Impressum:
Elke und Gerhard Clemenz
wanderbares Kroatien
Genusswanderungen am Festland und auf den Inseln der Adria
150 verlockende Ziele
4. Auflage 2021
Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, sind vorbehalten. Kein Teil des Buches darf ohne schriftliche Genehmigung der Elke & Gerhard Clemenz GbR in irgendeiner Form reproduziert werden. Dies gilt auch ohne Ausnahme für die Fotos.
Text und Recherche: Elke und Gerhard Clemenz
Lektorat: Elke & Gerhard Clemenz GbR
Fotos: Elke und Gerhard Clemenz
Redaktion: Elke & Gerhard Clemenz GbR
Cover-Bild: Elke & Gerhard Clemenz GbR
Kontakt: gerhard.clemenz@web.de
Umschlaggestaltung, Herstellung und Verlag:
BoD-Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-7526-3762-5
Foto auf der Umschlagseite (Cover):
Panoramasitzplatz nahe der Hütte Tatekova Koliba im Hochtal von Stap im südlichen Velebit
Und das sind wir: „Bergsteiger und Wanderer mit Lust auf Berge und Meer“.
Es ist einfach das Zusammenspiel von Bergen und Meer was uns fasziniert, auch wenn es manchmal nur Hügel sind. Die Idee dazu kam immer dann, wenn wir unterwegs waren, wo „Berge in´s Meer fallen“, ob in Griechenland, auf spanischen Inseln, in Schottland, Kroatien oder sonst wo. Jetzt haben wir es endlich realisiert und unsere Entdeckungen im Bereich der kroatischen Adria festgehalten. Warum ausgerechnet Kroatien? Ganz einfach, weil wir dort seit Jahren „zu Lande und zu Wasser“ unterwegs sind und das Land und seine Menschen kennen und lieben gelernt haben. Wir werden weiter auf die Suche nach weiteren Zielen gehen und sind uns sicher, dass wir sie auch finden werden. Daher ist die Zahl 150 auch in der 4. Auflage sicher nicht das absolute Ende, sondern eher nur ein vorläufiges.
Sicher gehören Sie nicht zu den Urlaubern der Adria, die Entspannung nur zwischen Sonnenschirm und Luftmatratze suchen. Gut so, denn in diesem Land lassen sich Wanderungen unterschiedlicher Länge und Höhe, sauberes Meer und viel Kultur bestens verbinden. Ob Sie nun vorrangig wandern und sich anschließend erfrischen oder doch einen Badeurlaub mit Wandereinlagen bevorzugen, hier ist auf jeden Fall etwas Passendes für Sie dabei. Wenn Sie schon einmal einen Urlaub in diesem Land verbracht haben und Lust auf „mehr als nur Meer“ haben, haben Sie vielleicht noch gar nicht bemerkt, was es hier so alles „Wanderbares“ zu entdecken gibt. Unser Buch enthält Vorschläge vom kurzen problemlosen Rundgang bis zu längeren und langen, teilweise anspruchsvollen Wanderungen und Bergtouren. Wir haben sorgfältig recherchiert und alle Touren selbst erlebt, neue Ziele „entdeckt“. „Heiße“ Tipps, die man woanders vergebens sucht, erhielten wir von unserem Freund und Bergsteiger Branko aus Karlovac (Dr. Branko Rajer ist 2020 leider verstorben), den wir 2009 am Gipfel des Sveti Ilja kennenlernten. Zusätzlich geben wir Ihnen Hinweise zum Einkauf von Naturprodukten, natürlich nicht in Supermärkten und bei Discountern. Dabei lernen Sie ganz kostenlos „Land und Leute“ kennen.
Reise- und Wanderführer werden immer nur eine gewisse Zeit aktuell sein, da sich im Laufe der Zeit doch Einiges verändern kann. Wenn Sie etwas entdecken, das nicht mehr stimmt und Sie Zeit und Lust dazu haben, dann informieren Sie uns doch bitte. Wir werden Ihre Hinweise in einer Neuauflage sicher berücksichtigen.
