IMPRESSUM
ISBN 978-3-7168-2093-3
Auto-Reparaturanleitung Band 1288
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Texte: Friedrich Schröder, Sven Schröder
Abbildungen:
frisch CONSULTING, BMW/Mini
Herstellung:
IPa, D-71665 Vaihingen/Enz
Druck: Maisch & Queck D-70839 Gerlingen
Bindung:
K. Dieringer
D-70839 Gerlingen
© Copyright:
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CH-6330 Cham
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1. Auflage 2008
Der Go-Kart unter den Kompakten geht in die nächste Runde. Seit November 2006 rollt die neue Generation des MINI auf die Straße. Der meistverkaufte Kleinwagen im Premium-Segment präsentiert sich mit einem evolutionär weiterentwickelten Karosseriedesign, einem revolutionär überarbeiteten Interieur sowie komplett neu konstruierten Vierzylinder-Motoren. Neue Ausstattungsdetails steigern zudem den Komfort und den Fahrspaß.
Die neue Modellgeneration geht zunächst mit dem 128 kW/175 PS starken MINI Cooper S und dem 88 kW/120 PS leistenden MINI Cooper an den Start. Im ersten Halbjahr 2007 folgt als Basisversion der ebenfalls von Grund auf neue MINI One, der einen 1,4 Liter-Vierzylinder-Motor mit 70 kW/95 PS unter der Haube tragen wird. Darüber hinaus wird dann auch beim neuen MINI modernste Turbodiesel-Technik die Motorenauswahl erweitern.
Der MINI Cooper S wird von einem neuen 1,6 Liter-Turbomotor angetrieben. Seine extrem hohe spezifische Leistung von mehr als 100 PS pro Liter Hubraum ermöglicht den Spurt von null auf 100 km/h in 7, 1 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h. Der innovative Saugmotor des neuen MINI Cooper, Hubraum ebenfalls 1,6 Liter, wartet mit einer vollvariablen Ventilsteuerung auf. Für die Beschleunigung von null auf 100 km/h benötigt der agile Zweitürer 9, 1 Sekunden, das Höchsttempo beträgt 203 km/h. Obwohl Dynamik und Sportlichkeit spürbar gesteigert wurden, brillieren beide neuen MINI mit sparsamem Verbrauch. Der MINI Cooper S verbraucht im EU-Testzyklus 6,9 Liter je 100 Kilometer, der entsprechende Durchschnittsverbrauch des MINI Cooper beträgt 5,8 Liter.
Kapitel 1 Einleitung
Der Arbeitsplatz
Das richtige Ersatzteil
Tipps für den Werkstattbesuch
Das Werkzeug
Profitipps für Schrauber
Wagen aufbocken
Wartungs- und Pflegearbeiten
Modellvorstellung
Kapitel 2 Die Motoren
Motor aus-/einbauen
Motor vom Getriebe trennen
Motor zerlegen/zusammenbauen
Zylinderkopf aus-/einbauen
Nockenwelle aus-/einbauen
Kurbeltrieb aus-/einbauen
Kolben aus-/einbauen
Zylinderkopf zerlegen/zusammenbauen
Ventilspiel einstellen (Dieselmotor)
Abgasturbolader aus-/einbauen
Ventildeckel aus-/einbauen
Ladeluftkühler aus-/einbauen (Ottomotor)
Stichworte zur Motorrevision
Kompressionsdruck messen
Kapitel 3 Die Motorschmierung
Motorölstand prüfen
Motoröl und Ölfilter wechseln
Serviceintervall-Anzeige zurücksetzen
Ölpumpe aus-/einbauen
Öl/Wasser-Wärmetauscher aus-/einbauen
Öldruckschalter aus-/einbauen
Kapitel 4 Die Kühlanlage
Kühlsystem auf Dichtheit prüfen
Kühlflüssigkeit prüfen und ergänzen
Kühlflüssigkeit wechseln
Kühler aus-/einbauen
Kühlerventilator aus-/einbauen
Kühlwasserschläuche erneuern
Wasserpumpe aus-/einbauen
Thermostat aus-/einbauen
Kapitel 5 Die Kraftstoffversorgung
Tankbe- und -entlüftung prüfen
Kraftstofffilter ersetzen
Kraftstoffleitungen und Schläuche aus-/einbauen
Fehlersuche an der elektrischen Kraftstoffpumpe
Kraftstoffpumpe aus-/einbauen
Kraftstofftank aus-/einbauen
Luftfiltereinsatz reinigen und erneuern
Kapitel 6 Motormanagement (Benzinmotoren)
Sichtprüfung unter der Motorhaube
Leerlaufdrehzahl prüfen
Kraftstoffdruck prüfen
Kraftstoffdruckgeber aus-/einbauen
Drosselklappenmodul prüfen
Drosselklappenmodul aus-/einbauen
Einspritzventile aus-/einbauen
Ladeluftkühler aus-/einbauen (Cooper S)
Lambdasonde aus-/einbauen
Nockenwellen positionssensor aus-/einbauen
Kurbelwellenpositionssensor aus-/einbauen
Klopfsensor aus-/einbauen
Saugrohr-Druckfühler aus-/einbauen
Zündmodul aus-/einbauen
Zündkerzen wechseln
Kapitel 7 Motormanagement (Dieselmotoren)
Sichtprüfung an der Diesel-Einspritzanlage
Vorglühanlage prüfen
Glühkerzen aus-/einbauen
Vorglührelais aus-/einbauen
Dieselfilter austauschen
Einspritzleitungen aus-/einbauen
Druckspeicher aus-/einbauen
Injektor aus-/einbauen
Drosselklappenmodul aus-/einbauen
Hochdruckpumpe aus-/einbauen
Förderpumpe aus-/einbauen
Nockenwellenpositionssensor aus-/einbauen
Kurbelwellenpositionssensor aus-/einbauen
Kapitel 8 Die Abgasanlage
Auspuff checken
Auspuffkomplett- und Auspuffteil-Reparatur
Diesel-Vorkatalysator aus-/einbauen
Auspuffkrümmer aus-/einbauen
Kapitel 9 Die Kupplung
