Für Patrick
Über den Essay: Ein neues Buch stärkt die Position der Armen und dreht den Spieß um. Speed zeigt in seinem Essay eindringlich, provokant und intelligent, wie Armut in Volkswirtschaft, Politik und Kultur missverstanden und Entwicklungspotenzial in der Gesellschaft dadurch verhindert wird. Armut ist selten auf diese Weise beschrieben worden, von einem der sie aus eigener Erfahrung kennt und sich zugleich seit Jahren mit Gesellschaftsentwicklung befasst. Er gibt den Armen ihre Kompetenz zurück und fordert eine Wirtschaft, die sich mehr auf kreative Prozesse einlässt und aufhört die Armut zu dämonisieren.
Speed entlarvt die traditionellen Vorurteile, Missverständnisse und Rollenbilder in der Armut und auch, wie diese von den Eliten benutzt werden, um die Meinungsmacht in der Gesellschaft zu lenken. Finden die Armen zur verbotenen, inneren Stärke, ergründen ihr entwertetes Wissen, durch welches Gesellschaft hinterfragt und neu gestaltet werden kann, werden auch ihre natürlichen Kompetenzen sichtbar, die teils bewusst vom Markt ausgeschlossen werden. In diesem Prozess der bewertungsfreien Bewusstmachung von tieferen Zusammenhängen, muss der Gesellschaftsvertrag, die Beziehung zwischen Armen, Arbeitern, Unternehmen, Eliten und Staat neu und gleichberechtigt verhandelt werden.
Speed lebt hier einen selbstbewussten Verarmten vor, der Ansprüche stellt und von der anderen Seite der Armutserfahrung erzählt. In seinen „systemkreativen“ Ansätzen und Prozessen zeigt er auch Antworten auf die Frage, wie neue Märkte, ja eine ganz andere Ökonomie, durch einen offeneren Umgang mit der Armut entstehen könnte. Eine verdrängte Perspektive, die gesehen und deren Stimme gehört werden sollte.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
5.Auflage 2021
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
© 2014 by Timothy Speed
ISBN: 9783753487854
http://www.timothy-speed.com
info@timothy-speed.com
Der 1973 geborene britisch-österreichische Künstler und Schriftsteller Timothy Speed beschäftigt sich in seinen Essays, Performances, sozialen Projekten und literarischen Arbeiten mit der Rolle von selbstbestimmten, unangepassten und kreativen Menschen, in wirtschaftlichen und staatlichen Strukturen. Er setzt sich mit Veränderungs- und Entwicklungsprozessen auseinander, löst diese mit ungewöhnlichen Ansätzen selbst aus, oder begleitet sie. Gerade in Zeiten, in denen Individualismus von Angst verdrängt wird und ein übertriebenes Sicherheitsbedürfnis die kreativen Potenziale und notwendigen, krisenhaften Bewusstwerdungsprozesse verhindert, bekommt seine Kapitalismuskritik hohe Relevanz und Bedeutung.
Viele Jahre hat er die inneren Mechanismen von kreativen und freien Gesellschaftsordnungen untersucht und entwickelte 2003 in dem Buch »Gesellschaft ohne Vertrauen« eine eigene Theorie dazu, wie die Teilhabe vielfältiger, kritischer, unangepasster Menschen, in einem System gefördert werden kann und weshalb dies für die Realitätskompetenz und Entwicklungsfähigkeit einer Gesellschaft entscheidend ist. Er zählt zu den Pionieren im Bereich der »systemkreativen« Gesellschaftsgestaltung und eines authentischen »Diversity-Managements«. In seinen Ansätzen wird die Gesellschaft nicht mehr aus von Eliten gesteuerten, halbbewussten, politischen Ritualen gestaltet, sondern in individuellen Prozessen ergründet und umfangreich diskutiert. Die Bedeutung kreativer und systemischer Intelligenz wird erlebbar. Dafür braucht es laut Speed IndividualistInnen und Menschen die sich subjektiven und inneren Impulsen hingeben, welche die Strukturen auf der Werte-, Wissens- oder Identitätsebene, durch neue Perspektiven oder Irritation ausreichend destabilisieren, um Entwicklung und echte, demokratische Prozesse zu fördern.
