„Hört, meine Söhne!“
Der Rat eines Vaters an seine Söhne
© Zac Poonen (2020)
Titel der englischen Originalausgabe:
„ Hear! O My Sons – A Father’s Advice To His Sons”
© Zac Poonen, 2017
Herausgeber der Originalausgabe:
Christian Fellowship Church
40 DaCosta Square, Wheeler Road Extension
Bangalore–560084, Indien
www.cfcindia.com
ISBN:
Printausgabe: 978-3-948136-23-9
ePub: 978-3-7529-2535-7
Die Bibelzitate sind überwiegend der Schlachter-Übersetzung entnommen.
Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft.
Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.
Bibelzitate aus den verwendeten englischen Bibelübersetzungen wurden frei ins Deutsche übersetzt.
Um Missbrauch zu vermeiden, wurde dieses Buch durch Copyright geschützt. Es sollte, auch auszugsweise, nicht ohne schriftliche Genehmigung des Autors kopiert, nachgedruckt oder übersetzt werden.
Übersetzung und Koordination: Alois Mair
Lektorat: Kurt Freudenthaler
Umschlagfoto: Christian Fellowship Church, Bangalore
Für weitere Details kontaktiere bitte:
Neuer Bund Verlag, Bonn
www.neuer-bund-verlag.de
kontakt@neuer-bund-verlag.de
und/oder
deutsch@cfcindia.com
WIDMUNG
An meine vier Söhne
SANJAY, SANTOSH, SANDEEP und SUNIL
Ich danke Gott, dass ihr heute
meine Brüder in Christus seid.
Als eure Eltern sind wir Gott für die Freude sehr dankbar,
die ihr durch eure unerschütterliche Liebe für den Herrn
in unser Leben gebracht habt.
„Nichts macht uns glücklicher als zu wissen, dass unsere Kinder
eifrig auf dem Weg der Wahrheit wandeln.“
(3. Johannes 3–4)
Einführung (unbedingt lesen!)
Kapitel 1
Gottes Plan für euer Leben
Personen, die Jesus annahm
Rechtfertigung
Vergebung und Rechtfertigung
Wen Gott rechtfertigt
Den Verkläger konfrontieren
Kapitel 2
Die Taufe im Heiligen Geist
Die Gaben des Geistes
In Zungen reden
Der Zweck der Taufe im Heiligen Geist
Kapitel 3
Verführung und Sünde
Satan ist besiegt worden
Die Wichtigkeit von Unterscheidungsvermögen
Disziplin
Hingabe an Jesus
Die Gefahr, exklusiv zu sein
Kapitel 4
Den Herrn allein vor Augen haben
Gottes Souveränität
Schutz vor Gefahren
Gott für alles loben
Der neue Bund
Sieg über die Sünde
Kapitel 5
Jesus wurde versucht, aber Er überwand stets
Einige Sünden sind ernster
Der Weg des Überwindens
Beharrlichkeit
Unwirklichkeit
Kapitel 6
Demut und Ruhe
Meditiert über Gottes Wort
Gottes perfekter Plan
Mit Missverständnissen umgehen
Kapitel 7
Ein Segen für andere werden
Eure Berufung
Kontroversen und Konkurrenz
Gewissen und Gerechtigkeit
Die Krone des Lebens
Über Satan
Kapitel 8
Freiheit von der Meinung von Menschen
Die Zeit auskaufen
Die Furcht Gottes
Auf dem Weg Jesu wandeln
In den Tugenden Christi wachsen
Kapitel 9
Gewissen und Glauben
Über unsere Gedanken herrschen
Gott erkennen
Zittert vor Gottes Wort
Kapitel 10
Tägliche Erneuerung des inneren Menschen
Kein ewiges Bedauern
Gebet und Gottes Wort – Waffen unserer „Kriegsführung“
An Gottes Herrlichkeit teilhaben
Kapitel 11
Unseren eigenen Vorteil suchen – die Wurzel alles Bösen
Konzentriert euch auf Gottes Gnade
Wachst an Demut und Weisheit
Kapitel 12
Macht über Satan
Söhne – nicht Knechte
Demut und Reife
Einen guten Kampf kämpfen
Kapitel 13
Eine angemessene Antwort an Gott
Die Fülle des Heiligen Geistes
Zuversicht in Gott
Ratlosigkeit beim Beten
Sicher in der Liebe Gottes
Kapitel 14
Vollkommen in der Barmherzigkeit
Gerechtigkeit und Güte
Göttliche Macht und menschliche Fähigkeit
Sünde überwinden
Kapitel 15
Das Geistliche mit dem Akademischen in Einklang bringen
Schutz vor dem Einfluss der Medien
Frei von Falschheit
Kapitel 16
Gott hat einen perfekten Plan für euch
Was ist Erweckung?
Wartet auf Gottes Bestes
Einige göttliche Missionare, die wir treffen werden
Kapitel 17
Weisheit für ein ausgewogenes Leben
Im Licht leben
Sprüche für junge Männer
Kapitel 18
Das Fleisch und der alte Mensch
Demut und die Furcht des Herrn
Die Disziplin, auf Gott zu hören
Kapitel 19
Freundschaft, Seelsorge und Gespräche
Ein anderer Jesus
Ausdauernder Glaube
Beschützt euren Verstand
Kapitel 20
Glaube
Strebt nach Vollkommenheit
Die Furcht Gottes
Selbstgefälligkeit und falsch gesetzte Prioritäten
Kapitel 21
Glaube und Vernunft
Glaube – ein festes Vertrauen in Gott
Gott ist auf der Seite der Unterlegenen
Gott ist treu
Kapitel 22
Nach dem Wort Gottes leben
Vollkommenheit im neuen Bund
Eine Einstellung der Dankbarkeit
Neutestamentliche Anwendungen von alttestamentlichen Opfern
Kapitel 23
Dem Herrn allein gebührt der Ruhm
Demut und Gnade
Das Wort predigen
Den Gottesfürchtigen geht es gut
Kapitel 24
Der Geist als Wasser
Ein Leben des Triumphes
Eine radikale Einstellung gegenüber sexueller Begierde
Ein auserwähltes Gefäß
Niedergeschlagen, aber nicht k.o.
Kapitel 25
An unser eigenes Ende kommen
Geistliche Kraft
Mit Jesus sterben
Würdevoll altern
Seelisch oder geistlich?
