Dank
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Du sagst immer, wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch!
Dass alles möglich ist, wenn man nur will, hast du
bei der Erstellung dieses Buchprojektes wieder
bewiesen. Uwe, ich danke dir für die mir
geschenkte Zeit.
Mein Buch ´Wortspiele - So oder so` ist im September 2007 von der Druckerei Kühne KG in Helmstedt erstmals gedruckt und im Eigenvertrieb vermarktet worden. Da diese Lektüre nunmehr vergriffen ist, habe ich mich entschlossen, eine überarbeitete Neuauflage unter dem geänderten Titel ´Wortspiele`, angereichert mit zahlreichen wunderschönen schwarz-weißen Illustrationen, herauszugeben. Dies Buch beinhaltet über vierhundert ironische, humor- und gedankenvolle Gedichte und Reime. Dabei werden soziale und politische Themen nicht ausgespart. Auch wird vor der Gefahr des Lesens gewarnt.
Viel Freude beim Schmökern und bleiben Sie weiterhin vergnügt!
Patient träumend liegt auf Pritsche,
aus Narkose aufgewacht
heißt es: Husch, husch, aus dem Körbchen,
erst nach Haus, wenn Bett gemacht.
Schluss mit lustig und faulenzen,
Zeit ist Geld, es ist so weit,
scharfe Messer, die gewetzet,
sind für neuen Fall bereit.
Der Kormorane Ruderfüß’
das Paddeln gut verstehen.
Die Schwimmfüße des Gänserichs
mit Häuten sind versehen.
Der Falke kleine Sitzfüß’ hat,
er braucht nicht weit zu laufen.
Der Eisvogel mit Schreitfüßen
ist ziemlich schnell beim Tauchen.
Die Menschenfüß’, gesenkt, gespreizt,
am Ende seiner Beine,
sind tragend immer, ungepflegt
sie riechen von alleine.
Wer hat den Käse bloß verzapft
und ihn noch zum Bahnhof gerollt?
Har(t)z-Mannsleut waren’s und ihre Freund!
Sozialstaat-Abbau ist gewollt.
Wer Wasser stets predigt und selber säuft Wein,
Scheinheiliger, Reißer von Zoten,
auf großem Fuß lebend, tritt andere klein,
als Vorbild gehört er verboten.
Alma mater heißt die Mutter,
und wie weiter? Julia,
das Gebäude einst in Helmstedt
Universität mal war.
Kleidungsstück’ pompös mit Spitze
waren zu der Zeit en vogue,
wer sich schlecht aufführt’, riskierte,
dass er von der Uni flog.
Wer studieren wollte, reich war,
arme Schlucker chancenlos,
fast wie heute galt auch damals,
leider ohne Moos nichts los.
Lotterleben der Studenten,
jungen Burschen, war bekannt,
Weiber, Imponiergehabe,
Radaubrüder sie genannt.
Sperrstunde in den Spelunken
kümmerte Studiosi nicht,
sie dem Alkohol zusprachen,
auf Randale stets erpicht.
Adelskinder trugen Waffen,
duellierend focht man aus,
wer der Stärkere beim Raufen,
mancher Schmiss entstand daraus.
Degen, Säbel, feste Klingen,
kamen stählern zum Einsatz,
heute weist der Nam’ Fechtboden,
auf den Kampfort hin, den Platz.
Doch der Bruder von Napoleon,
Jerome Bonaparte, gab kein’ Ruh,
nach mehr als zweihundert Jahren
schloss er Hochschulpforte zu.
Nur die andern werden älter,
selber bleibst du knackig frisch,
unter Haut sind ein paar Fältchen,
lässig fegst du sie vom Tisch.
Wenn die andern dahin schleichen
oder gehen schon am Stock,
schreitest selber hoch erhob’nen
Hauptes wie ein eitler Bock.
Vor dem Spiegel dich betrachtend
findest du dich int’ressant,
erst wenn Brille auf der Nase
du erschrickst dich, bist erkannt.
Dein gefühltes Alter
ist so um die zwanzig;
kalendarisch stimmt’s nicht,
Fett wird langsam ranzig.
Nichts bleibt gleich, verändert sich,
lern’s zu akzeptieren,
innerlich ein junger Spund,
Fassad’ zu renovieren.
Außenhaut genau besehen,
faltig nach Anschein,
mittendrin noch jugendlich
kann alt’ Hase sein.
Armut lässt die Herzen trauern,
gehet um im Lande,
Junge, Alte sind betroffen,
Deutschlands neue Schande.
Notleidende im Schatten stehen,
an Gesellschaftsrand gedrückt,
menschenunwürdig zusehen,
Wohlstand ist weit weggerückt.
Recht auf Arbeit gibt es nicht,
Recht zu konsumieren
kann nur über Grundsatzrecht
auf Einkommen führen.
Armutszeugnis wir ausstellen
denen, die es nicht geschafft,
dieses Elend zu beenden,
intensiv, mit aller Kraft.
