Ulrike Windsperger
PermaKultur auf dem Balkon
Reiche Ernte auf kleinen Flächen – Bio-Gärtnern für zuhause
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Originalausgabe
© 2021 YUNA Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München
Covergestaltung: Bernadett Linseisen (schere.style.papier), unter Verwendung von Motiven von © Shutterstock (Andrii Bezvershenko, GoodStudio, Guaxinim, Ihor Biliavskyi, Kalinin Ilya, Kazakova Maryia, olesia_g, Panda Vector, Thoom, vikiss)
Redaktion: Christiane Manz
Bildredaktion: Annette Baur
Layout und Satz: Bernadett Linseisen (schere.style.papier), München
ISBN 978-3-641-28200-4
V001
Inhalt
EINFÜHRUNG
Weshalb Urbanes Gärtnern mit der Permakulturmethode Erfolg verspricht und glücklich macht
GRUNDLAGEN
Gärtnern auf kleinstem Raum
Vertikal gärtnern
Dachterrassen
Nachhaltig denken
Recycling
Upcycling
Schritte zum erfolgreichen Gärtnern
Ideen sammeln
Umsetzung planen
Anpflanzen
Technische und rechtliche Bedingungen
Vorbereitung
Die Gestaltung planen
Skizze anfertigen
Gegebenheiten prüfen
Materialien sammeln
Ausstattung für den Balkon
Pflanzgefäße
Rankhilfen
Hilfsmittel für die Arbeit
Aus dem Haushalt
Aus Natur und Garten
Die Erde
Erde versus Substrat
Erden im Handel
Erde kaufen
Zusätze zur Aufwertung
Bioabfälle veredeln: Kompost
Kompostierung
Andere Dünger
Herstellungsdauer
Wurmkompostierung
Terra Preta
Auf einen Blick: Einkaufs- und Besorgungsliste
Pflanzenwahl
Unterscheidungskriterien bei Pflanzen
Bedürfnisse: Platz und Nährstoffe
Pflanzenfamilien
Natürliche Entwicklung
Welche Pflanzen können Sie anbauen?
Balkonausrichtung
Nordbalkon
Südbalkon
Ost-/Westbalkon
Klimabedingungen
Zeitaufwand
Wie lassen sich die Pflanzen kombinieren?
Unverträglichkeiten
Ideale Kombinationen
Im Balkonkasten
Farbliche Effekte
Tiefwurzler
Kräuter und Blumen
Hochstämmchen
unterpflanzen
„Einzelgänger“
Schlechte Partner
Obst und Beeren
Anbauformen
Obstgehölze
Beerengehölze
Gemüse und Salate
Gemüsesorten
Salatsorten
Kräuter und Blumen
Mediterrane Kräuter (Stauden)
Andere Kräuter – heimisch und mediterran
Allein lebende Kräuter
Heilende Wildkräuter
Blumen
Evolution der Pflanzen
Erhalt der Artenvielfalt
Anbau
Saatgut und Pflanzen
Saatgut erwerben
Saatgut selbst vermehren
Vermehrung mehrjähriger Pflanzen
Fertige Pflanzen besorgen
Bewässerungsmanagement
Kalk im Wasser
Gießen
„Gießhilfen“ zum Selberbauen
Nährstoffversorgung der Pflanzen
Erden selbst mischen
Düngen
Biodünger herstellen.
Alte Erde wiederverwenden
Biologischer Pflanzenschutz
Pflanzenkrankheiten
Natürliche Pflanzenstärkungsmittel
Das Gartenjahr
Der phänologische Saisonkalender
Der Balkon im Winter
Extra: Gärtnern auf der Fensterbank
Pflanzgefäße
Innen oder außen?
Was lässt sich ziehen?
Gemüse wiederbeleben
Schlusswort
Bezugsquellen und Adressen
Weiterführende Literatur
Register
Über die Autorin
Bedeutung der Symbole
Heilwirkung
essbare Blüte
Teepflanze
Insektenpflanze
siehe …
Hier kann wiederverwendet oder selbst gebaut werden.
Das sollten Sie nicht tun oder nicht verwenden.
