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© 2020 Esteva Hara
Lektorat: Evelin Heinecke
Korrektorat: Evelin Heinecke
Karten: Alf Glocker
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 9783752600605
Lächeln
Jeder Halm und jede Blüte
schenken Freude und auch Güte
für die Wesen dieser Erde
ganz egal was war und werde.
Auch wenn dunkle Wolken wallen
und viel Leidenslaute hallen
kann nur sanft und sicher sagen
lächle lieber statt zu klagen.
Selbst wenn Kämpfe um dich toben
darfst das Leben dennoch loben
denn mit Liebe tief im Herzen
wirst du singen, tanzen, scherzen.
Esteva Hara
Mai 2020
Ein Tarotkartendeck besteht aus 78 Karten. Die gliedern sich in 22 Karten des Großen Arkanums und 56 Karten des Kleines Arkanums.
Das Große Arkanum mit den Karten 0-21 gilt als bildliche Darstellung des Zyklus des menschlichen Daseins von Geburt bis zu Tod, wobei dabei auch Wiedergeburt und Transformation auf eine bewusstere Ebene eingeschlossen sind. Bei manch einem Menschen dauert ein jeweiliger Zyklus sieben Jahre, bei einem anderen neun, bei wiederum einem anderen vielleicht sogar zwölf Jahre des Lebens. Diese Jahreszyklen sind Ausdruck von Zeit und Zeit ist relativ, sie ist vom Menschen gemacht. Es geht darum, einfach zu spüren, wann ein Zyklus beginnt, wann ein Zyklus zu Ende geht, und sich in die entsprechende Energiequalität einzuschwingen. Das bedingt und bedeutet, immer bewusster zu werden, bewusst die Qualitäten des entsprechenden Lebensabschnitts zu verinnerlichen, zu erkennen und zu leben.
Das Kleine Arkanum, die 16 Hofkarten und 40 Karten von As bis 10 sind Ausdruck der grobstofflichen Welt, des Alltags, der täglichen Dinge des Tuns, der Arbeit, der Gefühle, der Kontakte, der Gedanken, des Verstandes, von Studien, Nachrichten, Umbrüchen, Umzügen, Mord und Totschlag, Liebe, Geburt, Krankheit, Gesundheit, Glück, Reichtum, Armut usw.
Desweiteren repräsentieren die Karten des Kleinen Arkanums über die Symbole der Stäbe das Element Feuer, der Kelche das Element Wasser, der Schwerter das Element Luft und der Münzen das Element Erde. Zu Beginn jeder Elementereihe gibt es einen kleinen beschreibenden Text zum Element selbst, dessen Inhalt, Bedeutung und Aussage.
Im Jahre 2002 begann ich, das Konzept für dieses Tarotbuch zu entwickeln. Es lebt von meinen Erfahrungen und energetischen Botschaften. In diesem Tarotbuch werden alle 78 Tarotkarten mit ihren Bedeutungen beschrieben. Außerdem gibt es zu den großen Arkana eine Zuordnung von einem Heilstein, astrologischen Qualitäten/Symbolen, einer Rune, einem Krafttier und einer Pflanze. Bei den kleinen Arkana gibt es eine Zuordnung von jeweils einem Heilstein und astrologischen Qualitäten.
Da ich mich seit 1998 auch mit Tantra beschäftigt und über die vielen Jahre Tantra immer intensiver in mein Leben integriert habe, sind für jede Tarotkarte auch tantrische Botschaften zugeordnet. Ich gestaltete in dieses Buch 26 grafische Legarten und die Ermittlung der Lebenskarten. Desweiteren beinhaltet es zwei Beispiellegungen, zu denen auch das Ergebnis aufgeführt wird. Ein erklärender Text zu Tantra rundet das Buch ab.
In meiner über 20-jährigen Beschäftigung mit den Tarotkarten hatte ich mich von Anfang an und auch immer wieder gewundert, warum es so wenig Fragen und Bezüge auch in den Beschreibungen der Karten und in vielen Büchern, mit denen ich mich befasst hatte, auf wirklich dramatische Ereignisse im Leben gibt. So war mir der Eindruck entstanden, dass viele Menschen Fragen, die wirklich essentiell, drastisch oder katastrophal sind und/oder sehr einflussnehmenden Ereignisse betreffen, lieber ignorieren, verschütten, vielleicht Angst haben, sich damit zu befassen.