Kapitel 26
Der Weg des Kreuzes
Der Weg des Lebens
Gott oder Mammon
Werden wie die Kinder und voll Feuer sein
Kapitel 27
Der Geist Babylons
Das volle Evangelium
Barmherzigkeit und Gnade
Kapitel 28
Gnade ist dem Gesetz überlegen
Jüngerschaft und Partnerschaft
Gebt Satan keinen Raum
Von Israels Hochmut lernen
Dienst und Schmach
Gnade – der Segen des neuen Bundes
Kapitel 29
Isaak und Jakob
Macht Jesus zum Herrn von allem
Wonach der Heilige Geist trachtet
Den Bodensatz aus unserem Leben entfernen
Rühmt euch nur des Kreuzes Christi
Es ist ein gutes Leben – Gott hat uns gesegnet
Einige wichtige Punkt zum Erinnern
Kapitel 30
Einige Aspekte von Gebet
Sanftmut und Demut – das Joch Jesu auf uns nehmen
Kapitel 31
Die Herzenseinstellung bestimmt die göttliche Natur
Das Feuer Gottes
Göttliche Liebe und menschliche Liebe
Eine enge Pforte in ein weites Königreich
Die Errettung als das Werk Gottes anerkennen
Kapitel 32
Gottes Segnungen sind nicht verdient
Euer Heil verwirklichen
Die Kraft von Christi Blut
Vergessen, was dahinten liegt
Rechtfertigung
Ein neues Jahr beginnen – Gleicht alle Konten aus
Kapitel 33
Demut und Glaube
Gott hat für jeden Gläubigen einen Plan
Heiligung – ein lebenslanger Prozess
Für Gott einstehen
Kapitel 34
Eines aber ist Not
Ein glühendes Verlangen wie Christus zu sein
In Gnade wachsen
Der Geist des Antichristen
Kapitel 35
Die zwei Einladungen Jesu – Kommt und folgt mir nach
Gnade entsprechend dem Maß des Glaubens
Im Willen Gottes ruhen
Alle Dinge dienen zum Besten
Liebesschuld
In der Liebe bleiben
Kapitel 36
Über die Nöte anderer nachdenken
Wahre Heiligkeit bedeutet, allein nach Gottes Herrlichkeit zu trachten
Einige Punkte zum Nachdenken
Barmherzigkeit und Gericht
Jerusalem und Babylon
Kapitel 37
Liebe ist das Größte
Beständige Liebe
Mit Geld treu sein
Unterscheidungsvermögen in Bezug auf Musik und Fernsehen
Haltet euer Herz rein
Tut alles Murren und Klagen weg
Kapitel 38
Das Geheimnis des Leidens
In Widrigkeiten auf Gott vertrauen
Die Grenzen respektieren, die Gott gesetzt hat
Kapitel 39
Der Zweck der Gnade
Ein gütiges Herz
Versagen in Segnungen verwandeln
Einige Einsichten von „Dienstanweisungen an einen Unterteufel“ von C.S. Lewis
Gerechtfertigt, um andere zu rechtfertigen
Wahre und gefälschte Heiligkeit
Liebe – das Kennzeichen von Jesu Jüngern
Kapitel 40
Das neutestamentliche Leben
In der Gegenwart Gottes leben
Glaube – im Kopf oder im Herzen?
Ein Ruf nach oben
Kapitel 41
Ein Leben, von Gott beglaubigt
Glaube, um körperliche Heilung zu empfangen
Über Temperamente
Der Geist der Dankbarkeit
Das ausgewogene Evangelium
Kapitel 42
Der göttliche Austausch
Hoffnung
Freude
Glaube und Geduld
Werkzeuge für das Bibelstudium
Kapitel 43
Was habt ihr, das nicht von Gott ist?
Geistlich oder religiös?
Glaube und Vertrauen
Die Herrlichkeit Gottes sehen
Kapitel 44
Der Segen der Ablehnung
Gebt Satan keinen Raum
Worüber wundert sich Jesus?
Glaube, der nicht aufhört
Dinge, die erlaubt, aber nicht erbaulich sind
Ganz für den Herrn leben
Kapitel 45
Nach Gottes Reich allein trachten
Gottes Liebe hebt unsere Fehler auf
Gehorsam gegenüber den Eltern
Einige hilfreiche Zitate
Wahre Kennzeichen von Glauben
Der Tod des eigenen Ichs und der Bau des Leibes Christi
Gottes Ziel für uns – christusähnlich zu sein
Kapitel 46
Der Tod ist das Tor zum Leben Gottes
Wahres Glück
Gottes Segen führt zur Gemeinschaft
Errettung vom Weltsystem
Einäugige Glaubensgemeinschaft
Kapitel 47
Kein Gewinn ohne Risiko
Verführung – ein Kennzeichen der Endzeit
Die Gemeinde
Kapitel 48
Unsere Leiber hingeben – ein geistlicher Akt der Anbetung
Sehnsucht nach Gott
Barmherzigkeit und Legalismus
Freiheit von der Jagd nach Geld und Sex
Calvinismus und Arianismus
Kapitel 49
An Urteilsvermögen wachsen
Euer Geburtsrecht wertschätzen
Ruhe und Demut
Gottes Hilfe bei Schulprüfungen
Das siegreiche christliche Leben
Kapitel 50
Gott hat jedes Detail eures Lebens geplant
Zwischen der Stimme Gottes und der Stimme Satans unterscheiden
Ein lohnendes Leben führen
Pharisäertum und Gesetzlichkeit
Kapitel 51
Drei Ehen
Ein perfekter Gast sein
Kleine Adler müssen fliegen lernen
Die Gefahr, religiös zu sein
Kapitel 52
Ratlosigkeit und Weisheit
Den vollkommenen Willen Gottes erfüllen
Verwirklicht eure Rettung
Das Größte ist es, ein Jünger Jesu zu sein
Geistliches Wachstum, indem man andere segnet
Trachtet nach Weisheit und Hilfe
Kapitel 53
Finanzen verwalten und die richtige Ausgewogenheit im Leben
Dem Herrn treu ergeben sein
Gott ehrt jene, die Ihn ehren
Gesegnet, um andere zu segnen
Zwei inspirierende Gedichte
Kapitel 54
Macht Gott zum Herrscher eures Lebens
Es geht nicht um Lehren, sondern um Leben
Keine Entmutigung oder Verdammnis
Weisheit
Das Heil kommt aus Gnade
Christus wirkt durch uns
Betretet niemals das Verbotene
Kapitel 55
In Christus gerechtfertigt
Bekennt eure Sünden nur gegenüber Gott
Unser Zeugnis muss Gott allein verherrlichen
Große Leidenschaft, dem Herrn zu gefallen
Gliederung des Römerbriefes
Dinge, die Jesus am meisten hasste
Kapitel 56
Der Herr ist unsere Verteidigung
Liebe und Weisheit
Gott ist fähig
Furcht
Gebet – eine „Zwei-Wege-Kommunikation“
Kapitel 57
Satan ist ein besiegter Feind
Die Begrenzungen des menschlichen Verstandes
In göttlicher Liebe ausharren
Unsere Reaktionen deuten auf unser geistliches Niveau hin
Kapitel 58
Reife und Stabilität brauchen Zeit
Dankbarkeit für Mama
Ermahnungen für ein gottesfürchtiges Leben
Musik und vollzeitlicher Dienst
Kapitel 59
Eine dreifache Absicherung
Einen ständigen Kampf führen
Verwaltung der persönlichen Finanzen
Geschäftigkeit – Satans böser Plan
Kapitel 60
Pharisäertum
Die Opposition der Pharisäer
Sieg mit Demut
Seelenkraft und Sektenführer
Sektenführer sind Tyrannen
Die unausgewogene Lehre der Sekten
Sektenanhänger folgen Menschen mehr als Christus
Sektenanhänger sind arrogant und exklusiv
Kapitel 61
Grundlegende Prinzipien bei der Partnerwahl
Dem Herrn für einen Partner fürs Leben vertrauen
Ein gottesfürchtiger Partner fürs Leben
Unserem Beispiel folgen
Die unveränderlichen Prinzipien von Gottes Wort
Menschliche Überlegungen
Geistliche Werte
Praktische Erwägungen
Gott wird Gebet erhören
Kapitel 62
Sich im Herrn allein rühmen
Gott liebt uns bedingungslos
Gott allein ist alles
In der Gegenwart leben
Unglaube ist eine Beleidigung Gottes
Eben-Eser
Was Gott für Jesus getan hat
ANHANG
Über das Buch
Impressum neobooks
Dieses Buch enthält Auszüge von E-Mails, die ich an meine vier Söhne geschrieben habe, als sie alleinstehend und von Zuhause weg waren. Sie studierten zuerst an Colleges und arbeiteten dann (in weltlichen Berufen). Sie waren zu der Zeit ihn ihren späten Teenager-Jahren und in ihren Zwanzigern.