EINFÜHRUNG
Weshalb Urbanes Gärtnern mit der Permakulturmethode Erfolg verspricht und glücklich macht
Wer zwar keinen Garten hat, aber dafür einen Balkon oder eine Terrasse, kann sich glücklich schätzen – kleinste Flächen eröffnen viele kreative Möglichkeiten: Was kann gesät, gepflanzt oder angebaut werden? Welche Blütenfarben sollen den Balkon dieses Jahr schmücken? Wie lassen sich Gemüse, Blumen und Kräuter optimal kombinieren? Was gibt es von Frühjahr bis Winter Köstliches ganz frisch zu ernten?
Ein Balkon ermöglicht AnfängerInnen wie Fortgeschrittenen des Urbanen Gärtnerns mehr Lebensqualität, Ablenkung vom Alltag, Ruhe und Zufriedenheit, aber auch Stolz über die Erfolge, wenn Kräuter, Salat und Gemüse in der eigenen Küche verwertet werden.
Auch ein noch so kleiner „Selbstversorgerbalkon“ vermittelt ein Verständnis für natürliche Abläufe. Dabei gilt es auch, den Respekt und das Wissen über häufig ungeliebte Tiere wie Käfer, Spinnen oder Kellerasseln zu erlernen. Diese Tiere sind keine „Schädlinge“, sondern erfüllen eine wichtige Aufgabe im System der Natur. Insekten aller Art stellen die wichtigste Nahrungsquelle für die von uns geliebten und geschätzten Vögel dar, deren Gesang und deren Gezwitscher wir so gerne hören. Ohne Insekten haben sie jedoch keine Überlebenschance.
Laut der „Krefelder Studie“ sind seit 1989 mehr als 75 % aller Insektenpopulationen verschwunden. Die Wissenschaftler des Entomologischen Vereins Krefeld haben in nahezu 30 Jahren Forschung nachgewiesen, dass ohne Insekten der gesamte Naturkreislauf zusammenbrechen würde.
Die Permakultur verfolgt ein ganzheitliches, naturnahes Prinzip. Ihr Ziel ist es, dass ein achtsamer und ressourcenschonender Umgang mit der Natur zum Lebensprinzip erhoben wird. Sie unterstützt eine lustvolle Lebensphilosophie, die zukunftsorientiert ausgerichtet ist.
Durch die Tätigkeit des Gärtnerns lassen sich ein neues Gefühl, ein neuer Zugang und eine höhere Wertschätzung für die Natur und deren Zusammenhänge, für Lebewesen und auch für die selbst erzeugten Produkte gewinnen. Balkon, Terrasse oder ein Kleinstgarten, auf denen größtmögliche Artenvielfalt vorhanden ist, entwickeln sich dabei zu einem lebendigen Mikrokosmos.
Gerade in besonderen oder schwierigen Lebenssituationen kann das Balkongärtnern Erholung und Entspannung bringen. Beim Hantieren mit Erde, beim Betrachten des Wachsens und Werdens von Pflanzen und inmitten zauberhafter Düfte von Lavendel, Rosmarin oder Basilikum relativieren sich manche Probleme. Zudem kann sich selbst auf einem kleinen Balkon durch die „verwertbaren Ergebnisse“ ein neuer Bezug zu Natur und Naturkreisläufen ergeben.
Selbst ein noch so kleiner Balkon kann mit einer optimalen Bepflanzungsstrategie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten: Durch die üppige, dichte Bepflanzung reduziert sich nämlich auf dem Balkon die Temperatur und verbessert dort das Kleinklima spürbar. Generell tragen alle Pflanzen aufgrund ihrer Verdunstungsleistung und ihres hohen Reflektionsgrades der Sonnenstrahlung von ungefähr 99 % zur Wärmereduktion bei.
Große Blattmassen, wie wir sie etwa bei Zucchini- oder Kürbispflanzen oder dem üppigem Laub von Weintrauben, Bohnen und Erbsen finden, verdunsten viel Wasser und regulieren dadurch Hitze. Sie spenden Schatten und reduzieren so die sommerliche Wärme auf ein erträgliches Maß.
Permakultur
Dauerhafte Landwirtschaft oder Landnutzung im Sinne eines nachhaltigen und sich selbst erhaltenden Gartens.
Zur Philosophie von Permakultur zählt das Verständnis von natürlichen Prozessen sowie von Zusammenhängen innerhalb der Natur und Wechselwirkungen mit unseren Handlungen. Permakultur schließt zudem Themen wie Gesundheit, Wohnen, Architektur, Kultur, Soziales und alle anderen Lebensbereiche mit ein. Naturnahe, nachhaltige Planung und eine größtmögliche Artenvielfalt tragen im Wesentlichen zum Erfolg des Balkongärtnerns bei.