Ich habe in meinem Leben viele extreme, zerstörerische, gewalttätige Erlebnisse gehabt, u.a. war ich ab dem Alter von sechs Jahren wegen Lappalien brutaler Gewalt durch ein Familienmitglied ausgeliefert und wurde eingesperrt, so auch später durch einen alkoholkranken Mann. Ich wurde vergewaltigt, erpresst, erniedrigt und konnte einem Mordversuch entkommen.
1997 hatte ich nach dem Ableben meines Ehemannes eine Meditation begonnen. Auch meine Beschäftigung mit Tarot, Astrologie, Hypnose, in dem Bereich habe ich auch eine zehnjährige Ausbildung absolviert, mit Ayurveda, den Energien der Edelsteine, mit Bachblüten, Heilkräutern und dem Tantra bewirkten, dass ich diese und noch weitere hier nicht aufgeführte Ereignisse in meinem Leben als zu mir gehörend integrieren und liebevoll annehmen konnte und kann.
Das alles führte mich auch zu der Erkenntnis, dass es umso wichtiger ist, Erlebnisse, Schmerzen, Erfahrungen, die einen bitteren Nachgeschmack haben, extreme Dinge, die man gedanklich nicht loslassen kann, nicht zu deckeln, mittels einer Art Konfrontationstherapie aufzuarbeiten. In meiner langen langjährigen Arbeit als Lebensberaterin am Telefon gab es manchmal Menschen, die bereit und in der Lage waren, über ähnliche gewaltsame oder tiefgreifende Ereignisse im Leben zu reden und Rat suchten. Um auch die Entwicklung darstellen zu können und die Wichtigkeit und Wertigkeit, sich mit solchen Ereignissen auseinanderzusetzen, diese zu integrieren, ist es wichtig, in dem Bewusstsein zu leben, das alles ist immer noch da, lebt in mir, doch bewirkt kein Leiden mehr, weil ich es in meinem Herzen angenommen habe. Und all das hat mich zu dem gemacht was ich heute bin.
Tarot ist nicht dafür da, eine schnelle Medizin zu sein, um dich vergessen zu lassen und von jetzt auf gleich das absolute Glück zu gewinnen. Tarot kann ein Mittel dafür sein, peu à peu zu dir selbst zu finden, das Unbewusste ins Bewusstsein aufsteigen zu lassen, positive und negative Erlebnisse und Emotionen anzunehmen, zu integrieren, gegenseitig zu transformieren, die Dualität aufzulösen und so das Absolute und Glückseligkeit zu empfinden.
Das funktioniert nicht durch einmaliges Kartenlegen und die Vorhersage des großen Glücks, so wie es bei mir 1997 während einer Tarotsession in Berlin stattgefunden hatte. Ein langer Weg der Selbsterkenntnis, der Beschäftigung mit vielen Themen, Sichtweisen, Theorien, Büchern, der Begegnung mit vielen Menschen, der Weiterbildung und Ausbildung, des autodidaktischen Lernens und des Erfahrens des Lebens haben dazu geführt, dass ich nun diese Erkenntnisse, Impulse und Botschaften hier niederlegen und wiedergeben kann. Auch deswegen ist es mir ein inneres Bedürfnis, tantrische Impulse und Botschaften in dieses Buch mit einfließen zu lassen. Denn sie bewegen sich auf einer Ebene der feinstofflichen Energien.
Die vielen Tantrabegegnungen, das Besuchen von unterschiedlichsten Tantra-Events hatten mich bemerken lassen, wie wichtig es ist, die seelisch geistige und körperliche Ebene immer miteinander in Einheit zu betrachten, zu leben und zu heilen. Aus einigen tantrischen Events kam ich mit der Erfahrung heraus, dass gerade im tantrischen Bereich intensiv mit schmerzlichen Erfahrungen gearbeitet wird. Gearbeitet dahingehend, dass sie aus dem Unbewussten hervorgeholt, wie bei der Hypnose und dann durch Yoga, Meditation, Tanzen, Berührungen o.a. integriert, aufgelöst, nondualisiert werden. Deswegen empfinde ich Tantra, die tantrischen Philosophie, als sehr heilsam und förderlich zur Bewusstwerdung und zum Leben eines glückreichen Daseins im Hier und Jetzt.
