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Copyright 2021 Horst Krebs
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7534-4690-5
1. Auflage 2021
Autoren: Krebs, Weis/Funk, Bohrer
Datenschutz, Urheberrecht: Horst Krebs
Herausgeber: Horst Krebs
Titelbild: Traditionsverein Kripp, Wasserturm mit Pumpenhaus
von Horst Krebs
Clemens Heitemeyer verstarb am 24. Juni 1910 in Kripp in seinem Haus im Batterieweg. Sein Haus ist unten rechts als Federzeichnung dargestellt. Er wurde auf dem Kripper Friedhof in einer Urne beigesetzt. Er hinterließ seine Frau Mathilde und seine drei Kinder Robert, Elfrieda und Elizabeth. Nach Clemens Heitemeyer wurde 2005 eine Straße in Kripp benannt, der Heitemeyerweg.
Clemens Heitemeyer hatte die Lederfabrik in Kripp bauen lassen und gab dadurch vielen Menschen in unserem Ort Arbeit und Brot. Darüber hinaus war er der Besitzer einer der größten Lederfabriken von Amerika in Hoboken/New York.
Er ist in Amerika zum Millionär geworden. Ihm gehörte neben seiner Villa im Batterieweg auch die Villa, die er von Architekt Plücker gekauft hatte, die spätere Taveggivilla. Aus der New York Times mit Ausgabe 16. September 1910 geht hervor, dass die Eröffnung des Testamentes im September 1910 stattfand. In dem Testament fanden wir die Anweisung für einen Notar, dass er in einer Urne beigesetzt werden möchte. Im weiteren Nachlass ist vermerkt, dass seine Frau Mathilde das Haus in Kripp, den ehemaligen Antonienhof erhält, einen Geldbetrag in Höhe von 200.000 Dollar und eine Lebensversicherung von weiteren 200.000 Dollar aus dem Aktienpaket der Lederfabrik in New York. Des weiteren bekam sie das 3stöckige Wohnhaus in New York Stadtteil Hoboken, der Wohnsitz der Heite-meyers während der Zeit in Amerika. Seine Tochter Elfrieda bekam die spätere Taveggivilla in Kripp, sowie die Lederfabrik in Kripp und 100.000 Dollar in bar. Sohn Robert wurde Haupterbe mit der Lederfabrik in New York/Hoboken. Tochter Elizabeth bekam 100.000 Dollar in bar und die Sommerresidenz von Clemens Heitemeyer im Elka Park, circa 100 Meilen nördlich von New York.
Es wurden noch weitere Verwandte und Bekannte im Testament bedacht. Weiterhin haben wir herausgefunden, dass 1911 eine Übertragung der Aktien von Clemens Heitemeyer an die Personen Clemens Adams, Ferdinand Wegener, sowie die Witwe von George Bernheim und Nora Van vorgenommen wurde. Gustav Bernheim, der Vater von George, war zu Lebzeiten von Clemens der Geschäftsführer der Lederfabrik in New York/Hoboken. George Bernheim wird später die Lederfabrik in New York von Robert Heitemeyer kaufen.
Nachzulesen im Anual Report, treasurer of the State New Jersey of the Joint Committee on treasurer´s account and of the state treasurer, year 1911.
Ferdinand Wegener war der Bruder der Ehefrau Heitemeyers. Aus diesem Erbe heraus konnte Ferdinand Wegener das Kurhaus in Kripp erwerben.
Clemens Heitemeyer wurde am 26. September 1844 um 05:30 in Paderborn geboren. Drei Tage später wurde er getauft. Da zu dieser Zeit noch keine Geburtsurkunden erstellt wurden, mussten wir das Taufregister der kath. Pfarrei Gaukirche Paderborn zur Hilfe nehmen.
Seine Eltern waren Johann Theodor Heitemeyer, Instrumentenmacher und Anna Maria Wessel, Eheleute in Paderborn. Clemens Heitemeyer ist 1910 gestorben in Kripp am Rhein und wurde dort auf dem Friedhof beige-setzt. Sein Grab war links vom Eingangstor, erste Reihe. In Kripp ist heute eine Straße nach ihm benannt, der Cle-mens Heitemeyer Weg.
Mathilde Heitemeyer war die Ehefrau von Clemens.