Kupplung prüfen
Kupplung erneuern
Kupplungsgeberzylinder aus-/einbauen
Kupplungsnehmerzylinder aus-/einbauen
Kupplungsausrücklager erneuern
Kupplungshydraulik entlüften
Kapitel 10 Schaltgetriebe – Achsantrieb
Getriebe aus-/einbauen
Schaltseilzüge aus-/einbauen (manuelles Schaltgetriebe)
Wählhebelzug einstellen (CVT-Automatik) Getriebeöl wechseln (manuelles Schaltgetriebe)
Getriebeöl wechseln (CVT-Automatik)
Dichtring Getriebeantriebswelle ersetzen
Antriebswellengelenkmanschette prüfen
Antriebswellen aus-/einbauen
Dichtring Antriebswellen ersetzen
Antriebsgelenkmanschetten wechseln
Kapitel 11 Vorderachse – Radaufhängung
Querlenklager prüfen
Radlagerspiel prüfen
Radlagereinheit austauschen
Lenkschwenklager erneuern
Federbein aus-/einbauen
Federbein zerlegen/zusammenbauen
Querlenker austauschen
Kugelgelenk Querlenker aus-/einbauen
Stabilisator aus-/einbauen
Vorderachsträger aus-/einbauen
Kapitel 12 Hinterachse – Radaufhängung
Längslenker aus-/einbauen
Radlagereinheit austauschen
Querlenker unten und oben aus-/einbauen
Hinterachsträger aus-/einbauen
Stoßdämpfer aus-/einbauen
Federbein zerlegen/zusammenbauen
Kapitel 13 Die Lenkung
Spurstangenköpfe und Manschetten prüfen
Spurstangenköpfe erneuern
Lenkgetriebemanschetten prüfen und erneuern
Lenkungsspiel prüfen
Servolenkung checken
Lenkrad aus-/einbauen
Lenkungsölausgleichsbehälter aus-/einbauen
Lenkgetriebe aus-/einbauen
Servolenkung entlüften
Lenkhydraulikpumpe erneuern
Servopumpenlüfter erneuern
Airbag aus-/einbauen
Kapitel 14 Reifen und Felgen
Reifendruck prüfen
Rad wechseln
Kapitel 15 Die Bremsanlage
Stand der Bremsflüssigkeit prüfen
Bremsanlage im Stand prüfen
Bremskraftverstärker prüfen
Bremsen auf Funktion prüfen
Bremspedalleerweg checken
Bremsflüssigkeit wechseln
Bremsanlage entlüften
Bremsschläuche aus-/einbauen
Bremsflüssigkeitsvorratsbehälter aus-/einbauen
Hauptbremszylinder aus-/einbauen
Bremskraftverstärker aus-/einbauen
Bremssegmente auf Verschleiß prüfen
Scheibenbremssegmente tauschen
Bremsscheiben aus-/einbauen
Bremssattel und Bremskolben gangbar machen
Staubmanschette wechseln
Handbremsseile wechseln
Handbremse einstellen
Kapitel 16 Die Elektrik
Batterie prüfen
Batterie laden
Batterie aus-/einbauen
Spannungsregler prüfen
Motor »fremdstarten«
Antriebsriemen prüfen
Antriebsriemen wechseln
Generator aus-/einbauen
Anlasser aus-/einbauen
Magnetschalter erneuern
Scheibenwischermotor aus-/einbauen
Lampen und Leuchten erneuern
Bremslichtschalter prüfen
Signalhorn prüfen
Kapitel 17 Gewährleistung und Wartung
Kapitel 18 Mini-Anzugswerte
Kapitel 19 Technische Daten
Kapitel 20 Schaltpläne
Sicherungen erneuern
Folgende Symbole
verdienen im Laufe der Arbeit besondere Beachtung:
Sichtprüfung
Teil genau ansehen; besonders beachten;
Messen
Messschieber oder anderes Messwerkzeug nötig.
Achtung
Besondere Vorsicht geboten; Sicherheitshinweise beachten!
Tipp
Wertvoller Hinweis für einfacheres Schrauben; Erläuterung von Bauteilen und Begriffen.
So lesen Sie die Reparaturanleitung richtig
Alle Beschreibungen sind möglichst einfach verständlich und präzise formuliert. Solange Sie die Arbeitsschritte Schritt für Schritt einhalten, bleiben Erfolgserlebnisse nicht aus. Selbstverständliche Handgriffe, beispielsweise »Motorhaube öffnen« vor Arbeiten im Motorraum oder »Räder demontieren« bevor Sie Hand an die Bremse legen, erwähnen wir nicht unbedingt, wir setzen das bei Ihnen als bekannt voraus.
Schwierige Arbeiten beschreiben wir dagegen möglichst detailliert. Dennoch ist auch hier ein »gesundes Maß« an Fachwissen und Erfahrung unabdingbar. Im Folgenden gehen wir auf die bei größeren Reparaturen zu beachtenden »Spielregeln« ein:
Verwenden Sie Schrauben und Muttern »NUR« in sauberem Zustand, unbeschädigt und leicht eingeölt. Im Zweifelsfall nehmen Sie besser neue Schrauben samt Muttern, selbstsichernde Muttern erneuern Sie ohnehin nach jeder Montage.
Vergewissern Sie sich grundsätzlich in der Anzugsdrehmomenttabelle über die entsprechenden Anzugsmomente. Die Angaben dort sind überwiegend in Gruppen gegliedert, die in etwa mit den Kapiteln dieser Reparaturanleitung korrespondieren.
Gebrauchte Dichtungen, Sicherungsbleche, Sicherungsscheiben, Splinte und O-Dichtringe erneuern Sie bitte grundsätzlich, gleichfalls Radialwellendichtringe (Simmerringe). Zumindest dann, wenn Sie die darin laufende Welle aus dem Dichtring gezogen haben. Bevor Sie die Welle montieren, fetten Sie die Dichtlippe des neuen Rings leicht ein. Achten Sie generell darauf, dass Sie die »offene« Seite des Radialwellendichtrings immer in Richtung des Gehäuses montieren.