Aus Gründen der Vereinfachung haben wir bei den Wörtern in kroatischer Sprache auf spezielle Zusatzzeichen für die korrekte Aussprache verzichtet. Wir gehen aber davon aus, dass uns diese kleine Unrichtigkeit „verziehen“ wird.
Ebenso haben wir uns entschieden, lieber möglichst viele Ziele detailliert und exakt zu beschreiben und auf Kartenausschnitte und GPS Koordinaten zu verzichten. Durchgängige Kartenauszuüge würden den Umfang des Buches und damit den Verkaufspreis wesentlich erhöhen.
Quellen: Alle abgebildeten Kartenauszüge sind aus dem Internet von urheberrechtlich nicht geschützten Seiten entnommen oder von öffentlichen touristischen Info-Tafeln als Fotografie wiedergegeben.
„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“ (Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 – 1832)
Kroatien ist „mehr als nur Meer“. Das Land an der östlichen Adria ist nicht nur eines der beliebtesten Reiseziele für Segel- und Badeurlaub. Nein, Kroatien hat mehr zu bieten als schöne Buchten und Hafenstädte. Wer wunderschöne Naturschauspiele, eine einzigartige Flora und Fauna und atemberaubende Aussichten sucht, wird es in Kroatien entlang der Wander- und Spazierwege finden.
Geologie und Morphologie
Mit ihrem Karstrelief, ihren Kontrasten, ihrer Vielfältigkeit, den Gipfeln über grünen Waldhängen und dem traumhaften Blick aufs Meer sind die Gebirge Kroatiens eine wunderbare Landschaft für sich und bieten unvergessliche Ergebnisse. Die vielen Bergzüge auf den Inseln ermöglichen es Urlaubern gleich nach dem Anlegen der Fähre den Aufstieg zu beginnen. Die Gebirgszüge am Festland gehören zum Gebirgssystem der Dinariden (Dinarische Alpen), einem typischen Karstgebiet. Die Schichten der Kalksteinsedimente sind über 2000 m dick. Aufgrund geologischer und tektonischer Prozesse sind die Küstenhänge in der Regel steil, häufig auch felsig, während die Hänge an der Landseite sanft abfallen. Ein weiteres typisches Merkmal ist es, dass alle Gebirgszüge dieser Region in parallelen Ketten, der sogenannten Dinarischen Ausrichtung - das heißt von Nordwest nach Südost - verlaufen. Dies gilt auch für alle Berge auf den Inseln. Einen so regelmäßig parallelen Verlauf findet man in Europa selten. Die Mehrzahl der Gebirgszüge weist keinen Gebirgsrücken auf, sondern Hochflächen mit zerklüftetem Relief, mit zahlreichen trichterförmigen Dolinen und häufig bodenlosen Abgründen. Auf den Hochebenen dominiert der nackte Karst mit ungewöhnlich reichem Relief, wasserarm und arm an Vegetation, mit rauem Klima und spärlich besiedelt. Alle Niederschläge verschwinden schnell im Untergrund, so dass das Gelände auch nach den stärksten Regenfällen in ein oder zwei Stunden wieder abgetrocknet ist.
Klima
Die meisten klaren Tage und die wenigsten Niederschläge gibt es im Sommer und Frühherbst, allerdings auch die stärkste Sonneneinstrahlung und drückende Hitze. Deshalb empfiehlt es sich, den Aufstieg in den frühen Morgenstunden zu unternehmen und für ausreichenden Schutz von Haut und Augen (Sonnenbrille, Kopfbedeckung und Sonnencreme) sowie für genug Trinkwasser zu sorgen. Für die Berge in Kroatien ist besonders der Nordostwind - die Bora – charakteristisch, die mit bisweilen orkanartiger Stärke von den Gebirgen die Hänge hinunterstürzt. Typisch für die Bora ist, dass sie unverhofft in starken Böen zuschlägt, die selbst Bergwanderern gefährlich werden können. Auf der anderen Seite trocknet sie die Luft aus und vertreibt die Wolken, so dass ein Aufstieg nach der Bora die schönste und weiteste Fernsicht garantiert.
