© Erste Auflage: 2021 by Horst Hanisch, Bonn
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Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird auf das geschlechtsneutrale Differenzieren, zum Beispiel Mitarbeiter/Mitarbeiterin weitestgehend verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter.
Idee und Entwurf: Horst Hanisch, Bonn
Lektorat: Annelie Möskes, Bornheim
Buchsatz: Guido Lokietek, Aachen; Horst Hanisch, Bonn
Umschlag: Christian Spatz, engine-productions, Köln; Horst Hanisch, Bonn
Fotos/Zeichnungen: Sofern nicht anders angegeben: Horst Hanisch, Bonn
Herstellung und Verlag: BOD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7534-4703-2
Wir sind zur Zusammenarbeit geboren.
Marc Aurel, röm. Kaiser
(121 - 180)
Liebe Leserin, lieber Leser,
spätestens mit den Ausgangseinschränkungen ab März 2020 im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ist der Einsatz von Videokonferenzen und digitaler ‚Fernarbeit‘ überproportional sprunghaft ins Bewusstsein vieler Berufstätigen gedrungen.
In kürzester Zeit mussten die technischen Voraussetzungen geschaffen und Schulungen oder autodidaktisches Training durchgeführt werden, um der gewünschten Nutzbarkeit dieser Systeme eine Basis zu geben.
Diverse Angebote vieler Anbieter waren plötzlich im Gespräch, Programme, von denen oft die wenigsten vorher gewusst haben.
Aufgrund der enormen plötzlichen Nachfrage wurden selbst renommierte Anbieter überfordert. Die Kapazitäten reichten nicht im Geringsten aus. Folge: In den ersten Tagen waren die Systeme häufig überlastet und stürzten immer wieder ab.
Ein Lob an die Anbieter, IT-ler und andere Verantwortlichen, die es trotz aller Herausforderungen in relativ kurzer Zeit fertigbrachten, Millionen Menschen mit ihren Programmen einigermaßen zuverlässig arbeiten zu lassen.
In Talkrunden und Interviews ist immer wieder zu hören, dass „die Gesellschaft durch die Nutzung digitaler Medien in den letzten Wochen viel gelernt habe“.
Das ist zweifelsohne richtig. Richtig ist auch, dass bereits vor Ausbruch der Pandemie Angestellte im Homeoffice arbeiteten und Gespräche über einen Tele-Kanal geführt wurden.
Lediglich die Schnelligkeit, in der viele Unternehmen und damit auch viele Beschäftigte unerwartet lernten, mit den neuen Systemen klarzukommen, „stand nicht auf dem Schirm“.
Nachvollziehbarerweise gab es anfangs viele Fehler beim Arbeiten mit der Technik, stürzte mitten in Meetings das System ab oder zeigten die Sicherheitsvorkehrungen relevante Lücken auf.
Die Anbieter der sogenannten Chat-Tools optimieren diese fast täglich, gleichzeitig lernen die Nutzer ständig dazu. Die Fehler und Herausforderungen der Anfangszeit sind überwunden.
Vorteile von Homeoffice und Telekonferenzen sind längst erkannt. Eine in der Zukunft weitestgehend virtuelle Zusammenarbeit ist wahrscheinlich.
Allerdings ergeben sich auch Nachteile, die erst nach und nach erkannt werden. Beispielsweise, wie mit der ‚emotionalen Vereinsamung‘ der im Homeoffice arbeitenden Personen umzugehen ist.
Rund um das Thema Videokonferenz dreht sich das Verhalten der Einladenden und der Eingeladenen.
Schulunterricht und das Vermitteln von Wissen an den Universitäten nimmt gänzlich neue Formen an.
Wie verhält sich die moderne Führungskraft bei der Arbeit mit dem Team bei der Nutzung digitaler Programme?
Das Buch ist in 5 Teile gegliedert:
Organisatoren, Einladende, Lehrende, Moderatoren, Führungskräfte und Arbeitgeber, Selbstständige auf der einen Seite, Angestellte, Kunden, Lernende, Gesprächspartner und andere auf der anderen Seite werden in die effektive Verhaltens- und Arbeitsweise beim Einsatz von digitalen Veranstaltungen eingeführt.
Sie zeigen Vor- und Nachteile der Arbeit von zu Hause aus und deuten ‚Hybridlösungen‘ für die ideale Arbeit in dieser Form an. Liebe Leserin, lieber Leser, egal wie gut die digitale Zusammenarbeit ablaufen kann – die emotionale Zusammenarbeit mit den Menschen darf nicht außer Acht gelassen werden.
