1. bis 8. Schwangerschaftswoche: Körper und Seele in anderen (Lebens)Umständen

Der Schwangerschaftsverlauf im Überblick: Alle 40 Schwangerschaftswochen bis zur Geburt

 

 

1. bis 8. Schwangerschaftswoche: Körper und Seele in anderen (Lebens)Umständen

 

In den ersten Wochen der Schwangerschaft arbeitet der Körper der werdenden Mama auf Höchstleistung. Ebenfalls der Gefühlshaushalt mag durcheinandergeraten – Körper und Seele gelangen in andere (Lebens)Umstände.

Mit dem Moment der Empfängnis verändern sich die Hormonverhältnisse im Körper der werdenden Mama. Der komplette Organismus der schwangeren Frau passt sich in einem sehr kurzen Zeitraum den Anforderungen der Babybauchzeit an. Dieser sorgt hierfür, dass sich die besamte Eizelle in der Gebärmutter besser einnisten kann und der Mutterkuchen (Plazenta) sich entwickelt.

 

Der feminine Körper der werdenden Mama verändert sich

Ebenfalls wenn in den ersten Wochen der Schwangerschaft äußerlich nach wie vor nicht reichlich wahrzunehmen ist, verändert sich viel im weiblichen Körper. Das Blut der werdenden Mama stellt sämtliche notwendigen Nährstoffe für die Bildung der Plazenta und den rasch wachsenden Embryo bereit. Um jene Aufgaben zu hinzukommen, erhöht sich die Stoffwechsel-Routine der werdenden Mama um etwa 10 bis 25 Prozent, die Blutflüssigkeit steigt um 30 bis 40 Prozent. Für manche hat das sichtbare Konsequenzen. Zum Beispiel können sich die Blutadern unter der Haut merklich sichtbar werden. Darüber hinaus werden die Gebärmutter sowie der Gebärmutterhals geschmeidiger, die heranwachsende Gebärmutter drückt leicht auf die Blase der Schwangeren. Der Blutzufluss zur Vagina erhöht sich, womit die Schamlippen ein wenig dunkler scheinen. Die weibliche Brust wird praller und sehr sensibel. Häufig färbt sich ebenfalls der Warzenvorhof ein wenig dunkler und entwickelt einen weicheren Bereich.

 

Wechselbad der Emotionen - Plötzliche Stimmungsumschwünge bei der Schwangeren

Erst einmal produziert der sich entwickelnde Mutterkuchen zusammen mit den Eierstöcken unterschiedliche Hormone: Östrogen wie auch die Schwangerschaftshormone HCG sowie Progesteron. Danach, in etwa ab dem vierten Schwangerschaftsmonat, wird die Bearbeitung der Schwangerschaftshormone komplett von dem Mutterkuchen durchgeführt.

Hormone als Botenstoffe des Menschlichen Körpers steuern nicht nur unterschiedliche Vorgänge im weiblichen Körper, statt dessen wirken sich auch stark auf die Gefühlsebene der Schwangeren aus. In der Anfangszeit der Babybauchzeit läuft bei der Hormonherstellung die Synchronisation zwischen Mutterkuchen und Eierstöcken nicht immer ideal: Das hormonelle Auf und Ab kann ein Wechselbad der Emotionen bei der werdenden Mama erzeugen. Begeisterung und Gereiztheit, Stimmungshoch sowie Traurigkeit – die Gefühlsbandbreite kann sehr weitläufig reichen. Im Regelfall festigt sich der hormonelle Zustand als nächstes im zweiten Schwangerschaftsdrittel, und die Stimmung wird wieder ausgewogener.

 

Neue Lebenssituation - für das Leben eines kleine Menschen verantwortlich zu sein

Gewiss nicht nur die Hormone der werdenden Mama können während der Schwangerschaft die Gefühlswelt ändern. Mama zu werden heißt, eine neuen Part und Funktion zu bekommen und für langen Zeitraum für das Leben eines kleinen Erdenbürgers verantwortlich zu sein. Durch der Klarheit, ein Kind zu erwarten, tauchen eine große Anzahl Fragen auf. In die Begeisterung vermischen sich ab und an auch Verunsicherung: Werden die Schwangerschaft und Geburt gut ablaufen? Wird der Nachwuchs gesund zur Welt kommen? Wie werden Partner und Familie Stellung beziehen? Wird das Geld ausreichen? Ebenso wie werden sich Nachwuchs, Beziehung und Job unter einen Hut bringen können?

