Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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BoD – Books on Demand GmbH Norderstedt
ISBN Nr. 9783753466040
Copyright 2020 by Dr. Wilfried Rabe
Alle Menschen sollten die gleichen Chancen haben sich entsprechend ihren Fähigkeiten zu entwickeln, egal welches Geschlecht sie haben, welche Religion sie besitzen, aus welchem Land, oder aus welcher Region sie kommen. Das zu erreichen ist eine ständige Herausforderung.
Frauen und Männer sind nicht gleich. Bei den Leistungen im Sport ist der Unterschied akzeptiert. Bei vielen anderen Dingen nicht. Männer sind aber anders als Frauen, und Frauen sind keine Männer.
Frauen und Männer empfinden und bewerten Dinge und Handlungen aufgrund ihrer Veranlagungen oder Erfahrungen ganz unterschiedlich.
Frauen haben die Fähigkeit und das Glück neues Leben in die Welt setzen zu können. Dies können die Männer noch nicht erleben, nur dabei sein. Ihnen ist lediglich ein kurzes Glücksgefühl bei der Zeugung gewährt.
Es gibt starke Männer und schwache Männer, es gibt starke Frauen und schwache Frauen. Millionenfach tun sich trotzdem zwei dieser Gattung Mensch, meistens unterschiedlichen Geschlechts zusammen, um eine Familie mit Kindern zu gründen. In Deutschland gehen über 80% der Menschen eine derartige Verbindung ein. In den meisten Fällen halten diese Verbindungen ein Leben lang, obwohl die Interessen, Wünsche und Erwartungen an diese Verbindung verschieden sind. Passen die Erwartungen an die Verbindung nicht mehr zusammen, lassen sich einige scheiden.
Es gibt jedoch eine Gruppe von Frauen und einige Männer, die der Auffassung sind, die Frauen seien in vielen Bereichen benachteiligt und generell von Männern unterdrückt. Gerade in jüngster Zeit nimmt diese Auffassung teilweise groteske Züge an.
Alles wird statistisch im Hinblick auf eine paritätische Beteiligung von Frauen und Männern ausgewertet. Alle Lebensbereiche kommen auf den Prüfstand der Gleichgewichtigkeit, unabhängig von gesellschaftlichen Entwicklungen, Normen und Fakten, oder Notwendigkeiten.
Dieser Quotenvirus greift zunehmend auch auf andere gesellschaftliche Gruppen über. Die Ostdeutschen fühlen sich benachteiligt bei der Besetzung von Führungspositionen in Unternehmen. Es wird nicht nach den Ursachen einer eventuellen Nichtberücksichtigung gefragt und überlegt, ob denn die festgestellten Unterschiede zu beanstanden sind. Es ist vielen einfach zu lästig einmal über die Ursachen für die festgestellten Zahlen und die ermittelten Unterschiede nachzudenken. Nicht in das Denkschema passende Fakten und Statistiken werden einfach ausgeblendet. Diskriminierung wird unterstellt.
Alles muss gleich sein. Unterschiede sind grundsätzlich verwerflich. Dabei besagen die Naturgesetze der Thermodynamik, dass nur aus den Unterschieden Energie entstehen kann. Sind sie nicht mehr vorhanden, dann ist das Ende der Menschheit nah.
Die Menschen in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen, die Corona-Pandemie ist noch lange nicht überwunden, der Klimawandel fordert Antworten, die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt und die Flüchtlingskrise ist nur etwas verschoben. Wir müssen unsere geistigen und materiellen Ressourcen auf die Gestaltung unserer Zukunftsfähigkeit richten.
Lassen sie uns daher die unterschiedlichen und gemeinsamen Lebenswelten von Frauen und Männern unter Gender-Gesichtspunkten betrachten, soweit darüber bewertbare Zahlen und Fakten vorliegen und dann entscheiden ob, und in welchen Bereichen Handlungsbedarf für die Gesellschaft besteht und welche Priorität Maßnahmen heute haben sollten.
Im Jahr 1 der Corona-Pandemie
Frage:
Wir groß sind die Anteile der Frauen und Männer in der Gesellschaft?
Weltweit werden immer etwas mehr Jungen als Mädchen geboren. Diese Tatsache ist unabhängig von etwaigen Schwangerschaftsabbrüchen in allen Ländern festzustellen. Die biologischen Ursachen hierfür sind nicht bekannt. Wahrscheinlich hat die Natur hier bereits berücksichtigt, dass von den gewaltbereiten Männern etliche vorzeitig ihr Leben lassen müssen, bevor sie sich der Fortpflanzung widmen können.
Das Verhältnis von Jungen zu Mädchen bei der Geburt liegt bei etwa 105/100. Bei der gesamten Bevölkerung liegt das Verhältnis der Männer zu 100 Frauen dagegen in vielen Ländern unter 100, sofern es nicht durch besondere Bedingungen wie männliche Gastarbeiter in einigen arabischen Staaten über 100 liegt.
