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Maria Casarès, Résidente privilégiée, Fayard 1980.
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In Paris gab es seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert ein stadtinternes Rohrpostsystem für kurze Nachrichten, die auch handschriftlich sein konnten.
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Albert Camus und Maria Casarès lernten sich bei der von Camus inszenierten szenischen Lesung von Désir attrapé par la queue von Pablo Picasso am 19. März 1944 bei Michel und Zette Leiris kennen. Die junge Absolventin des Conservatoire d’art dramatique hatte ein Engagement am Théâtre des Mathurins. Camus bot ihr die Rolle der Martha in Das Missverständnis (Le Malentendu) an. Die Proben begannen, und Albert Camus war von der Schauspielerin verzaubert. In der Nacht des 6. Juni 1944, am Tag der Landung der alliierten Truppen in der Normandie, wurden sie nach einem Abend bei dem Regisseur Charles Dullin ein Paar. Albert Camus lebte seit Oktober 1942 allein in Paris. Seine Ehefrau Francine, geborene Faure, war Lehrerin in Oran in Algerien und konnte ihm wegen der Besetzung der Südzone Frankreichs durch die Deutschen nicht folgen.
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Die Redaktion der NRF (Nouvelle Revue Française) befand sich im 7. Arrondissement in der Rue Sébastien-Bottin, an der Kreuzung von Rue de Beaune und Rue de l’Université. In der NRF hatte Albert Camus 1942 Der Fremde (L’Étranger) und Der Mythos des Sisyphos (Le Mythe de Sisyphe) veröffentlicht, dann im Mai 1944 Caligula und Das Missverständnis (Le Malentendu). Am 2. November 1943 wurde er Mitglied des Lektürekomitees und begann damit seine Laufbahn als Lektor im Verlag von Gaston Gallimard.
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Die Schauspieler Marcel Herrand (1897–1953) und Jean Marchat (1902–1966) leiteten seit 1939 das Théâtre des Mathurins. Maria Casarès, die seit 1936 mit ihrer Mutter im Pariser Exil lebte, wurde am 1. Oktober 1942 noch als Schauspielschülerin am Conservatoire für ein Jahr von ihnen engagiert. So begann sie mit zwanzig Jahren ihre Karriere als Tragödin in der Titelrolle von Deirdre, Königin der Schmerzen von John Millington Synge (1942). Ihre Interpretation wurde beachtet – vor allem von Albert Camus, der 1943 eine ihrer Vorstellungen besuchte. Danach sah man sie in Baumeister Solness von Henrik Ibsen (1943) und Le Voyage de Thésée von Georges Neveux (1943). Vom 24. Juni 1944 an spielte sie dann die Martha in Das Missverständnis (Le Malentendu) von Albert Camus in der Inszenierung von Marcel Herrand, der einige Monate lang der Geliebte der jungen Schauspielerin war.
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Albert Camus, der sich wegen seiner Untergrundaktivitäten als Leiter der Zeitung Combat bedroht sah, musste Paris verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Mit Fahrrad und Zug begab er sich zum Haus des befreundeten Philosophen Brice Parain, Leiter des Verlagssekretariats von Gaston Gallimard, in Verdelot (Seine-et-Marne), zusammen mit zwei Neffen von Gaston Gallimard, Pierre (Sohn von Jacques) und Michel (Sohn von Raymond), sowie der Frau von Ersterem, Janine (geborene Jeanne Thomasset) – die im Oktober 1946 in zweiter Ehe Michel heiratete.
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Die Martha in Das Missverständnis (Le Malentendu), an der Seite von Hélène Vercors (Maria), Marie Kalff (als Mutter), Marcel Herrand (Jan) und Paul Œttly (als altem Knecht).
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Albert Camus unterschrieb zu dieser Zeit seine Briefe an Maria Casarès mit dem Namen Michel.
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Gloria Pérez Corrales heiratete am 25. Oktober 1920 während ihrer Lehre als Modistin in A Coruña den galicischen Anwalt Santiago Casares Quiroga. Am 21. November 1922 brachte sie Maria zur Welt. Santiago Casares Quiroga, der wegen seiner wichtigen Regierungsämter während der Zweiten Spanischen Republik im Exil lebte, brachte seine Familie 1936 nach Paris. Maria lebte bis zum Tod ihrer Mutter mit ihr in derselben Wohnung in der Rue de Vaugirard; ihr Vater, der eine Zeitlang in London wohnte, zog 1945 ebenfalls dort ein.
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Albert Camus war am 15. August 1944 zurück in Paris und engagierte sich mit seinem Freund Pascal Pia in dem journalistischen Abenteuer von Combat, dessen erste nicht im Untergrund veröffentlichte Ausgabe am 21. August erschien, unmittelbar vor der Befreiung von Paris am 25. August. Die Zeitung wurde ein entscheidendes Medium für sein Engagement.
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Nach zwei Jahren erzwungener Trennung verließ Francine Camus Oran, um Ende 1944 zu ihrem Mann nach Paris zu kommen. Maria Casarès beendete die Beziehung zu Albert Camus. Francine und Albert wohnten weiter in der kleinen Wohnung in der Rue Vaneau 1 bis (im 7. Arrondissement), die André Gide an den jungen Autor vermietete.
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Eine Frau aus der Provinz, Komödie von Iwan Turgenjew.
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Der Schauspieler und Regisseur Paul Œttly (1890–1959), Freund von Albert Camus, spielte 1944 die Rolle des alten Knechts in Das Missverständnis (Le Malentendu) und inszenierte im September 1945 Caligula im Théâtre Hébertot.
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Gloria, die Mutter von Maria Casarès, war am 10. Januar 1946 im Alter von 53 Jahren im Hôpital Curie in Paris gestorben.
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Albert Camus, der mit seiner Frau Francine und den 1945 geborenen Zwillingen Jean und Catherine in Paris wohnte und gerade mit Die Pest (La Peste, erschienen am 10. Juni 1947 bei Gallimard) einen großen literarischen Erfolg erlebte, nahm am 6. Juni 1948, nach einer zufälligen Begegnung am Boulevard Saint-Germain, die Beziehung mit Maria Casarès wieder auf. Die Schauspielerin trennte sich daraufhin von ihrem Geliebten Jean Bleynie, der zu Beginn des Jahres 1947 den belgischen Schauspieler Jean Servais (1910–1976) abgelöst hatte.