Bei nicht wenigen Pärchen kündigt sich der anstehende Nachwuchs spontan an. Als Folge müssen aktuelle die Lebensweise und der Zukunftsplan häufig neu überdacht und diskutiert werden. Dies benötigt Ausdauer und Kompromisswilligkeit, weil die werdenden Eltern setzen sich ab und zu auf unterschiedliche Art mit der neuen Begebenheit auseinander und begegnen anstehende Entscheidungen verschieden.

 

Was der Körper der werdenden Mama jetzt an Vitaminen benötigt

Die Babybauchzeit erhöht den Bedarf des menschlichen Körpers an Vitaminen, Eisen, Jod, Magnesium, Kalzium sowie in erster Linie Folsäure. Vitamin-B9 ist elementar für alle Zellteilungs- und Wachstumsverfahren. Eine Folsäure-Ermangelung kann auch zu Blutarmut, Verdauungsleiden und Schleimhautänderungen zur Folge haben. Bei dem ungeborenen Kind kann es die Entwicklung des zentralen Nervlichen Systems, des Gehirns und des Rückenmarks beeinträchtigen (Neuralrohrdefekt).

Bereits in der Frühschwangerschaft wird aus diesem Anlass eine folsäurereiche Ernährungsweise (Obst, Grünzeug und Vollkornartikel) empfohlen. In Abstimmung mit dem Arzt ist die weitere Einnahme von 0,2 bis 0,4 Milligramm Folsäure jeden Tag bis zur zwölften Schwangerschaftswoche (Folsäureprophylaxe) angebracht. Fachgesellschaften raten, Folsäure-Tabletten am besten bereits vor der Befruchtung, aller spätestens nach Bekanntwerden der Schwangerschaft einzunehmen.

Ausgenommen hiervon gilt: Wer während der Babybauchzeit gesund lebt, schafft die aller besten Grundlagen hierfür, dass sich das ungeborene Kind gut entwickeln wird. Die Schwangerschaft ist aus diesem Grund ein gute Gelegenheit für die werdende Mama und ihren Lebenspartner, über die persönliche Lebensweise nachzudenken. Wie ernähre ich mich überhaupt? Wie steht es mit dem Nikotin- und Alkohol-Genuss und mit der Verwendung von Medikamenten?

 

Kontrolluntersuchungen und Mutterpass

Die erste Kontrolluntersuchung nach Kenntniserlangung der Schwangerschaft kann ein Frauenarzt oder eine Hebamme durchführen. Hierbei wird der generelle Gesundheitsstatus der werdenden Mama gechecked sowie der voraussichtliche Termin der Geburt bestimmt. Sämtliche Ergebnisse der Untersuchungen werden im Mutterpass schwarz auf weiß festgehalten. Der Mutterpass ist ein sehr wichtiges Schriftstück, das eine Schwangere Mama stets mit sich führen sollte. In einer Notsituation gibt er Ärzten und Hebammen rasch Informationen, die für die schwangere Mama und Baby lebensnotwendig sein können.

 

9. bis 16. Schwangerschaftswoche: Der weibliche Körper hat sich nun auf die Schwangerschaft eingestellt

 

Im Verlauf des dritten Schwangerschaftsmonats hat sich der weibliche Körper auf die Schwangerschaft nun eingestellt. Brechreiz und Müdigkeit lassen auch entsprechend nach. Die überwiegende Zahl der Schwangeren fühlt sich jetzt größtenteils wohl.

 

Die erste Ultraschall-Untersuchung und folglich das erste Bild des ungeborenen Kindes

Bei der nun anstehenden Kontrolluntersuchung wird durch Abtasten der Bauchdecke die Größe und Form der Gebärmutter diagnostiziert. Darüber hinaus werden das Wachstum und die Herztöne des heranwachsenden Kindes gechecked.

In diesem Augenblick steht auch die erste Ultraschall-Untersuchung an: Jetzt kann die Schwangere zum ersten Mal ihr Kind sehen, wie es im Fruchtwasser schwimmt und sich bewegt. Falls der werdende Vater bei der Untersuchung dabei ist, bekommt auch er ein erstes „Bild“ des Ungeborenen.

 

Äußere Veränderungen am Körper der werdenden Mama

Viele werdende Mamas finden die ersten schwangerschaftsbedingten körperlichen Änderungen an ihnen attraktiv und sexy. Die Schwangerschaftshormone, die verbesserte Blutmenge im Blutkreislauf und erhöhte Wassereinlagerungen lassen die Hautoberfläche lebendiger, faltenfrei und rosiger erscheinen. Die weibliche Brust wird größer und praller, der Umfang des Bauches nimmt ein wenig zu – allerdings noch nicht so sehr, dass er in der Alltagsroutine oder beim Liegen beeinträchtigen würde.

