INHALTSVERZEICHNIS
JADE UND TITAN
EIN PFIRSICHZWEIG
KAPITEL 1 – SCHATTEN UND LICHT
MYSTISCHE SCHATZSUCHE TEIL I – Der Aufbruch
KAPITEL 2 – DER MAGISCHE SPIEGEL
MYSTISCHE SCHATZSUCHE TEIL II – DAS TROMPETENSCHLÖSSCHEN
KAPITEL 3 – DIE FREIHEIT DES ADLERS
MYSTISCHE SCHATZSUCHE TEIL III – DAS PFAFFENKÄPPCHEN
KAPITEL 4 – VENUS UND MARS
MYSTISCHE SCHATZSUCHE TEIL IV – DAS NÄRRISCHE GLÖCKCHEN
KAPITEL 5 – DER RUF DES REGENBOGENS
MYSTISCHE SCHATZSUCHE TEIL V – DIE SIEBEN WICHTELFRAUEN
KAPITEL 6 – WELLENGISCHT UND WOGENGEIST
MYSTISCHE SCHATZSUCHE TEIL VI − DAS SPRINGENDE FÜNKLEIN
KAPITEL 7 − DER DUFT DER LIEBE
MYSTISCHE SCHATZSUCHE TEIL VII – DAS EINSAME KÄUZCHEN
KAPITEL 8 – JADE UND TITAN
MYSTISCHE SCHATZSUCHE TEIL VIII – DAS SINGENDE KRÄNZLEIN
KAPITEL 9 – DIE KYMISCHE HOCHZEIT
MYSTISCHE SCHATZSUCHE TEIL IX – DER BEZAUBERNDE ANFANG EINES GLÜCKLICHEN ENDES
ÜBER DIE AUTORIN
QUELLEN
IMPRESSUM
Jade und Titan
... von Liebesreigen und Sternenglanz
Heilkraft Sexualität
von
Marie-Luise Fischer
EIN PFIRSICHZWEIG
Ein Pfirsichzweig,
Dein Duft erfüllt meinen Traum,
Ein Flüstern zart,
Ich lieg geborgen in deinem Arm.
Ein stiller Blick,
Sternenzauber geleitet uns,
Schenk mich dir ganz,
Wiegend im Liebesglanz.
Ein Pfirsichzweig,
Erlöst das Sehnen in mir,
Unendlichkeit,
Ich bin frei, denn du bist bei mir.
KAPITEL 1 – SCHATTEN UND LICHT
»… und der wissende Geist verneigt sich vor der Kälte Flut und durchlichtet die Dunkelheit mit süßer Wonne und Verzückung.«
Wohl kaum eine andere elementare Energieform ist so vielen Missverständnissen unterworfen wie die Sexualenergie. Über Jahrtausende verzehrt und verdunkelt, gebart sie sich auch heute noch tief im Schattenreich der Unwissenheit. Zwar stehen mannigfaltigste sexuelle Orientierungsmöglichkeiten und Variationsformen zur Verfügung, aber trotz alledem, grell und kalt mutet die sexuelle Wirklichkeit. Es fehlt an grundlegenden Erfordernissen. Sexualität wird auf eher dumpfer, schwerschwingender Schattenfrequenz verwirklicht. Sie äußert sich in einer beinah grobanmaßenden Sinnlichkeit, in einer fragwürdigen und beängstigenden Sinnhaftigkeit.
In Mythen und Legenden findet man noch vereinzelte Botschaften ihrer segensreichen Kraft – geheimnisvoll in symbolischen Andeutungen und Bildern versteckt. Auch Überlieferungen in Schriftrollen zeugen noch von ihrem einst so hohen Sein.
Und trotzdem: Verwirrungen und Verirrungen pflastern ihren Weg. Von vielen zum Götzen erhoben, von vielen verteufelt, von vielen verleugnet. Dennoch, jeder Einzelne wird von einer innerlichen Sehnsucht nach tiefer Erfüllung und wärmender Liebe getrieben.
Betrachtet man den Geschichtsverlauf, erschrickt man vor dem großen Leid, welches durch Unachtsamkeit und Unverständnis im Sexualbereich entstanden ist und immer noch entsteht. Sexueller Druck und sexuelle Überreizung sind auch in der heutigen Zeit bezeichnend für eine erdrückende und nachhaltige Thematik. Statt Lebensfreude und Gewogenheit beherrschen Unzufriedenheit und Rastlosigkeit das menschliche Leben.
Es ist unübersehbar: Eine der erfüllendsten und segenreichsten aller Kräfte wurde zu einem rauen, hochmütigen und eitlen Begleiter.