Sie war die Schwester von Ferdinand Wegener, dem späteren Besitzer des Kurhauses in Kripp. Sie wurde am 15. Juni 1850 in Soest geboren und verstarb am 2. Januar 1917 in Hoboken/New York. Sie heiratete Clemens Heitemeyer am 8. Juli 1874.
Nach seinem Tod ging sie wieder zurück nach Amerika und wohnte dort bei ihrer Tochter Elizabeth Fagan in 810 Hudson Street, Hooboken/New York
Elfrieda war die Tochter der Heitemeyers. Sie wurde 1879 in Hoboken/New York geboren und verstarb 1966 in Montecchio/Italien. Sie heiratete am 12. November 1903 den Grafen Joachim Taveggi und beide wohnten ab 1904 in Kripp.
Sie verließen 1936 Kripp, wohnten einige Jahre in Esanatoglia (Italien). Sie verstarb 1966 in Montecchio (Italien). Ihre Tochter Antonietta wurde in Bologna und ihr Sohn Roberto wurde in Kripp geboren.
Robert war der Sohn der Heitemeyers. Er wurde 1877 in Newark geboren. Gestorben ist er im Frühjahr 1926 auf einer Urlaubsreise in Blotzheim, Haut Rhin, Alsace in Frankreich. Die Umstände seine Todes konnten wir nicht feststellen, auch in den amerikanischen Medien gab es keine Berichterstattung. Robert wohnte in 808 Hudson Street, Hoboken/New York, dem Nachbarhaus seiner Mutter.
Robert war der Haupterbe seines Vaters und erbte einer der größten Lederfabriken der Welt, Die Leather Factory in Hoboken/New York. Er war einige male zu Besuch auch in Kripp.
Elizabeth war die zweite Tochter der Heitemeyers..Sie wurde 1881 in Hoboken/New geboren und verstarb dort am 1.Mai 1926 in 810 Hudson Street, Hoboken/New York. Sie war verheiratet mit John J. Fagan und hatte 2 Kinder, Helen und Betsy. Sie lebte für einige Monate auch in Kripp bei ihrem Onkel Ferdinand Wegener im Kurhaus.
Über Mathilde Heitemeyer, geb. Wegener, gibt es nur wenig Informationen. Das Datum der Immigration von Clemens Heitemeyer war 1865. Er kam im Hafen von Ohio mit einem Dampfschiff an. Mathilde, geboren 1850 in Soest/Deutschland, kam mit Clemens auf einem Schiff 1874 an. Damit ist klar, dass sie in Deutschland geheiratet hatten. Ein Jahr nach Clemens Tod fuhr Mathilde 1911 wieder in die USA und lebte dort in dem Haus ihrer Tochter Elizabeth, wo sie 1917 starb.
Elizabeth Heitemeyer, die in Amerika einen Herrn John J. Fagan geheiratet hatte, hatte 2 Töchter, Helen und Betsy, die früh starben. Auch die Kinder von Helen und Betsy sind tot, es leben lediglich die Ehemänner dieser Kinder noch (2012). Robert Heitemeyer und der Ehemann von Elizabeth, John J. Fagan kamen am 26. Juni 1910 mit dem gleichen Schiff nach New York zurück. Sie waren wohl am Grab von Clemens in Kripp.
Zu irgendeinem Zeitpunkt fuhr Elizabeth, die des öfteren in Kripp war, für längere Zeit nach Kripp und wohnte dort bei dem Bruder ihrer Mutter , Ferdinand Wegener, im Kurhaus. Wir wissen, dass Elizabeth in Amerika mit John Fagan mächtig Schulden hatten. Sie war auf die Mieteinnahmen der Sommerresidenz ihres Vaters in Elka Park angewiesen. Man hatte ihr öfters geraten, dieses Haus zu verkaufen um die Schulden zu bezahlen, dieses wollte sie aber nicht. Sie starb am 1. Mai 1926 in ihrem Haus.