Väter werden angehalten, ihre Kinder in der „Unterweisung des Herrn“ zu erziehen. Daher war das Meiste, was ich schrieb, Unterweisung aus dem Wort Gottes, was sie dazu führen würde, dem Herrn Jesus treu ergeben zu sein. Ich wollte, dass sie von einem frühen Alter an in den Wahrheiten von Gottes Wort gegründet werden, da ich wusste, dass nur das sie als junge Männer inmitten „eines bösen und ehebrecherischen Geschlechts“ bewahren würde (Matthäus 16,4). Ich wollte auch, dass sie in der Lage sind, Gottes Wahrheit akkurat mit anderen zu teilen.
In meinen Mails habe ich einige Angelegenheiten wegen ihrer zentralen Bedeutung oft betont und wiederholt. Auch im Neuen Testament werden einige Dinge aus demselben Grund öfters wiederholt. Ich betonte in erster Linie Heiligkeit, das Kreuz auf sich zu nehmen und das Überwinderleben – weil diese wichtigen Wahrheiten in der Regel im Christentum nicht betont werden.
Ich hielt meine Söhne damals dazu an, regelmäßig Audiokassetten meiner Botschaften anzuhören. Heute kann man meine Botschaften auf den YouTube-Kanälen CFC India und CFC Deutsch sowie auf der CFC-Webseite www.cfcindia.com (Englisch) und deutsch.cfcindia.com (Deutsch) anschauen.
Ein Kapitel in diesem Buch enthält Rat, den ich ihnen in Bezug auf die Wahl eines Lebenspartners und über die Ehe gab. Alle vier sind meinem Rat gefolgt und haben gottesfürchtige junge Frauen geheiratet, wie in diesem Kapitel beschrieben. Dafür bin ich dem Herrn sehr dankbar.
Ich habe nur den Samen gesät, den Gott mir gab. Gott bewässerte die Saat, nährte die Pflanzen und brachte in ihrem Leben Frucht hervor. Ich gebe Gott all die Ehre für Sein Wirken in ihrem Leben.
Es ist nun mehr als 25 Jahre her, dass ich einige dieser Briefe schrieb. Meine Ansichten bleiben dieselben und ich stehe zu allem, was ich damals geschrieben habe.
Ich habe hier all die E-Mails zusammengefasst, ich habe Überschriften, Datumsangaben, Namen und Unterschriftszeilen entfernt, da diese dem Zweck dieses Buches nicht dienlich wären.
Dieses Buch wurde nur deswegen in Kapitel unterteilt, um die Lesbarkeit zu erhöhen. Die Kapitel wurden nicht nach Themen oder in irgendeiner Reihenfolge von Priorität unterteilt.
90% dessen, was ich schrieb, ist gleichermaßen auch für junge Mädchen anwendbar. Daher können auch sie dieses Buch lesen.
Dieses Buch sollte langsam gelesen werden, denn es enthält den Stoff von vielen Mails zu verschiedenen Themen. Es gibt hier „feste Speise“ und nicht nur „Milch“. So ist es meine Empfehlung, dass du nur ein Kapitel pro Tag liest, dann innehältst und darüber nachdenkst, was du gelesen hast und die Wahrheiten in diesem Kapitel aufnimmst, bevor du weiterliest. Und ich möchte euch dringend bitten, alle zitierten Bibelstellen nachzuschlagen und darüber nachzudenken. Auf diese Weise kann dein Leben – in kurzer Zeit – radikal zum Besseren verändert werden.
Ich bete, dass dieses Buch für alle jungen Menschen, die es lesen, ein Segen sein wird.
Bangalore
Zac Poonen
Januar 2017
Auch wenn ihr Jünger Jesu seid, wird es in eurem Leben, wie für uns alle, immer noch Höhen und Tiefen geben. Die Entscheidung jedoch, die ihr getroffen habt, ein Jünger Jesu zu sein, bleibt unverändert. Ihr habt die Wahl getroffen, geistlich mit dem Herrn Jesus Christus verheiratet zu sein und Ihm für immer zu folgen. Ihr werdet diese Entscheidung niemals zurücknehmen. Ihr habt diese Entscheidung nicht getroffen, um irgendeinen persönlichen Gewinn oder Nutzen zu erhalten, sondern nur weil ihr gegenüber dem Herrn für das, was Er für euch getan hat, eine enorme Schuld von Dankbarkeit empfunden habt. Ihr liebt Ihn jetzt, weil Er euch zuerst geliebt hat.
Gottes Wille für euch ist es nun, dass euer Pfad (der Pfad der Gerechten) von einem Grad von Herrlichkeit zum anderen gehen sollte (Sprüche 4,18). Somit sollte jedes Jahr für euch ein herrlicheres sein als die vergangenen Jahre – mit einem größeren Maß von Reinheit, Demut und Liebe als ihr es zuvor hattet. Das sollte euer Ziel sein.
Gott hat für euch in der Zukunft auch einen Dienst in Seiner Gemeinde. Macht daher Reinheit, Demut und Liebe alle Tage eures Lebens zu euren Zielen, weil der Herr Gefäße, die unrein oder stolz sind, nicht gebrauchen kann. Möge der Herr euch zu brennenden, geisterfüllten Zeugen für Ihn machen. Bittet Gott um die Kraft des Heiligen Geistes und bleibt allezeit in der Furcht Gottes und in Demut verwurzelt und gegründet (Sprüche 22,4). Gott bewahrt jene, die Ihn fürchten, und Er gibt den Demütigen Seine Gnade.