Unsere Hinweise wie »linke oder rechte« Fahrzeugseite umschreiben grundsätzlich die Fahrtrichtung » Vorwärtsfahrt«.
Verfahren Sie prinzipiell nach dem Motto »Safety first«. So zum Beispiel wenn der Wagen, vor Arbeiten an den Bremsen, der Radaufhängung oder ganz allgemein am Unterboden, geliftet wird. Bocken Sie Ihr Auto stets rüttelsicher auf.
Bordwagenheber »taugen« nur zum Radwechsel. Falls Sie ihn dennoch als »Stütze« für Reparaturarbeiten nutzen möchten, heben Sie lediglich den Wagen damit an und fixieren ihn dann mit stabilen Unterstellböcken (Dreibeinböcke). Jene Böcke machen auch dann Sinn, wenn Sie einen fahrbaren Wagenheber benutzen. ALLEN anderen »Stützen« (Ziegelsteine, Holzklötze, Hohlblocksteine, etc.) sollten Sie misstrauen.
Kraftstoff, Fette, Öle, Unterbodenschutz und alle anderen mineralischen Substanzen greifen Gummi an. Besonders aggressiv und zerstörerisch wirken sie auf Dichtungen und Schläuche der Bremsanlage. Reinigen Sie die Bremse darum möglichst nur mit Bremsflüssigkeit, Spiritus oder einem speziellen Reiniger. Bedenken Sie auch – Bremsflüssigkeit ist nicht nur hygroskopisch sondern auch giftig: Auf lackierten Flächen wirkt sie beispielsweise ätzend. Entsorgen Sie gebrauchte Bremsflüssigkeit darum nur als Sondermüll.
Arbeitsplatz
Doch bevor Sie als Do it yourselfer an die Arbeit gehen, »schaffen« Sie sich zunächst einen »passenden« Arbeitsplatz: Schließlich möchten Sie ja »nur schrauben« und keine Prüfung als »Rangierweltmeister« ablegen. In den meisten Fällen finden Sie Ihr »Schrauberglück« bereits in einer ausreichend breiten und gut beleuchteten Garage mit eigenem Stromanschluss. Bei gutem Wetter ist ein Plätzchen im Freien natürlich eine verlockende Alternative. In dem Fall legen Sie allerdings großen Wert auf eine ebene und befestigte Fläche.
Do it yourself unter Aufsicht – in Mietwerkstätten möglich
Wenn bei Ihnen Zuhause die Voraussetzungen aus irgendwelchen Gründen nicht passen sollten, sind Mietwerkstätten eine gute Empfehlung. Neben Hebebühnen und umfangreicher Werkzeugausstattung gibt es dort häufig auch kompetente Hilfestellung mit fundierten Praxistipps: Technische Probleme und knifflige Handgriffe sind unter fachkundiger Anleitung ohnehin leichter lösbar. Die meisten Mietwerkstätten bieten mehrere Arbeitsplätze. Doch erfahrungsgemäß ist mit freien Hebebühnen unter der Woche eher zu rechnen als an Wochenenden – dann greifen nämlich die meisten Hobbyschrauber in den Werkzeugkasten. In Mietwerkstätten zahlen Sie in aller Regel die reservierten Arbeitsstunden inklusive Werkzeug zuzüglich eventuell benötigter Spezialwerkzeuge. Mietwerkstattadressen finden Sie übrigens in Branchentelefonbüchern, im Kleinanzeigenteeil Ihrer Tageszeitung, in Anzeigenblättern oder im Internet. Oft kennt auch Ihr Tankwart die »neueste Bastelstube« in nächster Umgebung.
Gut vorbereiten – den Werkstattbesuch
Reparaturen in Mietwerkstätten lohnen freilich nur, wenn der Job flott »über die Bühne« geht. Umfangreiche Arbeiten, die Sie zum ersten Mal selbst erledigen möchten, können in Mietwerkstätten – mit unfreiwillig »angesammeltem Lehrgeld« – locker den Arbeitspreis von Fach- bzw. Vertragswerkstätten übersteigen. Dazu »nerven« meist noch wartende Hobbyschrauber: Denn mit Ihrer »Leerlaufdynamik« blockieren Sie denen eine Hebebühne oder einfach nur einen trockenen Arbeitsplatz. Wenn Sie Ihrem Auto also in einer Mietwerkstatt »ans Blech gehen«, planen Sie die Arbeit effizient – schließlich soll Ihr Automobil nicht auf einer »teuren Hebebühne« zur Immobilie werden, währenddessen Sie noch fehlende Ersatzteile oder andere Hilfsmittel auftreiben.
Rechtzeitig besorgen – die Ersatzteile
Die Ersatzteilversorgung sollte, noch bevor Sie die erste Schraube lockern, längst gesichert sein. Stellen Sie sich also rechtzeitig eine Reparaturteileliste zusammen und arbeiten sie ab. Denken Sie nicht nur an die erforderlichen Ersatzeile, sondern auch an jenes Zubehör (Dichtungen, Sicherungsringe, Radialwellendichtringe, selbstsichernde Muttern, Fett, flüssiges Dichtmittel, etc.), das zur Reparaturperipherie gehört. Nehmen Sie zusätzlich noch Ihren Ersatzteilverkäufer mit ins »Boot« – meistens kennt er nicht nur die Ersatzteilnummern, sondern auch die grundsätzlichen Arbeitsabläufe. Sollten Sie die voraussichtliche Reparaturdauer nicht abschätzen können, terminieren Sie so, dass Ihnen noch Zeit für einen außerplanmäßigen Besuch beim Zubehör- oder Ihrem Vertragshändler bleibt. Gehen Sie zudem niemals davon aus, dass eine Vertragswerkstatt grundsätzlich »alle« Teile auf Lager hat – kalkulieren Sie Bestellzeiten ein.
