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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese
Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.deabrufbar.
© 2020 Daniel Grotzky
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7494-9505-4
für Aaron und Lenna
Bergdietikon
Februar/February 2020
Oho, sieh’ an,
mein drittes Gedicht
für heute.
Ach Muse,
freue dich!
Hurra, hurra,
die Kunst zu Besuch.
Sie strebt nicht,
ist eher ein
Tagebuch.
Alles lebt, sprießet, springet!
Lobet sie, die wiederkehr’nde Schöpfung!
Hoffnungen, sie machen sich nun breit.
Offen steht die große weite Welt.
Die Enten sind wieder da!
Flattern auf und ab, plantschen in dem Teich.
Nicht mehr alleine sind die Krähen.
Nun schwirren wieder andere am Himmel,
und auf dem Boden kriechen Käfer.
So wird das Land, die Luft, das Wasser
neugeboren.
Sie schaffen eine wohlbekannte Welt
der Väter Söhne und der Mütter Töchter.
Düster und kalt war es gewesen,
die Erde hart und schwer.
Doch auf einmal ein fahles Sonnenlicht
durchdrang die Dunkelheit.
Plötzlich die eine zarte Knospe
sich rangelte durch den
eisernen Boden.
Sie brachen es, sie bringen ihn.
Bald folgt der erste Schmetterling
des Frühlings.
Tief in einer dunklen Tanne
wohnt das Leben.
Springt von winzig Ast zu winzig Ast.
Wir sehen nichts, nur braun Geflecht.
Ein Todeskampf, alltäglich, unerbärmlich
spielt sich ab darin, betrifft uns nicht.
Und frisches Leben wird auf neu zugleich
vernichtet und gemästet.
Gewaltig, oh erscheint
dem Mensch der Nadelbaum.
Die stattliche Gewalt
in Frieden ruht.
Doch jenseits aller
Augen der Geschichte
tobet dort das All.
Die Flocken ziehen
tief in das Papier
hinein. Der Dichter
probt es dennoch,
den Niederschlag
Aprils in Wort
und Verb zu bändigen.
Fast eisig zieht
der Wind mir
in den Nacken,
fallen Körnerflocken,
weiß und derzeit ungebeten.
Ein warmer
Boden wehrt sich,
mit nur mäßigem
Erfolg. Schon sieht
man Puderzucker-
Fallschirmlandetruppen.
Das kühle Grün im Sonnenlicht Aprils.
Es leuchtet von den Bäumen,
wolkenumwandelt im Wind.
Hell schimmert eisigblau der Himmel.
Der Winter ruft verzweifelt in die Welt,
und streichelt noch ein letztes Mal die Wangen.
Noch hat sich hier der Frühling nicht verfangen.
Doch nimmer weicht der Dunkelheit der Tag,
da kann der Nordwind wüten wie er mag.
Und greift der Frost auch morgens nach dem Ast,
muss bis zum Mittag er vertropfen, ist nur Gast.
Das kühle Grün, das Sonnenlicht, April -
sind nicht mehr Winter, komme da was will.
Fern ab von allem Rauschen und Gedränge.
Ein Ort, wo Wort und Sprache nur im Kopfe
klingen.
Dort wo nur meine Fragen mich belagern
– nein, besser noch!
wo keine Zweifel lauern.
Hier will ich kauern, träumen,
leben, lernen, ruhen