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Albert Camus war zu seiner Familie nach L’Isle-sur-la-Sorgue in der Provence gereist, wo er den Sommer über die Domaine de Palerme gemietet hatte. Dort war er der Nachbar von René Char und arbeitete an der Fertigstellung seines Theaterstücks Der Belagerungszustand (L’état de siège), das aus einem Projekt mit Jean-Louis Barrault und seinen eigenen Überlegungen über die Pest hervorgegangen war, und schrieb Helenas Exil (L’Exil d’Hélène) für Les Cahiers du Sud (1954 übernommen in L’Été (Heimkehr nach Tipasa).
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Der Dichter Petrarca (1204–1374), der aus einer florentinischen Familie im Exil stammte, lebte mehrere Jahre in Fontaine-de-Vaucluse (früher Vaucluse) am Ufer der Sorgue, sieben Kilometer von L’Isle-sur-la-Sorgue entfernt. Seiner Muse Laura war er einige Jahre zuvor in Avignon begegnet.
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Eine Zigarettenspitze.
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René Char und Albert Camus lernten sich 1946 anlässlich der Veröffentlichung von Chars Feuillets d’Hypnos (Hypnos, dt. von Paul Celan) bei Gallimard in der von Albert Camus herausgegebenen Reihe «Espoirs» kennen. Zwischen den beiden Schriftstellern entstand eine tiefe Freundschaft, sie teilten vor allem ihre Begeisterung für die Vaucluse und den Luberon.
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Vorläufiger Titel von Der Belagerungszustand (L’État de siège).
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Die Gerechten (Les Justes).
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Maria Casarès und ihr Vater logierten seit dem 31. Juli 1948 im Hotel Baudy in Giverny. Für ein paar Tage kam Gérard Philipe zu Besuch. Während des Aufenthalts führte Maria ein Tagebuch; der Teil, in dem von ihren Gefühlen für Albert Camus die Rede ist, wurde von Javier Figuero und Marie-Hélène Carbonel in Maria Casarès l’étrangère (Fayard, Paris 2005, S. 367–372) veröffentlicht.
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Santiago Casares Quiroga (8. Mai 1884–17. Februar 1950) war Anwalt und engagierte sich für Galicien sehr aktiv in der politischen Bewegung, die im April 1931 zur Proklamation der Zweiten Spanischen Republik führte. Nach verschiedenen Ministerposten war er vom 13. Mai bis 18. Juli 1936 Präsident der spanischen Regierung. Er litt an Tuberkulose und ließ sich nach drei Jahren Exil in England im Juni 1945 endgültig in Paris nieder.
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Krieg und Frieden von Tolstoi, Die Plejaden von Gobineau (1874) und Die Dämonen von Dostojewski (1872).
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Quat’sous war Marias Hund, den sie nach den Dreharbeiten für den Film Les Dames du Bois de Boulogne behalten hatte.
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Die Gallimards hatten in Pressagny-l’Orgueilleux am Ufer der Seine, etwa zwölf Kilometer von Giverny entfernt, einen Landsitz.
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Angeles Arellano de Jiménez (genannt Angèle) und ihr Gatte Juan Ramón Jiménez waren Marias Hausangestellte; sie traten nach dem Tod von Marias Mutter in ihren Dienst und wohnten ab Februar 1948 in der Wohnung in der Rue de Vaugirard.
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Tatsächlich spielte Maria später in Der Belagerungszustand (L’État de siège), der im Oktober 1948 von der Compagnie Renaud-Barrault im Théâtre Marigny auf die Bühne gebracht wurde, die Rolle der Victoria, die Tochter des Richters. Übrigens war Victoria der zweite Vorname der Schauspielerin, die ihre Briefe oft mit den Initialen MV unterschrieb.
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«Es sei darauf hingewiesen, dass Der Belagerungszustand entgegen allen anderslautenden Behauptungen durchaus keine Bühnenbearbeitung meines Romans darstellt.» («Vorbemerkung» zu Der Belagerungszustand).
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«Das Seil», vorläufiger Titel für Die Gerechten (Les Justes).
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Maria Casarès bezog sich auf einen von ihr verfassten spanischen Artikel vom 12. August 1948, den sie auf den ersten drei Seiten des Briefes mit der Hand abgeschrieben hatte.
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Lluís Companys i Jover (1882–1940), katalanischer Anwalt und Politiker.
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Andrés Garcia de la Barga (1887–1975), bekannt unter dem Pseudonym Corpus Barga, war ein spanischer Dichter und Essayist, ein engagierter Verteidiger der Republik.
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Der Schauspieler Gérard Philipe (1922–1959). Albert Camus betraute ihn bei der Uraufführung von Caligula 1945 mit der Titelrolle. Er war ein Freund von Maria Casarès und auch kurze Zeit ihr Liebhaber.
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Nancy Cunard (1896–1965), englische Dichterin und Verlegerin, lebte seit 1920 in Frankreich, verkehrte in den modernistischen Künstler- und Literatenkreisen und war mit Louis Aragon liiert. Ihr Leben lang engagierte sie sich im antirassistischen und antifaschistischen Kampf.
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Paul Raffi war ein Jugendfreund von Albert Camus aus Algier und mit Camus an der Gründung des Théâtre du Travail (1935) beteiligt.
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«Oh! Was machst du heute für ein dummes Gesicht!»
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Roman von Balzac, erschienen 1833–1834 (L’Histoire des Treize, Ferragus, La duchesse de Langeais, La fille aux yeux d’or).
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Les Liaisons dangereuses, Roman von Choderlos de Laclos.
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Jacques Hébertot (1886–1970), eigentlich André Daviel, Journalist und Theaterdirektor, übernahm 1940 das Théâtre des Arts, das er in Théâtre Hébertot umbenannte, in dem Stücke von Jean Cocteau, Jean Giraudoux, Henry de Montherlant und 1945 Caligula von Albert Camus mit Gérard Philipe, Michel Bouquet und Georges Vitaly uraufgeführt wurden.
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Gérard Philipe, der in Die Gerechten spielen sollte.
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René Char, «Allégeance» (in: Zorn und Geheimnis [Fureur et mystère], 1948).
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In Der Belagerungszustand (L’État de siège).
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Zitat aus einem Brief Stendhals an seinen Freund Domenico Di Fiore vom 1. November 1834, das Camus in seinem Vorwort zu der 1958 erst bei Jean-Jacques Pauvert, dann bei Gallimard erschienenen Neuauflage von Licht und Schatten (L’Envers et l’Endroit) anführt.