Darum spricht er von einem Recht auf Krise und fordert ein positives Verständnis von abweichendem Verhalten, um komplexere Ordnungen entstehen zu lassen.
Wirtschaftswachstum tauscht er gegen Gestaltungskraft, weil die Frage was Menschen individuell im Leben gestalten können mehr über den realen Wohlstand in einer Gesellschaft aussagt und negative Erfahrungen nicht entwertet, sondern integriert.
Bereits im Jahr 2000 analysierte er in »Verdammt Sexy« die Probleme für Wirtschaft und Gesellschaft, die aus zu viel Konformismus und Zwang zum Harmlosen und Glücklichen resultieren. Mit dem Medienforscher Neil Postman diskutierte er die Frage, mit welchem Recht die Medienmacher die Realität gestalteten. Schon hier zeigte sich seine Suche nach der authentischen Gestaltung einer Gesellschaft und nach neuen Strukturen, welche diese begünstigten.
Später entwickelte er mit dem Managerberater Markus Maderner eine der ersten Managementmethoden, welche bewusst die Komplexität nicht reduziert, um das Management scheinbar zu erleichtern, sondern die Vielfalt sucht und integriert, also lernt damit zu arbeiten. Dadurch kann näher an der Realität, näher am Menschen gestaltet werden und automatisierte Strukturen, die zu gigantischen Nebeneffekten, wie Umweltzerstörungen, Ignoranz oder sozialen Problemen führen, werden durch die in dem Buch »Inner Flow Management« entwickelten Haltungen, von einer bewussteren Form der Unternehmensführung abgelöst.
Speed zeigt auch auf, wie erst durch den Weg zum Amateurhaften, Persönlichen, Angreifbaren und Subjektiven echte Innovations- und Entwicklungsfähigkeit möglich wird, da die überprofessionalisierte Wirtschaft sich in ihrem Zwang zur Simplifizierung und zum normierten Verhalten selbst von der Quelle neuer und unmittelbar realistischen Einsichten abschneidet. Dies hat primitive Systemstrukturen zur Folge, die zunehmend Vielfalt entwerten und ausgrenzen. Für Bewegung notwendige Entwicklungsenergie geht in zu viel Ordnung verloren. Seine Arbeit entlarvt jene Spielart des Kapitalismus, die Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltig zerstört und in einer falsch verstandenen Effizienzmanie mehr Freiheit, die Grundlage von Fortschritt, verhindert.
Aus diesen Überlegungen heraus versuchte Speed 2010 selbstbeauftragt, als Künstler das Unternehmen Red Bull umzugestalten. Er drohte vor der Zentrale in Fuschl einen Stier zu töten, um einen subjektiven Prozess auszulösen, in dem die Beziehung zwischen Unternehmen und Mensch neu verhandelt werden sollte. Er wollte sehen was passiert, wenn ein Individuum sich mit allen Aspekten der eigenen Persönlichkeit in die Wirtschaft einbringt, diese komplizierter, komplexer, vielfältiger macht und sich zugleich im Dienst der Innovations- und Realitätskompetenz weigert ein geschmeidiges, ein einordenbares Produkt zu werden. Weil er in der subjektiven Differenz, im Nicht- oder Missverstehen, im unangepassten Verhalten, die Chance der Erweiterung der Existenz und der Lebenswirklichkeiten sieht.
