© 2020 Tammam Jamoul
Autor Tammam Jamoul
Übersetzer Sebastian Landschbauer-Scherr
Fotos Franz Kremser
Keramik Lena Kremser und Sadek Jamoul
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
Nachtruck verboten BoD Books on Demand GmbH Verlag
ISBN 978-37526-5156-0
Dieses Buch ist all jenen Menschen mit offenem Herzen gewidmet, die in ihrem Leben viel Leid und Kummer erfahren haben oder dies noch immer tun. Und ganz besonders gewidmet ist es meiner Familie in Syrien.
Tammam Jamoul
Tammam Jamoul wurde am 26. Juli 1984 in Anz, einem kleinen Dorf im Süden Syriens, geboren und schrieb bereits im Alter von 13 Jahren erste Kurzgeschichten. Nach Abschluss der Schule studierte er von 2003 bis 2009 Medizin an der Universität Damaskus und machte dort anschließend bis 2013 eine Ausbildung zum Pathologen an verschiedenen Universitätskliniken. In dieser Zeit entstanden, neben einigen Kurzgeschichten, auch die Gedichte dieses Buches.
Aufgrund des Krieges in Syrien flüchtete er 2014 zusammen mit seinem Bruder nach Österreich, wo er während seines Nostrifizierungsverfahrens unter anderem unentgeltlich als Dolmetscher für arabischsprachige Patienten in der Marienambulanz sowie für die Caritas tätig war und sich als erster Nichtösterreicher im Rahmen des Projekts Kältetelefon der Caritas für Obdachlose engagierte.
Mittlerweile arbeitet Tammam Jamoul als Assistenzarzt an der Pathologie eines Krankenhauses in Graz und in seiner Freizeit widmet er sich leidenschaftlich der Fotografie und der Musik (Gesang und Laute).
Sie erreichen den Autor unter
tammamjammoul@hotmail.com
Ich hatte die Ehre, Tammam Jamoul 2016 kennenzulernen. Eine gemeinsame Bekannte hatte den Kontakt hergestellt, damit ich für ihn diesen Gedichtband übersetze. Bei diesem Vorhaben handelte es sich jedoch um keine gewöhnliche Übersetzung; vielmehr trafen wir uns regelmäßig und besprachen, ja zerlegten die Bedeutung eines jeden einzelnen Gedichts, jedes einzelnen Worts. Und so entwickelte sich neben vielen außerordentlich interessanten Gesprächen und Diskussionen auch eine tiefe Freundschaft.
An der Übersetzung der Gedichte arbeiteten wir schließlich mit Unterbrechungen insgesamt drei Jahre lang. Eine Zeit, in der wir beide, aber vor allem ich, viel lernen durften. Über Kultur. Über Denkweisen. Über Gefühle. Übereinander. Wir tauchten tief in die feinen Nuancen des Arabischen ein und wenn wir glaubten, gefunden zu haben, was wir gesucht hatten, tauchten wir abermals ab; diesmal in die Tiefen der deutschen Sprache.
Tiefe ist auch das, was die Gedichte meines Freundes Tammam für mich allgemein auszeichnet. Tiefe im Leid. Tiefe in der Hoffnung. Tiefe in der Furcht. Tiefe in der Ästhetik. Es ist jedoch eine Tiefe ohne Strudel, der einen hinabzieht. Eine Tiefe, die an manchen Stellen geheimnisvoll trüb, an anderen glasklar und frisch ist wie ein Bergsee. Eine Tiefe, die zwischen Grund und Oberfläche sehr viel Platz für Gedanken und Gefühle lässt. Immer wieder aufs Neue.
Sebastian Landschbauer-Scherr