DR. MED. ULRICH BAUHOFER
MEHR ENERGIE
WIE WIR IN BALANCE LEBEN
DIE STUNDE DER WAHRHEIT: IHR KONTO-STAND
STEP 1
DER RAUM DAZWISCHEN
Wo die Energie steckt
Energie verstehen
Energie erhalten
Sonne und Lebensenergie
Ayurveda – altes Wissen in neuem Kleid
Enzyme
STEP 2
ENERGIEWENDE
Energieräuber und Energiespender
Gibt es eine Qualität der Energie?
Qualitative Energie im Ayurveda
Nützliche und schädliche Energie
Qualitative Energie und Nahrung
Ihr Energy-Score
Ojas – die Intelligenz in der Energie
STEP 3
IM AUGE DES ORKANS
Unser Umgang mit Stress
Stress – eine Definition
Was passiert bei Stress im Körper?
Was passiert bei Stress in der Psyche?
Was passiert bei chronischem Stress im Körper?
Was passiert bei chronischem Stress in der Psyche?
Am Ende steht das Burn-out
Der Irrtum des Intellekts
STEP 4
BALANCE
Der persönliche Stresspegel
Was ist Resilienz?
Das homöostatische Prinzip – die Ruhe der Mitte
Die Fähigkeit zur Selbstregulation
Der ayurvedische Leitsatz: Das Gleichgewicht bewahren
Die Elemente und ihre Eigenschaften
Die drei Dosha-Grundtpyen: Vata, Pitta und Kapha
Vata – Bewegung und Fluss
Pitta – Stoffwechsel und Energie
Kapha – Struktur und Festigkeit
Die Dosha-Homöostase ganz praktisch
Resilienz und ausgeglichene Doshas
STEP 5
IM FLOW
Flow – eine Definition
Die zehn großen Energiespender
1. Licht
Die verschiedenen Wirkungen von Licht
2. Luft
Sauerstoff für die »grauen Zellen«
3. Ruhe
Schlaf
Den Blick nach innen richten
Meditation
4. Ernährung
Zu viel des Guten
Nahrungsstoffe im Detail
Von Agni, Dhatus und Malas
Individuelle Ernährung
Vitalstoffe und Nahrungsergänzungen
5. Trinken
Lebenselixier sauberes Wasser
6. Zeit und Chronohygiene
Was ist »Zeit« für …
Chronohygiene
Die natürlichen Tageszyklen nutzen
7. Bewegung
Bewegung ist Leben
Sport für jedes Dosha
8. Entgiftung
Ama und die Srotas
Den Körper reinigen
Der Körper als Tempel
9. Partner und Freunde
Das Team muss gewinnen
Geben und Nehmen in Balance
10. Sinn
Haben Sie für sich den Zweck in Ihrem Leben erkannt?
STEP 6
YES – YOU CAN!
Die eigene Wahrheit finden
Akutprogramm und Langzeitplan
Energieprogramm für den Vata-Stresstyp
Das 14-Tage-Akutprogramm
Der Dreimonats-Energieplan
Energieprogramm für den Pitta-Stresstyp
Das 14-Tage-Akutprogramm
Der Dreimonats-Energieplan
Energieprogramm für den Kapha-Stresstyp
Das 14-Tage-Akutprogramm
Der Dreimonats-Energieplan
MANAGEN SIE IHRE ENERGIE, NICHT IHRE ZEIT
UND WIE STEHT ES JETZT UM IHREN KONTOSTAND?
Danke
Über den Autor
Literatur
Adressen und Bezugsquellen
Register
Impressum
Für Annelie und Cosima
»Dreißig Speichen treffen sich in einer Nabe:
Auf dem Nichts daran, dem leeren Raum, beruht des Wagens Brauchbarkeit.
Man bildet Ton und macht daraus Gefäße:
Auf dem Nichts daran beruht des Gefäßes Brauchbarkeit.
Man durchbricht die Wand mit Türen und Fenstern, damit ein Haus entstehe:
Auf dem Nichts daran beruht des Hauses Brauchbarkeit.
Darum: Das Sein gibt Besitz, das Nichtsein Brauchbarkeit.«
LAOTSE
Ist Ihr Bankkonto im Plus? Gratulation. Das bedeutet, Ihr Finanzmanagement funktioniert. Und wie sieht es mit Ihrem Energiekonto aus? Ich meine damit nicht, ob Sie Stromuhr oder Wasserzähler abgelesen haben. Ich meine vielmehr, wie es um Ihr persönliches Energiekonto steht. Sind Sie im Plus? Haben Sie Reserven? Ein Depot? Oder stehen Sie knietief im Dispokredit?
Anders gefragt: Wie vital, tatkräftig, gesund fühlen Sie sich? Wie energetisch? Sind Sie noch begeistert von dem, was Sie tun? Springen Sie manchmal vor praller Lebensfreude zwei Stufen auf einmal die Treppe hinauf? Nehmen Sie überhaupt die Treppe? Oder bevorzugen Sie den Aufzug? Und wenn ja, zwinkern Sie sich im Spiegel dann selbst zu?