An dieser Stelle möchte ich auch ein paar Bemerkungen zu meinem Bezug zur Astrologie einfügen. Bereits als kleines Mädchen hatte ich Kontakt zur Astronomie. Meine Mutter, Lehrerin für Mathematik, Geographie und Astronomie, nahm mich bereits vor dem Schulbeginn mit ins Planetarium. Ich liebte es, mit dem Bus übers Land zu fahren, ganz vorne zu sitzen in der Vorfreude, dann in den Sternenhimmel schauen zu können. Das Interessante war, dass meine Mutter ein Heftchen selbst geschrieben hatte, in dem sie einen kleinen, eher amüsanten Bezug zu den astrologischen Sternzeichen hergestellt hatte. Diese Worte hatte ich zuerst gehört und später dann, als ich lesen konnte, regelrecht verschlungen. So wurde mein Interesse an dem Zusammenspiel des Universums und der Astrologie geweckt. Ich belas mich und machte später eine Ausbildung bei Allgeier/Noé.
Lange Jahre hatte ich zum Zwecke der Lebenshilfe Horoskope erstellt. Zu schauen, wer bin ich, was ist meine Berufung, wo stehe ich im Moment, wo sind meine Stärken, wo gibt es etwas, was ich gerne verändern möchte. Meine Hauptkonstellationen sind Fische, Zwilling, Wassermann und Skorpion. Ich registriere, dass es Menschen oft sehr schwer fällt, mich einzuordnen. Die große Seelen- und Emotionstiefe und das Grenzüberschreitende, die Transformation machen mein Wesen aus. Mein Bezug zum Element Luft bewirkt einen sprühenden, flexiblen, neugierigen Geist und Intellekt. Die Venus als Liebes- und Beziehungsplanet, aber auch Planet der finanziellen Sicherheit befindet sich bei mir auch im Zeichen Fische. So ist mein Liebes- und finanzielles Dasein davon geprägt, dass mir mein Seelenheil in Bezug auf Beziehung, Partnerschaft und Finanzielles immer wichtiger ist, als alles Materielle, Äußerliche. Das war nur ein kurzer Abriss aus meinem Geburtshoroskop.
Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass ein Geburtshoroskop eine Momentaufnahme ist, vor allem, wenn ich noch davon ausgehe, dass es die Sternzeit gibt. Sie ist durchweg umstritten. Der Lauf der Sternzeichen über den Himmel der nördlichen und südlichen Hemisphäre ist Veränderungen und Sternzeitkorrekturen unterworfen. Ich habe aber unabhängig von den scheinbaren Widersprüchen festgestellt, dass es darauf ankommt, sowohl in der Astrologie, dem Tarot, als auch im Tantra die gegenwärtige Energie eines Umstands, eines Zustands, einer Situation, eines Menschen zu spüren, wiederzugeben und daraus Impulse und Botschaften zu ermöglichen. Darum geht es bei mir auch im Tarotkartenlegen und -deuten.
Noch ein Gedankengang zu den Karteninterpretationen und Legarten. Im hinteren Teil des Buches findest du verschiedene Möglichkeiten, die Karten zu legen. Es sind unterschiedliche Fragestellungen, unterschiedliche Legetechniken, Legungen nur mit den großen Arkana, Legungen mit allen Karten. Dabei ist zu beachten, dass die ursprüngliche Bedeutung jeder Karte, die auch in diesem Buch dargelegt und auch in anderen Büchern zu recherchieren ist, in einem gelegten Kartenbild anders interpretiert werden kann, werden muss, sich relativiert. Das hat etwas damit zu tun, dass jede gelegte Karte mit den anderen korrespondiert. Das Zusammenspiel aller Karten ergibt letztendlich die Aussage aus der Kartenlegung und kann somit von der ursprünglichen zugeordneten Aussage abweichend sein. Doch die Gesamtinterpretation eines Kartenbilds drückt letztendlich die Botschaft im Hier und Jetzt für den Frager energetisch aus.
Unsere Lebensgewohnheiten im sogenannten Westen sind u.a. sehr von religiösen Sichtweisen und Vorgaben geprägt. In der Bibel steht in 1. Mose - Kapitel 1:
„Da sprach Gott: "Es werde Licht!" Und das Licht entstand. (Psalm 33.9) (2. Korinther 4.6) Gott sah es an: Es war gut. Da trennte Gott das Licht von der Finsternis.“
Im Tantrismus gibt es keine Trennung zwischen Licht und Schatten. Es gibt keine Trennung zwischen Mensch und Gott. Tantrismus ist nicht dualistisch. Die Natur des menschlichen Geistes und aller Wesen werden als von Grund auf göttlich und erleuchtet betrachtet.
