Anne Simons
Wie der Vitalstoff natürlich hilft
Knaur eBooks
Anne Simons ist erfolgreiche Sachbuchautorin, studierte Anglistin und Romanistin und schreibt Sachbücher zu zahlreichen Gesundheitsthemen. Im Eigenverlag Maya Media veröffentlicht sie Dutzende von Gesundheitsbüchern. Über OPC sind zuletzt von Anne Simons »Gesund länger leben durch OPC«, »Das OPC-Arbeitsbuch« und »Frauen leben länger mit OPC« sowie bei Knaur MensSana der Bestseller »Die Suppen-Apotheke« erschienen. Sie ist verheiratet und lebt bei Berlin.
Die Informationen, die in diesem Buch vermittelt werden, entsprechen dem Wissensstand der Redaktion bei Fertigstellung. Ratschläge und Empfehlungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen aufgezeichnet. Sie sollen jedoch nicht den ärztlichen Rat oder ärztliche Hilfe ersetzen. Das Buch bezweckt, die Leser zu Gesundheitsvorsorge und Selbsthilfe bei alltäglichen Beschwerden anzuleiten. Eine Haftung der Autorin und des Verlags für etwaige Schäden, die sich aus Gebrauch oder Missbrauch des in diesem Buch präsentierten Materials ergeben, ist ausgeschlossen.
Originalausgabe Oktober 2021
© 2021 Knaur Verlag
© 2021 der E-Book-Ausgabe Knaur eBooks
Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Redaktion: Michaela Zelfel
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Coverabbildung: Collage unter Verwendung von Motiven von shutterstock.com
Abbildungen im Innenteil: Peter Palm, Berlin
ISBN 978-3-426-46189-1
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Allerdings ist wegen der Fermentierung in normaler Schokolade nur noch wenig OPC enthalten.
Die Abkürzung OPC steht für »oligomere Procyanidine« und bezeichnet eine Substanz, die als sogenannter sekundärer Pflanzenstoff in den meisten Pflanzen enthalten ist. Entdeckt wurde OPC 1948 von dem französischen Wissenschaftler Professor Dr. Jack Masquelier, der sein Leben der Erforschung dieser äußerst heilsamen Substanz widmete und in Frankreich mehrere OPC-Arzneimittel entwickelte. Bis heute werden sie dort gegen diverse gefäßbedingte Krankheiten verschrieben.
Darüber hinaus ist OPC mittlerweile ein weltweit verbreitetes Nahrungsergänzungsmittel. In drei aufeinanderfolgenden Jahren wurde es in den USA in den 1990ern – unter dem irreführenden Begriff »Traubenkernextrakt« – zum »Nahrungsergänzungsmittel des Jahres« gekürt. Dieser Erfolg hat sich auf andere Länder ausgebreitet, im deutschsprachigen Raum nicht zuletzt durch meine OPC-Bücher und -Vorträge, mit denen ich in über zwei Jahrzehnten das Thema bekannt gemacht habe. Ich hatte das große Privileg, Professor Masquelier persönlich kennenzulernen, lange Interviewgespräche zu führen und schließlich bis zu seinem Tod im Jahr 2009 mit ihm befreundet zu sein. Es ist mir ein Anliegen, das Wissen über die Wirkungen von OPC zu verbreiten, nicht nur, um dessen großartigen Entdecker zu ehren, sondern mehr noch, um den Menschen ein Leben zu ermöglichen, das frei von unnötigen Beschwerden und Zivilisationskrankheiten ist.