Auch im Netz gibt es eine Etikette und moderne Umgangsformen, um bei der ‚neuen Art‘ der Zusammenarbeit niemanden ungewollt auf den Fuß zu treten.
Neben gutem Willen ist verstärkt Vertrauen gefragt, um die beruflichen Ziele optimal zu erreichen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen der folgenden Seiten, hoffe auf die Ergänzung Ihrer bestehenden Erfahrungen diesbezüglich und idealerweise auch die eine oder andere – bisher nicht bedachte – Erkenntnis.
Horst Hanisch
Die Technik entwickelt sich immer mehr vom Primitiven über das Komplizierte zum Einfachen.
Antoine Marie Jean-Baptist Roger Vicomte de Saint-Exupéry, frz. Schriftsteller
(1900 - 1944)
„Mein Computer macht gerade Probleme. Ich melde mich nochmal an.“ Viele Computer scheinen vielen Teilnehmern einer Videokonferenz Probleme zu bereiten. Liegt das an der Technik oder am Nutzer?
Manch einer wird sich schmunzelnd erinnern, wenn er an die vielen Pannen in den ersten Tagen bei der Nutzung dieser digitalen Chat-Programme denkt. „Wie geht noch mal die Kamera an?“ „Könnt ihr mich hören?“ Oder umgekehrt – nach Ende der Konferenz wurde das System nicht abgeschaltet, sodass ungewollt visuelle und akustische Einblicke in die Privatwelt des Nutzers entstanden.
Auch heute passiert es routinierten Nutzern immer mal wieder, beim Sprechen das Mikrofon rechtzeitig einzuschalten – oder anschließend wieder abzustellen. Immer mal wieder huscht im Hintergrund ein Familienmitglied durchs Bild oder erscheint plötzlich ein fröhlich auf die Tastatur hauendes Kleinkind im Blickfeld.
Eher seltener steht das übertragene Bild auf den Kopf oder ist die WC-Spülung einer unbeteiligten Person im selben Haushalt zu hören.
Wie war das bei den klassischen Face-to-Face-Meetings?
Es ist bekannt, dass sich einige Teilnehmer zu den regelmäßigen Veranstaltungen regelrecht ‚hinquäl(t)en‘. Speziell dann, wenn sie die Treffen als unnütze Zeit ansehen.
Wann immer die vorgesetzte Person von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter hört „Ich muss zum Meeting“, sollten sofort die Alarmglocken klingeln. Sobald das Wort ‚muss‘ ausgesprochen wird, ist ein unterschwelliger Druck, ein gewisser Widerwille zu spüren. Die Motivation zur Teilnahme am Meeting würde dann eher als gering anzusehen sein.
Demnach ist daran gelegen, Meetings – und das gilt auch für Telemeetings – so zu gestalten, dass jeder immer gut informiert ist und sich auch selbst vernünftig und konstruktiv einbringen kann. Jede Anwesende, jeder Anwesende erhält dieselben Informationen, was die Gerüchteküche einschränkt und Missverständnissen vorbeugt.
Der regelmäßige (zum Beispiel wöchentliche) Kontakt spiegelt sich im Wort Meeting wieder. Das Wort kommt aus der englischen Sprache ‚to meet‘, was bedeutet ‚sich treffen‘ oder einander ‚begegnen‘.
Meeting bedeutet demnach im übertragenen Sinn Besprechung, Beratung, Verhandlung, Zusammenkunft oder Vergleichbares. Diese Bezeichnungen implizieren den Austausch untereinander.
Ursprünglich ist das physische Zusammenkommen gemeint, nun auch das virtuelle.
Unabhängig der Folgen der durch die Pandemie ausgelösten Telearbeit setzen sich immer mehr Menschen mit Fragen zum Umweltschutz auseinander.
Kommen die Teilnehmenden zum Meeting aus verschiedenen Standorten angereist, ist das mit einem höheren Zeitaufwand und vor allem mit zusätzlichen Kosten verbunden, sowie der Belastung der Umwelt.
Was liegt näher, allein schon aus diesen Überlegungen sowie im Sinn des Umweltschutzes, Teleaktionen umzusetzen? Videokonferenzen, Telekonferenzen (abgekürzt: Telko), Webkonferenzen oder Online-Meetings können andere Bezeichnungen für diese Art des Meetings sein.
Das benutzte Wort Telemeeting soll hier stellvertretend verwendet werden.