Vegetation und Tierwelt
Durch das mediterrane Klima wachsen an der Küste und auf den Inseln immergrüne Buschwälder (Macchia) und aromatische Kräuter wie Salbei, Rosmarin, Basilikum, Beifuß, Erika, Curry und Lavendel. Föhren, Eichen, Kiefern, Buchen, Platanen, Zypressen und Zedern finden sich mehr in höher gelegenen Wäldern. Neben den auch in Mitteleuropa bekannten Obstbäumen gedeihen hier Feigen, Granatäpfel, Maulbeeren, Zitronen, Orangen, Mandarinen, Nüsse, Mandeln, Johannisbrot und natürlich Oliven.
Kein Land Südosteuropas besitzt mehr nur dort vorkommende Pflanzenund Tierarten. Auf den Wanderungen auf schmalen Pfaden durch Macchia, durch Weinberge und Olivenhaine begegnen wir auf Schritt und Tritt Eidechsen, die sich in der Sonne aalen und durchs Gebüsch rascheln. Überall flattern, hüpfen, surren und leuchten unterschiedlichste Spinnen, Käfer und Schmetterlinge. Oft begegnet man freundlichen Eseln, Ziegen, Schafen und vielen einheimischen Vogelarten. An Greifvögeln gibt es den Habicht und den Sperber. In einsamen Gebieten findet man Wanderfalken, Eulen, Uhus und Steinkäuze. Manchmal hat man auch das seltene Glück einen Adler oder Geier zu entdecken. Aber Achtung, es gibt auch giftige Schlangen in den Karstgebieten, aber zum Glück sind sie sehr scheu. Die Insel Mljet ist schlangenfrei, seitdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Mungo aus Indien eingebürgert wurde. Diese scheue Schleichkatze ist mittlerweile auf vielen Inseln eingeschleust worden. Und obwohl die meisten dieser kriechenden Artgenossen zu der Gattung der völlig ungefährlichen Nattern gehören, ist neben der Kreuzotter vor allem die Hornviper (kroatisch: Poskok) mit Vorsicht zu genießen. Ihr Gift reicht aus, um einen Menschen zu töten. Nach ihrem Biss bleiben nur ungefähr 30 Minuten, um ein Gegengift zu spritzen. Zudem ist diese Viper taub und flüchtet nicht durch Geräusche. Trotzdem will sie nichts von uns, wir gehören nicht zu ihrem Beuteschema. Wenn wir sie aber stören, wird sie zubeißen. Sowohl übertriebene Angst als auch völlige Ignoranz sind hier schlechte Begleiter. Wenn man in solchen Gegenden unterwegs sein will, dann sollte man sich mit der Lebensart dieser Tiere befassen. Sie gehören zu dieser Welt, ebenso wie wir Menschen.
Wege und Markierungen
An der kroatischen Adriaküste und auf den Inseln findet man ein breites Netz an Wander- und Spazierwegen vor. Meist sind sie gut beschildert und markiert. In den örtlichen Tourismusbüros erhält man wertvolle Informationen und teilweise kostenloses Kartenmaterial. Auf den meisten dieser Routen haben Sie auch die Möglichkeit die einzigartige Flora und Fauna Kroatiens zu entdecken und zu bewundern. Bleiben Sie auf den markierten oder in diesem Buch beschriebenen Wegen! Die meisten Wanderwege werden durch Markierungen auf Felsen oder Bäumen gekennzeichnet. In Kroatien sind diese Markierungen weiße Punkte mit rotem Rand. Auf schmalen Baumstämmen, Steinen und Felsplatten kann auch ein rot-weiß-roter Strich den Punkt ersetzen. Das rote Zeichen X weist darauf hin, dass in Kürze eine Kreuzung mit einem markierten Weg folgt. Die Pfade und Wege in diesem Führer sind zum größten Teil gut begehbar. Gutes Schuhwerk ist natürlich empfehlenswert. Bei einigen Wanderungen sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orientierungssinn Voraussetzung. Darauf wird in der jeweiligen Tourenbeschreibung ausdrücklich hingewiesen. Auf den beliebtesten Gipfeln befinden sich kleine Metallkisten, die Gipfelbuch und Stempel enthalten.
