9Das dritte R: Reuse 85WiederverwendenAlter nativen, wohin man schaut 86Das vierte R: Repair & Share 105Reparieren & TeilenReparieren statt Wegwerfen 106Dinge (ver)leihen 111Dinge teilen 114Dinge tauschen 115Gebrauchtes kaufen 116Das fünfte R: Recycle & Rot 121Recyceln & Verrotten lassenRichtige Müll trennung 122Verrotten lassen 126Ressourcen 131Wo kriegt man was?Einkaufen ohne Unverpackt-Laden 132Nachhaltig online bestellen 134Empfehlungen für Online-Einkäufe 135Über den Verlag 136Impressum 138IHL
15Waswir sehen, ist ein Produkt im Regal und ein (in Deutschland recht günstiger) Preis in Euro. Wie esdort hingekommen ist und wer für die Produktion leiden musste,steht in der Regel nicht auf der Verpackung.Wenn man erst einmal ANGEFANGENhat, sich mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen, kommt man ganz schnell von einem zum nächsten Thema. Zuerst ging es mir nur um Ernährung, dann kamen Kosmetikproduktehinzu, als nächstes fair produzierte Kleidung und Minimalismus, und schließlich gelangteich zum Thema Zero Waste. Die Entscheidung Veganerin zu werden, hat also eine Verän de-rung in Gang gesetzt, die ich mir so nie hät-te vorstellen können. Und ich bin unendlich DANKBAR dafür! ICH HEUTEHeute beschäftige ich mich auf YouTube, In-stagram und meinem Blog mit Nachhaltig-keit, Zero Waste, Veganismus und Minima-lismus. Ich möchtemeinen Zuschauern und Lesern zeigen, dassein nachhaltiges, be-wusstes und minimalistisches Leben nicht nur super einfach ist, sondern auch GLÜCKLICH machen kann. Durch Minimalismus und Nachhaltigkeit habe ich vieles in meinem Leben gewonnen – vor allem Zeit und Freiheit. Und Erkenntnisse: –Dass ich die meisten Dinge eigentlich NICHT BRAUCHE. –Dass ich nicht konsumieren muss, um glücklich zu sein. –Dass ein nachhaltiges Leben nicht Ver-zicht und Mangel bedeutet, sondern den Fokus auf die wichtigen Dinge lenkt.Es ist einfacher, alles auszublenden und ganz „normal“ weiterzumachen, als sich kritisch mit dem eige-nen Konsum und den Folgen davon auseinanderzusetzen. Denn Letzte-res zwingt einen dazu, zu handeln. Aber es lohnt sich, denn auch das Glück und der SINN des eigenen Lebens hängen damit zusammen.
17MI W Z ZRO WSPLASTIKFREI EINKAUFEN ABER WIE?Als ich dann in eine eigene Wohnung in einer anderen Stadt gezogen bin und selbst ein-kaufen musste,fiel mir zum ersten Mal auf, wie viel Müll dabei entsteht. Die riesigen Ber-ge aus Plastikfolien, Tüten, Konserven nach jedem Wocheneinkauf haben mich sehr ge-stört, aber ich sah keinen AUSWEG: Einen Unverpackt-Laden gab es in der Nähe nicht und in meinem Stamm-Supermarkt wurde nur wenig verpackungsfrei angeboten. Loses Obst und Gemüse war noch dazu um einiges teurer als verpacktes. Schnell bekam ich das Gefühl, dass Zero Waste nur möglich ist, wenn man in einer Großstadt lebt oder sehr viel Geld für Le-bensmittel ausgeben kann. Also ließ ich die-sen Bereich erstmal ruhen und fokussierte mich weiter auf das Badezimmer. Trotzdem war da immer noch der Müll in der Küche … Ich dachte mir, das muss doch auch ANDERS gehen, und startete mit einem Video eine Challenge: 30 Tage Zero Waste! Ziel war, keinerlei in Plastik verpackte Lebensmittel mehr zu kaufen. (Papier und Glas habe ich mir erstmal noch erlaubt.)HERAUSFORDERUNG ANGENOMMEN!Meine CHALLENGEbegann mit einem Ein-kauf im Unverpackt-Laden meinerHeimat-stadt, in der ich gerade zu einem meiner regelmäßigen Besuche war.Beim nächsten Wocheneinkauf in meinem Stamm-Super-markt gemäß Challenge fiel einiges weg: Chips, Süßigkeiten, Cornflakes, Fertigproduk-te, einiges an Obst und Gemüse … Es muss-ten also Alternativen her. 1.Ich erkundete alle Einkaufsmöglichkeitenin meiner Nähe: Supermärkte, Gemüse-läden, Wochenmärkte. 2.Ich machte mir eine Liste, welche Lebens-mittel ich wo OHNEPlastik bekommenkonnte. 3.Schnell merkte ich: Fertiggerichte und Sü-ßigkeiten gibt es kaum unverpackt. Also nahm ich dies zum Anlass, um auch hier mein Leben zu VERÄNDERN.
18 ZRO WS – H LI!Und überraschenderweise konnteich alle Grundnahrungsmittel, die ich brauchte, inmeiner Nähe einkaufen. Es brauchte nur et-was mehr Planung! Natürlich wollte ich aber nicht ständig zu zehn verschiedenen Läden fahren (noch dazu war ich nur mit den öffentlichen Verkehrsmit-teln unterwegs). Also fing ich an, Vorräte an-zulegen, sodass ich beim Wocheneinkauf nur noch Obst und Gemüse dazukaufen musste. Für die Vorrätefuhr ich einmal im Monat die verschiedenen Läden auf meiner Liste ab. Wasich nicht in der Nähe bekommen konnte, besorgteich beim nächsten Besuch zuhause im Unverpackt-Laden oder bestellte es bei einem plastikfreien Online-Shop (s. S. 134). HERAUSFORDERUNGGEMEISTERT!Heute habe ich meine Ernährung und mein Einkaufsverhalten komplett umgestellt. –Ich konsumiere (fast)keine Fertigprodukte und Süßigkeiten mehr.–Ich kaufe hauptsächlich im Unverpackt- und Bioladen ein.–Ich nutze wiederverwendbare Alternati-ven statt Einwegprodukten.– Ich mache vieles selbst. –Ich lebe minimalistisch, kaufe kaum noch etwas neu. Wenn ich etwas brauche,ver-suche ich es gebraucht zu bekommen oder zumindest aus FAIREM Handel.Gesunde Ernährung fällt mir jetzt leichter, durch den „Verzicht“ auf Süßkram und Co geht es mir gesundheitlich viel BESSER. Wenn ich mal Lust auf Süßes habe, mache ich mir zum Beispiel Bananenbrot oder Rohkost- Riegel aus Trockenfrüchten und Nüssen. Aus-nahmen mit sehr zucker- oder fetthaltigem Essen erlaube ich mir,aber ich merke, dass sie meinem Körper nicht guttun. Und ich spa-re einiges an Geld.Ich kann also nicht wirklich von Verzicht spre-chen, da es mir mit der Umstellung (die,das muss ich zugeben, anfangs nicht leicht war) jetzt sehr viel besser geht. Das Einkaufen ist viel unkomplizierter geworden, und durch meinen minimalistischen Lebensstil habe ich viel Zeit gewonnen, die ich GERNEnutze, um beispielsweise Lebensmittel, Pflege- und Haushaltsprodukte selbst herzustellen. Die größte Erkenntnis aber, die ich über die letzten Jahre bei diesem „Experiment“ erlangen konnte, ist, dass man weder viel Geld noch viel ZEIT braucht, um nachhaltig zu leben.