Und wie sieht es mit Ihrer Krisenkompetenz aus? Das Coronavirus hat uns gezeigt, wie schnell, wie unerwartet, wie durchschlagend sich unser Leben innerhalb kürzester Zeit ändern kann. Plötzlich wurde offenbar, wie angreifbar, wie verletzlich unsere Welt ist. Nichts ist wirklich beständig. Verlässliche Sicherheit finden wir nur in uns selbst. Resilienz – die Biegsamkeit unseres Geistes, die Fähigkeit auch unter schwierigen Umständen positiv, innovativ und flexibel zu bleiben – korreliert direkt mit Ihrem energetischen Kontostand. Wie würden Sie Ihre mentale Stärke einschätzen? Sind Sie auch unter Druck fähig, gelassen zu bleiben? Im Kampf gegen einen unsichtbaren Gegner, sei es ein Virus, sei es Stress, seien es kraftraubende Menschen, müssen wir noch besser wissen, wie wir unsere Ressourcen schützen und regenerieren. Ein topfittes Immunsystem etwa ist der beste Schirm gegen Viren, Bakterien und bösartige Erkrankungen. Wir können täglich sehr viel dafür tun, dass unser Schutzschild funktioniert, und werden das in den kommenden Jahren auch dringend brauchen. Ob gegen das Coronavirus oder andere Erreger. Entscheidend sind Gesundheitsgewohnheiten, die uns stärken, statt uns zu schwächen. Unsere Lebensfreude ist der Lohn dafür.
Während Sie darüber nachdenken, fällt Ihnen vielleicht auch auf, dass es schon eine Weile her ist, als Sie zum letzten Mal herzhaft gelacht haben. Kinder lachen im Schnitt etwa 450-mal am Tag. Erwachsene gerade noch 15-mal. Im Laufe der Zeit scheint uns das Lachen gründlich zu vergehen. Und das, obwohl es ein wunderbarer Gradmesser für Lebensfreude ist. Die meisten meiner Patienten achten sehr genau darauf, dass ihr Bankkonto nicht ins Minus rutscht. Aber wer eigentlich überprüft mit der gleichen Sorgfalt sein Energiekonto?
| ÜBUNG |
Haben Sie Ihr Energiekonto im Blick
Lassen Sie uns gleich zu Beginn dieses Buches praktisch an die Sache herangehen und mit einer ersten Übung anfangen: Wann immer Sie zukünftig den Stand Ihres Bankkontos überprüfen, denken Sie auch an Ihr Energiekonto. Steht es im Plus oder im Minus? Machen Sie es sich in Ihrem Kopf zu einer Gewohnheit, Ihr Bank- immer mit Ihrem Energiekonto in Verbindung zu bringen! Verknüpfen Sie stets das eine mit dem anderen!
Viele Menschen haben es noch nie getan. Wenn wir regelmäßig mehr Geld ausgeben, als wir einnehmen, sind wir irgendwann pleite. Wenn wir kontinuierlich mehr Energie verbrauchen, als wir regenerieren, führt das mit der Zeit unweigerlich in den gesundheitlichen Konkurs.
Ich weiß, was Sie jetzt denken: Wenn das so einfach wäre, Herr Doktor! Ich gebe zu, das Leben ist ein Seiltanz. Dieses Buch soll Sie in der Kunst unterrichten, auf diesem Seil die Balance zu halten. Energie ist die Grundvoraussetzung dafür.
Tief in Ihnen gibt es etwas, das ist reine Energie. Es ist reine Intelligenz. Reines Sein. Es ist nicht verletzbar, es ist frei von Schmerz, unzerstörbar, unwandelbar, ohne Fehl – makellos. Es ist Ihr Selbst. Der hohe heilige Ort, wie es die Bibel nennt. »Wasser netzt es nicht, Feuer sengt es nicht, der Wind trocknet es nicht aus«, heißt es in den vedischen Texten der Bhagavad Gita. Ihr wahres Selbst ist jenseits der Elemente. Nie ist es in Eile, nie steht es unter Druck, immer bleibt es ruhig und gelassen. Ausgeglichen und souverän. Es ist von einem stets freudigen Gleichmut. Genau so sind Sie in Ihrem tiefsten Inneren, und dort finden Sie das Versteck, wo sich Ihr angeborenes Gespür für Balance verschanzt. Und genau aus diesem Quell sprudelt Ihre Lebensenergie.
Wenn Sie künftig Ihren Terminkalender füllen, dann denken Sie darüber nach, ob Sie energetisch leisten können, was Sie eintragen. Überlegen Sie nicht, ob andere das schaffen, sondern ob Sie es bewältigen können, ohne Ihr Energiekonto immer mehr zu überziehen. Klären Sie sehr genau, in welchem Verhältnis Ihr Zeit- zu Ihrem Energiemanagement steht. Managen Sie Energie, nicht Zeit.
STEP
1
Der Raum dazwischen
Haben Sie schon einmal etwas von ATP gehört? Falls nicht, dann wird es allerhöchste Zeit. Denn ATP steht für eine der wichtigsten chemischen Verbindungen Ihres Körpers: Adenosintriphosphat. Genauer gesagt ist ATP die körpereigene Energiewährung. Ihre Zellen bezahlen mit ATP und bekommen dafür Energie zurück. Keine Angst, das hier wird jetzt keine Biochemievorlesung. Aber auf der Suche nach Energie im menschlichen Organismus ist dieses ATP-Molekül der erste und wichtigste Mosaikstein. Ohne ATP könnten Sie schlichtweg nicht existieren! Sie könnten dieses Buch nicht lesen. Und Sie würden es auch nicht verstehen. Sie könnten die Seiten nicht umblättern. Ihre Augen würden sich nicht Zeile für Zeile von links nach rechts bewegen. Ihr Herz würde nicht schlagen. Kurz: Ohne ATP läuft in Ihrem Körper rein gar nichts. Denn ATP ist Ihr wichtigster Energieträger. Aber damit nicht genug: Seine Struktur offenbart uns ein fundamentales Geheimnis über das Leben. Und daher gibt es für mich zwei Gründe, Sie zumindest kurz mit ATP bekannt zu machen.