Die Zeitangaben für die einzelnen Touren enthalten nur die reine Gehzeit ohne Rast oder Fotopausen. Die Gehzeiten beziehen sich auf ein Tempo von etwa 4 km und 300 Höhenmeter (Aufstieg) pro Stunde bei normalen Verhältnissen
Wenn Sie Karten mögen, diese bekommen Sie in den Buchhandlungen, den Supermärkten oder auch an manchen Zeitungskiosken (Tisak). Oft erhält man auch lokale Karten in den Informationsbüros, kostenlos oder gegen eine sehr geringe Gebühr.
Ausrüstung
Nehmen Sie Regen- und Sonnenschutz, eine Kopfbedeckung und je nach Wanderung ausreichend Trinkwasser und Proviant mit. Ein großer Teil der Touren führt durch Karstlandschaft, in der kaum Trinkwasser zu finden ist. Ganz wichtig sind auch solide Schuhe. Für verbuschte Passagen einzelner Wanderwege und zum Schutz vor der sehr giftigen Hornviper sind lange Hosen von Vorteil. Wir raten Ihnen bei längeren Touren ein Erste-Hilfe-Set und Orientierungshilfen mitzunehmen.
„Ja, vielleicht“, lautet die auf dem ersten Blick unbefriedigende Antwort. Aber sie ist nicht anders möglich, denn natürlich gibt es Schlangen, denn die gibt es in ganz Mittel- und Südeuropa, auch in den Alpen. Ausnahme sind Gebiete, in denen der Mungo „ganze Arbeit“ verrichtet hat. Und so ist das auch in Dalmatien. So sind z.B. die Inseln Lastovo und Miljet frei von giftigen Schlangen, auf der Halbinsel Peljesac dagegen können wir ihnen schon mal begegnen. Aber nicht hinter jedem Stein muss so ein Tier sitzen, also keine Panik aber Augen auf. Oft werden Nattern mit Schlangen verwechselt. Sie sehen zwar vielleicht furchterregend aus, weil sie relativ groß sein können, aber sie sind völlig harmlos.
Gefährlich werden kann aber in jedem Fall die Hornviper, sie heißt in kroatischer Sprache Poskok. Sie ist aber weder angriffslustig noch aggressiv, ihr Biss, wenn er giftig ist, kann jedoch tödlich sein. Genauer gesagt, er ist höchst gefährlich! Hierzu muss man die Dame aber kennen – und so sieht sie aus – mit ihrem Horn auf der Nase.
Sie hält sich am liebsten in Felsspalten auf, sitzt aber auch auf Büschen. Wenn man das weiß und beachtet, ist man gewappnet. In gefährdeten Gebieten setzt man sich nicht unkontrolliert auf Felsspalten, langt nicht hinein und hält zu uneinsehbarem Buschwerk eben Abstand. Sie wird von sich aus nie angreifen, im Gegensatz zu einer Kreuzotter, bei der das schon mal passieren kann. Ein giftiger Biss einer Kreuzotter, die es natürlich hier auch gibt, ist jedoch weit weniger gefährlich. Was man im Falle eines Poskok-Bisses nicht weiß, ist, ob er wirklich giftig ist. Statistisch sind ca. 70 % aller Bisse „kalt“ also ungiftig. Ob uns die Statistik weiterhilft, ist sehr fragwürdig, denn das Resultat ergibt sich erst nach ungefähr 10 Minuten. Schwillt die Bissstelle extrem stark an, dann war er, also der Biss, „heiß“. Dann bleiben, wieder rein statistisch, nur noch ca. 20 Minuten. Ob es dann tatsächlich nur 20 Minuten sind oder vielleicht doch 35 ist eigentlich völlig unwesentlich – ihr Biss, sollte er giftig sein, ist in jedem Fall lebensgefährlich.
Unser Tipp, den wir von einem exzellenten Kenner dieser Tiere erhalten haben, von Vlado Prpic, langjähriger Hüttenwirt der Prpa Berghütte im Velebit:
Sollten Sie tatsächlich gebissen werden,
Alle weiteren bekannten Erste Hilfe Maßnahmen bei Schlangenbissen haben mit dem Biss einer Poskok nichts zu tun und werden von uns hier nicht beschrieben.