OPC schützt Kollagen, und damit auch die Gefäße, und wirkt zugleich stark antioxidativ. Es neutralisiert die gefährlichen freien Sauerstoffradikale, die im Körper u.a. durch Umweltgifte entstehen und so unterschiedliche Krankheiten wie Allergien, Rheuma, Diabetes oder auch Krebs hervorrufen. Indem OPC die Entstehung von freien Radikalen verhindert, hilft es uns, solchen Krankheiten vorzubeugen und gesund zu bleiben oder zu werden. Diese Wirkungen sind durch Professor Masqueliers Forschung sowie durch viele aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen dokumentiert. Am Rande von Vorträgen habe ich zahllose Berichte von Menschen erhalten, die zuvor teilweise schlimm erkrankt waren und dank OPC wieder ein gesundes und unbeschwertes Leben führen.
In meinen bisher erschienenen Büchern habe ich das gesamte Wirkspektrum von OPC dargestellt. Hier nun steht ein wichtiger Aspekt im Vordergrund: das Cholesterin. Es gilt als ein Hauptverursacher von Herzinfarkten und wird gewohnheitsmäßig mit Statinen behandelt. Das sind cholesterinsenkende Medikamente, die starke und sogar kontraproduktive Nebenwirkungen haben können.
Dieses Buch beschäftigt sich mit zwei Fragen: Ist die Gleichsetzung von Cholesterin und Herztod überhaupt berechtigt? Und wie kann OPC zu hohe Cholesterinwerte senken? Denn das tut es: Schon in den Sechzigerjahren beobachteten französische Ärzte bei ihren Patienten, denen sie gegen verschiedene andere Krankheiten OPC verordnet hatten, dass sich ganz nebenbei auch zu hohe Cholesterinspiegel normalisierten. Was dahintersteckt und wie wir diese natürlichen Effekte nutzen können, soll hier aufgezeigt werden.
OPC ist rein pflanzlich und hat keine Nebenwirkungen. Es beugt der Entwicklung zu hoher Cholesterinwerte und der Plaquebildung in den Arterien vor und kann vorhandene Plaques zurückentwickeln. Dieses Thema geht uns alle an.
In Kapitel 1 stelle ich dar, was es mit dem »Problem Cholesterin« auf sich hat und dass es zu Unrecht als Hauptverursacher von koronarer Herz-Kreislauf-Krankheit und Herztod gilt, da es nur einer von mehreren Faktoren ist.
In Kapitel 2 finden Sie einige grundsätzliche Informationen über die Cholesterintransporteure LDL und HDL sowie die Risikofaktoren für überhöhte Cholesterinwerte. Hauptsächlich entwickeln sich Atherosklerose und Plaques in den Gefäßen, wenn LDL von freien Radikalen getroffen wird. Nicht die Menge von Blutcholesterin, sondern die Oxidation von LDL führt zu einer gestörten Cholesterinausscheidung mit den gefährlichen Folgen. Zudem nenne ich weitere Faktoren für erhöhte Cholesterinwerte.
Über die gesundheitsschädigende Wirkweise von Sauerstoffradikalen informiere ich in Kapitel 3 und erkläre, wie Antioxidanzien diese in Schach halten und OPC insbesondere Cholesterin und die Gefäße schützt.
In Kapitel 4 schließlich beleuchte ich andere Faktoren, die Herz-Kreislauf-Krankheiten hervorrufen, und gebe vielfältige Tipps, wie Sie durch eine entsprechende Lebensweise Atherosklerose und Herzinfarkt vermeiden und Ihre Gesundheit erhalten können.
Anne Simons, im Frühjahr 2021
Cholesterin ist ein Lipid, eine fettartige Substanz, die unser Körper zum größten Teil selbst herstellt, da er sie für viele wichtige Funktionen wie Schutz der Zellmembranen, Herstellung von Hormonen u.a. braucht. Und doch löst der Begriff »Cholesterin« bei den meisten Menschen ein Unwohlgefühl aus.
Cholesterin gilt als riskant, da man es mit Herzinfarkt in Verbindung bringt. Koronare Herz-Kreislauf-Krankheiten, kurz KHK genannt, sind die weltweite Todesursache Nummer eins. Allein in Europa sterben jedes Jahr über vier Millionen Menschen daran, d.h. an Arterienverkalkung und -verschluss, Herzinfarkt und Schlaganfall. Cholesterin wird dabei eine führende Rolle zugeschrieben.