GRUNDLAGEN
Gärtnern auf kleinstem Raum
Auch in der Stadt können Sie sich eine grüne Oase erschaffen – selbst wenn Sie nur einen Balkon oder eine Terrasse zur Verfügung haben. Die besondere Herausforderung ist gleichzeitig der Reiz des Ganzen: Wie nutze ich wenige Quadratmeter optimal und verwandle sie in ein kleines Paradies, das auf nachhaltige Weise köstliches Obst, Gemüse und gesunde Kräuter hervorbringt?
Der „grüne Daumen“ besteht aus Aufmerksamkeit und Zuwendung.
Anke Maggauer-Kirsche (deutsche Lyrikerin, *1948)
Gärtnern ist kein Hexenwerk. Es bedeutet letztlich, sich einzulassen auf die Vorgänge der Natur. Das Credo der Permakultur lautet: „Gärtnern mit der Natur – nicht gegen sie“.
Angesichts der unnatürlichen Situation für die Pflanzen – sie wachsen im Topf und nicht im lebendigen Gartenboden – ist es wichtig, ihnen reichlich Raum zum Wurzeln sowie gesunde Erde zu geben, aus der sie mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Es kommt daher besonders darauf an, dass die verwendeten Pflanzgefäße groß genug sind. Mit den Methoden der Permakultur wird die Erde aufgewertet, Ihre Pflanzen gedeihen ökologisch und ohne Giftstoffe.
Den vorhandenen Platz erweitern Sie, indem Sie neben dem horizontalen Raum – also der Bodenfläche –, auch den vertikalen einsetzen; Sie gärtnern also „nach oben“.
Wenn Sie sich mit Permakultur auf kleinem Raum beschäftigen, wird das Ihr Balkonerlebnis erheblich verändern. Sie werden fasziniert sein, wie sich Nachhaltigkeit, die mit Permakultur untrennbar verbunden ist, auch zu Hause umsetzen lässt.
Auf der Bundesgartenschau 2005 in München war ich mit einem eigenen Balkonprojekt vertreten: „Permakultur am Balkon – Der Naschgarten am Balkon“. Obwohl der Balkon erst ab 1. Mai 2005 angelegt und bepflanzt wurde, konnten schon im Juni die ersten Kräuter und Salate geerntet werden. Auf einer Fläche von ca. 5 m² standen vier Obstbäume. Kartoffeln, Pilze, Kräuter, Pflücksalate und Blumen wuchsen in Mischkultur, an einer Pergola rankten sich Wein, Hopfen und Prunkwinde hoch. Selbst ein Vogelnistkasten fehlte nicht. Fotos
Vertikal gärtnern
Auf Balkonen wie Terrassen werden Blumen, Gemüse und Kräuter meist in horizontaler Weise – „nebeneinander“ bzw. auf einer Ebene – angebaut. Gerade wenn sehr wenig Raum zur Verfügung steht, bietet es sich jedoch an, horizontalen Anbau mit vertikalem zu kombinieren – also auch „in die Höhe“ zu planen. Dafür gibt es vielfältige Möglichkeiten. Geeignet sind unter anderem Rankgerüste und Spaliere, auch Hängeampeln bieten überaus reizvolle Gestaltungselemente, die wunderbar für Ästhetik und für Abwechslung sorgen.
Auf meinen Balkonen sind große und kleinere Gefäße stufenartig angeordnet, sodass fast alle Pflanzen die gleiche Sonneneinstrahlung erhalten.
Für mehr Tipps siehe hier.
Auch mit stufenartigen Aufbauten wie diesem lässt sich der vertikale Raum auf Ihrer Terrasse oder Ihrem Balkon ausnutzen.
Dachterrassen
In manchen Städten sieht man viele großzügig angelegte Dachterrassen. Sie bieten meist reichlich Platz für große Behältnisse. Allerdings gibt es dort andere Aspekte zu bedenken.
Dachterrassen sind meist nicht überdacht, sodass alle Wetterereignisse auf Pflanzen unmittelbar einwirken. Zu berücksichtigen sind – je nach klimatischen Gegebenheiten – sehr starke Sonneneinstrahlung und vor allem heftige und böige Winde.