An der Seite des ATP-Moleküls hängen drei sogenannte Phosphatverbindungen. Ihr Körper benötigt permanent Energie. Je nach Aktivität mehr oder weniger davon. Immer wenn Sie auf seine Energiereserven zugreifen, wird einer der Phosphatreste des ATP gekappt. Bei dieser Abspaltung wird explosionsartig Energie freigesetzt und es bleibt ADP übrig, das Adenosindiphosphat. Es ist im Wesentlichen das gleiche Molekül, aber eben nicht mehr mit drei, sondern nur noch mit zwei Phosphatverbindungen (vgl. Abbildung hier).
Und was passiert in den Zellen nach dieser energetischen Entladung? Das ADP wird wieder zu ATP zusammengefügt und speichert die Energie erneut im »Raum dazwischen«, in einer chemischen Bindung. Rasend schnell wiederholt sich dieser Vorgang immer und immer wieder. Sie setzen auf diese Weise jeden Tag einmal Ihr gesamtes Körpergewicht an ATP um – das heißt, die Hälfte Ihres Körpergewichts verbrauchen Sie an ATP, die andere Hälfte davon erzeugen Sie wieder neu.
Die Energie lagert also nicht in den Atomen, den Bausteinen des ATP-Moleküls, sondern sie versteckt sich in der Verbindung zwischen den Phosphatgruppen, also in deren Beziehung zueinander.
Innerhalb der Atomverbindungen lagert aber nicht nur die Energie. Es befindet sich darin ein eigener kleiner Kosmos. Und genau hier finden wir die angekündigte Weisheit über das Leben: Der »Raum dazwischen« enthält eigentlich nichts und gleichzeitig verbirgt sich in ihm alles! Sie werden gleich sehen, was damit gemeint ist.
Die Gesetze des Lebens arbeiten nämlich im Raum zwischen den Dingen. Lassen wir zum Beispiel einen Bleistift fallen, wirkt die Schwerkraft zwischen den Objekten: Die Erde zieht den Bleistift an. Jeden Menschen umgibt eine positive oder negative Energie: Sympathie oder Antipathie zwischen zwei Menschen entscheidet sich durch die nicht greifbare Schwingung im Raum zwischen ihnen. Dieser Text, den Sie gerade lesen, bekommt seinen Sinn nur durch die Räume zwischen den Wörtern. Ein großer Musiker sagte einmal: »Zwischen den Tönen offenbart sich die Unendlichkeit.«
Wenn wir in einer klaren Nacht in den Sternenhimmel blicken, erscheint es halbwegs glaubhaft, dass die unendliche Weite des Alls größtenteils aus dem »Raum dazwischen« besteht: Nur 5 Prozent des Universums setzt sich aus leuchtender Materie zusammen. 22 Prozent sind dunkle Materie und 73 Prozent dunkle Energie. Aber dass es sich in unserem Körper exakt genauso verhält, hört sich zunächst fragwürdig an. Er sieht doch sehr massig aus und fühlt sich auch kompakt an. Tatsächlich beträgt der materielle Anteil im menschlichen Körper aber nur 0,000001 Prozent. Und der Rest? Ist leerer Raum!
Das ATP-Molekül: Die Energie wird explosionsartig aus dem »Raum dazwischen« freigesetzt.
Es wird anschaulicher, wenn Sie sich den Körper als eine riesige Ansammlung unzähliger Atome vorstellen. Die Materie des Atoms beschränkt sich im Wesentlichen auf den Atomkern. Oder wenn Sie das Bild auf ein leeres Fußballfeld übertragen, entspräche der Atomkern einem Kirschkern im Anstoßkreis, und die Elektronen würden um die Eckfahnen herumwirbeln. Auch in unserem Gehirn finden die entscheidenden regulativen Prozesse im Raum zwischen den Nervenzellen statt – in den Synapsen. In einem menschlichen Nervensystem gibt es wohl eine Billiarde Synapsen, das sind 10 000-mal mehr als Sterne in unserer Milchstraße. Doch worin steckt nun die Lebensweisheit? Was lehrt uns dieses grundlegende Prinzip der Natur? Und hier kommt die Antwort: Der »Raum dazwischen« hält das Leben in der Balance. Ist dieser elementare »Raum dazwischen« aus irgendwelchen Gründen zugestellt oder undurchlässig, kippt das Gleichgewicht. Und das System gerät immer weiter aus seiner Balance. Als erste Symptome im menschlichen Organismus könnten beispielsweise häufiger auftretende Kopfschmerzen, Müdigkeit, Trägheit und Konzentrationsschwäche oder ein allgemeines Unwohlsein auftreten. Wer diese ersten Anzeichen im Alltag dauerhaft ignoriert, stellt diesen Raum immer weiter zu und riskiert dadurch chronische Beschwerden.
Um den Seiltanz des Lebens elegant auszubalancieren, sollten wir deshalb stets darauf achten, genug »Raum dazwischen« zu lassen: zwischen Mahlzeiten, Terminen, im Prozess einer Entscheidung, in der Beziehung zu anderen Menschen. Wenn es nämlich zwischen unseren Gedanken, in unserem Magen, in unserem Kalender, in unserer Partnerschaft oder in unserer Wohnung zu eng wird, fühlen wir uns unwohl – wir beginnen zu leiden!
In der ältesten Menschheits- und Gelehrtensprache Sanskrit ist das Wort für Leid Dukha. Es bedeutet »blockierter Raum«. Sein Gegenteil ist Sukha – Freude. Das heißt »offener Raum«.