Die Gesamtheit des Göttlichen, was in jedem Wesen, in jeder einzelnen Zelle enthalten ist, ist die Quelle, aus der alles entsteht und zu der alles zurückkehrt. Sinn und Inhalt von Tantra ist also die als sogenannte Dunkelheit bezeichnete Negativität, aus der auch Übel entsteht, das Unterscheidung und Trennung schafft, aufzulösen. Gott ist nicht außerhalb unsers Selbst. Gott ist in uns.
Im Tantra geht es darum, genau diese göttliche Natur des Geistes zu begreifen und zu verwirklichen. Leidenschaften, jegliche Emotionen, ob z.B. Freude oder Trauer werden nicht als Gegensatz betrachtet. Die Gesamtenergie wird im Tantra genutzt, um das Ego aufzulösen und die Dualität zu überwinden.
Die im tantrischen Kontext genannten Shiva und Shakti sind das untrennbare göttliche Paar, welches im ekstatischen Tanz die Auflösung der Dualität widerspiegelt.
In der westlichen Welt sind Vorstellungen weit verbreitet, dass Tantra zur Bewusstwerdung und Erleuchtung lediglich über sexuelle Praktiken und Rituale funktioniert.
Doch das wahre Tantra ist ein Weg der absoluten Liebe, der zur Nondualität, zum Eintauchen in die absoluten Freiheit des Seins im Hier und Jetzt, zu Vereinigung des männlichen und weiblichen Prinzips, von Licht und Schatten und von allen sogenannten dualen Erscheinungen der Wirklichkeit führt.
Frei nach Tantra. Eintauchen in die absolute Liebe von Daniel Odier.
Im Tantra geht es um Fluss, nicht um Kontrolle. Wenn du aufhörst, gegen das Leben, gegen die Umstände, gegen dich selbst zu kämpfen, wirst du Leichtigkeit erfahren. Im Tantra gibt nichts, was nach festen Regeln funktioniert. Möchtest du Rituale machen, dann tu das. Möchtest du einfach frei fließen lassen, dann tu das.
Es kommt immer darauf an, genau das zu tun, was sich für dich sanft, heilsam und wohlig anfühlt, was keinerlei Zwang ausübt. Lass den Körper sich mit dem Raum verbinden. Tu das, was sich für dich und deinen Körper (dein physischer, mentaler, emotionaler und spiritueller Köper in Einheit) wohl anfühlt. Alles andere brauchst du nicht zu tun.
Tantra ist Leben im Bewusstsein, präsent zu sein, im Hier und Jetzt zu sein, deine Wirklichkeit zu leben, jeden Augenblick, jede Berührung, jeden Ton, jeden Duft, jeden Geschmack, jeden Begegnung, alles zu genießen, anzunehmen, zu wissen und zu spüren, du bist richtig. Dahin zu kommen heißt, zu meditieren, Tantra in dein Leben zu integrieren. Es geht nicht von heute auf morgen. Es können sehr viele Jahre vergehen, bis du an diesen Punkt kommst. Doch in dieser Leichtigkeit, auf diesem Weg, wirst du spüren, dass plötzlich alles möglich wird.
Nimm dich einfach so, wie du wirklich bist und nicht so, wie du sein willst oder sein könntest oder wie andere zu dir sagen, dass du sein solltest. Du bist genauso, wie du bist, richtig. Wenn du das verinnerlichen kannst, wird Leichtigkeit in dich und aus dir fließen. Frei nach Daniel Odier aus einem Seminar in Berlin im November 2018
Sowohl meine langjährige Mediationspraxis, als auch meine tantrische Lebensweise haben mir die Einsicht gegeben, dass Bewusstwerdung und das Erleben der Nondualität nur über den physischen, mentalen, emotionalen, spirituellen Köper in Einheit aus mir möglich werden kann.
„Tantra leitet sich von dem Wort "tan" ab und bedeutet so viel wie Ganzheit oder Ausdehnung. Tantra ist ein nichtreligiöser, mystischer Weg, der jedoch nichts mit dem zu tun hat, was die meisten Menschen im Westen sich normalerweise darunter vorstellen. Die Basis stellt das Vijnanabhairava- Tantra dar. der älteste Text, der uns über Yoga erhalten ist. Darin werden 130 Praktiken erwähnt, von denen sich nur drei mit Sexualität befassen. Die anderen handeln von Bewusstsein. Beim shivaitischen Tantrismus handelt es sich um einen mystischen Pfad, der den Menschen die uneingeschränkte Freiheit anbietet, weil es keine Dogmen, keine herkömmliche Religiosität oder moralischen Vorschriften gibt.
