ANGELIKA TZSCHOPPE 1945 in Oberfranken geboren, lebt in Hollfeld in der Fränkischen Schweiz. Sie ist verheiratet, hat zwei Söhne und drei Enkelkinder und kann sich einen Sommer ohne Freibad nicht vorstellen.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
© 2020 Angelika Tzschoppe
Herstellung und Verlag
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 9783750448766
Im Schatten 32 Grad!
Wohl dem, der dann
ein Freibad hat...
„Seid froh, dass ihr ein Freibad habt. Wir hatten früher auch mal eins, aber leider wurde es geschlossen“... Das bekomme ich oft zu hören, wenn ich von unserem kleinen Freibad in Hollfeld schwärme. Eine Schließung war das Schicksal mancher kleinen Freibäder, die man hätte sanieren müssen, besonders in kleineren Städten. Freibäder sind in Not gekommen. Sie wurden von Thermen und Spaßbädern verdrängt, die mit immer größeren Attraktivitäten locken. Mit dem traurigen Ergebnis, dass immer weniger Kinder richtig schwimmen lernen. Viele Kinder können nur 25 m für das Seepferdchen schwimmen – aber nicht 200 m am Stück.
Ohne Freibad fehlt in den kleinen Städten ein wichtiger Treffpunkt, außerdem sind Freibäder wichtig für einen lebendigen Tourismus. Der jetzige bayerische Ministerpräsident, damals noch Finanzminister, hat das 2017 erkannt und sich vorgenommen für die Sanierung von Bayerns Freibädern ab 2019 mehr Geld bereitzustellen. „Wir wollen nicht, dass Freibäder auf dem Land wegen hoher Sanierungskosten reihenweise schließen müssen“ (N. K. Frühjahr 2017).
Ein Bürgermeister einer kleinen Stadt berichtet im Internet: „Wir haben unser Freibad ohne modernen teuren Schnickschnack renoviert. Darauf sind wir stolz“.
Die steigenden Sommertemperaturen verlangen geradezu nach kleinen kommunalen Freibädern. Wohl dem, der dann ein Freibad hat!
Laut Wikipedia ist ein Freibad „eine im Freien angelegte öffentliche Badeanstalt. Diese Anlage besteht neben der eigentlichen Schwimmgelegenheit auch aus Umkleidekabinen, Toiletten, Liegeflächen und wird von Aufsichtspersonen überwacht. Für die Benutzung der Anlagen wird normalerweise eine Gebühr erhoben“.
Zu dieser Grundausstattung gab es oft noch kalte Duschen, einen Sprungturm und einen Kiosk.
Dabei hatte man: Badeanzug, - hose, Handtuch, Decke, Schwimmreifen oder Korkgürtel, Buch, Brot und Apfel und das Geld für den Eintritt. Besonderer Luxus waren Ball und Federballspiel.
Ich kann mich an lange Hitzeperioden in meiner Kindheit in den 50ern erinnern. Und dann hieß es: Ab ins Freibad! In den Sommermonaten tobte dort das Leben. Viele Kinder kamen gleich nach der Schule, manche machten dort ihre Hausaufgaben. Ältere Kinder kamen mit dem Rad, niemand wurde mit dem Auto hingebracht. Für 80
Pfennig konnte man den ganzen Nachmittag im Bad verbringen. Bekam man eine Mark mit, langte das Geld auch noch für Bärendreck (Lakritze) oder Lutscher. Man traf Freunde und Freundinnen. (ohne sich mit dem Smartphone vorher zu verabreden).