Markus SticklingSchnitt-für-Schnitt-Schnitzereien, Outdoor-Spiele und leckere Lagerfeuer-RezepteDie messerscharfe Kinderschnitzschule
Die messerscharfe Kinderschnitzschule
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 10Schwarzmalerei 12Aufgegabelt 14Französisches Feuerfood 16Klimperkette 18Mit viel Puste 20Das Feuer- Anblas-Rohr 22Jetzt heben wir ab! 23Gruppenspiele für Wald und Wiese26
Grandioser Greifer 28Waldkelch30Hochdie Tassen 32Angriff der Nordmänner 34Kubb- Spielregeln 36Echt knackig! 38Mein Meister- messer 40Leckeresaus der Glut 43Alles dreht sich! 44Sicher drin 45
Der Wald- flitzer 46Wanderlust 50Kleiner Kobold52Ein Löffel vollGlück 55Geschickt? 56Der Wald- drache58Die Suppe auslöffeln 60Veggie Day62Lustige Lager- feuerspiele 64Zwille,Schleuder, Fletsche... 66Waldbiathlon 68
Geschnitzter Einbaum ... 69Waldläufer- Schmuck 72Naschkatze 74Grundanleitung 76Üwwwwl I77Übungs-modell II 82Schnitzregeln 85Lagerfeuer-regeln 87Impressum 90Über den Autor91Viele Elemente, beispielsweise eine Zielscheibe, stehen für dich zum Download bereit. Den Downloadcode findest du im Impressum auf Seite 90.Download
10 Vorwort
Grundanleitung 11Für Kinder ist das Schnitzen mit einem Messer ein echtes Abenteuer! Lassen Sie sich darauf ein – Sie und Ihr Kind werden begeistert sein! Der Workshop-Teil erklärt die Grundlagen des Schnitzens anhand cooler Modelle, der Umgang mit dem Messer wird außerdem in der Grundanleitung sorgfältig erklärt. Leckere Ideen für die Lagerfeuerküche und Spielanregungen sorgen rundum für naturnahe Beschäftigung. Da kann man dann gleich das selbstgeschnitzte Blasrohr ausprobieren oder mit dem handgeschnitzten Holzlöffel das ebenfalls selbstgekochte Karamell verkosten. Alle Sicherheitshinweise, Rezepte und Spielregeln stehen zusätzlich zum, Download bereit, sodass man sie ausdrucken und prominent aufhängen kann, sollte man ein Gruppenevent, wie beispielsweise einen Waldgeburtstag, planen.Ich selbst schnitze seit über 30 Jahren und gebe seit zehn Jahren für die Naturschule Deutschland und das Waldhaus in Freiburg Kurse für Kinder und Erwachsene im Grünholz-schnitzen und dem Kochen am offenen Feuer. Was Ihnen hier vorliegt, ist also erprobt und kindgerecht. Viel Spaß beim Schnitzen, Spielen und Schlemmen,Ihr
Vorwort
Vorwort 11
12 schnitzenMaterial 2–3 frische Weidenäste, ø 0,5–1 cm Holunderäste, ø 1–1,5 cm leere Blechdose Lagerfeuer Sand oder Erde Kastanienbohrer (alternativ Nagel oder Zelthering) Säge Astschere Schnitzmesser feuerfeste HandschuheKohlestifte
Schwarzmalerei
1 Mit der Astschere werden die Weiden-zweige zugeschnitten: Die Äste sollten einen halben Zentimeter kürzer als deine Dose sein, damit sie nicht über den Rand hinausragen. Natur-InfoWeidenzweige erntest du im Februar, bevor sie anfangen aus-zuschlagen. Weiden findest du oft in der Nähe von Gewässern.
schnitzen 132 Fülle nun die Blechdose mit Sand auf. Beim Befüllen solltest du die Dose immer wieder auf eine stabile Unterlage klopfen, damit der Sand gut zwischen die Äste rieselt. Am Schluss bekommt die Dose noch einen „Deckel“ aus Sand, sodass wirklich alle Aststücke komplett bedeckt sind. 3 Jetzt stellst du die gefüllte Dose für 1,5 h seitlich an ein Feuer in die Glut. 4 Lass dein Feuer herunterbrennen und die Dose mit Inhalt in der Feuerstelle abkühlen. 5 Achtung! Teste vorsichtig, ob die Dose wirklich abgekühlt ist, indem du ein paar Tropfen Wasser auf das Blech spritzt. Wenn es nicht mehr zischt, ist die Dose nicht mehr heiß. Trotz-dem solltest du feuerfeste Handschuhe tragen, wenn du sie aus der Feuerstelle holst. Die Dose ausschütten und die fertigen Kohlestäbe aus dem Sand sammeln. 6 Die Kohlestifte aus Weidenästen funktionie-ren prima, aber sie zerbrechen leicht. Du kannst deinen Kohlestift als Mine in einen ausgehöhlten Holunderast stecken, so ist er weniger empfind-lich. Dazu schneidest du einen Holunderast von der entsprechenden Länge und dem Durchmesser des Kohlestifts ab und drückst das Mark heraus. 7 Drücke vorsichtig eine Weidenkohlenmine in den ausgehölten Holunderast. 8 Fertig ist der selbst-gemachte Kohlestift! Und er funktioniert bestens! Wenn die Spitze vorne verbraucht ist, kannst du entweder den Holunderast anspitzen, bis die Kohlemi-ne wieder herausragt, oder du schiebst einfach ein neues Stück Kohlemine von hinten nach.