Befindet sich eine Dachterrasse in einer Gegend mit sehr hoher Sonneneinstrahlung, wie etwa in und um Freiburg/Breisgau, sollten die Besitzer ihre Pflanzen danach auswählen. Je nach Größe der Terrasse und je nach Klimabedingungen ( siehe hier) lassen sich hier besonders wärmeliebende Gemüsearten heranziehen. Dazu gehören Artischocken, Auberginen, Chili- und Paprikaschoten, Okraschoten, Aprikosen. Selbstverständlich gedeihen hier auch alle mediterranen Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Lavendel.
Nachhaltig denken
Entsprechend der Philosophie der Permakultur sollte auch beim Balkongärtnern Müll vermieden werden. Aus diesem Grund werden idealerweise möglichst viele der benötigten Dinge wiederverwendet oder selbst gebaut.
In diesem Buch sind Möglichkeiten zum Recycling oder Upcycling mit dem Symbol gekennzeichnet.
Behalten Sie bei Ihrer Planung ständig im Auge, was Sie brauchen könnten. Unter GärtnerInnen, die etwas abzugeben haben, und solchen, die etwas benötigen, entstehen oft herzliche Kontakte.
Permakultur bezieht das soziale Leben ausdrücklich mit ein: Kontakte pflegen, miteinander gärtnern, Erfahrungen austauschen – das ist ein lebenswichtiger Bestandteil unseres Daseins und der Permakultur.
Recycling
Für den Permakulturbalkon können Sie vieles gebrauchen, was sonst als Abfall entsorgt würde.
Upcycling
Wenn Sie etwas für Ihren Permakulturbalkon oder Ihre Terrasse selbst herstellen – beispielsweise Pflanztaschen, Spaliere oder eine Wurmkiste –, vermeiden Sie nicht nur Müll und wandeln vielleicht nutzlose Wegwerfartikel in neuwertige Produkte um; Sie können auch gleich die gewünschte Größe festlegen. Sollte sich anschließend herausstellen, dass Sie sich verrechnet haben, können Sie Ihr Werk nach Wunsch anpassen. Und im schlimmsten Fall würde auch die Entsorgung nicht so schmerzen wie bei neu Gekauftem.
Nahezu überall gibt es Repaircafes. Warum nicht auch andere Gegenstände reparieren, herstellen oder erneuern als nur Staubsauger, Kaffeemaschinen, Radios? Warum nicht kleine Werkzeuge wieder aufarbeiten, abgebrochene Stiele erneuern oder Gartenscheren schleifen? Im Münchener Haus der Eigenarbeit (HEi) etwa, das zum deutschlandweiten Verbund Offener Werkstätten e. V. gehört, kann man seit Jahrzehnten lernen, wie man selbst etwas baut, näht, repariert und modifiziert. Erkundigen Sie sich nach Reparaturkursen für GärtnerInnen oder organisieren Sie selbst welche. So helfen Sie mit, Ihre Gerätschaften lange benutzen zu können.
►EXKURS : Cradle to Cradle (C2C)
Seit vielen Jahren entwickelt sich international die Cradle-to-Cradle-Bewegung („von der Wiege zur Wiege“, abgekürzt: C2C). Ebenso wie der Slogan „Abfall war gestern“ besagt sie, dass heutzutage nichts mehr für den Müll – also „von der Wiege zur Bahre“ (engl. from cradle to grave) – produziert werden soll. Einer der Pioniere der Bewegung, Michael Braungart, proklamiert eine neue industrielle Revolution, in der alle Produkte nur noch so intelligent hergestellt werden, dass sie biologisch oder technisch zur Gänze wiederverwertet werden können. Aus Abfall sollen so immer wieder verwertbare Nährstoffe „geboren“ werden.
Wo die Natur nicht will, ist die Arbeit umsonst.
Seneca (röm. Philosoph, 4 v. Chr.–65 n. Chr.)
Wenn Sie also Balkon, Terrasse oder Wohnung neu bestücken, denken Sie auch gleich an das Ende der eingeplanten Produkte und überlegen Sie, ob sich diese rückstandslos in eine Kreislaufwirtschaft einfügen lassen. In diesem Kontext ist die Permakulturmethode ebenso zu sehen wie der ökologische Fußabdruck und die Klima- sowie die Nachhaltigkeitsdebatte. Bei der Ausstattung und Gestaltung unserer grünen Oasen sollten wir diese nachhaltigen und zukunftsfähigen Themen unbedingt mit einbeziehen.
