Markus Hitzler, MBA
© 2018, Markus Hitzler, MBA
Heiligenstädter Lände 15/14
1190 Wien
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Um die einfachere Lesbarkeit dieses Buches zu gewährleisten, wird in Folge nur die männliche Form (Leser, Spieler, Gegner, usw.) verwendet. Aussagen gelten jedoch gleichermaßen für alle Geschlechter.
Weiter werden praktische Übungen, in diesem Buch in kursiver Schrift hervorgehoben.
Betrachte, mit mir zusammen, bitte das Weltklassetennis vor 20 – 30 Jahren. Hier war ausgezeichnete körperliche Fitness ein starker Wettkampfvorteil. Ich persönlich kann mich an Matches zwischen Boris Becker und Thomas Muster aus meiner Kindheit erinnern – zwei herausragende Tennisspieler ihrer Zeit und beide ehemalige Nummer 1 der Welt. Hier sehe ich noch immer zwei völlig verschiedene Spielertypen vor mir – ein Spieler (Becker) der weniger mit seiner körperlichen Fitness, als mit seinem begnadeten und offensiven Spiel glänzte und einen Spieler (Muster) der durch seine unglaubliche Fitness glänzte, mit dieser viele Spieler zu Tode lief und regelrecht zermürbte. Trotzdem war, Boris Becker weitaus länger die Nummer eins der Welt und auch beispielsweise der jüngste Wimbledon-Sieger aller Zeiten.
Vergleichen wir dies mit heutigen Top-Begegnungen: Beispielsweise Nadal gegen Federer, Djokovic gegen Murray, usw. Hier spielt in der Regel fitter gegen fitter.
Was macht nun den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage aus, wenn es nicht mehr die körperliche Fitness ist?
Es ist die mentale Einstellung im Match und mit welcher Qualität sie auch ins Training eingebunden wird.
Du erfährst in diesem Buch, wie sich die mentale Einstellung im Tennis, so einfach optimieren lässt, dass diese Aspekte bereits beim Kindertraining anwendbar sind – so wie ich es in meiner Trainings-Praxis auch tue.
Wien, Jänner 2018
Markus Hitzler
Versteh mich bitte nicht falsch: Wie ich selber aus meiner langjährigen Spiel- und Lehrerfahrung weiß, ist Tennis ein technisch sehr komplexer Sport. Jedoch wissen wir Trainer aus der täglichen Praxis:
Gutes Tennis passiert im Kopf!
Wenn man regelmäßig trainiert und die richtige Unterstützung eines Trainers bekommt, der einem die technischen Kniffe verrät, kann man auch bei diesem schwierig zu erlernenden Sport, relativ schnell Fortschritte machen.
Bringst Du jedoch nicht die nötige mentale Einstellung – also die Aufmerksamkeit, das anhaltende Interesse und die Motivation mit auf den Platz, diesen wunderschönen Sport zu lernen – so werden deine Fortschritte eher gering bis gar nicht vorhanden sein.
Ich sehe das so: Die Technik, die Dir dein Trainer beigebracht hat beherrscht Du in Wirklichkeit schneller, als Du es Dir selbst zugestehen kannst. Genau dieses nicht zugestehen ist der Faktor, der deinen Körper limitiert, die Technik auszuführen.
Ich rate daher jedem Trainer der sich dazu befähigt fühlt, mentale Aspekte in sein Training mit einzubauen und jedem Tennisspieler, der in seinem Sport weiterkommen will, auch den mentalen Aspekt in seinem Bestreben nicht zu vergessen.
Nun zu diesem Buch: Dieses Buch wird Dir keine Tennistechnik beibringen – hiervon gibt es bereits genug sehr gute Literatur und außerdem kannst Du die praktische Anwendung eines Sports wie Tennis, niemals von Seiten ablesen. Diesen Sport kannst Du nur am Platz lernen, indem Du beharrlich an Dir selbst arbeitest.
Ich zeige Dir mit diesem Buch viel mehr auf, wie Du deine geistige Einstellung zu dem praktischen Üben optimieren kannst. Daraus hast Du sowohl Vorteil beim Erlernen von Techniken und Du haltest mit meiner Philosophie auch deine spätere spielerische Qualität und Leistung in Matches, oben.
Nun kannst Du natürlich einwenden, dass es auch bereits etliche Bücher über das Mentaltraining im Sport gibt. Das ist völlig richtig – es gibt sogar einige spezifische Bücher für Tennis.
Jedoch habe ich bis jetzt nur sehr viele Bücher gelesen, die entweder praxisfern sind, da die Übungen nicht am Platz stattfinden, sondern Überlegungen abseits des Platzes und des eigentlichen Spielgeschehens sind. Andere Bücher gibt es, die psychologisch orientiertes Training versprechen, wobei hier viele Trainingsübungen darauf ausgelegt sind, psychischen oder physischen Stress zu erzeugen und man trotzdem die Trainingsleistung abliefern soll. Ich halte nichts von dem Grundprinzip Dinge zu erschweren, um hier dagegen halten zu können, wenn man auch einfach mit Techniken und Übungen arbeiten kann, die mit dem Spiel die Qualität heben.