14 schnitzenMaterial Haselnusszweig, ø 2–3 cm, 20 cm lang, Bleistift (oder Kohlestift von Seite 12) Kastanienbohrer SchnitzmesserGabel aus Haselzweig
Aufgegabelt
2 Zeichne auf den flachen vorderen Teil die Umrisse deiner Gabelforke.1 Markiere den Griff, ihn sparst du aus. Schnitze den vorderen Teil auf zwei Seiten flach bis der flache Abschnitt nur noch 1 cm stark ist. Benutze hierzu am Anfang den ziehenden Schnitt und für den Übergang zwi-schen Griff und Vorderteil den Daumenschie-ber mit Drehung (siehe Seite 76). 3 Setze am unteren Ende des Gabelkopfes auf beiden Seiten einen Stoppschnitt.
schnitzen 154 Mit dem Daumenschieber arbeitest du den Griff der Gabel aus. Dabei schiebst du das Messer vorsichtig mit dem Daumen der Holzhand auf beiden Seiten gegen die Stopp-schnitte. Achte darauf, dass du nicht zu stark schiebst, sonst rutschst du über den Stopp-schnitt heraus und dann kann der Gabelkopf zu schmal werden. 5 Zeichne auf den Gabelkopf eine V-Kerbe auf.6 Bohre mit einem dünnen Kastanien-bohrer dort ein Loch in den Gabelkopf, wo sich die beiden Linien berühren. 7 Setze die Messerspitze an dem Loch an und schiebe die Klinge mit dem Daumen der Holzhand entlang der V-förmigen Linien bis zum Ende des Gabelkopfes. So entsteht eine Kerbe, die du immer weiter vertiefen kannst.8 Führe das auf beiden Seiten der Gabel durch, bis die Kerbe so tief ist, dass in der Mitte eine V-förmige Öffnung entsteht.9 Flache die beiden Schenkel der Gabel auf beiden Seiten etwas ab und spitze sie dann an, indem du rundherum Material wegschnitzt. 10 Wenn die Zinken der Gabel spitz genug sind, kannst du die Ecken des Gabelkopfes und die Kanten am Stiel abrunden. 11 Mach aus deiner Gabel ein echtes Uni-kat: Verziere deinen Griff, sodass du deine Gabel immer wieder-erkennst (schau dazu auch mal auf Seite 77).Vorsicht! In der Mitte zwischen den beiden Schenkeln darfst du auf keinen Fall mit der Klinge deines Messers hebeln, sonst besteht die Gefahr, dass sich entlang des zentralen Markstrangs ein Riss ergibt und die Gabel in zwei Hälften spaltet.
16 RezeptMaterial 1 Päckchen Vanillepudding Frühstücks-Schokocreme Pro Kind 1 Stock, ø 2,5–3 cm, 1,5 m lang Lagerfeuer mit Glut Schnitzmesser SägeStockbrotteig: 500 g Mehl 1 Würfel Hefe (alternativ 1 Päckchen Trockenhefe) 250 ml warme Milch 2 EL Vollrohrzucker Prise ZimtDownload
Französises
Feuerfood
Du kannst das Rezept und eine Ratz-Fatz-Variante auch zum Mitnehmen ausdrucken – den Downloadcode findest du im Impressum auf Seite 90.Lagerfeuer-EclairsIch nehme immer Stöcke mit einem Durchmesser von etwa 3 cm, da man das gebackene Stockbrot dann sehr gut füllen kann: Teste mal Schokoriegel, gegrillten Käse oder Grillwürstchen!Expertentipp
Rezept 171 Bereite zuerst einen süßen Stockbrotteig zu: Milch etwas erwärmen. Die Hefe und den Zucker in die lauwarme Milch einrühren. Das Mehl und den Zimt verrühren und mit der Milch-Hefe-Mi-schung verkneten. Abgedeckt für eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen. Währenddes-sen kochst du eine Portion Vanillepudding nach Packungsanleitung. Zum Schluss holst du noch das Glas mit Schokocreme vom Regal. Nimm alles mit an deine Feuerstelle.Natur-InfoUnd nach dem Kochen: Müll mitnehmen! In der Natur zurückgelassener Müll sieht nicht nur hässlich aus Wildtiere können sich daran verletzen oder fressen ihn und sterben dann daran.2 Zum Backen der Eclairs benötigt jeder Bäcker einen Stock. Am dickeren Ende schälst du auf einer Länge von 10–15 cm mit flachen Schnitten die Rinde vom Stock. Den Rest des Stocks kannst du nach Belieben mit Mustern verzieren und immer wieder verwenden. 3 Nimm eine etwa billardkugelgroße Portion Teig, rolle zwischen deinen Händen daraus eine Schlange und wickle sie um das geschälte Ende deines Stocks. Das Stockende muss auch im Teig eingewickelt sein, sonst kokelt die Spitze an! Streiche den Teig glatt.4 Gebacken wird über der Glut eines herun-tergebrannten Feuers. Dabei den Stock langsam drehen, bis alle Seiten knusprig und hellbraun sind. 5 Es gibt zwei Hinweise darauf, dass dein „Stock-Eclairefertig ist: Es klingt hohl, wenn man mit den Fingerknöcheln darauf klopft, und es lässt sich leicht vom Stock ziehen, ohne Teig-reste am Stock zu hinterlassen. 6 Jetzt füllst du die fertigen Eclairs mit dem Vanillepudding und streichst anschließend eine Portion Schokocreme oben drauf!