Unser heißer persönlicher Tipp:
Lassen Sie doch dieses Tier einfach in Ruhe leben, vermeiden Sie es zu fotografieren aus der Nähe – vielleicht noch mit einem Selfie -, ärgern Sie es nicht mit einem Stock. Dieses Tier wohnt dort, wo wir alle nur Gast sind. Und wenn wir uns so verhalten, dann gibt es auch kein Problem. Und noch was – kleiden Sie sich entsprechend. Feste Schuhe, eine lange Hose und bei Wegen mit sehr engem Buschwerk schadet eine Schulterbedeckung nicht. Aber, nur keine Panik, es handelt sich hier nicht um ein agressives Untier, sondern um ein Lebewesen, das von uns eigentlich nichts anderes will als in Ruhe gelassen zu werden.
Leider sind diese grausamen Relikte aus dem grauenvollen Balkankrieg noch nicht alle entfernt und es wird noch eine geraume Zeit benötigen, bis dies endlich der Fall sein wird. Das Land arbeitet mit Nachdruck daran, aber es waren eben zu viele. Auf unseren beschriebenen Wanderungen haben Sie nichts zu befürchten, sofern Sie sich an die vorgegebenen Wege halten. Das heißt nicht, dass neben jedem Weg Landminen liegen und Sie in Todesgefahr geraten, wenn Sie Ihren Fuß 5 Zentimeter daneben setzen. Wir raten Ihnen aber trotzdem, halten Sie sich einfach an die Wege. Sollte Ihnen aber ein Warnschild begegnen mit einer Absperrung, dann nehmen Sie das in Ihrem eigenen Interesse sehr ernst.
Zu allen Inseln bestehen laufend Fährverbindungen der staatlichen Fährgesellschaft Jadrolinja oder von Privatfähren. Die Preise entsprechen dem europäischen Standard. Am günstigsten sind die Preise für Personen und für Fahrräder und am teuersten, wie überall, für Auto oder Wohnmobil. Manche Inseln sind autofrei, wie z.B. Privic im Archipel Sibenik. Hier verkehren reine Personenfähren und zwar mehrmals am Tag. Der Kartenverkauf erfolgt meist direkt an der Abfahrtsmole oder in unmittelbarer Nähe. Ausnahme sind die Kornaten. Hierhin kommt man nur mit einem Ausflugsboot von Zadar, Biograd, Murter oder anderen Orten - oder Sie chartern selbst ein kleines Boot. Hier müssen Sie die rechtlichen Bestimmungen für Führerscheine und selbstverständlich die Wetterprognosen sehr ernst nehmen. Der Aufenthalt im Nationalpark Kornati ist gebührenpflichtig, die Gebühr ist relativ hoch. Kassiert wird sie von den Mitarbeitern des Nationalparks. Man kann diese Tickets aber auch im Vorverkauf zu deutlich geringerem Preis erwerben.
Hinweis zu Eintrittspreisen für Nationalparks und Naturparks
Für das Betreten nahezu aller dieser ausgewiesenen Gebiete wird eine Gebühr erhoben, die leider oft relativ hoch ist. Sie wird von Mitarbeiten den der Parkverwaltung, entweder am Eingang oder im Park kassiert. Bewahren Sie Ihr Ticket als Nachweis gut auf. Manche Tickets kann man im Vorverkauf zu günstigeren Tarifen erwerben. Aktuelle Infos im Internet. Diese Gebühren ändern sich oft von Jahr zu Jahr – und sie verändern sich immer nur in eine Richtung – nach oben.
Sie entsprechen den übllichen Berechnungen von Wanderrouten und Bergbesteigungen und beruhen auf eigenen Erfahrungen. Sie sind nicht immer identisch mit Angaben auf vorhandenen Schildern. Die Angaben zeigen die Gesamtdauer vom Start bis zum Endpunkt also auch die Dauer für den Auf- und Abstieg.