Abhängig vom Nummerncode – das »richtige« Ersatzteil
Im Laufe der Produktionszeit haben sich manche Details an Ihrem Mini geändert. Deshalb entscheidet oft das Baujahr, welches Ersatzteil passt. Der Mini trägt seinen »eingestanzten Stammbaum« gleich doppelt: vorne rechts auf dem Federbeindom und links hinter der Frontscheibe. Die Identifizierungsnummer dokumentiert das Produktionsdatum, den Fahrzeugtyp, das Gewicht sowie die Art und Herkunft der montierten Aggregate und Ausstattungsdetails. Den Motorcode finden Sie an beiden Motorversionen in unmittelbarer Nähe des Ölfilters.
Auf dem ersten Blick mögen Ihnen die Informationen des Fahrzeug-Typenschilds unwichtig erscheinen, doch – bedingt durch die Typenvielfalt des Mini – bei Ersatzteilkäufen sind Sie immer auf der sicheren Seite, wenn der Verkäufer die Daten des Typenschilds kennt, oder den Fahrzeugschein einsehen kann.
Safety first – vergleichen Sie Originalund Fremdteile
Alle Ersatzteile, die Ihren Mini wieder flott machen, erhalten Sie beim Vertragshändler. Doch gut sortierte Zubehör-Shops führen ebenfalls ein breites Sortiment, mitunter sogar Teile jener Hersteller, die Mini auch in der Erstausrüstung verwendet. Vergleichen Sie also die Preise – vorausgesetzt Service, Qualität und Lieferfähigkeit sind tatsächlich vergleichbar. Gehen Sie jedoch niemals Risiken mit No-Name-Produkten ein. Der Spareffekt ist oftmals nur gering und gleicht bei Weitem nicht das Sicherheitsmanko aus. Sicher im Sinne von SICHER fahren Sie nur mit Ersatzteilen im Mini-Qualitätsmaßstab.
Einleuchtend – billig ist nicht preisgünstig
Bei sicherheitsrelevanten Ersatzteilen ist Sparsamkeit mit »Sicherheit« fahrlässig: Kaufen Sie Bremsbeläge, Bremsscheiben, Radlager, Antriebswellen und Gelenke grundsätzlich nur in Erstausrüster- oder Originalqualität mit ABE-Prüfnummer ein. Die meisten Billigprodukte sind weit entfernt von der geforderten Mindestqualität. Ihr »Geiz« läuft unweigerlich auf ein Vabanquespiel mit Ihrer eigenen und der Sicherheit anderer hinaus. Was nutzen Ihnen beispielsweise billige Bremsscheiben aus undurchsichtigen Herkunftsquellen, die unwuchtig laufen und teure Folgereparaturen initiieren oder – schlimmer noch – bei einer plötzlichen Vollbremsung geradezu verglühen? Mini, wie jeder andere Automobilhersteller übrigens auch, stimmt die Konsistenz der Reibbeläge auf die Materialbeschaffenheit der Bremsscheiben ab. Die Codenummer(n) dafür finden Sie in der »Allgemeinen Betriebserlaubnis« (ABE). Falls Ihr Mini nach einem ernsteren Unfall begutachtet wird und der Gutachter nicht freigegebene Bremsenteile entdeckt, kann Ihre Kfz-Versicherung Sie durchaus regresspflichtig machen. Schauen Sie nicht unüberlegt auf den Preis – Ihre Sicherheit und auch die der ANDEREN sollte Ihnen das WERT sein.
Austauschteile – eine preiswerte Alternative
Secondhand lohnt sich bei einer Reihe von Ersatzteilen. Austauschteile von Mini haben die gleiche Qualität wie ein Neuteil, sind deutlich preisgünstiger und unterliegen den gleichen Garantiebestimmungen. Auch der Zubehörhandel bietet zahlreiche Austauschteile an. Aufbereitete Elektrik-Bauteile vertreibt europaweit zum Beispiel Bosch über autorisierte Car-Service-Stützpunkte. Aber auch solide Autoverwerter sind zumindest dann in vielen Fällen eine gute Adresse, wenn die Reparatur besonders preisgünstig gelingen muss und Äußerlichkeiten nicht unbedingt im Vordergrund stehen. Das gilt etwa für Karosseriebauteile wie Türen, Stoßfänger und Motorhauben. Der Kauf gebrauchter Verschleißteile lohnt allerdings nur dann, wenn Sie tatsächlich deutlich besser als die im Wagen verbauten Teile sind. Bisweilen müssen Sie beim Autoverwerter das gewünschte Ersatzteil vor Ort selbst demontieren. In dem Fall fragen Sie auf jeden Fall vorher nach dem Preis: Das gebrauchte Teil darf höchstens halb so teuer sein wie ein entsprechendes Neuteil. Bezahlen Sie für Verschleißteile niemals mehr als ein Viertel des ursprünglichen Neupreises.
Tipps für den Werkstattbesuch
Anders gesagt, auch Ihr Mini kommt an der Vertragswerkstatt nicht gänzlich vorbei – zum Beispiel anlässlich der Wartungsintervalle. Auf jeden Fall jedoch so lange, wie die Gewährleistungszeit besteht, bzw. die Neuwagenkulanz noch greift. Mit Ausnahme von Verschleißteilen beträgt die Kulanz der Handelsorganisation für Neuwagen 24 Monate, »verfaulten« Karosserieblechen nehmen sich die Händler über zwölf Jahre an. Auf den Lack besteht eine Gewährleistung von drei Jahren – sachgemäße Behandlung und keine umweltbedingten Einflüsse vorausgesetzt.
Vertragswerkstatt und freie Werkstatt
Welche Werkstatt Sie mit Ihrem Mini aufsuchen, steht Ihnen grundsätzlich frei. Neben der Vertragswerkstatt können durchaus auch freie Werkstätten eine gute Adresse sein. Viele Reparaturen führen »Freie» mit vergleichbarer Kompetenz wie Vertragswerkstätten aus. Ölwechsel, neue Bremsbeläge, Bremsscheiben, Reifen und Stoßdämpfer sind dort häufig sogar günstiger. Achten Sie jedoch grundsätzlich darauf, dass die Werkstatt ein Meisterbetrieb ist und der Kfz-Innung angehört.