An welchem Datum Robert genau gestorben war und der genaue Ort konnten wir nur annähernd ermitteln. Seine Grabstätte ist uns unbekannt geblieben. Er wurde 1877 in Newark geboren und verstarb in der Zeit von Ende 1925 bis April 1926. Er hatte von seinem Vater Clemens die Lederfabrik in New York geerbt und wurde zum Millionär. Er war verheiratet mit Elizabeth Smith und er wurde 1913 geschieden. Er heiratete dann 1914 Edna Mae Alexander und beide blieben zusammen bis zum Tode von Robert. Wir haben ein Schiffsticket von Le Havre, wo Edna im April 1926 alleine nach New York zurückfuhr. In diesem Ticket steht, dass sie als Witwe reist. Bei der Hinreise 1925 standen noch beide Namen auf dem Ticket und sie reisten als verheiratet. Sie waren oft in Paris, vielleicht findet man da seine Grabstätte. Wir haben einen Beleg,wo Robert mit seiner Frau Edna einen Geldbetrag gespendet hatten für die neue Kripper Orgel.
Tochter Elfrieda starb 1966 in Montecchio. Ihr Ehemann Graf Joachim Taveggi verstarb 1939. Sie lebte am Schluss in ärmlichen Verhältnissen. Ihr Familiengrab ist auf dem Friedhof in Montecchio Emiglia Romana
1865 machte sich Clemens Heitemeyer als Einundzwanigjähriger auf den Weg nach Amerika, wo er später ein Imperium aufbauen sollte. Als er 1910 in Kripp starb, war er mehrfacher Millionär. Mit dem Dampfschiff Bellona fuhr er von Le Havre über London nach Ohio. Am 19.Dezember 1865 betrat Clemens Heitemeyer zum erstenmal amerikanischen Boden. In der Einwanderungsstation Castle Garden wurde er registriert, seinen Beruf gab er damals als Kaufmann an. Im Gegensatz zu den anderen Schiffspassagen der Heitemeyers, konnten wir bei der Erstfahrt von Clemens keine originale Schiffsliste finden. Die originalen Daten sind aber von der originalen Passagierliste auf das untere Format übertragen worden.
Um bessere Anreize im Hinblick auf Standort und Handel zu schaffen, wurden 1888 die großen Werke in Hoboken errichtet. Die hergestellten Waren wurden weltbekannt, vor allem die Geschäfte, die er mit Deutschland machte. Der Erfolg lag nicht nur in der Herstellung und dem Verkauf der Ware, im ganz Besonderen waren es die gründlichen Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit in all ihren Bereichen, der strikten Integrität und sein ungewöhnlicher Unternehmergeist.
Clemens Heitemeyer war einer jener Männer, die stets energiegeladen wirkten, mit scharfem Blick und Verstand, und er hatte die Gabe zu erkennen, was wichtig oder unwichtig war. Die gekennzeichneten Merkmale Clemens Heitemeyer´s die Bedeutung jedes Details zu erkennen, seine Entscheidungskraft und der klare Blick in die Zukunft des Unternehmens, waren ein wertvolles Geschenk.
Nach verschiedenen geschäftlichen Unternehmungen in der Lederbranche, trat er in die Firma R. Neuman & Co als Partner ein und gründete dort mit seinem Partner das Feinlederunternehmen in Newark, New Jersey.
Mit diesem Schiff trat Clemens Heiteeyer 1865 die Reise nach Amerika an.
Clemens Heitemeyer, als weit gereister Geschäftsmann in den Vereinigten Staaten, nahm auch rege am gesellschaftlichen Leben teil. Er war aktives Mitglied des Deutschen Vereins in Hoboken, im Männerchor des Deutschen Liederkranzes, Arion von New York und des Deutschen Clubs von Hoboken, sowie der Direktor der Trust Company von New Jersey.
Quelle:Library of the University of California
Gustav Bernheim starb am 28.August 1909. Er war geboren in Deutschland und im gleichen Alter wie Clemens. Gustav Bernheim kam 1866 in Amerika an. Das Leben von Clemens Heitemeyer war stark verbunden mit Gustav Bernheim. Beide hatten, mit den Brüdern Neumann, die Teilhaberschaft an der Lederfabrik in Hoboken. Als Gustav Bernheim nach einem Jahr Krankheit im August 1909 starb, verließ Clemens Heitemeyer Amerika und zog in sein Haus in Kripp. Unter Clemens Heitemeyer entstand einer der größten Lederkonzerne in Amerika. Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges unterhielt Clemens, nach 1910 sein Sohn Robert, Büros in England, Deutschland und Österreich.