Das tantrische Ideal bedeutet die Integration der Dualität Mann-Frau in der Fülle. Shiva wird oft als Hermaphrodit dargestellt. Es ist entscheidend, wirklich zu verstehen, dass man das Bewusstsein nicht mit schockartigen energetischen Übungen enthüllt, mit heftigen Bewegungen, Gestikulieren, pseudoschamanischen Tänzen oder anderen gängigen Schleckereien des „Machens“, die man im Westen gerne unter dem Namen „Tantra“ verkauft. Das geschieht vielmehr mit dem langsamen und sanften Auftauchen der gegenstandslosen Liebe, die friedlich darauf wartet, dass wir aufhören, dem Unerreichbaren hinterherzujagen.
Im Tantra heißt es, dass die Frau die Stärke darstellt und der Mann die Fähigkeit des Staunens verkörpert. Eine Hymne an die Göttin des „Shaktisangama Tantra“ besingt diese schöpferische Kraft: „Die Frau hat das Universum erschaffen. Das Universum ist ihre Form; Die Frau ist das Fundament der Welt, Sie ist die eigentliche Form des Körpers. Gleich, welche Gestalt sie annimmt, Ob Mann oder Frau, Es ist die überlegene Form. In der Frau ruht die Form aller Dinge Bei allem, was auf der Welt lebt und sich regt, Ist kein Juwel kostbarer als die Frau. Kein Zustand ist dem ihren überlegen. Nirgends gibt es, gab es, wird es je Ein Schicksal geben, das der Frau gleichkäme.“
Aus: Odier, Daniel. Das tantrische Erwachen
Das widerspiegeln auch die Tarot-Karten des Künstlers Alf Glocker, die in diesem Buch abgebildet sind und die es als zugehöriges Kartenset zum Buch gibt. Er erschuf die Karten als Hommage an die Schönheit, Macht, Kraft, Anmut, Grazie, den Liebreiz und Zauber der Weiblichkeit.
„Mir hat immer ein stark weiblich dominiertes, intuitives Tarot gefehlt. Die Weiblichkeit so darzustellen, dass kein Zweifel daran besteht, dass die Frau das starke Geschlecht repräsentiert, war für mich ebenfalls wichtig.“
Zitat: Alf Glocker
Beim Legen dieser Tarotkarten kommt es nicht auf den bildlichen Inhalt an, sondern auf ihren Wert, ihre Aussage innerhalb des Tarots, auf die astrologischen und Edelsteinsymbole und das Zusammenspiel mit anderen gelegten Tarotkarten.
Bei der Deutung der Karten in Bezug auf ihre tantrische Botschaft, sind immer sowohl die Impulse des Lichtes als auch des Schattens in Einheit einzubeziehen. Dabei ist es bedeutungslos, ob die Karte aufrecht oder verkehrt liegt.
Im Jahr 2002 begann ich, mich mit den Runen zu beschäftigen. Dabei empfand ich das gemeingermanische Elder Futhark mit 24 Zeichen als für mich stimmig.
Auch heute noch werden Runen als Talisman, Glücksbringer oder für Vorhersagen verwendet. Jeder Rune werden magische Eigenschaften zugesprochen, die dem Träger oder demjenigen, der sie zieht oder wirft, in bestimmten Lebenssituationen mit ihren Aussagen helfen können.
Ein Lieblingsmensch hatte mich animiert, auch die Runen in dieses Buch einfließen zu lassen. Ich habe über viele Jahre über die Zuordnung der 24 Runen auf die Großen Arkana meditiert. Zwei Runen sind doppelt vergeben.
Das Eintauchen in die Schriftzeichen und Bedeutungen der Runen führte mich in eine tiefe Mystik und Magie, welche neue bewusste Sichtweisen eröffnen.
Jedes Zeichen ist auf die eine oder andere Weise zu betrachten oder zu deuten. Wie bei den Tarotkarten ist es wichtig, für die Deutung immer die Lebensumstände des Fragenden, den Frager selbst mit seinen Eigenheiten und die Zeitqualität zu berücksichtigen.
Somit kann die hier dargestellte Beschreibung der Runen als eine Art Faden, ein kleiner Wegweiser verstanden werden, welcher ganz unterschiedlich, subjektiv, bezogen auf den jeweiligen Frager interpretiert werden sollte.