Eure Gefühle werden schwanken und sind daher immer unzuverlässig. Wahre Geistlichkeit liegt jedoch in eurer Entscheidung, euren Willen auf Gott auszurichten. Trainiert daher euren Willen dahingehend, dass ihr euch weigert, entmutigt zu werden. Überwindet Satans Anklagen durch das Blut des Lammes, das euch von Sünde reinigt, sobald ihr sie bekennt (Offenbarung 12,11).
Ehrlichkeit ist die Hauptsache, die Gott von uns allen fordert. In Psalm 51 sehen wir die Herzenseinstellung, die David hatte, was dazu führte, dass Gott ihn annahm (obwohl er mit einer Frau Ehebruch begangen und dann ihren Mann umgebracht hatte). Im Gegensatz dazu sehen wir die nach Ehre trachtende Einstellung Sauls (1. Samuel 15,30), die dazu führte, dass Gott ihn wegen eines scheinbar kleinen Fehlers verwarf.
Unehrlichkeit und Heuchelei sind wie ein kleines bisschen Hefe im Teig. Sie können nicht lange verborgen bleiben. Ihre Auswirkungen werden früher oder später offenbar werden. Ihr müsst diese Übel mehr als alles andere fürchten.
Bedenkt, warum einige Leute nicht zu Jesus kommen konnten, als Er auf Erden war:
Schaue dir nun die Leute an, die ungehindert zum Herrn kommen konnten:
Die letzten zwei Personen auf dieser Liste waren Nicht-Israeliten. Doch in den Evangelien sind das die einzigen zwei, die der Herr öffentlich für ihren großen Glauben lobte. Lest diese beiden Passagen und ihr werdet ihre tiefe Demut in ihrer Einstellung gegenüber dem Herrn sehen. Großer Glaube geht stets eng mit großer Demut einher. Nur die Armen im Geist können zum Herrn kommen; und das Reich Gottes gehört solchen Menschen. Erinnert euch euer ganzes Leben daran.
Viele von Gottes Kindern haben nicht die Kühnheit, vor Gott zu kommen, weil sie ständig von Gefühlen der Verdammnis niedergedrückt sind. Es ist für euch wichtig, sicher zu wissen, dass ihr von Gott gerechtfertigt (für gerecht erklärt) worden seid, weil ihr eure Sünde bereut und auf Christus vertraut habt.
„In Christus“ zu sein (ein Ausdruck, der im Epheserbrief oft verwendet wird) bedeutet, von Christus bekleidet zu werden. Nun könnt ihr euch so frei wie Christus es kann Gott nahen. Eure früheren Sünden – egal wie viele und egal wie ernst und groß sie waren – wurden nicht einfach nur vergeben, sie sind auch weggewaschen worden. Gott erinnert sich nicht mehr daran und hält sie euch nicht mehr vor (Hebräer 8,12). Ihr seid nun „die Gerechtigkeit Gottes in Christus“ geworden (2. Korinther 5,21).
Gott hat eure Sünden nicht bloß auf Christus gelegt, Er hat euch auch mit Christi Gerechtigkeit bekleidet. Sonst wäre es für euch unmöglich gewesen, in Seiner heiligen Gegenwart zu stehen, wo Engel ihre Gesichter bedecken müssen. Nachdem ihr jetzt für gerecht erklärt worden seid, müsst ihr euer Gewissen allezeit rein bewahren, indem ihr umgehend eure Sünden vor Gott und den Menschen bekennt (Apostelgeschichte 24,16), damit ihr allezeit mit Kühnheit Zugang zu Gott haben könnt (1. Johannes 3,21). Ihr dürft diese Kühnheit, dieses Vertrauen, nie verlieren, weil es eine große Belohnung mit sich bringt.
Ihr dürft euch nie fürchten, wenn ihr euch eurem himmlischen Vater nähert. Kommt mit Kühnheit zu Ihm; weil Gefühle der Verdammnis nie von Gott kommen. Er gibt Seinen Kindern nicht die Krümel, die vom Tisch herunterfallen, sondern das Brot der Kinder. Er möchte sogar, dass verlorene Söhne, die gerade erst aus dem fernen Land zurückgekehrt sind, sofort zu Seiner Rechten sitzen.
Es ist sehr wichtig, dass ihr Satans Anklagen überwindet, indem ihr bekennt, dass euch das Blut Jesu gerechtfertigt hat (nicht nur für vergeben, sondern auch für gerecht erklärt hat) (Offenbarung 12,11). Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Vergebung und Rechtfertigung. Wenn jemand vor Gericht angeklagt wird und die Klagen gegen ihn bewiesen werden, aber der Richter ihn gehen lässt, weil sich der Mann als reuig erweist, kann er das Gericht glücklich verlassen, aber mit gesenktem Haupt – denn er ist ein Verbrecher, dem vergeben wurde. Wenn andererseits der Richter, nachdem er alle Anklagen gegen ihn sorgfältig untersucht hat, feststellt, dass all die Anklagen falsch sind und erklärt, dass der Mann zu 100% gerecht ist, dann kann er mit erhobenem Haupt aus dem Gericht gehen – weil in ihm keine Schuld gefunden und er für gerecht erklärt worden war. Das ist die Art und Weise, wie Gott uns rechtfertigt (uns für gerecht erklärt). Gott wird als der, der „unser Haupt emporhebt“, bezeichnet (Psalm 3,4).
Viele Christen gehen mit gesenktem Haupt einher, weil sie die Kraft des Blutes Christi, sie zu rechtfertigen, nicht verstanden haben. Sie haben nur von seiner Kraft gehört, ihnen zu vergeben. In Hebräer 8,12 heißt es, dass Gott unserer Sünden nicht mehr gedenken wird. Das bedeutet, dass Er auf uns schaut, als ob wir in unserem ganzen Leben nie gesündigt hätten. „Seine Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu“ (Klagelieder 3,23) bedeutet, dass Gott jeden Morgen auf uns schaut, als ob Er uns zuvor kein einziges Mal vergeben hätte. Das ist der Grund, warum ihr nie zulassen dürft, dass zu irgendeiner Zeit Gefühle der Verdammnis über euch kommen – denn das bedeutet, dass ihr nicht an die Güte und an die Barmherzigkeit Gottes glaubt. „Seine Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar“ (Psalm 23,6).
Jedes Mal, wenn Satan uns entmutigt oder Gefühle der Verdammnis einflößt, erhält er Macht über uns. Unsere Liebe und Hingabe zu Gott entstehen nicht aus Furcht vor dem Gericht, sondern indem wir auf seine immense Freundlichkeit und Güte reagieren, uns immer wieder so viel zu vergeben. „Wem viel vergeben wird, der liebt viel“ (Lukas 7,47). Ich habe eine Verpflichtung, den Herrn heute viel zu lieben, weil mir viel vergeben wurde. Ich kann nicht anders als den Rest meines Lebens für Ihn zu leben. Und ich erwarte in der Ewigkeit keine Belohnung für meine Arbeit und meine Mühen. Seine Vergebung mir gegenüber ist an sich schon genug Belohnung. Wie jemand gesagt hat:
„Ich kann mich nicht abmühen, um meine Seele zu retten,
denn das hat der Herr für mich getan.