Der Gorski Kotar (Bergland) ist eine grandiose Berg-, Fluss- und Waldlandschaft mit zahlreichen Höhlen im Nordwesten Kroatiens und grenzt im Westen an die kroatische Adria und im Norden an die slowenische Grenze. Er ist eine Hochebene mit der Durchschnittshöhe von 700-900 m. Die einzelnen Berggipfel ragen bis zu einer Höhe bis 1500 m empor. Die Winter sind lang, streng und schneereich. Die Sommer sind nur kurz und frisch. Durch viel Feuchtigkeit wird der üppige Eichen-, Buchen-, Wacholder- und Fichtenbewuchs begünstigt und es gibt häufig Nebel.
Hunderte Kilometer markierter Wanderwege und viele Berghütten (meist unbewartet mit Selbstversorgung) laden zum Entdecken ein. Sie führen in unberührte Natur zu Grauadler, Mufflon, Braunbär, Wolf, mehr als 140 Schmetterlingsarten und zum Luchs – dem Namensgeber des Nationalparks „Risnjak.
Die größten Orte in der Region Gorski Kotar sind Delnice, Ravna Gora an der Kupa, Vrbovsko, Ogulin und das Ski- und Erholungsgebiet von Bjelolasica mit dem höchsten Gipfel Kula (1534 m) im Velika Kapela Massiv.
Für die Region Gorski Kotar gibt es eine SMAND Wanderkarte in Kroatien in Tourismusbüros und Infostellen zu kaufen – SMAND 11 Gorski Kotari (1:30 000)
Das Reservat Zeleni Vir liegt unterhalb des Ortes Skrad (700 m), einem kleinen Ferienort auf dem Hochplateau des Gorski Kotar. Der höchste Berg ist der Skradski Vrh mit 1044 m, auf dessen Gipfel sich die kleine Kapelle Mariä Himmelfahrt befindet. Dort findet jedes Jahr am 15. August eine Messe statt.
Das geomorphologische Reservat Zeleni Vir (Grüne Quelle) mit einer Fläche von 200 Hektar gibt es seit 1962. Dazu gehören ein fast tropischer 72 m hoher Wasserfall und eine in einer Höhle gelegenen geheimnisvollen grünen Quelle, nach der das gesamte Reservat benannt ist.
In der Nähe befindet sich das erste Wasserkraftwerk im Gorski Kotar von 1922, das noch heute in Betrieb ist.
Am Eingang zur Teufelsschlucht steht die Zeleni Vir Hütte (302 m), die aber außerhalb der Saison nicht immer geöffnet hat. Bis hier gelangt man vom Ort Skrad über eine kurvige, nur 2 m breite und nur zum Teil asphaltierte 9 km lange Straße. Es gibt keine Leitplanken und Straßenbegrenzungen zum teilweise plötzlich abfallenden Hang. Am Ende dieser Straße befindet sich ein großer Parkplatz.
Die Teufelsschlucht mit dem Bergbach Jasle ist 800 m lang, teilweise nur 2 m breit und die Felsen links und rechts erreichen eine Höhe von bis zu 100 m. Seit 1934 ist sie für Besucher geöffnet und mit hölzernen Stegen, Stufen und Brücken zugänglich gemacht.
Am Ende befindet sich die 200 m tiefe Tropfsteinhöhle Muzeva Hiza mit einem See. Sie ist nach dem Führer einer Gruppe benannt, die sich während der Türkeninvasion im 16. Jahrhundert hier versteckte. Zur Besichtigung der Höhle benötigt man eine Taschenlampe.
Ausgangspunkt: | Bahnhof von Skrad mit Infotafel zur Wanderung–unterhalb des Ortes gelegen |
Dauer: | 2 Stunden 30 Minuten |
Charakter: | anspruchsvolle Wanderung, an einigen Stellen ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich |
Höchster Punkt: | Bahnhof von Skrad (645 m) |
Schuhe: | stabile Wanderschuhe |
Einkehr: | Berghütte Zeleni Vir (302 m) mit regionalen Speisen (nur während der Saison geöffnet) |
Einkaufstipps: | zeitweise Verkaufsstände an der Berghütte Zeleni Vir mit regionalen Produkten der Gorski Kotar Region |
Wir parken am Bahnhof von Skrad neben einer Infotafel zur geplanten Wanderung. Von hier aus folgen wir der rot-weißen Markierung zunächst an der Eisenbahnstrecke entlang in Richtung Süden bis zu einer Kreuzung mit einer Schotterstraße.
