Für all jene, die lachten, als ich schrieb.
Für all jene, die sprachen, als ich schwieg.
Für all jene, die staunten, als ich sprach.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
© 2019 Zakaria Ouchni
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7494-8864-3
Goethe, Schiller und so viele andere Schreiber/Denker, die die heutige Literatur geprägt haben. Viele der heutigen Gesellschaft taten sich ihrer an, ob gewollt oder erzwungen.
Die erste Konfrontation fand meist in der Schule statt. Eine schwere Sprache, komplexe Reime, rhetorische Mittel und so viele andere Dinge. Lange hat es gedauert, bis man endlich auf den Geschmack der Literatur kam. Ich beschäftigte mich immer öfter und intensiver mit der höheren Literatur und fand mich nahezu magisch von ihr angezogen. Die Inspiration und somit auch die Vision, eigene Werke zu erstellen, ließ somit nicht allzu lang auf sich warten. Ich fing mit kleineren Texten, zu den verschiedensten Thematiken an.
Motivationen für die Leser, herzzerreißende Kurzgeschichten, vieles war bei mir vertreten.
Doch auch damit war ich nicht zufrieden, ein größeres Projekt musste her. Hiermit beschloss ich, ein Buch zu verfassen und meine Leser Teil an meinem ersten Werken haben zu lassen.
Dieses Werk soll jedem Leser, auch dich miteinbezogen die Gefühle vermitteln, welche ich beim Schreiben dieser Texte empfand.
Zudem ist es meine Absicht, Probleme wie eine Existenzkrise, Trauer um einen geliebten Menschen und vor allem Frust im Allgemeinen zu thematisieren. Ziel dieses Werkes soll es sein, den Menschen, die ähnliche Probleme durchleben einen Leitfaden zu zeigen. Man soll sich im Folgenden in meine Gedankenwelt einfinden und das Geschriebene nachempfinden können.
Es schien wohl ein recht normaler Tag zu sein. Die Sonne war bereits aufgegangen und sie strahlte in ungewöhnlicher Pracht auf mein Gesicht. Ich hatte vergessen die Gardinen am Abend zu schließen, weshalb ich nun aus dem Schlaf erwachte. Es war ein kalter Herbst, kälter als er die letzten Jahre war. Ich drehte mich nach links zu meinem Fenster. Mein Blick streifte zuerst über meinen freigelegten Arm vorbei.
Hierauf traf er meinen Schrank, er war jetzt schon recht alt und dennoch sah man es ihm nicht wirklich an. Nun erreichte mein Blick endlich das Fenster. Es war das einzige in meinem Zimmer und dennoch war es groß genug den Raum mit Licht zu durchfluten. Ich konnte von meinem Bett aus nicht allzu viel sehen, nur der ein und derselbe Baum, der nun kahl und dunkel geworden war. Er schwang hin und her und dennoch traf er nicht einmal das Fenster. Komisch, ich erwartete ein kratzendes Geräusch an der Hauswand, doch schien es so, als würde er sich davor fürchten das Fenster zu berühren. Ich zog meine Decke weg und entschied mich dazu, mich aufzusetzen, sodass ich vielleicht mehr erblicken konnte. Mein Sichtfeld vergrößerte sich nicht wirklich. Ich verweilte einen Moment, doch schien es so, als wären gar Minuten verstrichen. Ich drehte meine Beine links aus dem Bett heraus und mein Blick fixierte sich weiterhin auf den hin und her schwingenden Baum. Ich erhob mich und ging auf mein Fenster zu. Ich hatte eine recht große Fensterbank, auf der ich oft sehr gerne saß. Auf ihr stützte ich meine Arme ab und nutzte nun die Gelegenheit, einen Blick nach draußen zu wagen. Ich betrachtete wie immer zuerst den Himmel. Heute erstreckte sich ein Wolkentor über den gesamten Himmel. In der ferne brachen durch einige Risse in den Wolken Säulen aus grellem Licht hindurch und erleuchteten kleine Grünflächen einer Wiese, auf denen schon lange keine Blumen mehr