Aber ich will wie ein Sklave arbeiten,
aus Liebe zu Gottes geliebtem Sohn.“
Möge das auch euer Lied sein – alle Tage eures Lebens, denn dann werdet ihr glückliche Menschen sein, ob ihr nun wenig oder viel von den Gütern dieser Welt habt.
Betrachtet das alttestamentliche Bild der Rechtfertigung. 3. Mose 13 befasst sich mit Anweisungen in Bezug auf Personen, die sich Aussatz (ein Bild für Sünde) zugezogen hatten. Die Verse 9 bis 17 sind sehr lehrreich. Ein kleiner, weißer Fleck (Hautmal) wurde als ‚chronischer Aussatz‘ bezeichnet (Verse 10-11). Aber wenn sich der Aussatz ausgebreitet und den ganzen Leib bedeckt hatte, dann wurde die Person für rein erklärt (Verse 12-13). Kam jedoch selbst nur eine kleine Stelle von rohem Fleisch irgendwo an seinem Körper zum Vorschein, wurde er wieder als aussätzig eingestuft (Verse 14-15). Wenn diese Stelle wieder ganz weiß wurde, dann war er erneut rein (Verse 16-17).
Betrachte die Anwendung davon für uns heute: Solange du denkst, dass in dir irgendetwas Gutes wohnt (bloß irgendwo ein Fleck von Güte), wirst du aus Gottes Sicht unrein sein. Aber in dem Augenblick, wo du anerkennst, dass du total verdorben bist („In meinem Fleisch wohnt nichts Gutes“ – Römer 7,18), ohne selbst dem kleinsten Fleck von Güte und Tugend, dann wird Gott dich für rein erklären!
Wenn irgendeine Tat von dir Verwirrung gestiftet oder andere verletzt hat, und du das rechtfertigst, indem du sagst, dass deine Absichten gut waren, dann hast du immer noch Aussatz. Aber wenn du bekennst, dass dein Fleisch gänzlich böse ist, und dass nichts Gutes in ihm gefunden werden kann (Römer 7,18), dann rechtfertigt dich Gott. Du bist rein.
Das Prinzip ist folgendes: Gott rechtfertigt jene, die sich nicht selbst rechtfertigen.
Der Pharisäer im Tempel, der irgendetwas Gutes in sich sah, ging von Gott verdammt weg. Aber der Zöllner, der nichts Gutes in sich sah, ging gerechtfertigt weg (Lukas 18,14). Sei also schnell, allezeit deine völlige Verdorbenheit und Sünde anzuerkennen, damit Gott dich sofort rechtfertigen kann.
Am Anfang eures christlichen Lebens werdet ihr viele Höhen und Tiefen durchlaufen. Die Grafik eures Lebens wird viele starke Einbrüche haben. Aber während ihr voranschreitet, werden diese Einbrüche schwächer werden. Lasst euch durch Versagen nicht entmutigen. Steht auf und geht weiter.
Menschen, die von irgendeinem schrecklichen Versagen in der Vergangenheit gequält werden, müssen aufhören, auf die Anklagen Satans zu hören. Glaube daran, dass das Blut Christi dich von all deinen Sünden gereinigt hat. Gib dann Satan das Wort deines Zeugnisses aus Hebräer 8,12, dass Gott versprochen hat, nie mehr deiner früheren Sünden zu gedenken. Dämonen und böse Menschen mögen dich an deine Vergangenheit erinnern und sie dir vorwerfen und sogar versuchen, dich mit diesen Erinnerungen zu quälen. Aber Gott wird das niemals tun. Wenn du Zweifel an Gottes Vergebung hast, weil dich die Erinnerung an irgendeine vergangene Sünde überwältigt, dann bekenne diese Sünde in diesem Augenblick ein letztes Mal, und bitte den Herrn um Vergebung, im Glauben, dass Gott treu und gerecht ist, dir zu vergeben. Denke danach nie mehr an diese Sünde. Auf diese Weise verherrlichen wir die Kraft des Blutes Jesu und die große Barmherzigkeit Gottes.
Wir müssen die Anklagen Satans überwinden und Satan mit Lichtgeschwindigkeit in die Flucht schlagen (Lukas 10,18). Wir müssen wissen, dass der Herr „nicht an die Sünden deiner Jugend gedenkt… und er lässt nicht zu, dass der Feind über uns frohlockt. Daher werden wir nicht zuschanden“ (Psalm 25,2.7; frei übersetzt). Dieser Vers in Psalm 25 sagt uns, dass sogar David „Sünden seiner Jugend“ hatte, obwohl er weise ist, uns nicht zu sagen, welche Sünden dies waren. Sogar in Psalm 51 verweist er auf Sünde im Allgemeinen und gibt nie einen Hinweis auf irgendeine spezifische Sünde. Das ist Weisheit und so müssen wir unsere Sünden vor den Menschen stets bekennen – niemals spezifisch über die Sünde sein, es sei denn, wir haben gegen jemanden gesündigt. Wir müssen gegenüber Gott spezifisch sein, aber niemals gegenüber Menschen. Das ist die Torheit der katholischen Beichte, deren Prinzip leider auch von vielen charismatischen Gruppen und Sekten praktiziert wird.
In Epheser 2,7 heißt es, dass Gott uns in der Ewigkeit nehmen und zu Trophäen Seiner Gnade machen wird – nicht zu Trophäen Seiner Treulosigkeit, sondern von Seiner Gnade. Denkt daran, wie Satans Maul an jenem Tage gestopft wird, wenn Gott den niederträchtigsten Sünder hervorholt und allen zeigt, was Seine Gnade aus ihm gemacht hat. Er wird auch Gläubige vorzeigen, die (wie Petrus) versagt haben, und wie auch sie verwandelt wurden. Die Engel werden erstaunt darüber sein, was Gott im Leben sündiger, elender Menschen und versagender Christen tun konnte.
Apostelgeschichte 2,38 macht deutlich, dass alles, was Petrus von denen verlangte, die ihrer Sünden überführt wurden Folgendes war, um den Heiligen Geist zu empfangen: „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“ Den Heiligen Geist zu empfangen ist dasselbe wie Christus in dein Herz aufzunehmen.
In Römer 8,9 heißt es: „Wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein“ [der gehört nicht zu Ihm]. Mit anderen Worten, eine solche Person ist nicht einmal wiedergeboren. Wenn wir Jesus bitten, in unser Herz zu kommen, ist es Sein Heiliger Geist (der Geist Christi, der Heilige Geist), der hereinkommt, denn Jesus selbst ist im Himmel. Dann sind wir wiedergeboren (oder vom Geist geboren).