Nun geht es auf dem markierten Weg immer bergab bis zur Teufelsschlucht (Vrazji Prolaz). Auf einem steilen mit Geländer gesicherten Pfad wandern wir zunächst steil abwärts, bis rechts ein Weg am Hang entlang zur Höhle Muzeva Hiza führt. Vorsicht, dieser Wegabschnitt ist nur schlecht gesichert! Zum Betreten der Höhle benötigt man eine Taschenlampe.
Dann geht es weiter. Unter uns liegt schon das obere Ende der Schlucht mit einem kleinen Holzhaus mit Sitzgruppe. Wir laufen nach einer kurzen Rast in der romantischen Umgebung weiter abwärts durch die gewaltige Felskulisse der Teufelsschlucht. Es geht über schmale Stege, Brücken und Stufen bis zum Ausgang der Schlucht am unteren Ende an der Berghütte Zeleni Vir mit vielen Außenplätzen und einem Kinderspielplatz. Vom großen Parkplatz folgen wir dem markierten Weg am alten Wasserkraftwerk vorbei zu einem Wasserfall und der benachbarten Quelle Zeleni Vir. Zum Schluss geht es noch ca. 15 Minuten in eine Sackgasse, aus der wir wieder zum Abzweig zurückwandern.
Schließlich steigen wir auf einem schmalen Pfad in Serpentinen wieder steil bergauf und erreichen nach ca. 45 Minuten unseren Ausgangspunkt - den Bahnhof von Skrad.
Die auf 506 m gelegene Stadt Vrbovsko hat ein interessantes Tourismusbüro. Dieses ist ein kleines Ethnomuseum mit umfangreichen Informationen zur gesamten Region Gorski Kotar – Geschichte, Kultur, Fauna und Flora, Essen und Trinken, Unterkünfte, Aktivitäten und vieles andere.
Die nahe gelegene ca. 6,4 Kilometer lange Kamacnik Schlucht mit ihren ausgedehnten Buchenwäldern und der Vaucluse Quelle mit unbekannter Tiefe gehört zum gleichnamigen 2002 erklärten Landschaftsschutzgebiet und umfasst eine Fläche von 74,44 Hektar auf einer Höhe von 370 - 600 m.
Ausgangspunkt: | Eingang in die Schlucht an der Mündung der Kamacnik in die Dobra |
Dauer: | 2 Stunden |
Charakter: | Flusswanderung über teilweise schmale Steige, hölzerne Stege und Brücken |
Höchster Punkt: | 600 m |
Schuhe: | stabile Wanderschuhe |
Einkehr: | Gaststätte Kamacnik mit hausgemachten regionalen Speisen am Schluchteingang |
Einkaufstipps: | Verkaufsstände mit Produkten der Region Gorski Kotar am Schluchteingang |
Sehenswertes: | Pilzfest in Vrbovsko im Juni |
Wir erreichen den Eingang in die Schlucht Kamacnik über eine asphaltierte Straße, die vom Zentrum des Ortes Vrbovsko in Richtung Bahnhof und weiter ca. 1 Kilometer geradeaus über die Eisenbahnschienen zur Gaststätte an der Mündung der Kamacnik in die Dobra führt. Hier stellen wir unser Auto auf dem großen Parkplatz ab.
Wir gehen zur Eingangspforte des Landschaftsschutzgebietes. Sie liegt hinter der Gaststätte, die sich malerisch über einem Wasserfall befindet. An vielen Sitzgruppen aus Holz und kleinen Verkaufsständen mit regionalen Produkten vorbei folgen wir einem markierten Weg entlang des Baches Kamacnik bis zu seiner Quelle in einem kleinen See. An einigen Stellen führt der Steig über Holzbrücken und Stege oberhalb des Bachlaufs entlang.
Für die Rückkehr nehmen wir wieder denselben Weg.
Das waldreiche Velika Kapela Massiv erstreckt sich von Nordost nach Südwest. In ihm liegt auch das Sommer- und Wintersportgebiet Bjelolasica. bei Ogulin.