Die Lederfabrik R. Neumann & Co wurde 1863 erbaut, 1865 fuhr Heitemeyer zum ersten mal in die USA. Spätestens 1880 ist Heitemeyer erwähnt in Verbindung mit R.Neumann &Co. In dieser Zeit erschloss sich eine Teilhaberschaft und Zusammenschluss zwischen den Neumann Brüdern, Gustav Bernheim und Clemens Heitemeyer. Gustav Bernheim schied dann 1903 wegen Krankheit aus dem Unternehmen und verstarb 1909. Sein Sohn George Bernheim wurde Finanzdirektor. Als Clemens 1910 verstarb übernahm sein Sohn Robert die Lederfabrik, der sie dann später an diesen George Bernheim verkaufte. In den 60iger Jahren wurden die Produktionen in der Lederfabrik eingestellt. Heute sind in dem Gebäude viele Kleinbetriebe beheimatet, Kunstbetriebe und Künstlerateliers. William Bernheim, ein Enkel von George Bernheim hat heute, im Jahre 2012, noch eine Wohnung in dieser Lederfabrik.
Im Mai 2012 fand ich ein Album mit einer Karikatur von Clemens Heitemeyer im Historischen Museum von Hoboken. Die Karikatur zeigt treffsicher Clemens mit einem Tierfell mit der Aufschrift "Good Leather" und im Hintergrund seine Lederfabrik. Das Album beinhaltet 84 s/w Karikaturen von Persönlichkeiten zwischen 1907 – 1916
Clemens Heitemeyer war der Mitbegründer des ELKA Parks. Dieses war ein landschaftlich reizvolles Gebiet in den Bergen 100 Meilen nördlich von New York. Deutsche Immigranten des „Deutschen Liederkranzes“ bauten hier um 1895 ihre Sommerresidenzen. Sie nannten dieses Gebiet „ELKA“ Park, abgeleitet der beiden Buchstaben L und K für Liederkranz und ausgesprochen in deutsch „eL und Ka“. Insgesamt waren es damals 23 Häuser mit einer kleinen Kirche und einem Clubhaus. 18 dieser Häuser sind bis heute erhalten geblieben und sind bewohnt. Sie wurden renoviert, restauriert und sie werden heute verwaltet von einem Clubmanager. Heute noch wohnen in einigen Häusern noch die Enkel der Erbauer dieser Häuser.
Als Clemens 1910 in Kripp starb, erbte seine Tochter Elizabeth die Sommerresidenz in ELKA Park. Sie hatte bis zu ihrem Tode dieses Haus ihres Vaters nicht verkauft, man konnte es in den Sommermonaten mieten. Nach dem Tode von Elizabeth 1926 wurde das Sommerhaus auf Eugene Nelson umgeschrieben, um damit ihre Schulden zu tilgen. Anschließend wurde die Residenz verkauft an William Hamann und umbenannt in den Namen „Wecaham“ für seine Söhne William, Eddie, Carl and Adolph Hamann. Carl wohnte in dem Cottage bis 1937 und es wurde dann übertragen an seine Schwester Eda Hamann-Jones (Mimi). Später wurde dann dieses ehemalige Heitemeyer Cottage übertragen an ihre Tochter Peggy (Mrs. Edward G. Kuser), als Mimi wieder nach Florida zurückkehrte. Mimi verstarb 1971 und ihre Tochter Peggy folgte ihr 4 Jahre später.
Sommerresidenz von Clemens Heitemeyer in Elka Park zu seiner Zeit.
Hier die Baubeschreibung seiner Sommerresidenz:
Haus mit zweieinhalb Etagen, als sogenannte Sommerresidenz, erbaut nach dem Queen Anne Stil. Dieser Stil kennzeichnet eine Vorliebe für Ecktürme, asymetrische Fassaden sowie tief liegende Hauseingänge mit breiten Vordächern. Allgemein kennzeichnet der Queen Anne Stil eine Vorliebe für pittoreske Asymetrien.