Denn auch wenn sich beim Einkaufen kurzfristig ein nettes Gefühl einstellen mag – meist löst es sich hinterher recht schnell in Luft auf. Ist das wirklich Grund genug, um den Konsumkreislauf in Schwung zu halten?
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Schritte zum erfolgreichen Gärtnern
Ideen sammeln
Legen Sie sich zunächst für Ihre Gedanken und Wünsche ein kleines Balkontagebuch (bzw. „Terrassentagebuch“) zu. Nur allzu leicht vergessen Sie nämlich Ideen, Einfälle oder auch Tipps, die Sie von Freunden erhalten und für gut befinden. Kaufen Sie ein schönes, stabiles Büchlein, das Sie gern benutzen.
Im Balkontagebuch notieren Sie:
Das Büchlein wird im Lauf der Zeit ständig ergänzt und erweitert, sodass es ein umfassendes Nachschlagewerk für Sie sein wird!
Stellen Sie sich jetzt vor Ihrem inneren Auge Ihre spätere grüne Oase vor. Lassen Sie Einfälle zu. Es ist wunderbar, wenn Ihr Kopf vor lauter Kreativität Kapriolen schlägt. Da ist es nebensächlich, dass sich manche Ideen nicht sofort umsetzen lassen.
Umsetzung planen
Wenn die Planung konkreter wird ( siehe hier), treten praktische Fragen in den Vordergrund: Wie sind die Bedingungen, was ist auf Ihrem Balkon bzw. Ihrer Terrasse möglich?
Auch Ihre persönliche Situation ist wichtig:
Planen Sie gründlich und treffen Sie die notwendigen Vorbereitungen für das Anpflanzen. Prüfen Sie bei An- oder Umbauten, ob ein Wasser- oder ein Elektroanschluss nötig und möglich ist. Hierbei sollen Sie sich unbedingt mit dem Eigentümer der Wohnung bzw. des Hauses abstimmen.
Das Schöne am Frühling ist, dass er immer gerade dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht.
Jean Paul (dt. Dichter, 1763–1825)
Anpflanzen
Spätestens im Frühjahr wird der Wunsch nach Selbstversorgung, nach eigenem Obst und Gemüse, frischen Beeren und Kräutern immer dringlicher. Mithilfe Ihrer Wünsche im Balkontagebuch und der Pflanzenlisten in diesem Buch ( ab hier) haben Sie inzwischen Obst- und Gemüsesorten, Salat, Kräuter und Blumen ausgewählt, die Sie auf Ihrem Balkon bzw. Ihrer Terrasse anbauen möchten. Jetzt beginnt das Abenteuer Ihres eigenen „Naschgartens“, den Sie mit nachhaltigen Mitteln selbst bewirtschaften.
Mit Ihrem Erfahrungszuwachs werden sich von Jahr zu Jahr immer neue Gemüse-, Salat- oder Blumensortenwünsche hinzugesellen.
Technische und rechtliche Bedingungen
Allzu häufig wird bei der Planung übersehen, welche Maßnahmen, Eingriffe und Veränderungen erlaubt oder verboten sind. Denn die Gestaltung von Balkon und Terrasse ist bis zu einem gewissen Grad in der Hausordnung geregelt, sowohl für MieterInnen als auch für EigentümerInnen.
Damit vertikale Bauten wie Pergolen, Spaliere oder Scherengitter wetter- und windbeständig sind, müssen sie jedoch (evtl. mit Dübeln) fest verankert und stabilisiert werden. Sollte dies eigentlich verboten sein, lohnt ein Gespräch mit dem Vermieter, bei dem Sie erläutern, welche Maßnahmen Sie planen und wie Schrauben und Dübel gesetzt werden müssen.
Bei Eigentumswohnungen gelten häufig noch andere Rechte der Hausgemeinschaft. Veränderungen am Objekt werden hier unter Umständen streng gehandhabt. Ein Blick in die Unterlagen oder eine Anfrage an die Hausverwaltung kann sehr hilfreich sein.
Die Traglast (einschließlich Personen) beträgt
Vorbereitung