TIPP:
Geben Sie diesen ersten Gedanken über Energie und das ATP nun ein bisschen Raum, um zu wirken. Legen Sie das Buch kurz beiseite und bereiten Sie sich eine Tasse Ingwerwasser zu. (Rezept hier)
Wenn Sie nun vor dem Hintergrund dieser Erkenntnis über Ihren Alltag nachdenken, werden Sie wahrscheinlich feststellen: In meinem Leben ist meist nicht mehr genügend Platz für den »Raum dazwischen«. Lassen Sie mich Ihnen darum an dieser Stelle eine zweite Übung für heute Abend ans Herz legen:
| ÜBUNG |
Schaffen Sie sich ganz gezielt Ihren »Raum dazwischen«
Wie gehen Sie dabei vor? Nehmen Sie sich jeden Abend zehn Minuten nur für sich. Schalten Sie Ihre Telefone aus. Bleiben Sie bewusst allein. Machen Sie sich in dieser Zeit klar, was Ihnen an diesem Tag Gutes passiert ist. Wählen Sie nur das Gute. Auch wenn es im Ganzen vielleicht kein guter Tag war, irgendetwas Gutes ist immer dabei. Möglicherweise nur eine Kleinigkeit. Oder Sie entdecken im Kern dessen, was Sie eigentlich als schlecht empfanden, doch etwas Gutes. Dann bedanken Sie sich dafür. Und anschließend bedanken Sie sich bei Ihrem Körper – bei Ihren Organen, Ihren Zellen – für alles, was er tagein, tagaus leistet. Ohne Unterlass. Was Ihnen so selbstverständlich erscheint. Was aber alles andere als selbstverständlich ist. Haben Sie dafür schon einmal »Danke« gesagt?
Und versprechen Sie Ihrem Körper, ihn gut zu behandeln. Nicht wie einen Mülleimer. Nein, wie einen Tempel. Auch wenn es nicht immer gelingen mag – dass Sie sich aber zumindest bemühen werden. Probieren Sie bitte, mit dieser kleinen Übung anzufangen. Schaufeln Sie sich diese paar Minuten jeden Abend frei. Es ist wie fast alles nur eine Frage der Entscheidung. Glauben Sie mir: Es wird sich dadurch mit der Zeit vieles in Ihrem Leben positiv verändern.
Ich denke, wir haben jetzt genau verstanden, wie der wichtigste Energieträger im Organismus funktioniert. Ihre Energie ist der Dreh- und Angelpunkt für alles, was Sie im Leben tun. Denn die ATP-Power entscheidet über Ihre Vitalität, Ihre Kreativität, Ihre Attraktivität, Ihre Ausstrahlung und Ihre Lebensfreude! Aber auch über Ihre Leistungskraft, Ihre Durchsetzungsfähigkeit und Ihre Abwehrstärke. Und dieses ganze Energiepotenzial soll sich im ominösen Nichts verbergen – dem »Raum dazwischen«?
Lassen Sie uns das Phänomen der Energie doch einmal genauer untersuchen. »Energie« ist eigentlich ein Begriff aus der Physik. Vielleicht sogar der wichtigste überhaupt in der Physik. Doch auch ein Physiker wird Ihnen diese Frage nicht in zwei Sätzen beantworten können. Er würde wahrscheinlich zuerst einmal mit dem Irrglauben aufräumen, Energie ließe sich einfach so erzeugen. Denn Energie lässt sich nur verwandeln: von einer Energieform in eine andere!
Und so sieht Energieumwandlung in der Praxis aus: Fällt ein Löffel vom Tisch herunter, wandelt sich Lage- in Bewegungsenergie. Unsere Suppe wird warm, weil sich am Elektroherd elektrische Energie zu Wärmeenergie umändert. Ziehen wir eine Sprungfeder auseinander, wird Bewegungs- zu Spannenergie. Fahrradpedale können wir nur treten, weil unsere Muskeln chemische Energie in Bewegungsenergie umformen. In einem größeren Umfeld betrachtet: Windkraftwerke wandeln die Bewegungsenergie der Luftteilchen zu elektrischer Energie um.
Einstein und die Relativitätstheorie
Albert Einstein hat die Formel E = mc2 so in einem Nachtrag zu seiner »Speziellen Relativitätstheorie« von 1905 veröffentlicht. Die Formel besagt, dass Masse eine andere Form der Energie ist und sich beides ineinander umwandeln lässt. Zum Beispiel in einem Atomkraftwerk bei der Erzeugung der Atomenergie: Wenn der Kern eines Uranatoms gespalten wird, haben die Spaltprodukte des Kerns zusammengenommen eine geringere Masse als der ganze Urankern. Die Massendifferenz wird in Form von Energie frei.
Während all dieser Umwandlungsprozesse bleibt die Gesamtenergie immer gleich – in der Physik ist diese Erkenntnis unter dem Energieerhaltungssatz bekannt. Aber wie hängen dabei Materie und Energie zusammen? Und damit sind wir nun bei der wohl berühmtesten Formel in der Geschichte angelangt: E = mc2(siehe Kasten hier). Jetzt sagen Sie vielleicht: Natürlich, Albert Einstein und seine Relativitätstheorie! Richtig. Fast jeder hat diese Formel schon mal gesehen, aber was bedeutet sie für unseren Alltag? Nur Geduld, gleich werden Sie es noch besser verstehen.
Die Formel besagt: Energie und Masse, also Materie, sind gleichwertig. Masse ist also nur eine andere Form der Energie und beides lässt sich ineinander umwandeln. Energie ist ein Maß dafür, wie viel Arbeit ein Mensch, ein Gerät oder eine Maschine verrichten kann. Ganz egal, was wir tun, sei es den Garten umgraben, die Wohnung aufräumen oder eine Präsentation vorbereiten – wir ändern immer nur Energie in Arbeit um. Das heißt aber auch: Energie ist wie ein Vorrat, also ein Zustand. Wohingegen bei der Arbeit etwas passiert, ein Prozess abläuft.