Die Taufe (Untertauchen) im Geist bezieht sich jedoch darauf, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden. Nur jene, die nach der Erfüllung dürsten, werden gefüllt werden, wie wir in Johannes 7,37 lesen. Ihr müsst jeden Bereich eures Herzens dem Herrn ausliefern und Ihn im Glauben bitten, euch zu erfüllen. Das Feuer des Heiligen Geistes kommt vom Himmel und nicht von irgendeinem Menschen. Ihr müsst nicht zu irgendeiner Versammlung gehen, um das himmlische Feuer zu erhalten. Gott begegnet aufrichtigen Herzen überall, wo sie sind. Ihr könnt den Herrn sogar in eurem eigenen Zimmer suchen und Er wird euch dort begegnen. Einige der größten Männer Gottes empfingen die Taufe (Fülle) des Geistes als sie allein in einem Zimmer waren. Gott ist ein Belohner aller, die Ihn ernsthaft suchen.
Gottes Verheißung (durch Joel), die Petrus am Pfingsttag zitierte, lautete: „Über meine Knechte [Sklaven] werde ich meinen Geist ausgießen“ (Apostelgeschichte 2,18). Ein Sklave ist jemand, der keine Rechte hat. Ein Sklave Gottes zu sein bedeutet, Gott totale Macht über dein Leben zu geben. Es bedeutet, dass ihr von nun an Gott erlaubt, mit euch exakt so umzugehen wie Er es möchte, ohne irgendwelche Klagen eurerseits.
Jesus sagte, dass die Erfüllung mit dem Heiligen Geist etwas Ähnliches ist wie Wasser zu trinken (Johannes 7,37-39). Paulus verwendet in 1. Korinther 10,4 und 12,13 dasselbe Bild. Aber so, wie ihr beim Wassertrinken den Mund öffnen und schlucken müsst, so müsst ihr bei der Erfüllung mit dem Geist jeden Teil eures Herzens öffnen und empfangen – in einfachem Glauben. Jedes Mal, wenn ihr Gott um irgendetwas nach Seinem Willen bittet, müsst ihr glauben, dass ihr das Erbetene bereits empfangen habt (Markus 11,24). Gebt dem Herrn daher jeden Bereich eures Lebens hin und bittet Ihn im Glauben, euch mit dem Heiligen Geist zu erfüllen. Dankt dann Gott, dass Er euer Gebet erhört hat. Der Mund ist das ‚Überfluss-Ventil‘ des Herzens, durch das wir unseren Dank ausdrücken (Matthäus 12,24). Dankt daher Gott fortwährend und bittet Ihn, euch die Gewissheit zu geben, dass Er euch erfüllt hat.
Die Fülle des Geistes ist keine Sache von bloß emotionaler Begeisterung. Leider sind viele Menschen nur mit dem zufrieden. Was ihr braucht ist Kraft, um siegreich zu leben und um ein mutiger Zeuge für Christus zu sein. Trachtet ständig danach. Jesus sagte: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein“ (Apostelgeschichte 1,8). Der Beweis für die Fülle des Heiligen Geistes ist Kraft, wie Jesus sagte. Der Zweck der Fülle des Geistes, sagte Jesus hier, bestand darin, dass wir Seine Zeugen sein würden – nicht nur Zeugnis für Ihn zu geben, sondern Seine Zeugen SIND – durch unser Leben und unsere Worte.
Seid also mutig, den Herrn für die Gabe der prophetischen Rede (in Gehorsam gegenüber den Geboten in 1. Korinther 14,1 und 39) zu suchen. Dann werdet ihr in der Lage sein, Gottes Wort gemäß der geistlichen Not jeder Person – sowohl privat als auch in Gemeindeversammlungen – mit anderen kraftvoll zu teilen. Prophetisch zu reden bedeutet, zu Menschen (privat und öffentlich) mit Worten zu sprechen, die sie ermutigen, trösten und aufbauen werden (1. Korinther 14,3). Das ist die wichtigste Gabe des Geistes, nach der ihr trachten müsst. Gott möchte, dass ihr mutig seid. Treibt daher den Geist der Furchtsamkeit von euch weg – denn dieser ist nicht von Gott (2. Timotheus 1,7).
In Lukas 11,5-13 sehen wir, dass es eine Sorge um seinen Freund war, die diesen Mann dazu brachte, um Mitternacht zum Haus seines Nachbarn zu gehen, um für seinen Freund Speise zu erhalten. Jesus fuhr mit den Worten fort, dass wir auf diese Weise nach den Gaben des Geistes trachten sollten (Lukas 11,13). Gott wird diese Gabe der Prophetie denen geben, die eine Sorge und eine Anteilnahme für die geistlichen Bedürfnisse jener Menschen haben, die sie kennen und denen sie begegnen.
Ihr müsst immer wieder mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, denn das ist keine ‚Ein-für-alle-Mal-Erfahrung‘. Durst und Glaube sind die einzigen beiden Bedingungen dafür. Beansprucht Johannes 7,37-39 im Namen Jesu als euer Geburtsrecht. Es ist gut, eine Verheißung, die ihr beanspruchen könnt, zu haben, wenn ihr im Gebet vor Gott kommt. Das wird euch kühn machen und wird auch beweisen, dass ihr nicht als ein Bettler zu Gott kommt, sondern als ein Sohn, der einen Anspruch auf das „Brot der Kinder“ hat – und nicht auf die Krümel, die vom Tisch fallen.
Und nun ein Wort über die Gabe, in unbekannten Zungen (Sprachen) zu reden – da dies oft mit der Fülle des Geistes in Verbindung gebracht wird. Gott gibt diese Gabe nicht jedem – weil Er sieht, dass nicht jeder sie braucht. 1. Korinther 12,30 besagt sehr klar, dass „nicht alle in Sprachen reden“. Seid also Gott gegenüber offen und überlasst Ihm die Entscheidung, ob Er möchte, dass ihr diese Gabe habt oder nicht.
Bittet Gott zuerst, euch die Kraft des Geistes zu geben, um eure Zunge in eurer normalen Sprache zu beherrschen und sie vor Sünden wie Zorn, Lügen usw. zu bewahren. Das ist viel wichtiger, als die Gabe zu haben, in unbekannten Sprachen zu reden. In Jakobus 3,2 heißt es, dass jemand, der sich in seiner Sprache [im Wort] nicht verfehlt, ein vollkommener Mann ist. Das Reden in unbekannten Sprachen hat jedoch noch niemanden vollkommen gemacht.