Die Gebirgszüge Bjelolasica, Bijele Stijene (Weiße Felsen) und Samarske Stijene in der Mitte der Region Velika Kapela westlich von Ogulin und südöstlich von Mrkopalj gelegen, sind Ketten von bizarren, senkrechten weißen Kalkfelsen, Nadeln und Felstürmen inmitten eines urwaldähnlichen Naturschutzgebietes. Seit 1985 steht dieses für Wanderer nur schwer zugängliche Gebiet als Naturreservat unter strengem Naturschutz. Hier - im Einzugsgebiet der Save bzw. ihrer Nebenflüsse Dobra, Mreznica und Korana - befindet sich auch die Wasserscheide zwischen dem Mittelmeer und der Donau.
Der Hauptort ist Mrkopalj (824 m) mit dem kleinen 6 km entfernt gelegenen Bergdorf Begovo-Razdolje (1078 m), das der Ausgangspunkt für alle unsere Wanderungen ist. Es ist das höchste ganzjährig von ca. 50 meist älteren Menschen bewohnte Dorf Kroatiens. Das Hotel Jastreb und eine Berghütte zeigen die Bedeutung für den Sommer- (Wanderungen, Kletter- und Mountainbiketouren) und Wintertourismus (Skilanglauf und Ski alpin mit Skiliften im Bergmassiv der Bjelolasica).
Einkehr in Begovo-Razdolje: Hotel Jastreb im Ortszentrum, Berghütte neben der Kapelle in Begovo-Razdolje - voll bewirtschaftet von 8:00 – 15:00 Uhr mit Übernachtungsmöglichkeiten nur mit Reservierung unter Tel. 095/9122-420/0981869097
Die SMAND-Wanderkarten Nr.11 Gorski Kotari (1:30.000) oder Nr.11a Samarske Bijele Stijene (1:12.500), eine Fahrrad-Karte der Gemeinde Mrkopalj und weitere Informationsmaterialien bekommen Sie an der Rezeption des Hotels Jastreb.
Alle von uns beschriebenen Wanderungen können auch entweder ganz oder teilweise mit Mountainbike befahren werden.
Ogulin (323 m) liegt an den Abhängen des Klek (1181 m) im Gorski-Kotar-Gebirge am östlichen Rand des Velika-Kapela Massivs. Die Schlucht des Flusses Dobra zieht bis in die Stadt hinein, wo der Fluss durch ein Loch (Schwinde Dulin Ponor) in der mit 16,396 km längsten Höhle Kroatiens Medvedica verschwindet. Der Ort entstand um eine Festung, die von der Adelsfamilie Frankopan gegen Ende des 15. Jahrhunderts errichtet wurde. In Ogulin steht auch eine Statue des ersten kroatischen Königs Tomislav. Außerdem finden wir hier das sehenswerte Museum der kroatischen Kinderbuchautorin und Märchenerzählerin Ivana Brlic-Mazuranic. Zu den Märchenfestspielen im Juni kommen jedes Jahr viele unterschiedliche Künstler.
Der sagenumwobene Klek (1.181 m) ist der höchste Gipfel in diesem Gebiet. Seine Südostwand ist traditionell ein Ziel für kroatische Kletterer. Vielen erscheint die 200 m über der Waldgrenze erhobene Spitze wie der Kopf eines Riesen, während die etwas niedrigere, über einen Bergkamm verbundene Klecica (1062 m) die Füße darstellen. In ganz Kroatien gibt es keinen Berg, mit dem mehr Mythen und Legenden verbunden sind. Unter anderem sollen sich dort in stürmischen Nächten Hexen, Feen und Elfen versammeln. Die Schönheit des Gebirgsmassivs inspirierte den Grazer Mathematikprofessor Johannes Frischauf im Jahr 1874 zur Gründung des Kroatischen Bergsteigervereins (HPD), welcher den Klek zum Gedenken an die Anfänge des organisierten Bergsteigens in Kroatien auch in sein Wappen aufnahm. Etwa 180 m unterhalb des Gipfels liegt eine Berghütte