Genau diese Essenz steckt auch bereits in dem Wort »Energie«, wenn man seinen griechischen Ursprung betrachtet: En bedeutet »in« und ergos bedeutet »Arbeit« – also »in Arbeit«. Alle Energieträger auf der Erde sind letztlich nichts als umgewandelte Sonnenenergie. Unser Körper-Motor funktioniert also mit dem Treibstoff der Sonne.
Die Sonne als Gottheit
Nicht zufällig haben alle Hochkulturen der Sonne den höchsten Stellenwert eingeräumt und sie als Gott verehrt – die Ägypter ebenso wie die Babylonier, Azteken, Mayas, die Kelten und natürlich auch die Inder. Bei den Indern gehörte König Rama der Sonnendynastie an, ebenso war Buddha ein Spross dieser Linie. Die Ägypter verehrten den Sonnengott Ra als höchste Gottheit. Bei den Griechen war es Helios, bei den Römern Sol. Für die christlichabendländische Kultur ist die Übereinstimmung des Sol-Feiertags am 25. Dezember und die Festlegung der Geburt Jesu bedeutsam. Der genaue Geburtszeitpunkt von Jesus wurde von der Kirche erst in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts festgelegt – in Anlehnung an den Sonnengott Sol.
Was bedeutet das also für uns konkret? Wie können wir zum Beispiel unsere Arbeitsfähigkeit steigern? Wird einem System Energie zugeführt, so steigt dessen Arbeitsfähigkeit. Machen wir uns also bewusst, wie Energie in den Körper gelangt. Und wie wir positiven Einfluss darauf nehmen können. In unserem Universum ist die Sonne der Energielieferant Nummer eins. Ohne die Sonne gäbe es kein Leben auf der Erde. Wohldosiert, wirkt sie sich positiv auf unsere Gemütslage und andere Körperprozesse aus. Doch von Sonnenstrahlen allein können wir leider nicht leben. Es wäre natürlich schon praktisch, wenn man mit einem ausgedehnten Sonnenbad seine müden Akkus wieder aufladen könnte. Aber so einfach ist es leider nicht, weil unser Körper-Motor nur mit modifizierter Sonnenenergie zum Laufen gebracht werden kann. Die Sonnenenergie wandert in Form von chemischer Energie in unsere Nahrungsmittel – und diese chemische Energie verwertet der Körper mithilfe der Verdauung und des Stoffwechsels. Die Ernährung ist also ein entscheidendes Instrument für unsere Energiegewinnung!
Unser Stoffwechsel entspricht der Aktivität eines Verbrennungsmotors, der wie beim Auto die Energie im Benzin in Bewegungsenergie umwandelt. Darum ist es das A und O, den Stoffwechsel zu pflegen!
Theoretisch hieße das: Je energetisch hochwertiger eine Mahlzeit ausfällt, desto mehr chemische Energie liefert sie auch dem Organismus. Aber das stimmt nicht ganz. Denn nicht jeder Mensch verstoffwechselt seine Mahlzeiten immer gleich. Richtig ist: Je besser der Stoffwechsel arbeitet, desto effektiver können die Nährstoffe aus dem Essen gezogen werden. Wie gut oder schlecht die Aktivität des Stoffwechsel-Motors ist, hängt von mehreren Faktoren ab – dazu gleich mehr. Aber die gute Nachricht vorab: Es gibt einfache Tricks, wie Sie Ihren Stoffwechsel selbst ankurbeln können!
»Lass Nahrung deine Arznei und Arznei deine Nahrung sein.«
HIPPOKRATES
Vom Physiker haben wir bereits gelernt, dass alle Energieträger, mit denen wir unseren Körper speisen, letztlich Umwandlungsprodukte der Sonnenenergie sind: Nahrung, Flüssigkeit, Luft und Licht. Alle zusammen sind essenzielle Faktoren für einen gut funktionierenden Stoffwechsel. Nun betrachten wir unseren Körper mal durch die Brille eines Biochemikers. Wie der Begriff »Stoffwechsel« bereits anzeigt, geschieht dabei vereinfacht gesagt Folgendes:
•Der Körper nimmt Stoffe, also Energieträger, auf,
•wandelt sie um,
•setzt in diesem Prozess die darin gespeicherte Energie frei,
•verrichtet damit Arbeit und
•scheidet die dabei entstandenen Abfallprodukte wieder aus.
Unser Physiker würde beim Thema Energiegewinnung noch auf den Wirkungsgrad hinweisen. Wenn wir beim Fahrradfahren die chemische Energie unserer pumpenden Muskeln in kinetische Energie umwandeln, mit der wir uns fortbewegen, verpufft ein Teil der Energie. Wieso? Weil sowohl die Fahrradkette als auch die Reifen auf dem Asphalt Reibung erzeugen. Dieser Energieverlust wird hier als Wärme abgegeben.
Übertragen wir dieses Prinzip auf unseren Stoffwechsel, so wollen auch wir einen möglichst hohen Wirkungsgrad in unserem Körper erzielen. Und damit sind wir, wie angekündigt, bei den Faktoren angelangt, die die chemischen Stoffwechselvorgänge in den Zellen bremsen oder ankurbeln.
Energieverteilung im Körper
Wie verteilt der Körper die ihm zur Verfügung stehende Energie? An erster Stelle nutzt er die Energie für seine Vitalfunktionen, das heißt dafür, um am Leben zu bleiben. Das nennt man den Grundumsatz – die Menge Energie, die der Körper ohne jegliche Tätigkeit verbraucht. Dazu gehört zunächst mal die Wärmebildung, die allein schon 60 Prozent des Grundumsatzes ausmacht. Auf die verschiedenen Organsysteme entfallen folgende Anteile:
Muskulatur – 24 Prozent, Leber – 22 Prozent, Gehirn – 19 Prozent, Niere – 10 Prozent, Herz – 7 Prozent, Fettgewebe – 4 Prozent und 14 Prozent für andere Funktionen.