Dieser Stil verband sich beim Heitemeyer Cottage mit dem kolonialen Revival Stil, der Ausdruck fand in dem unregelmäßigen Grundriss und dem massiven Aufbau, dem Holzrahmenbau mit Holzschindeln, dem breiten abfallenden Walmdach mit den Kreuzblumen als Krönung die kleine Dachgaube mit der achteckigen Form, dem zweistöckigen Eckturm, dessen Vorsprung mit Kreuzblume gekrönt ist; die kleine versenkte Veranda auf der zweiten Etage, die vordere Fassade breites Gebälk und Gesims geformt unter der Dachtraufe; das Doppel-Drehfenster, der Innenraum mit gemauerten Schornstein mit ornamentalen Steinen, die umlaufende Veranda auf der ersten Etage mit der vorderen Fassade als krönendem Giebel, und hier wieder breit geformtes Gebälk, schlanken Säulen mit dorischer Ordnung, Balustraden, vertikales Gitterwerk und Lüftungsöffnung.
Im Jahre 1896 erbaute Clemens Heitemeyer noch ein zweites Haus im Parkgelände. Wahrscheinlich war es von dem gleichen Architekten konzipiert wie sein erstes Haus. Dieses zweite Haus hatte er wieder verkauft. Die Heitemeyer Sommerresidenz bewohnt heute (2012) Edward G. Kuser und seine Frau Adelma. Die Kusers haben bis vor einigen Jahren noch in der Sommerresidenz überwintert und heute verbringen sie ihre Zeit immer noch dort zwischen Frühling und Spätherbst.
Zeitungsartikel über die Heitemeyers in New York
„The New York Times“ vom 24.Juni 1910
Clemens T. Heitemeyer, Senior Manager der Firma R.Neumann Co, Lederhersteller in Hoboken New Jersey, starb in Kripp am Rhein, Deutschland. Er hinterlässt eine Witwe, einen Sohn und 2 Töchter, Frau Elizabeth Fagan und die Gräfin Elfrida Taveggi. Clemens T. Heitemeyer fuhr erst kürzlich zurück nach Deutschland, mit der Absicht Kripp als seine endgültige Heimat zu machen.
„The New York Sun“ vom 24. Oktober 1902
Robert Heitemeyer ein wohlhabender Lederhersteller, seine Frau, drei Frauen als seine Gäste und ein Hausmädchen entkamen nur knapp dem Tode durch Ersticken in Mr. Heitemeyers Haus, 808 Hudson Street, Hoboken, gestern früh.
Frau H. Ernberg und ihre beiden Nichten, Fräulein Grace und Dorothy Armstrong aus Philadelphia hatten bei Frau Heitemeyer einen Zwischenstopp eingelegt seit ihrer Rückkehr aus Paris letzte Woche. Um 03 Uhr morgens spürte Mrs. Ensberg einen starken Geruch von Gas. Sie weckte Frau Heitemeyer und hatte dabei einige Schwierigkeiten, sie wach zu bekommen. Herr Heitemeyer und die anderen waren bewusstlos. Nach dem Öffnen der Fenster, hatten die Frauen um Hilfe gerufen. Dr. F.B.
Wuchs gab allen das Bewusstsein wieder.
In das Haus war Gas eingeströmt durch das Platzen eines Wassertanks, der an einem Gasherd angeschlossen war. Durch die Wucht der Explosion wurden die Versorgungsleitungen auseinandergerissen.
„American Machinist“ Band 44, von Mc Graw Hill 1916
Robert Heitemeyer, Hersteller von Lederwaren, hat ein neues Baugrundstück in der Ferry Street gekauft, um hier eine neue Lederfabrik zu bauen.
„The New York Times“ vom 3. Mai 1926
Totenzettel von Elizabeth Fagan (Heitemeyer)
On May 1, 1926, Elizabeth A. Fagan, beloved wife of John J. Fagan . Funeral from her late residence , 2,540 Hudson Boulevard, Jersey City, N.J., on Tuesday, May 4, at 09:30 am. Mass at St. Aiden’s Roman Catholic church at 10 am. Interment Holy Name Cemetery
Tageszeitung New York Tribune, Tuesday, 25. November 1913 auf Seite 3
Robert Heitemeyer Diamantenschmuggel
In der New York Tribune vom Dienstag, den 25. November 1913 steht ein großer Bericht über Edna und Robert Heitemeyer in bezug der geschmuggelten Diamanten. Dieser Bericht ist eventuell von Nutzen, um die Lebensabfolge der Familie Heitemeyer etwas zu erweitern. Sie dienen nicht dazu, etwas an den Pranger zu stellen. Einige Monate nach diesem Zwischenfall heirateten Robert und Edna, aus Frau Alexander wurde Frau Heitemeyer. Frisch geschiedene Edna Alexander behauptet, Robert Heitemeyer habe ihr die Diamanten gekauft.