Weil wir hier ein ganz brisantes Thema ansprechen, wiederholen wir uns ganz bewusst: Innerhalb der Neuwagenkulanz ist Ihr Auto grundsätzlich ein Fall für die Vertragswerkstatt. Das gilt gleichermaßen für Inspektionen wie die meisten Reparaturen. Nicht so für einfache Blech- oder Lackschäden – die können Sie durchaus in der eigenen Garage »bügeln« oder von einer freien Werkstatt erledigen lassen. Bei späteren Kulanzleistungen könnte es dann allerdings kritisch werden, zumindest dann, wenn Ihre vorausgegangene Selbsthilfe die Arbeit in der Vertragswerkstatt behindert.
Schriftlich formulieren – Reparaturauftrag
Stellen Sie eine Liste der Symptome und Mängel zusammen, die Sie bemerkt haben. Gehen Sie die Liste Punkt für Punkt mit dem Werkstattmeister oder einem Vertreter durch. Wenn Ihnen dabei etwas unklar bleibt, fragen Sie nach. Demonstrieren Sie die Mängel direkt am Fahrzeug.
Formulieren Sie präzise Reparaturaufträge: Pauschalaufträge wie »TÜV-fertig machen« oder »für den Urlaub herrichten« programmieren geradezu spätere Unstimmigkeiten. Etwa dann, wenn Sie Arbeiten bezahlen sollen, die Ihrer Meinung nach unnötig waren.
Erteilen Sie Reparaturaufträge stets schriftlich. Der Auftrag sollte die auszuführenden Arbeiten möglichst genau umreißen. Lassen Sie sich von der Werkstatt immer eine Auftragsbestätigung aushändigen.
Damit Sie nicht auf »den Rücken« fallen – fragen Sie vorher nach den Reparaturkosten
Bevor Sie einen Reparaturauftrag erteilen, lassen Sie sich die voraussichtlichen Lohnund Materialkosten splitten. Für eventuell erforderliche Zusatzarbeiten legen Sie eine Preisgrenze fest. Lassen sich Umfang und Aufwand einer Reparatur vorab nicht genau bestimmen, nennen Sie der Werkstatt Ihr eigenes Kostenlimit für die Reparatur.
Fragen Sie nach den voraussichtlichen Diagnosekosten. Wenn Ihr Mini beispielsweise zuviel Kraftstoff verbraucht oder schlecht anspringt, wenn der Motor stottert oder Sie hören merkwürdige Geräusche an den Rädern, ist die Diagnose häufig teurer als die eigentliche Reparatur. Begrenzen Sie daher auch die Fehlersuche mit einem Preislimit.
Damit Sie bei Rückfragen auch erreichbar sind, geben Sie der Werkstatt Ihre Telefonnummer. Ein Rückruf muss dann stattfinden, wenn die Reparatur umfangreicher oder teurer als vereinbart wird. Lassen Sie auch zusätzliche Absprachen schriftlich auf dem Werkstattauftrag festhalten.
Bei umfangreichen Reparaturen bitten Sie die Werkstatt um einen schriftlichen Kostenvoranschlag. Solide Werkstätten berechnen den Aufwand nur dann, wenn sie die anschließende Reparatur nicht ausführen. Bei unvorhersehbaren Arbeiten darf die Werkstattrechnung den Kostenvoranschlag um maximal 15–20 Prozent überschreiten.
Bis zu 30 Prozent günstiger – spezielle Teile- und Serviceangebote
Sobald Ihr Mini in die Jahre kommt, lohnt es sich, nach speziellen Teile- und Serviceangeboten zu fragen: Mini Vertragswerkstätten bieten oft Servicepakete inklusive im Preis reduzierter Originalteile an – Sie können hier locker bis zu 30 Prozent sparen. Fragen Sie Ihren Händler auch nach servicefreundlichen Sonderaktionen.
Ist ein Aggregateaustausch fällig, muss für Sie nicht immer das Neuteil erste Wahl sein. Fragen Sie darum nach aufbereiteten und geprüften Austauschteilen. Die sind billiger – bei vergleichbarer Qualität. Prädestinierte Austauschteile sind Motor, Kraftstoffeinspritzanlage, Getriebe, Kupplung, Lichtmaschine, Anlasser und die Wasserpumpe.
Ein Ölwechsel in der Werkstatt oder an der Tankstelle geht mitunter ins Geld: Dort wird Ihrem Mini gerne das teuerste Öl aus dem Angebot spendiert. Fragen Sie nach günstigeren Ölsorten mit der gleichen Spezifikation – in der Regel läuft Ihr Mini damit nicht schlechter.
Gemeinsam mit dem Werkstattmeister prüfen – die Reparaturrechnung
Gehen Sie nach der Reparatur zusammen mit dem Meister oder Kundendienstberater die Werkstattrechnung durch. Lassen Sie sich unverständliche Abkürzungen und Fachbegriffe erklären.
Auf der Rechnung sollten Posten wie Arbeitslohn, Material und Mehrwertsteuer separat aufgeschlüsselt sein. Fehler in der Rechnung können Sie noch innerhalb sechs Wochen nach Erhalt reklamieren.
Mangelhafte Reparaturen sollten Sie umgehend monieren. Die Werkstatt muss für die Arbeit sechs Monate geradestehen (Gewährleistung). Für Schäden, hervorgerufen durch unsachgemäße Reparaturen, haften autorisierte Werkstätten natürlich auch.
Wenn Ihnen bei der Fahrzeugübernahme bereits die ersten Mängel auffallen, kann die Werkstatt Ihnen trotzdem den vollen Reparaturumfang berechnen. Vermerken Sie in solchen Fällen auf der Rechnung, dass Ihre Zahlung ausschließlich unter Vorbehalt und nach Aufforderung erfolgte.