Das Wissen um Eros prachtvoller Glorie versank unaufhaltsam in den verschleiernden Tiefen des Vergessens. Und mit diesem Vergessen versank auch das Vertrauen zu unserem körperlichen Liebesbewusstsein. Aber kein Wissen geht endgültig verloren. Geduldig wartet es auf Wiedererweckung und Belebung. Wagen wir den Schritt ins trübe Nebelreich, so werden wir mit neuen, fruchtbaren Erkenntnissen, Wohlbefinden, Heilsein und höchsten Liebeswonnen belohnt. Zollen wir dem Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele Beachtung, so wird unser weiterer Lebensweg von Gesundheit, Harmonie und Schönheit gekürt.
Wir sollten keinen Groll hegen. Ganz im Gegenteil. Es gebührt uns, das sexuelle Schwingungsfeld mit größtem Verständnis und äußerstem Zartgefühl zu handhaben. Denn schließlich unterliegt alles irdische Leben dem Gesetz der Polarität. Licht und Schatten, Tag und Nacht, Glück und Leid – alles ist Teil des Anderen, alles existiert durch sein Anderes, alles will bejaht, durchfühlt und wiedervereint werden. Jegliches Sein strebt zur Erlösung und Vollendung.
»… und auch die dunkelste Nacht küsst und segnet uns.«
Sicher, in jedem von uns ist noch viel Kummer und Kränkung zugegen. Doch lohnt es sich nicht, im Schmerz zu verharren. Es liegt in unserem eigenen Ermessen, eine wundersame Wandlung herbeizuführen. Nichts hindert uns daran, uns selbst mit größter Behutsamkeit und Achtsamkeit zu umhegen. Alles ist in Überfluss verfügbar – jede bedeutsame Möglichkeit offen. Es bedarf lediglich des Verständnisses einer erweiterten Sichtweise.
Schicken wir uns also an, Schatten und Licht zu einem vergnüglichen Ganzen zu fügen und gewähren wir uns, die glitzernd-köstliche Spannbreite sexueller Annehmlichkeiten in Anspruch zu nehmen.
Der Schlüssel zu einem befreiten und glücklichen Leben ist, Sexualität als Heilsweg zu begreifen, zu erfühlen und zu erleben. Sie in unserem Körper und Leben willkommen zu heißen und dankbar anzunehmen. Die körperliche Vereinigung wertzuschätzen und im Lichte der Enthebung zu feiern.
HILFREICHE FRAGEN ZUR SELBSTREFLEXION:
1. Was bewegt Sie gerade jetzt in diesem Augenblick?
2. Was fühlen Sie bei folgenden Worten »Geheimnisvolle Spiele in der Nacht«?
3. Welche Vorzüge machen Sie liebenswert?
4. Können Sie sich vorstellen, dass sich all Ihre Wünsche erfüllen?
5. Gab es heute etwas, für das Sie dankbar sind?
6. Wie süß ist ein liebevoller Kuss? Fühlen Sie.
»Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.«
Johann Wolfgang von Goethe
MYSTISCHE SCHATZSUCHE TEIL I
DER AUFBRUCH
Und hier beginnt nun unsere gemeinsame Reise in den dunklen, tiefen Trönenwald.
Ins verfilzte Schattenreich der Zwerge und Gnome, der Trolle und Drachen, der Gifttranzen und Trammelpilze, der schrecklichen Hexenhatzeln und gnadenlosen Quallensauger.
Allesamt, dunkle, dämonische Flechter eines längst verschollenen Fürstentums. Ungemütlich mundet ihr verborgenes Wirken und Weben. Emsig treiben sie ihre gräulichen Untaten voran. Grausam ist ihr Sinn.
Wir können nur hoffen, keinem einzigen von diesem lichtscheuen Gesindel zu begegnen.
Es wäre in diesem verwunschenen Gehölz nicht auszuhalten, glänzten ab und an nicht auch noch Engel und Schmetterlinge, Lichtsterne, Fabelwesen und Glückstrauben – sanft umhüllt von Elfenstaub und Feenglitzer …
So wollen wir nicht länger harren – wohl an, mit frischem Mut wird alles leichter!
So, erst mal am massiven Grenzstein vorbei! … Oje, was sind denn das für riesige Transparente und hölzerne Schilder? Was steht denn da drauf?
»Ölstriezeln unerwünscht!!!«
»Zaghafte Ziemperlispeln werden zur sofortigen Umkehr genötigt!!!«
»Betreten auf eigene Gefahr für Tattelmusen und Kuschelfrettchern!!!«
»Langeweiler raaaaauuuuuus!!!«
Also, so was! … Ganz schön gemein! … Direkt unsensibel! … Hätt man auch anders machen können! ... Wollten sich wohl absichern … Aber dieser Ton …!