Was ist der Zweck, in Zungen zu reden? Wenn wir Gott loben, stellen wir fest, dass unsere deutsche [oder irgendeine andere] Sprache begrenzt ist. Unser Herz ist voll, aber was in unserem Herzen ist, muss das enge Rohr der deutschen Sprache in unserem Verstand durchlaufen, bevor es aus unserem Mund herauskommt. Aber wenn der Verstand umgangen wird, dann kann die Fülle in unserem Herzen direkt von unserem Herzen zu unserem Mund gehen. Wir können dann Gott alles, was unser Herz erfüllt (die Fülle der Dankbarkeit oder den Druck, der durch Kummer verursacht wird) in Silben ausdrücken, die wir nicht verstehen – die aber Gott sehr gut versteht, denn Er hört auf das Herz. Auf diese Weise wird der Druck auf dem Herzen gelindert, indem er zum Ausdruck gebracht wird. In 1. Korinther 14,14 heißt es, dass unser Verstand nicht verstehen kann, was wir sagen, wenn wir in Zungen reden. Daher versuchen wir nicht, unsere Sprache zu analysieren, wenn wir in Zungen reden.
Glaube ist nicht gegen die Vernunft, aber er geht weit über die Vernunft hinaus – genauso wie die Differential- und Integralrechnung weit über die einfache Addition hinausgeht. Wir leben in einer Welt, wo viel Betonung auf den Verstand und die Vernunft gelegt wird. Aber der menschliche Geist, den Gott in uns gelegt hat, ist größer als unser Verstand. Das ist der Grund, warum unser Verstand die Sprache unseres Geistes nicht verstehen kann. Wir zerstören unseren Verstand nicht, denn er ist ein wunderbares Geschenk Gottes, aber wir müssen ihn entthronen. Paulus sagte, dass er mehr als alle anderen in Zungen redete – vielleicht, weil er in seinem Dienst mehr Druck als all die anderen hatte und daher diese Gabe notwendiger brauchte als die anderen (1. Korinther 14,18).
Die Gabe der Zungenrede kann uns helfen, wenn wir entmutigt sind, wenn wir unter Druck sind, wenn wir an nichts Bestimmtes, worum wir beten sollten, denken können, wenn wir nicht wissen, wie wir für eine komplizierte Situation beten sollten oder wenn wir einfach zu müde sind, um uns zu konzentrieren und uns entspannen möchten. Mit der Gabe der Zungenrede könnt ihr euer Herz eurem himmlischen Vater in Silben ausschütten, die ihr nicht versteht, die aber das tiefste Verlangen eures Herzens ausdrücken.
Ich erhielt einen ermutigenden Brief von einem jungen Bruder, der nicht zu unserem Jüngerschaft-Seminar im vergangenen Dezember kommen konnte. Aber er war eifrig und hörte sich die Audiokassetten von diesem Seminar an. Als er die Kassette von der Versammlung anhörte, wo wir über die Erfüllung mit dem Heiligen Geist sprachen, überkam ihn selber ein großer Durst danach. Er entschied sich, Gott so wie Jakob zu suchen, der zum Herrn sagte: „Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich!“ (1. Mose 32,27). Er ging in sein Zimmer und betete, aber stellte fest, dass es in seinem Gebet keine Bürde und kein Verlangen gab. Als er sein Herz erforschte, erkannte er, dass es eine Sache in seinem Leben gab, die er dem Herrn noch nicht ausgeliefert hatte. Diese eine Sache war nicht etwas Sündiges. Aber es nahm dennoch den Platz ein, den der Herr in seinem Leben haben sollte. Er gab es sofort dem Herrn hin – und Gott goss Seinen Geist auf ihn aus und er begann in Zungen zu reden und weinte Tränen der Freude.
Es war wirklich ermutigend zu hören, wie Gott jemandem begegnete, der nicht zum Seminar kommen konnte. Ich erinnerte mich an 4. Mose 11,25-29, wo es heißt:
„Da kam der Herr herab in der Wolke und redete mit ihm, und er nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die 70 Ältesten; und es geschah, als der Geist auf ihnen ruhte, da weissagten sie, aber nicht fortgesetzt. Und im Lager waren noch zwei Männer geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad, und der Geist ruhte auch auf ihnen. Denn sie waren [als Älteste] verzeichnet und doch nicht hinausgegangen zur Stiftshütte; sondern sie weissagten im Lager. Da lief ein Knabe hin und sagte es Mose und sprach: Eldad und Medad weissagen im Lager! Da ergriff Josua, der Sohn Nuns, der Moses Diener war von seiner Jugend an, das Wort und sprach: Mose, mein Herr, wehre ihnen! Aber Mose sprach zu ihm: Eiferst du für mich? Ach, dass doch das ganze Volk des Herrn weissagen würde! Dass doch der Herr seinen Geist auf sie legen würde!“
Der Gott, der zur Zeit Moses so arbeitete, ist auch heute noch derselbe. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person. Er ist ein Belohner aller, die Ihn eifrig und mit Demut suchen. Die Klugen und die Intelligenten werden gewöhnlich übergangen – nicht wegen ihrer Intelligenz, sondern wegen ihres Stolzes.
Es ist wichtig zu beachten, was in Apostelgeschichte 2,4 über die Jünger gesagt wird, die am Pfingsttag in Zungen (Sprachen) redeten. Lies diesen Vers sorgfältig. Es waren die Jünger selbst, die den Mund auftaten und ihre Zungen benutzten, als sie in Zungen redeten. Der Heilige Geist hat ihre Zunge nicht bewegt. Er bewegt keines Menschen Zunge. Es sind nur böse Geister, die Menschen auf eine solche Weise kontrollieren. Beim Austreiben von Dämonen habe ich böse Geister durch Menschen sprechen hören. Diese Menschen hatten in solchen Zeiten keine Kontrolle über ihre Zunge, weil der böse Geist sie bewegte. Der Heilige Geist wirkt aber nicht auf diese Weise. Er gibt uns nur die Gabe. Er erwartet, dass wir unsere Zungen selber bewegen, um die Gabe auszuüben, die Er uns gibt – genauso wie wir es tun, wenn Er uns die Gabe der Predigt (Prophetie) gibt. Also, „tue deinen Mund weit auf, so will ich ihn füllen!“ (Psalm 81,11).
Wenn ihr die Gabe der Zungenrede empfangt, dann benutzt sie nur in eurem privaten Gebet – besonders, wenn ihr nicht wisst, was ihr zu Gott sagen sollt. Diese Gabe ist im Wesentlichen für unsere private Kommunikation mit Gott und nicht in erster Linie für den öffentlichen Gebrauch. Sie kann in einer Gemeindeversammlung nur ausgeübt werden, wenn dort jemand mit der Gabe der Auslegung von Zungenrede anwesend ist (1. Korinther 14,28). Da wir oft nicht wissen werden, ob jemand die Gabe der Auslegung hat, ist es am sichersten, diese Gabe nur privat zu benutzen – so wie Paulus es tat (1. Korinther 14,18-19). Aber wie ich vorhin gesagt habe, trachtet ernsthafter nach Reinheit in eurer normalen Sprache.