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Die Ähnlichkeit zwischen Albert Camus und Humphrey Bogart.
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Wahrscheinlich Renée Thomasset, die spätere Ehefrau von Robert Gallimard (1952) und Schwester von Jeanne Thomasset (Frau von Michel Gallimard).
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Mario Prassinos (1916–1985), war Maler und Illustrator, mit den Gallimards und Raymond Queneau befreundet. Er hat vor allem viele Einbände der kartonierten NRF-Ausgaben gestaltet.
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Der Schauspieler und Regisseur Jean-Louis Barrault (1910–1994) gründete 1946 mit seiner Frau Madeleine Renaud (1900–1994) die Compagnie Renaud-Barrault im Théâtre Marigny.
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Erzählungen von John Steinbeck.
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Mireille Dorion, genannt Pitou, alte Schulfreundin von Maria Casarès.
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Vorläufiger Titel von Der Belagerungszustand (L’État de siège).
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Der Schriftsteller Jean Grenier (1898–1971), ehemaliger Philosophielehrer von Albert Camus am Gymnasium von Algier, war mit ihm befreundet geblieben. Sein hauptsächlich in der NRF erschienenes Werk sollte einen entscheidenden Einfluss auf das von Camus haben. Jean Grenier, der nach dem Krieg die Kunstkritik bei Combat verantwortete, unterrichtete zu dieser Zeit in Ägypten.
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Der Anwalt und Schriftsteller Jean Bloch-Michel (1913–1987), Freund von Albert Camus, der vor allem für die Finanzen von Combat verantwortlich war.
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Visitenkarte an einem Blumenstrauß, anlässlich der Premiere des Stücks Der Belagerungszustand (L’État de siège) im Théâtre Marigny. Maria, als Victoria, spielte neben Pierre Bertin, Madeleine Renaud, Pierre Brasseur, Marie-Hélène Dasté, Simone Valère, Jean Desailly. Regie führte Jean-Louis Barrault. Zur Premiere kamen Staatspräsident Vincent Auriol, François Mitterrand, André Breton, Paul Claudel, Jean Cocteau, Jean-Paul Sartre, Pablo Picasso, Kees Van Dongen. Aber die Kritik beurteilte das Stück negativ und sah Albert Camus als Philosophen, als Gewissen, nicht aber als echten dramatischen Autor.
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Albert Camus flog am 26. Dezember nach Algerien, wo seine Tante mütterlicherseits, Antoinette Acault, operiert wurde.
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Im Viertel Belcourt, in das Albert Camus’ Mutter 1921 mit ihren Kindern und deren Großmutter Sintès gezogen war (Rue de Lyon 93, heute: Rue Mohamed Belouizdad).
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Arthur Rimbaud, «L’Éternité»: «Elle est retrouvée! / Quoi? l’éternité / C’est la mer mêlée / Au soleil», erste und letzte Strophe des Gedichts. («Wiedergefunden ist sie / Was? Die Ewigkeit / Das Meer vermengt / mit der Sonne.»)
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Albert Camus nahm das Zitat von Gustave Doré in seine Tagebücher auf (Tagebücher 1935–1951, S. 274), es entstammt einem Brief von van Gogh an seinen Bruder Theo vom 28. Oktober 1883.
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Camus spielt hier auf Camaret-sur-Mer im Département Finistère an, wohin Maria und ihre Mutter zum ersten Mal 1937 fuhren und wo sie die atlantische Atmosphäre ihres geliebten Galiciens wiederfanden.
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Am 30. Juni 1949 schiffte Albert Camus sich nach Südamerika ein, wo er auf Einladung der Kulturabteilung des französischen Außenministeriums eine Reihe von Vorträgen (über die geistige Krise der gegenwärtigen Welt und den Roman) halten sollte.
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Der Mensch in der Revolte (L’Homme révolté), das erst am 2. November 1951 bei Gallimard erschien.
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Der Belagerungszustand war ein Misserfolg. Die Kritiken waren schlecht, und die Besucherzahlen entsprachen nicht den Erwartungen.
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Belegt wahrscheinlich das Ende der Vorstellungen des Belagerungszustands; das Stück hatte am 27. Oktober 1948 Premiere und wurde 23 Mal gespielt.
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Albert Camus flog nach London, um dort den Proben zu Caligula beizuwohnen.
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Albert Camus hatte Jean-Paul de Dadelsen (1913–1957) 1941 in Oran kennengelernt, wo Dadelsen Lehrer war. Der Dichter, Übersetzer und brillante Germanistik-Dozent engagierte sich 1942 als Offizier bei den Forces françaises libres. Später war er Korrespondent für Combat in London und hatte eine regelmäßige Kolumne bei der BBC. Albert Camus bemühte sich später, seine Gedichte bekannt zu machen, indem er eine posthume Ausgabe davon bei Gallimard veranlasste (Jonas, 1962).
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In Begleitung von Robert Jaussad reiste Albert Camus im Auto von Paris nach Isle-sur-la-Sorgue, wo er zu seiner Frau und seinen Kindern stieß, die in der Domaine de Palerme Ferien machten.
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Verweis auf den «Bruch» von 1944. Maria Casarès wollte damals Albert Camus nicht nachreisen, der bei Brice Parain in Verdelot (Seine-et-Marne) untergetaucht war, nachdem die Widerstandsgruppe Combat aufgeflogen war.
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Am 30. Juni nahm Albert Camus in Marseille das Schiff, das ihn für eine Vortragsreise nach Südamerika brachte. Dort blieb er an verschiedenen Orten bis zum 31. August 1949.
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Der Film von Jean Cocteau (Drehbuch und Regie) wurde vom 12. September bis 16. November 1949 in Saint-Cyr-l’École, im Haute Vallée de Chevreuse und in Paris gedreht. Maria Casarès spielte darin einen Tod ohne Sense, der von zwei Motorradfahrern eskortiert wird. Mit ihr spielten Jean Marais (Orpheus) und François Pèrier (Heurtebise). Er kam nach einer Vorführung im März 1950 in Cannes am 29. September 1950 ins Kino.
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Figur aus Die Gerechten (Iwan Kaljajew, genannt Janek), der möglicherweise von Gérard Philipe gespielt werden sollte. Am Ende spielte ihn Serge Reggiani, ebenfalls ein früherer Schüler des Conservatoire, seit kurzem als Franzose eingebürgert, neben Maria Casarès (Dora) und Michel Bouquet (Stepan).