Bei manchen Legungen, oder wenn du am Beginn des Tarotdeutens stehst, bietet es sich an, zur Legung eine Prüfkarte zu ziehen. Manchmal ergeben sich Irritationen oder Zweifel an der vorherrschenden Energie, die die Legung umgibt. Ich kenne Prüfkarten aus allen 78 Tarotkarten. Die waren für mich nie stimmig. Ich bevorzuge, ausschließlich die Großen Arkana als Prüfkarte zu verwenden. Dazu musst du ein zweites Tarotdeck und davon nur die 22 Großen Arkana bereitlegen, falls eine Prüfkarte notwendig wird oder erwünscht ist. Außerdem kann sich, wenn in der Legung keine Karte der Großen Arkana erscheint, die als Zeitkarte genommen werden kann oder soll oder die Intuition dagegen spricht, eine separate Zeitkarte aus dem bereitgelegten Deck der Großen Arkana gezogen werden. Die Bedeutungen als Prüf- bzw. Zeitkarte findest du in den Beschreibungen zu den einzelnen Karten der Großen Arkana.
Das Tarotkartenset zum Buch ist gesondert zu erwerben.
Außerdem besteht die Möglichkeit, Texte zu Tageskarten auf meiner Homepage zu lesen. Weitere Informationen zum Bezug der Karten und zu den Tageskarten sind auf Seite → dieses Buches zu finden.
Stichwörter:
Tag Null, Nondualität, Nichts, Spontaneität, Unbeschwertheit, Neugier, Kindlichkeit, Furchtlosigkeit, Reinheit, Unschuld, Vertrauen, Wahrhaftigkeit, Offenheit, Instinkt, Sorglosigkeit,
Leichtigkeit, Leichtsinnigkeit, Lebendigkeit, Lebenslust, Unbefangenheit, Freiheit, nach neuen Erfahrungen suchen, Reisen, Naivität, Joker, Wahnsinn, Exzentrik, unkonventionelles Verhalten, Anderssein, unkalkulierbares Verhalten, Wechselhaftigkeit, Ende oder Beginn eines Zyklus.
Duale Weltdeutung:
Aufrecht: Gedankenverloren, Disziplinfreiheit, Hingabe an zügellose Leidenschaften, willentliche Aufgabe materieller Güter, Reden mit Tieren und Pflanzen, Ortswechsel, naive Unterwerfung, Einflüssen erlegen sein, Beginn eines neuen Lebensabschnittes, übervorteilt werden.
Verkehrt: Vernachlässigung des Körper und von Lebensumständen, sich um sich selbst nicht kümmern können, Unfähigkeit, Reue zu empfinden, finanzieller Ruin, Gutgläubigkeit, Spielsucht, Alkoholsucht, Drogensucht, gescheiterte Existenz, Exzentrik, Wahnsinn.
Tantrische Impulse:
Licht: Du bist ohne Grenzen, ohne Moralzwänge. Du bist offen allem und jedem gegenüber und neugierig auf neue Begegnungen und Spielarten. Du kannst sie mit der Unbeschwertheit eines Kindes genießen. Du stehst an der Schwelle einer höheren Bewusstseinsebene.
Was anfänglich als Maske, als Joker, als maskenhaft dargestellt wurde, wurde mir über den Fortgang meines Daseins immer in anderer Weise bewusster. Die Karte des Narren zeigt nicht denjenigen, der ein Narr ist, nicht den Joker im Spiel. Sie repräsentiert den Anfang und das Ende, das Absolute. Sie repräsentiert das Stürzen des Makrokosmos in den Mikrokosmos, Null, dass Negative und Positive vereint in der unendlichen Null, im Nichts, in der Auflösung der Dualität, den Beginn und das Ende gleichzeitig.
Deshalb auch die Ziffern 0 und 22, wobei die Null aus 2 minus 2 entsteht. Beginn und Ende sind = Null.
Schatten: Du traust dich nicht, deine kindliche Unbeschwertheit zu leben. Ängste, Zwänge und Prägungen aus Kindheit und Gesellschaft rauben dir deine Freiheit, so zu sein, wie es gut für dich wäre. Du stehst am Ende einer Entwicklungsperiode, eines Lebensabschnittes und bist dir nicht klar, wie es weiter gehen soll.
Anregung: Tanze wie ein Kind freudig nackt im Regen und du wirst spüren, wie sich Sorgen, Ängste, Blockaden, Probleme des Alltags in dem Moment einfach in Luft auflösen.
Astrologische Zuordnung: Wassermann, Fische
Element: Luft, Wasser
Edelsteinentsprechung: blauer Topas