Zitat Speed: »Für eine Woche waren die Leute bei Red Bull gespalten. Sie wussten nicht, ob sie als Mensch oder als Funktion auf mein Handeln reagieren sollten. Ich hatte das Gefühl, dass der Mensch in ihnen mit mir den Stier töten wollte, während der Anwalt, der Milliardär, der Manager, der aus ihnen sprach, dies um jeden Preis verhindern musste. In dieser Woche gehörte das Unternehmen allein dem an der Welt zweifelnden Menschen. Der Gewissheit, dass jeder von uns einen Konzern bezwingen, gestalten und verändern kann.«
In einer Welt, in der sich Firmen durch einseitige Kommunikation in der Werbung und hierarchischen Machtstrukturen dem Bewusstwerden jener Verstrickungen, jener verborgenen Zusammenhänge, jener Auswirkungen verweigern, an denen immer mehr Menschen leiden, kann Arbeit, Staat und Gesellschaft vom Persönlichen nicht mehr getrennt werden, ist alles mit allem in Beziehung. Hier lebt Speed eine Form radikaler Beziehungsfähigkeit mit der Gesellschaft und den Unternehmen und stellt sich den sensiblen Wahrnehmungen, dem persönlichen Schmerz. Dabei entstehen neue Lebensräume aus subjektiver Kommunikation, in Welten kommerzieller Gleichschaltung. Für ihn die Grundlage innovativer Wertschöpfung, Authentizität und Menschlichkeit.
Somit wird durch die eigene Sperrigkeit mehr Entwicklungspotenzial in der Wirtschaft vorgelebt, als Grundlage neuer Märkte.
Speed forderte den Konzern heraus, sich durch den Menschen hindurch komplexeren und freieren Ordnungen, Weltbildern, Möglichkeiten zu stellen. Er zeigt wie Prozesse richtig umgesetzt werden, damit beispielsweise auch die einzelne Person im individuellen Schmerz sein darf, sich nicht in der Anpassung als innovative und die Wirklichkeit reflektierende Ressource selbst zerstört und daraus neue Bedürfnisse und Märkte nicht entstehen können, die sich in einem bewussten Zusammenspiel zwischen Individuum, Struktur und Umwelt herausbilden würden. Das aber braucht Zeit und Raum. Eine Verantwortung der wir uns stellen müssen, wollen wir nicht die Krisen der Vergangenheit wiederholen. Zwanghaft festhalten an jetzt schon nicht mehr funktionierenden Strukturen.
Später schrieb Speed den Roman »Stieren des Weltdesigners«, in dem eine Gruppe von Individualisten in einem Bus zu Red Bull fahren, um selbst zur Krise zu werden. Damit sie wieder selbstbestimmt ihr Leben gestalten können, sich durch sie hindurch eine komplexere, vielfältigere Ordnung ausdrücken kann, in der auch Probleme sichtbar und Beziehungen gestaltbar werden. Sie eben nicht in Kommerzwelten ihre Integrität verlieren und von einer vermeintlichen Krise vor sich her getrieben werden.
2014 wurde der Roman aus Angst vor Red Bull vom Verlag zensiert und aus dem Buchhandel entfernt.
Timothy Speed entspricht in seiner Arbeit nicht traditionellen Vorstellungen von Literatur. Er lebt in literarischen Kunstfiguren subjektive Beziehungen zu Unternehmen und Behörden, überhöht und verzaubert dadurch die Wirklichkeit und zeigt in seinen Texten die Zerrissenheit der menschlichen Seele, in Zeiten von Konformismus und dem Zwang zur Produkthaftigkeit. Im subjektiven Unbewussten entschlüsselt er tiefer liegende Zusammenhänge einer natürlichen Ordnung, auf der sich kreativere Wirtschaft und Gesellschaft begründen lässt. Speed erzeugt Irritation, macht bewusst dramaturgische Fehler, lebt Themen subjektiv aus, macht sich angreifbar, um den Blick für das Neue und Unmittelbare zu schärfen. Da Speed mit seiner eigenen Existenz versuchte eine neue ArbeiterIn vorzuleben, die sich der Simplifizierung, Effizienzsteigerung verweigert, um die Zerstörung der Vielfalt zu stoppen, war es nur logisch, dass er dabei pleite ging und somit auch für den Staat zu positivem Sand im Getriebe wurde.