Diskutiert dieses Thema nicht mit Christen, die nicht an die Gaben des Geistes glauben – weil es zu unnötigem Streit führen wird. Einige Christen verachten diese Gabe des Geistes – und es passiert leicht, dass ihr diese Gabe selber abwertet, wenn ihr mit solchen Gläubigen zusammen seid. Lasst nie zu, dass das Christentum in eurer Umgebung eure Denkweise prägt. Haltet an der Lehre von Gottes Wort fest.
Jesus musste niemals in Zungen reden, weil Sein Verstand keine Begrenzungen hatte und vollkommen rein war, und auch weil Seine Gemeinschaft mit Seinem Vater ebenfalls allezeit vollkommen war. Deswegen wird das Reden in Zungen verschwinden, wenn wir in den Himmel kommen – wenn „das Vollkommene da ist“ und „wir das Unmündige wegtun“ und „wir den Herrn von Angesicht zu Angesicht sehen“ (1. Korinther 13,8-12). Somit ist die Gabe der Zungenrede nur für den vorübergehenden Gebrauch in unserem unvollkommenen Zustand hier auf Erden. Aber in Gemeindeversammlungen ist die prophetische Rede der Zungenrede 2000 Mal überlegen (10.000:5; siehe 1. Korinther 14,19) – weil die prophetische Rede darin besteht, Gottes Wort zu verkündigen und andere zu erbauen (1. Korinther 14,3).
Wenn in einer Gemeinde alle gleichzeitig in Zungen reden, so sagt der Heilige Geist, wird sie zurecht eine „verrückte Gemeinde“ genannt! (1. Korinther 14,23). Meidet daher solche Gemeinden. Aber Er sagt den Gemeinden auch: „Das Reden in Zungen verhindert nicht“ (1. Korinther 14,39). Das ist die richtige Ausgewogenheit.
Nachdem ich im Januar 1975 erneut mit dem Heiligen Geist erfüllt worden war, entschied ich mich, das Neue Testament, beginnend mit Matthäus, Kapitel 1, noch einmal ganz von vorne zu lesen. Was ich am allerersten Tag vom Wort Gottes erhielt, war eine Gewissheit meiner Erfüllung mit dem Heiligen Geist. Ich las, wie Maria durch den Heiligen Geist Jesus empfing. Der Geist kam auf sie genauso wie Er auf mich kam. An diesem Tag lernte ich aus Matthäus 1,18-23 die folgenden Wahrheiten:
Die Geistestaufe (die Erfüllung mit dem Geist) bringt uns in den Bereich des geistlichen Kampfes. Gott lässt zu, dass wir in unserem Geist Konflikte begegnen, damit wir die machtvolle Autorität über Satan und alle bösen Geister erkennen können, die uns gegeben wurde. Jesus sagte in Lukas 10,19: „Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden.“ Gott ließ zu, dass die Jünger Jesu auf dem See Genezareth in einen Sturm gerieten, damit sie die starke Macht des Herrn erfahren konnten, den Sturm zu stillen.
Da das Leben kurz ist, müsst ihr jede Versuchung benutzen, die euch in eurem Leben begegnet, um ein Überwinder zu sein und auf diese Weise ein weises Herz zu erwerben, das ihr Gott am Ende eures irdischen Lebens präsentieren solltet (Psalm 90,12). Ihr dürft diese Erde nicht mit irgendwelchen Sünden verlassen, die ihr noch nicht überwunden habt. Volle, uneingeschränkte Hingabe bedeutet, dass ihr ein brennendes Verlangen habt, euch Gott als Opfer ohne Fehl darzubringen (Hebräer 9,14).
Es gibt einen Unterschied zwischen Versuchung und Sünde. Wenn ein böser Gedanke in eurem Verstand aufblitzt, so ist das eine Versuchung. Wenn ihr über ihn nachdenkt oder ihn annehmt, dann wird er zur Sünde. Wenn ihr ein Mädchen seht und versucht werdet, nach ihr zu gelüsten, dann ist das eine Versuchung. Wenn ihr sie weiter anschaut oder an sie denkt, dann sündigt ihr. Der erste Blick war eine Versuchung und unvermeidbar. Der zweite Blick ist eine Sünde – und vermeidbar. Ihr müsst euch nicht verdammt fühlen, wenn euch irgendeine Versuchung in den Sinn kommt. Sogar Jesus wurde in seinen Gedanken versucht. Ihr könnt mit eurem Willen „Nein“ sagen. Dann werdet ihr Überwinder werden. Jesus schrie zu Gott um die Kraft, „Nein“ zu sagen und betete um Hilfe (Hebräer 5,7). Ihr müsst auf dieselbe Weise zu Gott um Hilfe rufen.
Satan wurde vor fast 2000 Jahren von Jesus am Kreuz besiegt – das ist etwas, was ihr nie vergessen dürft. Heute stehen wir auf diesem Sieg; wir kämpfen nicht, um den Sieg zu gewinnen. Satan ist für Menschen zu mächtig und zu klug. Er hat über Jahrhunderte Milliarden von Menschen getäuscht und überwunden. Aber er wird vor euch fliehen, wenn euer Gewissen rein ist (wenn das Blut des Lammes euer Herz gereinigt hat) und wenn ihr zu ihm sprecht und ihm in Jesu Namen widersteht (Offenbarung 12,11; Jakobus 4,7). Erinnert euch stets daran. Ich habe das geglaubt und praktiziert und gepredigt – und Satan hasst es, das zu hören.
Ihr müsst in der Erkenntnis, dass Satan und all seine Dämonen am Kreuz von Golgatha ein für alle Mal vollständig besiegt wurden, verwurzelt und gegründet sein (Hebräer 2,14; Kolosser 2,15). Dann wird Satan niemals in der Lage sein, euch irgendwelche Furcht vor ihm einzuflößen. Erinnert euch daran, dass Gott im Kampf gegen den Teufel immer auf eurer Seite ist. „Denn gleichwie er ist, so sind auch wir in dieser Welt“ (1. Johannes 4,17).
Es war in Träumen, dass mich der Herr zuerst ermutigte und den Glauben gab, Satan zu widerstehen. Ich hatte Träume, wo ich den Teufel von mir wegrennen sah. Als ich in den Nachtstunden erwachte, widerstand ich Satan in Jesu Namen.
Solche Konflikte mit Satan und den bösen Geistern werden auch euch helfen, an Unterscheidungsvermögen zu wachsen, um zwischen dem zu unterscheiden, was wirklich göttlich und dem, was eine Fälschung ist. Das, was göttlich ist, wird immer vom Geist Christi charakterisiert sein – dem Geist von Ehrlichkeit, Demut, Reinheit und Liebe. Viele sind verführt, weil sie glauben, dass alle Manifestationen der Macht von Gott sind. Aber viele solcher übernatürlichen Manifestationen sind von Satan.