Reklamationen sollten Sie dem Werkstattmeister in einem sachlichen Gespräch vortragen. Lassen sich Unstimmigkeiten vor Ort nicht ausräumen, helfen Schiedsstellen des Berufsverbands häufig kostenlos weiter – vorausgesetzt, Ihre Werkstatt ist Mitglied. Adressen von Kfz-Schiedsstellen nennt Ihnen zum Beispiel Ihr Automobilclub oder die Verbraucherberatung Ihrer Gemeinde.
Safety first – bei jeder Reparatur
Wir haben es bereits mehrfach erwähnt und wiederholen uns ganz bewusst: Räumen Sie der Sicherheit – erst recht beim Do it yourself am eigenen Auto – absolute Priorität ein. Muten Sie sich darum nur Arbeiten zu, die Sie wirklich beherrschen. Nehmen Sie handwerkliche Tätigkeiten, mit denen Sie in der Praxis bislang wenig oder gar keine Erfahrung hatten, niemals auf die leichte Schulter. Unsachgemäß ausgeführte Reparaturen haben früher oder später fatale Folgen – übrigens nicht nur für Sie, sondern gleichermaßen auch für unbeteiligte Dritte im öffentlichen Straßenverkehr.
Das Werkzeug
Befriedigende Arbeitsergebnisse sind nur mit gutem Werkzeug zu erzielen. Überprüfen Sie daher Ihre Ausrüstung vor Arbeitsbeginn: Schlechtes Werkzeug, das schon vor der ersten verrosteten Schraube kapituliert oder sich kurzerhand verbiegt, schafft Probleme und verdirbt die gute Laune. Achten Sie beim Werkzeugkauf auf Qualität – gutes Werkzeug hat seinen Preis und verirrt sich höchst selten als Sonderangebot auf Wühltischen in Baumärkten und Kaufhäusern. Ganz sicher finden Sie es im Fachhandel. Sollten Sie nur gelegentlich selbst Hand anlegen, sind Sie mit folgender Grundausstattung bestens bedient:
Bordwerkzeug – ergänzen Sie es sinnvoll
Erleichtert die Arbeit – Spezialwerkzeug
Mit einer vernünftigen Grundausstattung erledigen Sie viele Wartungs- und Reparaturarbeiten selbst. Für einige Arbeiten brauchen Sie jedoch spezielles Werkzeug. Darüber hinaus bietet der Handel eine Reihe von Werkzeugen und Geräten an, mit denen Wartungs- und Reparaturarbeiten leichter von der Hand gehen. Was ist sinnvoll? Wir geben Ihnen die Antwort:
Erfahrungssache – Profitipps für »klemmende« Schraubverbindungen
Eine unlösbare oder abgerissene Schraube hat manchem Hobbyschrauber schon die Zornesröte ins Gesicht getrieben. Damit Sie dagegen und gegen weitere »Probleme« gefeit sind, an dieser Stelle ein paar Tipps und Kniffe der Profis.
Verrostete Schraubverbindungen lösen
Bevor Sie eine festgerostete Mutter bzw. Schraube lösen, sollten Sie freiliegende Gewindegänge von Schmutz und Rost befreien. Andernfalls wird nämlich die Reibung auf den Gewindeflanken zu groß und der Gewindebolzen schert ab.
Gewinde mit Drahtbürste säubern und anschließend mit Rostlöser einsprühen. Bei Schnellrostlösern die Mutter sofort losdrehen.
Andere Rostlöser (Öl, Petroleum, Diesel, Colt, etc.) einige Zeit einwirken lassen.
Beschädigte Muttern lösen
Wenn Sie eine Sechskantmutter mit dem Gabelschlüssel rund drehen oder Rost den Sechskant bereits zerstört hat, ist Gewalt häufig das letzte Mittel.
Bei kleineren Muttern hilft dann ab und an noch eine stabile Gripzange. Sie können den angefressenen Sechskant damit häufig noch fest greifen und die Verbindung lösen. Hilft das nicht weiter, wird die Mutter mit einem scharfen Meißel aufgemeißelt. Werkstätten benutzen zum Lösen solcher Muttern häufig auch einen so genannten Mutternsprenger.
Gut zugängliche Muttern lassen sich außerdem, entlang dem Gewinde, mit einer Metallsäge aufsägen.
Innensechskant- und Innenvielzahnschrauben lösen
Ehe Sie das Werkzeug ansetzen, befreien Sie das Schraubenloch von jeglichem Schmutz.
Zum Lösen solcher Schrauben eignen sich am besten Steckeinsätze mit langem Sechskant bzw. Vielzahn.
Im Gegensatz zu gebräuchlichen Winkelschlüsseln (bei denen die Kraft immer schräg ansetzt) vertragen Steckeinsätze auf der Adapterseite auch einen Hammerschlag. Der Schlag – im Notfall sogar direkt auf den Schraubenkopf – lockert meistens die Schraube ein wenig und erleichtert das Lösen.
Schlitz- und Kreuzschlitzschrauben lösen
Schon nach relativ kurzer Zeit können
Schrauben so fest sitzen, dass ein normaler Schraubendreher schlichtweg überfordert ist. Bei Kreuzschlitzschrauben kommt erschwerend hinzu, dass sich der Schraubendreher auch bei starkem Druck auf den Griff aus dem Kreuzschlitz herausdreht. Folge: Schon nach wenigen Versuchen ist der Schraubenkopf vermurkst und die Schraube praktisch unlösbar.
Lösen Sie eine »festgebackene« Schraube mit einem knackigen Hammerschlag auf den Schraubenkopf. Wenn Sie den Schraubenkopf nicht direkt mit dem Hammer erreichen, setzen Sie einen passenden Schraubendreher mit stabilem Griff an und versuchen die Verbindung mit Schlägen auf den Griff zu lösen.
Häufig reicht das, denn die mitunter nur am Kopf korrodierte Schraube bricht los und lässt sich wieder normal lösen.
Wenn nicht, dann versuchen Sie es mit einem Schlagschrauber und dem passenden Einsatz. Schlagschrauber setzen jeden Hammerschlag in eine Drehbewegung an der Schraube um.