Vom Arbeitsamt schikaniert und völlig verarmt, schrieb er den Essay »Stärke in der Armut«, in dem er die zweifelhaften Hartz IV Gesetze im Namen der Kunstfreiheit aushebelte und seinen fehlenden Gehorsam zu einem Wirtschaftsförderungsprogramm erklärte. Damit brachte er die Ministerin Andrea Nahles in Bedrängnis und gab den Armen die Wirtschaftskompetenz zurück, die ihnen strukturell in der Armut genommen wird.
Speed zählt zu den wichtigen Querdenkern einer neuen Ökonomie und integrierenden Gesellschaftsgestaltung. Ja eines mutigen und kreativen Menschen, der die Krise nicht scheut.
Die NGO »Dropping Knowledge« lud ihn 2006, gemeinsam mit Wim Wenders, Jonathan Meese, Masuma Bibi Russel oder Bianca Jagger, an den größten runden Tisch der Welt ein, um die 100 bedeutendsten Fragen der Menschheit zu beantworten. Eine Zeit arbeitete er für die Organisation des amerikanischen Präsidentenberaters Don Edward Beck. Als Speaker spricht er vor Top-Managern, macht Workshops, begleitet Prozesse, provoziert und regt zum Nachdenken an.
Das Büro des Vizepräsidenten des Europaparlaments Othmar Karas schrieb zu »Stärke in der Armut«: »Herr Mag. Karas schätzt Ihren Text sehr, da Sie versuchen ein Verständnis bzw. ein Bewusstsein für Ihre Situation und die von vielen anderen, zu schaffen. Besonders den Aspekt – die volkswirtschaftliche Verantwortung und Wertschöpfung aus einem ganz anderen Gesichtspunkt heraus zu beobachten, ist ihm ins Auge gefallen…«
Der selbstbewusste Arme. Eine Anmaßung?
Es liegt eine tiefe Wahrheit darin, dass die Armut nur von den Armen überwunden werden kann. Ich selbst befinde mich seit geraumer Zeit als Künstler in einer Situation großer wirtschaftlicher Armut und habe zeitweise nicht genug Geld, um mir etwas zu essen zu kaufen. Kälte und die Erfahrung von Wohnungslosigkeit sind mir vertraut. Dies mag Sie erschrecken, denn zum Fluch und Segen der Armut, falls man das sagen kann, zählt eben auch ihre Unsichtbarkeit in modernen Gesellschaften. Die Armut steht im Widerspruch zu den meisten Grundannahmen, welche wir von den „weiter entwickelten“ Industrienationen haben. Unsere Stellung, unser Weltbild, unsere politischen Überzeugungen müssen sich in einem Land, indem es scheinbar kaum Armut gibt, weniger einer transparenten Diskussion stellen, als dort, wo Ungerechtigkeit und dessen Verursacher für jeden sichtbar sind. Der Besitzstand muss nicht die durch moralische Diskussionen oder neue Gesetze erzwungene Umverteilung fürchten, solange die Armut als ein Randproblem betrachtet wird, um welches sich Behörden kümmern, welches angeblich durch das Versagen von anderen, besonders den Armen selbst erzeugt wird.
Überhaupt ist Armut dort kein Thema, wo der Staat glaubhaft machen kann, sich für den Bürger um den Abbau derselben zu bemühen. Gerechtigkeit wird an dieser Stelle bereitwillig institutionalisiert, anonymisiert und mit geordneten Verhältnissen verwechselt, dem Zwang zur Unauffälligkeit. Was dahinter an neuer Ungerechtigkeit passiert, bleibt auf bequeme Weise unsichtbar. Wo diese Täuschung gelingt, sehen wir nicht mehr genau hin, achten nicht auf die Vorgänge in Jobcentern, Kinderheimen, Jugendämtern oder Firmen, die Menschen unter unmenschlichen Bedingungen beschäftigen.