Auf der Suche nach limitierenden und fördernden Maßnahmen, mit denen wir unsere Energiegewinnung besser verstehen und auch selbst beeinflussen können, hilft uns die Ayurveda-Heilkunde weiter. Dazu greifen wir nun auf einige Grundkonzepte des Ayurveda zurück, weil diese Lehre für ein praktisches Verständnis besonders hilfreich ist. Auch wenn es sich dabei um das älteste Medizinsystem der Menschheit handelt, werden Sie erstaunt sein, wie hochaktuell das ayurvedische Wissen in unserer modernen Zeit ist und welche kostbaren praktischen Weisheiten sich für unseren heutigen Alltag darin verbergen. Lassen Sie mich Ihnen diese Heilkunde, die laut des All India Ayurvedic Congress heute in seiner authentischen Form als Maharishi Ayurveda bekannt ist, darum zunächst von einer Seite bekannt machen, die Ihnen möglicherweise neu ist.
Ayurveda ist nicht nur das Wissen vom Leben – Ayurveda ist ebenso das Wissen vom Gleichgewicht. Denn das Leben strebt stets nach Balance. Als das Wissen vom Leben und das Wissen vom Gleichgewicht befasst sich das ayurvedische Medizinsystem logischerweise mit den Gesetzmäßigkeiten, die das Leben im Gleichgewicht halten. Gesetze aber beschreiben immer nur Beziehungen. Ayurveda ist darum auch das Wissen von den Beziehungen. Da Beziehungen sich jedoch immer im Raum zwischen Lebewesen, Dingen oder Phänomenen abspielen, ist die wahre Domäne des Ayurveda der »Raum dazwischen«. In erster Linie der Raum zwischen Ayus und Veda – der Raum zwischen dem Leben und seinen ihm innewohnenden Gesetzen, die es hervorbringen und bewahren.
Um nun die Brücke zwischen Ayurveda und dem menschlichen Stoffwechsel schlagen zu können, werfen wir noch einen kurzen Blick auf eine ganz besondere Stoffgruppe unseres Körpers und deren herausragende Stellung bei der Umsetzung von Nahrungsenergie: die Enzyme.
Enzyme sind hochkomplexe Eiweißmoleküle, die alle Stoffwechselprozesse in unserem Körper steuern. In unserem Organismus läuft nichts ohne Enzyme!
Ohne Enzyme können wir unser Essen nicht verdauen, ohne Enzyme kann der Magen-Darm-Trakt die aufgeschlüsselten Nahrungsbausteine nicht aufnehmen. Ohne Enzyme können die Nährstoffe nicht transportiert werden, ohne Enzyme können sie nicht in die Zellen geschleust und verwertet werden. Das heißt, ohne Enzyme könnten wir keine Energie gewinnen. Ohne Enzyme wäre die Umwandlung von ATP zu ADP und umgekehrt nicht möglich. Der Körper ruft die Produktion dieser Enzyme von der DNS, also unserem Erbgut, je nach Bedarf ab.
Es gibt knapp 6000 erfasste Enzyme, Biochemiker schätzen aber, dass der menschliche Organismus mit mehr als 10 000 unterschiedlichen Enzymen arbeitet. Der Wirkungsgrad der Energieumwandlung aus der Nahrung in für uns verwertbare Energie hängt von der Effizienz unserer Enzymsysteme ab.
Unsere Körpertemperatur liegt nur deshalb bei 37 Grad Celsius, weil die Enzyme unter diesen Bedingungen am effektivsten arbeiten können. Diese Erkenntnis können wir im Alltag sehr gut für uns nutzen und mithilfe folgender Übung direkt in die Praxis umsetzen.
| ÜBUNG |
Getränke nicht zu kalt trinken
Meiden Sie zu den Mahlzeiten kalte Getränke. Sie schwächen damit Ihre Verdauungskraft. Denn die Enzyme, die zur Verdauung Ihrer Nahrung verantwortlich sind, funktionieren optimal bei Körpertemperatur. Im Sommer mögen kalte Getränke kurzfristig erfrischen, danach schwitzen Sie aber noch mehr. Denn Ihr Körper glaubt jetzt, es wäre kalt, und heizt auf. Gewöhnen Sie sich daran, nicht kälter als Zimmertemperatur zu trinken. Kalte alkoholische Getränke zum Essen in kleinen Schlucken trinken, dann sinkt die Temperatur in Ihrem Verdauungssystem nicht ab.
Mit diesem Grundwissen wenden wir uns nun wieder dem Ayurveda zu. In der ayurvedischen Medizin entsprechen die Enzymsysteme dem sogenannten Agni. Agni heißt »Feuer« und ist – wie die Enzyme – für die Verarbeitung der Nahrung und deren Umwandlung in die Körpergewebe zuständig. Bereits in den jahrtausendealten ayurvedischen Texten steht, wofür Agni verantwortlich ist:
•Lebensspanne
•Ausstrahlung
•Stärke
•Gesundheit
•Begeisterungsfähigkeit
•Körperfülle
•Energie
•Wärmeregulation
•Vitalität
Im Ayurveda wird ein sehr großes Augenmerk auf Agni gelegt. Denn Agni ist für alle Umwandlungsprozesse im Organismus verantwortlich. Und diese finden stets im »Raum dazwischen« statt. Agni arbeitet also bei uns fleißig und unermüdlich in allen möglichen Räumen dazwischen. Ein starkes Agni verhilft uns zu mehr Energie!