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Der Regisseur und Schauspieler Philippe Kellerson.
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Der Plan der Wiederaufnahme im Théâtre Hébertot konkretisierte sich 1950. Michel Herbault ersetzte Gérard Philipe in der Hauptrolle.
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Die Schauspieler Odette Joyeux (1914–2000), Serge Reggiani (1922–2004) und François Périer (1919–2002).
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Le Mas Théotime, Roman von Henri Bosco, 1945.
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Film von Luigi Zampa.
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Der Schauspieler Pierre Reynal (1920–2008), mit dem sich Maria Casarès 1945 im Théâtre de l’Atelier angefreundet hatte, wo beide in einer Bühnenbearbeitung der Brüder Karamasov spielten. Marias engster Freund.
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Albert Camus hatte Robert Jaussaud (1913–1992) auf dem Lycée in Algier in der Philosophieklasse von Jean Grenier kennengelernt. Jaussaud war mit seiner Frau Madeleine beim Abenteuer des Maison de la culture und dem des Théâtre du Travail dabei. Nach dem Krieg hatte er in Paris ein hohes Amt im Arbeitsministerium inne und wurde später Generalinspekteur für Soziale Fragen.
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Claire, Théâtre de verdure, erschien 1949 bei Gallimard.
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Der französische Schrotthändler Joseph Joanovici wurde am Ende des vom 5. bis 21. Juli 1949 stattfindenden Prozesses wegen Wirtschaftskollaboration mit den Deutschen verurteilt.
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Der Schauspieler, Regisseur und Dramaturg Roger Pigaut (1919–1989), begann seine Filmkarriere 1943 in Douce von Claude Autant-Lara.
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Das vom Filmklub Objectif 49 mit Unterstützung der Cinémathèque Française organisierte Festival du film maudit fand vom 26. Juli bis 8. August 1949 unter der Leitung von Jean Cocteau (und im Beisein von René Clément, Jean Grémillon und Raymond Queneau) in Biarritz statt. Das kurzlebige Festival spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Filmkritik und der Filmavantgarde.
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Maria Casarès spielte in dem von Marcel Herrand inszenierten Stück Le Roi pêcheur von Julien Gracq im Théâtre Montparnasse.
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Die Originalausgabe von Licht und Schatten (L’Envers et l’Endroit) von Albert Camus erschien 1937 bei Charlot in Algier.
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Schon 1949 erzählte Camus Maria Casarès von seinem Romanprojekt, das «Licht und Schatten neu schreiben» würde. An die Niederschrift sollte er sich erst zehn Jahre später machen. Der erste Mensch (Le Premier Homme), von dem er sagte, es sei sein Krieg und Frieden, blieb unvollendet.
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Der Romancier Louis Guilloux (1899–1980). Die beiden Schriftsteller, die seit 1945 eine enge Freundschaft verband, hatten Armut und Krankheit erlebt; sie teilten ein geschärftes Bewusstsein für das Absurde und die Suche nach Brüderlichkeit und Gerechtigkeit.
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Der brasilianische Autor Aníbal Machado (1894–1964).
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Abdias do Nascimento (1914–2011). Siehe Albert Camus, Journaux de voyage, Gallimard, Paris 2013.
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In den 20er Jahren gab es in Paris ein bekanntes Tanzlokal, das «Bal Nègre» hieß, daran anlehnend die Bezeichnung für ein «Tanzlokal mit schwarzer Musik».
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Otto Abetz (1903–1958), während der Besatzung Botschafter Deutschlands in Frankreich, wurde im Juli 1949 vom Militärtribunal von Paris verurteilt. Im April 1954 wurde er begnadigt.
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Der Schauspieler Lucien Nat (1895–1972); Jacqueline Morane, Bühnenname von Jacqueline Pileyre (1915–1972), Darstellerin von Jeanne d’Arc in Johanna auf dem Scheiterhaufen von Paul Claudel (1941).
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Der Filmregisseur Jean-Jacques Vierne (1921–2003).
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Catherine und Jean Camus, die am 5. September 1945 geborenen Kinder von Francine und Albert.
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Desdémone ist der Name, den Albert Camus seinem ersten Auto gab, einem schwarzen Citroën 11 CV. Das folgende, 1955 gekauft, wurde Pénélope getauft.
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Vermutlich waren es eher Tuberkulose-Symptome, was die Ärzte nach seiner Rückkehr bestätigten.
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Vielleicht die Sängerin Moune de Rivel (1908–2014).
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Diesem Vortrag liegt das Vorwort zu den 1944 von der DAC (Monaco) veröffentlichten Maximen und Anekdoten von Chamfort zugrunde; er trägt mal den Titel «Ein Moralist der Revolte: Chamfort», mal «Roman und Revolte» und findet eine Fortsetzung im vierten Teil von Der Mensch in der Revolte (L’Homme révolté).
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Die Feiern regten den Autor zu seiner Erzählung Der treibende Stein (La pierre qui pousse) an, die 1957 in Das Exil und das Reich (L’Exil et le Royaume) erschien.
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Der Fremde (L’Étranger) von Albert Camus (1942); Der Nigger von der Narcissus von Joseph Conrad; Pierre oder die Doppeldeutigkeiten von Herman Melville.
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Die Rolle des Stepan übernahm Michel Bouquet.
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Rafael Alberti (1902–1999), spanischer Dichter und Theaterautor, Mitglied der Kommunistischen Partei, aktiver Antifaschist. 1939 ging er nach Frankreich ins Exil, 1940 weiter nach Argentinien.
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Der Tag, an dem sie ein Paar wurden (1944).
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Nach einem kurzen Aufenthalt mit Maria Casarès in Ermenonville im Département Oise fuhr Albert Camus am 7. September 1949 zu seiner Frau und seiner Tochter Catherine ins Département Vaucluse.
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Sein Sohn, Jean Camus.
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Anfang September hatten Albert Camus und Maria Casarès drei Tage zusammen in Ermenonville verbracht. In der Folge verbrachten sie mehrere kurze Aufenthalte dort.
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Maria Casarès, zu der Zeit noch Schülerin am Conservatoire, hatte in diesem 1942 und 1943 im Théâtre des Mathurins aufgeführten Stück von John Millington Synge ihre erste Rolle.
