Günther Radach wurde 1940 in Hamburg geboren.
Er lebt seit 1974 in Norderstedt.
Der Gedichtband enthält Liebesgedichte aus den letzten 60 Jahren.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
© 2020 Günther Radach
Umschlaggestaltung: Rasmus Radach, Hürth
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-7519-4176-1
Unter der Eiche
im Knick
aneinander gelehnt
atmen wir ruhig
und lassen die
Zeit vergeh'n.
Den Blick
aufeinander gerichtet,
schau’n wir uns an,
die Münder
verlangen
nach Küssen.
Schließlich der Aufbruch:
ein Ruck und
gekünstelter Gleichmut,
wir sagen kein Wort:
vielleicht war's die
letzte Begegnung.
Am liebsten läg’ ich jetzt bei dir
und hielte deine Hand,
du rücktest näher noch zu mir,
weg von der kalten Wand.
Am liebsten sagte ich nichts mehr
und säh' dich einfach an;
du lächelst nur, erstaunst dich sehr,
dass dies geschehen kann.
Am liebsten würd’ ich nicht mehr geh’n
und blieb’ heut’ Abend hier;
du würdest mich sofort versteh’n
und schlössest leis’ die Tür.
Für fünfzehn Minuten
eine Insel der Ruhe
im Sturm der Gefühle
des nahenden Abschieds.
Die Hand fest gehalten,
eine einzige Runde,
die Feder der Taube,
das Stück weißen Marmors.
Noch eine Umarmung;
geteiltes Brot besänftigt
die Seele, die Spannung
entlädt sich in Lächeln.
Liebste, die
du bist:
liegst da
und strahlst
dein Lächeln
still in
meine Augen.
Schöne, die
du bist:
schenkst mir
den Anblick
deines Leibes,
glühend,
ohne Scham.
Sanfte, die
du bist:
liebkost
mit deiner
Hand die
Härchen
meiner Haut.
Wilde, die
du bist:
umfasst
mich, lässt
die Sehnsucht
fließen
in Bewegung.
Liebste, die
du bist:
liegst da
und strahlst
dein Lächeln
still in
meine Augen.
Die Wege geh’n,
die wir gegangen,
die Reden führ’n,
die wir geführt.
Von jenem Tag
bis jetzt gefangen
bin ich, von dir
zutiefst berührt:
Vergangenheit ist Gegenwart.
Der sanfte Blick,
den ich schon sehe,
der Kuss von dir,
an den ich denk’.
Ich fühle jetzt
die warme Nähe,
die ich erhoff’
als dein Geschenk:
Die Zukunft ist die Gegenwart.
Lange Sekunden
ganz bei dir,
bei deinem Atem,
deinem Duft.
Stunden vergingen:
weit schon bin ich
von deinen Augen,
von deiner Hand.
Tage später,
fern, doch nah,
geh’n die Träume
nur zu dir.
Einzig
bist du;
und doch
die Einzige nicht,
die einzig ist.
Einzig
sind auch
die anderen,