Als am Samstag das französische Schiff in New York anlegte, kam Mrs. E.M. Alexander, die geschiedene Frau von Frederik J. Alexander an Land mit einigen ihr Bekannten und stand dort nahe am Ausgang „A“, wo die Gepäckstücke vom Zoll untersucht werden. Sie sprach dort mit 3 Passagieren, die auch auf ihre Gepäckstücke warteten, und zeigte ihnen eine schöne Lavalliere von Diamanten und Saphiren, die an ihrem Hals hing. Nach Ausdruck ihrer Bewunderung für das Juwel, gratulierten die Frauen Mrs. Alexander für den Besitz eines solchen Schatzes und bemerkten, dass es sicher hohe Zollgebühren kosten würde.
„Ah, ich brauche den Zöllnern ja dieses Juwelenstück nicht zu zeigen“, antwortete Mrs. Alexander auf den Einwand ihrer Reisebegleiter. In diesem Moment kam der stellvertretende Gutachter, Herr Peter Bradley, der verantwortlich für diesen Pier war, zu den Damen und schaute Mrs. Alexander von unten bis oben an und erklärte ihr, dass er ihre gerade gemachten Bemerkungen über den Schmuck gehört hätte. Bradly ging sogleich an seinen Schreibtisch, wo die Zolldeklarationen der Passagiere lagen und markierte die Deklaration als verdächtig. Diese Markierung veranlasste nun, dass die Gepäckstücke von Mrs. Alexander mikroskopisch untersucht wurden. Zehn Minuten später ging Mr. Bradley, der jetzt eine Uniform trug, auf Mrs. Alexander zu.
„ Sie haben eine Halskette umhängen, und die möchte ich gerne sehen“, sagte Bradley.
„Oh, sie meinen diese hier, ja, sie ist wunderschön, sagte Mrs. Alexander.
„Wo haben sie diese Halskette gekauft?“ fragte Bradley
„In diesem Land“ antwortete Mrs. Alexander
„Wo?“, fragte Bradely schnell.
Mrs. Alexander war auf diese Frage nicht vorbereitet etwas zu sagen. Bradley machte sie darauf aufmerksam, dass sie die Wahrheit sprechen soll, andernfalls müsste die Halskette konfiziert werden. Mrs. Alexander erklärte dann, dass das Juwelenstück im Ausland gekauft wurde von einem Freund, der auch auf dem Schiff war. Im weiteren Verlauf der Angelegenheit fiel dann der Name Robert T. Heitemeyer, ein reicher Lederhersteller von Hoboken in New Jersey. Mrs. Alexander hat angeblich zugegeben, dass sie und Heitemeyer auf einem Spaziergang in Paris waren und an dem Juwelierladen von Tiffany vorbei kamen, wo die Halskette im Schaufenster ausgestellt war.
Sie bewunderte dieses Schmuckstück und Robert Heitemeyer ging dann in das Geschäft und kaufte es für sie. Er hatte ein Abrechnungskonto mit Tiffany, sagte sie, und sie hätte nicht den Preis herausbekommen, der für dieses Schmuckstück bezahlt wurde, aber sie denkt, es könnten um die 500 Dollar gewesen sein. Auf ihren Einlass nahm Bradley das Schmuckstück und weitere Schmuckstücke im Gesamtwert von 7000 Dollar. Sie wurde angewiesen, am Montag um 14:00 Uhr im Zollgebäude zu erscheinen und dort erschien sie mit ihrem Anwalt. Sie gab zu, dass man ihr abgeraten hatte, den Schmuck zu deklarieren. Daraufhin ordnete man an, dass Mr. Robert Heitemeyer, den Besitzer der Lederfabrik R.Neuman aus der Willow Avenue befragen werde.
Es wurde Frau Edna Alexander nicht erlaubt, an dieser Anhörung von Robert Heitemeyer teilzunehmen. Als die Anhörung beendet war, wurde er von seinem Anwalt in den Empfangsraum begleitet. Mrs. Alexander beschwerte sich bei ihm, dass sie nun schon über 2 Stunden wartete.