Auch wenn es abstrakt klingen mag, die praktischen Anwendungsbereiche stellen sich für unseren Alltag als sehr hilfreich dar. Da Agni diese herausragende Bedeutung besitzt, sollten wir uns zunächst fragen: Welche Verhaltensweisen bringen unser Agni durcheinander?
•Wenn wir uns überessen
•Wenn wir unregelmäßig essen
•Wenn wir fasten
•Wenn wir essen, bevor die letzte Mahlzeit verdaut ist
•Wenn wir frühstücken und das Abendessen noch nicht verdaut ist
•Wenn wir bei Verdauungsstörungen essen
•Wenn wir Nahrung zu uns nehmen, die zu schwer, zu kalt, unverträglich, verdorben ist
•Wenn wir die Nahrung nicht der Tageszeit, Jahreszeit, dem Alter oder einem Ortswechsel anpassen
•Wenn wir zum Essen Kaltes oder zu viel trinken
•Wenn wir natürliche Bedürfnisse unterdrücken wie Darm - oder Blasenentleerung, Entweichen von Darmgasen, Husten, Niesen, Weinen et cetera
•Wenn wir uns psychisch überlasten
Wenn unser Agni nicht richtig arbeitet, sinkt der Wirkungsgrad der Energieumwandlung. In unserem Organismus entsteht dann das, was der Ayurveda-Experte Ama nennt. Ama beschreibt unverarbeitete Nahrungs- oder Stoffwechselrückstände. Es stellt die Räume des menschlichen Organismus zu – es verklebt und blockiert sie. Eine Ansammlung von Ama verhindert den reibungslosen Kommunikationsfluss zwischen den Zellen, Organen und Organsystemen. Die unterschiedlichsten Komponenten des komplexen physiologischen Netzwerks funktionieren dann nicht mehr in aufeinander abgestimmter Weise. Der Organismus zerfällt gleichsam in seine Teile, die nicht mehr wissen, was sie wechselseitig tun, da der innere Informationsaustausch blockiert ist.
Für uns bedeutet das auch: Ein schwach loderndes Agni ist nicht mehr in der Lage, alle Nahrungsmittel oder Stoffwechselprodukte komplett zu verwerten. Selbst die hochwertigste, vitaminreichste Biokost kann ihre positiven Eigenschaften nicht vollständig an uns abgeben, wenn die Enzymsysteme nicht optimal arbeiten können. Sie sind dann zu schwach, um die Nahrung in ihre kleinsten Bestandteile zu zerlegen und alle Nährstoffe aus ihr zu extrahieren. So kommt es, dass Stoffwechselabfälle in unserem Körper zurückbleiben und sich noch mehr Ama anhäuft. Dieser Teufelskreis muss unbedingt vermieden oder durchbrochen werden! Denn je mehr Ama sich im Gewebe ansammelt, desto schwächer wird Agni. Auf lange Sicht bekommen wir Mangelerscheinungen, unsere inneren Räume verkleben, und das macht nach und nach krank!
Ama entsteht durch eine Überlastung von Agni. Dadurch wird der Wirkungsgrad bei der Energiegewinnung massiv geschwächt. Doch Ama kann nicht nur durch das, was wir essen, entstehen, sondern auch durch eine Überforderung unseres Geistes oder unserer Sinne – also durch Stress, Reizüberflutung oder negative Gedanken. Alles, was wir denken, hören und sehen, was wir tasten, schmecken oder riechen, hinterlässt seine Spuren in unserem Organismus.
Selbstcheck: Woran erkennt man, dass sich Ama im Körper abgelagert hat?
Müdigkeit, Energielosigkeit
Appetitlosigkeit
Blähungen und Blähbauch, vor allem nach dem Essen
Verstopfung
Saures Aufstoßen
Saurer, bitterer, süßer oder salziger Geschmack im Mund
Schweregefühl im Brustbereich
Glieder - und Gelenkschmerzen
Trüber Urin
Im Wasser sinkender Stuhl
Falls Sie nun festgestellt haben, dass Ihr Körper mit Ama belastet ist, finden Sie auf der nächsten Seite eine Art Erste-Hilfe-Köfferchen. So können Sie mit ganz einfachen Tricks sofort damit beginnen, Ihren Körper bei der Ama-Ausleitung zu unterstützen.
| ÜBUNG |
Detox-Programm zum Abbau von Ama und zur Anregung von Agni für 5 bis 10 Tage
•Morgens ein großes Glas – mindestens einen halben Liter – warmes Zitronenwasser mit Honig trinken. Wasser kurz aufkochen, auf etwa 40 Grad Celsius abkühlen lassen, dann den Saft einer halben Zitrone und einen Teelöffel Honig hinzufügen.
•Verzichten Sie, wenn es Ihnen leichtfällt, auf das Frühstück. Falls Sie morgens sehr hungrig sind, essen Sie gedünstetes Obst nach Wahl mit Gewürzen – Zimt, Kardamom, Nelken, Sternanis – frühestens eine Stunde nach dem Aufstehen.
•Tagsüber regelmäßig eine Tasse heißes, abgekochtes Wasser trinken. Kochen Sie das Wasser zehn Minuten in einem Topf und füllen Sie es dann in eine Thermoskanne. Sie können beim Abkochen auch ein paar Scheiben einer frischen Ingwerwurzel hinzufügen, dadurch erhöht sich die stoffwechselanregende Wirkung. Dafür einen Liter Wasser mit drei bis vier Scheiben Ingwer zehn Minuten lang kochen.
•Wenn es Ihnen leichtfällt, kauen Sie vor dem Mittagessen zwei bis drei Scheibchen einer frischen Ingwerwurzel mit einigen Tropfen Zitronensaft und Salz.