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Judith von Jean Giraudoux (1931).
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Madeleine Renaud, Ehefrau von Jean-Louis Barrault seit 1940.
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Schauspieler, geboren als Karl Werner Fritz Prasuhn (1913–1996).
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Maria Casarès’ Rolle in Orpheus von Jean Cocteau.
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Figur aus Die Gerechten, gespielt von Maria Casarès.
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Die Einigung betraf die Aufführung der Gerechten im Théâtre Hebertot (Premiere 15. Dezember 1949) in der Inszenierung von Paul Œttly. Das Stück behandelt die sozialrevolutionäre Bewegung im zaristischen Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es thematisiert die Frage nach der Rechtmäßigkeit politischer Gewalt in besonderen historischen Situationen. Für das französische Publikum waren die Bezüge zur Résistance im Zweiten Weltkrieg offenkundig. Die von Maria Casarès gespielte Rolle der Dora Brilliant steht für eine mögliche Haltung zur Gewaltfrage.
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Adaption des Romans von Herman Melville in der Regie von Paul Œttly im Théâtre Hébertot, in der Œttly die Rolle des Kapitän Ahab spielte.
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Roman von Virgil Gheorghiu (1949).
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Französischer Schriftsteller österreichischer Herkunft (1905–1984), an der Seite von Willy Münzenberg in der antifaschistischen kommunistischen Bewegung aktiv, dann, ab 1937, gegen die stalinistische Diktatur. 1940 Freiwilliger in der französischen Armee, 1942 Exil in der Schweiz; 1945 Rückkehr nach Paris, wo er seine autobiographische Roman-Trilogie Der verbrannte Dornbusch (Et le buisson devint cendre) verfasste.
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Wahrscheinlich der Roman L’Enfer von Henri Barbusse (1873–1935), erschienen 1908.
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Roman von Dostojewski (1875).
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Suzanne Labiche, spätere Agnély, Sekretärin von Albert Camus.
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Das Dienstmädchenzimmer der Wohnung in der Rue de Vaugirard 148, in der sie seit 1948 wohnte.
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Kurzmitteilung am Tag der Premiere der Gerechten.
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Um seine Tuberkulose zu behandeln, wurde Albert Camus für drei Monate zur Mittelgebirgskur nach Cabris in der Nähe von Grasse (Alpes-Maritimes) geschickt. Er verbrachte die Zeit dort mit seiner Frau Francine, die beiden Kinder waren bei ihrer Großmutter mütterlicherseits in Oran. Die Camus wohnten in einem Haus, das ihnen der Romancier Pierre Herbart – ehemaliger Widerstandskämpfer und Leitartikler bei Combat – und seine Frau Élisabeth Van Rysselberghe zur Verfügung gestellt hatten.
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Rundfunkadaption von Alexandre Arnoux nach Goethe.
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Der Schauspieler Yves Brainville, eigentlich Yves de La Chevardière (1914–1993), Ehemann der Schauspielerin Léone Nogarède. In der Inszenierung der Gerechten spielte er Annenkow. Er war der Autor des Stücks L’Obstacle, das er 1951 selbst im Vieux-Colombier inszenierte.
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Marguerite Jamois (1901–1964), Schauspielerin und Regisseurin, Direktorin des Théâtre Montparnasse ab 1943. Sie spielte die Caesonia bei den Aufführungen von Caligula beim Festival von Angers im Juni 1957.
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Die Schauspielerin und Kostümbildnerin Marie-Hélène Dasté (1902–1994) war Mitglied der Compagnie Renaud-Barrault.
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1950 sprach Maria Casarès den Kommentar von Paul Éluard in dem Dokumentar-Kurzfilm Guernica von Alain Resnais und Robert Hessens. Möglicherweise nahm sie bei dieser Gelegenheit auch die spanische Fassung des Kurzfilms Van Gogh (1948) von Alain Resnais auf.
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Die Schauspielerin und Schriftstellerin Mme Simone, eigentlich Pauline Benda (1877–1985).
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Der Schauspieler Paul Bernard (1898–1958), der 1945 mit Maria Casarès in Die Damen vom Bois de Boulogne von Robert Bresson spielte.
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Zu Yves Brainville siehe Fußnote zu Brief 114. Jean Pommier (geboren 1922, Ausbildung an der Schule von Jean Dasté, Mitglied der Compagnie Renaud-Barrault) spielte Woinow, Michel Bouquet (geboren 1924), Schüler am Conservatoire, spielte Stepan.
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Der Dichter Max Bizeau (1918–1979).
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Die Schauspielerin Michèle Lahaye (1911–1979) spielte in Die Gerechten die Großherzogin.
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«Der Zeuge», Buch von Jean Bloch-Michel, erschienen 1948 in der Reihe «Espoir», die Camus bei Gallimard betreute.
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Stendhal, Über die Liebe, Dt. von Günther Steinig, Berlin (Rütten & Loening) 1985, S. 83.
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Actuelles I, Chroniques 1944–1948 erschien am 30. Juni 1950 bei Gallimard.
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Minotaurus: Erinnerung und Bekenntnis (Le Minotaure ou La halte d’Oran), Charlot, 1950. Der Text wurde 1939–1940 geschrieben, erschien im Februar 1946 in der Zeitschrift L’Arche und wurde 1954 in L’Été (Heimkehr nach Tipasa) aufgenommen.
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Der Komponist Pierre Boulez (1925–2016) war Direktor für Bühnenmusik der Compagnie Renaud-Barrault im Théâtre Marigny.
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Der Schauspieler Jean Desailly (1920–2008), Mitglied der Compagnie Renaud-Barrault.
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Die Schauspielerin Valentine Tessier (1892–1981).
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Die Gäste der von André Gillois moderierten Reihe «Qui êtes-vous?» im Staatsrundfunk (Pariser, dann nationaler Sender) waren Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur und Unterhaltung.
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Spanische Redewendung, um eine unverständliche, unlogische Situation zu beschreiben.
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«Les carrefours de Camus», Esprit, Januar 1950, no 1, 18. Jahrgang. Darin war zu lesen «Le monde du condamné à mort» von Rachel Bespaloff und «Albert Camus, ou l’appel des humiliés» von Emmanuel Mounier.
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Die Originalausgabe von Die Gerechten (Les Justes) erschien bei Gallimard am 5. März 1950.