Was ich Ihnen heute anbieten will, ist das bisher noch unentdeckte, verschmähte Wissen der Armen selbst, sowie eine neue Form der gemeinsamen und bewussten Gestaltung von Gesellschaft. Es wird Sie vielleicht nicht überraschen zu erfahren, dass viele Hindernisse in Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft auf den Mechanismus der Armut zurückzuführen sind. Der Mangel an Geld ist überall spürbar. Worum es mir hier geht, ist eine mögliche Entfesselung der kreativen Schöpfungskräfte des Menschen, die ich im Mechanismus der Armut blockiert sehe. Dabei verfolge ich einen neuen Ansatz, der wirtschaftliche und kulturelle Innovation mit tieferem Verstehen der Armutserfahrung verbindet. Dies meine ich wesentlich radikaler und umfassender, als es vielleicht klingt.
Die Armut ist ein besetztes Land und die Armen sind ein besetztes Volk. Wer dieses Land beherrscht und darüber die Deutungshoheit einnimmt, kann damit die Geschicke der Welt lenken. Denn mehr noch als mit Geld, ermöglicht es die Dominanz darüber, wie die Armen gesehen werden sollen, seien es Individuen oder ganze Länder, viele der anderen Bereiche der Gesellschaft zu manipulieren. Mit fein gestreuter Angst aber auch über Wertestrukturen und Mechanismen der Zugehörigkeit und des Anpassungsdrucks. Die subjektive Perspektive eines Menschen in Armut kann darum ein Hebel sein, welcher überholte Überzeugungen mit den erlebten Realitäten abgleicht, der im übertragenen Sinne Kontinente verschiebt.
Dass dieses Angebot eines zivilisatorischen Fortschritts von einem „Verarmten“ kommt, mag Ihnen merkwürdig erscheinen und diese Irritation kann nicht nur für die Menschen in schwierigen Lebensumständen eine Form der Befreiung aus statischen Rollenbildern bedeuten. Findet die Arme zur Stärke, schwindet der nicht selten heuchlerische moralische Druck, der auf uns allen lastet, zu helfen. Gleichzeitig wächst unsere Verantwortung zur Mitgestaltung auf Augenhöhe, zu Respekt gegenüber Menschen, die versuchen aus schwierigsten Situationen das Beste zu machen und gegenüber jenen, denen man wegen ihres Elends derart zusetzt, dass sie uns als frustrierte Zeitgenossen, als Aggressoren erscheinen. Eine Respektlosigkeit, die entsteht, da wir die dahinter liegenden Zusammenhänge missverstehen.
In diesem Essay will ich eine Lanze brechen für jene Geschenke an das Gemeinwohl, die zwar zum Prozess breit angelegter und darum für eine offene Gesellschaft notwendiger Wertschöpfung gehören, aber nicht selten in der Gestalt der Destruktion erscheinen. Jene Geschenke, die nicht weniger wertvoll für die bewusste Gesellschaftsgestaltung sind als der uns nicht selten zurecht langweilende Tugendterror der ewig fleißigen Bienchen, die sich durch ihre Regsamkeit jenem Diskurs zu entziehen versuchen, in welchem vielleicht verstehbar würde, dass auch in den verachteten Handlungen und Ergebnissen wichtige Beiträge zum Gesamten zu finden sind. Nur ist ihre Sprache eine andere. In ihrer richtigen und missverstandenen systemischen Verortung liegt ein Land von gewaltiger Größe, ein Universum voller unentdeckter Ressourcen und Überraschungen, die bisher im mechanischen und linearen Denken vieler Wirtschaftstreibender unbemerkt blieben. Die Armut, wie ich Sie Ihnen darlegen will, ist wie die Entdeckung Amerikas durch Columbus. Zunächst unterschätzt. Am Anfang nur eine Frage von Gold und materiellem Reichtum. Erst später wird verstanden, dass die daraus resultierenden Veränderungen, im positiven wie negativen Sinne, alle Bereiche der Gesellschaft erfassen. Von der Wissenschaft, über die Kultur bis hin zu den Lebensbedingungen.