Augen auf etwas geworfen,
das im Umfeld hat gelegen,
gut sichtbar und nahe liegend,
dass er sich mit abgegeben.
Augenweide, schöner Anblick,
glänzend wie ein Augenstern,
Augapfel wird gut behütet,
Augenschmaus vernascht man gern.
Augenmerk auf Bild gerichtet,
bunt und grell springt es ihn an,
was, ansonsten nicht gesichtet,
unauffälliger sein kann.
Augenwischerei betreibt er,
lässt ihn bewusst Dinge sehn,
die undeutlich und vernebelt
Wahrheit gegenüberstehn.
Augenmaß war augenscheinlich
falsch bemessen, viel zu klein,
erst nach Augendiagnose
Auges Blick wurd’ klar und rein.
Ein Outlet-Center sollt’ entsteh’n,
jetzt sind die Pläne out,
ad acta und vom Tisch gefegt,
wo anders wird gebaut.
Den Reim könnte beliebig ich
mehrstrophig noch erweitern,
doch ad absurdum unsinnig’
Kaufhaus würd’ trotzdem scheitern.
Er startet, rennt und läuft und läuft,
als ging es um sein Leben.
Bums! Aufprall! Unfall! Alles platt,
die Löffel muss abgeben!
So schnell kann’s geh'n,
kaum aus dem Haus,
schon wird man sagen:
Aus die Maus!
Mit dem Ein- auskommen
fällt nicht jedem leicht;
zwei, drei Jobs die müssen her,
wenn das Geld nicht reicht.
Sich nach seiner Decke strecken,
hilft nicht weiter sehr,
oft, da sie zu kurz geraten,
bleibt der Magen leer.
Zwei trafen vor der Parkbank sich
und hockten sich da nieder,
erzählten wie es früher war,
Erinnerung kam wieder.
Von alten Zeiten wurd’ geschwärmt,
fröhlichen Schülertagen,
und Streichen, die nur ausgeheckt
die Mut’gen, konnten’s wagen.
Darf ich dir etwas anvertrau’n,
was keinem ich erzählet,
sprach er, du warst meine Traumfrau,
sie lächelte gequälet.
Schon gut, sagt’ sie, das war einmal,
verraten ist verboten,
ein Bankgeheimnis ist geschützt,
genau wie die Banknoten.
In der „Bar jeglicher Vernunft“
saß auf einem Hocker,
ein gewisser Herr von und zu,
plauderte recht locker.
Wunderbar das Ambiente,
Musik nicht aufdringlich,
sonderbar erhöht die Preise,
beinah unerschwinglich.
Zahlen durfte er mit Scheinen,
echten, und dazu noch groß,
doch zur frühen Morgenstunde
war er all sein Bargeld los.
Holzgewächse sind’s mit Stämmen,
Kronen zieren Nadeln, Laub,
sind in Wäldern anzutreffen,
filtern aus der Luft den Staub.
Espenblätter zittrig rascheln,
Eschenblattwerk weht im Wind,
Linden, Eichen, Pappeln, Ulmen,
Birken Laubgehölze sind.
Fichten, Lärchen, Kiefern, Tannen
tragen Zapfen, nicht zu knapp,
immergrüne Nadelblätter,
selten werfen sie die ab.
Wurzellose Purzelbäume
werden niemals baumlaubgrün,
Rolle vorwärts sie beherrschen
und zurück, ohne zu blüh'n.
Das Weichtier in dem Häuschen
sich vehement gewehrt,
als es von einem Fressfeind
aus Schneckenhaus gezerrt.
Ein Scherentier, zehnfüßig,
besetzt flugs dieses Haus,
und schaut seitdem als kluger
Einsiedlerkrebs heraus.
Besetzer unter Wasser
selten werden vertrieben,
sind sie nicht ausgezogen,
dann sind sie noch geblieben.
Muffel meiden die Bewegung,
vor Augäpfeln sie nicht stört
am Computerspiel, am Bildschirm,
denn nur da sie hingehört.
Muffel sitzen in der Falle,
Muskeln ziehen sich zurück:
Wer soll Skelett jetzt festhalten?
Häute haben kein Geschick.
Muffel mögen nun Bewegung,
sie muss für Stoffwechsel sein,
seit sie es begriffen haben,
schwingen täglich ihre Bein’.
Es entsteht vor ihren Augen
innerlich ein geistig’ Bild,
dessen Form schon zu erahnen,
das es auszumalen gilt.
Farbgebung mit Pinselstrichen
wird auf Papierblock gebannt,
nachdem Skizze vorgezeichnet
und durchscheinend Wasserrand.
Malerei mit Lettern, Lauten,
ist manch’ Überlegung wert,
ob die Wahl der Worte passend,
Ansichtssache, nicht verkehrt.
Kunst des Malens und des Schreibens
einsam geht vonstatten, leis’,
ob im Atelier, in Kammer,
ob Zuhaus’ und auf der Reis’.
Zeitung ist ein Druck-Erzeugnis,
papierlos wird’s nie gehen.
Drucker-Zeugnis fällt gut aus,
jeder darf es sehen.