•Bitte verzichten Sie während der Detox-Woche auf kalte, kohlensäurehaltige und alkoholische Getränke, Kaffee und schwarzen sowie grünen Tee.
•Achten Sie auf leicht verdauliche Mahlzeiten. Essen Sie während der Detox-Tage sehr viel Gemüse – ausgenommen Tomaten, Pilze, Kohl, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch –, dazu Reis, Dinkel, Nudeln, Quinoa oder Kartoffeln.
•Meiden Sie – da schwer verdaulich – Rohkost, Fleisch, Fisch, Wurst, Eier, Frittiertes, Gebratenes, Süßigkeiten, Brot und Milchprodukte wie Sahne, Quark und Hartkäse.
•Überessen Sie sich nie!
•Beschränken Sie sich auf zwei Mahlzeiten am Tag. Nehmen Sie mittags Ihre Hauptmahlzeit ein. Abends genügt eine Gemüsesuppe. Nach 19 Uhr nichts mehr essen.
•Das Essen sollte gut schmecken und Sie befriedigen und sättigen.
•Falls Sie eine Zwischenmahlzeit benötigen, essen Sie Obst (keine Bananen) – allerdings nicht mehr nach 16 Uhr.
•Essen Sie in Ruhe und bewusst. Also gut kauen und nach der Mahlzeit fünf Minuten bis eine Viertelstunde entspannen.
TIPP:
An dieser Stelle möchte ich Ihnen wieder eine kleine Pause empfehlen. Wir haben nun eine gewisse Ahnung davon, wo Energie herkommt und wodurch wir sie wieder verlieren. Mit diesem Wissen sind wir unserem Ziel, in Balance zu leben, zumindest theoretisch schon einen ganzen Schritt näher gekommen.
STEP
2
Energiewende
Was Energie theoretisch bedeutet, haben wir gemeinsam in Step 1 erarbeitet. In Step 2 wollen wir nun zum einen eine subjektive Bestandsaufnahme Ihres Energielevels durchführen und zum anderen Ihren persönlichen Energy-Score ermitteln. Kurz: Hier entschlüsseln Sie, wo Sie momentan energetisch stehen – eine Art Batterie-Check sozusagen.
Erinnern Sie sich noch an die erste Übung? Wie war das gleich wieder mit dem Energiekonto? Genau, die wenigsten von uns haben es auf dem Schirm. Dabei sollte es mindestens mit der gleichen Sorgfalt im Blick behalten werden wie das Bankkonto. Um dieses Bewusstsein weiter zu kultivieren, ziehen wir einmal Energiebilanz. Wodurch geben Sie Energie aus und auf welche Weise nehmen Sie Energie ein?
| ÜBUNG |
Ihre persönliche Energiebilanz
Tragen Sie in die linke Spalte, die Sollseite, bitte alle Energieräuber ein – also all die Faktoren, die Ihnen Ihrem persönlichen Empfinden nach Energie wegnehmen. In der rechten Spalte, der Habenseite, notieren Sie bitte alle Energiespender – also all die Aspekte, die Ihnen in Ihrem Leben Energie schenken. Denken Sie nicht zu lange nach, sondern notieren Sie direkt alles, was Ihnen in den Kopf kommt.
Energieräuber (SOLL) | Energiespender (HABEN) |
Ziehen Sie nun ein erstes Resümee: Welche Faktoren überwiegen in Ihrem Leben? Steht nach dieser Liste Ihr Energiekonto jetzt im Plus oder im Minus?
Ziel dieser Übung ist, dass Sie sich grundsätzlich einmal bewusst machen, wodurch Sie Energie verlieren und gewinnen. Ob unter dem Strich ein Plus oder ein Minus steht.
Nachdem Sie sich einen Überblick über die Energiespender und die Energieräuber in Ihrem Leben verschafft haben, nehmen Sie sich bitte für eine Woche Folgendes vor: Führen Sie jeden Tag Buch darüber, was auf Ihr Energiekonto eingegangen ist und wie viel abgehoben wurde, ob mehr auf der Soll- oder mehr auf der Habenseite steht. Dadurch wird Ihnen klar werden, was oft ganz unmerklich und unnötigerweise durch »energetische Daueraufträge«, die Sie eigentlich schon längst stoppen wollten, aber immer noch nicht gekündigt haben, von Ihrem Konto abfließt. Natürlich kann man nicht von heute auf morgen sein ganzes Leben umkrempeln und alle Energievampire aus dem Alltag verbannen. Aber einige kleine schon. Und damit können Sie sofort beginnen.
Wenn wir über Energiespender und Energiekiller nachdenken, wirft das eine neue, doch sehr wichtige Frage auf. Hat Energie nicht auch eine Qualität? Gilt der Grundsatz »Hauptsache, Energie, egal wodurch«? So, wie viele über Geld denken – gleichgültig, auf welche Weise man es verdient, entscheidend ist, dass das Konto im Plus steht. Oder gibt es positive und negative Energie? Gibt es gute und schlechte Energiequellen?
Möglicherweise tauchen auf Ihrer Energieliste auch Personen auf. Kein Wunder! Denn bei jedem zwischenmenschlichen Austausch spüren wir eine Art Energiefluss – eine bestimmte Qualität von Energie. Positiv, negativ, aggressiv, freundlich, wertschätzend, respektlos. Auch an bestimmten Orten ist Ihnen das sicherlich schon passiert: Sie betraten ein Haus, und auf einmal fühlten Sie sich extrem unwohl. Irgendein undefinierbares, ungutes Gefühl, ein Unbehagen, eine seltsame Schwingung in der Atmosphäre, trieb Sie sofort wieder rückwärts hinaus. Und genau diese schwer zu greifenden Eindrücke, diese qualitative Energie, versuchen wir nun genauer zu ergründen.
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