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Marcel Cartier war unter anderem Produktionsleiter von Silence de la mer von Jean-Pierre Melville (1947), der Verfilmung des Romans Das Schweigen des Meeres von Vercors.
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Anne Gallimard, Tochter von Janine Gallimard.
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Der Regisseur Pierre Franck (1922–2013) leitete ab 1960 mehrere große Pariser Theater (L’OEuvre, L’Atelier, Hébertot). Während des Krieges inszenierte er Stücke von Péguy, Claudel und Valéry, in den fünfziger Jahren organisierte er die Tournées théâtrales Franck, an denen Maria Casarès teilnahm.
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Der Schauspieler Daniel Ivernel (1918–1999), Freund von Marcel Herrand, Jean Marchat und Jean Vilar, der ihn für den ersten Jahrgang des Festivals von Avignon 1947 engagierte. 1949 spielte er in Endstation Sehnsucht von Tennessee Williams im Théâtre Édouard-VII.
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Seltsames Zwischenspiel des amerikanischen Autors Eugene O’Neill (1888–1953), 1938 bei Gallimard erschienen.
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Der Schriftsteller Jean Proal (1904–1969).
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Die Schauspielerin Yolande Laffon, geborene Yolande Lamy (1895–1992). Ehefrau von Pierre Brisson.
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Anonymes Zitat, eigentlich «deja la lujuria un mes y te déjará ella tres», etwa: «Verzichte einen Monat auf Wollust, und sie verlässt dich für drei.»
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Die Schauspieler Roland Alexandre (1927–1956) von der Comédie-Française und Jean-Claude Michel (1925–1999).
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Lucienne (Lulu) Wattier, Schauspielerin und später mit ihrer Agentur CI-MU-RA (Ciné-Music-Hall-Radio) Marias Impresario.
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Der Regisseur Christian Maudet (1904–1994), genannt Christian-Jaque, unter anderem von La Chartreuse de Parme (1948) mit Gérard Philipe und Maria Casarès.
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Die Schauspielerin und Theaterjournalistin Béatrice (Béatrix) Dussane (1888–1969), seit 1903 an der Comédie-Française, seit 1922 Gesellschafterin. Am Conservatoire d’art dramatique de Paris waren Serge Reggiani und Maria Casarès ihre Schüler. 1953 schrieb sie das Buch «Maria Casarès» das aus Auszügen aus ihrem Tagebuch besteht: «Seit dem Oktobertag 1939, an dem sie zum ersten Mal über die Schwelle meiner Klasse im Conservatoire trat, hat sich mir das Besondere offenbart, was sie an sich hatte. Sie allein stellt uns vor die Fragen und die Gedanken und alle Probleme der Schauspielkunst von ihren aufregendsten Seiten.» Dussane hat auch viel über das Theater von Albert Camus geschrieben.
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Die Malerin und Illustratorin Valentine Hugo (1887–1968), Persönlichkeit des Surrealismus der Vorkriegszeit.
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Der Schauspieler Jacques Torrens (1923–2000).
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Ferdinand Denis, Scènes de la nature sous les tropiques; et de leur influence sur la poésie (1824).
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Die Eltern von Albert Camus’ Großvater mütterlicherseits, Étienne Sintès, stammten aus Menorca, ebenso wie seine Großmutter mütterlicherseits, Catherine Marie Cardona. Étienne und Marie lernten sich in Algier kennen, wo sie heirateten. Die Verwandten väterlicherseits waren französischer Herkunft: die Camus aus Bordeaux, die Béléouds aus Marseille, die Cormerys aus dem Ardèche, die Léonards aus dem Département Moselle.
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Der Mensch in der Revolte (L’Homme révolté).
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Die Schauspielerin und Sängerin Germaine Montero, geb. Germaine Heygel (1909–2000), die neben Jeanne Moreau und Gérard Philipe in den Anfangsjahren bei dem von Jean Vilar geleiteten Festival von Avignon auftrat.
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Der amerikanische Schauspieler und Regisseur Erich von Stroheim (1885–1957), Star des amerikanischen Stummfilms und berühmter Darsteller des deutschen Offiziers in Die große Illusion von Jean Renoir (1937), hatte gerade Boulevard der Dämmerung von Billy Wilder gedreht.
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Das Stück von William Shakespeare wurde im Staatlichen Rundfunk ausgestrahlt.
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Der Schauspieler Jean Davy (1911–2001), ständiges Mitglied der Comédie-Française.
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Über die Liebe.
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Der Filmproduzent und Regisseur Abel Gance (1889–1981).
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Der Schriftsteller Jean-Louis Curtis (1917–1995), Prix Goncourt 1947.
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Actuelles I, Chroniques 1944–1948.
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In der Rundfunksendung «Qui êtes-vous?» wurde Maria Casarès unter anderem von dem Schriftsteller und Journalisten Maurice Clavel (1920–1979), Ecole-Normale-Absolvent und Philosoph, Widerstandskämpfer und Gaullist, befragt. Clavel schrieb mehrere Stücke (Les incendiaires, 1947; La Terrasse de midi, 1949), inszeniert von Jean Vilar, der ihn 1951 zum Generalsekretär des Théatre National Populaire (TNP) ernannte.
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Der Schauspieler Pierre Brasseur (1905–1972).
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Die Schauspielerin Silvia Monfort (1923–1991) hatte Maurice Clavel, einen Résistance-Kameraden, nach der Befreiung geheiratet.
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Dranem (1869–1935), Varietéstar in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
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Die Schauspielerin Céline Seurre (1873–1966), genannt Cécile Sorel.
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Stück von Marcelle Maurette, 1937 am Théâtre Montparnasse uraufgeführt.
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Der Schauspieler und Regisseur Jean Vinci (1921–2010), der mit Maria Casarès 1948 in Bagarres von Henri Calef gespielt hatte.
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Lucien, Alberts älterer Bruder, geboren am 20. Januar 1910 in Algier.
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Der englische Schriftsteller und Journalist George Orwell, Autor von Farm der Tiere und 1984, starb am 21. Januar 1950 in London.
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Der Film- und Theaterschauspieler Pierre Fromont (1925–2015).
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Der Journalist Victor Crastre (1903–1983).
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Der Regisseur und Radiomacher Jean Serge (1916–1998).
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Théâtre du Vieux-Colombier.
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Der Schauspieler Raymond Pellegrin (1925–2007), Schüler von Pagnol und Guitry, bekannt vor allem wegen seiner schönen Stimme.