Wichtig ist ein kleiner Strich,
der Buchstaben bindet.
Zeigt den Sinn, auf dass Verstand
leicht Erklärung findet.
Ob ein Strich verbindend ist
oder Worte trennt,
kann im Duden man nachschlagen,
dem ist fast nichts fremd.
Den einen, den verwöhnt es,
den andern watscht es ab,
bitter ist die Erkenntnis
von Geburt bis ins Grab.
Und wenn am Lebensende
bös’ Krankheit sich einstellt,
nimmt man verbittert Abschied
vom Dasein dieser Welt.
An dem Strand bei Buhne 16
läuft ein Mann ins Meer,
er ist nicht mehr jugendlich,
doch so ungefähr.
Blanker Hans so nennt man ihn,
mit 'nem Hintern nackt,
muss auf Badehos’ verzichten,
sie nicht eingepackt.
Blanker Hans, Meerungeheuer,
ihn mit sich gerissen,
zog ihn in die Untiefe,
wer wird ihn vermissen?
Bei Gefahr mit Kraft zu bremsen
heute ist vonnöten,
Stotterbremsung zögerlich
könnte Menschen töten.
Bremsen werden oft zur Plage,
hinterlassen ihre Spur,
Fliegenstiche sind gefährlich,
Blut saugen die Weibchen nur.
Leichtlebigkeit sagt man ihm nach,
er macht sich niemals Sorgen,
der Sanssouci-Mann ohne Frag’
schaut mutig auf das Morgen.
Leichtgewichtig ist er nicht,
leicht zu lenken eher,
Leichtmatros’ auf großer Fahrt
schippert übers Meer.
Bruder Leichtfuß nennt man ihn,
liebt das Leben fröhlich,
nimmt auf leichte Schulter es,
hält nichts für bedröhlich.
Große Brüste, Oberweite,
pralles Dekolleté,
es gibt Menschen, die das lieben,
flache Brüste? Nee!
Busenfreunde heißen sie,
lieben nicht nur Busen,
auch noch andre Körperstell’n
sind für sie zum Schmusen.
Nimm dir einen Busenfreund,
drück ihn an die Brüste,
zärtlich jetzt umgarne ihn,
auf dass er dich küsste.
Busenfreund oft geht und kommt;
hast du ihn betrogen,
einen andren gar bezirzt,
nennt er dich verlogen.
Der Fahrer eines Cabrios
galt bisher als Aufschneider,
weil Oben-ohne-Angeber
auf sich zog Blick’ der Neider.
Und da sein Auto sehr mobil,
kreiste er viele Runden
im Städtchen umher, verdeckfrei,
sonnenverbrannt nach Stunden.
Ein andrer das beobachtet,
neidisch es nicht gelitten,
als Cabrioaufschneider er
hat Stoffdach aufgeschnitten.
Gruppe weiblich’ Rinder wartet
bunt geschmückt, gibt keine Ruh;
Viehaustrieb von Stall auf Weide,
Kuhglocken läuten dazu.
Vor dem Kalben Färse heißend,
nach der langen Tragzeit Kuh,
Auerochsens Nachfahr-Tiere
Milch abgeben, sagen muh.
Wildemannes Pfingstspektakel
lockt Besucherströme an,
Herde, man Damenkapelle
nennt, von weitem hören kann.
Hoch zu Pferd auf seinem Ross
Leo stets ausritt,
Schmerzen quälten einst den Papst,
Knoten hinterm Schritt.
Beine seitlich hielt zusammen,
nicht gespreizet weit,
Ritt auf einem Damensattel
erspart’ weit’res Leid.
Er nennt dich sein Hoppel-Häschen,
seine süße, kleine Maus,
Püppi, Mücke, Muschi-Katze,
Wortgesülze ist ein Graus.
Auch die -chenform ist verdächtig,
sie verkleinert, klingt nicht fies,
bist im Käfig du gefangen,
ist es futsch, dein Paradies.
Ännchen, Babsi, Clärchen, Lenchen,
diese Namen lullen ein,
denn wer erst am Herd gelandet,
schnell wird dumme Kuh dann sein.
Mädchen, lass’ dir darum raten,
passe stets gut auf dich auf,
um dich winzig klein zu machen,
hält Mann seinen Daumen drauf.
Deinen Weg, den musst du gehen,
so verlangt’s das Leben.
G'radeaus, mal leicht, mal schwer,
steinig und uneben.
Triffst du auf den Scheideweg,
darfst du dich entscheiden
für die Richtung, links und rechts,
welche von den beiden?
Verschlungen sind die Pfade oft
und führen in die Irre,
verlieren aus den Augen sich,
auf dass man dich verwirre.
Viele Wege führ’n zum Ziele,
darauf kannst du hoffen,
kreuzen und verzweigen sich,
doch Fluchtweg halt' dir offen!
Diäten-Wahn ist angebrochen,
gezählt die flüss’gen Pfunde,
die über sind bei Normfigur,
Rezepte machen Runde.
Menschen werden dick im Traum,
wozu sich genieren?