßen. Dies gelte jedenfalls im Hinblick darauf, was aus diesen Lehren für unsere Lebensführung folge und ob wir aus dieser alten Überlieferung überhaupt noch etwas lernen können. Davon allerdings war sie vollkommen überzeugt. Sie hatte offenbar auch moderne Lebensratgeber gelesen, von denen die Buchhandlungen ja voll sind, aber nie sei sie auf etwas gestoßen, was sie nicht schon bei »den Alten« – so nannte sie die Philosophen, Dichter, Denker und Heilige der Antike, auf die sie sich ständig berief – gelesen habe. Häufig sagte sie, sie schaffe mit ihrer Philosophie nichts Neues, sondern liebe das Alte und vermittle es nur. Die Lehren der antiken Denker knüpften wie die modernen an der Natur des Menschen, an seinen Bedürfnissen, Sehnsüchten, Gefühlen und Ängsten etc. an, und diese Natur habe sich in den letzten 5000 Jahren nicht geändert. Deshalb seien die Lehren antiker Weiser und Heiliger so aktuell wie eh und je. Es komme nur darauf an, ihren Wahrheitsgehalt herauszuarbeiten und diesen von dem historischen, kulturellen, religiösen und ökonomischen Hintergrund zu lösen, der natürlich sehr verschieden sei, je nachdem, woher der Autor oder Text stamme.
Dieser Wahrheitsgehalt, die Weisheit, in der sich häufig Lebenserfahrungen vieler Generationen sammelten, sei universal und im Kern unvergänglich, meinte sie. Jedenfalls sei dieses Wissen auch für uns Heutige noch von unschätzbarem Wert. Im Grunde sei die Weisheit uralt, nur der Irrtum sei immer wieder neu, sagte sie oft. Man müsse jedoch dieses Weisheitswissen auf die heutige Zeit übertragen und den gegebenen Umständen anpassen, ohne dabei den Wesensgehalt zu verändern. Jede Übersetzung alter Texte müsse sich an die Sprache, das Denken, das Lebensgefühl und die Lebensumstände der jeweiligen Zeit anpassen, um verständlich zu sein. In einer solchen Übersetzungsarbeit sah sie ihre Aufgabe. Das überlieferte Weisheitswissen sei leider immer wieder in Vergessenheit geraten, von eifrigen Forschern aber immer wieder ausgegraben oder von tiefen Denkern neu entdeckt worden. Das soll übrigens schon in der Antike so gewesen sein, wie man, so Diotima, aus einigen verlässlichen Quellen entnehmen könne. Also auch die Weisen der Antike griffen auf ältere Quellen oder mündliche Überlieferungen zurück.
Ich bin mir sicher, dass sie alles, was sie in den vielen Beratungsgesprächen mit ihren Klienten besprach, aus solchen alten Texten gelernt hatte und man es dort finden könne, wenn man sich einmal die Mühe machte, es zu suchen. In den Gesprächen mit unseren Klienten fielen selten andere Namen als die antiker Denker, Dichter, Weiser und Heiliger. Viele bekannte Größen waren darunter wie Sokrates, Platon, Aristoteles, Epikur, sehr häufig auch Stoiker wie Seneca, Epiktet, Mark Aurel. Von den Chinesen nannte sie häufig Konfuzius und Laotse, daneben noch Zhuangzi und Liezi, von denen ich nie zuvor gehört hatte. Aus Indien berief sie sich oft auf Buddha und die Upanishaden. Es fielen aber auch zahlreiche mir unbekannte Namen, an die ich mich nicht mehr erinnere. Vereinzelt war auch von neueren Philosophen, Dichtern und Denkern die Rede. Häufig dagegen kam sie auf Goethe zu sprechen, den sie offenbar sehr verehrte. Ich erinnere mich daran, dass sie einmal sagte, dass es keine antike Weisheit oder Weisheitslehre gebe, die man nicht bei Goethe wiederfinde, selbst solche, die er eigentlich nicht kennen konnte, weil sie zu seiner Zeit im Westen noch gar nicht bekannt waren. Aber das bestätige nur ihre Behauptung, Weisheit sei universal und zeitlos und werde immer wieder entdeckt von Menschen, die tief nachdachten.
Nun fragen Sie sich sicherlich, ob ich bei all den Gesprächen dabei war. Ja und nein. Ich war nicht im selben Raum. Es waren sehr persönliche, ja manchmal intime Gespräche, die Diotima mit ihren Klienten führte, natürlich unter vier Augen. Ich saß währenddessen im Nebenraum an meinem Schreibtisch und bearbeitete die Korrespondenz, kümmerte mich um die Buchhaltung und verwaltete die Veranstaltungen und Termine, wie Seminare, Vorträge und Workshops, die Diotima regelmäßig neben ihrer Beratungstätigkeit abhielt.
Es war nun aber so – und dafür konnte ich ja nichts –, dass die Trennwand zwischen dem Sekretariat und dem Besprechungsraum sehr dünn und das ganze Haus sehr hellhörig war. Offenbar war unser Büro einmal ein einziger großer Raum gewesen, der später in zwei kleinere aufgeteilt worden war. So bekam ich unfreiwillig sehr viel mit von den Gesprächen, die Diotima mit ihren Klienten führte, ja häufig hörte ich jedes Wort. Anfangs war mir das sehr lästig, und ich versuchte, mich mit Ohropax vor dieser Geräuschkulisse zu schützen. Aber ich vertrug es nicht und bekam eine Entzündung in den Ohren, sodass ich darauf verzichten musste. Als Nächstes versuchte ich, mich ganz auf meine Arbeit zu konzentrieren und gar nicht darauf zu achten, was im Nebenraum gesprochen wurde. Irgendwann aber, als ich gerade einmal nichts zu tun hatte und vor mich hin döste, lauschte ich einer längeren Passage eines Beratungsgesprächs. Nicht dass ich neugierig war oder dass es mich sonderlich interessierte. Das kam erst später. Am Anfang war es einfach der Umstand, dass ich es gar nicht verhindern konnte, die Gespräche mitzuhören.
Irgendwann geschah es, dass ich mich für die Inhalte zu interessieren begann, über die im Nachbarraum geredet wurde. Es waren weniger die Probleme, mit denen die Klienten zu Diotima kamen, als vielmehr die Ratschläge, die Diotima erteilte, und die Erklärungen und Begründungen, die sie dafür anführte. Ich verstand nicht immer alles, ich meine nicht akustisch, sondern inhaltlich. Ich konnte ja keine Rückfragen stellen. Das aber, was ich verstand, beeindruckte mich immer mehr, ja fesselte mich förmlich im Laufe der Zeit.