 

Unwohlsein Ja oder Nein - Die meisten Schwangeren fühlen sich gesund und voller Energie

Die überwiegende Zahl der Werdenden Mamas fühlt sich fit und voll mit Energie. Trotzdem mag es auch in diesem Zeitraum zu winzigen Unpässlichkeiten kommen.

Das Fortpflanzungsorgan die Gebärmutter wächst und kann sich ab und zu durch mäßiges Ziehen erkennbar machen. Darüber hinaus drückt sie mitunter auf die Blase, so dass die Schwangere Mama öfters einen Harndrang spürt. Hin und wieder mag es zu notgedrungen zu Harnabgang beim extremen Lachen, Niesanfällen oder bei schnellem Zu Fuß gehen kommen. Dies ist unschön, lässt aber im mittleren Schwangerschaftsdrittel größtenteils nach.

Ebenfalls Darmverstopfung und Darmwind sind oftmals eine Begleiterscheinung der Babybauchzeit. Hierfür ist das Schwangerschaftshormon Progesteron zuständig: Es lockert nicht bloß die Gebärmutter-Muskulatur, sondern ebenfalls die vom Darms. Als Folge wird die Darmtätigkeit auch verlangsamt. Eine ausgeglichene und ballaststoffreiche Ernährungsweise mit frischem Früchten, Gemüse und Vollkornartikeln ist also zu empfehlen. Schwergewichtiges und Aufblähendes z. B. Zwiebeln, Hülsenfrüchte und Kohlgrünzeug vermeiden Schwangere Mamas am besten. Langsam die Mahlzeiten speisen, reichlich dazu trinken und sich genügend zu bewegen, unterstützt und fördert die Darmtätigkeit.

Sollten über solche Unpässlichkeiten hinaus stärkere Beschwerden auftreten, gilt grundsätzlich: Medikamente dürfen während der Schwangerschaft nur nach Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt eingenommen werden. Das gilt auch für Beruhigungsmittel aller Art, rezeptfrei erhältliche Mittel und alle pflanzlichen Arzneien.

 

Haarausfall & Pigmentflecken: Mit Haut und Haaren schwanger sein

Zum Begleiterscheinungsbild dieses Schwangerschaftsabschnitts kann ein hormonell abhängiger Haarausfall zählen. Abgesehen von einer gesunden Ernährungsweise und guter Kopfhautpflege kann man nichts dagegen machen. Im Normalfall lässt der hormonbedingte Haarausfall nach ein paar Kalenderwochen abermals nach. Zur Tröstung: Oft wird die Haarpracht im zweiten Schwangerschaftsabschnitt sogar noch glänzender und kraftvoller als zuvor.

Im gleichen Sinne hormonell abhängig zeigt sich bei einigen Schwangeren eine dunklere Hautpigmentierung in erster Linie an den Brustwarzen, den Oberschenkeln, in den Achselhöhlen und im Bereich von Muttermalen sowie Sommersprossen. Ebenfalls im Gesicht mag sich die Haut ungleichmäßig verfärben. Bei der überwiegenden Zahl der werdenden Mamas enthüllt sich eine feine dunkle Linie zwischen ihrem Bauchnabel und Schamhaaren, die sogenannte Linea nigra (lateinisch: schwarze Linie). Ebenso wie alle anderen Pigmentveränderungen verblasst auch sie nach der Entbindung abermals.

 

Gewichtszunahme der werdenden Mama und seine möglichen Folgeerscheinungen

Nach und nach macht einem auch das steigende Gewicht des ungeborenen Babys, des Mutterkuchen sowie des Fruchtwassers wahrnehmbar. Schweres heben, tragen und langes stehen strapazieren mehr und mehr die Beckenbodenmuskulatur sowie Rückenmuskulatur. Ebenfalls die Venen, in erster Linie in den Füßen, werden in Mitleidenschaft gezogen: Das komplette Körpergewicht drückt auf die Gefäße. Der Botenstoff Progesteron erzeugt eine Entspannung des Stützgewebes und dadurch ebenso der Venenwände. Als Folge verlangsamt sich die Blutversorgung. Füße und Fußknöchel können anschwellen und fühlen sich bleischwer an. Achtung: Krampfadern können die Folgeerscheinung sein.