Dieses in der Bevölkerung vorhandene Übergewicht der Frauen resultiert aus der höheren Lebenserwartung der Frauen gegenüber den Männern. Besonders niedrig ist das Verhältnis mit Werten von 84 in einigen osteuropäischen Staaten (Litauen, Lettland, Ukraine), da hier die Lebenserwartung der Frauen viel höher ist als die der Männer.
Auch in Deutschland werden mehr Jungen als Mädchen geboren (105,8/100).
In der Bevölkerung in Deutschland haben die Frauen einen Anteil von 51% und die Männer einen Anteil von 49%. Im Jahr 2018 waren dies 1,086 Mio. mehr Frauen als Männer.
Die Ursachen hierfür erkennt man, wenn man sich die Altersstruktur der Bevölkerung näher anschaut.
Fakt:
Durch die höhere Lebenserwartung der Frauen gibt es in der deutschen Bevölkerung ca. 1 Million mehr Frauen als Männer. Mit zunehmender Berufstätigkeit der Frauen wird der Abstand bei der Lebenserwartung zu den Männern langsam immer geringer.
Frage:
Unterscheidet sich die Altersstruktur der Frauen und Männer in Deutschland?
Im folgenden Bild 1.1.1 ist die Anzahl der Personen in zehn verschiedenen Altersgruppen dargestellt. Die größte Gruppe stellen mit 13,4 Mio. die 50-59jährigen Personen. Die kleinste Gruppe mit 5,4 Mio. Personen ist die der Personen, die älter als 80 Jahre sind.
Diese Altersgruppenverteilung kann man nach Frauen und Männern differenzieren (Bild 1.1.2 und 1.1.3).
Die Altersgruppenverteilung zeigt, dass sich dieser Frauenüberschuss nicht gleichmäßig auf die Altersgruppen verteilt. Es gibt sogar Altersgruppen, in denen es einen Männerüberschuss gibt.
In dem Bild 1.1.5 erkennt man in den unteren Altersgruppen einen zunehmenden Männerüberschuss bis zum 29 Lebensjahr auf einen Wert von über 400Tsd.
Danach gibt es eine kontinuierliche Abnahme bis zum 60.Lebensjahr, in dem zum ersten Mal ein Frauenüberschuss zu verzeichnen ist. Dieser steigt dann kontinuierlich bei den 85jährigen Frauen auf 802 Tsd. Personen.
Der biologisch bedingte Männerüberschuss bei den Geburten wird also ab den 60. Lebensjahr durch die höhere Lebenserwartung der Frauen kompensiert und übertroffen. Z.Z. liegt die Lebenserwartung der Frauen etwa 4 Jahre höher als bei den Männern.
Anmerkung:
Ist dies ein Nachteil für die Männer, oder ein Vorteil für die Frauen? Ist das gerecht oder ungerecht? Muss das geändert werden?
Hat die die Mehrheit von 1Mio. Frauen eine Bedeutung für das Geschlechterverhältnis? Ja, siehe auch Kap. 6 Wahlberechtigte.
Hat das Altersprofil der Frauen Auswirkungen auf die Partnersuche. Ja. Die Frauen haben durch den Männerüberschuss in der Altersgruppe 20-30 Jahre Vorteile bei der Partnersuche.
Die prozentuale Differenz zwischen den Männern und Frauen in den Altersgruppen in Bild 1.1.6 macht noch einmal deutlich, dass sich der Geburtenüberschuss bei den Männern bis zum sechszigsten Lebensjahr stetig verringert. Ab dem sechszigsten Lebensjahr nimmt der Frauenüberschuss aufgrund der höheren Lebenserwartung der Frauen stetig zu. Bei den Frauen über 85 Jahren liegt der Frauenüberschuss bei 35,2 %.
Fakt:
Bis zum sechzigsten Lebensjahr gibt es einen Männerüberschuss von ca. 1,2 Mio., danach gibt es bei den höheren Altersgruppen einen doppelt so hohen Frauenüberschuss.
Frage:
Unterscheidet sich die Lebenssituation von Frauen und Männern?
Dem Familienstand der Frauen und Männer kommt in der Gesellschaft eine große Bedeutung zu. Eine Übersicht über die Situation zeigt das nächste Bild 1.2.1.
In Deutschland sind ca. 17,8 Mio. Frauen und Männer verheiratet, ca.1Mio. Männer und 4,5 Mio. Frauen sind verwitwet und 6,1 Mio. Personen sind geschieden. Das bedeutet, dass etwa 47 Mio. Personen in einer Beziehung leben oder gelebt haben. Bezieht man diesen Wert auf die Bevölkerung über 18 Jahre so entspricht dies einem Anteil von 70%. 70 % der Bevölkerung über 18 Jahren haben eine eheliche Erfahrung gemacht.
30% der Bevölkerung über 18 Jahre sind dagegen ledig. Dieser Anteil ist zwar in den letzten Jahren gestiegen, aber für den überwiegenden Teil der Bevölkerung ist das Leben in einer Partnerschaft ein zentrales Lebensziel.
Die Zahl der ledigen Personen pro Altersgruppe liegt bis zu 30 Jahren auf einem sehr hohen Niveau, um dann bis zum 45 Jahr stark abzunehmen. Die Entscheidung eine Ehe einzugehen fällt damit erst sehr spät.