Sie wurden nun zu einer neuen Anhörung veranlasst. Mrs. Alexander, welche als Passagier auf dem französischen unter Mme E.M.Alexander registriert war, sagte aus, dass sie im Vanderbilt Hotel wohnt.
Es wurde nun der Versuch gemacht festzustellen, ob sie den gesamten Schmuckwert im Ausland gekauft hatte auch bei vergangenen Reisen ohne den Zoll zu bezahlen. Frau Alexander wurde kürzlich geschieden von ihrem Ehemann Frank Alexander, wohnhaft No 606 River Street, Hoboken. Ihr Name bis vor der Hochzeit war Miss Edna Mae Brown. Kurz nach ihrer Scheidung, am 10. März diesen Jahres, verklagte Frank Alexander Robert T. Heitemeyer zur Zahlung von 100.000 Dollar für die Entfremdung seiner Ehefrau.
Frank Alexander erschien auch im Sommer letzten Jahr als Zeuge in dem Scheidungsprozess von Frau Heitemeyer gegen ihren Mann Robert. Mrs. Edna Alexander wurde da von Mrs. Heitemeyer als Journalistin vorgestellt.
„The New York Times“ vom 13. November 1903
Miss Elfrieda Heitemeyer, Tochter von Mrs. und Mr. Clemens Heitemeyer, wohnhaft No. 810 Hudson Street Hoboken und Graf Gioacchino Taveggi aus Bologna, Italien, haben gestern in aller Stille in der Kirche Lady of Grace in Hoboken geheiratet. Die Trauzeugin war Miss Jessie Clark aus Washington. Miss Elizabeth Heitemeyer, Schwester der Braut, war die Brautjungfer. Der „beste“ Mann war J.A.Dubois aus New York. Nach der Hochzeitszeremonie in der Kirche wurde ein Frühstück im „Deutschen Club“ in Hoboken eingenommen mit der Familie und den Brautleuten.
Am Samstag werden Graf und Gräfin Taveggi die Schiffsreise nach Italien antreten.und ihre Flitterwochen in Bologna verbringen. In kurzer Zeit werden sie nach Amerika zurückkehren nach New York, wo der Graf geschäftlich tätig ist.
„The New York Times“ vom 4. Oktober 1921
Es wird bekannt gegeben, dass Gräfin Elfrida Taveggi und Gräfin Antonietta Taveggi mit dem Dampfschiff „George Washington“ auf dem Weg nach Bremen über Cherbourg sind
„New York Herald“ vom 02.Januar1917
Am Dienstag morgen, 2. Januar 1917 verstarb Mathilde, die Witwe von Clemens Heitemeyer in ihrem 68. Lebensjahr. Begräbniszermonie wird abgehalten am Wohnort ihrer Tochter, Mrs John F. Fagan, 810 Hudson Street Hoboken am Donnerstag, den 4. Januar um 14:30.
„The New York Times“ vom 19. Dezember 1898
Einige Unternehmungen von Gerbereien trafen sich im Büro von Booth und Co, 90 Gold Street um das Gutachten der Zollbehörde über die steuerliche Abgabe auf gesalzene Haut in Höhe von 20% zu besprechen. Der Text der Zollbehörde lautete folgendermaßen:
That there shell be levied, collected and paid on the importation of all raw or unmanufactured articles not enumerated or provided for in this act, a duty of 10 per centum ad valorem and on all articles manufactered in whole or in part, not provided for in this act, a duty of 20 per centum ad valorem.
Es wurde ein Ausschuss benannt, dem Clemens Heitemeyer vorstand, um die Behörden über die Unrechtmäßigkeit dieser Zwangsvorlage zu überzeugen. Am Nachmittag fand dann ein Gespräch mit den Behörden statt, wo Beispiele von gesalzener Haut und Hautfetzen vorgestellt wurden und ihnen der Unterschied zwischen dem Rohmaterial und dem Fertigprodukt gezeigt wurden und damit der Beweis stattfand, dass gesalzene Haut kein hergestelltes Produkt ist.
Die Behörde sagte Clemens Heitemeyer zu, diese Ausführungen nach Washington weiterzuleiten, um gesalzene Haus zollfrei zu halten, damit der Import aus Europa aufrecht erhalten werden kann.