Jedenfalls ist diese Überzeugung in den Köpfen der Menschen fest verankert – und zwar seit den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts. Damals stieg die Zahl der plötzlichen Herztode in Amerika dramatisch an und man suchte verzweifelt nach Erklärungen. Der Physiologe Ancel Keys stellte die These auf, dass der Konsum von viel tierischem Fett mit hohem Cholesteringehalt zu hohen Cholesterinwerten führe und somit der Grund für Herzinfarkt sei. Mit der sogenannten Sieben-Länder-Studie wollte er seine These beweisen. Leider entsprachen die Ergebnisse nicht seinen Erwartungen. Um recht zu behalten, manipulierte Keys geschickt die öffentliche Meinung und fälschte Studien, indem er beispielsweise nur solche Testgruppen erwähnte, deren Ergebnisse seinen Vorstellungen entsprachen. Andere Gruppen, die ganz andere Ergebnisse erbrachten, blieben unerwähnt.
Keys’ Einfluss war ab den Sechzigerjahren so groß, dass Wissenschaftler, die seine Cholesterin-Theorie infrage stellten, ihre Karriere riskierten, Jobs verloren und zu Konferenzen nicht mehr eingeladen wurden (Teicholz 2014). Das Ergebnis: Erst folgte die amerikanische Medizin, dann die ganze Welt Keys’ falschen Prämissen. Cholesterin war nun als Herzkiller Nummer eins identifiziert, und entsprechend wurde cholesterinhaltige Nahrung verteufelt. Während der Verzehr von Butter zurückging, erlebten Margarineproduzenten eine neue Blüte. Cholesteringrenz- und -zielwerte wurden festgelegt, und ganze Industriezweige boomten. Die Pharmaindustrie entwickelte cholesterinsenkende Mittel und lebte prächtig davon. Das Herabsetzen von Grenzwerten führte zu Millionen neuen Patienten mit nun »zu hohen« Cholesterinwerten – und zu entsprechenden Milliardengewinnen für die Arzneimittelhersteller. Denn alle diese neuen Patienten brauchten nun Statine.
Diese Cholesterinsenker sind seit den Achtzigerjahren auf dem Markt und inzwischen die meistverkauften Medikamente weltweit. Ihre Namen enden oft auf »-statin«, z.B. Simvastatin, Lovastatin etc. Von den 1960er-Jahren bis 2020 sind die Normwerte für den Cholesterinspiegel stetig gesunken, insgesamt um ein Drittel.
Statine zeigen häufig schnelle Ergebnisse, wenn es um eine Senkung der Cholesterinwerte geht, weshalb sie gewohnheitsmäßig eingesetzt werden. Dabei weiß man heute, dass hohe Cholesterinwerte nur einer von mehreren Indikatoren eines Herztodrisikos sind.
Dass Statine eine Reihe von Nebenwirkungen haben können, wird kaum thematisiert. Offenbar hat man sich daran gewöhnt und nimmt sie in Kauf. Dazu gehören Muskelschwäche, Muskelschmerzen, Haut- und Weichteilinfektionen, Leber- und Nierenprobleme bis hin zu Niereninsuffizienz und Nierenversagen, grauer Star und erhöhtes Risiko für Diabetes und Parkinson.
Da die Behandlung von hohen Cholesterinwerten mit Statinen schulmedizinischer Standard ist, soll sie hier etwas ausführlicher dargestellt werden.
Allein in Deutschland nahmen laut Deutschem Ärzteblatt 2015 etwa 4,6 Millionen Menschen Statine. Nachdem in 2019 die Cholesterin-Zielwerte durch ärztliche Leitlinien wieder einmal gesenkt wurden, ist die Zahl weiter gestiegen. Je nach dem persönlichen kardiovaskulären Risiko gelten bestimmte Zielwerte, die für LDL-Cholesterin angestrebt werden. Die folgende Übersicht zeigt, auf welche Zielwerte dieses in den Jahren 2016 und 2020 gesenkt wurde.