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Louis Jouvet hatte Tartuffe im Théâtre de l’Athénée inszeniert (Premiere am 27. Januar 1950) und auch die Hauptrolle übernommen.
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Paul Œttly spielte Skuratow in den Gerechten.
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Die Schauspielerin Lucienne Bogaert(1892–1983) spielte mit Maria Casarès in Die Damen vom Bois de Boulogne von Robert Bresson (1945).
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Maria Casarès war mit Jean Bleynie verlobt gewesen und trennte sich 1948 von ihm, als sie ihre Beziehung zu Camus wieder aufnahm.
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Der Schriftsteller und Theaterautor Jean Genet (1910–1986), ein Freund Cocteaus, Autor von Tagebuch des Diebes und Die Zofen, die am 19. April 1947 von Louis Jouvet im Théâtre de l’Athénée als Vorspiel eines Stücks von Jean Giraudoux inszeniert wurden.
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Die Schauspielerin Dolorès Vanetti, eine der großen leidenschaftlichen Lieben im Leben von Jean-Paul Sartre, die der Schriftsteller in New York kennengelernt hatte.
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Die Schauspielerin Marie Bell (1900–1985).
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Der Schauspieler Jacques Dacqmine (1923–2010), Mitglied der Comédie-Française, dann der Compagnie Renaud-Barrault.
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Die Theaterstücke «Erwachen» und «Menstruation».
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Die Schauspielerin Ariane Borg (1915–2007), Frau von Michel Bouquet.
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Der Schauspieler Max Régnier (1907–1993), Direktor des Théâtre de la Porte-Saint-Martin.
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Der Schauspieler Pierre Moncorbier (1907–1978), der in Die Gerechten Foka spielte.
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Der Regisseur Jean Vernier, der für das Théâtre des Célestins arbeitete.
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Die Schauspielerin Jacqueline Maillan (1923–1992) spielte 1949 mit Maria Casarès in Le Roi pêcheur von Julien Gracq im Théâtre Montparnasse.
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René Étiemble (1909–2002), Schriftsteller im Umfeld der NRF und der Familie Gallimard, Spezialist für chinesische Kultur und Komparatistik.
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Die spanischen Frauen.
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Robert Kemp lobte in seiner Kritik in Le Monde vom 20. Dezember 1949 insbesondere die Darstellung von Maria Casarès: «aufrichtig, bebend; so viel Seelenstärke in dem schlanken und fast unkörperlichen Körper. Sie brennt. Sie ist eine schwarze Fackel.»
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Noces, Algier (Charlot), Mai 1939. Es war das zweite Buch von Albert Camus.
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Der Weibsteufel des österreichischen Autors Karl Schönherr (1867–1943).
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Wir werden sehen.
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Marcel Proust, Im Schatten junger Mädchenblüte.
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Der Regisseur und Schriftsteller André Cayatte (1909–1989), der 1950 Schwurgericht und 1952 Wir sind alle Mörder drehte. Maria Casarès hatte 1946 in zwei seiner Filme mitgespielt: in Roger la Honte und der Fortsetzung Späte Rache.
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Mutin: Rebell, putain: Nutte.
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Albert Camus hatte 1948 die Internationale Verbindungsgruppe innerhalb der nichtkommunistischen Revolutionären Gewerkschaftsbewegung gegründet, die in Verbindung mit den libertären Bewegungen in Amerika stand. Es handelte sich um eine Gesellschaft für gegenseitige Unterstützung und intellektuelles Engagement. Dort waren einige Personen aus Camus’ Umfeld aktiv wie Robert Jaussaud oder der Korrektor Pierre Monatte. Hier handelt es sich um Melchior Rodriguez (1893–1972), einen berühmten spanischen Pazifisten und humanistischen Anarchisten, genannt «el angel rojo». Nach mehreren Gefängnisaufenthalten wegen seiner antifrankistischen Haltung wurde er im August 1948 freigelassen.
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Gérard de Nerval, «El Desdichado». Übersetzung: Hanno Helbling, in: Französische Dichtung, Bd. 2, München 1990, S. 391.
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Die französischen Bob-Meisterschaften im Februar 1950 in Chamonix wurden von gravierenden Unfällen überschattet (fünf tote Athleten und zwei Verletzte).
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Rue de l’Université 30, Sitz des Verlags Gallimard und Pariser Wohnung von Michel und Janine Gallimard.
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Der Präsident der spanischen Exilregierung Juan Negrín (1892–1956) und seine Lebensgefährtin Feliciana waren Freunde von Marias Vater. Sie lebten in Paris.
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Der Rabe von Henri-Georges Clouzot kam 1943 ins Kino.
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Die Schauspielerin Stella Dassas, frühere Kommilitonin an der Pariser Schauspielschule Cours Simon, die 1959 in Hiroshima, mon amour von Alain Resnais spielte.
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Enrique Varela, Kavalleriehauptmann, Generalssohn aus einer Monarchistenfamilie, war der Ex-Mann von Marias Halbschwester Esther.
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Der belgische Schriftsteller und Kritiker Denis Marion (1906–2000), eigentlich Marcel Defosse.
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Michel Auclair (1922–1988), eigentlich Vladimir Vujovic, Schüler des Conservatoire, begann seine Theaterkarriere während der Besatzung im Théâtre de l’Œuvre und spielte nach dem Krieg im Théâtre de l’Atelier und im Théâtre des Mathurins an der Seite von Maria Casarès.
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Beigefügt: Ein Brief von Hébertot an Albert Camus mit Datum vom 7. Februar 1950.
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Alfred de Vigny, Éloa ou la sœur des anges.
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André Gide reiste am 4. Februar 1950 aus Paris nach Juan-les-Pins, wo ihm Florence Gould eine Villa zur Verfügung gestellt hatte. Er hatte schon früher mit Jean-Louis Barrault zusammengearbeitet, der 1946 Gides Hamlet-Übersetzung und 1947 ihre gemeinsame Adaption von Kafkas Prozess inszeniert hatte.
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Maria Casarès sollte an der Abschiedsveranstaltung für Georges Le Roy in der Comédie-Française am 17. Februar 1950 teilnehmen und dort eine Szene aus Esther vortragen.
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Der Schauspieler Georges Le Roy (1885–1965), Mitglied der Comédie-Française seit 1910, gab am 17. Februar 1950 seinen Abschiedsabend. Er war Dozent am Conservatoire national d’art dramatique de Paris.