„Automobile Topics“, Band 36, von E.E. Schwarzkopf, 1914
Den 20. Preis in Höhe von 100 Dollar ging an M.H. Murphy, Chauffeur von R.T. Heitemeyer, New York City, der 12815 Meilen fuhr ohne eine Reparatur am Auto.
„The New York Times“ vom 7.Juli 1913
Scheidung wurde eingereicht von Robert T. Heitemeyer gegen seine Frau Elizabeth Heitemeyer, Tochter von Michael Smith aus Hoboken. Robert Heitemeyer ist der Direktor des Lederkonzerns R.Neuman&Co in New York, berichtet die Anwaltskanzlei.
In dem Bericht wurde erklärt, dass Heitemeyer eines nachts im Jahre 1909 nach Hause kam und seiner Ehefrau sagte, dass er morgen früh nach Europa fahren müsse. Seine Frau wollte mitkommen, aber Robert Heitemeyer erlaubte das nicht. Er fuhr für 4 Monate nach Europa, und nach seiner Rückkehr telefonierte er mit seiner Frau und sagte, er hätte es satt, mit ihr verheiratet zu sein, und er werde nicht mehr zu ihr zurückkehren. Seine Frau berichtete, sie hätte ihn öfters im Hotel Knickerbocker in 171 West 517 Straße mit Fräulein Edna Alexander gesehen. Sie wusste, dass Frau Alexander eine Korrespondentin war. Frau Heitemeyer hatte die Bestätigung von Frank J. Alexander, der Ex-Mann von Frau Edna Alexander, dass er seine Ex-Frau mit Herrn Robert Heitemeyer zusammen gesehen hatte und dem zufolge geschieden werden konnte. In seinem Scheidungsfall hatte sie Robert Heitemeyer als ihren Korrespondenten bezeichnet
„The New York Times“ von 1914
Robert Heitemeyer hatte einen Hund. Name Doris, amerikanischer Kennel, Rassehund, Stammbaum hochdekoriert von einem Züchter aus Connecticut. Der Welpe ward geboren am 25 Juli 1914, das Jahr, wo Robert seine Edna ehelichte. Der Wohnort war angegeben mit Robert Heitemeyer, 29th street, Fifth Avenue, New York City.
„The New York Times“ vom 22.Januar 1915
Seine geschiedene Frau erklärt vor Gericht, dass Robert Heitemeyer nach Europa gegangen ist, um sich den Alimentenzahlungen zu entziehen.
Robert T. Heitemeyer, ein wohlhabender Lederhersteller in Hoboken, der 1913 mit Frau Edna Mae Anderson verhaftet wurde, wegen Schmuggel von 2 Diamantencolliers aus Paris in dieses Land und der die Geldbußen in Höhe von 1000 $ für jedes Collier bezahlte, ging vor 9 Tagen nach Europa , um die monatliche Alimente von 300 $ an seine geschiedene Frau nicht mehr bezahlen zu müssen, so die Geschichte der geschiedenen Frau heute beim Court of Chancer.
Frau Heitemeyer erfuhr kürzlich, dass ihr Mann seine Wohnung in der Fifth Avenue, New York aufgegeben habe, sein Auto verkauft habe und seinen Chauffeur entließ, in der Absicht, nach Europa zu gehen, um sich den monatlichen Alimentenzahlungen zu entziehen.
„The New York Times“ vom 4. August 1887
Clemens Heitemeyer bezog heute Stellung zu der amerikanischen Gewerkschaft „Knights of Labour“, die durch interne Querelen, schlechtes Management und sinnlose Streiks viele ihrer Mitglieder schon verloren hatten und um 1887 keine Bedeutung mehr hatte. Er sagte seinen Mitarbeitern, dass er gegen keinen von ihnen eine persönliche Beanstandung habe und bot jedem Mitarbeiter einen eigenen Vertrag an, der den Lohn sicherte, die Position im Betrieb stärke und eine vorher nicht existente Kündigungsfrist einführte.
Ausser zwei Mitarbeitern, Mitglieder der Gewerkschaft „Knights of Labour“, haben alle diese Vereinbarung unterschrieben. Die weitere Geschichte machte deutlich, dass andere Unternehmer das von Clemens Heitemeyer eingeführte soziale System in den Monaten danach in ihren Betrieben einführten.
„The New York Times“ vom 4.Juli 1896