Kardiovaskuläres Risiko |
Zielwerte 2016 |
Zielwerte 2020 |
sehr hoch |
unter 70 mg/dl |
unter 55 mg/dl |
hoch |
unter 100 mg/dl |
unter 70 mg/dl |
moderat |
unter 115 mg/dl |
unter 100 mg/dl |
niedrig |
unter 130 mg/dl |
unter 116 mg/dl |
Bei solch niedrigen Zielwerten wird fast jeder zum Statine-bedürftigen Patienten. Leider erfährt man im Allgemeinen wenig über deren Nebenwirkungen und nichts über Alternativen.
Die Cholesterin-These, der zufolge hohe Cholesterinwerte der Grund für Herzinfarkt seien und deshalb mit Statinen behandelt werden sollten, ist also aus einer irreführenden Manipulation hervorgegangen. Gleichwohl werden Studien, die von dieser These ausgehen, sechsmal häufiger zitiert als Studien, die zu gegenteiligen Ergebnissen kommen. Dabei weiß man mittlerweile, dass ein hoher Cholesterinspiegel nicht mit einer verkürzten Lebenserwartung einhergeht. Wie ist es möglich, dass die Wissenschaft und die praktizierenden Ärzte in dieser Frage so uneins sind?
Um hierauf eine Antwort zu finden, sollte man sich genau ansehen, welche Studie von wem in Auftrag gegeben wurde. Viele Studien werden von der Pharmaindustrie bezahlt. Ihre Ergebnisse richten sich oft nach deren Erwartungen. So kam das wissenschaftlich unabhängige deutsche Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen im Jahr 2005 zu dem Ergebnis, dass die wissenschaftliche Qualität der von Statin-Herstellern finanzierten Studien »mangelhaft« sei.
Und doch sind Statine die am häufigsten verschriebenen Arzneimittel, trotz ihrer nicht unerheblichen Nebenwirkungen.
2001 gab es den sogenannten Lipobay-Skandal, der tödliche Wechselwirkungen des gleichnamigen Cholesterinsenkers aufdeckte. Das Mittel wurde vom Markt genommen, der Hersteller Bayer zu einer Milliardenstrafe verurteilt.
Eine Studie von 2019 (Akyea et al.) erwies, dass bei der Hälfte der Patienten auch nach zweijähriger Einnahme eines cholesterinsenkenden Mittels die erwünschte Senkung nicht erreicht wurde. Hingegen treten Nebenwirkungen wie Hautinfektionen schon nach durchschnittlich drei Monaten auf (Ko et al. 2019). Da diese häufig mit Antibiotika behandelt werden, die ihrerseits die Darmflora (zer-)stören, ist die Liste möglicher Statin-Nebenwirkungen noch sehr viel länger.
Muskelschmerzen (Myalgien), Erkrankungen mit Muskelschwäche (Myopathien) bis hin zur Auflösung von bestimmten Muskelfasern (Rhabdomyolyse)
Haut- und Weichteilinfektionen
Leberfunktionsstörungen
Reizmagen: Übelkeit, Völlegefühl, Sodbrennen, Aufstoßen, Blähungen
Nierenprobleme bis hin zu Niereninsuffizienz und -versagen
Kopfschmerzen
Juckreiz
Mundtrockenheit
erhöhte Zuckerwerte, Steigerung des Diabetesrisikos
erhöhtes Risiko für Parkinson
Statine senken LDL-Cholesterinspiegel, indem sie die Cholesterinproduktion in der Leber reduzieren. Aber ist es überhaupt richtig, so häufig in diesen Körpervorgang einzugreifen, noch dazu mit einem Mittel, das derart viele Nebenwirkungen hat?