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Der Schauspieler und Regisseur Julien Bertheau (1910–1995), Mitglied der Comédie-Française seit 1936.
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Der Film von Carol Reed kam in Frankreich am 12. Oktober 1949 ins Kino.
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Albert Camus, «Hochzeit in Tipasa», in: Hochzeit des Lichts.
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Das Cabaret-Theater La Rose Rouge wurde 1947 gegründet und befand sich ab 1948 in der Rue de Rennes 76 in Paris. Die Sängerin und Komponistin Mireille, geborene Hartuch (1906–1996), Gattin von Emmanuel Berl, gehörte zum Ensemble.
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Der Vater von Maria Casarès starb am Freitag, 17. Februar 1950.
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Juan Negrín und seine Lebensgefährtin Feliciana.
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Sergio Andión, Exil-Spanier, Freund von Marias Vater.
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Halbschwester von Maria Casarès.
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Tochter der Halbschwester von Maria Casarès.
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Friedrich Nietzsche, Ecce Homo, «Warum ich ein Schicksal bin».
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Friedrich Hölderlin, Der Tod des Empedokles: «Denn deine Seele war in mir und offen gab mein Herz wie du der ernsten Erde sich, der Leidenden …» (zitiert auch in Der Mensch in der Revolte).
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Der Boulevardautor Jean de Létraz (1897–1954), seit 1942 Direktor des Théâtre du Palais-Royal.
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Aus dem Spanischen, otorgar: gewähren.
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Friedrich Nietzsche, Der Wille zur Macht (1901), möglicherweise von Camus selbst übersetzt oder aus dem Gedächtnis zitiert.
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In der Tat enthält die Originalausgabe von Actuelles eine Vorbemerkung von einer Seite.
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Der Schauspieler Michel Vitold, eigentlich Vitold Sayanoff (1914–1994).
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Jean-Pierre Vivet (1920–1998), ehemaliger Mitarbeiter von Combat, später Journalist und Verleger.
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Nach dem Weggang von Pascal Pia legte auch Camus am 3. Juni 1948 die Leitung von Combat nieder, weil die Zeitung ein kommerzieller Misserfolg war und ihre politische Einstellung heftige Debatten auslöste.
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Der Filmemacher und Romanautor Mario Soldati (1906–1999).
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Ramón Pérez de Ayala (1880–1962), spanischer Schriftsteller.
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Die Schauspielerin Blanche Montel (1902–1998) war nach dem Krieg Künstleragentin.
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Marguerite Koechlin (1893–195?), genannte Marie Viton, war die Kostümbildnerin in Camus’ Théâtre Du Travail vor dem Krieg, nach dem Krieg lebte sie in Paris und entwarf die Kostüme und das Plakat für die Caligula-Inszenierung.
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Von dem deutschen Film dieses Titels von Leontine Sagan aus dem Jahr 1931 gab es 1958 ein Remake von Géza von Radvány mit Romy Schneider.
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Frauen und Rebellen (1950). Die Rolle der Nora (nicht Laura) wurde am Ende von Jacqueline Pierreux gespielt.
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Das vor allem durch den Renault-Streik von 21. Februar bis 20. März 1950 politisch und gesellschaftlich aufgeheizte Klima in Frankreich.
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«Les Pharisiens de la justice» («Die Pharisäer der Gerechtigkeit»), Caliban Nr. 37, Mai 1950, zum Teil wieder abgedruckt in Actuelles II. Camus verteidigt darin die lebendige Gerechtigkeit der Helden des Stücks gegenüber den zeitgenössischen «Gerechten», die keinen anderen Horizont hätten als das, «was der Kommunismus ist oder verspricht».
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Gräfin Sanseverina in La Chartreuse de Parme von Christian-Jaque (1950).
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Original: L’Homme qui revient de loin, Film von Jean Castanier (1949) nach dem Roman von Gaston Leroux.
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Claude Romain, französischer Schauspieler, 1928 in Algerien geboren, spielte unter anderem in La Fleur de l’âge (1947) und Die Marie vom Hafen (1949) von Marcel Carné.
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Tägliche Radiosendung von Pierre Divoire auf Paris-Inter.
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Der Theaterkritiker und -historiker Paul-Louis Mignon (1920–2013), nach dem Krieg Direktor der Theatersendungen im staatlichen Rundfunk.
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Blanche Balain (1913–2003), die Camus 1937 in Algier kennenlernte, als sie dort Jura studierte, und von der er einen Gedichtband beim Verlag Charlot veröffentlichte (La Sève des jours).
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Nach einer Feier bei dem Regisseur Charles Dullin (1885–1949) am 6. Juni 1944 verbrachten Maria Casarès und Albert Camus die erste Nacht miteinander.
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Zur Zeit seiner Begegnung mit Maria Casarès hatte Albert Camus in der Rue Vaneau 1bis von André Gide eine Einzimmerwohnung gemietet.
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«Dich liebte ich / obwohl du treulos warst; wie hätt den Treuen ich geliebt!». Jean Racine, Andromache, IV, 5, in: Jean Racine, Phädra. Andromache. Zwei Tragödien. A. d. Frz. von Simon Werle, Frankfurt/M. (Verlag der Autoren) 1988, S. 126.
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Nichtkonfessionelle, reformorientierte Schule, die Maria Casarès von 1931 bis 1936 in Madrid besucht und an der sie vor allem ihre ersten Theatererfahrungen gemacht hat.
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So wurde sie von frühester Kindheit an von ihrem Vater genannt.
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Maria Casarès ging in Paris in die Schule und erhielt ihr Zeugnis für den ersten Teil des Abiturs im September 1940, legte aber nie den zweiten ab, weil sie schon mit ihrer Theaterausbildung beschäftigt war.
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Nachdem sie zweimal bei der Aufnahmeprüfung des Conservatoire durchgefallen war, hatte sich Maria Casarès im September 1940 am renommierten Kurs von René Simon eingeschrieben.
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Colonna Romano, 1913 bis 1936 Schauspielerin an der Comédie-Française, war die Frau von Pedro Antonio Alcover, einem Pariser Freund der Familie Casarès.
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Madame Bauer-Thérond gab Maria Casarès 1939–40 Einzelunterricht.
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1941 bestand Maria Casarès die Aufnahmeprüfung des Conservatoire und besuchte dort vor allem die Kurse von Béatrix Dussane.