Biechschrauben ausbohren
Lässt sich in einem Schraubenkopf kein Werkzeug mehr ansetzen, hilft nur noch Ausbohren.
Zunächst bohren Sie dann mit einem entsprechend großen Bohrer nur den Schraubenkopf ab. Bohren Sie große Köpfe unbedingt mit einem kleineren Bohrer vor. Ohne Kopf lässt sich die Schraube entweder mit einem Durchschlag aus dem Bohrloch stoßen oder von der Rückseite mit einer Gripzange herausdrehen.
In besonders hartnäckigen Fällen muss der gesamte Gewindebolzen mit einem Bohrer ausgebohrt werden. In dem Fall wählen Sie den Bohrer möglichst klein, ansonsten passt später nur noch eine größere Blechschraube in das Bohrloch.
Lösen und Setzen von Stehbolzen
Stehbolzen (Gewindestange) bieten einem Schraubenschlüssel meist keine Anlagefläche. Sollten Sie in Ihrem Werkzeugsortiment keinen Stehbolzenausdreher haben, müssen Sie auf dem Stehbolzen eine Schraubmöglichkeit schaffen. Schweißen Sie zum Lösen eine Mutter auf dem überstehenden Bolzengewinde fest oder kontern Sie zwei Muttern gegeneinander. Zum Lösen gekonterter Muttern setzen Sie den Schraubenschlüssel immer an der unteren Mutter an. Zum Festziehen nutzen Sie grundsätzlich die obere Mutter.
Abgerissene Schrauben ausbohren
Wichtig: Verletzen Sie möglichst nicht das Außengewinde. Bevor Sie bohren, setzen Sie den Körnerschlag darum exakt in die Mitte des verbliebenen Schraubenstumpfs. Danach bohren Sie den Schraubenstumpf einfach an: Bis Schraubengröße M 8 arbeiten Sie mit einem Kernlochbohrer. Das Kernloch entspricht dem Durchmesser einer »rasierten« Schraube, also der Schraube ohne Gewindeflanken. Bis zur Schraubengröße M 6 gilt die Faustregel: Gewindedurchmesser multipliziert mit 0,8. Beispiel: Verschraubung M 6 x 0,8 = Kernlochdurchmesser 4,8. Ab Schrauben > M 8 sollten Sie mit einem dünneren Bohrer vorbohren. Die in den Gewindegängen verbliebenen Metallreste entfernen Sie mit einer Reißnadel oder einem Stabmagneten. Keine Chance? Dann schneiden Sie das Gewinde mit dem passenden Gewindeschneider nach.
Gewinde schneiden
Da Leichtmetall eine geringere Festigkeit als etwa Stahl hat, reißen Gewinde hier besonders leicht aus. Solange um das alte Gewinde herum noch genügend Materialsubstanz vorhanden ist, können Sie ein größeres Gewinde einschneiden.
Andernfalls lassen Sie in der Fachwerkstatt eine Gewindebuchse (z. B. Heli-Coil) einsetzen. Nach- oder Neuschneiden von Gewinden erfolgt in drei Stufen. Die entsprechenden Gewindeschneider heißen daher Vorschneider (ein Ring am Schaft), Mittelschneider (zwei Ringe am Schaft) und Fertigschneider (ohne bzw. drei Ringe am Schaft).
Drehen Sie die drei Gewindeschneider unter ständigem Ölen nacheinander in das vorgebohrte Kernloch rein und raus.
Damit die Schneider dabei nicht abzureißen, nehmen Sie immer nur kleine Vorwärtsdrehungen (max. 1/8 des Umfangs) ins Material vor. Danach drehen Sie den Schneider immer so weit zurück, bis die Schneidspäne abbrechen und der Schneider nicht mehr »klemmen« kann.
Schraubengröße und Drehmoment
Für normale Schrauben und Muttern reichen Standard-Drehmomente. Versierte Hobbyschrauber haben bei einfachen Verschraubungen das Drehmoment im «Handgelenk«. Falls Sie jedoch Ihrem Handgelenk misstrauen, schrauben Sie mit einem Drehmomentschlüssel immer auf der sicheren Seite. Für die gebräuchlichsten Schraubverbindungen gelten folgende Drehmomente:
Gewindedurchmesser (mm)
6 | 8 | 10 | 12 | 14 |
Drehmoment (Nm)*
10 | 25 | 49 | 85 | 135 |
*Die angegebenen Drehmomente gelten nicht für Sonderschrauben und Schrauben, die in Leichtmetall eingedreht sind.
Praktisch zum Liften – der Wagenheber
Die meisten Autos haben serienmäßig einen Spindelwagenheber an Bord – Ihr Mini macht da keine Ausnahme. Wenn Sie Ihren Wagen damit litten, nutzen Sie ausschließlich die dafür präparierten Stellen unter den Türschwellern. Die richtigen »Hebepunkte« sind vorne und hinten in die Schweller eingeprägt. Für die meisten kleineren Arbeiten reicht die Hubhöhe des
Bordwagenhebers völlig aus, mit einer stabilen Unterlage zwischen
Wagenheberfuß und Standfläche können Sie die Hubhöhe, falls erforderlich, auch geringfügig variieren. Ein kleines Brett sollten Sie übrigens grundsätzlich unterlegen. Der Wagenheberfuß steht dann stabiler, er drückt sich nicht in den Untergrund ein. Doch Vorsicht, ein Wagenheber ist – wie der Name schon sagt – ausschließlich dazu da, den Wagen kurzfristig anzuheben: Verwechseln Sie einen Bordwagenheber niemals mit einer stabilen und rüttelsicheren »Arbeitsbühne«.