Entgegen geschwollene und schmerzende Füße unterstützen kalte Wassergüsse sowie Verbände. Genauso das Hochlagern der Füße – so häufig wie möglich – bringt Entlastung. Welche Personen zu Krampfadern tendieren, tragen am bequemsten Kompressions-Strumpfwaren. Es gibt sie inzwischen in zahlreichen diversen Farbtönen und Designs.

Damit man den weiblichen Körper und seine Muskeln gut in Form und elastisch hält, sind besonders Aktivitäten wie Schwimmen, im der Natur Spazieren gehen, Fahrradfahren sowie Yoga zu empfehlen. In Workshops zur Geburtsvorbereitung und Schwangerschaftsgymnastik erlernt jede werdenden Mama Kräftigungs- und Beweglichkeits-Workouts und erfährt, ebenso wie eine Schwangere die Wirbelsäule beim Sitzen, Anheben und Tragen schonen kann.

 

Mehr Erholung und Unterstützung benötigt die werdende Mama

Ebenfalls wenn sich die überwiegenden Zahl der werdenden Mamas im dritten und vierten Schwangerschaftsmonat mehr als gut fühlen, können Ermattung und Niedergeschlagenheit sich öfter zeigen als vor der Babybauchzeit. Ein kleines Schläfchen am Mittag oder zwischendurch – oder einfach mal ein langer Nachmittagsschlaf, falls es der Alltag gestattet – ist so gesehen kein Luxus, statt dessen ein nützlicher Muntermacher.

Häufige Spaziergänge, Wanderungen und einfache Gymnastik-Übungen unterstützen gegen Müdigkeit. Viel Bewegung an der frischen Luft regen den Blutkreislauf an und liefern dem Körper genügend Sauerstoff.

Generell ist es angemessen, das Heben und Tragen sehr schwerer Gegenstände wie auch langes Stehen zu verhindern. Bei körperlich stressigen Arbeiten ist es richtiger, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ebenfalls im Job kann man festlegen, dass diese Arbeitstätigkeiten nun von Kollegen durchgeführt werden. Eine Babybauchzeit ist zwar keinerlei Erkrankung, allerdings ein Anlass, den Körper vielmehr Ruhe zu genehmigen und ihn geringer zu strapazieren.

 

Zeit der Termin-Planung: Vorsorgeuntersuchungen, Geburtsvorbereitungs-Workshop & Co.

In diesen Wochen der Schwangerschaft stehen abgesehen von der ersten Routine-Kontrolluntersuchung zusätzliche Dinge an, für welche vorsorglich bereits Termine abgemacht werden können. Hierzu zählt an allererster Stelle ein Besuch beim Zahnarzt. Die Zähne sind währende der Schwangerschaft speziell sensibel, weil der geringe pH-Wert des Speichels macht sie empfänglicher für Zahnfäule (Karies). Ebenfalls Zahnfleischbluten mag öfter auftreten. Eine regelmäßige zahnmedizinische Überprüfung ist aufgrund dessen sehr wichtig für die werdende Mama.

Nun ist auch ein guter Moment für die Anmeldung zu einem Geburtsvorbereitungs-Workshop oder einem Schwangerschaftsgymnastik-Workshop, weil die Lehrgänge sind größtenteils rasch ausgebucht.

 

17. bis 24. Schwangerschaftswoche: Der Babybauch ist nun nicht mehr zu übersehen für Familie, Freunde & Kollegen

 

Ab der 17. Woche wird die Babybauchzeit nun auch äußerlich erkennbar und beobachtbar. Die werdende Mama spürt die Bewegungen ihres Heranwachsenden Kindes immer mehr unmissverständlicher. Ebenfalls das Geschlecht des ungeborenen Kindes kann nun schon diagnostiziert werden.

 

Der Babybauch wächst nun sichtbar für Familie & Co.

In den mittleren Schwangerschaftsmonaten fängt der Babybauch an sich deutlich erkennbar zu wölben. Jetzt ist die Babybauchzeit auch für Außenstehende langsam zu erkennen. Nun müssen Schwangere Mamas damit rechnen, dass die Familien-Angehörige, der Freunde oder Kollegen Fragen stellen, Empfehlungen geben und eventuell auch Vorbehalte zu jeweiligen Entscheidungen ausdrücken. Dies kann störend sein, geht aber im Regelfall auch mit zunehmender Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme einher.

Allerspätestens jetzt sollte der Arbeitgeber über die Schwangerschaft Bescheid wissen, damit die Regelungen des Mutterschutzes wirkungsvoll werden.

 

Platzmangel im (Baby)Bauch und seine Begleiterscheinungen

Färbung über.