blühten. Früher ging ich gerne dort entlang, es spielten Kinder auf der Wiese und manche aßen dort auf kleinen Decken, die in allen erdenklichen Farben zu sehen waren. Andere saßen an einem Baum und lasen ein Buch. Ich hingegen betrachtete nur das Geschehen von der ein und derselben, morschen Parkbank, an der ich immer kurz rastete, bevor ich meinen begonnenen Spaziergang fortsetzte. Die Wiese ist dieselbe geblieben, nur ist alles dort trostlos und leer. Keiner wagt sich mehr raus, um der Natur nahe zu sein, sie scheinen es mir wohl nur gleich zu tun. Doch schweift mein Blick nun über die nahegelegenen Straßen. Sie sind gänzlich leer, doch sehe ich in meinem Augenwinkel jemanden vorbeigehen. Eine weitere Lichtsäule bricht aus dem Himmel heraus und fällt nieder auf den kalten, nassen Boden. Ich schaue nach rechts und sehe eine Person im langsamen Gang durch die gerade hervorgegangene Lichtsäule gehen. Für einen Moment schien die Zeit wie stehengeblieben, denn auf eine seltsame Art und Weise betrachtete ich sie in einer vollkommenen Trance. Sie trug einen roten Wollmantel und ihr Gang war sowohl voller Bescheidenheit und dennoch voller Grazie. Sie stach zwischen den Bäumen, die links und rechts parallel in einer Straße, links von meinem Haus aus gesehen angereiht waren so stark hervor, sodass mir warm ums Herz wurde. Für einen Moment verspürte ich den Drang nach ihr zu rufen, ihr nachzulaufen. Doch mit ihrem Verschwinden über einem Hügel – der in das Herz der Stadt führte – zu meiner Rechten verschwand auch die Lichtsäule mit ihr und der Himmel verdunkelte sich wie an allen vorherigen Tagen, da das einzige Wolkentor, welches sich seit Monaten nicht öffnete, nun erneut wohl für immer geschlossen war. Mit einem Mal verspüre ich die beißende Kälte, wie sie mich übermannt und ich kehre meinem Fenster mit einer krampfhaften Drehung den Rücken zu und wagte einen Schritt in Richtung Tür. Mit jedem Schritt schien ich mich mehr und mehr von meiner Glückseligkeit zu entfernen. Ich öffnete die Tür, die mir nur einen dunklen Korridor offenbarte. Ich drehe mich ein letztes Mal zu meinem Fenster und just in dem Moment weht der kalte Herbstwind durch den brüchigen Baum und seine dürren Äste fuhren an der gesamten oberen Hauswand entlang und letztlich auch an meinem Fenster vorbei. Alles was dieser Moment hinterließ war ein kratzendes Geräusch, welches die ewige Stille in meinem Kopf durchbrach. An diesen Moment sollte ich mich wohl noch lange erinnern, an einem Ort, der mir doch so bekannt war, meinem Fenster.
Es war längst hell geworden als ich aus dem Schlaf erwachte. Mittlerweile war ich alleine zu Hause und beschloss letztlich ebenfalls ziellos das Haus zu verlassen. Nahezu taub und benommen begab ich mich aus dem Bad in den dunklen Korridor, den wir doch so gerne „Flur“ zu nennen pflegten. Die Stufen hörten sich beim noch recht in Ordnung an, dennoch war ein leichtes Knarren zu hören. Um zu frühstücken ging ich in die Küche und nahm mir heute nur einige Früchte, die ich in gedanklicher Abwesenheit langsam aufaß. Hierauf stand ich auf und ging aus der Küche heraus in den Flur, der zur Eingangstür führte. Eine reflexartige Bewegung in Richtung des Kleiderhakens später befand sich meine Jacke in meiner rechten Hand. Ich zog sie an, denn besonders hier bei uns zogen ins Tal kalte Winde zur Herbstzeit vorbei. Ein weiterer Griff und hierauf zog ich mir feste Schuhe an. Mir fiel nämlich auf, besonders die Feldwege waren uneben geworden und meine Füße sollten nicht vom letzten Regen nass werden. Ich verließ mein zu Hause und kehrte der weißen, brüchigen Wand den