Zur eigenen Sicherheit – stabile Unterstellböcke
Stützen Sie daher, auch in größter Eile, Ihren Wagen bei Arbeiten unter dem Auto niemals allein mit dem Wagenheber ab: Schlimmstenfalls »kostet« Sie Ihr Mut »das« Leben. Auf Nummer sicher gehen Sie mit Unterstellböcken, die der Zubehörhandel in verschiedenen Größen und Ausführungen anbietet. Zwei Böcke reichen für die meisten Reparaturen völlig aus. Entscheiden Sie sich für praktische Dreibeinböcke mit einklappbaren Füßen, sie nehmen ungenutzt weniger Platz in Ihrer Werkstatt ein. Achten Sie zudem auf das GS-Prüfzeichen und auf eine für Ihren Wagen adäquate Traglast.
Ohne WENN und ABER – bocken Sie Ihren Mini SICHER auf
Weitgehend sicher bocken Sie Ihren Mini nur auf einem tragfähigen Untergrund auf. Entfernen Sie vorab schwere Gegenstände aus seinem Innen- und Kofferraum.
Ziehen Sie vor dem Liften noch die Handbremse an. Allein die Handbremse bietet jedoch keine ausreichende Standsicherheit – bei manchen Arbeiten muss sie sogar gelöst bleiben. Deshalb sichern Sie mindestens ein bodenständiges Rad per Unterlegkeil. Notfalls reicht ein Ziegelstein.
Den Bordwagenheber finden Sie mitsamt Radmutternschlüssel unterhalb der Gepäckraummatte (Benziner) oder hinter der linken Gepäckraumseitenwandverkleidung (Diesel). Bevor Sie den Heber ansetzen, litten Sie seinen Ausleger so weit an, bis er fast das Schwellerniveau erreicht hat. Sie sollten generell darauf achten, dass der Ausleger immer möglichst senkrecht zur Karosserie steht. Wichtig: Setzen Sie den Bordwagenheber nur unterhalb der Aufnahmepunkte an. Einen Rangierwagenheber können Sie auch mittig unter den Türschweller oder einen anderen stabilen Aufnahmepunkt (z. B. Traverse) ansetzen. Vergessen Sie dann allerdings niemals die Fahrzeuglast auf einem passenden Kantholz zwischen Ausleger und Hebepunkt zu verteilen.
Bringen Sie den Wagenheber auf die gewünschte Arbeitshöhe und stützen die Karosserie an geeigneter Stelle des Unterbodens mit einem Unterstellbock ab. Verwenden Sie auch die Unterstellböcke nur mit lastverteilender Zwischenauflage (z. B. Hartgummi, Kantholz).
Bevor Sie die Unterstellböcke ansetzen, inspizieren Sie die Abstützstelle genau: Sind evtl. Blechfalze, Kabelbäume, Kraftstoffoder gar die Bremsleitungen im Weg?
Dreibein-Unterstellböcke stehen am sichersten, wenn eines der Austellbeine nach außen und die beiden anderen zur Wagenmitte hin zeigen. Achten Sie unbedingt auf die Stellung, besonders wenn Sie mehrere Böcke verwenden. Ansonsten kann es passieren, dass Ihnen der bereits angesetzte Unterstellbock beim Anheben seitlich wegkippt.
Wartungs- und Pflegearbeiten
Die meisten Wartungsarbeiten können Sie mit etwas Geschick in eigener Regie selbst ausführen. Dennoch – manchmal ist es zweckmäßiger, die Arbeit einer Werkstatt zu übertragen. Ihnen fehlen eventuell die notwendigen Einrichtungen oder Erfahrungen, Messgeräte sind erforderlich oder die Werkstatt kann die Arbeit einfach schneller erledigen. Wichtig sind vor allem regelmäßige Inspektionen und Kontrollen, welche wir nachstehend anführen. Nach einer bestimmten Fahrstrecke oder nach Ablauf einer gewissen Zeit auszuführende Wartungsarbeiten können Sie meistens in der Betriebsanleitung oder im Wartungsscheckheft nachlesen.
Motorölstand kontrollieren
Das Motoröl sollten Sie etwa alle 1000 Kilometer checken. Dazu ziehen Sie den Ölmessstab »aus der Ölwanne« und wischen ihn mit einem sauberen Lappen ab. Jetzt schieben Sie den Messstab wieder bis zum Anschlag in die Wanne und ziehen ihn sofort wieder heraus. Bei waagerecht stehendem Fahrzeug muss der Ölpegel jetzt zwischen der oberen und unteren Markierung »stehen«. Falls nicht, entscheiden Sie von Fall zu Fall ob Sie Öl nachfüllen oder nicht. Wir empfehlen Ihnen das Öl erst dann bis »max« zu ergänzen, wenn der Pegel kurz vor »min« steht. Die Ölmenge zwischen den beiden Markierungen beträgt ca. 1,0 Liter (Diesel ca. 1,5 Liter), so dass Sie daraus schließen können, wie viel Öl fehlt. Überfüllen Sie den Motor auf keinen Fall bis oberhalb »max«, das schadet nicht nur dem Motor sondern erst recht den Radialwellendichtringen und dem Katalysator.
Bremsflüssigkeitsstand kontrollieren
Hauptbestandteile der Bremsflüssigkeit sind Glykol und Polyglykoläther, eine Mischung also, die bis – 40 °C voll fließfähig bleibt und erst bei etwa 270 °C siedet. Die Rezeptur verrät es schon: Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch und somit nicht alterungsbeständig. Denn hygroskopische Flüssigkeiten »lechzen« förmlich nach Wasser – sie bedienen sich dazu aus der Luft. In einem dichten Bremssystem reicht zum Beispiel die Entlüftungsbohrung des Vorratsbehälter-Verschlussdeckels allemal aus, um jährlich etwa zwei Prozent auf zunehmen. Bei einem Wassergehalt von rund 2,5 Prozent sinkt der Siedepunkt schon auf etwa 150 °C. Übrigens völlig ausreichend, um bei stark erhitzten Bremsen (Gebirgsfahrt, Vollbremsungen, Gespannbetrieb) bereits die ersten
Dampfblasen im System »steigen« zu lassen. Dampfblasen wirken im Bremssystem wie Luft – das Bremspedal lässt sich bis auf die Bodenplatte durchtreten.