Na ja … da kann man jetzt nichts machen. Ist wohl die natürliche Auslese. Offensichtlich sind nur Unerschrockene, Finanzhaie, Freigeister und absolut Nervenstarke willkommen.
Mannomann!
Aber lassen wir uns nicht weiter einschüchtern und beginnen nun mit zuversichtlichen Herzen, das spannende Abenteuer der »Mystischen Schatzsuche«.
Bitte folgen Sie mir durchs steinerne Eingangstor …!
Aber bitte, bitte leise … ganz, ganz leise …
»… Irgendwie stinkt`s hier …«
Pssssssssst!!!!!!
Fortsetzung folgt!
KAPITEL 2 – DER MAGISCHE SPIEGEL
»… so werf ich ab, der Bürde Last. Ein Pfirsichzweig weist mir den Weg.«
Überbelastung, Unzufriedenheit und Frustration sind die Alltagsgefühle von nahezu allen Frauen. Oftmals unterdrückt und verdrängt, häufig von unbefriedigenden Aktivitäten überlagert, landen Frauen früher oder später in Krankheit, Depression und Nervenleiden. Physische und psychische Schmerzen, Gebärmutter- und Brustentfernungen sind mittlerweile zur Normalität geartet. Viele Frauen flüchten sich in Opferrollen, andere suchen Bestätigung in der beruflichen Karriere. Powerfrauen stehen hoch im Kurs und dienen als sogenanntes Vorbild. Unrealistische Schönheitsideale bereiten zusätzlich Kummer und Ungemach. Den vorgegebenen Ansprüchen an die moderne Frau gebricht es an Belang und Aufrichtigkeit. Unlauterkeit und Seichtheit treten überall zutage. Das weibliche Potenzial wird auf allen Ebenen verkannt, getäuscht und gebrochen.
Rastlos hin- und hergetrieben, fallen Frauen mehr und mehr in eine Erstarrung, in eine Verdrängung ihrer Weiblichkeit. Frau zu sein, wird zur Last. Abgeschnitten von ihrer femininen Lebendigkeit und Kraft versinken Frauen in Verzweiflung, Selbsthass und Stagnation. Durch Projektion nach außen versuchen sie erfolglos, ihre Eigenverantwortung abzugeben. Schuldzuweisungen sind an der Tagesordnung. Das Opfer-Täterspiel findet kein Ende. Unlauterkeit und Gängelei werden bis zum Überdruss ausgereizt.
Doch ist es wirklich das Schicksal der Frauen zu leiden? Ist es Frauen von Geburt an auferlegt, in ewiger Unsicherheit zu leben? Geplagt von den Ängsten, nicht zu genügen, verlassen zu werden, den Launen ihres Umfelds unentrinnbar ausgeliefert zu sein? Ist Frauen sexueller Leistungsdruck vorbestimmt? Ich denke nicht.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass für viele Frauen der stete oberflächliche Anschein langsam aber unübersehbar zum eigenen Sein wird. Frauen neigen dazu, den »Schein der heilen Welt« zu wahren. Aber diese persönliche Einschränkung und Unaufrichtigkeit kann niemals von Erfolg gekrönt sein. Jede Frau sollte vielmehr mit Klarheit und Selbstreue ihr Geschick leiten und sich von jeder Selbstverleugnung entbinden.
Lassen wir uns also weder blenden noch erzürnen. Denn das Außen spiegelt lediglich die eigene innere Zerrissenheit.
Frauen entglitt der Bezug zu ihrem kostbarsten Besitz – dem lichtvollen weiblichen Sein. Gleichwohl – das erneute Anklingen bürgt für die Verheißung der Zukunft. Jeder Frau steht es offen, ihre weibliche Ausersehung mit umsichtiger Geste neu zu entflammen und das erlesene Band der Selbstwertschätzung zu kultivieren. Es bedarf lediglich einer Entscheidung. Frauen besitzen das Privileg, ihren Lebensweg mit kluger Voraussicht zu wählen und somit ihr Schicksal auf das Glänzendste zu gestalten.
Richten wir uns also auf und aus. Begegnen wir Körper, Geist und Seele mit Wohlwollen und Umsicht. Nähren wir uns wieder an unserem weiblichen Urquell und füllen Leere mit Glück und Zuversicht. Öffnen wir uns für die Erlesenheit der körperlichen Vereinigung und laben uns an Wonne und Lust.